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Hier dreht sich alles um wertebasiertes Marketing ohne Social Media, Psychotricks und das übliche Marketing-Blabla.


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Verlag finden ohne Social Media: Was wichtig ist

Wer keine sozialen Medien nutzt, hat auch keine Chance, jemals an einen Buchvertrag zu kommen? Mit meinem Verlagsbuch „No Social Media!“ habe ich andere Erfahrungen gemacht.😊 Was in meinem Fall wichtig war, um auch ohne eine eigene Social-Media-Präsenz einen Verlag für mich zu gewinnen, habe ich in diesem Blogartikel aufgeschrieben.

Wer keine sozialen Medien nutzt, hat auch keine Chance, jemals an einen Buchvertrag zu kommen?

Mit meinem Verlagsbuch „No Social Media!“ habe ich andere Erfahrungen gemacht.😊

Was in meinem Fall wichtig war, um auch ohne eine eigene Social-Media-Präsenz einen Verlag für mich zu gewinnen, habe ich in diesem Blogartikel aufgeschrieben.

#1 SEO ist wichtig

Wusstest du, dass Lektor*innen gerne googeln?☺️

Mein Buch ist genauso zustande gekommen: Ein Lektor hat das Thema „Marketing ohne Social Media“ als ein spannendes Thema identifiziert, nach der Phrase gegoogelt, meine Website gefunden und mich angeschrieben.

Und auch viele andere Autorinnen, die nicht über Social-Media-freies Marketing geschrieben haben (😉), berichteten mir anschließend, dass es bei ihnen genauso war. 

Klar gibt es mit Social-Media-Plattformen wie Instagram oder Netzwerken wie LinkedIn inzwischen auch andere Möglichkeiten zur Recherche und Kontaktaufnahme. Doch good old Google ist immer noch ganz vorne mit dabei. 

Und das bedeutet für dich als angehende Autorin vor allem eins:

Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist wichtig.

Schließlich soll ja deine Website ganz weit oben in den Suchergebnissen erscheinen, wenn eine Lektorin oder ein Lektor nach deinem Thema sucht. 

Fragen zum Weiterdenken

  • Wird deine Website für deine wichtigsten Themen gefunden?

  • Erscheint sie weit oben?

  • Wenn nicht: Für welche Themen möchtest du noch besser gefunden werden?

  • Möchtest du dich im Bereich Suchmaschinenoptimierung (SEO) weiterbilden? (Hier ist eine Möglichkeit.)

#2 Eine überzeugende Website ist wichtig

Nach dem Googeln kommt der Website-Check. Eine Website ist der erste Eindruck, den ein Lektor oder eine Lektorin von dir erhält, nachdem sie nach einem Begriff gegoogelt und auf ein Suchergebnis geklickt haben.

Hier sehen sich dich zum ersten Mal (gute Fotos sind wichtig!), lesen dich (gute Texte sind wichtig!) oder hören dich vielleicht sogar (hier wäre ein Podcast nice!). 

Es liegt auf der Hand, dass eine professionelle, persönliche Website bessere Karten hat als eine Website, die lieblos zusammengeschustert wurde.

Wie ist es bei dir?

Fragen zum Weiterdenken

  • Ist deine Website vorzeigbar?

  • Überzeugen deine Schlüsselseiten wie die Startseite oder Über-mich-Seite?

  • Kann man dich sehen, lesen, hören?

  • Hast du professionelle Fotos von dir auf deiner Website?

  • Möchtest du deine Websitetexte überarbeiten?

#3 Eine klare Nische ist wichtig

Versetze dich mal in die Position einer Lektorin: Sie hat ein bestimmtes Thema im Kopf, googelt nach einem Begriff und landet auf deiner Website. (Yay!)

Doch statt des konkreten Themas steht bei dir etwas nach dem Motto: „Ich helfe allen Menschen, alles zu tun.“

Wer alles für jeden anbietet, spricht meist niemanden so richtig an und hat es damit schwerer, Menschen von sich zu überzeugen.

Das gilt genauso für Lektor*innen, die Menschen suchen, die über ein bestimmtes Thema schreiben sollen.

Deshalb gilt: Mut zur Nische!

Wie ist es bei dir?

Fragen zum Weiterdenken

  • Wird auf deiner Website klar, für welches Thema du stehst und welche Probleme du löst?

  • Erneut: Überzeugen hier vor allem deine Schlüsselseiten wie die Startseite oder Über-mich-Seite?

  • Was willst du in den nächsten Wochen ändern, umschreiben, neu texten?

#4 Texte sind wichtig

Aus Verlagssicht ist nicht nur das Thema wichtig, sondern auch, ob du überhaupt in der Lage bist zu liefern.

Konkret heißt das:

Du weißt, was du kannst. Doch kann man dir auch objektiv zutrauen, 200, 300, 400 oder noch mehr Seiten unter Druck – schließlich wird es vertraglich formulierte Deadlines geben – zu schreiben?

Für mich ist die Sache ganz klar:

Eine Website mit drei mageren Seiten sendet in diesem Zusammenhang andere Vibes als eine Website mit vielen spannenden Texten.

Natürlich ist das ein stark vereinfachtes Beispiel, aber mein Punkt ist:

Wer gerne ein Buch schreiben will, sollte nicht mit dem Schreiben warten, bis er von einem Verlag gefunden wird, sondern schon vorher zeigen, dass Schreiben zu seinen Stärken und Leidenschaften zählt.

Ein Blog ist eine der einfachsten, günstigsten und effektivsten Möglichkeiten dafür.

Plus: Auch aus Sicht von Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist ein Blog unschlagbar. 

Schließlich kommt man bei Webseiten, die man für Suchmaschinen optimiert, irgendwann an eine praktische Grenze. Bei einem Blog gibt es solche praktischen Grenzen nicht. Wir können, wenn wir lustig sind, jeden Tag drei suchmaschinenoptimierte Texte veröffentlichen und für die nächsten Jahre so weitermachen.  

Wie ist es bei dir?

Fragen zum Weiterdenken

  • Sendet deine Website diese „Ich schreibe gut und gerne“-Vibes? 

  • Hast du bereits einen gut gefüllten Blog oder ist da noch Luft nach oben?

  • Möchtest du dich zum Bloggen weiterbilden? (Hier ist eine Möglichkeit.)

  • Merkt man deinen Websitetexten und Blogartikeln an, dass Schreiben dein Ding ist? Oder verwendest du überwiegend Floskeln à la „Ich helfe dir dabei, dein Potenzial zu entfalten“ oder denglische Marketing-Bullshit-Phrasen wie „Lass uns die Team-Estimation challengen!“?

#5 Gastauftritte sind wichtig

Gehen wir ein paar Schritte zurück:

Wer googelt, landet vielleicht auf deiner Website, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht landet diese Person auf einer anderen Website, und wie eindrucksvoll wäre es, wenn das ein Interview mit dir wäre?!😎

Das wäre deshalb so eindrucksvoll, weil so der Eindruck entsteht:

„Egal, wo ich zu diesem Thema gucke, Person X ist einfach überall.“

Oder:

„Man kommt bei diesem Thema gar nicht an Person X vorbei.“

Wie ist es bei dir? 

Fragen zum Weiterdenken

  • Vermittelst du diesen „Man kommt nicht an mir vorbei“-Eindruck?

  • Wirst du regelmäßig in anderen Blogs, Podcasts, Magazinen usw. zu deinem Thema interviewt oder ist da noch Luft nach oben?

  • Wartest du immer darauf, dass du gefragt wirst, oder bemühst du dich auch selbst regelmäßig um Interviews? (Hier habe ich aufgeschrieben, wie das geht.)

  • Könntest du dir vorstellen, für die nächsten 7 Tage jeden Tag jeweils 3 Menschen dein Thema zu pitchen? Probier es doch einfach mal aus und guck, was passiert.😏

Verlag finden ohne Social Media: Fazit

Nun wollte ich mit diesem Text natürlich nicht behaupten, dass du nur eine tolle Website brauchst – und schon flattert der Verlagsvertrag wie von selbst zu dir. 

Ich wollte dir nur ins Bewusstsein rufen: 

Auch unter Verlagsmenschen gibt es viele, die unabhängig von Social Media nach potenziellen Schreiberlingen recherchieren.

Sie googeln, hören Podcasts oder abonnieren Newsletter.

Wer davon träumt, ein Buch zu schreiben, tut deshalb gut daran, seine Onlinepräsenz einmal mit der Verlagsbrille zu betrachten und sich zu fragen:

  • Tauche ich weit oben bei den Themen auf, über die ich ein Buch schreiben will?

  • Überzeugt meine Website?

  • Wird meine Nische deutlich?

  • Sagt meine Website: „Hier ist jemand, der gut und gerne schreibt?“

  • Tauche ich auch in anderen Websites, Blogs, Podcasts, Magazinen und Co. auf und spreche ich dort über das Thema, über das ich auch ein Buch schreiben will?

Selbst wenn du die Sache selbst in die Hand nehmen und aktiv auf einen Verlag oder eine Agentur zugehen willst, sind diese Punkte wichtig.

Schließlich ist Glück, wenn Zufall auf Vorbereitung trifft.

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Die besten Instagram-Alternativen 2025

Du hast beschlossen, dich von Instagram zu verabschieden oder sogar dein Instagram-Konto zu löschen? Herzlichen Glückwunsch! 

Doch was jetzt? Wie kannst du auch ohne Instagram deine Bilder teilen, Marketing betreiben und neue Menschen erreichen? 

Darum soll es in diesem Blogartikel gehen.

Ich stelle dir Alternativen zu Instagram vor – sowohl Social-Media-ähnliche Bildernetzwerke als auch Social-Media-freie Möglichkeiten am Schluss. 

Inhalt

Warum braucht es überhaupt Instagram-Alternativen?

Bevor wir uns den vielen verschiedenen Instagram-Alternativen zuwenden, sollten wir noch mal über die drei wichtigsten Gründe sprechen, Instagram zu verlassen und sich Alternativen zu suchen. 

#1 Instagram kann einen negativen Effekt auf die mentale Gesundheit haben

Auch wenn sich ein Kausalverhältnis in Studien nicht sauber nachweisen lässt, lässt sich zumindest eine Korrelation zwischen einer (erhöhten) Instagram-Nutzung auf der einen Seite und Depressionen, Angst- und Essstörungen uvm. auf der anderen Seite feststellen.

Auch kann es sein, dass das ständige Vergleichen mit anderen Menschen auf Instagram – der Influencerin mit dem durchtrainierten Körper, dem Kollegen, der mehr Umsatz macht, der Freundin, die immer gut drauf ist und der scheinbar alles mühelos gelingt – mit der Zeit am Selbstwert kratzt und man sich nach der Instagram-Nutzung schlechter fühlt als vorher.

Es heißt also nicht, dass Instagram zwingend depressiv macht. Es heißt lediglich, dass eine Instagram-Nutzung und eine Beeinträchtigung der mentalen Gesundheit oft Hand in Hand gehen.

Jede*r sollte deshalb für sich prüfen, welchen Effekt Instagram auf die mentale Gesundheit hat.

Und wenn das Ergebnis der Prüfung ist, dass Instagram eine Herausforderung für die mentale Gesundheit darstellt, ist es völlig legitim, Instagram zu verlassen und sich nach Alternativen umzuschauen.

#2 Instagram kann nicht zu den eigenen Werten passen

Instagram gehört zu dem Unternehmen Meta, das unter anderem auch Facebook betreibt. Und das Geschäftsmodell, das sowohl Instagram als auch Facebook zugrunde liegt, ist das Geschäft mit den Daten:

Bei der Nutzung von Instagram (oder Facebook) fallen Daten an. Meta sammelt, analysiert, kategorisiert und speichert diese Daten, um sie dann an Werbetreibende zu verkaufen. Diese nutzen diese Daten wiederum zum sogenannten Mikrotargeting, also um ihrer Zielgruppe passgenaue Werbeanzeigen auszuspielen.

Dieses Geschäftsmodell ist nicht nur ethisch bedenklich, rechtlich nicht mit der DSGVO vereinbar, sondern wurde in letzter Zeit immer häufiger auch zur Wahlbeeinflussung eingesetzt und stellt damit eine Bedrohung für demokratische Werte dar.

Wer sagt „Instagram ist nicht mit meinen Werten vereinbar“, muss das Geschäftsmodell der Meta-Plattformen natürlich nicht zwingend weiterhin unterstützen, sondern kann auch Instagram verlassen und auf Alternativen setzen.

#3 Instagram kann ein Zeitfresser sein

Früher habe ich ein bis zwei Stunden auf Instagram verbracht – täglich. Klingt vielleicht nicht viel, doch in der Woche sind das schon 7 bis 14 Stunden, im Monat 30 bis 60 Stunden und im Jahr 365 bis 730 Stunden. 

Und bei diesen hohen Zahlen muss die Frage erlaubt sein: Ist das wirklich gut investierte Zeit? 

Ich kann die Frage jetzt natürlich nicht für dich beantworten.

Für mich habe ich aber erkannt, dass die Zeit nicht gut investiert war:

Ich habe Instagram genutzt, um wirklich wichtige Dinge zu prokrastinieren, und auch wenn ich durchaus mit Menschen auf der Plattform in Kontakt gekommen bin, hatte Instagram einen bescheidenen Return on Investment für mich. Die wenigsten Menschen, die meine Website fanden oder mit mir zusammenarbeiteten, kamen tatsächlich von Instagram. Der Aufwand, den Instagram von mir forderte, stand nicht im Verhältnis zum Nutzen, den ich durch Instagram-Marketing bekam.

