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Hier dreht sich alles um wertebasiertes Marketing ohne Social Media, Psychotricks und das übliche Marketing-Blabla.
Schluss mit Meta: Die besten Alternativen für Facebook, Instagram und Threads 2025
Du überlegst, dich von Meta-Plattformen wie Facebook, Instagram oder Threads zu verabschieden? In diesem Blogartikel nehme ich mehrere Alternativen unter die Lupe (Bluesky, Mastodon, Pixelfeld) und sage dir am Ende, warum ich nach wie vor auf Marketing völlig ohne Social Media setze.
Shit just hit the fan, als Mark Zuckerberg sich am 7. Januar 2025 per Videobotschaft auf seinen beiden Plattformen Instagram und Facebook meldete und folgende Änderungen angekündigte:
Es wird auf den Meta-Plattformen künftig keine Faktenchecks mehr geben.
Die Entscheidung, was wahr und falsch ist, sollen die Nutzer*innen nun selbst tragen.
Gerade bei den Themen Gender und Migration will Meta nicht mehr eingreifen.
Nach dem Vorbild von X (Twitter) sollen die Meta-Plattformen ein Ort für „Meinungsfreiheit“ ohne „Zensur“ werden.
Diese Änderungen sind deshalb so bedeutend, weil aktuell über 3 Milliarden Menschen die Meta-Plattformen nutzen. Und auch wenn die Änderungen zunächst einmal für die USA und noch nicht für Europa gelten, ist die Richtung, in die Instagram und Facebook in nächster Zeit gehen werden, klar:
Meta rückt nach rechts und kuschelt mit Trump.
Es wird noch mehr rassistische, frauenfeindliche und beleidigende Beiträge geben.
Es wird noch schwerer, sich gegen rassistische, frauenfeindliche und beleidigende Beiträge zu wehren.
Das alles ist nicht nur für demokratische Werte, einen faktenbasierten Diskurs und die Sicherheit vieler, vieler Menschen ein Problem, sondern auch für Selbstständige, die Marketing machen wollen.
Warum ist Mark Zuckerbergs Ankündigung für Selbstständige und Unternehmen relevant?
Das haben wir bereits an X (ehemals Twitter) gesehen:
Nachdem Elon Musk Twitter gekauft, das Content-Moderationsteam gefeuert hat und die Verifikation von Accounts durch Bezahlaccounts ersetzt hat, wurde X zum Safe Space für Rassisten.
Unternehmen fanden ihre Werbeanzeigen plötzlich neben rechtsradikalen und antisemitischen Beiträgen, X wurde ein toxischer Ort und Organisationen und Prominente verließen nach und nach die Plattform.
Community-Management wurde für diejenigen, die blieben, zur überwältigenden Herausforderung, da die Plattform zunehmend von Hassrede, Desinformation und rechten Trollen geprägt wurde.
Ich muss nun keine Wahrsagerin sein, um zu prophezeien:
Die Wahrscheinlichkeit, dass das so oder so ähnlich nun auch auf Facebook und Instagram passieren wird, ist sehr, sehr hoch.
Auch wenn du nicht vorhast, deine Instagram- und Facebook-Konten gleich zu löschen, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, sich zumindest unabhängig von Meta-Plattformen aufzustellen.
Und genau darum, wird es in diesem Blogartikel gehen.
Welche Social-Media-Alternativen gibt es zu den Meta-Plattformen Facebook und Instagram?
Gehen wir die Alternativen Schritt für Schritt durch.
#1 Bluesky als Alternative zu Facebook, Instagram und Threads?
„Du findest mich ab sofort bei Bluesky“ hast du in den letzten Wochen vielleicht öfter gehört.
Das ist nicht neu.
Die erste große Bewegung Richtung Bluesky gab es bereits im Jahr 2022, nachdem Elon Musk Twitter übernommen und das Content-Moderationsteam gefeuert hat, sodass Desinformation und Hassrede sprunghaft anstiegen.
Nachdem sich Elon Musk dann 2024 in den Wahlkampf in den USA und auch in Deutschland einmischte, stieg die Zahl der Nutzer*innen noch einmal deutlich und lag Mitte Dezember bei 25 Millionen. (Quelle)
Und als dann im Januar 2025 schließlich Mark Zuckerberg verkündete, Faktenchecks abzuschaffen, waren es Ende Januar noch einmal fünf Millionen mehr. (Quelle)
Bluesky hat zwei große Vorteile:
1. Es fügt sich vom Design nahtlos an die bekannten älteren Netzwerk wie Twitter ein und macht die Bedienung intuitiv.
Ein Post darf maximal 256 Zeichen lang sein und es gibt alle Interaktionsmöglichkeiten, die wir auch von anderen sozialen Netzwerken kennen: Liken, Kommentieren, Teilen.
(Quelle)
2. Bluesky ist ein dezentrales Netzwerk und das bedeutet:
Bluesky gehört keinem Unternehmen.
Es basiert auf einem offenen AT-Protokoll, das die Dezentralisierung sicherstellt.
Laut Bluesky gibt es keine „Datensilos“, die Online-Identität gehört den Nutzer*innen selbst.
Nutzer*innen können selbst entscheiden, welchen Algorithmus sie nutzen wollen.
(Quelle)
Der Wechsel zu Bluesky ist für viele Selbstständige und Unternehmen deshalb naheliegend und verlockend. Doch ist das wirklich eine gute Idee?
