„Hilfe, ich brauche eine Social-Media-Pause!“😱
Bevor ich am 21. September 2021 meinen Instagram-Account unwiderruflich löschte, probierte ich eine Meeenge aus, um mit den Anforderungen und Auswirkungen von Social Media umzugehen.
Davon möchte ich dir in diesem Blogartikel erzählen.
Wenn auch du
genug von Social Media hast
deinen Social-Media-Konsum deutlich reduzieren willst
dringend eine Pause von Social Media brauchst (nur in welcher Form?)
oder Social Media endgültig bye bye sagen willst
kommen hier 21 Ideen.
Inhalt
1. Pushbenachrichtigungen deaktivieren
3. Problematischen Accounts entfolgen
9. Social Media nur noch über den Desktop nutzen
10. Handyfreie Zeiten definieren
11. Handyfreie Räume definieren
12. Social-Media-Marketing outsourcen
13. Social-Media-freies Wochenende
14. Social-Media-freier Urlaub
17. Ein Berufshandy
19. Social Media als Messenger nutzen
20. Social-Media-Konto deaktivieren
#1 Push-Benachrichtigungen deaktivieren
Beginnen wir mit den Basics: Wenn du zu denjenigen gehörst, bei denen das Smartphone minütlich oder sekündlich bimmelt und du dich vor lauter Störungen nicht mehr konzentrieren kannst, ist die erste naheliegende Handlung, die Push-Benachrichtigungen zu deaktivieren.
Die Idee dahinter: Wenn dich die ständigen Benachrichtigungen über neue Likes, Kommentare oder DMs stören, schalte sie aus und voilà: Du hast Ruhe und Frieden.
Viele Selbstständige schwören darauf. Bei mir hat das Deaktivieren von Push-Benachrichtigungen leider keine Erleichterung verschafft, sondern die Situation noch verschärft.
Zwar wurde ich nicht mehr bei meiner Arbeit gestört, ja. Aber da ich nun nicht mehr wusste, ob ich einen neuen Like, Kommentar oder eine neue DM hatte, begann ich etwas, was man nur als „Exzessive Checkeritis“ bezeichnen kann: Ich checkte mein Smartphone. Stündlich, minütlich, sekündlich … und dann checkte ich es erneut.
Irgendwann bestand gefühlt mein halbes Leben aus „Checken“. Nicht nur während der Arbeitszeit, sondern auch abends, am Wochenende und mit der Familie.
Keine schöne Art und Weise, sein Leben zu verbringen.
Dass das Auststellen der Pushbenachrichtigungen kein Allheilmittel ist und zu FOMO und Ängsten führen kann, legt übrigens auch eine Studie nahe.
#2 Smartphone lautlos stellen
Eine Alternative, aber irgendwie auch dasselbe in grün, ist, das Smartphone lautlos zu stellen oder es ganz auszuschalten, während du arbeitest.
Somit wirst du weder von Social-Media-Benachrichtigungen unterbrochen noch von einkommenden E-Mails, Anrufen oder verzweifelten Nachrichten der Bauch-Beine-Po-WhatsApp-Gruppe.
Auch diese Lösung war für mich in der Praxis unbrauchbar. Wer – so wie ich – Kinder in Kindergarten oder Schule hat, muss für Notfälle permanent erreichbar sein und kann sich den Luxus, das Smartphone auszuschalten, leider nicht erlauben.
#3 Problematischen Social-Media-Accounts entfolgen
Wenn dich nur bestimmte Accounts nerven, triggern oder mit der Welt hadern lassen, kannst du die Sache auch selbst in die Hand nehmen und nur noch den Menschen oder Marken folgen, die dein Leben bereichern.
Viele Selbstständige schwören darauf, „sich ihren Feed zu gestalten“. Und vielleicht hast du auch mal Lust, einen „Social-Media-Frühjahrsputz“ zu machen und mal so richtig auszumisten.
Bei mir hat diese Strategie allerdings nicht funktioniert, und zwar aus folgenden Gründen:
Solch eine kontinuierliche Pflege des Accounts braucht Zeit – und das war es mir schlicht und einfach nicht wert. Ich konnte spontan 1327 Dinge aufzählen, die ich lieber machen würde, als mich damit zu beschäftigen, wem ich wo und warum folge oder nicht.