Ist es bei dir ähnlich? Du könntest jetzt natürlich sagen:

„Dann muss ich mich halt fortbilden und Instagram-Marketing lernen!“ 

Du könntest aber auch sagen:

„Instagram bringt mir nichts und hält mich von schöneren Dingen im Leben ab. Deshalb such’ ich mir eine Alternative!“

Und das ist absolut legitim, finde ich.


No Social Media! – Mein Buch im Rheinwerk Verlag

Noch mehr gute Gründe, die gegen Instagram und andere Social-Media-Kanäle sprechen, habe ich in meinem Buch „No Social Media!“ gesammelt.

Cover vom Buch „No Social Media!“ von Alexandra Polunin. Auf dem Cover ist ein Astronaut abgebildet, der eine neue Welt entdeckt.

Welche Bildernetzwerk-Alternativen gibt es zu Instagram?

Wenn wir über Instagram-Alternativen reden, denkt man natürlich zuerst an alternative Bildernetzwerke und damit Möglichkeiten, seine Bilder zu teilen. Vor allem, wenn das Visuelle eine große Rolle bei deinem Beruf spielt.

Hier sind einige Alternativen:

Pinterest

Als ehemalige Pinterest-Beraterin ist Pinterest natürlich die erste Alternative, die mir zu Instagram einfällt.

Startseite von Pinterest

Pinterest ist ein Mix aus sozialem Netzwerk und einer Suchmaschine, und Nutzer*innen können dort sowohl spannende Ideen zu den verschiedensten Themen finden als auch eigene Inhalte posten, indem sie sogenannte Pins erstellen.

Gerade im Bereich Fotografie, Food, Design, Mode, Reisen (also überall, wo es schöne Bilder gibt) ist Pinterest eine naheliegende Alternative zu Instagram. 

tumblr

tumblr ist ein soziales Netzwerk, auf dem Bilder, Zitate, Links, Videos usw. geteilt werden können.

Startseite von tumblr

2019 hatte tumblr fast ein Drittel seiner User verloren, nachdem sexuelle Inhalte verboten wurden. 

Inzwischen ist es eher zu einer Nischenplattform geworden, die vor allem junge Menschen nutzen, um sich zum Beispiel über Fandoms auszutauschen.

Für eine private Nutzung könnte die Mikrobloggingplattform ggf. eine Alternative sein, als Marketingkanal taugt tumblr aber nicht.

flickr

flickr ist ein klassisches Bildernetzwerk. Hier können eigene Fotos oder kurze Videos hochgeladen und mit anderen Menschen geteilt werden.

Auch können die auf flickr hochgeladenen Fotos bewertet oder kommentiert werden. 

Screenshot vom Bildernetzwerk flickr

Seit 2019 ist flickr nicht mehr kostenlos und kostet knapp 50 Dollar im Jahr. Bei der kostenlosen Version können bis zu 1000 Bilder und Videos gespeichert werden. 

Weitere Alternativen zu Instagram sind:

  • der Bildermarktplatz EyeEm (ausgesprochen: „I am“)

  • die Social-Media-Plattformen Plattformen TikTok, Snapchat, Facebook, LinkedIn oder Reddit

  • die Unterhaltungsplattform 9GAG

  • für Kunst oder Fotografie vor allem Behance, Dribble oder DeviantArt 

  • Bildbearbeitungstools wie Snapseed oder VSCO

  • Open-Source-Alternativen wie Mastodon (vor allem, wenn du eine datenschutzfreundliche Alternative zu Instagram suchst) 

Instagram-Alternativen ohne Social Media

Sucht man online nach „Instagram-Alternativen“, fällt auf, dass es meist andere soziale Netzwerke sind, die empfohlen werden. 

„Du willst nicht mehr auf Instagram sein? Dann geh doch zu Pinterest!“, heißt es oft. 

Das ist sicherlich richtig. Nur weil es mit einer Social-Media-Plattform nicht passt, muss es nicht zwingend bedeuten, dass die anderen Social-Media-Plattformen ebenfalls keine gute Idee sind. Vielleicht fühlt sich jemand, dem Instagram nicht liegt, auf Pinterest wie ein Fisch im Wasser? 

Möglich.

Und dennoch möchte ich an dieser Stelle auch über Instagram-Alternativen sprechen, die völlig ohne soziale Medien auskommen.

Gerade Selbstständige und Onlineunternehmer*innen, bei denen das Visuelle keine entscheidende Rolle spielt – ich denke da zum Beispiel an textende, lektorierende, beratende, coachende Menschen –, brauchen ja nicht zwingend ein weiteres Bildernetzwerk, sondern einfach nur eine alternative Möglichkeit, um Menschen online zu erreichen.

Und die gibt es – zuhauf! 

Website 

Alles beginnt bei mir immer mit der Website. Die Website ist die „Homebase“, der Ort, den wir angeben, wenn uns jemand fragt:

„Und wo kann ich dich online finden?“

Natürlich könnten wir auch antworten: auf Instagram. Nur gehört uns Instagram leider nicht, und so kann es jederzeit passieren, dass unser Account gehackt, gesperrt oder gelöscht wird.

Bei einer Website kann das theoretisch auch passieren, kommt bei Selbstständigen und Einzelunternehmer*innen in der Praxis aber viel seltener vor.

Auch können wir auf unserer Website die Regeln selbst bestimmen: Was wir wann wie und warum posten, wird nicht mehr von Algorithmen vorgegeben, sondern von uns. Die Website ist die Homebase, in die Mark Zuckerberg nicht reinredet.

Blog

Auf der Mikrobloggingplattform Instagram darf eine Bildbeschreibung maximal 2200 Zeichen betragen. Gerade wer hier an seine Grenzen kommt, wird mit einem Blog vermutlich glücklicher.

Hier gibt es keine Zeichenbegrenzung, und Texte können so kurz oder lang sein wie gewünscht. Und natürlich können wir auch auf dem Blog unsere Texte mit Bildern oder Videos ergänzen (müssen es aber nicht).

Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Auch online gefunden zu werden klappt ganz ohne Instagram.

Die Kombination aus Website und Blog ist vor allem dann mächtig, wenn wir unsere Website-Inhalte für Suchmaschinen wie Google optimieren

Selbst mit dem Aufkommen von KI gilt: Solange Menschen googeln, können wir unsere Website-Inhalte so aufbereiten, dass sie als relevante Suchergebnisse ganz weit oben angezeigt werden. 

Das ist entspannter als Instagram und nachhaltiger ist es auch:

Denn wenn ein Blogartikel erst einmal rankt, bleibt er meist oben und bringt noch die nächsten Wochen, Monate und manchmal sogar Jahre neue Menschen auf unsere Website.

Newsletter

Wer Marketing ohne Instagram betreibt, kommt meiner Erfahrung nach in den seltensten Fällen ohne Newsletter aus.

Wenn eine Website deine Homebase ist, ist ein Newsletter deine Fanbase – ohne Social Media.

Hier kannst du dich – so wie auf Instagram – regelmäßig melden, Informationen teilen oder persönliche Geschichten erzählen. Du kannst einmal im Monat einen Newsletter schreiben oder zweimal die Woche. Du entscheidest.

Solange du den Anmeldeprozess transparent gestaltest, ist aus meiner Sicht (fast) alles möglich.

Podcast

Und wenn du nicht gerne schreibst? Dann könnte ein Podcast eine gute Alternative zu Instagram sein.

Hier kannst du über dein Thema sprechen und so deine Expertise und Vertrauen aufbauen. Fast genauso wie mit Instagram, nur in Audio. Perfekt, wenn mensch eh nie Bock auf Fotos und Videos hatte.

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Wer kann als Selbstständige*r auf Social Media verzichten? Meine Einschätzung für sämtliche Berufsgruppen

Du bist selbstständig (z.B. als Coach oder virtuelle Assistentin) und fragst dich, ob du auf Social Media im Marketing verzichten kannst? Ich helfe dir mit meiner Einschätzung weiter.

Können Selbstständige mit Dienstleistungen auf Social-Media-Marketing verzichten?

Wer eine Dienstleistung anbietet, kann aus meiner Sicht gut auf Social-Media-Marketing – je nach Nische sogar völlig auf Marketing – verzichten.

Unsere Hundefriseurin und ein befreundeter Landschaftsgärtner zum Beispiel haben noch nicht einmal eine Website – trotzdem sind sie mehrere Monate im Voraus ausgebucht.

Das liegt zum einen an ständigen Weiterempfehlungen und zum anderen an der Stammkundschaft, die die Dienstleistung in regelmäßigen Abständen immer wieder benötigt. Sobald eine kritische Masse erreicht ist, läuft das Business „von selbst“.

Dieser Effekt findet sich nicht nur bei Offline-Dienstleistungen, sondern oft auch bei digitalen, kreativen Dienstleistungen wie virtueller Assistenz, Design, Texten, Lektorat und Co.

Statt Social-Media-Marketing kann der Fokus auf eine überzeugende Website, ein aussagekräftiges Portfolio, zufriedene Kundschaft und ein starkes Netzwerk gelegt werden.

Wer eine Dienstleistung anbietet und keine Stammkundschaft aufbauen kann, kann seine Onlinesichtbarkeit durch nachhaltige Marketingmaßnahmen wie Blog, SEO und Gastauftritte erhöhen.

Ich habe 2020–22 überwiegend mit VAs (mit Schwerpunkt Pinterest) zusammengearbeitet und hautnah mitbekommen, wie die meisten von ihnen ihre Online-Sichtbarkeit erhöht, Anfragen generiert und Kund*innen bekommen haben:

  • durch ein starkes Netzwerk aus Kolleg*innen (der Klassiker: „Ich hab eine Anfrage bekommen, aber kann gerade nicht … Wer von euch hat Zeit und Lust?“)

  • durch zufriedene Kund*innen, die sie weiterempfohlen haben, und andere wertvolle Kontakte

  • durch eine sinnvolle Nische (und eine durchdachte Angebotsstruktur und Pakete)

  • durch Gastauftritte, Kooperationen und reichweitenstarke Affiliatepartner*innen

  • durch gemeinsame Online-Aktionen

  • und im Hintergrund natürlich immer durch eine starke Website, Blog und Newsletter (vor allem wenn es dann bei einigen ums Launchen ging)

Im Gegensatz dazu waren Ausschreibungen in FB-Gruppen und andere Social-Media-Aktivitäten für die meisten VAs eher Zeitverschwendung.

Long story short: Wer wie virtuelle Assistent*innen Dienstleistungen anbietet, kann wie alle anderen Selbstständigen auf nachhaltige Strategien wie Blog und SEO, Newsletter, Netzwerke usw. setzen und muss nicht zwingend jeden Tag auf Insta posten, was es zum Frühstück gab.

Können Selbstständige mit Studio oder Praxis vor Ort auf Social Media verzichten?

Wer heilberufliche Tätigkeiten in einer Praxis ausübt oder ein Yogastudio hat, kann natürlich gerne Socia-Media-Marketing betreiben, um auf sich aufmerksam zu machen, muss es aber aus meiner Sicht nicht.

Denn auch hier gilt:

Die meisten Menschen fragen in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis nach Empfehlungen oder googeln. Insofern wäre eine eigene informative Website, ein Unternehmensprofil bei Google und Kundenzufriedenheit Priorität Nummer eins.

Können beratende Selbstständige (Coaches & Co.) auf Social Media verzichten?

Auch wer coacht, berät oder Trainings anbietet, braucht nicht zwingend Social-Media-Marketing, um neue Kund*innen zu finden.

Die Expertise lässt sich hervorragend über einen eigenen Blog oder Podcast etablieren, die Onlinesichtbarkeit über SEO oder Gastauftritte steigern und Vertrauen über einen eigenen Newsletter aufbauen.

Wer coacht und keine Lust auf Social Media hat, muss sich also nicht zwingen.

Können Onlineunternehmer*innen auf Social Media verzichten?

Sobald der Wunsch nach Wachstum und skalierbaren Produkten da ist, kommt es darauf an:

Soll das Onlinebusiness möglichst schnell und unbegrenzt wachsen? Sollen am Ende so viele Menschen wie nur möglich in den Onlineprogrammen sitzen?

Dann wird man vermutlich nicht ums klassische Launchen und damit um Werbeanzeigen auf Social Media drumherum kommen.

Mit bezahltem Traffic lässt sich meiner Erfahrung nach am besten regulieren, wie viele Menschen sich für Webinare und Co anmelden oder die Salespage sehen.

Und auch organisches Social-Media-Marketing wird Menschen erreichen (selbst wenn es nur wenige sind) und damit die Zahl der Verkäufe vermutlich erhöhen (selbst wenn es nur ein bisschen ist).

Soll das Business hingegen wachsen, aber nicht um jeden Preis? Sind Werte, Gesundheit und Integrität wichtiger als ein bestimmter Umsatz oder eine bestimmte Anzahl von Menschen in den Onlineprogrammen? Dann sind natürlich auch Alternativen zum klassischen Social-Media-Marketing denkbar.

Wer ohne Werbeanzeigen auf Social Media launchen möchte, braucht eine gut gefüllte Newsletterliste und idealerweise ein starkes Netzwerk für Kooperationen (wie Affiliatemarketing und/oder Joint Ventures).

Als ich 2020 aufhörte, auf meinen Social-Media-Kanälen zu posten, habe ich mit diesen Strategien keinen Unterschied zu den Launches mit Social Media festgestellt.

Doch wir können natürlich noch einen Schritt weitergehen und uns fragen, ob wir überhaupt zwingend launchen müssen.