Ich bin nicht auf Bluesky und kann daher nichts über die Plattform oder den Ton dort sagen, aber ich kann noch einmal daran erinnern:
Im Moment klingt Bluesky vielversprechend, doch wir können nie wissen, was in Zukunft passiert. Wenn uns die junge Social-Media-Geschichte eine Sache gelehrt hat, dann, dass früher oder später jede Plattform von Enshittification betroffen ist.
Enshittification bezeichnet folgenden Prozess:
Zunächst wird ein nützliches Produkt für Menschen entwickelt.
Danach will jemand damit Geld verdienen und diese Plattform nutzt vor allem der Werbekundschaft …
… und schließlich nur noch den Plattformbetreibern.
Aktuell befindet sich Bluesky in Phase 1, und da es als dezentrales Netzwerk konzipiert ist, hoffe ich, dass es noch lange so bleibt. Aber zu 100 Prozent sicher ist das eben nicht.
Alle Plattformen waren zu Beginn ein nützliches Produkt und Menschen haben geglaubt, so wird es immer bleiben. Sie haben all ihre Energie, ihre Zeit und ihr Geld in diese Plattform gesteckt, nur um ein paar Jahre später festzustellen, dass die Plattform – wider Erwarten – nicht mehr tragbar ist.
Doch dann hatte sie der Lock-in-Effekt (Definition) bereits fest im Griff: Alle Menschen, die ihnen privat oder beruflich wichtig waren, nutzten diese Plattform. Ihr beruflicher Erfolg basierte auf dieser Plattform. Und so schien es einfach unmöglich, die Plattform zu verlassen …
Ich will nicht den Teufel an die Wand malen, aber natürlich kann das so auch bei Bluesky passieren. Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass das so mit einer Plattform passiert, die mehrere Millionen Menschen erreicht. (Schließlich leben wir im Kapitalismus und es gibt immer einen Broligarchen, der denkt, er könne sich ein Stückchen Welt mit seiner Kohle kaufen.)
Bluesky wurde von Jack Dorsey entwickelt, dem Dude, der Twitter damals an Elon Musk verkauft hat. Und auch wenn Dorsey Bluesky inzwischen verlassen hat, wird die Plattform weiterhin von „dominanten Einzelpersonen und deren Entscheidungen“ (Quelle) geprägt.
Dass diese „dominanten Einzelpersonen“ irgendwann sagen „Für zwanzig Milliarden Dollar gehört Bluesky dir, Elon!“? Würde mich nicht wirklich überraschen!
Zudem verriet Jack Dorsey in einem Interview, dass Bluesky die Fehler von Twitter wiederhole (Quelle). Und die intransparente Finanzierung (Quelle) und problematische Investoren (Quelle) könnten über kurz oder lang ebenfalls zum Problem werden.
#2 Mastodon als Alternative zu Facebook, Instagram und Threads?
Als weitere Alternative zu den Meta-Plattformen Facebook, Instagram und Threads wird oft Mastodon diskutiert – vor allem bei denjenigen, die Wert auf Datenschutz, dezentrale Netzwerke und eine chronologische Timeline legen.
(Quelle)
Während Facebook, Instagram und Threads alle zum Meta-Konzern gehören und zentralisiert sind, handelt es sich bei Mastodon um eine dezentral organisierte Plattform, die „nicht zum Verkauf“ steht.
Mastodon basiert auf dem sogenannten Fediverse, in dem viele unabhängige Server miteinander verbunden sind. Die Menschen, die Mastodon nutzen, können sich eine Instanz aussuchen oder selbst eine betreiben.
Auch beim Datenschutz und vielen weiteren Punkten ist Mastodon im Vorteil, zum Beispiel:
Mastodon spielt keine Werbung aus und sammelt deshalb auch keine Daten.
Es gibt keine algorithmische Bevorzugung bestimmter Beiträge
Loggst du dich in deinen Account ein, siehst du die Inhalte der Accounts, denen du folgst – und nicht die Inhalte, von denen Algorithmen denken, dass sie dir gefallen können.
Hast du alle neuen Inhalte der Accounts, denen du folgst, gesehen, ist dein Feed … Trommelwirbel … zu Ende.
Für den Privatgebrauch ist Mastodon deshalb eine super Möglichkeit, mit Menschen in Kontakt zu kommen oder zu bleiben. Die Probleme, die algorithmengetriebene soziale Netzwerke haben, allen voran die Gefahr für die mentale Gesundheit und Demokratie, tauchen bei Mastodon so in der Form und Vehemenz nicht auf – einfach, weil es hier niemanden gibt, dessen Geschäftsmodell darauf beruht, dass Menschen möglich emotionalisierende Inhalte teilen.
Fürs Marketing eignet sich Mastodon aus meiner Sicht trotzdem nur bedingt:
Mastodon zeigt Inhalte chronologisch an. Ohne Algorithmen ist es für Content Creators viel schwieriger, viral zu gehen oder zumindest eine große Reichweite zu generieren.
Auch eine große Community ist im Fediverse eher schwierig(er) aufzubauen.
Ohne Werbung können Beiträge nicht beworben werden.
Mastodon ist aktuell noch wenig massentauglich und eher bei nerdigen, technikaffinen Menschen beliebt.