Selbst wenn ich mich nur noch mit Menschen, Marken und Themen umgebe, die ich liebe – an der grundsätzlichen Funktionsweise von Social Media und dem Einfluss auf meine mentale Gesundheit änderte es nichts.
#4 Social-Media-Accounts muten
Wenn du jetzt denkst: „Accounts entfolgen hört sich ja theoretisch gut an, aber ich traue mich nicht, den Menschen zu entfolgen, die ich persönlich kenne.“
I feel you!
Mir ging es ebenfalls häufig so, dass es gerade die Menschen waren, die ich persönlich kannte, deren „Social-Media-Ich“ ich manchmal nicht ertragen konnte.
Zum Glück bieten die meisten Social-Media-Kanäle auch dafür eine Lösung.
Auf Instagram zum Beispiel kannst du Accounts muten („stummschalten“) – vorübergehend oder dauerhaft.
Auf Facebook kannst du deine Freunde 30 Tage „auf Snooze schalten“ oder sogar „nicht mehr folgen“. Damit bleibt ihr offiziell Freunde, aber du siehst die Beiträge dieser Person nicht mehr.
Doch auch hier gilt: Die Pflege und das ständige Nachjustieren der Accounts, denen man folgt, kostet Zeit, Konzentration und Energie. Wenn man sich erst einmal bewusst macht, wie viele Accounts, denen man folgt, einem eigentlich nicht gut tun, ist man gut beschäftigt.
Und ob das Sinn der Sache ist?
#5 Social-Media-Accounts blockieren
Für alle 23-jährigen Tobis, die einem die (Business-)Welt erklären wollen (sorry übrigens, wenn du Tobi heißt – ich mein es nicht so), Trolls, Bots oder andere Menschen, die einen in irgendeiner Weise belästigen, beleidigen oder doofe Nachrichten oder Bilder schicken, wurde die Blockierfunktion erfunden. (Hallelujah!)
Hast du einen Social-Media-Account blockiert, sieht er deine Posts nicht mehr, kann dir nicht mehr folgen, schreiben oder über die Suchfunktion finden.
Da ist also erst einmal Ruhe im Karton. Theoretisch.
Denn meist kommt nach wenigen Stunden leider schon der nächste Tobi um die Ecke, der dringend blockiert werden will. Eine never ending Story und für mich deshalb keine wirklich nachhaltige Lösung, um mit dem Social-Media-Wahnsinn umzugehen.
#6 Allen Social-Media-Accounts entfolgen (Ja, allen!)
Bevor ich im August 2020 meinen Instagram-Account stilllegte, wagte ich ein kleines Experiment: Ich entfolgte allen Accounts, um zu gucken, wen ich überhaupt vermissen würde.
Ob das eine empfehlenswerte Strategie ist?
Sagen wir mal so – es gab gemischte Reaktionen:
Die einen empfanden dieses Experiment als sehr „unsozial“, meinten, dass solch „einseitiges“ Folgen nicht Sinn und Zweck von Social Media sei, und entfolgten mir augenblicklich. (Einer empfahl mir, einen Psychologen aufzusuchen.)
Die anderen feierten das Experiment, meinten, dass sie heimlich auch davon träumen, sich das aber nicht trauen, und nahmen es – so zumindest mein Eindruck – nicht persönlich.
Für mich hat das Experiment eine Menge über mich und mein Verhältnis zu Instagram offenbart:
Es ist erschreckend, wie automatisch ich zum Smartphone greife und Instagram öffne, wenn ich warte oder eigentlich Pause machen will.
Es ist überraschend, wie schnell sich dieser Automatismus wieder legt, wenn ich merke: Da gibt es nichts zu sehen.
Es ist beruhigend, dass ich Instagram nicht vermisse, wenn ich es nicht nutze. So gar nicht.
Es ist herrlich, welche Ruhe im Kopf einkehrt, wenn ich nicht den halben Tag damit verbringe, Content zu konsumieren.