Mich haben die klassichen Launches mit Werbeanzeigen, Webinaren und dem Open-Cart-Hype mit den Jahren – auch mit einem Team – völlig ausgelaugt. Ganz zu schweigen davon, dass ich von den üblichen Launchpraktiken inzwischen Abstand genommen habe.

Deshalb habe ich meinen Frieden damit gemacht, dass nicht hundert Menschen oder mehr in meinen Onlineprogrammen sitzen. 

Ich genieße es sogar, mit kleinen Gruppen zusammenzuarbeiten und Menschen intensiver zu betreuen, als es in einer anonymen Massenveranstaltung möglich wäre.

Für diese Art von Onlinebusiness reichen Blog, SEO, Newsletter und Gastauftritte völlig aus.

Können Unternehmen auf Social Media verzichten?

Unternehmen brauchen unbedingt Social Media, um ihre Marke zu etablieren – so heißt es zumindest von allen Seiten.

Tatsächlich gibt es ein großes internationales Unternehmen, das uns das Gegenteil beweist: Lush.

Nachdem die Whistleblowerin Frances Haugen mit ihren Facebook Files aufgezeigt hat, dass Meta kein sicheres Umfeld für Menschen bietet, hatte Firmengründer Mark Constantine kein gutes Gefühl mehr dabei, weiterhin Social-Media-Marketing zu betreiben. 

Im November 2021 beschloss Lush daher, „anti-social“ zu werden und Facebook, Instagram, Snapchat und TikTok zu verlassen. (Hier ist ihr Unternehmensstatement.)

Ein Jahr später ist Lush – trotz Traffic-Einbußen – immer noch nicht auf Social Media zu finden. Stattdessen setzt Lush laut eigener Aussage auf visuelle Suchmaschinen wie Pinterest und YouTube, Kooperationen mit anderen Marken (z.B. mit Netflix), Playlists mit Entspannungsmusik auf Spotify, Live-Events, einer eigenen App und einem Kundenforum für Superfans.

An Lush erkennt man: Es ist nicht nur möglich, als Unternehmen ohne Social Media Marketing zu betreiben – manchmal passt gerade der Social-Media-Ausstieg perfekt zur Marke. 

Ist für medienschaffende Selbstständige Social Media Pflicht?

Anders sieht es bei Influencer*innen aus. Hier gehört Social Media quasi zur Berufsbeschreibung.

Reichweitenstarke Social-Media-Kanäle sind nicht mehr aus dem Media Kit von Influencer*innen wegzudenken; und die Zahl der Follower und die Interaktionsrate sind meist ausschlaggebend für ihre Bezahlung.

Inhalte für Social Media erstellen, Trends auf dem Schirm haben, wissen, was der Algorithmus will – das ist der Job von Influencer*innen.

Und wenn ein Content Creator kein Social Media mehr nutzen will, wäre das in etwa so, als würden Taxifahrer*innen nicht mehr Auto fahren wollen – nicht möglich, ohne den Beruf zu wechseln.

Ähnlich sieht es aus meiner Sicht bei journalistisch Arbeitenden aus. Ihr Job ist die Kommunikation, und ob es uns gefällt oder nicht, gehört X (ehemals Twitter) zum Beispiel inzwischen zur öffentlichen Kommunikation von Sachverhalten dazu. 

Deshalb wird es auch für die meisten Journalist*innen eher schwierig sein, völlig auf Social Media zu verzichten.

Können Selbstständige, die gerade erst starten, auf Social Media verzichten?

Zu den häufigsten Einwänden, die ich zu meinem Social-Media-freien Marketing bekomme, zählt die Tatsache, dass ich meine Social-Media-Kanäle gelöscht habe, nachdem ich schon einige Jahre selbstständig war.

„Du hast Social Media gelöscht, als du schon genügend Bekanntheit und Menschen auf deiner Newsletterliste hattest“, heißt es dann immer. „Ich aber starte gerade erst mit meiner Selbstständigkeit und kann dann doch nicht auf Social Media verzichten.“

Zunächst einmal ist das natürlich richtig: Als ich Social Media bye bye gesagt habe, habe ich nicht bei Null angefangen, sondern hatte mit Blog, SEO und Newsletter schon andere Marketingstrategien, die für mich Resultate brachten.

Und ich verstehe auch, dass hier der Schluss naheliegt, dass mich Social Media „bekannt“ gemacht hat und ich es mir dann „leisten“ konnte, nicht mehr auf Social Media zu sein.

Doch diese Annahme ist nicht ganz korrekt.

Ja, ich war mehrere Jahre auf Social Media und habe sicherlich darüber Kontakte geknüpft. Doch Social Media hat mir noch nie nennenswert neue Menschen auf meine Website gebracht oder zu Verkäufen beigetragen. Ich habe es mir nur nie so eingestanden und die Konsequenzen daraus gezogen.

Alle wichtigen Meilensteine als Selbstständige wie „erste richtige Kundin“, „ein festes Gehalt auszahlen“ oder „richtig erfolgreichen Launch“ habe ich nicht mit Social Media erzielt, sondern mit persönlichen Kontakten, der unschlagbaren Kombi aus Blog, SEO und Newsletter und vor allem – total unspektakulär – Zeit.

In den letzten Jahren hatte ich auch viele Einsteigerinnen unter meinen Kundinnen und weiß deshalb: 

Das Versprechen, dass soziale Medien eine Möglichkeit sind, um am Anfang schnell seine Sichtbarkeit zu erhöhen und neue Kundinnen zu gewinnen, wird für die meisten Selbstständigen nicht eingelöst. Die meisten bekommen ihre ersten Aufträge oder Verkäufe durch persönliche Kontakte und/oder Weiterempfehlungen. (Und zum Beispiel nicht, weil sie sich auf Ausschreibungen in FB-Gruppen beworben haben.)

Brauchen selbstständige Autor*innnen Social Media oder geht Buchmarketing auch ohne soziale Medien?

Du bist Autor*in und möchtest dein Buch auch ohne Social Media bekannt machen? Einen großen Anteil an meiner Entscheidung, Social Media zu verlassen, hatte übrigens ein Autor: Cal Newport mit seinem Buch „Deep Work“.

Er selbst ist Professor für Informatik an der Universität Georgetown und sagt: Sei so gut, dass sie dich nicht ignorieren können. Dann brauchst du auch nicht Social Media.

Und auch ich habe meinen Vertrag beim Rheinwerk Verlag völlig ohne Social-Media-Präsenz bekommen.

Was ist mit Schauspieler*innen, Sänger*innen und Co. – müssen sie zwingend auf Social Media sein? 

Gerade unter den Stars und Sternchen gibt es viele, die auf Social Media verzichten: Jennifer Lawrence, Daniel Radcliffe, Emily Blunt, Keira Knightley … Die Liste ist lang. 

Fazit: Die meisten Selbstständigen und Unternehmer*innen können auf Social Media verzichten

Solange soziale Medien nicht zur Berufsbeschreibung gehören wie bei Influencer*innen, ist es meist problemlos möglich, auf einzelne Plattformen oder Social Media im Allgemeinen zu verzichten. Und auch die Sorge, dass man ohne Social Media gar nicht erfolgreich sein könnte, ist für die meisten unbegründet. (Siehe Weltstars wie Keira Knightley und Co.)

Denn letzten Endes zählt, ob wir gute Arbeit leisten und Menschen weiterhelfen – und nicht, wie viele Inspirationszitate auf Instagram wir posten.

An Lush sehen wir, dass gerade der Rückzug aus Social Media auch zum Kern einer Marke passen kann, dass auch größere Unternehmen nicht zwingend Social Media brauchen und jederzeit Social-Media-freie Alternativen für ihr Marketing finden können. 

Nur Mut. Die Welt dreht sich auch ohne Instagram weiter. Ganz sicher.

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Was wirst du bauen?

Stell dir vor, du kaufst ein Lego-Set mit dem Namen „Selbstständigkeit“. Du öffnest die große, bunte Packung und entdeckst unzählige Steine in den verschiedensten Größen, Farben und Formen. Was wirst du bauen?

Stell dir vor, du kaufst ein Lego-Set mit dem Namen „Selbstständigkeit“.

Du öffnest die große, bunte Packung und entdeckst unzählige Steine in den verschiedensten Größen, Farben und Formen.

Der eine dunkelblaue Lego-Stein heißt Facebook.
Der lilafarbene Stein Instagram.
Der grüne Stein Blog, der gelbe Stein Podcast und der weiße SEO.
Und die große, graue Platte, auf der du alle anderen Steine draufsetzen kannst, nennt sich Website.

Was wirst du bauen?

Wirst du sofort nach der Bauanleitung suchen und jeden einzelnen Schritt akribisch befolgen?
Wirst du den langen gelben Vierer auf den langen roten Vierer setzen und nicht umgekehrt?
Wirst du etwas bauen, was alle anderen Menschen auch bauen, die sich an der gleichen Anleitung orientieren? (Um dich dann nachher zu beschweren, dass dein Bauwerk nicht genügend heraussticht?)

Oder wirst du die Steine nach deiner eigenen Vorstellung zusammensetzen?
Die Steine, mit denen du nichts anfangen kannst, einfach weglassen?
Nur die Steine nutzen, bei denen es dir in den Fingern kribbelt?
Wirst du dich von deinen Ideen und Vorstellungen leiten lassen und etwas Einzigartiges bauen? Etwas, das es so noch nicht gibt?

Alle Steine aus dem Lego-Bausatz „Selbstständigkeit“ liegen vor dir:

Website, SEO, Blog, Podcast, Facebook, Instagram, TikTok, Webinare, Newsletter, persönliche Kontakte, Weiterempfehlungen, Affiliate-Marketing, Werbeanzeigen.

Schau sie dir genau an und entscheide selbst, was du daraus baust und welche Steine du nimmst.

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Wie mache ich mein Unternehmen nachhaltiger? – Interview mit Texter Jörn Leonhardt

Als Texter und Marketingberater hilft Jörn Leonhardt nachhaltigen Unternehmen, ihr Angebot klar und authentisch auf den Punkt zu bringen und ihre Ideen für eine bessere Welt bekannt zu machen. Im Interview verrät er, wieso er in seinem eigenen Marketing ohne Social Media auskommt und was wir tun können, um unser eigenes Unternehmen nachhaltiger zu gestalten.

Als Texter und Marketingberater hilft Jörn Leonhardt nachhaltigen Unternehmen, ihr Angebot klar und authentisch auf den Punkt zu bringen, Kund*innen zu gewinnen und ihre Ideen für eine bessere Welt bekannt zu machen.

Im Interview verrät er, wieso er in seinem eigenen Marketing ohne Social Media auskommt und was wir tun können, um unser Unternehmen nachhaltiger zu gestalten.


Jörn, du bist Texter und Marketingberater und kommst in deinem eigenen Marketing komplett ohne Social Media aus. Eine bewusste Entscheidung?

Ich würde gerne sagen: Klar, war alles Absicht und von langer Hand geplant! Tatsächlich hat sich das eher so ergeben. Als ich 2020 in die Selbständigkeit gestartet bin, habe ich mich erstmal auf meine Website konzentriert – um dann festzustellen, dass ich Facebook, Instagram und Co. gar nicht brauche, um genügend Kund*innen zu gewinnen. 

Das kam mir entgegen, weil ich Social Media nicht besonders mag. Das Medium bringt ja eine gewisse Schnelllebigkeit und Oberflächlichkeit mit sich, was mir als introvertiertem Menschen nicht liegt. Außerdem ist es viel Arbeit, jeden Tag aktiv zu sein, zu posten oder Storys teilen zu müssen, damit ich überhaupt wahrgenommen werde. Dafür ist mir meine Zeit aktuell zu wertvoll.

Was rätst du anderen Selbständigen, die mit sozialen Medien hadern?

Da spielen aus meiner Sicht zwei Aspekte eine Rolle: Erstens, welche Marketing-Kanäle liegen mir persönlich? Bin ich zum Beispiel jemand, der gerne und gut spricht, auch vor der Kamera? Dann fühle ich mich vielleicht auf YouTube wohl oder starte einen Podcast. Wenn ich lieber schreibe, kann ein Blog in Kombination mit E-Mail-Marketing eine gute Möglichkeit sein, Menschen zu erreichen. Ich glaube, dass Authentizität im Marketing superwichtig ist und Menschen sofort spüren, wenn meine Kommunikation nicht stimmig ist, wenn ich mich unwohl fühle oder eine Rolle spiele, die nicht zu mir passt. Daher empfehle ich Solo-Unternehmer*innen, nur die Medien zu nutzen, die ihnen Spaß machen – alles andere wird langfristig nicht funktionieren. 

Die zweite wichtige Frage, die ich mir als Freelancer*in stellen muss: Wo finde ich meine Kund*innen? Wenn ich sie über andere Marketing-Kanäle erreiche, kann ich auf Social Media verzichten. Grundsätzlich ist es natürlich sinnvoll, alle Plattformen zu bespielen, auf denen meine Zielgruppe unterwegs ist. Das ist für Selbständige aber kaum zu leisten, daher würde ich mich lieber auf zwei oder drei Kanäle konzentrieren – und die dafür richtig gut machen.

Jörn Leonhardt sitzt am Schreibtisch, auf dem ein Block Papier und ein Glas Wasser steht.

Texter Jörn Leonhardt unterstützt nachhaltige Unternehmen.

Wie schaffst du es, auch ohne Social Media genügend Menschen zu erreichen und neue Kund*innen zu gewinnen?

