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Hier dreht sich alles um wertebasiertes Marketing ohne Social Media, Psychotricks und das übliche Marketing-Blabla.
Verlag finden ohne Social Media: Was wichtig ist
Wer keine sozialen Medien nutzt, hat auch keine Chance, jemals an einen Buchvertrag zu kommen? Mit meinem Verlagsbuch „No Social Media!“ habe ich andere Erfahrungen gemacht.😊 Was in meinem Fall wichtig war, um auch ohne eine eigene Social-Media-Präsenz einen Verlag für mich zu gewinnen, habe ich in diesem Blogartikel aufgeschrieben.
Wer keine sozialen Medien nutzt, hat auch keine Chance, jemals an einen Buchvertrag zu kommen?
Mit meinem Verlagsbuch „No Social Media!“ habe ich andere Erfahrungen gemacht.😊
Was in meinem Fall wichtig war, um auch ohne eine eigene Social-Media-Präsenz einen Verlag für mich zu gewinnen, habe ich in diesem Blogartikel aufgeschrieben.
#1 SEO ist wichtig
Wusstest du, dass Lektor*innen gerne googeln?☺️
Mein Buch ist genauso zustande gekommen: Ein Lektor hat das Thema „Marketing ohne Social Media“ als ein spannendes Thema identifiziert, nach der Phrase gegoogelt, meine Website gefunden und mich angeschrieben.
Und auch viele andere Autorinnen, die nicht über Social-Media-freies Marketing geschrieben haben (😉), berichteten mir anschließend, dass es bei ihnen genauso war.
Klar gibt es mit Social-Media-Plattformen wie Instagram oder Netzwerken wie LinkedIn inzwischen auch andere Möglichkeiten zur Recherche und Kontaktaufnahme. Doch good old Google ist immer noch ganz vorne mit dabei.
Und das bedeutet für dich als angehende Autorin vor allem eins:
Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist wichtig.
Schließlich soll ja deine Website ganz weit oben in den Suchergebnissen erscheinen, wenn eine Lektorin oder ein Lektor nach deinem Thema sucht.
Fragen zum Weiterdenken
Wird deine Website für deine wichtigsten Themen gefunden?
Erscheint sie weit oben?
Wenn nicht: Für welche Themen möchtest du noch besser gefunden werden?
Möchtest du dich im Bereich Suchmaschinenoptimierung (SEO) weiterbilden? (Hier ist eine Möglichkeit.)
#2 Eine überzeugende Website ist wichtig
Nach dem Googeln kommt der Website-Check. Eine Website ist der erste Eindruck, den ein Lektor oder eine Lektorin von dir erhält, nachdem sie nach einem Begriff gegoogelt und auf ein Suchergebnis geklickt haben.
Hier sehen sich dich zum ersten Mal (gute Fotos sind wichtig!), lesen dich (gute Texte sind wichtig!) oder hören dich vielleicht sogar (hier wäre ein Podcast nice!).
Es liegt auf der Hand, dass eine professionelle, persönliche Website bessere Karten hat als eine Website, die lieblos zusammengeschustert wurde.
Wie ist es bei dir?
Fragen zum Weiterdenken
Ist deine Website vorzeigbar?
Überzeugen deine Schlüsselseiten wie die Startseite oder Über-mich-Seite?
Kann man dich sehen, lesen, hören?
Hast du professionelle Fotos von dir auf deiner Website?
Möchtest du deine Websitetexte überarbeiten?
#3 Eine klare Nische ist wichtig
Versetze dich mal in die Position einer Lektorin: Sie hat ein bestimmtes Thema im Kopf, googelt nach einem Begriff und landet auf deiner Website. (Yay!)
Doch statt des konkreten Themas steht bei dir etwas nach dem Motto: „Ich helfe allen Menschen, alles zu tun.“
Wer alles für jeden anbietet, spricht meist niemanden so richtig an und hat es damit schwerer, Menschen von sich zu überzeugen.
Das gilt genauso für Lektor*innen, die Menschen suchen, die über ein bestimmtes Thema schreiben sollen.
Deshalb gilt: Mut zur Nische!
Wie ist es bei dir?
Fragen zum Weiterdenken
Wird auf deiner Website klar, für welches Thema du stehst und welche Probleme du löst?
Erneut: Überzeugen hier vor allem deine Schlüsselseiten wie die Startseite oder Über-mich-Seite?
Was willst du in den nächsten Wochen ändern, umschreiben, neu texten?
#4 Texte sind wichtig
Aus Verlagssicht ist nicht nur das Thema wichtig, sondern auch, ob du überhaupt in der Lage bist zu liefern.
Konkret heißt das:
Du weißt, was du kannst. Doch kann man dir auch objektiv zutrauen, 200, 300, 400 oder noch mehr Seiten unter Druck – schließlich wird es vertraglich formulierte Deadlines geben – zu schreiben?
Für mich ist die Sache ganz klar:
Eine Website mit drei mageren Seiten sendet in diesem Zusammenhang andere Vibes als eine Website mit vielen spannenden Texten.
Natürlich ist das ein stark vereinfachtes Beispiel, aber mein Punkt ist:
Wer gerne ein Buch schreiben will, sollte nicht mit dem Schreiben warten, bis er von einem Verlag gefunden wird, sondern schon vorher zeigen, dass Schreiben zu seinen Stärken und Leidenschaften zählt.
Ein Blog ist eine der einfachsten, günstigsten und effektivsten Möglichkeiten dafür.
Plus: Auch aus Sicht von Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist ein Blog unschlagbar.
Schließlich kommt man bei Webseiten, die man für Suchmaschinen optimiert, irgendwann an eine praktische Grenze. Bei einem Blog gibt es solche praktischen Grenzen nicht. Wir können, wenn wir lustig sind, jeden Tag drei suchmaschinenoptimierte Texte veröffentlichen und für die nächsten Jahre so weitermachen.
Wie ist es bei dir?
Fragen zum Weiterdenken
Sendet deine Website diese „Ich schreibe gut und gerne“-Vibes?
Hast du bereits einen gut gefüllten Blog oder ist da noch Luft nach oben?
Möchtest du dich zum Bloggen weiterbilden? (Hier ist eine Möglichkeit.)
Merkt man deinen Websitetexten und Blogartikeln an, dass Schreiben dein Ding ist? Oder verwendest du überwiegend Floskeln à la „Ich helfe dir dabei, dein Potenzial zu entfalten“ oder denglische Marketing-Bullshit-Phrasen wie „Lass uns die Team-Estimation challengen!“?
#5 Gastauftritte sind wichtig
Gehen wir ein paar Schritte zurück:
Wer googelt, landet vielleicht auf deiner Website, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht landet diese Person auf einer anderen Website, und wie eindrucksvoll wäre es, wenn das ein Interview mit dir wäre?!😎
Das wäre deshalb so eindrucksvoll, weil so der Eindruck entsteht:
„Egal, wo ich zu diesem Thema gucke, Person X ist einfach überall.“
Oder:
„Man kommt bei diesem Thema gar nicht an Person X vorbei.“
Wie ist es bei dir?
Fragen zum Weiterdenken
Vermittelst du diesen „Man kommt nicht an mir vorbei“-Eindruck?
Wirst du regelmäßig in anderen Blogs, Podcasts, Magazinen usw. zu deinem Thema interviewt oder ist da noch Luft nach oben?
Wartest du immer darauf, dass du gefragt wirst, oder bemühst du dich auch selbst regelmäßig um Interviews? (Hier habe ich aufgeschrieben, wie das geht.)
Könntest du dir vorstellen, für die nächsten 7 Tage jeden Tag jeweils 3 Menschen dein Thema zu pitchen? Probier es doch einfach mal aus und guck, was passiert.😏
Verlag finden ohne Social Media: Fazit
Nun wollte ich mit diesem Text natürlich nicht behaupten, dass du nur eine tolle Website brauchst – und schon flattert der Verlagsvertrag wie von selbst zu dir.
Ich wollte dir nur ins Bewusstsein rufen:
Auch unter Verlagsmenschen gibt es viele, die unabhängig von Social Media nach potenziellen Schreiberlingen recherchieren.
Sie googeln, hören Podcasts oder abonnieren Newsletter.
Wer davon träumt, ein Buch zu schreiben, tut deshalb gut daran, seine Onlinepräsenz einmal mit der Verlagsbrille zu betrachten und sich zu fragen:
Tauche ich weit oben bei den Themen auf, über die ich ein Buch schreiben will?
Überzeugt meine Website?
Wird meine Nische deutlich?
Sagt meine Website: „Hier ist jemand, der gut und gerne schreibt?“
Tauche ich auch in anderen Websites, Blogs, Podcasts, Magazinen und Co. auf und spreche ich dort über das Thema, über das ich auch ein Buch schreiben will?
Selbst wenn du die Sache selbst in die Hand nehmen und aktiv auf einen Verlag oder eine Agentur zugehen willst, sind diese Punkte wichtig.
Schließlich ist Glück, wenn Zufall auf Vorbereitung trifft.
Die besten Instagram-Alternativen 2025
Du hast beschlossen, dich von Instagram zu verabschieden oder sogar dein Instagram-Konto zu löschen? Herzlichen Glückwunsch!
Doch was jetzt? Wie kannst du auch ohne Instagram deine Bilder teilen, Marketing betreiben und neue Menschen erreichen?
Darum soll es in diesem Blogartikel gehen.
Ich stelle dir Alternativen zu Instagram vor – sowohl Social-Media-ähnliche Bildernetzwerke als auch Social-Media-freie Möglichkeiten am Schluss.
Inhalt
Instagram light: Welche Bildernetzwerk-Alternativen gibt es zu Instagram?
Social-Media-frei: Instagram-Alternativen ohne Social Media
Warum braucht es überhaupt Instagram-Alternativen?
Bevor wir uns den vielen verschiedenen Instagram-Alternativen zuwenden, sollten wir noch mal über die drei wichtigsten Gründe sprechen, Instagram zu verlassen und sich Alternativen zu suchen.
#1 Instagram kann einen negativen Effekt auf die mentale Gesundheit haben
Auch wenn sich ein Kausalverhältnis in Studien nicht sauber nachweisen lässt, lässt sich zumindest eine Korrelation zwischen einer (erhöhten) Instagram-Nutzung auf der einen Seite und Depressionen, Angst- und Essstörungen uvm. auf der anderen Seite feststellen.
Auch kann es sein, dass das ständige Vergleichen mit anderen Menschen auf Instagram – der Influencerin mit dem durchtrainierten Körper, dem Kollegen, der mehr Umsatz macht, der Freundin, die immer gut drauf ist und der scheinbar alles mühelos gelingt – mit der Zeit am Selbstwert kratzt und man sich nach der Instagram-Nutzung schlechter fühlt als vorher.
Es heißt also nicht, dass Instagram zwingend depressiv macht. Es heißt lediglich, dass eine Instagram-Nutzung und eine Beeinträchtigung der mentalen Gesundheit oft Hand in Hand gehen.
Jede*r sollte deshalb für sich prüfen, welchen Effekt Instagram auf die mentale Gesundheit hat.
Und wenn das Ergebnis der Prüfung ist, dass Instagram eine Herausforderung für die mentale Gesundheit darstellt, ist es völlig legitim, Instagram zu verlassen und sich nach Alternativen umzuschauen.
#2 Instagram kann nicht zu den eigenen Werten passen
Instagram gehört zu dem Unternehmen Meta, das unter anderem auch Facebook betreibt. Und das Geschäftsmodell, das sowohl Instagram als auch Facebook zugrunde liegt, ist das Geschäft mit den Daten:
Bei der Nutzung von Instagram (oder Facebook) fallen Daten an. Meta sammelt, analysiert, kategorisiert und speichert diese Daten, um sie dann an Werbetreibende zu verkaufen. Diese nutzen diese Daten wiederum zum sogenannten Mikrotargeting, also um ihrer Zielgruppe passgenaue Werbeanzeigen auszuspielen.
Dieses Geschäftsmodell ist nicht nur ethisch bedenklich, rechtlich nicht mit der DSGVO vereinbar, sondern wurde in letzter Zeit immer häufiger auch zur Wahlbeeinflussung eingesetzt und stellt damit eine Bedrohung für demokratische Werte dar.
Wer sagt „Instagram ist nicht mit meinen Werten vereinbar“, muss das Geschäftsmodell der Meta-Plattformen natürlich nicht zwingend weiterhin unterstützen, sondern kann auch Instagram verlassen und auf Alternativen setzen.
#3 Instagram kann ein Zeitfresser sein
Früher habe ich ein bis zwei Stunden auf Instagram verbracht – täglich. Klingt vielleicht nicht viel, doch in der Woche sind das schon 7 bis 14 Stunden, im Monat 30 bis 60 Stunden und im Jahr 365 bis 730 Stunden.
Und bei diesen hohen Zahlen muss die Frage erlaubt sein: Ist das wirklich gut investierte Zeit?
Ich kann die Frage jetzt natürlich nicht für dich beantworten.
Für mich habe ich aber erkannt, dass die Zeit nicht gut investiert war:
Ich habe Instagram genutzt, um wirklich wichtige Dinge zu prokrastinieren, und auch wenn ich durchaus mit Menschen auf der Plattform in Kontakt gekommen bin, hatte Instagram einen bescheidenen Return on Investment für mich. Die wenigsten Menschen, die meine Website fanden oder mit mir zusammenarbeiteten, kamen tatsächlich von Instagram. Der Aufwand, den Instagram von mir forderte, stand nicht im Verhältnis zum Nutzen, den ich durch Instagram-Marketing bekam.
Ist es bei dir ähnlich? Du könntest jetzt natürlich sagen:
„Dann muss ich mich halt fortbilden und Instagram-Marketing lernen!“
Du könntest aber auch sagen:
„Instagram bringt mir nichts und hält mich von schöneren Dingen im Leben ab. Deshalb such’ ich mir eine Alternative!“
Und das ist absolut legitim, finde ich.
No Social Media! – Mein Buch im Rheinwerk Verlag
Noch mehr gute Gründe, die gegen Instagram und andere Social-Media-Kanäle sprechen, habe ich in meinem Buch „No Social Media!“ gesammelt.
Welche Bildernetzwerk-Alternativen gibt es zu Instagram?
Wenn wir über Instagram-Alternativen reden, denkt man natürlich zuerst an alternative Bildernetzwerke und damit Möglichkeiten, seine Bilder zu teilen. Vor allem, wenn das Visuelle eine große Rolle bei deinem Beruf spielt.
Hier sind einige Alternativen:
Als ehemalige Pinterest-Beraterin ist Pinterest natürlich die erste Alternative, die mir zu Instagram einfällt.
(Quelle)
Pinterest ist ein Mix aus sozialem Netzwerk und einer Suchmaschine, und Nutzer*innen können dort sowohl spannende Ideen zu den verschiedensten Themen finden als auch eigene Inhalte posten, indem sie sogenannte Pins erstellen.
Gerade im Bereich Fotografie, Food, Design, Mode, Reisen (also überall, wo es schöne Bilder gibt) ist Pinterest eine naheliegende Alternative zu Instagram.
tumblr
tumblr ist ein soziales Netzwerk, auf dem Bilder, Zitate, Links, Videos usw. geteilt werden können.
(Quelle)
2019 hatte tumblr fast ein Drittel seiner User verloren, nachdem sexuelle Inhalte verboten wurden.
Inzwischen ist es eher zu einer Nischenplattform geworden, die vor allem junge Menschen nutzen, um sich zum Beispiel über Fandoms auszutauschen.
Für eine private Nutzung könnte die Mikrobloggingplattform ggf. eine Alternative sein, als Marketingkanal taugt tumblr aber nicht.
flickr
flickr ist ein klassisches Bildernetzwerk. Hier können eigene Fotos oder kurze Videos hochgeladen und mit anderen Menschen geteilt werden.
Auch können die auf flickr hochgeladenen Fotos bewertet oder kommentiert werden.
(Quelle)
Seit 2019 ist flickr nicht mehr kostenlos und kostet knapp 50 Dollar im Jahr. Bei der kostenlosen Version können bis zu 1000 Bilder und Videos gespeichert werden.
Weitere Alternativen zu Instagram sind:
der Bildermarktplatz EyeEm (ausgesprochen: „I am“)
die Social-Media-Plattformen Plattformen TikTok, Snapchat, Facebook, LinkedIn oder Reddit
die Unterhaltungsplattform 9GAG
für Kunst oder Fotografie vor allem Behance, Dribble oder DeviantArt
Bildbearbeitungstools wie Snapseed oder VSCO
Open-Source-Alternativen wie Mastodon (vor allem, wenn du eine datenschutzfreundliche Alternative zu Instagram suchst)
Instagram-Alternativen ohne Social Media
Sucht man online nach „Instagram-Alternativen“, fällt auf, dass es meist andere soziale Netzwerke sind, die empfohlen werden.
„Du willst nicht mehr auf Instagram sein? Dann geh doch zu Pinterest!“, heißt es oft.
Das ist sicherlich richtig. Nur weil es mit einer Social-Media-Plattform nicht passt, muss es nicht zwingend bedeuten, dass die anderen Social-Media-Plattformen ebenfalls keine gute Idee sind. Vielleicht fühlt sich jemand, dem Instagram nicht liegt, auf Pinterest wie ein Fisch im Wasser?