Es ist spannend, nach Jahren mal wieder die eigene Stimme zu hören, weil sie mal nicht durch Meinungen von Expert*innen überlagert wird. (Kann ich allen Selbstständigen nur empfehlen!)
Als ich nach rund einer Woche zu business as usual zurückkehrte und anfing, meinen Lieblingsaccounts wieder zu folgen, wusste ich, dass das ein Fehler war.
Nicht weil ich die Menschen nicht mochte. (Viele mochte ich sogar sehr.) Nicht weil mich ihre Themen nicht interessierten. Es war der „Content-Overload“ und die grundsätzliche Funktionsweise von Social Media, die für mich das Problem waren.
Also hörte ich im Sommer 2020 einfach auf zu posten …
#7 Social-Media-Accounts stilllegen
Die Stilllegung eines Accounts ist eine unverbindliche Möglichkeit zu testen, wie dein Leben und Business ohne Social Media so läuft.
Du kannst es bei deinen Follower*innen ankündigen („Ich nehme mir auf unbestimmte Zeit eine Pause von diesem Kanal. Sich für meinen Newsletter anzumelden, ist jetzt sicherlich nicht die schlechteste Idee.“) oder auch nicht.
Vielleicht merkst du, dass dir deine Kanäle, Menschen und Instastorys mit Heliumstimme furchtbar fehlen. Dann gehst du halt wieder zurück und knüpfst dort an, wo du aufgehört hast.
„Moment, Moment“, denkst du dir jetzt vielleicht, „ich will meine Social-Media-Accounts nicht gleich stilllegen. Ich will nur öfter Social-Media-Pausen einlegen!“
I got you!
Im Folgenden stelle ich einige Möglichkeiten vor, wie du deine Social-Media-Aktivitäten erst einmal reduzierst oder begrenzt, wenn dir danach ist.
#8 Social-Media-App(s) deinstallieren
Folgende Routine hat sich bei mir irgendwann eingebürgert:
Freitagnachmittag werden die Social-Media-Apps deinstalliert. Montagmorgen wieder installiert.
Und dazwischen? Ein herrlich entspanntes Wochenende, in dem ich nicht versucht bin, auf Instagram „nur mal schnell“ nach dem Rechten zu sehen oder eine Story zu posten, obwohl ich eigentlich gerade Zeit mit der Familie verbringe.
Du kannst die App natürlich auch zu allen anderen Anlässen deinstallieren:
Wenn du mal eine Woche konzentriert an einem Projekt arbeiten willst
Im Urlaub
An Weihnachten
Den Aufwand dahinter fand ich übrigens gar nicht schlimm. Nur habe ich mich irgendwann bei dem Gedanken „Oh schade, schon wieder Montag“ ertappt und musste mir eingestehen: Die Apps zu deinstallieren wird mir auf Dauer zu wenig sein.
#9 Social Media nur noch über den Desktop nutzen
Und wenn du schon dabei bist und die Social-Media-Apps deinstalliert hast – vielleicht gefällt dir auch die Möglichkeit, Social Media ausschließlich über den Desktop zu nutzen?
Wenn du sowieso nicht der Typ Mensch bist, der dauernd Storys postet und live geht, könnte es eine Idee sein, die Social-Media-Aktivitäten auf die Arbeitszeit und den Desktop zu beschränken.
Die Facebook-App hatte ich mir eh schon immer sporadisch fürs Live-Gehen installiert (und dann anschließend sofort wieder deinstalliert).
Selbst Instagram-Content kannst du inzwischen im Creator Studio posten, wenn du deinen Instagram-Account mit Facebook verknüpft hast.
Und Liken, Kommentieren und Nachrichten schreiben kannst du über den Desktop natürlich auch.
#10 Smartphone-freie Zeiten definieren
Falls Instagram und Smartphone bei dir so zusammengehören wie Marco und Polo, könntest du überlegen, stattdessen handyfreie Zeiten zu definieren. Zum Beispiel:
Von 19 Uhr abends bis 7 Uhr morgens schalte ich mein Handy aus und lege es in eine Schublade.
Die erste Stunde des Tages ist immer handyfrei.
Wenn ich meinen Kindern vorlese, ist das Handy in einem anderen Raum.