Die meisten Anfragen kommen über meine Website. Ich habe mich intensiv mit Suchmaschinenoptimierung (SEO) beschäftigt und meine Angebotsseiten so aufgebaut, dass ich bei relevanten Suchanfragen auf Seite 1 bei Google lande. Meine Kund*innen sind in erster Linie Unternehmen und Kommunikationsagenturen, die Freelance-Texter*innen mit Nachhaltigkeitsexpertise suchen. Viele googeln und werden so auf mich aufmerksam. 

Wo siehst du die Vorteile von SEO?

Wenn Leute Suchmaschinen nutzen, suchen sie in der Regel eine Lösung für ihr Problem. In diesem Moment sind sie also maximal interessiert und offen für ein passendes Angebot – und genau dann tauche ich in den Suchergebnissen auf. Daher ist die Chance, dass sich daraus eine Anfrage ergibt, relativ hoch. Wenn ich zum Beispiel Werbung schalte, ist das anders: Da unterbreche ich die Menschen ja bei dem, was sie gerade tun. Das kann schnell nerven.

Charmant an SEO finde ich, dass es nachhaltig ist: Einmal richtig aufgesetzt, kann mir meine Landingpage über Jahre neue Kund*innen bringen. Natürlich muss ich das Ganze im Auge behalten und ab und zu nachjustieren, aber ich habe nicht den Druck, permanent aktiv zu sein oder monatlich Geld zahlen zu müssen, damit es funktioniert. 

Du hast dich als Marketingberater auf nachhaltige Unternehmen spezialisiert. Wie kam es zu dieser Ausrichtung?

Ich war schon immer naturverbunden und Werte wie Respekt, Toleranz und Gerechtigkeit sind mir wichtig. Mein erster Job nach dem Germanistik-Studium führte mich in die internationale Nachhaltigkeitsbranche – ich habe einige Jahre in der Unternehmenskommunikation einer großen deutschen Entwicklungshilfe-Organisation gearbeitet, was mir sehr gefallen hat. Danach wechselte ich als PR-Manager in einen internationalen Konzern. Das war spannend, aber nach einiger Zeit hat mir der Sinn gefehlt. Ich wollte außerdem ortsunabhängig und zeitlich flexibel arbeiten, also habe ich mich als Texter für Nachhaltigkeit selbständig gemacht.

Heute helfe ich nachhaltigen Unternehmen und Organisationen, ihre Ideen für eine bessere Welt zu verbreiten. Für mich eine sehr erfüllende Tätigkeit, denn ich werbe nicht nur für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen, sondern trage auch dazu bei, dass Nachhaltigkeit in der öffentlichen Wahrnehmung mehr Raum bekommt. Ich glaube, dass Worte ein mächtiges Werkzeug sein können, um Verantwortung zu fördern und eine nachhaltigere Zukunft zu erschaffen. Wenn ich merke, dass Menschen durch meine Arbeit die Vorteile eines umweltfreundlichen Lebensstils erkennen, ihre Gewohnheiten hinterfragen und in ihrem Alltag Dinge zum Positiven verändern, macht mich das glücklich.

Was tust du als Einzelunternehmer konkret, um dein eigenes Unternehmen nachhaltiger zu gestalten?

Ich lebe den Nachhaltigkeitsgedanken schon ziemlich konsequent und trenne nicht zwischen Beruf und Privatem, auch weil ich im Homeoffice arbeite. Da meine Tätigkeit in erster Linie online am Rechner stattfindet, beziehe ich zu Hause Ökostrom und nutze „grüne“ Office-Tools wie Fairmeeting, die auf nachhaltigen Servern laufen. Was viele nämlich nicht wissen: Das Internet verursacht wahnsinnig viel CO2. Jede Mail, jedes Foto, das wir verschicken, jeder Podcast, jede Netflix-Serie, die wir streamen – all das produziert weltweit so viele Emissionen wie der gesamte globale Flugverkehr. 

Grundsätzlich versuche ich, bewusst zu konsumieren. Ich ernähre mich zum Beispiel vorwiegend pflanzlich, regional, saisonal und bio und trinke fast ausschließlich Leitungswasser, um Transportwege zu reduzieren. Bevor ich etwas fürs Büro kaufe, frage ich mich: Brauche ich das wirklich? Wenn ja, schaue ich, ob ich das auch gebraucht bekomme, bei Smartphones, Laptops oder Fotoequipment gibt es zum Beispiel tolle Second-Hand-Angebote. Andernfalls suche ich nach nachhaltig und fair produzierten, hochwertigen Alternativen, die ich dann so lange wie möglich nutze. Bevor sie auf dem Müll landen, werden sie repariert. 

Natürlich stoße auch ich regelmäßig an Grenzen. Wer lebt, schadet automatisch der Umwelt, den Widerspruch müssen wir aushalten. Aber: Wenn wir alle unser Verhalten ein bisschen hinterfragen und bewusste Konsumentscheidungen treffen, ist schon viel gewonnen.

Gerade Unternehmen und Selbstständigen aus der Nachhaltigkeitsbranche ist ein authentischer Auftritt nach außen wichtig. Wie können wir unser Angebot überzeugend kommunizieren, ohne mit Manipulation oder Psychotricks zu arbeiten? 

Marketing arbeitet ja immer auf irgendeine Art und Weise mit Psychologie, das finde ich auch völlig legitim. Es geht ja darum, die Perspektive der Kund*innen einzunehmen, sie mit ihren Träumen und Problemen zu verstehen und eine Lösung zu entwickeln, die ihnen wirklich hilft. Wir sollten uns da auch nichts vormachen: Beeinflussung entsteht bereits dann, wenn zwei Menschen miteinander kommunizieren, wir treffen unsere Entscheidungen ja nicht im luftleeren Raum. Und wir Unternehmer*innen sind davon abhängig, dass andere bei uns kaufen, also müssen wir Überzeugungsarbeit leisten. 

Schwierig wird es aus meiner Sicht immer dann, wenn ich anderen Menschen Schaden zufüge. Wenn ich zum Beispiel massiv Druck ausübe und sie zu etwas überrede, was sie eigentlich nicht wollen. Oder wenn ich mit Falschinformationen arbeite, Ängste schüre oder Lösungen verkaufe, von denen ich genau weiß, dass sie nicht funktionieren, nur um Geld zu machen. Ich denke da immer an meinen Onkel, der nicht gut Nein sagen konnte und sich von Vertretern an der Haustür die kuriosesten Dinge hat aufschwatzen lassen. So ein Verhalten findet man natürlich genauso in der Online-Welt, diese Strategie wird langfristig aber kaum erfolgreich sein.

Was können wir stattdessen tun?

Authentisch kommunizieren hat für mich viel mit Ehrlichkeit und Respekt zu tun, das ist auch in der Nachhaltigkeitskommunikation wichtig. Da findet aktuell leider noch viel Greenwashing statt, was aber zum Glück immer häufiger aufgedeckt wird, zum Beispiel durch Recherche-Netzwerke wie Flip

Überzeugen kann ich, wenn ich konsequent die Perspektive meiner Kund*innen einnehme und ihnen deutlich mache, dass ich sie und ihre Probleme verstehe und ein ehrliches Interesse daran habe, ihnen zu helfen. Mir gefällt der Storytelling-Ansatz von Donald Miller, der den Kunden radikal in den Mittelpunkt stellt und dabei die Psychologie des Geschichtenerzählens nutzt.

Auf die Kund*innen eingehen, aufmerksam zuhören, respektvoll, klar und transparent kommunizieren – und natürlich halten, was ich verspreche, eine tolle Qualität abliefern: Wenn ich das beherzige, brauche ich weder Druckmittel noch Täuschungsmanöver. 

Eine Möglichkeit, auch ohne Social Media online sichtbar zu werden, ist, Themen bei großen Zeitungen und Onlinemagazinen zu platzieren. Wie schaffe ich es, als Einzelunternehmer*in in die FAZ oder in den SPIEGEL zu kommen? Oder ist das völlig unrealistisch? 

Das ist durchaus möglich, aber man muss verstehen, wie Medien funktionieren. 

Journalist*innen sind immer auf der Suche nach spannenden Geschichten, die wiederum für ihre Leser*innen interessant sind – wenn ich so eine Geschichte liefern kann, renne ich bei den Redaktionen offene Türen ein.

Auch wenn ich nachweislich Expert*in für ein gefragtes Thema bin, habe ich als Einzelunternehmer:in gute Chancen auf ein Interview. 

Eine Pressemitteilung nach dem Gießkannenprinzip an einen großen Medien-Verteiler zu schicken, ist für Selbstständige ohne großen Bekanntheitsgrad aber weniger erfolgversprechend. Meistens bringt es mehr, sich ganz gezielt eine passende Journalistin herauszupicken und sie mit einem individuellen Themenvorschlag direkt zu kontaktieren. Es müssen übrigens nicht immer gleich die großen Medien wie Spiegel, FAZ oder ZEIT sein. Gerade für regionale Unternehmen sind die Lokalzeitungen tolle Möglichkeiten, um im näheren Umkreis bekannter zu werden, auch Fachmagazine bieten sich an.

Vielen Dank für das Interview, Jörn!

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Selbstständigkeit Alexandra Polunin Selbstständigkeit Alexandra Polunin

„Skalieren funktioniert auch ohne Social Media“ – Interview mit Simone Weissenbach 

Simone Weissenbach verrät im Interview, ob Unternehmer:innen auch ohne Social Media ihr Unternehmen skalieren können. Außerdem gibt sie Tipps, wann der richtige Zeitpunkt zum Skalieren ist.

Dr. Simone Weissenbach unterstützt Expert*innen und Coaches mit Online-Business dabei, ihre Expertise nachhaltig zu skalieren, aber ohne das typische Höher-Schneller-Weiter.

Sie zeigt verschiedene Wege, wie du durch einfache Evergreen-Strategien, die 24/7 für dich arbeiten, mit weniger Aufwand mehr erreichen kannst. Auf deine Art, so dass es zu dir, deinen Kund*innen und deinem Business passt.

Im Interview habe ich Simone gefragt:

  • Welche Rolle spielen soziale Medien beim Skalieren?

  • Gibt es für Online-Unternehmer*innen einen richtigen (oder falschen) Zeitpunkt zum Skalieren?

  • Kann ich auch völlig ohne Social Media skalieren und wenn ja, wie?


Liebe Simone, du unterstützt Einzelunternehmer*innen dabei, ihre Expertise zu skalieren, und zwar nicht nach irgendwelchen „Blaupausen“ oder „Geheimstrategien“, sondern ganz individuell. Welche Rolle spielen dabei soziale Medien für deine Kund*innen?

Die Rolle von Social Media ist bei meinen Kund*innen tatsächlich recht unterschiedlich. Von „Ich nutze es gar nicht“ bis hin zu „Es ist ein Hauptkanal“ ist alles vertreten. 

Für mich bedeutet Skalieren nicht dieses typische „Höher, Schneller, Weiter“ und „hustle, hustle, hustle“, sondern idealerweise mit weniger mehr zu erreichen. Und dafür muss ich natürlich wissen, was für mich als Unternehmer*in funktioniert. Das kann Social Media sein, muss es aber nicht. 

Und wie ist dein eigenes Verhältnis zu Social Media?

Wie heißt es immer so schön? Der Beziehungsstatus ist kompliziert.😊 

Ich arbeite inzwischen neun Jahre online und hab damals ganz klassisch mit Facebook begonnen, später ist Instagram dazugekommen. 

Am Anfang haben mir soziale Medien auch Spaß gemacht. Ich hab das Thema sogar von der wissenschaftlichen Seite beleuchtet und in meiner Dissertation untersucht, inwiefern man Social Media als Lehr- und Lerninstrument einsetzen kann. 

Inzwischen nutze ich Social Media aber fast gar nicht mehr. Soziale Medien stressen, frustrieren und nerven mich und sind ein richtiger Zeitfresser geworden. 

Was ich jetzt mache, könnte man als „Social Media light“ bezeichnen. D.h. ich hab die Profile noch, bin aber einem großen Teil der Accounts entfolgt, sodass ich – wenn ich mal reingucke – nur noch das sehe, was ich auch wirklich sehen möchte. Die Apps habe ich von meinem Smartphone gelöscht und schaue höchstens mal über den Desktop rein. Gepostet habe ich seit Monaten nichts mehr, will aber nicht ausschließen, dass ich es irgendwann wieder tue. Werbeanzeigen schalte ich allerdings noch immer.

Zwischenzeitlich hatte ich auch mal eine virtuelle Assistentin, die die Posts und Captions für mich erstellt hatte. Das hatte für mich leider von den Texten her nicht so gut funktioniert.

Spannend, dass du das Outsourcen angesprochen hast. Denn das war damals auch das erste, was ich versucht hatte, als ich keine Lust mehr auf Social Media hatte. Für mich hatte es aber auch nie so richtig funktioniert …

Ja, meine VA hatte es wirklich gut gemacht. Sie hat tolle Captions geschrieben und alles sah super aus, aber es war irgendwie nie ganz ich. Für Personenmarken scheint es irgendwie schwierig zu sein, Social Media outzusourcen.

Außerdem sehe ich es auch so: 

Meine potentiellen Kund*innen haben schon ein laufendes Onlinebusiness und lagern Social Media selbst gerne an VAs aus. Das heißt, ich würde meine VA damit beauftragen, Content für die VAs meiner potentiellen Kund*innen zu erstellen. Also ziemlich schräg irgendwie.🤪

Coachin Simone Weissenbach sitzt auf einem Rattanstuhl vor einer Wand

Simone Weissenbach

Und wie funktioniert das „Social-Media-Marketing light“ dann bei dir in der Praxis? Wie findest du Kund*innen für deine Onlineprogramme?

Ich investiere in meinem Marketing lieber Geld als Zeit. 