Das mag auch daran liegen, dass die Registrierung komplexer ist als bei Facebook, Instagram oder Threads: Nutzer*innen müssen eine Instanz auswählen oder selbst eine anlegen, was für Neulinge verwirrend sein kann.
Übrigens Seit März 2024 sind über 15 Millionen Menschen im Mastodon-Netzwerk registriert.
#3 Pixelfed als Alternative zu Facebook, Instagram und Threads?
Wem es vor allem um das Posten von Bildern und Videos geht, kann sich Pixelfed anschauen.
Pixelfed erinnert von der Optik stark an Instagram, kommt aber mit den Vorteilen von Mastodon:
Pixelfed ist open source und dezentral.
Es gibt einen chronologischen Feed. Algorithmen bestimmen nicht, was du siehst.
Pixelfed ist werbefrei.
Aktuell nutzen 663 Tausend Menschen Pixelfed (Stand Februar 2025). Die Plattform ist also noch eher klein. Und so wie Mastodon sehe ich es aktuell zum Marketing eher ungeeignet.
Wer hingegen privat Bilder oder Videos mit seinen Lieblingsmenschen teilen will, findet mit Pixelfed eine datenschutzfreundliche Alternative zu Instagram.
Übrigens: Die wachsende Beliebtheit von Pixelfed und die Abwanderung von Nutzer*innen von Instagram scheinen Meta so sehr zu beunruhigen, dass das Unternehmen nun Links zu Pixelfed.org sowie den großen Instanzen pixelfed.social und pixelfed.de als „Spam“ einstuft und von seinen Plattformen entfernt. (Quelle)
Marketing völlig ohne Social Media
Wenn du aktuell damit beschäftigt bist, dir dein neues Zuhause auf Bluesky, im Fediversum (Mastodon), bei Pixelfed oder irgendwo anders einzurichten und Blümchen auf die Fensterbank zu stellen, eine Erinnerung:
Egal, wie schön es dort gerade ist: Du bist dort immer nur zu Gast.
Die Gastgeber können jederzeit die Regeln ändern.
Der Aufbau deines eigenen Marketingzuhauses ist langfristig immer noch die beste Absicherung.
Marketing ohne Social Media mag sich ungewöhnlich (und vielleicht sogar ein bisschen oldschool) anhören, aber es heißt nicht, dass es nicht funktionieren kann.
Ich selbst habe mich bereits 2020 aus Social Media zurückgezogen und bin völlig happy mit den Social-Media-freien Marketingalternativen.
In diesem Blogartikel habe ich darüber hinaus Ausstiegsgeschichten von Selbstständigen gesammelt, denen es ähnlich geht wie mir:
Falls du also auch überlegst, in Zukunft auf Social-Media-freies Marketing zu setzen, sind hier kurz und knapp fünf Alternativen ggf. mit weiterführenden Links zu meinen Selbstlernkursen.
#1 Website
Eine eigene Website ist auch in Zeiten von Social Media absolut essentiell für Selbstständige und Unternehmen.
Besonders eine einladende Startseite, persönliche Über-mich-Seite und überzeugende Verkaufsseite spielen eine wichtige Rolle.
Egal, was auf Social Media gerade abgeht – auf einer eigenen Website bist du immer die Chefin und kannst die Texte, Bilder und Videos veröffentlichen, die du willst. Was Mark Zuckerberg davon hält, ist schnuppe, denn er hat auf deiner Website nichts zu melden.
→ Zum Selbstlernkurs: 100 Days of Über-mich-Seite
#2 Blog + Suchmaschinenoptimierung
Wer eine eigene Website hat, will vermutlich auch online gefunden werden. Deshalb werden viele Selbstständige und Unternehmen früher oder später auch auf Suchmaschinenoptimierung (SEO) setzen.
Mit SEO werden Websiteinhalte für Suchmaschinen wie Google aufbereitet, damit sie möglichst weit oben auftauchen, wenn Menschen nach einem bestimmten Begriff suchen.
In Kombination mit einem Blog geht Suchmaschinenoptimierung besonders gut. Und bevor du fragst: Ja, auch trotz Social Media und KI ist ein Blog nach wie vor eine gute Idee.
→ Zum Selbstlernkurs: 100 Days of SEO
→ Zum Selbstlernkurs: 100 Days of Bloggen
#3 Podcast
Du redest lieber, als dass du schreibst? Dann könnte ein Podcast eine gute Idee sein.
Hier kannst du in Solofolgen über den Thema quatschen oder andere Menschen interviewen und dadurch nebenbei auch dein Netzwerk und deine Reichweite vergrößern.
Stimme ist etwas Persönliches, Nahbares, ja fast schon Intimes und stellt einen direkten Draht zu anderen Menschen her.
Übrigens: 45 Prozent der Menschen in Deutschland hören Podcasts. (Quelle) Die Chance, dass sich auch deine Zielgruppe darunter befindet, ist also groß.
#4 Newsletter
Eine weitere Möglichkeit, auch ohne Social Media Marketing zu betreiben, ist ein Newsletter.
Auch ein Newsletter mag – so wie eine Website oder ein Blog – erst einmal etwas oldschool klingen. Doch ein Newsletter hat auch 2025 immer noch viele Vorteile:
Ein Newsletter gehört dir und nur dir allein. Sollte dir ein Versanddienstleister nicht mehr passen, kannst du deine Abonnent*innen exportieren und umziehen.