Möglich.
Und dennoch möchte ich an dieser Stelle auch über Instagram-Alternativen sprechen, die völlig ohne soziale Medien auskommen.
Gerade Selbstständige und Onlineunternehmer*innen, bei denen das Visuelle keine entscheidende Rolle spielt – ich denke da zum Beispiel an textende, lektorierende, beratende, coachende Menschen –, brauchen ja nicht zwingend ein weiteres Bildernetzwerk, sondern einfach nur eine alternative Möglichkeit, um Menschen online zu erreichen.
Und die gibt es – zuhauf!
Website
Alles beginnt bei mir immer mit der Website. Die Website ist die „Homebase“, der Ort, den wir angeben, wenn uns jemand fragt:
„Und wo kann ich dich online finden?“
Natürlich könnten wir auch antworten: auf Instagram. Nur gehört uns Instagram leider nicht, und so kann es jederzeit passieren, dass unser Account gehackt, gesperrt oder gelöscht wird.
Bei einer Website kann das theoretisch auch passieren, kommt bei Selbstständigen und Einzelunternehmer*innen in der Praxis aber viel seltener vor.
Auch können wir auf unserer Website die Regeln selbst bestimmen: Was wir wann wie und warum posten, wird nicht mehr von Algorithmen vorgegeben, sondern von uns. Die Website ist die Homebase, in die Mark Zuckerberg nicht reinredet.
Blog
Auf der Mikrobloggingplattform Instagram darf eine Bildbeschreibung maximal 2200 Zeichen betragen. Gerade wer hier an seine Grenzen kommt, wird mit einem Blog vermutlich glücklicher.
Hier gibt es keine Zeichenbegrenzung, und Texte können so kurz oder lang sein wie gewünscht. Und natürlich können wir auch auf dem Blog unsere Texte mit Bildern oder Videos ergänzen (müssen es aber nicht).
Suchmaschinenoptimierung (SEO)
Auch online gefunden zu werden klappt ganz ohne Instagram.
Die Kombination aus Website und Blog ist vor allem dann mächtig, wenn wir unsere Website-Inhalte für Suchmaschinen wie Google optimieren.
Selbst mit dem Aufkommen von KI gilt: Solange Menschen googeln, können wir unsere Website-Inhalte so aufbereiten, dass sie als relevante Suchergebnisse ganz weit oben angezeigt werden.
Das ist entspannter als Instagram und nachhaltiger ist es auch:
Denn wenn ein Blogartikel erst einmal rankt, bleibt er meist oben und bringt noch die nächsten Wochen, Monate und manchmal sogar Jahre neue Menschen auf unsere Website.
Newsletter
Wer Marketing ohne Instagram betreibt, kommt meiner Erfahrung nach in den seltensten Fällen ohne Newsletter aus.
Wenn eine Website deine Homebase ist, ist ein Newsletter deine Fanbase – ohne Social Media.
Hier kannst du dich – so wie auf Instagram – regelmäßig melden, Informationen teilen oder persönliche Geschichten erzählen. Du kannst einmal im Monat einen Newsletter schreiben oder zweimal die Woche. Du entscheidest.
Solange du den Anmeldeprozess transparent gestaltest, ist aus meiner Sicht (fast) alles möglich.
Podcast
Und wenn du nicht gerne schreibst? Dann könnte ein Podcast eine gute Alternative zu Instagram sein.
Hier kannst du über dein Thema sprechen und so deine Expertise und Vertrauen aufbauen. Fast genauso wie mit Instagram, nur in Audio. Perfekt, wenn mensch eh nie Bock auf Fotos und Videos hatte.
Fazit: Es gibt eine Menge Instagram-Alternativen!
Es gibt eine Menge Gründe, Instagram zu verlassen und – neben anderen Bildernetzwerken – mindestens genauso viele gute Instagram-Alternativen, die völlig ohne Social Media auskommen, allen voran:
Website
Blog
SEO
Newsletter
Podcast
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Website-Texte ohne toxisches Marketing – Gastartikel von Allegra Bob
Dies ist ein Gastartikel von Allegra Bob. Allegra ist Texterin für menschliches Marketing. In ihrem Artikel zeigt sie, wie du Websitetexte schreiben kannst, mit denen du auch ohne toxisches Marketing neue Kund*innen anziehst.
Das ist ein Gastartikel von Allegra Bob. Allegra ist Texterin für menschliches Marketing. Als solche unterstützt sie andere Selbständige dabei, auf ihre Art sichtbar zu werden und ihre Traumkundschaft zu begeistern: mit ihren Werten, ihrer Persönlichkeit und Expertise. Mit Inhalten, die inspirieren. Mit Empathie statt Manipulation. In ihrem Newsletter „Writing Rebels“ teilt sie auch regelmäßig Text-Tipps und Impulse für neue Töne im Marketing. Mehr über Allegra und darüber, wie du mit ihr zusammenarbeiten kannst, erfährst du auf ihrer Website.
Eine Website, die dir regelmäßig wertschätzende Kundschaft beschert. Die 24/7 für dich arbeitet – ohne dass du ständig vor der Kamera rumtanzen musst. Die dir gehört und nicht von den Launen eines Algorithmus oder eines Mark Zuckerberg abhängt. Das klingt wohl für viele Selbstständige verheißungsvoll.
Sehr viel weniger verheißungsvoll klingt dagegen: Website-Texte schreiben, die verkaufen. Denn darum geht’s ja letztendlich, oder? Ums Verkaufen.
Oh je. Beim Thema Verkaufen drehen die negativen Assoziationen gerne direkt frei:
„Ich muss anderen was andrehen.“
„Ich muss mich selbst gut verkaufen.“
„Ich muss dafür sämtliche Copywriting-Tipps umsetzen, die ich im Internet finden kann.“
Ich möchte dich beruhigen und dir erst mal sagen: Du musst gar nichts.
Und: Es geht auch anders.
Zum Beispiel so, dass du und dein Publikum euch gleichermaßen wohlfühlen.
Dafür schreibe ich heute diesen Artikel: Damit du Website-Texte schreiben kannst, mit denen du auch ohne toxisches Marketing neue Kund*innen anziehst und sie auch wirklich und ehrlich begeisterst.
Hier kommen ein paar Impulse für solche Texte.
Es muss nicht weh tun
„Aua.“ Das denke ich ab und zu, wenn ich Verkaufstexte lese.
Und das scheint auch das Ziel zu sein: ordentlich auf den sogenannten „Pain Points“ rumreiten – und anschließend die erleuchtende Lösung präsentieren.
Ich will das nicht verurteilen. Ich denke, viele haben es einfach genauso gelernt. Sie haben gelernt, dass das so funktioniert. Und das tut es ja offenbar. Wir haben uns irgendwie darauf geeinigt, dass das so geht.
Ich habe nur irgendwann angefangen, da mal drüber nachzudenken und kam zu dem Schluss: Ich finde das ganz schön problematisch.
Ich will niemandem sagen: „Du kannst einfach nicht schreiben. Du sitzt schon wieder vor dem weißen Blatt, das dich unbarmherzig anstarrt. Du fühlst dich wie in der Deutscharbeit in der 9. Klasse und weißt jetzt schon: Das wird wieder eine 5. Doch das muss nicht sein! Mit einer Texterin …“ Und so weiter.
Fühlt sich dadurch irgendwer motiviert, inspiriert, empowered? Wohl eher nicht. Ich finde es allerdings wichtig, dass (meine) Texte motivieren, inspirieren, empowern.
Ich will niemandem weh tun, indem ich noch Salz in die Wunde streue. Ich würde auch mit niemandem so reden. Also warum sollte ich es schreiben?
Klar: Wenn du ansprichst, wo bei deiner Zielgruppe der Schuh drückt, zeigst du ihr: Du verstehst sie. Du weißt, wo sie stehen – und kannst sie dort abholen.
Du musst das ja auch nicht völlig ignorieren. Ich möchte dich nur anregen, dich bewusst zu fragen: Willst du das ansprechen – und wenn ja, wie?
Wenn du es sensibler tun willst, habe ich hier drei Anregungen, wie das gehen kann:
#1 Fragen stellen statt Annahmen formulieren
Statt Unbekannten zu erklären:
„Du hast folgendes Problem …“
„Du fragst dich oft …“
„Du weißt einfach nicht …“
Lieber Fragen stellen:
„Geht’s dir auch manchmal so (wie mir)? …“
„Hast du auch (keine) Lust auf …?“
„Kommt dir das bekannt vor? …“
#2 Die „Pain Points“ als häufiges, aber nicht allgemeingültiges Phänomen darstellen
„Vielen meiner Kund*innen geht es so: …“
„Vielleicht kennst du das: …“
#3 Nicht mit den „Pain Points“ starten, sondern direkt mit dem Wunschzustand – sozusagen den „Gain Points“
„Wie wäre es, wenn …?“
„Stell dir vor …“
Womöglich hilft es uns auch, den Begriff „Pain Points“ selbst kritischer zu sehen – oder ihn gleich ganz zu ersetzen. (Du siehst anhand der Gänsefüßchen schon, dass ich ihn nicht einfach so nutzen kann und will.) Warum muss es schon wieder so ein Anglizismus sein? Damit wir Marketing-Leute schlau klingen?
Warum sprechen wir nicht einfach von Herausforderungen? Anliegen? Beweggründen? Antrieb? Motivation? Anreizen? Impulsen?
Ich muss doch nicht immer Schmerzen haben, um etwas kaufen zu wollen.
Und ich bin sicher: Du findest noch viele schönere Alternativen. Im Internet gibt es reichlich Synonyme für jedes Wort.
Positive Gefühle erzeugen statt FOMO
Freude.
Überraschung.
Angst.
Wut.
Ekel.
Trauer.
Verachtung.
Das sind die sieben Basis-Emotionen nach dem US-amerikanischen Anthropologen und Psychologen Paul Ekman.
Welche davon willst du mit deinem Marketing hervorrufen?
Ich habe den Eindruck, viele entscheiden sich für die Angst. Oder sie entscheiden sich gar nicht – sondern machen es einfach, weil „man“ es halt so macht. (Hinter diesem „man“ kann man sich leicht verstecken. Niemand weiß so genau, wer und wo es ist.)
„Man“ arbeitet jedenfalls gerne mal mit FOMO. Also „Fear of missing out“.
Mach den Leuten Angst, dass sie was verpassen, wenn sie dein Angebot nicht kaufen. Erkläre ihnen, dass das super dumm von ihnen wäre. Dass sie sich dann mega schlecht fühlen würden. Das ist leicht und effektiv. Es funktioniert.
Leider.
Und wieder denke ich: Ich will das aber nicht.
Ich will nicht, dass eine Person auf meine Frage, was sie zu mir führt, antwortet: „Angst.“ Ich will positive Gefühle und Zustände erzeugen. Wie Freude. Leichtigkeit. Sicherheit. Dieses Szenario entwerfe ich zum Beispiel auf meiner Website:
Du brauchst keine wildfremden Leute mehr anzuschreiben oder auf TikTok zu tanzen – du erhältst automatisch regelmäßig Anfragen über deine Website.
Diese Anfragen kommen von Menschen, die dich als Expertin sehen und schon wissen, dass sie dein Angebot wollen.
Diese Menschen zahlen gerne deine Preise und fragen dich nicht, ob das nicht etwas günstiger und schneller geht.
Falls doch jemand so etwas tut, schickst du ihn freundlich lächelnd woanders hin – denn du kannst deinen Kalender mit den Projekten füllen, die dir Spaß machen.
Du freust dich über die vielen Besucher*innen, denen du deine Website mit Stolz präsentieren kannst.
Ich denke, damit mache ich ein positives Angebot – das du auch ablehnen kannst, ohne dich schlecht zu fühlen.
Und ja – auch das funktioniert. Und erzeugt auch Freude bei mir selbst. Probier es ruhig mal aus.
Es gibt nicht den einen Weg, der alle zum Erfolg führt
Eine Taktik, die für mich mit FOMO zusammenhängt: so tun, als wäre Angebot A die einzige Lösung. Der einzige Weg, mit dem du wieder glücklich wirst.
Heißt umgekehrt: Wenn du es nicht buchst, gibt es für dich keine solche Möglichkeit mehr. Das erzeugt dann wahrscheinlich bei vielen FOMO.
Ich würde gerne mal eine Umfrage unter Selbständigen starten: „Glaubst du, dein Angebot oder deine Methode ist das/die einzig wahre? Und wer das nicht genauso macht, kommt nicht ans Ziel?“
Ich hoffe, das würden alle als rhetorische Frage erkennen. Denn natürlich führen viele Wege nach Rom. Natürlich kannst du auch ohne mich gelungene Website-Texte schreiben.
Jetzt kommt aber noch ein Aber: Ich glaube nicht, dass jeder alles schaffen kann.
Ich habe einfach genug von Aussagen wie: „Mit meinem Money-Mindset-Coaching erreichst du sechsstellige Monatsumsätze!“
Ach ja? Auch wenn ich chronisch krank bin? Oder alleinerziehend?
Gibst du mir darauf eine Garantie – und wenn es nicht klappt, den sechsstelligen Umsatz? Wahrscheinlich nicht.
Ich finde es unethisch, solche Versprechen zu machen – aus zwei Gründen:
1. Du kannst es nicht seriös garantieren.
2. Du hast keine Ahnung von der Lebenswirklichkeit der Person, die das liest. Deshalb sage ich: Ich würd’s lassen. Aber ich will das nicht verallgemeinern.
Aussagen differenzieren – durch Modalverben
Okay, und wie kannst du solchen Verallgemeinerungen und Versprechen sprachlich etwas entgegensetzen?
Dafür gebe ich dir einen Tipp, mit dem DIE Copywriting-Gurus mich wahrscheinlich mit ihren Standardwerken erschlagen würden:
Streue Modalverben ein.
Ja, hat sie grade wirklich gesagt. Als Texterin.
Lass es mich erklären: Grundsätzlich stehe ich auch für klare Ansagen. Für „Ich texte deine Website“ statt „Ich kann deine Website texten“ (wenn ich es wollte).
Aber ich sage niemandem: „Ich schreibe für dich Blogartikel, die bei Google auf Platz 1 ranken.“ Das kann ich nämlich nicht versprechen.
Genauso will ich eben vermitteln, dass mein Angebot nicht die einzige Lösung ist – z.B. so: „Eine Texterin kann dir helfen, die richtigen Worte für dein Angebot zu finden.“
Auf diese Weise tust du auch eins:
Deinem Publikum das letzte Wort überlassen
Die Kaufentscheidung liegt bei der Person, die kauft.
Mich irritieren daher Sätze wie „Hier bist du genau richtig!“ Das weiß ich als Leserin doch besser, ob ich mich hier genau richtig fühle.
Wie kannst du also deinen Website-Besucher*innen das letzte Wort überlassen?
Eine Möglichkeit, die ich mag: mit dem Call-To-Action. Denn der ist gewissermaßen oft das letzte Wort.
Auf meiner Seite steht daher nicht auf jedem Button: „Buche hier dein kostenloses Erstgespräch!“ Sondern: „Erzähl mir mehr!“, „Ja, ich will!“, „Ich möchte mehr erfahren!“ und Ähnliches.
Wichtig: Ich verkaufe nichts auf meiner Seite. Diese Buttons leiten zu Unterseiten (wenn jemand mehr über mich oder meine Leistungen erfahren will) und insbesondere meiner Kontaktseite weiter (um ein Kennenlernen zu vereinbaren).
Bei einem Kauf-Button gilt: Er muss „unmissverständlich beschriftet sein und eindeutig erkennen lassen, dass durch Betätigung ein rechtsgültiger Kaufvertrag geschlossen wird, der mit einer Zahlungsforderung verbunden ist.“ (Sagt Digistore.)
Hier wird es also schnell unethisch, wenn eine Person unwissentlich einen Kaufvertrag schließt, weil sie „Ja, ich will!“ so schön findet.
Das bringt mich direkt zum nächsten Punkt:
Transparenz und dadurch Vertrauen schaffen
Warum ich Transparenz so wichtig finde?
Weil du den Menschen auf deiner Seite damit die nötige Sicherheit gibst. Ein gutes Gefühl.
Transparenz schafft Vertrauen, dass sie bei dir wirklich richtig sind (und du das nicht nur schreibst). Dass du hältst, was du versprichst. Dass du kurz gesagt ein anständiger Mensch bist.
Wie kannst du Transparenz herstellen?
Ich finde: Das ist für jede der klassischen Unterseiten wichtig.
Auf deiner Über-Seite kannst du z.B.
Zeigen, wer du bist – mit vollem Namen und Bild. (Klingt banal, aber vergessen manche gerne.)
Deine Mission teilen: Warum tust du, was du tust? Hast du eine Geschichte zu erzählen, mit der andere sich identifizieren können?
Deinen Werdegang und deine Erfahrungen beschreiben: Warum kannst du das tun? Und: Hast du Beweise dafür (Auszeichnungen, Testimonials)? Denn wenn neben dir auch andere wohlwollend über dich sprechen, schafft das gleich mehr Vertrauen.