So habe ich vor einiger Zeit beschlossen, dass ich nicht mehr launchen will, und hab deshalb alles auf Evergreen umgestellt. Sowohl von den Produkten als auch vom Marketing her. Ich habe mir über Werbeanzeigen einen Funnel aufgebaut und mache darüber auf mich aufmerksam. Ich bewerbe meinen Content oder im nächsten Schritt auch mal ein Freebie oder eine Masterclass. 

Außerdem habe ich von Anfang auf Suchmaschinenoptimierung gesetzt. 

Über Google habe ich dich ja auch gefunden …

Ja, siehst du – funktioniert.😉 Ich habe inzwischen seit fünf Jahren einen Podcast und zu jeder Folge gibt es auch einen Artikel dazu. Klar ist das eine mittel- bis langfristige Strategie, aber für mich klappt das sehr gut. 

Der Podcast selber zählt eher zum Vertrauensaufbau. Fast alle meine Kund*innen haben – zumindest eine Zeit lang – meinen Podcast gehört. Dafür schreibe ich gerade nur selten Newsletter.

Dein Motto ist „Skaliere mit Leichtigkeit“. Wie passen für dich Leichtigkeit und Social Media zusammen?

Für mich persönlich tatsächlich gar nicht mehr. Nachdem es gefühlt immer lauter und voller geworden ist und ich eh ein introvertierter Mensch bin, hatte ich irgendwann das Gefühl, von allen Seiten „angeschrien“ zu werden. Das hat sich für mich nicht mehr nach Leichtigkeit angefühlt.

Wobei ich es wichtig finde, noch einmal über den Begriff der Leichtigkeit zu reden.

Leichtigkeit heißt für mich nämlich nicht, dass nichts zu tun ist, sondern dass ich die Sachen mache, die sich für mich stimmig anfühlen und dadurch leicht werden.

Manchmal wird Leichtigkeit nämlich so dargestellt, dass ich dann gar nichts mehr tue und die Kund*innen fast schon auf eine magische Art anziehe. Das meine ich definitiv nicht mit Leichtigkeit. Ohne „aligned action“, also die Umsetzung für mich stimmiger Dinge, passiert leider nicht viel ...

Was mich auch immer nervt, ist, wenn dann manche Strategien als die einzige Lösung und das Nonplusultra dargestellt werden. Das stimmt aus meiner Sicht überhaupt nicht.

Bestes Beispiel ist für mich das Launchen. Im Onlinebereich heißt es immer: Du kannst nur verkaufen, wenn du launchst. Dabei funktioniert es doch in ganz vielen anderen Branchen auch anders.

Welche Formen gibt es überhaupt zum Skalieren und gibt es einen richtigen Zeitpunkt, den du deinen Kund*innen empfiehlst?

Für mich bedeutet Skalieren nicht einfach nur, größere Launches zu machen und mehr Geld zu verdienen.

Wichtig ist erst einmal, dass man sich eine stimmige, stabile Basis aufgebaut hat. Einfach deshalb, damit man nicht anfängt, die falschen Sachen zu skalieren.

Eine der gängigsten Möglichkeiten ist sicherlich, das Angebot zu skalieren. Der Klassiker ist, nicht mehr 1:1 zu arbeiten, sondern Angebote zu entwickeln, in denen man mit mehreren Menschen parallel arbeitet. Aber auch da gibt es ja so viel mehr als nur der Selbstlerner-Onlinekurs, der oft genannt wird. Es gibt zig Varianten, Angebote zu skalieren. Entscheidend ist, dass ich weiß: Was passt zu mir selbst? Was passt zu meinen Kund*innen? Was passt zum Angebot, das ich habe?

Eine weitere Möglichkeit ist, das Marketing zu skalieren, weil ich zum Beispiel größere Launches will oder weil ich auf Evergreen umstelle und nur noch dann launche, wenn ich Bock dazu habe.

Zum Skalieren gehören für mich aber auch Strukturen, Systeme und Tools, die dann viele Aufgaben für mich übernehmen können.

Selbst wenn meine Kund*innen noch relativ am Anfang sind und noch nicht so weit sind zum Skalieren, kann man aus meiner Sicht trotzdem schon einmal gucken: Was machst du momentan? Wie machst du das? Wo könntest du es dir schon einmal einfacher machen?

Kann man deiner Meinung nach auch zu früh skalieren?

Ja, definitiv. Bevor ich skaliere, muss ich unbedingt wissen:

Mit wem will ich arbeiten? Wie arbeite ich mit ihm? Welche Botschaft will ich überhaupt vermitteln? Und an wen? 

Gerade am Anfang passiert es ja noch recht häufig, dass man sich bei manchen Kund*innen denkt: „Okaaaaay. Lieber nicht mehr. Danke.“

Ich sollte also unbedingt schon einmal mit Menschen zu diesem Thema zusammengearbeitet haben, wenn auch nicht zwingend in diesem Format. 

Ein häufiger Fehler wäre es zum Beispiel, als Einsteiger*in zu sagen „Ich entwickle jetzt mal einen Onlinekurs.“. Hier ist aus meiner Sicht die Gefahr groß, dass er nicht verkauft wird. 

Gibt es von deinen Kund*innen welche, die tatsächlich auch völlig ohne Social Media skalieren?

Ja, da gibt es ein paar. Eine Kundin zum Beispiel schreibt gerne Newsletter und baut damit Vertrauen zu den Menschen auf, die schon bei ihr sind. 

Daneben nutzt sie die sogenannte OPA-Strategie („other people’s audiences“) und erreicht über Kooperationen die Zielgruppen von anderen Unternehmer*innen. 

Außerdem setzt sie auf Suchmaschinenoptimierung. Da sie sehr nischig unterwegs ist, taucht sie sofort relativ weit oben in den Suchergebnissen auf, wenn jemand nach ihren Keywords sucht. 

Und schließlich hat sie auch noch einen Podcast, arbeitet viel mit Interviews und erreicht damit wiederum die Zielgruppen von anderen Menschen. 

Skalieren funktioniert also definitiv auch ohne Social Media.

Vielen Dank für das Interview, Simone.

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Schreiben Alexandra Polunin Schreiben Alexandra Polunin

Warum ich keinen Redaktionsplan für meinen Blog nutze

Warum ich keinen Redaktionsplan für meinen Blog (mehr) nutze und wie ich meine Blogartikel auch ohne Redaktionsplan schreibe und veröffentliche, verrate ich dir in diesem Blogartikel.

Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz unter Marketingberater*innen zu sein: 

Wer einen Blog hat, braucht einen Redaktionsplan!

Ich sehe es nicht so.😊

  • Warum Redaktionspläne manchmal mehr schaden als nützen

  • Warum ich mich von Redaktionsplänen verabschiedet habe 

  • Wie ich meine Blogartikel auch ohne Redaktionsplan schreibe und veröffentliche

verrate ich dir in diesem Blogartikel.

Inhalt

Das Problem mit Redaktionsplänen

Warum ich mich von Redaktionsplänen verabschiedet habe

Wie ich Blogartikel ohne Redaktionspläne schreibe

Und das funktioniert?

Fazit

Das Problem mit Redaktionsplänen 

Redaktionspläne können eine Form von Prokrastination sein

Was habe ich früher Zeit mit Redaktionsplänen verschwendet! 

Das hat schon damit begonnen, dass ich Ewigkeiten nach dem perfekten Redaktionsplan-Tool gesucht habe. 

Sollte ich meine Redaktionspläne mit Trello erstellen? Excel? Asana? Mit einem ausgedruckten Blogplaner? Oder sollte ich mir doch lieber eine eigene Vorlage für meinen Redaktionsplan basteln?

Hatte ich mich für das passende Tool entschieden (Trello!), verbrachte ich anschließend Tage damit, den Redaktionsplan mit spannenden Themen zu füllen. 

Dann dachte ich über diesen Plan nach.
Und dann schob ich einzelne Themen in den Zeitslots hin und her.
Dann löschte ich Themen. (Und füge sie wieder hinzu.)
Dann markierte ich Themen mit Farben.
Und dann änderte ich die Farben wieder.

Ich feilte und feilte an meinem Redaktionsplan, ohne auch nur einen einzigen Artikel zu veröffentlichen.

Deshalb sind für mich Redaktionspläne ein typischer Fall von „Prokrastiplanning“. 

Ich halte mich mit einer Aufgabe busy, um ja nicht das zu machen, worauf es wirklich ankommt: Schreiben.

Redaktionspläne sind schnell veraltet

Nachdem der Redaktionsplan stand, musste ich das Ganze „nur noch“ umsetzen. So weit, so gut. 

Das Problem: 

Redaktionspläne haben in dem Moment, in dem sie fertig waren, nicht mehr zu mir gepasst.  

Manchmal haben sich meine Ziele verändert.
Ein anderes Mal meine Themen.
Dann kam ein Virus.
Oder Krieg.
Dann bekomme ich mal wieder einen akuten Anfall von Meerweh und muss für ein paar Tage an die Nordseeküste.

Ja, manchmal hat schon eine kleine, banale Erkältung des Kindes dazu geführt, dass der ach so tolle Redaktionsplan gar nicht mehr passte.

Redaktionspläne können unachtsam sein

Deshalb hat mein Redaktionsplan mich ständig dazu gebracht, unachtsam mit mir zu sein.

Anstatt mir einzugestehen, dass der Redaktionsplan zeitlich oder thematisch nicht mehr stimmig ist, war meine oberste Priorität, den Redaktionsplan einzuhalten.

Ich dachte: 

„Du musst halt disziplinierter sein.“
„Jede*r arbeitet doch mit Redaktionsplänen. Was ist denn schon dabei?“
„Jetzt hab dich nicht so. Schreib doch einfach diesen Text!“

Das Problem:

Texte, die aus Zwang und Disziplin geschrieben werden, hören sich leider genau so an: gezwungen.

Die Texte, zu denen ich mich dank Redaktionsplan „motiviert“ habe, waren okay (und okaye Blogartikel sind natürlich an sich auch völlig in Ordnung!). Aber sie waren nicht überragend. 

Es waren nicht die Blogartikel, die mehrfach geteilt und besprochen wurden. Nicht die Blogartikel, bei denen vierzig Menschen an einem Tag per Mail danke sagen.

Redaktionspläne können die Freude am Schreiben nehmen

Letzten Endes hat mein Redaktionsplan dazu geführt, dass mir die Freude am Schreiben abhandengekommen ist. 

Ich wusste zwar, worüber ich laut Plan schreiben sollte, aber ich hatte immer seltener Lust dazu.

Ich war immer öfter unmotiviert als voller Tatendrang.

Und nicht selten konnte ich mich einfach nicht auf das Thema konzentrieren und driftete gedanklich ab.

Warum ich mich von Redaktionsplänen verabschiedet habe

Nachdem ich Social Media Lebewohl gesagt habe und mich in Richtung Social-Media-freies, Marketing bewegt habe, habe ich zum ersten mal auch die Sinnhaftigkeit von Redaktionsplänen infrage gestellt.

Was bringen Redaktionspläne überhaupt, wenn sie mir mehr schaden als nützen? Wenn sie meine Kreativität hemmen und mich unter Druck setzen?

Ich beschloss, eine Zeit lang auf Redaktionspläne zu verzichten, und zu gucken, was passiert.

Erkenntnis: Ich bin ohne Redaktionsplan kreativer und produktiver als mit. Ich persönlich brauche nicht zwingend Redaktionspläne, um meine Blog mit Blogartikeln zu füllen.

Wie ich meine Blogartikel ohne Redaktionsplan schreibe

Ich nutze produktbezogene Pläne   

Es ist nicht so, dass ich empfehle, völlig ohne Plan und System ans zu Bloggen gehen – nein, überhaupt nicht.

Mein System sieht inzwischen nur völlig anders aus.

Statt sich an willkürlichen Aktionstagen („Tag des Kaffees“) oder willkürlichen Zahlen (2x im Monat einen Blogartikel) zu orientieren und sich zeitlich Druck zu machen, stelle ich in meinem Plan 

  • das Produkt (oder meine Dienstleistung) 

  • die Customer Journey

  • sowie die Kaufhürden

in den Fokus.

Das hilft mir und meinen Kundinnen, relevante Blogartikelthemen festzulegen und gleichzeitig zeitlich flexibel zu bleiben.

Ich lasse Ideen ruhen

Habe ich neue Ideen für Blogartikel gebrainstormt, setze ich sie manchmal sofort um. Manchmal aber lasse ich sie auch erst einmal ruhen. 

Alles ist okay.

Gerade die aufregenden, wichtigen Ideen brauchen manchmal Zeit.
Sie müssen wachsen und sich nach und nach zu etwas Großem formen.

Dieser Blogartikel und dieser Blogartikel haben zum Beispiel Monate gereift, bevor sie das Licht der Welt erblickt haben. 

Hätte ich sie in ein starres Redaktionsplankorsett gepresst, hätte ich ein fixes Veröffentlichtungsdatum wie den Frauentag gehabt und gedacht „Jetzt muss er aber raus“, hätte ich vermutlich halbgare Texte veröffentlicht.

Ich stelle Prozesse vor Zahlen

Statt die Jagd nach willkürlichen Zielen und Zahlen fokussiere ich mich auf Prozesse.

Ich nehme mir nicht mehr vor, x Blogartikel pro Monat zu veröffentlichen, sondern x Stunden am Tag zu schreiben. (Du kannst dir natürlich auch vornehmen, x Stunden in der Woche zu schreiben, wenn Schreiben nicht so eine große Rolle bei dir spielt wie bei mir.)

Ich koche mir einen Tee, mache mir schöne Musik zum Schreiben an und genieße mein schönes Schreibritual.