Die Klickraten und Conversionraten sind durchweg besser als bei Social Media. (Quelle)
Übrigens:
Immer mehr Selbstständige setzen bei ihrem E-Mail-Marketing auf Substack. Substack ist für viele so attraktiv, weil es sich so leicht aufsetzen lässt und die Netzwerkeffekte helfen, schnell Abonnent*innen zu bekommen.
Allerdings muss man sich bewusst sein, dass viele der Kritikpunkte, die sich gegen Social Media bzw. Plattformbetreiber wie Zuckerberg oder Musk vorbringen lassen, auch auf Substack zutreffen, zum Beispiel:
die Weigerung Content-Moderation zu betreiben und problematische Inhalte zu entfernen (Quelle)
die Monetarisierung von Nazi-Content (Quelle)
Wenn ich also davon spreche, auf E-Mail-Marketing zu setzen, meine ich selbstbetriebene Newsletter.
Falls du überlegst, was du im Newsletter überhaupt schreiben könntest, hilft mein Selbstlernkurs weiter.
→ Zum Selbstlernkurs: 100 Days of Newsletter
#5 Gastauftritte
Ich weiß noch genau, wie ich vor knapp neun Jahren all meinen Mut zusammengenommen und einen Gastbeitrag bei EditionF eingereicht habe.
Ich hatte mich damals gerade erst selbstständig gemacht und dachte nicht, dass der Text angenommen wird, aber es hat geklappt.
Und auch heute rate ich meinen Kundinnen, die auf Social-Media-freies Marketing setzen wollen, immer:
Warte nicht, bis du gefragt wirst – gehe Gastauftritte proaktiv an.
Die Chance ist groß, dass dein Thema für jemanden spannend ist, dich diese Person aber einfach noch nicht auf dem Schirm hat.
Und nein, man muss nicht bereits eine angesehene Expertin sein, um zu fragen. Vielmehr bedingen sich der Expertenstatus und die Interviews gegenseitig.
Wer sich einen Namen für ein Thema gemacht hat, wird öfter in Podcasts eingeladen.
Wer öfter in Podcasts auftaucht, macht sich einen Namen für ein Thema.
Und während du keine Kontrolle darüber hast, wer dich einlädt, kannst du kontrollieren, ob du fragst.
Du kannst:
Blogs, Podcasts, Magazine und Co. recherchieren
Themenvorschläge entwickeln
Deine Themenvorschläge pitchen
Falls du es genauer wissen willst, schau dir meinen Selbstlernkurs 100 Days of Gastartikel an.
Dort lernst du nicht nur, wie du passende Orte für deinen Gastauftritt findest, sondern auch, wie du vorgehst, wenn du gerade erst mit deiner Selbstständigkeit gestartet bist und dich noch niemand kennt.
Und jetzt?
Das war meine persönlich heilige Fünfheiligkeit für ein Marketing ohne Social Media.
Es heißt nun nicht, dass alle Selbstständigen unbedingt diese fünf Elemente brauchen. Aber die meisten, die ohne Social Media unterwegs sind, nutzen sie in der einen oder anderen Form.
Falls du dich noch mehr für mein Social-Media-freies Marketingkonzept interessierst, empfehle ich dir meinen Selbstlernkurs „100 Days of Marketing ohne Social Media“.
→ Zum Selbstlernkurs 100 Days of Marketing ohne Social Media
Wo sind die Menschen ohne Social Media?
Hier sammle ich Texte oder Podcastfolgen von Menschen, die ohne Social Media leben und/oder arbeiten. Sie erzählen von ihrem Social-Media-Ausstieg oder einer alternativen Social-Media-Nutzung.
Als ich mich 2020 von Social Media verabschiedete, kam ich mir wie ein Alien vor.
Überall sah, las und hörte ich, dass wir unbedingt Social Media brauchen, wenn wir selbstständig sind. Und auch wenn mir Kundinnen und Kolleginnen immer wieder mal erzählten, dass auch sie mit Social Media struggelten, kannte ich kaum jemanden, die es tatsächlich wagte und Insta und Co. verließ.
Dabei wünschte ich mir nichts mehr als Gleichgesinnte.
Ich wünschte mir, von Menschen zu lesen oder zu hören, die Social Media verließen.
Mich interessierten ihre Motivation, ihre Erfahrungen, ihre Erkenntnisse.
Damals war ich mit meinem Thema allein auf weiter Flur. Doch heute bin ich es eindeutig nicht:
Nicht nur berate ich selbst Selbstständige dabei, Social Media zu verlassen. Ich stolpere auch immer öfter über Onlinetexte, die von Social-Media-Struggles und Social-Media-Ausstiegen handeln.
Und ich lese, dass Menschen sich immer öfter trauen, soziale Medien so für sich zu nutzen, wie es ihnen gut tut.
Deshalb hatte ich die Idee, diese Blogartikel und Podcastfolgen zu sammeln und auf meinem Blog zu veröffentlichen.
Ich möchte Menschen ermutigen, den Social-Media-Ausstieg zu wagen, und Antworten auf Fragen geben wie:
Wo sind die Selbstständigen ohne Social Media?
Gibt es noch mehr Menschen, die so ticken wie ich?
Wie ergeht es ihnen mit einem Social-Media-Ausstieg?
Ich hoffe, dass wir so viele Menschen zusammentrommeln und zeigen können:
Soziale Medien sind kein Muss, sondern nur eine von vielen Optionen.