Auf deiner Angebots- oder Verkaufsseite kannst du dein Angebot detailliert beschreiben:
Wie läuft die Zusammenarbeit mit dir ab?
Welche Leistungen sind enthalten?
Was kostet das?
Welche häufigen Fragen und Einwände kannst du direkt klären? (FAQ)
So wissen die Leute genau, was sie bei dir wirklich bekommen. Natürlich kannst du auch hier noch mal eine Kundenstimme einbauen.
Und sogar auf deiner Kontaktseite finde ich Transparenz wichtig:
Wo sitzt dein Unternehmen?
Wann und wie bist du erreichbar?
Wie lange dauert es etwa, bis du auf Anfragen reagierst?
Mit Humor eine menschliche Verbindung herstellen
Es gibt ein weiteres, oft unterschätztes Mittel, um Vertrauen und Sympathie aufzubauen: Humor.
Nein, Humor auf Websites ist nicht unseriös. Manche bierernsten, hochtrabenden Formulierungen dagegen oft unfreiwillig komisch.
Ich meine: Lieber gewollt als ungewollt.
Du kennst ja schließlich auch sicher den alten Marketingsatz: „Menschen kaufen von Menschen.“ (Ka-Tching, 1 € fürs Phrasenschwein.) Und mit Humor zeigst du dich als menschliches Wesen – und ziehst andere auf menschliche Weise an.
Texte so schreiben, dass sie alle ansprechen
Ich kenne es von vielen anderen Selbständigen – und mir selbst: den Wunsch, mit dem eigenen Angebot möglichst viele/alle anzusprechen.
Was deine Positionierung und Zielgruppe betrifft, ist das sicher kein guter Rat. Aber: Ich finde schon, du kannst deine Texte so schreiben, dass sich alle angesprochen fühlen. Genauer gesagt: nicht nur Männer.
Für mich ist das ein ganz wichtiger Grund fürs Gendern: Ich möchte, dass sich zumindest hinsichtlich ihrer geschlechtlichen Identität alle in meinen Texten wiederfinden.
Und die Möglichkeiten dafür sind so bunt wie unsere Gesellschaft selbst:
Sonderzeichen wie Sternchen, Doppelpunkt, Unterstrich
adjektivische Umschreibungen („der ärztliche Rat lautet …“)
neutrale Formulierungen („Ansprechperson“)
direkte Ansprache („Du bekommst bei mir …“ statt „Meine Kunden bekommen bei mir …“) – das hilft auch dabei, Nähe aufzubauen
passive Formen (lieber sparsam!)
…
Was ich beim Gendern wichtig finde:
1. Dass du dir die Zeit nimmst, deinen Umgang damit bewusst zu entwickeln.
2. Dass du entspannt und flexibel rangehst. (Wie ans Marketing allgemein.)
Ich bin sicher, du findest deinen Weg, deine Wunschkundschaft menschlich anzusprechen – so, dass sie sich genauso gut damit fühlt wie du.
Texte fertig?
Du hast deine Website-Texte geschrieben – und weißt nicht so recht, ob das so gut ist? Dann kann ich dir zwei Dinge empfehlen:
1. Frage andere: „Wie wirkt der Text auf dich?“
2. Frage dich: „Würde ich so auch mit jemandem reden?“ Wie fühlt sich das an? Ich denke, du kannst bei ganz vielem auf deinen Bauch hören. Mehr als auf Marketing-Gurus.
Ich hoffe trotzdem, dass du zusätzlich zu deinem Bauchgefühl auch von meinen Tipps etwas mitnehmen kannst und sie dir das (Website-)Texten erleichtern.
Denk immer dran: Du machst dein Marketing nicht auf eine bestimmte Art, weil die nun mal funktioniert. Sondern weil DU das so möchtest.
Fünf Narrative, die wir nicht mehr im Marketing verwenden sollten
Viele der etablierten Narrative im Onlinemarketing und auf Social Media sind extrem problematisch. Sie sähen Selbstzweifel und treiben Frauen in die Selbstoptimierung und Erschöpfung. Ein Überblick.
Ob in unserem Newsletter, im Blog, auf Social Media oder auf der Website – wenn wir über uns, unsere Produkte und Menschen, mit denen wir zusammengearbeitet haben, reden, verwenden wir Narrative.
Ein Narrativ ist eine etablierte Erzählung, die für eine Gruppe von Menschen eine sinnstiftende Funktion erfüllt.
Viele der Narrative im Marketing sind sogar so etabliert, gelten als so „normal“ und „selbstverständlich“, dass wir sie gar nicht mehr hinterfragen.
Doch leider sind gerade die etablierten Narrative oft problematisch. Warum? Das möchte ich im Folgenden genauer unter die Lupe nehmen.
#1 Das Umsatz-Narrativ
„Ich habe ein siebenstelliges Business aufgebaut – und du kannst es auch“
„Meine Kundin hat einen sechsstelligen Launch hingelegt – mit meinem Programm“
„Wie ich jeden Monat 10k Euro durch passives Einkommen bekomme“
Kennst du dieses Umsatz-Narrativ auch?
Meine Beobachtung ist, dass es eine der beliebtesten Erzählungen ist, der sich Businesscoaches im Marketing bedienen. Kein Wunder: Es macht natürlich mächtig Eindruck, von solchen Erfolgsgeschichten zu hören, und löst bei uns Normalsterblichen sofort ein „Haben wollen“-Gefühl aus.
Als ich Ende 2015 meine Fühler in Richtung Selbstständigkeit ausstreckte, teilten Menschen noch ihre fünfstelligen Launches, später waren es sechsstellige, dann siebenstellige und inzwischen wundere ich mich noch nicht einmal mehr, wenn ich irgendwo lese: „Ich mache mit meinem Business 10 Millionen und mehr.“
Doch ein sechs-, sieben- oder achtstelliger Jahresumsatz – das ist für die meisten Selbstständigen einfach nicht realistisch. Da können wir noch so viel „manifestieren“ oder an unserem „Mindset“ arbeiten.
Warum bedienen sich Businesscoaches dann dieser Erzählung?
Weil die Zahlen als ein Argument für ihre Programme fungieren sollen.
Die Geschichte lautet ja nicht „Ich habe ein siebenstelliges Business aufgebaut – und es war nur Zufall“ oder „Diese Frau hat einen sechsstelligen Launch hingelegt – mit dem Programm einer Kollegin“, sondern wird immer in den Launch der eigenen Programme eingebettet.
Jeden Monat 10k Euro – und ich bringe dir die exakte Methode bei.
Sechsstellig im Launch – und hier ist mein Onlinekurs, in dem du es lernst.
Siebenstelliges Business – meine Mastermind bringt dich auf den Weg dahin.
Das Umsatz-Narrativ ist aus meiner Sicht einer der fiesesten Psychotricks, die wir im Marketing verwenden können.
Es trifft Menschen an einem wunden Punkt. (Geld ist für viele Menschen scham- oder schuldbehaftet.)
Es erzeugt Neid, Druck und Vergleicheritis.
Es bringt Menschen dazu, eine extrem kapitalistische Haltung in Bezug auf ihre Selbstständigkeit einzunehmen und Menschen, Marketing oder ihre Ziele nur noch danach zu bewerten, ob und wenn ja, wie viel Umsatz sie bedeuten.
Es kann dazu führen, dass Menschen ihre Gesundheit oder ihre Beziehungen riskieren, nur um einem komplett unrealistischen Umsatzziel hinterherzujagen.
Eng damit verknüpft ist ein weiteres Narrativ:
#2 Das Investitions-Narrativ
Kennst du das „Du musst in dich / dein Business investieren“-Narrativ?
Zunächst einmal ist es ziemlich trivial:
Natürlich haben wir als Selbstständige Betriebsausgaben und natürlich können wir eine professionelle Website, ein schickes Logo oder ein Businesscoaching als Investment sehen.
Denn oft ist es ja so: Wenn wir etwas Geld in die Hand nehmen, fühlen wir uns „verpflichtet“, das Projekt dann auch durchzuziehen. Und oft kommen wir dadurch schneller zum Ziel (keine Prokrastination mehr) oder erzielen sogar bessere Ergebnisse (eben weil wir uns fokussieren).
Das Problem an dem „Du musst in dich investieren“-Narrativ sehe ich vor allem dann, wenn damit extrem hochpreisige Angebote gerechtfertigt werden.
Ja, mein Programm kostet 100k – doch wenn du danach siebenstellig verdienst, hast du das Geld ja schnell wieder drin.
Nicht selten werden Menschen so auch dazu gebracht, einen Kredit aufzunehmen und damit Schulden zu machen.
„Du musst Vertrauen haben. Das Universum wird dich für diesen Vertrauensvorschuss belohnen.“
Ein absoluter Red Flag!
#3 Das Universum-Narrativ
Apropos Universum.
Wir können hier und heute ja zum Glück alles glauben, was wir wollen: an einen Gott, an das fliegende Spaghettimonster oder an den rückläufigen Merkur.
Doch weißt du was? Das alles hat für mich nichts im Marketing verloren.
Was das „Universum“ „denkt“, „macht“ oder „belohnt“, ob es überhaupt existiert oder ob das ganze Gerede von einem „Universum“ ausgemachter Unsinn ist, darf jede*r gerne für sich an einem verregneten Sonntagmorgen kontemplieren.
Doch was nicht geht, ist, Menschen (viel zu viel) Geld abzuknöpfen und es mit etwas, was nun mal nicht bewiesen werden kann, zu begründen.
„Das Universum wird dich dafür belohnen.“
Wenn du so etwas irgendwo hörst, dann lauf!
#4 Das „Du kannst alles schaffen, was du willst“-Narrativ
Dream big. Shoot for the moon. Du kannst alles schaffen, was du willst, wenn du fest daran glaubst (hart genug arbeitest / es dir manifestierst etc.).
Als ich noch auf Instagram war, sah ich diese Botschaften überdurchschnittlich oft.
Auf den ersten Blick sollen diese Botschaften (selbstständige) Frauen bestärken. Sie sollen ihnen Mut machen, mehr zu wollen, sich höhere Ziele zu setzen. Doch auf den zweiten Blick ist auch das „Du kannst alles schaffen, was du willst“ extrem problematisch.
Es negiert und bagatellisiert die Herausforderungen der meisten Frauen, die nun mal leider nicht in einer pinken Insta-Wohlfühlwelt leben, sondern täglich mit diversen Gender Gaps, Diskriminierung oder Krankheiten zurechtkommen müssen.
Es führt nicht selten zur Selbstoptimierung, Selbstausbeutung und – nach ein paar Jahren – zu großer Erschöpfung.
Für mich gehört dieses Narrativ zum Pinkwashing und sollte dringend aus dem Marketing verschwinden.
Eng damit verknüpft ist das folgende Narrativ:
#5 Das „Du bist nicht genug“-Narrativ
Das „Du bist nicht genug“-Narrativ kommt in vielen Farben und Formen und die meisten davon sind eher subtil.
Meist sagt uns ja niemand ins Gesicht, dass wir es nicht drauf haben, vielmehr schwingt diese Annahme oft stillschweigend mit.
Du willst erfolgreich werden? Tja, wenn du so weitermachst wie bisher, wird es eher schwierig. Doch mit meinem Framework kannst du deine Ziele erreichen.
Du fühlst dich angesichts deiner Selbstständigkeit und Kinder überfordert? Tja, kein Wunder bei dem „Zeitmanagement“. Ich bringe dir bei, wie du deine Zeit richtig nutzt!
Die Message ist immer: So, wie du jetzt bist, bist du nicht in Ordnung. So, wie du es jetzt machst, ist es scheiße. Du musst dich ändern. Du musst an dir arbeiten.
Es ist ein perfides Businessmodell: Erst werden systematisch Selbstzweifel gesät und dann wird ein passendes – oft extrem hochpreisiges – Programm angeboten.
Fazit
Die Marketingwelt ist voller problematischer Narrative, die wir dringend überdenken sollten. Fünf davon habe ich dir in diesem Blogartikel genannt:
Das Umsatz-Narrativ
Das Investitions-Narrativ
Das Universum-Narrativ
Das „Du kannst alles schaffen, was du willst“-Narrativ
Das „Du bist nicht genug“-Narrative
Welche Narrative wir stattdessen verwenden können? Wie wäre es mit folgenden Ideen:
Du bist genug.
So, wie du bist, bist du in Ordnung. Du musst dich nicht ständig verbessern, verändern oder weiterbilden.
Dein Wert ist nicht an deine Leistung gekoppelt.
Du darfst deinen Fähigkeit vertrauen.
Businessaufbau braucht Zeit und es wird nicht immer leicht sein.
Ja, diese Narrative lassen sich nicht so gut ausschlachten. Doch was ist, wenn das gar nicht mehr das Ziel von Marketing wäre?
Wer kann als Selbstständige*r auf Social Media verzichten? Meine Einschätzung für sämtliche Berufsgruppen
Du bist selbstständig (z.B. als Coach oder virtuelle Assistentin) und fragst dich, ob du auf Social Media im Marketing verzichten kannst? Ich helfe dir mit meiner Einschätzung weiter.
Du bist selbstständig und überlegst, ob du in deinem Marketing auf Social Media verzichten könntest?
In diesem Blogartikel gucke ich mir verschiedene Arten von Selbstständigkeit an und gebe eine Einschätzung, wann Social Media fürs Marketing notwendig ist und wann nicht. Folgende Berufsgruppen gucke ich mir in diesem Artikel an:
Können Selbstständige mit Dienstleistungen auf Social-Media-Marketing verzichten?
Wer eine Dienstleistung anbietet, kann aus meiner Sicht gut auf Social-Media-Marketing – je nach Nische sogar völlig auf Marketing – verzichten.
Unsere Hundefriseurin und ein befreundeter Landschaftsgärtner zum Beispiel haben noch nicht einmal eine Website – trotzdem sind sie mehrere Monate im Voraus ausgebucht.
Das liegt zum einen an ständigen Weiterempfehlungen und zum anderen an der Stammkundschaft, die die Dienstleistung in regelmäßigen Abständen immer wieder benötigt. Sobald eine kritische Masse erreicht ist, läuft das Business „von selbst“.
Dieser Effekt findet sich nicht nur bei Offline-Dienstleistungen, sondern oft auch bei digitalen, kreativen Dienstleistungen wie virtueller Assistenz, Design, Texten, Lektorat und Co.
Statt Social-Media-Marketing kann der Fokus auf eine überzeugende Website, ein aussagekräftiges Portfolio, zufriedene Kundschaft und ein starkes Netzwerk gelegt werden.
Wer eine Dienstleistung anbietet und keine Stammkundschaft aufbauen kann, kann seine Onlinesichtbarkeit durch nachhaltige Marketingmaßnahmen wie Blog, SEO und Gastauftritte erhöhen.
Ich habe 2020–22 überwiegend mit VAs (mit Schwerpunkt Pinterest) zusammengearbeitet und hautnah mitbekommen, wie die meisten von ihnen ihre Online-Sichtbarkeit erhöht, Anfragen generiert und Kund*innen bekommen haben:
durch ein starkes Netzwerk aus Kolleg*innen (der Klassiker: „Ich hab eine Anfrage bekommen, aber kann gerade nicht … Wer von euch hat Zeit und Lust?“)
durch zufriedene Kund*innen, die sie weiterempfohlen haben, und andere wertvolle Kontakte
durch eine sinnvolle Nische (und eine durchdachte Angebotsstruktur und Pakete)
durch Gastauftritte, Kooperationen und reichweitenstarke Affiliatepartner*innen
durch gemeinsame Online-Aktionen
und im Hintergrund natürlich immer durch eine starke Website, Blog und Newsletter (vor allem wenn es dann bei einigen ums Launchen ging)
Im Gegensatz dazu waren Ausschreibungen in FB-Gruppen und andere Social-Media-Aktivitäten für die meisten VAs eher Zeitverschwendung.
Long story short: Wer wie virtuelle Assistent*innen Dienstleistungen anbietet, kann wie alle anderen Selbstständigen auf nachhaltige Strategien wie Blog und SEO, Newsletter, Netzwerke usw. setzen und muss nicht zwingend jeden Tag auf Insta posten, was es zum Frühstück gab.
Können Selbstständige mit Studio oder Praxis vor Ort auf Social Media verzichten?
Wer heilberufliche Tätigkeiten in einer Praxis ausübt oder ein Yogastudio hat, kann natürlich gerne Socia-Media-Marketing betreiben, um auf sich aufmerksam zu machen, muss es aber aus meiner Sicht nicht.
Denn auch hier gilt:
Die meisten Menschen fragen in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis nach Empfehlungen oder googeln. Insofern wäre eine eigene informative Website, ein Unternehmensprofil bei Google und Kundenzufriedenheit Priorität Nummer eins.
Können beratende Selbstständige (Coaches & Co.) auf Social Media verzichten?
Auch wer coacht, berät oder Trainings anbietet, braucht nicht zwingend Social-Media-Marketing, um neue Kund*innen zu finden.
Die Expertise lässt sich hervorragend über einen eigenen Blog oder Podcast etablieren, die Onlinesichtbarkeit über SEO oder Gastauftritte steigern und Vertrauen über einen eigenen Newsletter aufbauen.
Wer coacht und keine Lust auf Social Media hat, muss sich also nicht zwingen.