Ich orientiere mich an meinem Menstruationszyklus

Klingt verrückt, ist aber ziemlich genial: 

Ich habe für mich herausgefunden, dass meine Schreibfähigkeiten an meinen Zyklus gekoppelt sind.

In der ersten Zyklushälfte bin ich eine richtige Ideenmaschine und kann am besten Ideen brainstormen und kurze, knackige Texte schreiben. (Würde ich mir in dieser Phase vornehmen, einen informativen, ausführlichen Text zu schreiben oder SEO zu betreiben, würde ich vermutlich an Langeweile sterben.)

In der zweiten Zyklushälfte bin ich eher unkreativ und kann Dinge am besten abarbeiten

In dieser Phase bediene ich mich gerne an meiner Ideensammlung und kann auch lange, informative Texte schreiben

Die innere Kritikerin, die pünktlich zu PMS erwacht, ist happy, wenn sie Keywords recherchieren und Texte für Suchmaschinen optimieren darf. Deshalb heißt PMS für mich immer: It’s SEO-time!😁

Und das funktioniert?

Für mich? Ja!😊

Das Jahr ist gerade mal 22 Wochen alt und ich habe bereits 22 Blogartikel veröffentlicht. Also durchschnittlich jede Woche einen.

Als ich noch mit Redaktionsplänen gearbeitet habe, waren es in den Jahren 

  • 2021: 24 Blogartikel 

  • 2020: 14 Blogartikel

  • 2019: 16 Blogartikel

  • 2018: 9 Blogartikel

  • 2017: 10 Blogartikel

(Ja, ich habe extra gezählt!😜)

Seit ich mich nicht mehr mit Redaktionsplänen quäle, habe ich nicht nur mehr Zeit, sondern veröffentliche auch mehr.

Fazit: Redaktionspläne sind kein Muss

Wenn dir Redaktionspläne Struktur geben und gut tun – prima. Arbeite gerne auch weiterhin mit Redaktionsplänen in deinem Marketing.

Falls dich Redaktionspläne aber schon immer mehr gestresst als dir geholfen haben, könnte es eine Idee sein, mal eine Zeitlang auf Redaktionspläne zu verzichten. (Ja, das darfst du!)

Arbeite mit produktbezogenen Plänen und Schreibroutinen, lass dir ansonsten zeitlich und thematisch die Flexibilität, die du brauchst, um kreativ und in deinem Tempo arbeiten zu können.

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Marketing Alexandra Polunin Marketing Alexandra Polunin

Website in Suchmaschinen eintragen – So geht’s

Ich zeige dir, wie du deine Website ganz easy für die Suchmaschinen Google, Bing, Yahoo!, DuckDuckGo und Ecosia anmeldest oder einträgst.

Ich google.
Du googelst.
Er googelt.
Und sie googelt auch.

Die Suchmaschine „Google“ hat sich in unseren Sprachgebrauch für „im Internet suchen“ eingeschlichen.

Dabei gibt es noch mehr Suchmaschinen als nur Google.

Doch wie schaffst du es, dass deine Website-Inhalte samt Blogartikel in den verschiedenen Suchmaschinen angezeigt werden?

Nichts einfacher als das!

In diesem Blogartikel zeige ich dir, wie du – mit nur wenigen Klicks und völlig kostenlos – deine Website für die verschiedenen Suchmaschinen anmeldest.

Inhalt

Warum Website überhaupt in Suchmaschinen eintragen?

Website in Google eintragen

Website in Bing eintragen

Website in Yahoo! eintragen

Website in DuckDuckGo eintragen

Website in Ecosia eintragen

Fazit

Quelle

Warum ist es sinnvoll, die Website bei Suchmaschinen einzutragen?

Um auf Nummer sicher zu gehen.

Suchmaschinen crawlen deine Website automatisch

Das heißt: Wenn du deine Website noch nie bei einer Suchmaschine angemeldet hast und es in Zukunft auch nicht machen wirst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Suchmaschinen deine Website dennoch auf dem Schirm haben.

Allerdings kommt es immer wieder vor, dass einzelne URLs nicht gecrawlt werden.

Mir passiert es regelmäßig, dass ich mich wundere, warum ein bestimmter Artikel nicht für ein Keyword rankt. Und wenn ich in der Google Search Console nachgucke, stelle ich fest, dass Google diese URL noch gar nicht indexiert hatte.🙄

Blöd, wenn es eine Seite oder ein Blogartikel ist, die unbedingt ranken soll!

In diesem Fall beantrage ich manuell eine Indexierung und schwupps wird die Seite auch wirklich gefunden.😊

#1  Website bei Google anmelden

Screenshot von der Suchmaschine Google

Die Suchmaschine Google

Mit über 90% Marktanteil ist Google die beliebteste Suchmaschine in Deutschland.*

Kein Wunder.

Kaum eine andere Suchmaschine liefert so präzise Suchergebnisse.

Doch das hat natürlich seinen Preis: Googles Suchergebnisse sind stark personalisiert und hängen vom Standort und der individuellen Suchhistorie ab.

Google crawlt deine Website automatisch, deshalb musst du in der Theorie nichts weiter tun, um deine Website bei Google anzumelden.

In der Praxis hat es sich aber bewährt, die Website mit der Google Search Console zu verbinden.

In der Google Search Console kannst unter anderem du

  • nachgucken, ob alle deine Seiten tatsächlich indexiert sind und

  • ggf. eine neue Indexierung beantragen

Hier bekommst du noch mehr Infos zur Google Search Console.

#2 Website bei Bing eintragen

Screenshot der Suchmaschine Bing

Die Suchmaschine Bing

5,24% durchsuchten das Web im April 2022 mit Bing.*

Damit ist Bing die zweitgrößte Suchmaschine nach Google.

Um deine Website für Bing anzumelden, nutzt du die sogenannten Bing Webmaster Tools.

Hier erstellst du dir kostenlos ein Konto und übermittelst deine URLs direkt an Bing. Wenn du dich bereits bei der Google Search Console angemeldet hast, kannst du Bing auch direkt darauf zugreifen lassen. 

#3 Website bei Yahoo! anmelden

Screenshot der Suchmaschine Yahoo

Die Suchmaschine Yahoo!

Etwa 0,7% der Deutschen haben im April 2022 Yahoo! als Suchmaschine genutzt.*

Nicht gerade viel.

Yahoo! greift auf die Technik und die Suchergebnisse von Bing zu. Deshalb musst du deine Website nicht extra für Yahoo! eintragen. 

Wenn du deine Website über die Webmaster Tools für Bing anmeldest, meldest du sie auch automatisch für Yahoo! an.

#4 Website bei DuckDuckGo anmelden

Screenshot der Suchmaschine DuckDuckGo

Die Suchmaschine DuckDuckGo

DuckDuckGo ist als Suchmaschine bekannt, in der die Privatsphäre der Suchenden gewahrt wird.

DuckDuckGo trackt keine Daten, nutzt keine Cookies und speichert keine IP-Adressen.

1,12% Marktanteil hatte DuckDuckGo im April 2022.*

Wenn du deine Website für DuckDuckGo anmelden willst, musst du nichts weiter tun. Der DuckDuckBot crawlt deine Website automatisch. 

Zusätzlich greift DuckDuckGo auch noch auf die Quellen von Bing zu. 

(Und nicht Google.) 

#5 Website bei Ecosia anmelden

Screenshot von der Suchmaschine Ecosia

Die Suchmaschine Ecosia

Ecosia ist die „Suchmaschine, die Bäume pflanzt“, denn seine Gewinne investiert das Unternehmen in Aufforstungsprojekte. 

Durchschnittlich 45 Suchanfragen werden benötigt, um einen Baum zu pflanzen, und inzwischen nutzen 1,1% der Deutschen die Suchmaschine Ecosia.*

Du musst deine Website nicht extra für Ecosia anmelden, denn Ecosia greift – wie DuckDuckGo – auf Bings Website-Crawler zurück.

Fazit: Website in Google und Bing anmelden

Es lohnt sich, die Website neben Google auch für Bing anzumelden. Denn auf die Bing-Webcrawler greifen andere Suchmaschinen wie Yahoo!, DuckDuckGo oder Ecosia zurück.

Rechnet man die Marktanteile der Suchmaschinen, die von Bing abhängen, zusammen, sind wir im April 2022 bei knapp über 8%.

*Quelle:

Marktanteile von Suchmaschinen in Deutschland

👉 Ist ein schönes Tool, um sich die Marktanteile der beliebtesten Suchmaschinen in Deutschland nach Jahren geordnet anzugucken.

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Marketing Alexandra Polunin Marketing Alexandra Polunin

„Fast alle, die mich kennen, haben mich über meinen Blog gefunden“ – Interview mit Victoria Weber

Victoria Weber ist Webdesignerin und Squarespace-Expertin. Dabei hat Social Media nie eine große Rolle in ihrem Onlinemarketing und bei der Kundenakquise gespielt. 

Victoria Weber ist Webdesignerin und hat sich inzwischen als Squarespace-Expertin einen Namen gemacht. Dabei haben soziale Medien nie eine große Rolle in ihrem Onlinemarketing gespielt. Wie Victoria auch ohne Dauergeposte ihre Dienstleistungen verkauft und Online-Programme launcht, hat sie mir im Interview verraten.


Liebe Victoria, wir haben eine Sache gemeinsam: Wir beide sind selbstständig, aber haben keine große Lust auf Social Media.

Ja.😊 Beziehungsweise hatte es mich anfangs eigentlich schon in den Fingern gejuckt, Instagram als wichtigen Kanal in mein Marketing aufzunehmen … Aber ich musste mir realistisch überlegen: „Habe ich wirklich Zeit für so was?“ Und meine Antwort war am Anfang: Nein. 

Ich wollte meine begrenzte Zeit von Anfang an für etwas nutzen, was nicht einfach so verpufft, sondern mir langfristig etwas bringt. Deswegen habe ich gesagt: Nee, erstmal keine sozialen Medien für dieses Business – die wichtigen Dinge zuerst. Und das war für mich: Bei Google oben auftauchen und meine E-Mail-Liste aufbauen.

Aber vielleicht sollte ich mal von vorne anfangen und erzählen, was ich überhaupt mache. Ich bin Victoria Weber, Spezialistin für Squarespace und Online-Branding.

Squarespace-Expertin Victoria Weber arbeitet lächelnd an einem Laptop an einem hellen Schreibtisch mit Notizbuch und Getränk.

Squarespace-Expertin Victoria Weber

Squarespace ist das Website-Tool, mit dem ja auch meine Website hier läuft …

Ja, genau.😊 Wer davon noch nie gehört hat: Squarespace ist ein ziemlich gutes Website-Tool für alle, die keine Lust auf Code, Sicherungen und unnötig komplizierte Technik haben.

Eigentlich fällt Squarespace in die Kategorie „Baukasten-System“, aber meiner Meinung nach sind sie dem schon sehr lange entwachsen. Man kann auch als Technik-Laie super damit arbeiten – und die Websites sehen mega aus. Deswegen habe ich mich auch komplett darauf spezialisiert.

Ich habe eine Agentur für Webdesign, verkaufe Templates (im Prinzip „schlüsselfertige“ Websites) und habe Kurse für alle, die Squarespace oder SEO für Squarespace lernen wollen. Dieses Jahr starte ich auch ein Gruppenprogramm für Webdesigner*innen.

Das alles bis jetzt, ohne groß bei Social Media zu posten. 

Viele Selbstständige haben große Angst, dass sie keine Kund*innen mehr bekommen, wenn sie nicht auf Social Media posten. Welche Erfahrungen hast du mit Social Media im Verlauf deiner Selbstständigkeit gemacht?

Ich habe bereits 2016 mein erstes Unternehmen Mermaid Stories, ein Uhren- und Schmucklabel, gegründet. Damals war Social Media natürlich noch etwas anderes, aber dort hatte ich schon gesehen, wie viel Zeit es fressen kann, verschiedene Kanäle zu bespielen. Nicht umsonst haben größere Unternehmen dafür viele Leute in Vollzeit beschäftigt. 

Als ich mir später die Strategie für mein Webdesign-Business überlegt habe, wusste ich: „Nie im Leben werde ich genug Zeit dafür haben, die ganze Zeit in Instagram-Storys aufzutauchen.“ Stichwort: Kleine Kinder und so.

Ich wollte etwas finden, das auch dann ein guter Marketingkanal ist, auch wenn ich mal für eine Weile nichts machen kann - weil ich zum Beispiel auf Kundenprojekte fokussiert bin. „Eine Weile nichts machen“ findet aber zum Beispiel Instagram gaaar nicht gut. Meine Antwort war dann eben: „It’s not a match!“

Deswegen habe ich mich auf meinen Blog und SEO fokussiert – auch wenn das am Anfang wirklich laaangsam ging. 

Ich finde: Wenn du Angst hast, dass dein Business „ohne Social Media nicht funktioniert“, dann würde ich erst recht ganz schnell etwas tun! Ich bin ein Fan von Unabhängigkeit von Unternehmen, die ständig ihre Algorithmen ändern. Oder wo auch mal ein Konto einfach geschlossen wird. Zum Beispiel komme ich selbst seit Monaten nicht in meinen Facebook-Ads-Account.

Bei mir ist es so: Wenn mein Instagram-Account dicht gemacht wird, habe ich meine Website. Sollte meine Website aus irgendeinem Grund verschwinden, habe ich meine E-Mail-Liste. Die wiederum kann ich überall importieren und meine Kontakte erreichen. 