Menschen und Unternehmen ohne Social Media
Hier sammle ich Texte oder Podcastfolgen von Menschen, die ohne Social Media leben und/oder arbeiten. Sie erzählen von ihrem Social-Media-Ausstieg oder einer alternativen Social-Media-Nutzung.
Positionierungsberater ohne Social Media
Sascha Theobald ist Positionierungsberater und hat sich aus Social Media (bis auf LinkedIn) verabschiedet.
Achtsamkeitscoachin und Autorin ohne Social Media
Rini Pegka ist Achtsamkeitscoachin und Autorin und hat Social Media den Rücken gekehrt, um mehr Ruhe und Balance in einer lauten Welt zu finden.
Rhetoriktrainerin ohne Social Media
Rhetorik- und Kommunikationstrainerin Beatrix Schwarzbach hat nach und nach allen Social-Media-Kanälen Lebewohl gesagt.
Fotografin ohne Social Media
Fotografin Michaela Krenn hat nach einer Social-Media-Pause beschlossen, sich von Instagram privat und beruflich zu verabschieden.
Kosmetikunternehmen ohne Social Media
Das internationale Kosmetikunternehmen Lush will mit seinen Produkten das Wohlbefinden von Menschen steigern und sieht es daher als einen Widerspruch, sie zu Plattformen zu schicken, die ihr Wohlbefinden beeinträchtigen. Deshalb hat sich Lush von den Meta-Plattformen Facebook und Instagram sowie TikTok und Snapchat verabschiedet.
Coachin und Yogalehrerin ohne Social Media
Coachin und Yoga-Lehrerin Claire Oberwinter war früher Social-Media-Beraterin und hatte soziale Medien geliebt. Nach einem Hackerangriff hat sie sich nun von ihrer Facebook-Seite und ihrem Instagram-Konto verabschiedet, aber ihr privates Facebook-Profil und ihren LinkedIn-Account behalten.
Künstlerin ohne Instagram
Mareike Heil verbrachte 2–3 Stunden täglich auf Instagram, als sie sich fragte: Was könnte ich in dieser Zeit stattdessen tun?
Franziska Schwarzkopf gibt Aquarell-Malkurse und wollte nie auf Social Media sein. Ist sie jetzt auch nicht:
Business-Coachin ohne Social Media
Business-Coachin Bettina Bergmann hat sich Ende 2023 von Instagram verabschiedet.
Business-Mentorin Linda Kunze hat sich im Oktober 2022 gefragt, was sie eigentlich von Social Media zurückbekommt, und sich als Antwort nach und nach ihre Kanäle gelöscht.
Tanztherapeutin ohne Social Media
Tanztherapeutin Astrid Pinter nutzt seit mehreren Jahren keine sozialen Medien zum Marketing mehr.
Podcastberaterin ohne Social Media
Podcastberaterin und Gründerin der Agentur Podcastwonder Anika Bors hat sich aus verschiedenen Gründen aus Social Media zurückgezogen. Nachdem sie aufgehört hat, Instagram als Marketingkanal zu nutzen, hat sie nun auch ihr LinkedIn-Profil und ihren privaten Instagram-Account gelöscht.
Virtuelle Assistenz ohne Facebook und Instagram
Claudia Gabel hat ihre Selbstständigkeit mit Instagram und Facebook begonnen, aber festgestellt, dass die Plattformen ihr nichts bringen. Nun sind ihre Business-Accounts gelöscht.
Zyklusberaterin und Autorin ohne Social Media
Zyklusberaterin und Autorin Josianne Hosner von Quittenduft hatte, wie sie selbst sagt, irgendwann ein Abdruck vom Hirn im Handy. Deshalb hat sie im Frühjahr 2022 beschlossen, Instagram und Facebook zu verlassen. Als Selbstständige und als Privatperson.
In diesem Blogartikel spricht sie über ihre Gründe, Social Media zu verlassen.
Außerdem zieht sie auch noch mal ein erstes Fazit nach 6 Monaten.
Atemtherapeutin ohne Facebook
Für Atemtherapeutin Susanne Wagner war Facebook sowieso immer nur eine „Alibiübung“. Deshalb hat sie ihre Business-Seite nun gelöscht. Instagram folgte wenig später.
Grafikdesignerin ohne Social Media
Michelle Bucher von Buchfink Design nutzt trotz ihres visuellen Themas keine sozialen Medien.
Unternehmer ohne Social Media
Sascha Boampong hat mehrere Unternehmen und sagt: Soziale Medien haben keinen Anteil an meinem unternehmerischen Erfolg.
In dieser Folge seines – inzwischen eingestellten – Podcasts „Grow & Scale“ teilt er seine Gedanken.
Und hier habe ich Sascha auch noch mal in meinem Podcast interviewt.
Spirituelle Coachin ohne Social Media
Coachin Sandra Probian fühlte sich wie die Leibeigene von Instagram und sagte Insta und Co. vor drei Jahren für immer tschüss.
Tierheilpraktikerin ohne Social Media
Tierheilpraktikerin Claudia Selic-Köhler war irgendwann von Facebook und Instagram so gestresst, dass sie ihre Kanäle löschte.
Du bist auch ohne Social Media selbstständig?
Falls ich deinen Text oder deine Podcastfolge in die Sammlung aufnehmen soll – gerne. Schreib mir eine Nachricht.