Können Onlineunternehmer*innen auf Social Media verzichten?
Sobald der Wunsch nach Wachstum und skalierbaren Produkten da ist, kommt es darauf an:
Soll das Onlinebusiness möglichst schnell und unbegrenzt wachsen? Sollen am Ende so viele Menschen wie nur möglich in den Onlineprogrammen sitzen?
Dann wird man vermutlich nicht ums klassische Launchen und damit um Werbeanzeigen auf Social Media drumherum kommen.
Mit bezahltem Traffic lässt sich meiner Erfahrung nach am besten regulieren, wie viele Menschen sich für Webinare und Co anmelden oder die Salespage sehen.
Und auch organisches Social-Media-Marketing wird Menschen erreichen (selbst wenn es nur wenige sind) und damit die Zahl der Verkäufe vermutlich erhöhen (selbst wenn es nur ein bisschen ist).
Soll das Business hingegen wachsen, aber nicht um jeden Preis? Sind Werte, Gesundheit und Integrität wichtiger als ein bestimmter Umsatz oder eine bestimmte Anzahl von Menschen in den Onlineprogrammen? Dann sind natürlich auch Alternativen zum klassischen Social-Media-Marketing denkbar.
Wer ohne Werbeanzeigen auf Social Media launchen möchte, braucht eine gut gefüllte Newsletterliste und idealerweise ein starkes Netzwerk für Kooperationen (wie Affiliatemarketing und/oder Joint Ventures).
Als ich 2020 aufhörte, auf meinen Social-Media-Kanälen zu posten, habe ich mit diesen Strategien keinen Unterschied zu den Launches mit Social Media festgestellt.
Doch wir können natürlich noch einen Schritt weitergehen und uns fragen, ob wir überhaupt zwingend launchen müssen.
Mich haben die klassichen Launches mit Werbeanzeigen, Webinaren und dem Open-Cart-Hype mit den Jahren – auch mit einem Team – völlig ausgelaugt. Ganz zu schweigen davon, dass ich von den üblichen Launchpraktiken inzwischen Abstand genommen habe.
Deshalb habe ich meinen Frieden damit gemacht, dass nicht hundert Menschen oder mehr in meinen Onlineprogrammen sitzen.
Ich genieße es sogar, mit kleinen Gruppen zusammenzuarbeiten und Menschen intensiver zu betreuen, als es in einer anonymen Massenveranstaltung möglich wäre.
Für diese Art von Onlinebusiness reichen Blog, SEO, Newsletter und Gastauftritte völlig aus.
Können Unternehmen auf Social Media verzichten?
Unternehmen brauchen unbedingt Social Media, um ihre Marke zu etablieren – so heißt es zumindest von allen Seiten.
Tatsächlich gibt es ein großes internationales Unternehmen, das uns das Gegenteil beweist: Lush.
Nachdem die Whistleblowerin Frances Haugen mit ihren Facebook Files aufgezeigt hat, dass Meta kein sicheres Umfeld für Menschen bietet, hatte Firmengründer Mark Constantine kein gutes Gefühl mehr dabei, weiterhin Social-Media-Marketing zu betreiben.
Im November 2021 beschloss Lush daher, „anti-social“ zu werden und Facebook, Instagram, Snapchat und TikTok zu verlassen. (Hier ist ihr Unternehmensstatement.)
Ein Jahr später ist Lush – trotz Traffic-Einbußen – immer noch nicht auf Social Media zu finden. Stattdessen setzt Lush laut eigener Aussage auf visuelle Suchmaschinen wie Pinterest und YouTube, Kooperationen mit anderen Marken (z.B. mit Netflix), Playlists mit Entspannungsmusik auf Spotify, Live-Events, einer eigenen App und einem Kundenforum für Superfans.
An Lush erkennt man: Es ist nicht nur möglich, als Unternehmen ohne Social Media Marketing zu betreiben – manchmal passt gerade der Social-Media-Ausstieg perfekt zur Marke.
Ist für medienschaffende Selbstständige Social Media Pflicht?
Anders sieht es bei Influencer*innen aus. Hier gehört Social Media quasi zur Berufsbeschreibung.
Reichweitenstarke Social-Media-Kanäle sind nicht mehr aus dem Media Kit von Influencer*innen wegzudenken; und die Zahl der Follower und die Interaktionsrate sind meist ausschlaggebend für ihre Bezahlung.
Inhalte für Social Media erstellen, Trends auf dem Schirm haben, wissen, was der Algorithmus will – das ist der Job von Influencer*innen.
Und wenn ein Content Creator kein Social Media mehr nutzen will, wäre das in etwa so, als würden Taxifahrer*innen nicht mehr Auto fahren wollen – nicht möglich, ohne den Beruf zu wechseln.
Ähnlich sieht es aus meiner Sicht bei journalistisch Arbeitenden aus. Ihr Job ist die Kommunikation, und ob es uns gefällt oder nicht, gehört X (ehemals Twitter) zum Beispiel inzwischen zur öffentlichen Kommunikation von Sachverhalten dazu.
Deshalb wird es auch für die meisten Journalist*innen eher schwierig sein, völlig auf Social Media zu verzichten.
Können Selbstständige, die gerade erst starten, auf Social Media verzichten?
Zu den häufigsten Einwänden, die ich zu meinem Social-Media-freien Marketing bekomme, zählt die Tatsache, dass ich meine Social-Media-Kanäle gelöscht habe, nachdem ich schon einige Jahre selbstständig war.
„Du hast Social Media gelöscht, als du schon genügend Bekanntheit und Menschen auf deiner Newsletterliste hattest“, heißt es dann immer. „Ich aber starte gerade erst mit meiner Selbstständigkeit und kann dann doch nicht auf Social Media verzichten.“
Zunächst einmal ist das natürlich richtig: Als ich Social Media bye bye gesagt habe, habe ich nicht bei Null angefangen, sondern hatte mit Blog, SEO und Newsletter schon andere Marketingstrategien, die für mich Resultate brachten.
Und ich verstehe auch, dass hier der Schluss naheliegt, dass mich Social Media „bekannt“ gemacht hat und ich es mir dann „leisten“ konnte, nicht mehr auf Social Media zu sein.
Doch diese Annahme ist nicht ganz korrekt.
Ja, ich war mehrere Jahre auf Social Media und habe sicherlich darüber Kontakte geknüpft. Doch Social Media hat mir noch nie nennenswert neue Menschen auf meine Website gebracht oder zu Verkäufen beigetragen. Ich habe es mir nur nie so eingestanden und die Konsequenzen daraus gezogen.
Alle wichtigen Meilensteine als Selbstständige wie „erste richtige Kundin“, „ein festes Gehalt auszahlen“ oder „richtig erfolgreichen Launch“ habe ich nicht mit Social Media erzielt, sondern mit persönlichen Kontakten, der unschlagbaren Kombi aus Blog, SEO und Newsletter und vor allem – total unspektakulär – Zeit.
In den letzten Jahren hatte ich auch viele Einsteigerinnen unter meinen Kundinnen und weiß deshalb:
Das Versprechen, dass soziale Medien eine Möglichkeit sind, um am Anfang schnell seine Sichtbarkeit zu erhöhen und neue Kundinnen zu gewinnen, wird für die meisten Selbstständigen nicht eingelöst. Die meisten bekommen ihre ersten Aufträge oder Verkäufe durch persönliche Kontakte und/oder Weiterempfehlungen. (Und zum Beispiel nicht, weil sie sich auf Ausschreibungen in FB-Gruppen beworben haben.)
Brauchen selbstständige Autor*innnen Social Media oder geht Buchmarketing auch ohne soziale Medien?
Du bist Autor*in und möchtest dein Buch auch ohne Social Media bekannt machen? Einen großen Anteil an meiner Entscheidung, Social Media zu verlassen, hatte übrigens ein Autor: Cal Newport mit seinem Buch „Deep Work“.
Er selbst ist Professor für Informatik an der Universität Georgetown und sagt: Sei so gut, dass sie dich nicht ignorieren können. Dann brauchst du auch nicht Social Media.
Und auch ich habe meinen Vertrag beim Rheinwerk Verlag völlig ohne Social-Media-Präsenz bekommen.
Was ist mit Schauspieler*innen, Sänger*innen und Co. – müssen sie zwingend auf Social Media sein?
Gerade unter den Stars und Sternchen gibt es viele, die auf Social Media verzichten: Jennifer Lawrence, Daniel Radcliffe, Emily Blunt, Keira Knightley … Die Liste ist lang.
Fazit: Die meisten Selbstständigen und Unternehmer*innen können auf Social Media verzichten
Solange soziale Medien nicht zur Berufsbeschreibung gehören wie bei Influencer*innen, ist es meist problemlos möglich, auf einzelne Plattformen oder Social Media im Allgemeinen zu verzichten. Und auch die Sorge, dass man ohne Social Media gar nicht erfolgreich sein könnte, ist für die meisten unbegründet. (Siehe Weltstars wie Keira Knightley und Co.)
Denn letzten Endes zählt, ob wir gute Arbeit leisten und Menschen weiterhelfen – und nicht, wie viele Inspirationszitate auf Instagram wir posten.
An Lush sehen wir, dass gerade der Rückzug aus Social Media auch zum Kern einer Marke passen kann, dass auch größere Unternehmen nicht zwingend Social Media brauchen und jederzeit Social-Media-freie Alternativen für ihr Marketing finden können.
Nur Mut. Die Welt dreht sich auch ohne Instagram weiter. Ganz sicher.
Wie wir eine Schreibroutine (für Blog & Newsletter) etablieren
In diesem Blogartikel möchte ich zeigen, wie wir unsere eigene Schreibroutine finden und das Schreiben von Blogartikeln, Websitetexten oder Newslettern zum selbstverständlichen Teil unseres Arbeitsalltags machen.
Wenn wir mit Website, Blog und Newsletter online sichtbar werden und neue Kund*innen gewinnen wollen, brauchen wir keine weiteren „Tricks“, Geheimformeln oder Schablonen – wir brauchen vor allem eine Schreibroutine.
Ja, „Routine“ klingt erst einmal furchtbar langweilig, unspektakulär und alles andere als sechsy.
Doch Routinen zeigen vor allem langfristig Wirkung:
Erfolg kommt für die meisten Menschen nicht über Nacht, sondern ist eine Summe von kleinen Gewohnheiten, die sie über einen längeren Zeitraum regelmäßig (meist täglich) umsetzen.
Niemand würde bei Sportler*innen, Musiker*innen oder Autor*innen denken, dass sie dadurch erfolgreich werden können, wenn sie einmal im Monat üben, trainieren oder an ihrem Buch schreiben.
Doch in unserem Onlineunternehmen haben wir oft genau diesen Gedankengang. Wir veröffentlichen eine Handvoll Blogartikel oder verschicken zehn Newsletter und fragen uns dann:
Warum hören sie sich so gestelzt an?
Warum fällt es mir so schwer, sie zu schreiben?
Warum schreibt niemand zurück?
Warum habe ich so wenige Ideen?
Warum sitze ich so oft vor dem weißen Blatt und weiß nicht, was ich schreiben soll?
Warum stelle ich so selten meine Blogartikel fertig?
In vielen Fällen ist die Antwort:
Weil wir keine Schreibroutine haben, uns die tägliche Übung fehlt und wir uns damit der Möglichkeit berauben, unsere Schreibfähigkeiten zu verbessern.
Trifft das auch auf dich zu?
In diesem Blogartikel möchte ich zeigen, wie wir unsere eigene Schreibroutine finden und das Schreiben von Blogartikeln, Websitetexten oder Newslettern zum selbstverständlichen Teil unseres Arbeitsalltags machen.
Am besten gehen wir dabei in zehn Schritten vor.
Schritt #1: Beste Zeit zum Schreiben finden
Wenn wir eine eigene Schreibroutine entwickeln wollen, sollten wir erst einmal wissen, wann wir gut schreiben können.
Morgens, wenn alle schlafen?
Vormittags, wenn alle aus dem Haus sind?
Nachmittags, nachdem wir Sport gemacht haben?
Abends, wenn wir alle Aufgaben des Tages erledigt haben?
Menschen und ihre Lebenssituationen sind verschieden. Und deshalb wird für die meisten nichts anderes übrig bleiben, als über einen gewissen Zeitraum verschiedene Zeitfenster zu testen.
Zum Beispiel so:
In der ersten Woche schreiben wir, sobald wir uns an den Schreibtisch setzen, in der zweiten Woche schreiben wir vormittags, in der dritten Woche nachmittags und schließlich schreiben wir in der vierten Woche abends.
Wir beobachten uns selbst, indem wir uns in jedem Zeitfenster fragen:
Kann ich mich jetzt gut konzentrieren?
Habe ich genug Ruhe zum Schreiben oder kommt mir das Leben in die Quere? (Termine, Kinder, Kochen)
Fällt mir das Schreiben vergleichsweise leicht oder schwer?
Bin ich in einem Zeitraum besonders produktiv?
Führt diese Uhrzeit dazu, dass ich das Schreiben immer wieder ausfallen lasse, weil (vermeintlich) Wichtigeres zu tun ist?
etc.
Nach vier Wochen sollten wir einen guten Eindruck davon bekommen, wie unser Biorhythmus aussieht und zu welchen Uhrzeiten wir besonders gut schreiben können.
Wer hat Angst vor dem weißen Blatt? Mit einer Schreibroutine lassen sich Schreibblockaden vorbeugen.
Schritt #2: Zeit im Kalender blocken
In meinen Schreibcircles (Update: Programm biete ich aktuell nicht mehr an) nenne ich die Zeit zum Schreiben ein „Schreibdate“.
Den Begriff habe ich nicht zufällig gewählt, sondern nutze hier ganz bewusst die Macht des Framings.
Anstatt das Schreiben von Websitetexten, Blogartikeln oder Newslettern als etwas Lästiges darzustellen, etwas, das wir tun müssen, konzeptionalisieren wir mit einem „Schreibdate“ das Schreiben als etwas, das wir tun wollen, als etwas, auf das wir uns freuen, als etwas Schönes, vielleicht sogar Aufregendes.
Und natürlich bringt ein „Date“ eine gewisse Verbindlichkeit, denn es steht als Termin in unserem Kalender. Alleine das kann schon einen großen Unterschied machen.
Katrin O’Malley, eine Teilnehmerin aus dem Schreibcircle, schrieb mir zum Beispiel nach dem Programm:
Es fehlte mir bis jetzt immer an Kontinuität. Es gab Wochen, da habe ich sehr viel geschrieben und dann wieder gar nicht. Allein durch die letzten Treffen habe ich gelernt, was es für einen Unterschied macht, sich diese Zeit zu blocken. Und ich habe es sogar geschafft, dies an anderen Tagen anzuwenden. Wirklich den Termin im Terminkalender einzutragen, macht einen großen Unterschied für mich.
Deshalb ist ein wichtiger Schritt zur Schreibroutine der Eintrag der Schreibzeiten in den Kalender, z.B. so
„Dienstag 8–10 Uhr: Schreibdate 💕“
Dabei kann dein Schreibdate zwei Stunden dauern, muss es aber natürlich nicht. Es kann auch eine halbe Stunde lang sein oder zwanzig Minuten. Es kann jeden Dienstag sein, jeden Werktag oder zweimal in der Woche.
Du entscheidest.
Wichtig ist jedoch, dass wir langfristig denken und uns fragen:
Was kann ich realistischerweise über einen längeren Zeitraum einhalten?
Wer noch nie eine Schreibroutine hatte, startet am besten klein. Jeden Tag fünfzehn Minuten schreiben ist ein guter Anfang und lässt sich kontinuierlich steigern.
Schritt #3: Bei Bedarf Gleichgesinnte suchen
Manchmal reicht es nicht aus, sich die Schreibzeiten in den Kalender einzutragen – wir tun uns trotzdem schwer damit, uns an den Schreibtisch zu setzen und finden immer wieder einen Grund, warum wir gerade jetzt unsere Sockenschublade ausmisten oder eine zwölfstöckige vegane Kürbistorte backen müssen.
In diesen Fällen kann es helfen, sich Menschen zu suchen, die ebenfalls schreiben.
Das kennen wir ja auch vom Sport:
Wir können uns selbst dazu motivieren, regelmäßig joggen zu gehen. Doch für viele Menschen ist es einfacher, wenn sie einer Laufgruppe beitreten oder sich mit der besten Freundin zum Joggen verabreden.
Sich einer Gruppe von Schreiberlingen anzuschließen, ist deshalb eine gute Idee für Menschen, die noch eine Spur mehr Verbindlichkeit benötigen und der Austausch mit Gleichgesinnten zusätzlich motiviert.
Schritt #4: Da sein
Die erste Regel im Schreibclub lautet: Wir sind einfach da.
Es ist egal, was wir in unserem Schreibdate schreiben.
Es ist egal, wie viel wir in unserem Schreibdate schreiben.
Es ist egal, wie gut unsere Texte werden.
Es spielt keine Rolle, was andere Menschen von unseren Texten später halten werden oder ob wir „das jetzt so sagen dürfen“.
Alles, was zählt, ist, dass wir da sind. (Egal, ob wir gerade Lust aufs Schreiben haben oder nicht.)