Es ist nicht immer leicht, diese Prinzipien durchzusetzen. Denn die Gewohnheit, das Smartphone rauszuholen und Social Media zu checken, ist manchmal übermächtig. Aber Versuch macht bekanntlich kluch.
(Und wenn du dir dafür erst einmal einen Wecker fürs Schlafzimmer kaufen musst, mach es – dein Schlaf wird es dir danken!)
#11 Smartphone-freie Räume definieren
Eine Alternative zu handyfreien Zeiten sind handyfreie Räume oder Zonen: Schlafzimmer, Esstisch, Klo. Es gibt Orte, da kommen wir meist wunderbar ohne Handy aus.
Wirklich.😁
#12 Social-Media-Marketing outsourcen
Ich hab es zweimal versucht und bin zweimal kläglich gescheitert:
Social Media outsourcen war für mich als Einzelunternehmerin theoretisch eine gute Möglichkeit, weniger mit Social Media zu tun haben, ohne meine Accounts gleich zu löschen. Aber in der Praxis fand ich es – trotz eines Überangebots an virtuellen Assistent*innen – gar nicht so leicht.
Herausforderung #1:
Jemanden finden, die sich wirklich mit meinem Thema auskennt und mein Zeugs sinnvoll für Social Media aufbereiten kann. Das mag für einige Themen gut funktionieren. Für mein eher nerdig-nischiges Pinterest-Thema war es damals schwer. Und dabei bin ich wirklich keine kontrollsüchtige Tante, die grundsätzlich nichts aus der Hand geben kann.
Herausforderung #2:
Wer interagiert mit den Reaktionen auf meine Posts? Selbst der besten virtuellen Assistentin der Welt hätte ich es nicht zugetraut, meine Art zu reden, schreiben und unpassende GIFs zu verschicken, zu kopieren. Da hätte ich also wieder ran gemusst.
Ich konnte also beide Herausforderungen nicht für mich lösen und hab daher die Idee, Instagram auszulagern, ad acta gelegt. Doch vielleicht hast du mehr Glück und gibst du dieser Strategie mal eine Chance?
#13 Social-Media-freies Wochenende
Auch wenn du Social Media beruflich brauchst (oder denkst, es unbedingt zu brauchen 😉), das Wochenende grundsätzlich frei von Social Media zu halten kann eine gute Strategie sein, um eine Balance zwischen online und offline zu finden, zum Beispiel:
Unter der Woche nutzt du Social Media.
Am Wochenende machst du Pause.
Ob du das mit purer Willenskraft löst, die App vorsichtshalber deinstallierst (mein Favorit) oder das Handy ausschaltest, bleibt dir überlassen.
#14 Social-Media-freier Urlaub
Zu den gefährlichsten und blödsinnigsten Ratschlägen von Content- und Social-Media-Expert*innen gehören für mich Aussagen wie „Wer sein Business liebt, braucht keine Pause“ oder „Poste ab und zu mal ein Lebensszeichen aus deinem Urlaub, sonst vergessen dich deine Follower noch“.
So. Ein. Bullshit.
Auch wenn du deine Kundschaft sogar mehr liebst als deine*n Partner*in – du hast jederzeit das Recht, kürzere oder längere Social-Media-Pausen einzulegen. Wenn du die sechs Wochen Sommerferien deiner Kinder dazu nutzen willst, ebenfalls mal ein paar Wochen nichts auf Social Media zu tun – so be it. Die richtigen Follower, Leser*innen und Kund*innen bleiben dir treu.
Und du wirst umso entspannter, kraftvoller und motivierter zurückkommen und alle mit deiner Energie umhauen!
#15 Social-Media-Detox
Detox bedeutet „Entgiften“ und soll den Körper reinigen. Schon längst ist dieser Begriff nicht mehr nur für Ernährung reserviert, sondern auch für Social Media.
Die Idee dahinter:
Innerhalb eines bestimmten Zeitraums (einer Woche zum Beispiel) verzichten wir auf Social Media (Social-Media-Detox) oder grundsätzlich auf alles Digitale wie E-Mails, Nachrichten oder Netflix (Digital Detox). Danach haben wir uns „entgiftet“ und fühlen uns wieder frisch und erholt, sodass wir wieder mehr Kraft für den Social-Media-Wahnsinn haben.