Wenn ich mich nur auf Instagram-Follower verlassen würde, könnte man mich einfach von meiner gesamten Community „abtrennen“. Halte ich für sehr problematisch! 

Wie baust du dann Vertrauen zu Interessent*innen auf, ohne dein Gesicht ständig auf Social Media zu zeigen?

Seit ich angefangen habe, habe ich fast jede Woche mindestens zwei Artikel veröffentlicht, alles rund um das Thema Squarespace, Website-Tipps und Online-Branding. Inzwischen ist das ein großes Archiv geworden - und die Leute googlen nach ihren Fragen und werden fündig. Zu eigentlich allen Themen habe ich schon mal irgendwas geschrieben. Oder schreibe gerade dran.😉

Die Leser*innen lernen mich dann nach und nach in meinem Newsletter kennen – und die meisten, die mich finden, lesen direkt Dutzende von Artikeln am Stück. Die Leute merken dann, dass ich Ahnung von dem habe, worüber ich schreibe. Und meine E-Mail-Kurse, wie zum Beispiel meine 10-Tage-Squarespace-Challenge, sind auch ziemlich populär, weil sie sehr tief in das Thema einsteigen. Einige Leute bauen ihre kompletten Websites nur damit auf und schreiben mir dann: „Cool, danke, jetzt habe ich eben auf ‚Veröffentlichen‘ gedrückt.“

Und wie verkaufst du deine Dienstleistungen und Kurse?

Ich weise in meinen E-Mails regelmäßig darauf hin, wenn es wieder etwas Neues gibt. Alle meine besten Texte, Angebote und Inputs gehen an meine E-Mail-Liste raus. Das heißt, die Leute wissen, dass sie Vorteile haben, wenn sie da drauf stehen. Ich habe auch eine Warteliste für die 1:1-Webdesign-Projekte, die zuerst benachrichtigt werden.

Grundsätzlich bin ich ein riesiger Fan von E-Mail-Marketing! Ich schicke wirklich super konsistent neue Sachen per Mail raus und bekomme regelmäßig nette Antworten.  

Fast alle, die mich kennen, haben mich über meinen Blog gefunden - oder über Facebook-Anzeigen, die ich dann später noch mit dazu genommen habe. Aber dann landen sie eben in meiner E-Mail-Liste – und darüber geht ein großer Teil der Anfragen.

Nachdem irgendwann meine Dienstleistungen gut gebucht waren, habe ich mein Website-System in meinen ersten Onlinekurs „Website mit Plan“ gepackt und in einem Pre-Launch verkauft – damals an eine noch recht kleine E-Mail-Liste. Das war auch das allererste Webinar, das ich jemals gehalten habe. 

Dabei habe ich dann gemerkt: Ich liebe Live-Video! Und dazu gibt es ganz viele Plattformen, das brauche ich nicht über Social Media machen. Ich veranstalte das über ClickMeeting oder Zoom, wo die Leute auch nicht verführt sind, „wegzuscrollen“. Es ist leichter, ohne die Konkurrenz von Katzenvideos seine Inhalte zu präsentieren. 

Squarespace-Expertin Victoria Weber arbeitet an einem Laptop an einem hellen Schreibtisch mit graublauen Notizbuch und rosafarbenem Getränk.

Victoria Weber sagt: Es ist leichter, seine Inhalte ohne die Konkurrenz von Cat Content zu präsentieren.

Das heißt: Launchen ohne oder mit nur wenig Social Media funktioniert?

Ehrlich gesagt habe ich noch nie „mit“ Social Media gelauncht. Deswegen weiß ich gar nicht, ob Launchen MIT Social Media funktioniert.😁

Nein, Spaß beiseite, ich habe immer fürs gute Gewissen ein, zwei Instagram-Posts gemacht oder auch mal eine Story (damit man auf Instagram sieht, dass es mich noch gibt), aber es war bis jetzt nie ernsthafter Teil meiner Strategie. Ich habe vor, das zu probieren, aber bisher lief das ohne sehr gut.

Die kurze Antwort ist also: Ja, funktioniert. Zumindest für mich.

Was würdest du Selbstständigen raten, auf welche Strategien sie sich in ihrem Marketing fokussieren sollten?

Ich finde Social Media nicht per se schlecht. Überhaupt nicht. Jetzt, wo ich die Ressourcen und ein kleines Team habe, überlegen wir, auch bald mal ins Game einzusteigen. Aber eben nur, weil die solide Basis steht und der Blogmotor wirklich gut läuft. Sonst würde ich das für mich persönlich nicht mal in Erwägung ziehen.

Alle denken, soziale Medien sind super einfach für Einsteiger*innen – aber ich persönlich finde, es ist ein recht schwieriges Medium als „Fundament“, also zum Starten. Es kommt am Ende darauf an, was einem am wichtigsten ist. Und wie viel Zeit man täglich hat.

Dazu habe ich vor Kurzem ein langes Statement geschrieben – mit einem Vergleich: Nudeln vs. Avocados. Willst du lieber „langsam und langweilig“ einen Vorratsschrank aufbauen, von dem du auch in ein, zwei Jahren noch zehren kannst – oder jeden Tag raus müssen, um frische Avocados zu holen, die nach ein bis zwei Tagen kaputt gehen? 

So sehe ich den Unterschied zwischen langfristigen Strategien wie SEO (Nudeln) und eher vergänglichen Sachen wie Instagram (Avocados). Ich weiß, der Vergleich ist nicht perfekt, aber er funktioniert trotzdem ganz gut. Ich würde immer auch Nudeln in jede Strategie mit einbauen, selbst wenn das Unternehmen auf Avocado-Basis Erfolg hat.

Mir selbst habe ich gesagt: Ich will mein Business auf etwas aufbauen, das nicht jeden Tag „bespielt“ werden muss. Langsam und stetig. Das zahlt sich hinterher aus, wie ich sehe.

Wenn ich mich mal mehr bei Social Media aktivieren werde, dann auch, weil ich mich social vernetzen möchte. Und vor allem: Weil ich es nicht muss. Dann finde ich, kann man das Ganze auch viel entspannter angehen und muss sich nicht über Algorithmen ärgern.

Vielen Dank für das Interview, Victoria!

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Marketing Alexandra Polunin Marketing Alexandra Polunin

Wie du kostenlose Keywords für Google findest – Gastartikel von Nadja Luge

Wie du deine ersten Keywords kostenlos für Suchmaschinenoptimierung (SEO) findest, erfährst du in diesem Gastartikel von Nadja Luge.

Dies ist ein Gastartikel von Nadja Luge. Nadja ist Expertin für SEO und Pinterest. Sie zeigt dir, wie du mit deiner Website, SEO und Pinterest nachhaltig sichtbar wirst und neue Kund*innen gewinnst.


Suchmaschinen bringen nachhaltig und langfristig Traffic auf meine Websites und natürlich auch auf die meiner Kund*innen.

Doch wie geht das?

Damit du mit deinen Inhalten gefunden wirst, musst du Google helfen. Konkret: Dir muss es gelingen, eine Verbindung zwischen der Suchanfrage und deinen Antworten herzustellen. Und dafür brauchst du Keywords!

Wie du effizient deine ersten, kostenlosen Keywords passend zu deinem Thema findest, verrate ich dir in diesem Artikel.

Aber eines vorweg: Es ist kein Tool, welches dir wie von Zauberhand die für dich passenden Keywords ausspuckt .

Inhalt

Was sind Keywords und warum sind sie so wichtig?

So startest du mit deiner Keywordrecherche für Google

Warum eine detaillierte Nachrecherche direkt bei Google wichtig ist – und wie sie geht

Fazit

Was sind Keywords und warum sind sie so wichtig?

Keywords sind die Suchbegriffe, die Menschen in eine Suchmaschine wie Google (oder auch Ecosia) eingeben. Wenn du in die Google-Suchmaske beispielsweise „erste Keywords finden“ eingibst, dann ist genau dies deine Keyword-Phrase

Deine Keywords entscheiden darüber, für welche Begriffe und Themen deine Website gefunden wird.

Das Großartige daran ist, dass du dies selbst steuern kannst. Du bist den Suchmaschinen also nicht hilflos ausgeliefert, sondern hast es selbst in der Hand, für welche Themen du gefunden wirst. 

Mal ganz vereinfacht beschrieben funktioniert der Google-Mechanismus so:

Wenn du eine Suchanfrage in die Google-Maske eingibst, durchsucht die Suchmaschine alle bereits indexierten Websites. Dazu gehören auch Blogartikel.

Die Seite, die die hilfreichsten Inhalte für diese eine Suchanfrage liefert, rankt in der Ergebnisliste ganz oben. Du siehst also, dass es total wichtig ist, die für dich passenden Keywords und Themen zu finden und zu nutzen.

Zumindest wenn du das Ziel hast, mit deinen Inhalten und Angeboten über Suchmaschinen gefunden zu werden.

So startest du mit deiner Keywordrecherche für Google 

Bevor du Inhalte für deine Website, deinen Blog oder auch Podcast erstellst, solltest du überlegen, nach welchen Schlüsselbegriffen deine Wunschkund*innen überhaupt suchen. Das sind die Begriffe, die sehr wahrscheinlich auch für die Google-Suche sinnvoll sind. 

Denn du willst ja nicht irgendjemanden erreichen, sondern genau die Menschen, die zu dir und deinen Angeboten passen. 

Um herauszufinden, welche Themen überhaupt gesucht werden, gibt es zwei effiziente Wege:

#1 Brainstormen

Total wichtig ist, dass du bevor du an irgendwelche Keyword-Tools denkst, deinen gesunden Menschenverstand nutzt und brainstormst.

Mithilfe des Brainstormings sammelst du (gerne gemeinsam mit anderen) alle möglichen Ideen zu deinem Thema. Damit du nicht komplett an deinen Angeboten und Leistungen vorbeidenkst, stelle dir dabei bestimmte Fragen wie:

  • Was brauchen meine Wunschkund*innen bzw. Leser*innen am dringendsten?

  • Welche Probleme und Herausforderungen bzw. Wünsche und Ziele haben sie? Und wie kann ich ihnen dabei helfen? 

  • Welche Fragen stellen dir deine Kund*innen bzw. Leser*innen häufig?

  • Gibt es saisonale Themen oder bestimmte Trends, nach denen deine Wunschkund*innen suchen könnten?

Damit du Begriffe findest, die deine Wunschkund*innen auch wirklich verwenden, versuche, deine Themen aus der Sicht einer fachfremden Person zu betrachten.

Dazu habe ich ein konkretes Beispiel für dich:

Du bietest beispielsweise Projektmanagement für Selbstständige an. Das ist zumindest dein Expert*innenbegriff.

Doch sucht jemand, der keine Ahnung hat, wie er ein neues, herausforderndes Projekt angehen möchte, nach dem Begriff „Projektmanagement“? Oder gar nach bestimmten Methoden? Ein Anfänger vermutlich nicht!

Ich würde eher nach Dingen suchen, wie „Projekt erfolgreich starten“, „Projekt realisieren“, „Neue Idee umsetzen“, „Projekt sinnvoll strukturieren“ oder Ähnliches.

Bei dir können dies ganz andere Begriffe sein. Du merkst sicherlich schon, dass die Suchbegriffe sehr individuell sind. Doch die Fachbegriffe nutzen die wenigsten Menschen. Zumindest diejenigen nicht, die noch themenfremd sind, erste Inspirationen suchen und ganz am Anfang ihrer Recherche stehen. 

#2 Kund*innen befragen

Um herauszufinden, welche Begriffe denn deine Wunschkund*innen oft nutzen, ist es eine gute Idee, sie einfach zu fragen.

Denn so musst du dir nicht weiter den Kopf zerbrechen, was sie denn suchen könnten.😉

Das erleichtert dir das Brainstormen und das Finden von relevanten Keywords enorm.

All die Begriffe, die du nun gefunden hast, notierst du dir am besten in einer Liste.

Ich mache dies in diesem Stadium gerne erstmal auf Papier oder in einer Mindmap. Gerne kannst du die Begriffe auch in Excel- oder Google-Sheets runterschreiben.

Wenn du die Keywords bereits jetzt in einem Programm auflistest, hast du eine tolle Basis für eine tiefere Keywordrecherche. Denn für Google brauchst du zu einem späteren Zeitpunkt auf jeden Fall eine gründliche Analyse der Keywords

Warum eine detaillierte Nachrecherche direkt bei Google wichtig ist – und wie sie geht

Du hast nun ganz viele mögliche Keywords. Nun musst du noch prüfen, ob nach diesen Begriffen auf Google überhaupt gesucht wird. Denn so findest du heraus, was deine Wunschkund*innen auf der Plattform überhaupt eingeben.

Dafür solltest du nun eine Excel-Liste oder Google-Tabelle nutzen (da du einfacher filtern kannst). 

Am einfachsten ist es, wenn du deine gefundenen Suchbegriffe erstmal direkt bei Google eingibst. Denn genau das tun ja auch deine potenziellen Kund*innen.

Folgende Möglichkeiten hast du dabei:

#1 Google Autocomplete in Suchleiste

Hier gibst du einen Begriff in Googles Suchleiste ein und siehst dir die automatischen Ergänzungen und Vorschläge im Dropdown an.

Google Autocomplete-Screenshot zur Suchanfrage „weniger Stress“ – automatische Vorschläge rund um Stressbewältigung und Stress reduzieren.

Wenn du eine Keywordphrase in die Suchleiste eintippst, schlägt Google weitere Keyword-Kombinationen vor.

2) Google Suggest in der Ergebnisleiste:

Nicht nur im Dropdown bei der Suchleiste macht dir Google sehr gute Vorschläge. Auch nachdem du den Suchbutton gedrückt hast, schlägt dir Google weitere, relevante Suchbegriffe vor.