So wie wir niemals ein aufregendes Date einfach so platzen lassen würden, tauchen wir auch bei unseren Schreibdates einfach auf.
Mehr müssen wir uns erst einmal nicht vornehmen.
Das nimmt nicht nur Druck raus, sondern spart auch die immer wiederkehrenden destruktiven Selbstgespräche wie „Wann soll ich nur Zeit für meinen Blog finden?“ oder „Upsi, warum bin ich denn heute schon wieder nicht zum Schreiben gekommen?“
Schritt #5: Schreibort festlegen
Doch wo ist eigentlich „da“?
„Da“ ist genau dort, wo wir am besten schreiben können, und im Idealfall immer derselbe Ort, den wir fortan mit Schreiben in Verbindung bringen.
Auch hier können wir im Vorfeld experimentieren und
am Schreibtisch
am Esstisch
auf dem Sofa
im Café
im Zug
in der Bücherei
auf der Parkbank
im Lieblingssessel
oder in der (leeren) Badewanne
schreiben. Whatever works.
Schreiben auf dem Sofa? Whatever works!
Schritt #6: Gute Schreibbedingungen schaffen
Bevor wir uns an den Schreibtisch setzen und unser Schreibwerkzeug in die Hand nehmen, schaffen wir gute Ausgangsbedingungen für konzentriertes, ungestörtes Schreiben:
Wir stellen die Türklingel aus, damit nicht gerade der Postbote klingelt, wenn wir im Flow sind.
Wir schalten das Smartphone stumm und stecken es ggf. in eine Schublade oder drehen es zumindest mit dem Display nach unten.
Wir schließen alle Anwendungen, die uns ablenken könnten (Social Media, E-Mails, Slack etc.).
Wir fragen unsere Mitmenschen/Kinder, ob es etwas gibt, was wir noch für sie tun können (Essen richten, Fragen beantworten, irgendwas von einem hohen Regal runterholen), bevor wir gleich für X Minuten oder Stunden ungestört schreiben. (Oder wir hängen ein „Bitte nicht stören“-Schild an die Tür.)
Wir stellen die Raumtemperatur so ein, dass wir uns wohlfühlen, und holen uns ggf. zusätzlich eine Decke oder einen Pullover, falls es uns zu kalt werden könnte.
Wir holen uns ein Glas Wasser und/oder eine Tasse Tee, sodass wir etwas zu trinken parat haben, sollten wir durstig werden.
Wir trennen ggf. das WLAN, falls wir immer dazu neigen, während unserer Schreibzeiten in Google Maps nachzugucken, wo unser Haus steht.
Schritt #7: Schreibanker setzen
Wir sind bei unserem Schreibdate aufgetaucht und haben die besten Schreibbedingungen geschaffen? Das alleine ist meist schon die halbe Miete. Noch einfacher machen wir uns das Schreiben, wenn wir uns zusätzlich einen Anker setzen.
Ein Anker ist etwas, was wir mit dem Schreiben in Verbindung bringen, sobald wir es sehen, hören oder fühlen, und was uns direkt in Schreibstimmung versetzt.
Wie Musik zum Beispiel.
Eine Playlist, die wir ausschließlich zum Schreiben hören (und nicht etwa zum Sonntagsbrunch oder Joggen), kann uns direkt von „0“ auf „Schreiben“ bringen.
Wenn du willst, kannst du meine Schreibplaylists mitnutzen.
Ein anderer möglicher Anker könnte ein Schreibcape sein.
Ein Schreibcape ist wie ein Superheldincape – nur zum Schreiben.
Jedes Mal, wenn ich es mir umlege (es macht leise *wusch*), beschwöre ich die heilige Brontë, Rowling und Austen in mir. Ich spüre, wie die Schreibkräfte in mir erwachen, ja, wie die Schreibmacht stark mit mir ist. Ich bin eins mit meinen Gedanken und lasse meine Finger sanft über die Tastatur gleiten. Zeile für Zeile, Seite für Seite entstehen mühelos, während draußen, unter dem lieblichen Frühlingsgesang der Vögel, ein Einhorn vorbei galoppiert …
Ob ich übertreibe? Na, vielleicht ein klitzekleines bisschen.😉
Fakt ist: Es hilft enorm, sich selbst das Zeichen „Jetzt ist Schreibzeit“ zu geben. Selbst wenn es – wie bei einem Schreibcape – ein bisschen bizarr ist oder auf andere Menschen bescheuert wirken mag.
Schritt #8: Warmschreiben
So wie Sportler*innen sich locker warmlaufen oder Musiker*innen Tonleitern rauf und runter spielen, sollten auch wir uns aufwärmen, bevor wir uns einen konkreten Blogartikeln oder Newslettertext vornehmen.
Das muss nicht lang sein. Fünf Minuten Warmschreiben sind völlig ausreichend. Wichtig ist lediglich, dass wir Hirn und Schreibmuskeln lockern und uns so aufs Schreiben einstimmen.
Wie das Aufwärmen konkret aussehen könnte, kommt sehr auf unsere Vorlieben an.
Viele Teilnehmerinnen meiner Schreibcircles mögen den Braindump. Fünf Minuten schreiben wir einfach drauflos und leeren unseren Kopf. Und wenn wir nicht wissen, was wir schreiben sollen, schreiben wir einfach „Ich weiß nicht, was ich schreiben soll sdölkfuwer blablabla …“
Andere mögen wiederum das Aufschreiben eines stärkenden Gedankens. Fünf Minuten lang schreiben wir immer und immer wieder denselben Satz auf – die Botschaft, die uns beim Schreiben friedlich werden lässt.
„Alle Texte sind willkommen“ ist zum Beispiel eine schöne Botschaft. Oder auch: „Die richtigen Worte finden zu mir.“
Wiederum anderen hilft die „Wissen, fühlen, tun“-Übung. Wir fragen uns für fünf Minuten:
„Was sollen die Menschen, die unseren Text lesen, fühlen? Was sollen sie danach wissen? Was sollen sie tun?“
Gerade wenn wir Marketingtexte schreiben, können wir mit diesen drei Fragen Verbindung zu den Menschen herstellen, die wir erreichen wollen. Wir können uns in die Menschen einfühlen und uns so optimal auf das anschließende Schreiben vorbereiten.
Schritt #9: Schreibintention setzen
Gleich können wir anfangen zu schreiben. Doch zunächst sammeln wir uns kurz und setzen uns eine Schreibintention, z.B.
„Ich schreibe jetzt einen Newsletter, in dem ich über X und Y erzähle.“
Jetzt wissen wir genau, welches Dokument wir öffnen und in welche Richtung unsere Gedanken fließen dürfen.
Schritt #10: Losschreiben
Und schließlich schreiben wir los.
Dabei gilt: Je öfter wir unsere Schreibroutine umsetzen, desto leichter wird uns das Schreiben mit der Zeit fallen.
Deshalb ist es so wichtig, dass die Schreibroutine zur Gewohnheit wird und wir uns – so wie beim Zähne putzen – gar nicht mehr fragen, ob wir heute wirklich Lust und Zeit dafür haben, sondern es einfach tun.
Sollte das Schreiben allerdings mal an einem Tag überhaupt nicht klappen, klappt vielleicht etwas, was im weitesten Sinne etwas mit dem Schreiben zu tun hat?
Zum Beispiel:
Ideen brainstormen
Konzepte entwickeln
Texte Korrektur lesen oder auf der Website einpflegen
Lesen
Das Wichtigste ist, dass wir zu unserem (täglichen) Schreibdate auftauchen, gute Schreibbedingungen schaffen und uns warmschreiben.
Der Rest kommt von selbst.
Was wirst du bauen?
Stell dir vor, du kaufst ein Lego-Set mit dem Namen „Selbstständigkeit“. Du öffnest die große, bunte Packung und entdeckst unzählige Steine in den verschiedensten Größen, Farben und Formen. Was wirst du bauen?
Stell dir vor, du kaufst ein Lego-Set mit dem Namen „Selbstständigkeit“.
Du öffnest die große, bunte Packung und entdeckst unzählige Steine in den verschiedensten Größen, Farben und Formen.
Der eine dunkelblaue Lego-Stein heißt Facebook.
Der lilafarbene Stein Instagram.
Der grüne Stein Blog, der gelbe Stein Podcast und der weiße SEO.
Und die große, graue Platte, auf der du alle anderen Steine draufsetzen kannst, nennt sich Website.
Was wirst du bauen?
Wirst du sofort nach der Bauanleitung suchen und jeden einzelnen Schritt akribisch befolgen?
Wirst du den langen gelben Vierer auf den langen roten Vierer setzen und nicht umgekehrt?
Wirst du etwas bauen, was alle anderen Menschen auch bauen, die sich an der gleichen Anleitung orientieren? (Um dich dann nachher zu beschweren, dass dein Bauwerk nicht genügend heraussticht?)
Oder wirst du die Steine nach deiner eigenen Vorstellung zusammensetzen?
Die Steine, mit denen du nichts anfangen kannst, einfach weglassen?
Nur die Steine nutzen, bei denen es dir in den Fingern kribbelt?
Wirst du dich von deinen Ideen und Vorstellungen leiten lassen und etwas Einzigartiges bauen? Etwas, das es so noch nicht gibt?
Alle Steine aus dem Lego-Bausatz „Selbstständigkeit“ liegen vor dir:
Website, SEO, Blog, Podcast, Facebook, Instagram, TikTok, Webinare, Newsletter, persönliche Kontakte, Weiterempfehlungen, Affiliate-Marketing, Werbeanzeigen.
Schau sie dir genau an und entscheide selbst, was du daraus baust und welche Steine du nimmst.
Wie bekomme ich Sichtbarkeitsmut, Sonja Mahr?
Im Interview verrät Sonja Mahr, wie Selbstständige sich endlich trauen, sich online zu zeigen, und warum persönliche Texte der Schlüssel zur Traumkundschaft sind.
Sonja Mahr ist Mentorin für Marketingtexte und Sichtbarkeitsmut. Sie unterstützt Solo-Selbstständige dabei, ohne Marktgeschrei online sichtbar zu werden und Kund*innen zu gewinnen. Im Interview verrät sie mir, wie Selbstständige sich endlich trauen, sich online zu zeigen, und warum persönliche Texte der Schlüssel zur Traumkundschaft sind.
Liebe Sonja, du bezeichnest dich selbst als Mentorin für „Sichtbarkeitsmut“. (Was für ein schönes Wort!) Was genau verstehst du darunter?
Schön, dass es dir gefällt!😊
Das Wort entstand aufgrund vieler Beobachtungen, die ich im Laufe der Jahre in der Zusammenarbeit mit meinen Kund*innen gemacht habe. Ich habe mit der Zeit festgestellt, dass die meisten zwar vor allem zu mir kommen, weil sie auf der Suche nach Text- und Marketing-Knowhow sind, es aber am Ende gar nicht nur an diesem Knowhow liegt, ob sie online mit ihrem Business sichtbarer werden oder nicht.
Es kommt eine ganz entscheidende Komponente dazu, die aber häufig in klassischen Marketingansätzen so ein bisschen hinten runterfällt. Und das ist eben der Mut zur Sichtbarkeit. Mut zur Sichtbarkeit bedeutet, sich zu erlauben, gesehen und wahrgenommen zu werden.
Es ist natürlich wichtig, dass z.B. relevante Themen für Blogartikel ausgesucht werden, damit man die richtigen Menschen anzieht. Aber das allein bringt nichts, wenn der Blogartikel dann nie online geht, weil der Mut, den Veröffentlichen-Button wirklich anzuklicken, fehlt. Ich habe das Wort dann schließlich in meine Berufsbezeichnung integriert und bin seitdem nicht mehr nur die Mentorin für Marketingtexte, sondern die für Marketingtexte und Sichtbarkeitsmut. Das an eine der prominentesten und sichtbarsten Stellen, die ich in meiner eigenen Kommunikation habe, zu setzen, soll vor allem ein Signal nach außen sein. Ich möchte damit aussagen, dass es normal ist, wenn der Mut zur Sichtbarkeit fehlt. An dir ist nichts falsch, wenn das so ist und du musst deine Komfortzone auch nicht in Lichtgeschwindigkeit sprengen.
Aber um wirklich gesehen zu werden, braucht es eben diesen Mut und nicht nur das Handwerkszeug für die Texte und das Marketing selbst. Ich möchte damit gleich von Beginn an zeigen, dass sich niemand dafür schämen muss, wenn es an Mut mangelt und nicht an der Zeit oder am Engagement. Das ist normal und es ist möglich, diesen Mut zur Sichtbarkeit zu finden, auch wenn man nicht von Anfang an mit dem Drang, die Bühnen der Welt ganz selbstverständlich zu erstürmen, ausgestattet ist.
Gab es eine Zeit, in der dir dieser Sichtbarkeitsmut selbst gefehlt hat?
Wenn wir den Begriff mal vom reinen Business-Kontext loslösen, gibt es meiner Erfahrung nach immer wieder Momente, in denen wir uns nicht trauen, sichtbar zu sein, nicht trauen, unsere Meinung zu sagen, oder irgendwie in Erscheinung zu treten. Denn Sichtbarkeit bedeutet ja immer auch eine gewisse Angreifbarkeit: Wenn etwas oder jemand sichtbar ist, kann darauf reagiert werden und nicht immer sind die Reaktionen so, wie wir sie uns wünschen.
Ich war zum Beispiel ein sehr angepasstes Kind, das eher so zum Team Harmonie gehört hat, als die Rebellin rauszukehren. Lieber im Hintergrund als aufzufallen. Wenn ich an meinen beruflichen Weg denke, gab es einige Stationen, an denen der Mut zur Sichtbarkeit erst einmal wachsen durfte. Allein der Start in die Selbstständigkeit damals: Ich hatte keine Angst vor der Selbstständigkeit an sich, aber ich habe mich tatsächlich gefragt, wie ich denn, ohne so laut zu trommeln und mich ständig auf irgendwelche Bühnen zu schubsen, regelmäßig Kund*innen gewinnen kann.
Es gab also keinen Kippschalter „Mut an“ oder so, sondern das durfte und musste sich tatsächlich entwickeln. Und das darf es weiterhin. Jedes neue Level, jede neue Herausforderung stellt wieder die Frage, ob wir noch einmal mutig sein wollen. Wollen wir unsere Website online stellen? Wollen wir unser neues Angebot rausbringen? Wollen wir ein Live-Video machen? Sagen wir zu, wenn wir nach einem Interview gefragt werden?
Ganz wichtig ist dabei aus meiner Sicht, den eigenen Weg zu finden und sich selbst die Frage zu beantworten, wo man mutig sein möchte und wo nicht. Nicht jeder muss Speaker*in werden, nicht jeder muss täglich Live-Videos machen, viele können auch über ihre geschriebenen Worte wirken und damit sichtbar werden.
Was rätst du Selbstständigen, die sich partout nicht trauen, sich online zu zeigen? Die ihre Websitetexte nicht online stellen oder ihre Blogartikel unter Verschluss halten?
Zunächst einmal rate ich ihnen, das anzunehmen. Überhaupt festzustellen, dass es eine Angst, eine Sorge, eine Befürchtung gibt, ist schon ein wichtiger Schritt. Und dann lohnt es sich natürlich, genauer hinzusehen. Man kann sich Fragen stellen wie:
Was genau macht mir Angst?
Was befürchte ich?
Was könnte passieren, wenn ich meine Texte online stelle?
Und dann aber auch weiterzugehen und zu fragen:
Was wird an Gutem möglich, wenn ich sichtbar werde?
Was kann ich dadurch erreichen? Für mich und andere?
Was könnte an Positivem geschehen?
Es ist immer wichtig, beide Seiten anzusehen und sich nicht von einer eindimensionalen Sicht auf die Dinge einschüchtern zu lassen. Viele meiner Kund*innen sagen z.B., dass sie dann viel freier und flexibler arbeiten können, weil sie sich die Aufträge aussuchen können. Dafür lohnt es sich, die Texte eben doch zu veröffentlichen.
Oder dass sie durch mehr Sichtbarkeit auch mehr Menschen erreichen und ihnen weiterhelfen können. Gerade sehr empathischen Menschen, denen es schwerfällt, sich selbst und ihre eigenen Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen, kann diese Verschiebung hin zu den anderen und deren Vorteil durch unsere Sichtbarkeit im ersten Schritt helfen.
Wir werden nie nur für uns sichtbar, sondern immer auch für diejenigen, denen wir mit unserer Arbeit weiterhelfen.
Diesem Gedanken auch einen Raum zu erlauben, ist für viele sehr wohltuend und oft das kleine Quäntchen Mut, was ihnen noch fehlte.
Für dich sind Texte der Schlüssel zur Traumkundschaft. Warum gehört für dich das Texten zur Schlüsselkompetenz von Selbstständigen und sollte nie zu 100% ausgelagert werden?
Unsere Sprache ist einfach die Brücke, die wir zu anderen Menschen, im Business eben zu unseren Kund*innen, bauen. Sie ist ein so kraftvolles Tool!