Vier Jahre ohne Instagram
Im August habe ich einen kleinen, aber feinen Geburtstag gefeiert. Nein, nicht meinen eigenen – mein Instagram-Ausstieg hat sich zum vierten Mal gejährt. Deshalb möchte ich heute kurz innehalten und auf die letzten vier Jahre ohne Instagram zurückblicken. Blickst du mit?
Im August habe ich einen kleinen, aber feinen Geburtstag gefeiert. Nein, nicht meinen eigenen – mein Instagram-Ausstieg hat sich zum vierten Mal gejährt.
Vier Jahre lang spielen Likes, Reels, Selfies, Filter, Storys und Karussellposts nun keine Rolle mehr in meinem Leben. Auch was Mark Zuckerberg will, nicht will, plant oder geändert hat, ist mir schnurzpiepegal. (Es ist herrlich!)
Mein Social-Media-Ausstieg ist nun offiziell ein Kindergartenkind:
Es kann rennen und Laufrad fahren und braucht an den meisten Tagen keinen Mittagsschlaf mehr. Ich muss es nicht mehr so betüddeln wie früher und genieße, wie groß und selbstständig es an den meisten Tagen schon ist. Noch zwei Jahre, dann kommt es offiziell in die Schule und ich werde mich fast gar nicht mehr an die Zeit, als es noch ein Baby war, erinnern können.
Doch heute möchte ich kurz innehalten und auf die letzten vier Jahre ohne Instagram zurückblicken.
Blickst du mit?
Leben mit Instagram = Erschöpfung
Wenn ich daran denke, was Instagram für mein altes Leben bedeutete, fällt mir vor allem ein Wort ein: Erschöpfung.
Was Instagram von mir forderte, passte nicht zu meinen Stärken, Werten und Zielen. Es passte nicht zu meiner Persönlichkeit, Energie und der Art, wie ich Reize verarbeitete. Instagram passte nicht zu meinem Leben.
Und dennoch war ich fast fünf Jahre lang (fast) täglich dort.
Dass ich diese Plattform so lange als Marketingkanal nutzte, obwohl es mir so schwer fiel, hat mich erschöpft.
Jede Zelle meines Körpers, jeder Knochen, jeder Muskel war müde und ausgelaugt – bis eines Tages eine Grenze überschritten war und ich wusste: Wenn du auch nur einen Tag so weiter machst, wirst du ernsthaft krank …
Leben ohne Instagram = Freiheit, Kreativität, Einklang, Frieden
Wenn ich daran denke, was der Instagram-Ausstieg für mein neues Leben bedeutet, fallen mir viele Worte ein.
Meine Arbeitszeit nur mit den Marketingstrategien zu verbringen, die zu mir passen, fühlt sich an wie Freiheit und schafft Raum für Kreativität.
Meine Arbeitszeit mit Aufgaben zu füllen, die ich auch erledigen will, fühlt sich an wie Einklang. Und ein Leben ohne einen sich ständig aktualisierenden Feed und emotionalisierende Inhalte? Wie Frieden im Kopf!
Arbeiten ohne Instagram
Auch genieße ich es, meinen Arbeitsalltag nicht mehr auf Instagram festhalten zu müssen: Dinge einfach zu machen, Gefühle einfach zu fühlen, Gedanken einfach zu haben, ohne dass ich mir überlege, wie ich das Ganze nun in eine 15-sekündige Story verpacke oder in einen 2.200 Zeichen langen Post.
Ich genieße es, meine Mittagspause mit einem Spaziergang zu verbringen und nicht daran denken zu müssen, noch für eine Story ein Selfie vor dem Neckar zu machen oder festzuhalten, wie dreckig der Hund ist, wenn er einen Stock aus der Erde buddelt.
Ich genieße es, mein Leben nicht für Instagram leben zu müssen, sondern für mich.
Marketing ohne Instagram
Für viele ein Ding der Unmöglichkeit, für mich inzwischen unaufgeregter Alltag:
Ich weiß von mir, meinen Kundinnen und Interviewpartner*innen aus dem Podcast, dass die Kombination aus Website, Blog, SEO, Podcast, Gastartikel und Newsletter mindestens genauso gut funktioniert und dass Marketing ohne Social Media nun wirklich keine Schnapsidee mehr ist, sondern eine völlig legitime, in der Praxis erprobte Möglichkeit, selbstständig zu sein.
Ist Instagram die richtige Plattform für dich?
Einen ersten Hinweis können deine Antworten auf die folgenden drei Fragen geben:
Was fühlst du, wenn du an Instagram denkst?
Was fühlst du, wenn du auf Instagram bist?
Was fühlst du, wenn du auf Instagram warst?
Sind das überwiegend angenehme Gefühle oder unangenehme?
Dein Körper lügt nicht.
(Instagram-Coaches, die auf Instagram das Blaue vom Himmel versprechen, manchmal leider schon.)
55 gute Gründe, Instagram zu löschen
Instagram, wir müssen reden! Zum Beispiel darüber, warum es eine gute Idee sein könnte, dich 2024 zu löschen.😏 Hier kommen gleich 55 gute Gründe.
Instagram, wir müssen reden! Zum Beispiel darüber, warum es eine gute Idee sein könnte, dich 2024 zu löschen.😏
Hier kommen gleich 55 gute Gründe. (Du kannst zu dem Abschnitt springen, der dich besonders interessiert, oder alles von oben nach unten lesen.)