Ich persönlich bin nicht so gut auf einen „Detox“ zu sprechen:
Der Effekt ist meiner Erfahrung nach maximal kurzfristig. Sobald ich mich wieder in Social Media einloggte, waren auch die alten, ungesunden Gewohnheiten wieder da. (Vielleicht sogar inklusive „Jo-Jo-Effekt“!)
Wer sich ständig „entgiften“ muss und von Social-Media-Detox zu Social-Media-Detox hangelt, sollte sich überlegen, warum sie*er die restliche Zeit sich einem „Gift“ aussetzt, was ihr*ihm so offensichtlich schadet. (Eine Tatsache, die ich viel zu lange nicht wahrhaben wollte.)
Ein Detox kann also eine sinnvolle erste Notfall-Maßnahme sein, wenn Social Media akut überfordert – idealerweise aber auch der Ausgangspunkt für eine grundlegende Änderung der Social-Media-Gewohnheiten.
#16 Social-Media-Sabbatical
Manche geben sich nicht nur mit einem Social-Media-freien Wochenende oder Urlaub zufrieden, sondern planen, gleich mehrere Monate oder ein Jahr auf Social Media zu verzichten. Analog zu einer beruflichen Auszeit könnte man eine längere Social-Media-Pause als ein Sabbatical bezeichnen.
Mir begegnet diese Strategie manchmal bei Autor*innen, die sich in dieser Zeit zum Beispiel bewusst aufs Schreiben fokussieren möchten.
Du kannst es – wie bei einer kürzeren Pause – deinen Follower*innen ankündigen oder es sein lassen und mal gucken, wer dich so vermisst.
#17 Ein Berufshandy
Seit der Erfindung des Smartphones ist es schwieriger geworden, zwischen Arbeit und Freizeit zu unterscheiden. Vor allem, wenn es um Social Media geht.
Ist es noch Arbeit, wenn ich einer Kollegin, die ich mag, eine DM schreibe? Oder ist das schon Freizeit?
Ist es Freizeit, wenn ich mir einige Storys von Accounts, die ich mag, angucke? Oder ist es Arbeit, weil die Accounts potenzielle Kund*innen sind?
Ich habe für mich irgendwann beschlossen, Social Media grundsätzlich als Arbeit zu betrachten – und es auch so zu behandeln. Also habe ich mir im September 2020 ein altes Nokia-Handy als Notfallhandy zugelegt.
Die Idee dahinter: Ich behandle mein Smartphone als ein Berufshandy. Wenn ich Pausen von der Online-Welt brauche, schalte ich mein Smartphone mit dem Zugang zu Social Media und Internet aus. Die wichtigsten Menschen bekommen die Nummer von meinem Nokia-Handy, mit dem ich außer telefonieren und SMS schreiben eh nichts machen kann.
Klang in der Theorie ganz gut. Hat in der Praxis aber nicht funktioniert. Denn so ein olles Nokia-Handy ist ganz schön umständlich und ungewohnt, wenn man ein iPhone gewöhnt ist (#FirstWorldProblems). Und irgendwie war es nie aufgeladen, wenn ich es gebraucht habe.
Doch vielleicht hast du ja irgendwo ein schickes Vorgängermodell liegen, das du als Berufs- oder Notfallhandy verwenden kannst?
#18 Nur noch Ads schalten
Falls dich organisches Social-Media-Marketing anstrengt, du aber kein grundsätzliches Problem mit Social Media hast, kannst du phasenweise auch einfach Werbeanzeigen schalten.
Somit entfällt der Druck, täglich posten und interagieren zu müssen, aber du bist immer noch einigermaßen präsent bei deinen Follower*innen und kannst neue Menschen erreichen.
(Update: Ich selbst nutze keine Social-Media-Ads mehr 👉 aus diesen Gründen.)
#19 Social Media als Messenger nutzen
Als ich im Sommer 2020 meine Social-Media-Accounts stilllegte und nichts mehr postete, schrieben mich immer noch Menschen über meine Social-Media-Kanäle an.