Gerade online übernehmen unsere Texte eine Art Stellvertreterfunktion. Sie sind stellvertretend für uns da und nehmen die Menschen in Empfang, wenn sie zum ersten Mal mit unserem Business in Kontakt kommen. Es ist nun nicht so, dass nicht auch mal ein Text ausgelagert werden könnte, aber sich das Knowhow einmal selbst anzueignen und selbst in der Lage zu sein, mit den eigenen Worten eine bestimmte Wirkung zu erzielen, halte ich für extrem wertvoll und wichtig.
Folgende Inhalte profitieren sehr davon, wenn wir sie selbst schreiben:
Die eigene Website, allem voran natürlich die Über-mich-Seite der Website, denn hier geht es ganz gezielt darum, eine Verbindung zu dir als Mensch hinter deinem Business aufzubauen. Wer könnte das besser vermitteln als du selbst?
Blogartikel: Reine Informationsartikel lassen sich meist gut an Profi-Texter*innen auslagern, aber immer dann, wenn auch deine persönliche Sichtweise auf das Thema durchscheinen soll (und das ist doch in sehr vielen Fällen so), lohnt es sich, diese Texte selbst zu schreiben.
E-Mails: Mails, z.B. Newsletter sind noch mal eine Spur persönlicher und näher dran an den Menschen, schließlich dürfen wir ihnen unsere Worte direkt in den Posteingang schicken. Für mich deshalb ebenfalls ein Format, das nur davon profitiert, wenn man selbst die Texte dafür schreibt.
Sich mit den eigenen Texten zu beschäftigen, macht übrigens auch viel mit uns als Mensch. Sich wirklich Gedanken über den Kern der eigenen Aussage zu machen, selbst aufs Papier (oder ins Textdokument 😉) zu bringen, was wir mit unserer Arbeit zu geben haben – das kann ein sehr spannender, innerer Prozess sein.
Ganz davon abgesehen ist es auch eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung, die eigenen Texte selbst zu schreiben. Überall sind Texte! Auch wenn alle von Video-Content sprechen, bleibt es ja so, dass auch diese Videos einen Inhalt haben. Jede E-Mail, die wir versenden, braucht Text. Nahezu jede Änderung der Website betrifft auch den Text. Sich jedes Mal an Dritte wenden zu müssen, weil man selbst nicht weiß, welch Worte die richtigen sind, macht doch sehr abhängig und kann durchaus auch teuer werden. Daher empfehle ich jedem und jeder Selbstständigen, insbesondere Solo-Selbstständigen, die sich eher als Personenmarke positionieren, dieses Know-how aufzubauen. Sie werden jeden einzelnen Tag davon profitieren können.
Und was, wenn Selbstständigen das Texten total schwerfällt?
Hier ist es ähnlich wie mit dem fehlenden Mut, nach dem du vorhin gefragt hast. Ich würde mit einem Blick auf die Ursache starten:
„Warum fällt mir das Texten so schwer?“
„Was genau fällt mir schwer?“
Wer hier nachhakt, wird häufig bestimmten Überzeugungen oder Glaubenssätzen begegnen.
Zum Beispiel der Überzeugung: „Ich kann einfach nicht gut schreiben!“
Und dann lohnt sich weiterzufragen: „Warum glaube ich, dass ich nicht gut schreiben kann?“
Manchmal kommt eine Antwort wie „Weil mir das meine Deutschlehrerin früher immer schon gesagt hat“ oder „Weil ich immer zu viel um den heißen Brei rede und nicht auf den Punkt komme“ oder „Weil meine Texte so steif und trocken klingen.“
Je nachdem, was sich zeigt, kann man dann an der Ursache ansetzen.
Auf den Punkt kommen, kann man lernen. (Tipp: In diesem Blogartikel zeige ich einige Möglichkeiten, Texte zu kürzen, um schneller zum Punkt zu kommen.)
Was die Deutschlehrerin früher gesagt hat, ist genau genommen jetzt gar nicht mehr relevant. Es sei denn, sie war nebenbei auch Marketingexpertin und gehört zudem zur eigenen Zielgruppe, die man mit den Texten erreichen möchte. Zu hinterfragen, welche Gedanken präsent sind und von wem diese eigentlich ausgelöst wurden, kann sehr hilfreich sein.
Im Marketing kommt es auch gar nicht so sehr darauf an, ob ein Text nun 1.000 Wörter hat oder 800, sondern vielmehr darauf, wie gut es uns gelingt, über unsere Worte eine Verbindung aufzubauen. Texten ist nur zum Teil Handwerk, zum anderen Teil aber auch viel Empathie für die eigenen Kund*innen und Zulassen, dass sich Texte nach dir anhören dürfen. Wie alles, ist es am Ende auch ein Prozess: Der erste Website-Text wird sehr wahrscheinlich dein schlechtester sein, dein erster Blogartikel auch. Schreiben verbessert sich durchs Schreiben. Daher möchte ich gerne alle ermutigen, es auszuprobieren und da, wo sie stehen, zu starten.
Ergänzend kann man sich natürlich auch Unterstützung suchen, sei es durch Mentor*innen oder Wegbegleiter*innen. Jemanden, der oder die hilft, die Gedanken zu sortieren, die Zweifel nicht übermächtig werden zu lassen, und konstruktives Feedback gibt, bevor ein Text veröffentlicht wird. Das hilft vielen sehr über die Zeit, bis die eigene Sicherheit und Erfahrung groß genug geworden ist.
Wie können Selbstständige mit guten Texten die für sie richtigen Menschen anziehen?
Ich unterscheide zwei Säulen, die wir brauchen: unsere Website und unser Marketing.
Die Website kann man sich vorstellen wie ein Haus, quasi unser Ladengeschäft online. Da zeigen wir unser Angebot, stellen uns als Person vor und dort wird auch gekauft, gebucht oder angefragt. Die Website alleine ist aber zu Beginn eher wie ein geniales Restaurant in ganz schrecklicher Lage: Vierte Reihe Hinterhof und dann noch hinterm Gebüsch gelegen quasi. Sprich: Kaum jemand findet hin, höchstens mal durch Zufall oder eben über eine Empfehlung.
Mit unseren Texten können wir zu diesem Haus Wege bauen, die dafür sorgen, dass unsere Traumkund*innen uns online finden. Regelmäßig, statt nur ab und zu. Wie diese Wege aussehen, richtet sich nach den persönlichen Stärken und Vorlieben, denn Marketing kann ganz unterschiedlich genutzt werden.
Wenn jemand seine Texte nutzen möchte, wäre ein eigener Blog eine gute Herangehensweise, die sehr zuverlässig und nachhaltig funktioniert. Wir können z.B. Blogartikel schreiben, die dann über Google gefunden werden. Das ist, um bei unserem Bild zu bleiben, dann so, als würden wir von einem belebten Platz, an dem viele Menschen sind (Google) einen Weg zu unserem noch versteckten Restaurant (Website) bauen.
Nun kommt es aber vor (eher die Regel als die Ausnahme), dass Menschen nicht sofort beim ersten Kontakt kaufen. Sie wollen erst einmal Vertrauen zu uns aufbauen, mehr über unsere Arbeit erfahren, oder haben vielleicht gerade jetzt keinen Bedarf, sondern erst später. Auch auf diese Bedürfnisse können wir mit unseren Texten eingehen:
Indem wir z.B. nicht nur informative, sondern auch persönliche Blogartikel schreiben.
Oder indem wir eine Möglichkeit anbieten, mit uns in Kontakt zu bleiben, etwa über unseren Newsletter.
Das klingt vielleicht erst einmal viel, aber am Ende sind es gar nicht so extrem viele Texte, die wir brauchen, um einen stabilen Weg auszubauen.
An diejenigen, die sich da eine Orientierung verschaffen möchten, eine herzliche Einladung: Ich habe einen kompakten Content-Fahrplan erstellt, der die aus meiner Sicht wichtigsten Texte zeigt, um online sichtbar zu werden und Kund*innen zu gewinnen.
Du gehörst ja – so wie ich auch – zum selbsternannten Anti-Hustle-Club.😁 Wie sorgst du dafür, dass deine Selbstständigkeit und andere Lebensbereiche in Balance bleiben?
Ich glaube, das Wichtigste ist, regelmäßig zu hinterfragen, was für mich wichtig ist, wo mein Fokus liegt und wo gerade auch nicht. Hustlen entsteht bei mir häufig, wenn ich zu viele Dinge auf einmal will und dann unrealistische To-do-Listen erstelle, die mich morgens schon komplett frustrieren. Ich setze mir deshalb lieber nur wenige Ziele, die wirklich wichtig sind und lasse das Drumherum, das „nice to have“, aber gar nicht so essentiell ist, so gut wie möglich weg.
Was mir auch hilft, ist nicht zu sehr nach links und rechts zu schauen. Denn links und rechts liegen so extrem viele andere Möglichkeiten, dass ich damit manchmal schneller als mir lieb ist, in Resonanz gehe und fremde Ziele zu meinen eigenen mache. Und dann kommt irgendwann der Punkt, an dem ich mich frage, zu welchem Ziel ich da gerade unterwegs bin und ob das wirklich mein Ziel ist, oder ich nur denke, es als Ziel haben zu müssen.😉 Die eigene Definition von Erfolg zu finden, ist für mich elementar.
Ganz pragmatisch, aber in meinem Business ein riesengroßer Gewinn: Ich habe keine Bürozeiten und gehe auch nicht einfach so spontan ans Telefon.😉 Mein erster Kommunikationskanal ist die E-Mail. Das erlaubt mir, flexibel zu sein und auch spontan z.B. zu Schulveranstaltungen zu gehen oder Zeit mit der Familie oder mir selbst zu verbringen.
Du schreibst Gedichte und verkaufst sie als Poesie-Postkarten. Ein Herzensprojekt?
Ein Projekt impliziert ja irgendwie auch, dass ein Ziel dahinter steckt, eine Art geplantes Vorhaben. Mit den Poesiekarten war es eher so, dass sie einfach irgendwann mit ins Business eingeflossen sind. Ich schreibe schon seit meiner Jugend Gedichte, hatte es zwischenzeitlich einige Jahre nicht mehr gemacht und lustigerweise in einem Moment wieder damit begonnen, als ich total frustriert war vom Marketing. Ich war damals als Texterin in einem Marketing-Meeting, in dem es darum ging, wie man noch imposanter, noch auffälliger und noch lauter werben könnte, um die Aufmerksamkeit der Kundschaft zu bekommen. Letztlich folgte der Plan, dass ab sofort alle Teammitglieder nach vorne preschen müssen, alle sollten Videos machen, alle sollten möglichst laut trommeln.
Für mich als sehr introvertierte Person ein Graus, als dass es enthusiastische „Yeah, let’s do this!“-Jubelrufe ausgelöst hätte. Aus dieser Frustration wuchs dann der Gedanke, mehr über Introversion im Business zu schreiben, um einfach aufzuzeigen, dass es unterschiedliche Persönlichkeiten gibt und das ganz wunderbar so ist.
Ich tat dies erst in Form eines privaten Blogs und für diesen schrieb ich auch immer wieder Gedichte. Da unter meinen Kund*innen aber auch oft leisere, introvertierte Menschen sind, die eben ein Marketing suchen, das ohne Trommeln und Marktgeschrei funktioniert, flossen die Gedichte mehr und mehr auch in diesen Bereich rüber. Ich zog z.B. am Ende meiner Mentorings eine Poesiekarte, wenn meine Kund*innen das gerne wollten, oder band sie in meine Newsletter ein. Dass es sie nun auch als gedruckte Poesiekarten zu kaufen gibt, kam ganz einfach durch Nachfragen der Leute zustande, denen die Karten gefallen haben.
Heute nutzen einige meiner Kund*innen die Poesiekarten entweder für sich selbst, oder sie setzen sie in ihren Coachings, bei Yogastunden usw. als Impuls oder Giveaway für ihre Kund*innen ein. So kommen die Texte inzwischen ganz schön rum, was überhaupt nicht geplant war, aber dann am Ende nun doch eine Art Herzensprojekt geworden ist. Gute Gedanken, die uns durch den (Business-)Tag begleiten, können nie schaden, finde ich.
Vielen Dank für das Interview, Sonja!
Website in Suchmaschinen eintragen – So geht’s
Ich zeige dir, wie du deine Website ganz easy für die Suchmaschinen Google, Bing, Yahoo!, DuckDuckGo und Ecosia anmeldest oder einträgst.
Ich google.
Du googelst.
Er googelt.
Und sie googelt auch.
Die Suchmaschine „Google“ hat sich in unseren Sprachgebrauch für „im Internet suchen“ eingeschlichen.
Dabei gibt es noch mehr Suchmaschinen als nur Google.
Doch wie schaffst du es, dass deine Website-Inhalte samt Blogartikel in den verschiedenen Suchmaschinen angezeigt werden?
Nichts einfacher als das!
In diesem Blogartikel zeige ich dir, wie du – mit nur wenigen Klicks und völlig kostenlos – deine Website für die verschiedenen Suchmaschinen anmeldest.
Inhalt
Warum Website überhaupt in Suchmaschinen eintragen?
Warum ist es sinnvoll, die Website bei Suchmaschinen einzutragen?
Um auf Nummer sicher zu gehen.
Suchmaschinen crawlen deine Website automatisch.
Das heißt: Wenn du deine Website noch nie bei einer Suchmaschine angemeldet hast und es in Zukunft auch nicht machen wirst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Suchmaschinen deine Website dennoch auf dem Schirm haben.
Allerdings kommt es immer wieder vor, dass einzelne URLs nicht gecrawlt werden.
Mir passiert es regelmäßig, dass ich mich wundere, warum ein bestimmter Artikel nicht für ein Keyword rankt. Und wenn ich in der Google Search Console nachgucke, stelle ich fest, dass Google diese URL noch gar nicht indexiert hatte.🙄
Blöd, wenn es eine Seite oder ein Blogartikel ist, die unbedingt ranken soll!
In diesem Fall beantrage ich manuell eine Indexierung und schwupps wird die Seite auch wirklich gefunden.😊
#1 Website bei Google anmelden
Die Suchmaschine Google
Mit über 90% Marktanteil ist Google die beliebteste Suchmaschine in Deutschland.*
Kein Wunder.
Kaum eine andere Suchmaschine liefert so präzise Suchergebnisse.
Doch das hat natürlich seinen Preis: Googles Suchergebnisse sind stark personalisiert und hängen vom Standort und der individuellen Suchhistorie ab.
Google crawlt deine Website automatisch, deshalb musst du in der Theorie nichts weiter tun, um deine Website bei Google anzumelden.
In der Praxis hat es sich aber bewährt, die Website mit der Google Search Console zu verbinden.
In der Google Search Console kannst unter anderem du
nachgucken, ob alle deine Seiten tatsächlich indexiert sind und
ggf. eine neue Indexierung beantragen
#2 Website bei Bing eintragen
Die Suchmaschine Bing
5,24% durchsuchten das Web im April 2022 mit Bing.*
Damit ist Bing die zweitgrößte Suchmaschine nach Google.
Um deine Website für Bing anzumelden, nutzt du die sogenannten Bing Webmaster Tools.
Hier erstellst du dir kostenlos ein Konto und übermittelst deine URLs direkt an Bing. Wenn du dich bereits bei der Google Search Console angemeldet hast, kannst du Bing auch direkt darauf zugreifen lassen.
#3 Website bei Yahoo! anmelden
Die Suchmaschine Yahoo!
Etwa 0,7% der Deutschen haben im April 2022 Yahoo! als Suchmaschine genutzt.*
Nicht gerade viel.
Yahoo! greift auf die Technik und die Suchergebnisse von Bing zu. Deshalb musst du deine Website nicht extra für Yahoo! eintragen.
Wenn du deine Website über die Webmaster Tools für Bing anmeldest, meldest du sie auch automatisch für Yahoo! an.
#4 Website bei DuckDuckGo anmelden
Die Suchmaschine DuckDuckGo
DuckDuckGo ist als Suchmaschine bekannt, in der die Privatsphäre der Suchenden gewahrt wird.
DuckDuckGo trackt keine Daten, nutzt keine Cookies und speichert keine IP-Adressen.
1,12% Marktanteil hatte DuckDuckGo im April 2022.*
Wenn du deine Website für DuckDuckGo anmelden willst, musst du nichts weiter tun. Der DuckDuckBot crawlt deine Website automatisch.
Zusätzlich greift DuckDuckGo auch noch auf die Quellen von Bing zu.
(Und nicht Google.)
#5 Website bei Ecosia anmelden
Die Suchmaschine Ecosia
Ecosia ist die „Suchmaschine, die Bäume pflanzt“, denn seine Gewinne investiert das Unternehmen in Aufforstungsprojekte.
Durchschnittlich 45 Suchanfragen werden benötigt, um einen Baum zu pflanzen, und inzwischen nutzen 1,1% der Deutschen die Suchmaschine Ecosia.*
Du musst deine Website nicht extra für Ecosia anmelden, denn Ecosia greift – wie DuckDuckGo – auf Bings Website-Crawler zurück.
Fazit: Website in Google und Bing anmelden
Es lohnt sich, die Website neben Google auch für Bing anzumelden. Denn auf die Bing-Webcrawler greifen andere Suchmaschinen wie Yahoo!, DuckDuckGo oder Ecosia zurück.
Rechnet man die Marktanteile der Suchmaschinen, die von Bing abhängen, zusammen, sind wir im April 2022 bei knapp über 8%.