Instagram und Selbstinszenierung
#1 Du kannst morgens wieder schlecht gelaunt sein
Du musst nicht mehr so tun, als hättest du ein „Morgenritual“, sondern kannst einfach aufstehen und morgens schlecht gelaunt sein wie jeder normale Mensch auch.
#2 Du kannst wieder in Ruhe Netflix gucken
Du kannst aufhören, so zu tun, als würdest du jeden Tag Persönlichkeitsentwicklungsbücher lesen und einfach wieder unterhaltsame Romane lesen oder Netflix-Serien schauen.
#3 Du brauchst dich nicht mehr mit deinem „falschen Mindset“ zu beschäftigten
Dein Mindset? Darf einfach nur in Ruhe vor sich „mindsetten“.
#4 Niemand regt sich mehr über dein Essen auf
Stell dir vor, du isst ein Butterbrot und Bianca von Instagram regt sich nicht mehr darüber auf, dass du Gluten zu dir nimmst.
#5 Bye Bye Latte Art
Dein Kaffee darf auch einfach wieder Kaffee sein und muss keinen Design-Award gewinnen.
#6 Du kannst wieder verranzt Sport machen
Du musst nicht mehr so tun, als würdest du jeden Tag gestylt ins „Gym“ gehen, sondern kannst in einer verranzten Jogginghose um den Block laufen.
#7 Du brauchst dich fürs Homeoffice nicht mehr zu stylen
Auch fürs Homeoffice musst du dich nicht mehr in Schale werfen und drei Stunden nach dem perfekten Outfit für dein Reel zu suchen.
#8 Du reduzierst deine unbezahlte ästhetische Arbeit
Für die Instagram-Story schminken aka unbezahlte ästhetische Arbeit leisten? Wird schon bald der Vergangenheit angehören.
#9 All feelings welcome
Du kannst endlich wieder traurig, wütend oder frustriert sein. Ohne Instagram regt sich auch niemand darüber auf, dass du keine „Good Vibes“ versprühst.
#10 Keine nervigen Selfies
Du musst deine beste Freundin oder deinen Partner nicht mehr ständig nach Selfies fragen, sondern kannst einfach nur die Zeit mit ihnen zusammen genießen.
#11 Keine Dokumentationen mehr
Du kannst aufhören, jeden Moment deines Lebens zu dokumentieren, und einfach nur … leben.
#12 Nordsee statt Bali
Du musst dich nicht mehr ständig mit den Urlaubsfotos anderer Leute auseinandersetzen oder neidisch auf Bali-Urlaube sein, sondern deinen Nordsee-Urlaub auch einfach genießen.
#13 Du brauchst nicht mehr Storys von deinen Filmabenden zu posten
… und kannst einfach wieder in Ruhe einen Film von Anfang bis Ende schauen.
#14 Du kannst deine Spaziergänge genießen
Stell dir vor, du machst einen Spaziergang und brauchst keine Fotos mehr vom Magnolienbaum/Sonnenuntergang/Nebel zu schießen.
#15 Du kannst wieder alleine baden
Stell dir vor, du nimmst dir ein Schaumbad und brauchst niemanden daran teilhaben zu lassen. #blessed
#16 Du kannst Instaspots meiden
Vorbei sind die Zeiten, in denen du überfüllte Instaspots aufsuchen musst, um die richtigen Bilder für Insta zu schießen. Wenn du verreist, musst du es niemandem mehr zeigen.
#17 Du kannst Konzerte genießen
Wenn du auf einem Konzert bist, kannst du mitsingen, tanzen und die Zeit genießen, statt Videos für deine Storys zu posten.
Instagram und (mentale) Gesundheit
#18 Du hast weniger Vergleicheritis
Du musst dein Behind-the-Scenes-Ich nicht mehr mit der Bühnenfassung von jemand anderem vergleichen und dich jeden Tag aufs Neue fragen, warum dein Leben nicht so glamourös aussieht wie das eines Influencers.
#19 Du hast weniger Selbstzweifel
Weniger Vergleicheritis heißt meist auch: weniger Selbstzweifel.
#20 Weniger digitaler Stress
Wer nichts posten, liken oder kommentieren muss, hat meist auch weniger digitalen Stress.
#21 Dir werden Follower egal
Warum der Insta-Account deines Nachbarn für seinen Chihuahua mehr Follower hat als dein Account für deinen Labradoodle, wird keine Rolle mehr in deinem Leben spielen.
#22 Dir werden Likes egal
Oder auch, warum die Monstera deiner Cousine dritten Grades mehr Likes bekommt als deine.
#23 Mehr Dankbarkeit
Du musst deinen Umsatz, deinen Urlaub, deine Garderobe, dein Haus, deinen Hund oder deine Kinder nicht mehr mit den Errungenschaften von Fremden auf Instagram vergleichen, sondern wirst dankbarer für das, was du bereits hast.
#24 Mehr Zufriedenheit
Weniger Vergleicheritis heißt nicht selten auch: mehr Zufriedenheit – in sämtlichen Bereichen des Lebens.
#25 Filter adé, scheiden tut nicht weh
Du kannst endlich aufhören, die Welt durch einen Filter zu betrachten. Der schönste Filter heißt immer noch: Realität.
#26 JOMO statt FOMO
Irgendwann freust du dich darüber, Dinge auf Instagram zu verpassen, wetten?!
