Integrität im Marketing – Welche Strategien ich nicht mehr verwenden werde
Vor einiger Zeit habe ich mir eine Frage gestellt:
„Wie würde mein Marketing aussehen, wenn Integrität mein wichtigster Wert wäre – und nicht Wachstum?“
Falls dir noch nicht klar ist, was Integrität genau bedeutet, dann lass es mich kurz erklären:
Integrität heißt, dass das, was uns wichtig ist, und das, was wir tun, im Einklang miteinander sind.
Werte und Handlungen …
Überzeugungen und Taten …
Innen und außen …
… kongruent.
Nun hätte ich mich schon immer als einen integren Menschen bezeichnet. Doch mein Marketing …?
Als ich mir diese Frage stellte, merkte ich, dass ich in meinem Marketing weiter von Integrität war, als ich immer glaubte.
Nein, ich zog meine Kund*innen natürlich nicht übers Ohr. Und ich war natürlich auch immer freundlich und hilfsbereit ihnen gegenüber.
Aber ich merkte, dass vieles von dem, was ich in meinem Marketing machte, nicht zu meinen Werten passte, wenn ich 100% ehrlich zu mir war.
Jahrelang implementierte ich verschiedenste Strategien, weil ich irgendwo da draußen hörte:
„Wenn du erfolgreich selbstständig sein willst, brauchst du Social Media.“
„Wenn du viele Kundinnen haben willst, musst du Werbeanzeigen schalten.“
„Wenn du viele Newsletteranmeldungen haben willst, brauchst du ein Freebie.“
Social Media. Werbeanzeigen. Freebies. – Jahrelang hinterfragte ich diese Strategien nicht, weil sie … nun ja … im Großen und Ganzen zu „funktionieren“ schienen und ich natürlich erfolgreich und wohlhabend sein wollte.
Doch passten sie wirklich zu meinen Werten und Überzeugungen? Wenn ich ganz ehrlich zu mir bin: nein. Wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, will ich nicht …
Menschen mit Werbeanzeigen zu einer Handlung bewegen, die sie ohne diese Werbeanzeige vermutlich nicht gemacht hätten
einem Konzern wie Meta noch mehr Daten zukommen lassen, damit sie noch mehr Kohle verdienten, mehr Hass und Leid in der Welt säten und Mark Zuckerberg sich noch mehr Häuser in seiner Nachbarschaft kaufen konnte, um Privatsphäre zu haben
Menschen nicht „tracken“ und dokumentieren, was sie auf meiner Website machten
Menschen dazu bringen, meinen Newsletter zu abonnieren, indem ich ein strategisch kluges Freebie auswählte
Bei der Jagd nach Aufmerksamkeit mitmachen und Menschen beim Lesen meiner Website-Inhalte mit einem klug getimten Pop-up unterbrechen.
Deshalb habe ich Anfang des Jahres nicht nur mit Facebook mein letztes Social-Media-Konto gelöscht – in den letzten Wochen habe ich im Hintergrund auch einiges an meinem Marketing und meiner Website geändert.😏
FB-Pixel und Pinterest-Tag sind nun von der Website verschwunden. Nicht nur werde ich keine Werbeanzeigen mehr schalten – auch du wirst von nun an nicht mehr von Meta und Pinterest getrackt, wenn du auf meiner Website bist.
Pop-ups habe ich bye bye gesagt. Abgesehen vom Cookie-Banner, zu dem ich verpflichtet bin, musst du nichts mehr weg- oder anklicken, wenn du auf meiner Website bist, sondern kannst dich zu 100% darauf konzentrieren, meine Texte zu lesen.
Meinen E-Mail-Kurs (= mein Freebie / Null-Euro-Produkt / was auch immer die rechtlich richtige Bezeichnung gerade dafür ist) gibt es nicht mehr. Ab sofort können sich Menschen, die wirklich meinen Newsletter erhalten wollen, einfach zu meinem Newsletter anmelden, ohne geködert zu werden.
Werde ich weniger Newsletteranmeldungen haben?
Werde ich weniger Kund*innen haben?
Werde ich weniger Umsatz machen?
Ich weiß es nicht.
Vielleicht.
Aber ich fühle mich seltsamerweise so gut und im Einklang mit mir wie schon lange nicht mehr.