Sie stellten mir Fragen zu Pinterest oder zu meinen Angeboten oder wollten nur mal Hallo sagen. Für eine Zeit war das auch völlig okay so für mich:
Da ich sowieso niemandem folgte, war mein Feed leer, wenn ich mich in Instagram einloggte.
Da ich die App schon lange von meinem Handy deinstalliert hatte, öffnete ich Instagram ausschließlich während meiner Arbeitszeit am Desktop.
Allerdings merkte ich irgendwann: Obwohl ich gedanklich mit Instagram „durch“ war, nahm die Plattform immer noch Platz in meinem Kopf ein. („Du musst heute noch bei Insta gucken, ob du neue Nachrichten bekommen hast.“)
Daher entschied ich mich im August 2021, mein Instagram-Konto vorläufig zu deaktivieren und damit auch die Messenger-Funktion auf Instagram nicht mehr zu nutzen.
#20 Social-Media-Konto deaktivieren
Bevor du ein Social-Media-Konto unwiderruflich löschst (ich weiß, welch großer, schwieriger Schritt das sein kann!), kannst du dein Konto auch erst einmal „nur“ deaktivieren.
Damit ist dein Konto nicht mehr sichtbar, aber alle deine Fotos, Likes, Nachrichten und Kommentare bleiben dir erhalten.
Solltest du es dir anders überlegen, loggst du dich einfach wieder in dein Konto ein und voilà: Dein Konto wird wiederhergestellt.
#21 Social-Media-Konto löschen
Wir sind am Ende angelangt. Denn wenn all die Social-Media-Pausen, die Social-Media-freien Wochenende, Urlaube, Zeiten und Räume nichts bringen, stehst du vielleicht vor der Frage, ob du deine Social-Media-Kanäle nicht ganz löschst.
Für mich haben letzten Endes unter anderem folgende Faktoren den Ausschlag gegeben:
meine mentale Gesundheit: Ich wusste, dass ich als introvertierter, hochsensibler Mensch mir mit Social Media massiv schade und langfristig krank werde …
meine Freude: Diese ist mir mit Social Media völlig abhanden gekommen, denn es ist ätzend, sich tagaus, tagein mit Aufgaben busy zu halten, die einen nicht erfüllen.
meine anderen Strategien: Mit meinem Blog, Newsletter und Netzwerk hatte ich genügend andere Möglichkeiten, online gefunden zu werden, Reichweite zu generieren und zu verkaufen. Ein Blick in Google Analytics hat mir gezeigt, wie wenige Menschen durch Insta oder Facebook eigentlich zu mir auf die Website finden.
die Rebellin in mir: Ohne ein bisschen Mut ging es nicht. Denn wenn dir 99% aller Menschen eintrichtern, dass du unbedingt Social Media brauchst, wenn du selbstständig bist, ist es gar nicht so leicht zu sagen: „Scheiß drauf! Ich mach es trotzdem und finde schon meinen Weg.“
Deshalb ist mein Instagram-Konto seit dem 21. September offiziell gelöscht.
Hast du entschieden, dein Instagram-Konto erst einmal zu deaktivieren oder endgültig zu löschen? Hier habe ich dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung erstellt.
Fazit: Es gibt eine Menge Möglichkeiten für eine Pause von Social Media
In diesem Blogartikel habe ich dir 21 Ideen bei akuter oder grundsätzlicher Social-Media-Überforderung vorgestellt:
Push-Benachrichtigungen deaktivieren
Smartphone lautlos stellen
Problematischen Accounts entfolgen
Accounts muten
Accounts blockieren
Allen Accounts entfolgen
Account stilllegen
App(s) deinstallieren
Social Media nur noch über den Desktop nutzen
Handyfreie Zeiten definieren
Handyfreie Räume definieren
Social Media outsourcen
Social-Media-freies Wochenende
Social-Media-freier Urlaub
Social-Media-Detox
Social-Media-Sabbatical
Ein Berufshandy
Nur noch Ads schalten
Social Media als Messenger nutzen
Social-Media-Konto deaktivieren
Social-Media-Konto löschen
Ich hoffe, es war etwas für dich dabei.