Es gibt auch unzählige Tools, wie den Keyword Shitter, Answer the public usw., die dir eine wahre Fülle an Keyword-Vorschlägen liefern.

Mich überfordern die vielen, vielen Vorschläge inzwischen manchmal.

Und ganz ehrlich: Viel hilft beim Thema Keywords leider nicht viel. Denn entscheidend ist, dass du die für dich und dein Thema richtigen Keywords findest.

Nichtsdestotrotz:

Gerade bei Google ist es total wichtig – bevor du mit dem Erstellen deiner Inhalte beginnst – dass du dir das Suchvolumen und die Konkurrenz für die gefundenen Keywords ganz genau anschaust.

In diesem Stadium kommst du meiner Meinung nach um ein kostenpflichtiges Tool nicht herum. Doch dazu mehr in meinem Artikel SEO-Keywords finden.

Erste Keywords für dein Thema finden - Fazit 

Mit dem Finden deiner für dich passenden Start-Keywords hast du den ersten Schritt getan, um online nachhaltig und langfristig gefunden zu werden.

Denn du weißt nun, welche Themen deine Wunschkund*innen wirklich interessieren. Und das ist eine geniale Basis für die Erstellung von Website-Texten und Blogartikeln, die deine Wunschkund*innen auch erreichen. 

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Selbstständigkeit Alexandra Polunin Selbstständigkeit Alexandra Polunin

Erfolgreich selbstständig ohne Social Media – geht das?

Ist es möglich, auch ohne Social Media erfolgreich selbstständig zu sein? Wie funktioniert Marketing ohne Social Media überhaupt? Wie finde ich neue Kundinnen und Kunden? In diesem Blogartikel erzähle ich, warum ich mich von Social Media verabschiedet habe und wie mein Marketing ohne Instagram und Co. aussieht.

Update: Dieser Blogartikel ist am 1. März 2021 erschienen – ein halbes Jahr nachdem ich meinen Instagram-Kanal auf Eis gelegt hatte. Das war der Startschuss für Social-Media-freies Marketing, doch 100% Social-Media-frei war ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. 

Inzwischen hat sich mein Marketing noch einmal geändert. Ich habe Instagram und Facebook gelöscht und mich von Social-Media-Ads verabschiedet. Im Herbst 2022 habe ich mein Pinterest-Konto deaktiviert und mich damit vom allerletzten Social-Media-Kanal getrennt.


Vor genau einem halben Jahr, am 27. August 2020, habe ich das letzte Mal etwas auf Instagram gepostet.

(Eine schiere Ewigkeit angesichts der Empfehlungen, täglich auf Instagram präsent zu sein, um Kund*innen zu gewinnen.)

Dass dies mein letzter Post sein würde, war so nicht geplant, hatte sich aber abgezeichnet. Denn soziale Medien machten mich seit Längerem nur noch eins: müde.

Aus einer Woche Instagram-Pause wurden zwei. Dann war plötzlich ein Monat rum. Und dann stand ich auch schon vor der Frage: 

Kann ich theoretisch auch ganz ohne Social Media erfolgreich selbstständig sein? Oder geht meine Selbstständigkeit dann den Bach runter?

Ich beschloss, es auszuprobieren. Und in diesem Blogartikel berichte ich dir von meinen Erfahrungen.

Ich habe das Jahr 2020 und die letzten sechs Monate ohne Social Media Revue passieren lassen und verrate dir, …

Warum ich mich 2020 aus Social Media zurückgezogen habe

360 bis 720 Stunden im Jahr – so viel Zeit hab ich irgendwann auf Instagram verbracht.

Klingt nach ner Menge Holz, dabei ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es bei dir ähnlich aussieht.

Bereits 2018 soll die durchschnittliche Nutzungsdauer von Instagram bei 53 Minuten täglich gelegen haben. (Das wären 26, 5 Stunden im Monat oder rund 322 Stunden im Jahr.)

Und wer Instagram nicht nur privat, sondern wie ich auch als Marketingkanal nutzt, kommt häufig deutlich drüber. Bei mir waren es irgendwann 1–2 Stunden täglich. Oder eben unfassbare 360–720 Stunden im Jahr.

Puh.

Ist Social-Media-Marketing wirklich gut investierte Zeit?

Das Problem sah ich aber nicht nur in der langen täglichen Nutzungsdauer, sondern in der Frage, ob diese Zeit tatsächlich gut investiert ist. 

Nicht zuletzt weil ich seit dem Lockdown im März immer wieder Kinder zu Hause habe, die von zu Hause lernen müssen, und meine Zeit damit noch knapper und wertvoller geworden ist. 

Und das tägliche Posten (vor allem abends, wenn ich eigentlich Feierabend habe), Interagieren, Liken, Kommentieren, Livegehen, Storysmachen … Brachte es mir tatsächlich so viel Onlinesichtbarkeit und neue Kund*innen? Oder war der ganze Aufwand es am Ende vielleicht gar nicht wert …?

Doch Zeit und Effektivität waren nicht die einzigen Gründe für mich, Social Media grundsätzlich in Frage zu stellen. Vielmehr merkte ich seit Längerem: 

Ich mochte nicht, was Instagram mit mir machte

Ich verglich mich mehr mit anderen. Instagram macht das einem auch extrem leicht. Eine schöne Wohnung hier, ein durchtrainierter Körper da. Lachende Menschen, perfekt ausgeleuchtete Selfies, aufregende Fernreisen. 

Ich wurde immer unzufriedener. Ich verglich meine schlechtesten Tage mit den Highlights von Fremden im Internet. Mein „Behind the Scenes“-Ich mit dem sorgsam geplanten Bühnenauftritt von Menschen, die ich oft nicht mal persönlich kannte. Meine Lockdown-Rohfassung mit ihrem Endprodukt. 

Ich war von mir entfremdet. Wer war ich? Was wollte ich? Was war mir wichtig? Wie sollte meine Selbstständigkeit aussehen? Vor lauter Tipps, Hacks und Strategien konnte ich es manchmal nicht mehr sagen.

Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren. Sobald ich einen Text schreiben musste, der die Länge einer durchschnittlichen E-Mail überstieg, kam ich an meine Grenzen. Meine Gedanken drifteten ab, die Finger machten sich selbstständig und öffneten Facebook, Instagram oder das E-Mail-Programm.

Ich war wie ferngesteuert. Da will ich einfach nur schnell das Wetter nachgucken – stattdessen nehme ich das Smartphone, öffne automatisch Instagram, scrolle durch den Feed, lege mein Handy wieder zur Seite, ohne nach dem Wetter geguckt zu haben. 

Was passierte da eigentlich mit mir? 

Warum mache ich nicht einfach weniger Social Media?

Mein erster Gedanke war: „Du musst deinen Instagram-Konsum dringend reduzieren!“

Hörte sich vernünftig an, war aber in der Praxis schwierig

Denn wenn sich Gewohnheiten über einen längeren Zeitraum verfestigen, ist es schwer zu sagen: „Dann mach am Wochenende halt mal weniger!“

Ich deinstallierte alle Apps von meinem Handy, ich mistete die Accounts, denen ich folgte, radikal aus, entfolgte sogar allen Profilen – und dennoch fand ich mich irgendwie wieder durch den Feed scrollend. 

Ein bisschen Social Media funktionierte für mich offensichtlich nicht.

Ganz oder gar nicht musste es ein.
Ich entschied mich für „gar nicht“. 

Mein TikTok-Profil löschte ich. 

Mein Insta-Profi schickte ich in eine inoffizielle Insta-Pause und entfolgte allen Accounts, um nicht in Versuchung zu kommen. 

Und Facebook? Diesen Account ließ ich bereits seit Jahren links liegen … 

Keine sozialen Medien – was ist denn schon dabei?

Als Selbstständige keine sozialen Medien zu nutzen ist im besten Fall … ungewöhnlich. 

Heißt es nicht immer, dass Selbstständige am besten täglich auf Social Media präsent sein sollten? Dass sie auf ihren Kanälen eine Community aufbauen müssen? Dass sie nur mit Social Media erfolgreich selbstständig sein können.

Keine sozialen Medien zu nutzen würde bedeuten, gefühlt 99% aller Ratschläge zum Onlinemarketing zu ignorieren.

Und dafür musste ich erst einmal Mut sammeln.

Ist ohne Social Media alles den Bach runtergegangen?  

Nach einem halben Jahr als Selbstständige ohne Social Media erst einmal die wichtigste Nachricht: Ja, ich lebe noch. 

Und ich muss mich auch nicht hauptsächlich von Nudeln mit Tomatensoße ernähren wie zu Beginn der Selbstständigkeit. Im Gegenteil: Meine Selbstständigkeit läuft besser denn je.

Wie sich die Websitebesuche entwickelt haben

Gucken wir uns zunächst einmal den Traffic an. Dieser ist seit meinem Instagram-Rückzug im August 2020 nicht gefallen. Die Zugriffe auf meine Website waren durch meinen Launch im November und das Pinterest-Online-Festival im Januar sogar höher als zuvor. 

Von Februar 2020 bis Februar 2021 haben sich die Traffic-Quellen folgendermaßen verteilt:

  • 38,9% der Websitebesuchenden kamen von Google

  • 31,1% der Websitebesuchenden kamen direkt (z.B. aus Newsletter)

  • 21,4% der Websitebesuchenden waren Social-Traffic* 

  • 8,48 der Websitebesuchenden waren Referral-Traffic (z.B. aus Gastartikeln und anderen Verlinkungen) 

  • Sonstiges

*Dröseln wir den Social-Traffic noch mehr auf:

  • 92,9% Pinterest

  • 4,84% Facebook 

  • 4,61% Instagram

Meine Erkenntnis

Auch ohne organisches Instagram- und Facebook-Marketing bekomme ich genug Traffic – Google und Pinterest sei Dank! 

Vor allem, wenn man den Aufwand für die Plattformen vergleicht – 30–60 Stunden monatlich für Instagram und 5–6 Stunden monatlich für Pinterest (komplett ausgelagert) – wird klar, dass Instagram und Facebook guten Gewissens als Traffic-Quellen vernachlässigt werden können.

Wie sich die Newsletter-Anmeldungen entwickelt haben

Die Zahl der Newsletter-Anmeldungen wächst bei mir immer dann, wenn ich launche und Werbeanzeigen schalte. Das war vor August 2020 schon so und ist jetzt nicht anders.

Der hohe Anstieg von April zu Juni 2020 lag nicht etwa daran, dass ich häufig auf Instagram gepostet hätte, sondern an den besonders günstigen Ad-Preisen kurz nach dem 1. Lockdown, die ich ausgenutzt hatte.

Wie sich mein Umsatz entwickelt hat

Traffic und Newsletter-Anmeldungen sind schön und gut, aber entscheidend ist natürlich, was hinten rauskommt.

Sprich: Würde ich auch ohne Social-Media-Marketing genügend Kund*innen bekommen und Umsatz machen?

Kund*innen gewinnen ohne Social Media scheint ein großes No-Go in der Online-Welt zu sein und war für mich dementsprechend ein spannendes Experiment. Und exakt ein halbes Jahr später kann ich sagen: 

Ja, auch ohne Social-Media-Marketing mache ich immer noch genügend Umsatz!

  • Ich habe 2020 das erste Mal einen sechsstelligen Jahresumsatz erzielt. 

  • Seit meinem Social-Media-Rückzug habe ich dreimal gelauncht (September 2020, November 2020, Februar 2021) und jedesmal meine Umsatzziele erreicht. 

  • Meine Mastermind war im Februar 2021 nach nur drei Tagen ausverkauft (und ich musste sogar Interessentinnen absagen, weil alle Plätze schon weg waren).

Mein größter Gewinn: Fokus auf die wirklich wichtigen Dinge

Keine sozialen Medien zu nutzen, heißt für mich nicht, Hoffnungsmarketing zu betreiben und nur darauf zu warten, dass mich schon jemand finden wird.

Es heißt für mich, sich auf die Dinge zu fokussieren, die tatsächlich für neue Menschen auf der Website, Newsletteranmeldungen und neue Kundschaft sorgen.

Und auf die Strategien, die zu meinen Stärken zählen und mir Freude bereiten.

Deshalb sind meine Blogartikel jetzt noch ein bisschen länger.
Die Newsletter verschicke ich noch ein bisschen regelmäßiger.
Die Website ist frisch entrümpelt und schick gemacht. 

Kehre ich jemals wieder zu Instagram und Co. zurück?

Sag niemals nie. 

Vielleicht wenn ich nach dem Lockdown wieder ein bisschen mehr Zeit habe? Oder eine effektive Strategie habe, um mit der Vergleicheritis umzugehen? Oder den dringenden Wunsch, eine Instastory mit einer Heliumstimme zu drehen?

Doch aktuell finde ich es noch zu entspannt ohne. 

Der Fokus auf Website, Blog + Pinterest + Newsletter funktioniert für mich und bringt mir auch ohne Social Media genug Kund*innen.

Fazit: Erfolgreich selbstständig ohne Social Media? Das geht!  

Der Blogartikel ist kein Plädoyer gegen Instagram oder Facebook, sondern vielmehr für den Mut, auch mal eine individuelle Entscheidung zu treffen, die sich gegen allgemeine Empfehlungen richtet.

Du musst gar nichts, nur weil du selbstständig bist. Es ist dein Unternehmen und du bist die Chefin!

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Themenwünsche?

Wenn dir ein wichtiges Thema im Blog fehlt, sag mir gerne Bescheid. Ich freue ich mich auf deine Nachricht.