*Quelle:
Marktanteile von Suchmaschinen in Deutschland
👉 Ist ein schönes Tool, um sich die Marktanteile der beliebtesten Suchmaschinen in Deutschland nach Jahren geordnet anzugucken.
Heißt es Website oder Webseite? (Oder doch etwa Homepage?!)🤔
Website, Webseite, Webpage oder Homepage? Wo ist der Unterschied? Oder meinen diese Begriffe alle dasselbe? Ich erkläre dir, was die Begriffe jeweils bedeuten.
Was ist eine Website?
Eine Website ist laut Duden die „Gesamtheit der hinter einer Adresse stehenden Seiten im World Wide Web“.
Sprich: Wenn du die Adresse https://www.alexandrapolunin.com/ in die Browserzeile eingibst und auf Enter drückst, …
… landest du auf meiner Website.
Die Website besteht aus vielen einzelnen Seiten (der Startseite, der Über-mich-Seite, meiner Newsletter-Anmeldeseite, dem Impressum uvm.).
Und zu sagen, dass du „eine neue Website“ brauchst, bedeutet, dass du ein komplett neues Gebilde mit allen diesen Unterseiten benötigst.
Was ist eine Webseite?
Eine Webseite ist eine einzelne Seite auf deiner Website.
In diesem Sinne ist deine Startseite eine Webseite.
Oder deine Über-mich-Seite.
Oder dein Impressum.
Eine Website besteht in der Regel aus dutzenden Webseiten.
Und zu sagen, dass du dringend „deine Webseite überarbeiten“ musst, bedeutet, dass du mit einer bestimmten Seite deiner Website unzufrieden bist, aber nicht verrätst, mit welcher. (Sehr mysteriös …😉)
Was ist eine Webpage?
Viele denken, dass „Webseite“ einfach die deutsche Übersetzung von „Website“ ist, doch das stimmt nicht.
„Webseite“ ist die deutsche Übersetzung von „Webpage“ – einer einzelnen Seite auf deiner Website.
Zu sagen, dass du „eine neue Webpage“ brauchst, heißt nicht nur, dass du dich gerne mysteriös gibst, sondern auch, dass du auf Denglisch stehst.😉
Vermutlich sagst du auch gerne sowas wie:
„Lass uns die Team Estimation challengen und uns auf den narrativen Approach committen.“
Was ist eine Homepage?
Eine Homepage ist die Startseite deiner Website.
Zu sagen, dass du „unbedingt eine neue Homepage“ brauchst, heißt, dass du eine neue Startseite brauchst.😊
Nicht mehr und nicht weniger.
(Und jetzt sollte das noch jemand den Menschen vom 1&1-Homepage-Baukasten mitteilen …🙈)
Heißt es Website oder Webseite? Ein Fazit
Fassen wir die Bedeutung der einzelnen Begriffe noch einmal zusammen:
Website = Alle deine Seiten, die zu einer bestimmten Web-Adresse (wie alexandrapolunin.com) gehören
Webseite = Eine einzelne Seite auf deiner Website (zum Beispiel deine Startseite, deine Über-mich-Seite oder das Impressum)
Webpage = der englische Begriff für „Webseite“
Homepage = deine Startseite
„Fast alle, die mich kennen, haben mich über meinen Blog gefunden“ – Interview mit Victoria Weber
Victoria Weber ist Webdesignerin und Squarespace-Expertin. Dabei hat Social Media nie eine große Rolle in ihrem Onlinemarketing und bei der Kundenakquise gespielt.
Victoria Weber ist Webdesignerin und hat sich inzwischen als Squarespace-Expertin einen Namen gemacht. Dabei haben soziale Medien nie eine große Rolle in ihrem Onlinemarketing gespielt. Wie Victoria auch ohne Dauergeposte ihre Dienstleistungen verkauft und Online-Programme launcht, hat sie mir im Interview verraten.
Liebe Victoria, wir haben eine Sache gemeinsam: Wir beide sind selbstständig, aber haben keine große Lust auf Social Media.
Ja.😊 Beziehungsweise hatte es mich anfangs eigentlich schon in den Fingern gejuckt, Instagram als wichtigen Kanal in mein Marketing aufzunehmen … Aber ich musste mir realistisch überlegen: „Habe ich wirklich Zeit für so was?“ Und meine Antwort war am Anfang: Nein.
Ich wollte meine begrenzte Zeit von Anfang an für etwas nutzen, was nicht einfach so verpufft, sondern mir langfristig etwas bringt. Deswegen habe ich gesagt: Nee, erstmal keine sozialen Medien für dieses Business – die wichtigen Dinge zuerst. Und das war für mich: Bei Google oben auftauchen und meine E-Mail-Liste aufbauen.
Aber vielleicht sollte ich mal von vorne anfangen und erzählen, was ich überhaupt mache. Ich bin Victoria Weber, Spezialistin für Squarespace und Online-Branding.
Squarespace-Expertin Victoria Weber
Squarespace ist das Website-Tool, mit dem ja auch meine Website hier läuft …
Ja, genau.😊 Wer davon noch nie gehört hat: Squarespace ist ein ziemlich gutes Website-Tool für alle, die keine Lust auf Code, Sicherungen und unnötig komplizierte Technik haben.
Eigentlich fällt Squarespace in die Kategorie „Baukasten-System“, aber meiner Meinung nach sind sie dem schon sehr lange entwachsen. Man kann auch als Technik-Laie super damit arbeiten – und die Websites sehen mega aus. Deswegen habe ich mich auch komplett darauf spezialisiert.
Ich habe eine Agentur für Webdesign, verkaufe Templates (im Prinzip „schlüsselfertige“ Websites) und habe Kurse für alle, die Squarespace oder SEO für Squarespace lernen wollen. Dieses Jahr starte ich auch ein Gruppenprogramm für Webdesigner*innen.
Das alles bis jetzt, ohne groß bei Social Media zu posten.
Viele Selbstständige haben große Angst, dass sie keine Kund*innen mehr bekommen, wenn sie nicht auf Social Media posten. Welche Erfahrungen hast du mit Social Media im Verlauf deiner Selbstständigkeit gemacht?
Ich habe bereits 2016 mein erstes Unternehmen Mermaid Stories, ein Uhren- und Schmucklabel, gegründet. Damals war Social Media natürlich noch etwas anderes, aber dort hatte ich schon gesehen, wie viel Zeit es fressen kann, verschiedene Kanäle zu bespielen. Nicht umsonst haben größere Unternehmen dafür viele Leute in Vollzeit beschäftigt.
Als ich mir später die Strategie für mein Webdesign-Business überlegt habe, wusste ich: „Nie im Leben werde ich genug Zeit dafür haben, die ganze Zeit in Instagram-Storys aufzutauchen.“ Stichwort: Kleine Kinder und so.
Ich wollte etwas finden, das auch dann ein guter Marketingkanal ist, auch wenn ich mal für eine Weile nichts machen kann - weil ich zum Beispiel auf Kundenprojekte fokussiert bin. „Eine Weile nichts machen“ findet aber zum Beispiel Instagram gaaar nicht gut. Meine Antwort war dann eben: „It’s not a match!“
Deswegen habe ich mich auf meinen Blog und SEO fokussiert – auch wenn das am Anfang wirklich laaangsam ging.
Ich finde: Wenn du Angst hast, dass dein Business „ohne Social Media nicht funktioniert“, dann würde ich erst recht ganz schnell etwas tun! Ich bin ein Fan von Unabhängigkeit von Unternehmen, die ständig ihre Algorithmen ändern. Oder wo auch mal ein Konto einfach geschlossen wird. Zum Beispiel komme ich selbst seit Monaten nicht in meinen Facebook-Ads-Account.
Bei mir ist es so: Wenn mein Instagram-Account dicht gemacht wird, habe ich meine Website. Sollte meine Website aus irgendeinem Grund verschwinden, habe ich meine E-Mail-Liste. Die wiederum kann ich überall importieren und meine Kontakte erreichen.
Wenn ich mich nur auf Instagram-Follower verlassen würde, könnte man mich einfach von meiner gesamten Community „abtrennen“. Halte ich für sehr problematisch!
Wie baust du dann Vertrauen zu Interessent*innen auf, ohne dein Gesicht ständig auf Social Media zu zeigen?
Seit ich angefangen habe, habe ich fast jede Woche mindestens zwei Artikel veröffentlicht, alles rund um das Thema Squarespace, Website-Tipps und Online-Branding. Inzwischen ist das ein großes Archiv geworden - und die Leute googlen nach ihren Fragen und werden fündig. Zu eigentlich allen Themen habe ich schon mal irgendwas geschrieben. Oder schreibe gerade dran.😉
Die Leser*innen lernen mich dann nach und nach in meinem Newsletter kennen – und die meisten, die mich finden, lesen direkt Dutzende von Artikeln am Stück. Die Leute merken dann, dass ich Ahnung von dem habe, worüber ich schreibe. Und meine E-Mail-Kurse, wie zum Beispiel meine 10-Tage-Squarespace-Challenge, sind auch ziemlich populär, weil sie sehr tief in das Thema einsteigen. Einige Leute bauen ihre kompletten Websites nur damit auf und schreiben mir dann: „Cool, danke, jetzt habe ich eben auf ‚Veröffentlichen‘ gedrückt.“
Und wie verkaufst du deine Dienstleistungen und Kurse?
Ich weise in meinen E-Mails regelmäßig darauf hin, wenn es wieder etwas Neues gibt. Alle meine besten Texte, Angebote und Inputs gehen an meine E-Mail-Liste raus. Das heißt, die Leute wissen, dass sie Vorteile haben, wenn sie da drauf stehen. Ich habe auch eine Warteliste für die 1:1-Webdesign-Projekte, die zuerst benachrichtigt werden.
Grundsätzlich bin ich ein riesiger Fan von E-Mail-Marketing! Ich schicke wirklich super konsistent neue Sachen per Mail raus und bekomme regelmäßig nette Antworten.
Fast alle, die mich kennen, haben mich über meinen Blog gefunden - oder über Facebook-Anzeigen, die ich dann später noch mit dazu genommen habe. Aber dann landen sie eben in meiner E-Mail-Liste – und darüber geht ein großer Teil der Anfragen.
Nachdem irgendwann meine Dienstleistungen gut gebucht waren, habe ich mein Website-System in meinen ersten Onlinekurs „Website mit Plan“ gepackt und in einem Pre-Launch verkauft – damals an eine noch recht kleine E-Mail-Liste. Das war auch das allererste Webinar, das ich jemals gehalten habe.
Dabei habe ich dann gemerkt: Ich liebe Live-Video! Und dazu gibt es ganz viele Plattformen, das brauche ich nicht über Social Media machen. Ich veranstalte das über ClickMeeting oder Zoom, wo die Leute auch nicht verführt sind, „wegzuscrollen“. Es ist leichter, ohne die Konkurrenz von Katzenvideos seine Inhalte zu präsentieren.
Victoria Weber sagt: Es ist leichter, seine Inhalte ohne die Konkurrenz von Cat Content zu präsentieren.
Das heißt: Launchen ohne oder mit nur wenig Social Media funktioniert?
Ehrlich gesagt habe ich noch nie „mit“ Social Media gelauncht. Deswegen weiß ich gar nicht, ob Launchen MIT Social Media funktioniert.😁
Nein, Spaß beiseite, ich habe immer fürs gute Gewissen ein, zwei Instagram-Posts gemacht oder auch mal eine Story (damit man auf Instagram sieht, dass es mich noch gibt), aber es war bis jetzt nie ernsthafter Teil meiner Strategie. Ich habe vor, das zu probieren, aber bisher lief das ohne sehr gut.
Die kurze Antwort ist also: Ja, funktioniert. Zumindest für mich.
Was würdest du Selbstständigen raten, auf welche Strategien sie sich in ihrem Marketing fokussieren sollten?
Ich finde Social Media nicht per se schlecht. Überhaupt nicht. Jetzt, wo ich die Ressourcen und ein kleines Team habe, überlegen wir, auch bald mal ins Game einzusteigen. Aber eben nur, weil die solide Basis steht und der Blogmotor wirklich gut läuft. Sonst würde ich das für mich persönlich nicht mal in Erwägung ziehen.
Alle denken, soziale Medien sind super einfach für Einsteiger*innen – aber ich persönlich finde, es ist ein recht schwieriges Medium als „Fundament“, also zum Starten. Es kommt am Ende darauf an, was einem am wichtigsten ist. Und wie viel Zeit man täglich hat.
Dazu habe ich vor Kurzem ein langes Statement geschrieben – mit einem Vergleich: Nudeln vs. Avocados. Willst du lieber „langsam und langweilig“ einen Vorratsschrank aufbauen, von dem du auch in ein, zwei Jahren noch zehren kannst – oder jeden Tag raus müssen, um frische Avocados zu holen, die nach ein bis zwei Tagen kaputt gehen?
So sehe ich den Unterschied zwischen langfristigen Strategien wie SEO (Nudeln) und eher vergänglichen Sachen wie Instagram (Avocados). Ich weiß, der Vergleich ist nicht perfekt, aber er funktioniert trotzdem ganz gut. Ich würde immer auch Nudeln in jede Strategie mit einbauen, selbst wenn das Unternehmen auf Avocado-Basis Erfolg hat.
Mir selbst habe ich gesagt: Ich will mein Business auf etwas aufbauen, das nicht jeden Tag „bespielt“ werden muss. Langsam und stetig. Das zahlt sich hinterher aus, wie ich sehe.
Wenn ich mich mal mehr bei Social Media aktivieren werde, dann auch, weil ich mich social vernetzen möchte. Und vor allem: Weil ich es nicht muss. Dann finde ich, kann man das Ganze auch viel entspannter angehen und muss sich nicht über Algorithmen ärgern.
Vielen Dank für das Interview, Victoria!
Wie du kostenlose Keywords für Google findest – Gastartikel von Nadja Luge
Wie du deine ersten Keywords kostenlos für Suchmaschinenoptimierung (SEO) findest, erfährst du in diesem Gastartikel von Nadja Luge.
Dies ist ein Gastartikel von Nadja Luge. Nadja ist Expertin für SEO und Pinterest. Sie zeigt dir, wie du mit deiner Website, SEO und Pinterest nachhaltig sichtbar wirst und neue Kund*innen gewinnst.
Suchmaschinen bringen nachhaltig und langfristig Traffic auf meine Websites und natürlich auch auf die meiner Kund*innen.
Doch wie geht das?
Damit du mit deinen Inhalten gefunden wirst, musst du Google helfen. Konkret: Dir muss es gelingen, eine Verbindung zwischen der Suchanfrage und deinen Antworten herzustellen. Und dafür brauchst du Keywords!
Wie du effizient deine ersten, kostenlosen Keywords passend zu deinem Thema findest, verrate ich dir in diesem Artikel.
Aber eines vorweg: Es ist kein Tool, welches dir wie von Zauberhand die für dich passenden Keywords ausspuckt .
Inhalt
Was sind Keywords und warum sind sie so wichtig?
So startest du mit deiner Keywordrecherche für Google
Warum eine detaillierte Nachrecherche direkt bei Google wichtig ist – und wie sie geht
Was sind Keywords und warum sind sie so wichtig?
Keywords sind die Suchbegriffe, die Menschen in eine Suchmaschine wie Google (oder auch Ecosia) eingeben. Wenn du in die Google-Suchmaske beispielsweise „erste Keywords finden“ eingibst, dann ist genau dies deine Keyword-Phrase.
Deine Keywords entscheiden darüber, für welche Begriffe und Themen deine Website gefunden wird.
Das Großartige daran ist, dass du dies selbst steuern kannst. Du bist den Suchmaschinen also nicht hilflos ausgeliefert, sondern hast es selbst in der Hand, für welche Themen du gefunden wirst.
Mal ganz vereinfacht beschrieben funktioniert der Google-Mechanismus so:
Wenn du eine Suchanfrage in die Google-Maske eingibst, durchsucht die Suchmaschine alle bereits indexierten Websites. Dazu gehören auch Blogartikel.
Die Seite, die die hilfreichsten Inhalte für diese eine Suchanfrage liefert, rankt in der Ergebnisliste ganz oben. Du siehst also, dass es total wichtig ist, die für dich passenden Keywords und Themen zu finden und zu nutzen.
Zumindest wenn du das Ziel hast, mit deinen Inhalten und Angeboten über Suchmaschinen gefunden zu werden.
So startest du mit deiner Keywordrecherche für Google
Bevor du Inhalte für deine Website, deinen Blog oder auch Podcast erstellst, solltest du überlegen, nach welchen Schlüsselbegriffen deine Wunschkund*innen überhaupt suchen. Das sind die Begriffe, die sehr wahrscheinlich auch für die Google-Suche sinnvoll sind.
Denn du willst ja nicht irgendjemanden erreichen, sondern genau die Menschen, die zu dir und deinen Angeboten passen.
Um herauszufinden, welche Themen überhaupt gesucht werden, gibt es zwei effiziente Wege:
#1 Brainstormen
Total wichtig ist, dass du bevor du an irgendwelche Keyword-Tools denkst, deinen gesunden Menschenverstand nutzt und brainstormst.