Die häufigsten Fragen zum Thema „Pause von Social Media“
Wie lange sollte man eine Social-Media-Pause einlegen?
Ob ein Tag, ein Wochenende, ein Monat oder für immer – das bestimmst natürlich ganz alleine du!
Aus Erfahrung kann ich dir sagen: Die ersten Tage (wenn nicht gar Wochen) ohne Social Media sind schwierig. Und man verbringt noch viel Zeit damit, automatisch zum Handy zu greifen und nach den Apps zu suchen. Wenn dann aber auch das Hirn verstanden hat, dass da nichts mehr auf dem Handy ist, das sich zum Öffnen lohnt, wird es leichter und erholsam.
Ist ein Leben ohne Social Media überhaupt möglich?
Ein Leben ohne Social Media ist definitiv möglich und ich würde sagen: auch sehr erstrebenswert.😊
Wenn du selbstständig bist, ist die Wahrscheinlichkeit zum Beispiel sehr groß, dass du eine Menge Zeit mit nicht nachhaltigen Social-Media-Aufgaben verplemperst und die wirklich wichtigen Aufgaben möglicherweise prokrastinierst.
Und was die private Nutzung angeht: Wie viele „echte“ Menschen kennst du auf Social Media wirklich? Und wie viele davon magst du überhaupt? Mit unseren Lieblingsmenschen halten wir ja sowieso oft auf anderen Wegen Kontakt, sodass wir, wenn wir ehrlich sind, oft gar nicht auf Social Media angewiesen sind.
Ist man ohne Social Media glücklicher?
Welchen Einfluss Social Media auf deine mentale Gesundheit hat, weißt natürlich du am besten. Ich persönlich bin ohne Social Media definitiv zufriedener, ausgeglichener, ruhiger, konzentrierter, produktiver, fokussierter und deshalb, ja: definitiv glücklicher.
Was passiert, wenn man auf Social Media verzichtet?
Die ersten Tage sind hart. Möglicherweise kommt es bei der Social-Media-Pause sogar zu Entzugserscheinungen oder Ersatzhandlungen wie Online-Shopping (schüttet auch Dopamin aus) oder erhöhtem Nachrichtenkonsum (ist auch ein niemals endender Feed). Auf jeden Fall brauchst du also einige Zeit, um sich an deinen Alltag ohne Social Media zu gewöhnen und nicht mehr alle paar Minuten nach deinem Handy zu greifen.
Danach passiert aber die Magie: Ohne Social Media hast du zum Beispiel statistisch 84 Minuten täglich mehr Zeit und kannst spannende berufliche Projekte, die du bisher immer auf später verschoben hast, endlich realisieren, ein neues Musikinstrument lernen oder auch einfach nur einen ausgedehnten Mittagsschlaf halten. (I don’t judge.) Auch zwischenmenschliche Beziehungen sind schöner, wenn man nicht ständig durch „Plings“ und „Plongs“ unterbrochen wird und sich öfter in die Augen guckt als aufs Smartphone.😉
Wie lange nutzen Menschen Social Media durchschnittlich am Tag?
Laut Statista verbringen Menschen in Deutschland durchschnittlich 84 Minuten mit Social Media. (Wobei die Dunkelziffer da sicherlich höher ist, wenn du mich fragst. Vor allem, wenn du als Selbstständige*r Social Media auch noch beruflich nutzt.)
Spitzenreiter sind die Philippinen mit unfassbaren 255 Minuten täglich.
Hier findest du die aktuelle Nutzungsdauer von Social Media weltweit im Jahr 2023.
Wie viel Social Media am Tag ist gesund?
Da gibt es inzwischen eine Menge Studien dazu. Klar ist: Wer weniger Social Media nutzt, hat statistisch auch weniger mit Depressionen, Einsamkeit und Ängsten zu kämpfen.
Diese Studie legt zum Beispiel nahe, dass die Reduzierung von Social Media auf 30 Minuten täglich, bereits positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit hat.
Aktuell sorgen übrigens die Facebook Files für Aufsehen. Frances Haugen hat öffentlich gemacht, dass Facebook genau weiß, dass Instagram insbesondere jungen Mädchen und Frauen schadet, aber nichts dagegen unternimmt.