Mithilfe des Brainstormings sammelst du (gerne gemeinsam mit anderen) alle möglichen Ideen zu deinem Thema. Damit du nicht komplett an deinen Angeboten und Leistungen vorbeidenkst, stelle dir dabei bestimmte Fragen wie:
Was brauchen meine Wunschkund*innen bzw. Leser*innen am dringendsten?
Welche Probleme und Herausforderungen bzw. Wünsche und Ziele haben sie? Und wie kann ich ihnen dabei helfen?
Welche Fragen stellen dir deine Kund*innen bzw. Leser*innen häufig?
Gibt es saisonale Themen oder bestimmte Trends, nach denen deine Wunschkund*innen suchen könnten?
Damit du Begriffe findest, die deine Wunschkund*innen auch wirklich verwenden, versuche, deine Themen aus der Sicht einer fachfremden Person zu betrachten.
Dazu habe ich ein konkretes Beispiel für dich:
Du bietest beispielsweise Projektmanagement für Selbstständige an. Das ist zumindest dein Expert*innenbegriff.
Doch sucht jemand, der keine Ahnung hat, wie er ein neues, herausforderndes Projekt angehen möchte, nach dem Begriff „Projektmanagement“? Oder gar nach bestimmten Methoden? Ein Anfänger vermutlich nicht!
Ich würde eher nach Dingen suchen, wie „Projekt erfolgreich starten“, „Projekt realisieren“, „Neue Idee umsetzen“, „Projekt sinnvoll strukturieren“ oder Ähnliches.
Bei dir können dies ganz andere Begriffe sein. Du merkst sicherlich schon, dass die Suchbegriffe sehr individuell sind. Doch die Fachbegriffe nutzen die wenigsten Menschen. Zumindest diejenigen nicht, die noch themenfremd sind, erste Inspirationen suchen und ganz am Anfang ihrer Recherche stehen.
#2 Kund*innen befragen
Um herauszufinden, welche Begriffe denn deine Wunschkund*innen oft nutzen, ist es eine gute Idee, sie einfach zu fragen.
Denn so musst du dir nicht weiter den Kopf zerbrechen, was sie denn suchen könnten.😉
Das erleichtert dir das Brainstormen und das Finden von relevanten Keywords enorm.
All die Begriffe, die du nun gefunden hast, notierst du dir am besten in einer Liste.
Ich mache dies in diesem Stadium gerne erstmal auf Papier oder in einer Mindmap. Gerne kannst du die Begriffe auch in Excel- oder Google-Sheets runterschreiben.
Wenn du die Keywords bereits jetzt in einem Programm auflistest, hast du eine tolle Basis für eine tiefere Keywordrecherche. Denn für Google brauchst du zu einem späteren Zeitpunkt auf jeden Fall eine gründliche Analyse der Keywords.
Warum eine detaillierte Nachrecherche direkt bei Google wichtig ist – und wie sie geht
Du hast nun ganz viele mögliche Keywords. Nun musst du noch prüfen, ob nach diesen Begriffen auf Google überhaupt gesucht wird. Denn so findest du heraus, was deine Wunschkund*innen auf der Plattform überhaupt eingeben.
Dafür solltest du nun eine Excel-Liste oder Google-Tabelle nutzen (da du einfacher filtern kannst).
Am einfachsten ist es, wenn du deine gefundenen Suchbegriffe erstmal direkt bei Google eingibst. Denn genau das tun ja auch deine potenziellen Kund*innen.
Folgende Möglichkeiten hast du dabei:
#1 Google Autocomplete in Suchleiste
Hier gibst du einen Begriff in Googles Suchleiste ein und siehst dir die automatischen Ergänzungen und Vorschläge im Dropdown an.
Wenn du eine Keywordphrase in die Suchleiste eintippst, schlägt Google weitere Keyword-Kombinationen vor.
2) Google Suggest in der Ergebnisleiste:
Nicht nur im Dropdown bei der Suchleiste macht dir Google sehr gute Vorschläge. Auch nachdem du den Suchbutton gedrückt hast, schlägt dir Google weitere, relevante Suchbegriffe vor.
Es gibt auch unzählige Tools, wie den Keyword Shitter, Answer the public usw., die dir eine wahre Fülle an Keyword-Vorschlägen liefern.
Mich überfordern die vielen, vielen Vorschläge inzwischen manchmal.
Und ganz ehrlich: Viel hilft beim Thema Keywords leider nicht viel. Denn entscheidend ist, dass du die für dich und dein Thema richtigen Keywords findest.
Nichtsdestotrotz:
Gerade bei Google ist es total wichtig – bevor du mit dem Erstellen deiner Inhalte beginnst – dass du dir das Suchvolumen und die Konkurrenz für die gefundenen Keywords ganz genau anschaust.
In diesem Stadium kommst du meiner Meinung nach um ein kostenpflichtiges Tool nicht herum. Doch dazu mehr in meinem Artikel SEO-Keywords finden.
Erste Keywords für dein Thema finden - Fazit
Mit dem Finden deiner für dich passenden Start-Keywords hast du den ersten Schritt getan, um online nachhaltig und langfristig gefunden zu werden.
Denn du weißt nun, welche Themen deine Wunschkund*innen wirklich interessieren. Und das ist eine geniale Basis für die Erstellung von Website-Texten und Blogartikeln, die deine Wunschkund*innen auch erreichen.
Erfolgreich selbstständig ohne Social Media – geht das?
Ist es möglich, auch ohne Social Media erfolgreich selbstständig zu sein? Wie funktioniert Marketing ohne Social Media überhaupt? Wie finde ich neue Kundinnen und Kunden? In diesem Blogartikel erzähle ich, warum ich mich von Social Media verabschiedet habe und wie mein Marketing ohne Instagram und Co. aussieht.
Update: Dieser Blogartikel ist am 1. März 2021 erschienen – ein halbes Jahr nachdem ich meinen Instagram-Kanal auf Eis gelegt hatte. Das war der Startschuss für Social-Media-freies Marketing, doch 100% Social-Media-frei war ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Inzwischen hat sich mein Marketing noch einmal geändert. Ich habe Instagram und Facebook gelöscht und mich von Social-Media-Ads verabschiedet. Im Herbst 2022 habe ich mein Pinterest-Konto deaktiviert und mich damit vom allerletzten Social-Media-Kanal getrennt.
Vor genau einem halben Jahr, am 27. August 2020, habe ich das letzte Mal etwas auf Instagram gepostet.
(Eine schiere Ewigkeit angesichts der Empfehlungen, täglich auf Instagram präsent zu sein, um Kund*innen zu gewinnen.)
Dass dies mein letzter Post sein würde, war so nicht geplant, hatte sich aber abgezeichnet. Denn soziale Medien machten mich seit Längerem nur noch eins: müde.
Aus einer Woche Instagram-Pause wurden zwei. Dann war plötzlich ein Monat rum. Und dann stand ich auch schon vor der Frage:
Kann ich theoretisch auch ganz ohne Social Media erfolgreich selbstständig sein? Oder geht meine Selbstständigkeit dann den Bach runter?
Ich beschloss, es auszuprobieren. Und in diesem Blogartikel berichte ich dir von meinen Erfahrungen.
Ich habe das Jahr 2020 und die letzten sechs Monate ohne Social Media Revue passieren lassen und verrate dir, …
Warum ich mich 2020 aus Social Media zurückgezogen habe
360 bis 720 Stunden im Jahr – so viel Zeit hab ich irgendwann auf Instagram verbracht.
Klingt nach ner Menge Holz, dabei ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es bei dir ähnlich aussieht.
Bereits 2018 soll die durchschnittliche Nutzungsdauer von Instagram bei 53 Minuten täglich gelegen haben. (Das wären 26, 5 Stunden im Monat oder rund 322 Stunden im Jahr.)
Und wer Instagram nicht nur privat, sondern wie ich auch als Marketingkanal nutzt, kommt häufig deutlich drüber. Bei mir waren es irgendwann 1–2 Stunden täglich. Oder eben unfassbare 360–720 Stunden im Jahr.
Puh.
Ist Social-Media-Marketing wirklich gut investierte Zeit?
Das Problem sah ich aber nicht nur in der langen täglichen Nutzungsdauer, sondern in der Frage, ob diese Zeit tatsächlich gut investiert ist.
Nicht zuletzt weil ich seit dem Lockdown im März immer wieder Kinder zu Hause habe, die von zu Hause lernen müssen, und meine Zeit damit noch knapper und wertvoller geworden ist.
Und das tägliche Posten (vor allem abends, wenn ich eigentlich Feierabend habe), Interagieren, Liken, Kommentieren, Livegehen, Storysmachen … Brachte es mir tatsächlich so viel Onlinesichtbarkeit und neue Kund*innen? Oder war der ganze Aufwand es am Ende vielleicht gar nicht wert …?
Doch Zeit und Effektivität waren nicht die einzigen Gründe für mich, Social Media grundsätzlich in Frage zu stellen. Vielmehr merkte ich seit Längerem:
Ich mochte nicht, was Instagram mit mir machte
Ich verglich mich mehr mit anderen. Instagram macht das einem auch extrem leicht. Eine schöne Wohnung hier, ein durchtrainierter Körper da. Lachende Menschen, perfekt ausgeleuchtete Selfies, aufregende Fernreisen.
Ich wurde immer unzufriedener. Ich verglich meine schlechtesten Tage mit den Highlights von Fremden im Internet. Mein „Behind the Scenes“-Ich mit dem sorgsam geplanten Bühnenauftritt von Menschen, die ich oft nicht mal persönlich kannte. Meine Lockdown-Rohfassung mit ihrem Endprodukt.
Ich war von mir entfremdet. Wer war ich? Was wollte ich? Was war mir wichtig? Wie sollte meine Selbstständigkeit aussehen? Vor lauter Tipps, Hacks und Strategien konnte ich es manchmal nicht mehr sagen.
Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren. Sobald ich einen Text schreiben musste, der die Länge einer durchschnittlichen E-Mail überstieg, kam ich an meine Grenzen. Meine Gedanken drifteten ab, die Finger machten sich selbstständig und öffneten Facebook, Instagram oder das E-Mail-Programm.
Ich war wie ferngesteuert. Da will ich einfach nur schnell das Wetter nachgucken – stattdessen nehme ich das Smartphone, öffne automatisch Instagram, scrolle durch den Feed, lege mein Handy wieder zur Seite, ohne nach dem Wetter geguckt zu haben.
Was passierte da eigentlich mit mir?
Warum mache ich nicht einfach weniger Social Media?
Mein erster Gedanke war: „Du musst deinen Instagram-Konsum dringend reduzieren!“
Hörte sich vernünftig an, war aber in der Praxis schwierig.
Denn wenn sich Gewohnheiten über einen längeren Zeitraum verfestigen, ist es schwer zu sagen: „Dann mach am Wochenende halt mal weniger!“
Ich deinstallierte alle Apps von meinem Handy, ich mistete die Accounts, denen ich folgte, radikal aus, entfolgte sogar allen Profilen – und dennoch fand ich mich irgendwie wieder durch den Feed scrollend.
Ein bisschen Social Media funktionierte für mich offensichtlich nicht.
Ganz oder gar nicht musste es ein.
Ich entschied mich für „gar nicht“.
Mein TikTok-Profil löschte ich.
Mein Insta-Profi schickte ich in eine inoffizielle Insta-Pause und entfolgte allen Accounts, um nicht in Versuchung zu kommen.
Und Facebook? Diesen Account ließ ich bereits seit Jahren links liegen …
Keine sozialen Medien – was ist denn schon dabei?
Als Selbstständige keine sozialen Medien zu nutzen ist im besten Fall … ungewöhnlich.
Heißt es nicht immer, dass Selbstständige am besten täglich auf Social Media präsent sein sollten? Dass sie auf ihren Kanälen eine Community aufbauen müssen? Dass sie nur mit Social Media erfolgreich selbstständig sein können.
Keine sozialen Medien zu nutzen würde bedeuten, gefühlt 99% aller Ratschläge zum Onlinemarketing zu ignorieren.
Und dafür musste ich erst einmal Mut sammeln.
Ist ohne Social Media alles den Bach runtergegangen?
Nach einem halben Jahr als Selbstständige ohne Social Media erst einmal die wichtigste Nachricht: Ja, ich lebe noch.
Und ich muss mich auch nicht hauptsächlich von Nudeln mit Tomatensoße ernähren wie zu Beginn der Selbstständigkeit. Im Gegenteil: Meine Selbstständigkeit läuft besser denn je.
Wie sich die Websitebesuche entwickelt haben
Gucken wir uns zunächst einmal den Traffic an. Dieser ist seit meinem Instagram-Rückzug im August 2020 nicht gefallen. Die Zugriffe auf meine Website waren durch meinen Launch im November und das Pinterest-Online-Festival im Januar sogar höher als zuvor.
Von Februar 2020 bis Februar 2021 haben sich die Traffic-Quellen folgendermaßen verteilt:
38,9% der Websitebesuchenden kamen von Google
31,1% der Websitebesuchenden kamen direkt (z.B. aus Newsletter)
21,4% der Websitebesuchenden waren Social-Traffic*
8,48 der Websitebesuchenden waren Referral-Traffic (z.B. aus Gastartikeln und anderen Verlinkungen)
Sonstiges
*Dröseln wir den Social-Traffic noch mehr auf:
92,9% Pinterest
4,84% Facebook
4,61% Instagram
Meine Erkenntnis
Auch ohne organisches Instagram- und Facebook-Marketing bekomme ich genug Traffic – Google und Pinterest sei Dank!
Vor allem, wenn man den Aufwand für die Plattformen vergleicht – 30–60 Stunden monatlich für Instagram und 5–6 Stunden monatlich für Pinterest (komplett ausgelagert) – wird klar, dass Instagram und Facebook guten Gewissens als Traffic-Quellen vernachlässigt werden können.
Wie sich die Newsletter-Anmeldungen entwickelt haben
Die Zahl der Newsletter-Anmeldungen wächst bei mir immer dann, wenn ich launche und Werbeanzeigen schalte. Das war vor August 2020 schon so und ist jetzt nicht anders.
Der hohe Anstieg von April zu Juni 2020 lag nicht etwa daran, dass ich häufig auf Instagram gepostet hätte, sondern an den besonders günstigen Ad-Preisen kurz nach dem 1. Lockdown, die ich ausgenutzt hatte.
Wie sich mein Umsatz entwickelt hat
Traffic und Newsletter-Anmeldungen sind schön und gut, aber entscheidend ist natürlich, was hinten rauskommt.
Sprich: Würde ich auch ohne Social-Media-Marketing genügend Kund*innen bekommen und Umsatz machen?
Kund*innen gewinnen ohne Social Media scheint ein großes No-Go in der Online-Welt zu sein und war für mich dementsprechend ein spannendes Experiment. Und exakt ein halbes Jahr später kann ich sagen:
Ja, auch ohne Social-Media-Marketing mache ich immer noch genügend Umsatz!
Ich habe 2020 das erste Mal einen sechsstelligen Jahresumsatz erzielt.
Seit meinem Social-Media-Rückzug habe ich dreimal gelauncht (September 2020, November 2020, Februar 2021) und jedesmal meine Umsatzziele erreicht.
Meine Mastermind war im Februar 2021 nach nur drei Tagen ausverkauft (und ich musste sogar Interessentinnen absagen, weil alle Plätze schon weg waren).
Mein größter Gewinn: Fokus auf die wirklich wichtigen Dinge
Keine sozialen Medien zu nutzen, heißt für mich nicht, Hoffnungsmarketing zu betreiben und nur darauf zu warten, dass mich schon jemand finden wird.
Es heißt für mich, sich auf die Dinge zu fokussieren, die tatsächlich für neue Menschen auf der Website, Newsletteranmeldungen und neue Kundschaft sorgen.
Und auf die Strategien, die zu meinen Stärken zählen und mir Freude bereiten.
Deshalb sind meine Blogartikel jetzt noch ein bisschen länger.
Die Newsletter verschicke ich noch ein bisschen regelmäßiger.
Die Website ist frisch entrümpelt und schick gemacht.
Kehre ich jemals wieder zu Instagram und Co. zurück?
Sag niemals nie.
Vielleicht wenn ich nach dem Lockdown wieder ein bisschen mehr Zeit habe? Oder eine effektive Strategie habe, um mit der Vergleicheritis umzugehen? Oder den dringenden Wunsch, eine Instastory mit einer Heliumstimme zu drehen?
Doch aktuell finde ich es noch zu entspannt ohne.
Der Fokus auf Website, Blog + Pinterest + Newsletter funktioniert für mich und bringt mir auch ohne Social Media genug Kund*innen.
Fazit: Erfolgreich selbstständig ohne Social Media? Das geht!
Der Blogartikel ist kein Plädoyer gegen Instagram oder Facebook, sondern vielmehr für den Mut, auch mal eine individuelle Entscheidung zu treffen, die sich gegen allgemeine Empfehlungen richtet.
Du musst gar nichts, nur weil du selbstständig bist. Es ist dein Unternehmen und du bist die Chefin!

Themenwünsche?
Wenn dir ein wichtiges Thema im Blog fehlt, sag mir gerne Bescheid. Ich freue ich mich auf deine Nachricht.