#27 Du kommst früher ins Bett
Stell dir vor, es ist Schlafenszeit und du musst nicht noch schnell auf Instagram deine Likes checken.
#28 Gute Nacht
Und du wirst auch nicht durch Pushbenachrichtigungen mitten in der Nacht geweckt, sondern kannst einfach … schlafen.
#29 Bye bye unrealistische Schönheitsideale
Hallo völlig normale Falten, Pickel, Augenringe und Co!
#30 Bye bye negatives Selbstbild
Und wer weiß? Vielleicht verwandelt sich ein negatives Selbstbild nach und nach in ein positives?
#31 Bye Bye Instagram Detox
Du kannst aufhören, dich von einem Instagram Detox zum nächsten zu hangeln, denn ohne die tägliche Dosis Instagram-„Gift“ brauchst du dich auch nicht mehr zu „entgiften“.
#32 Du schützt deine mentale Gesundheit
Studien haben gezeigt, dass eine Instagram-Nutzung mit Depressionen und Ängsten korreliert. Das heißt: Instagram und Depressionen/Ängste gehen auffallend oft Hand in Hand. So gesehen schützt du mit einem Instagram-Ausstieg deine mentale Gesundheit.
#33 Du fühlst dich weniger einsam
Hast du gewusst, dass Instagram-Nutzung auch mit einem Gefühl der sozialen Isolation korreliert? Vielleicht fühlst du dich ohne Instagram dann auch weniger einsam.
#34 F*ck Perfektionismus!
Ohne Instagram gibt es auch gleich viel weniger Grund, Perfektion anzustreben.
#35 Weniger Überreizung
Weniger Instagram = weniger Reize.
#36 Deine Bildschirmzeit reduziert sich
Weniger Instagram = weniger Bildschirmzeit.
Instagram und Zeit
#37 Mehr Zeit
Instagram mag unterhaltsam sein, doch was kostet es an Zeit!
Früher habe ich manchmal zwei Stunden auf der Plattform verbracht – täglich. Das sind 14 Stunden in der Woche, 60 Stunden im Monat oder 730 Stunden im Jahr.🫣
Was könnten wir alle mit 730 Stunden mehr im Jahr anstellen? The answer may (not) surprise you: eine Menge!
#38 Mehr Hobbys
Vor lauter Liken und Kommentieren und in Reels tanzen hatte ich völlig vergessen, dass es so etwas wie Hobbys gibt.
Ohne Instagram habe ich endlich:
mir ein Klavier gekauft
angefangen, wieder Sport zu machen
mich für einen Koreanischkurs angemeldet
drei Bücher geschrieben (eins davon im Verlag)
#39 A little less inspiration …
Ohne Instagram kannst du endlich aufhören, nach dem perfekten Zitat für den Sonntagsbrunch mit deinen Schwiegereltern zu suchen.
#40 … and Hashtags
Oder nach dem perfekten Hashtag.
#41 Du kannst aufhören, alles zu fotografieren
Dein Essen, dein Kaffee, die Buddha Bowl … niemand muss mehr wissen, dass du dir gerade was gönnst. Beängstigend? Nein, befreiend!
#42 Du hast mehr Zeit zum Lesen
Du könntest endlich den SUP (= Stapel ungelesener Bücher) abarbeiten, anstatt dir die Shelfies von Fremden im Internet anzugucken.
#43 Du hast mehr Zeit fürs „Real Life“
„Hugging statt Phubbing“ wird dein neues Motto.
#44 Du hast mehr Zeit zum essen
Da du dein Essen nicht mehr fotografieren musst, hast du endlich mehr Zeit zum essen.
#45 Premium-Futter fürs Hirn
Apropos essen: Du könntest deine Gehirnzellen mal wieder mit anderen Dingen füttern als mit Likes und Selfies.
Instagram und Aufmerksamkeit
#46 Weniger Ablenkung
Stell dir vor, du arbeitest und es gibt keine Likes, Kommentare oder DMs, die du checken musst. #halleluja
#47 Keine fragmentierte Aufmerksamkeit mehr
Ohne Instagram wird deine Aufmerksamkeit auch nicht mehr fragmentiert und du kannst dich wieder über einen längeren Zeitraum konzentrieren.
#48 Weniger Kämpfe um deine Aufmerksamkeit
„Schnell sein lohnt sich!“, „Jetzt!“, „Nur noch heute!“ – Wenn du nicht mehr auf Instagram bist, kämpfen gleich viel weniger Menschen um deine Aufmerksamkeit.
#49 Mehr Monotasking
Du schreibst eine wichtige E-Mail, während du parallel mit einer Kollegin chattest und Instagram-Beiträge strategisch kommentierst? Ohne Instagram brauchst du auch nicht mehr so viel „Multitasking“ zu betreiben.
#50 Keine Macht dem Dopamin
Jeder Like ein Dopamin-Ausstoß! Doch wir sind dem Belohnungszentrum nicht hilflos ausgeliefert und können mit einem Instagram-Ausstieg der „Dopamin-Falle“ entkommen.
Instagram und Marketing
#51 Tschüss, Shiny-Object-Syndrom!
Bilder, Videos, Lives, Reels … Wer Instagram verlässt, kann damit aufhören, nach dem neuesten „Shiny Object“ Ausschau zu halten und sich darauf fokussieren, welche Marketingmaßnahme wirklich zu einem passen.
#52 Hallo Stärken!
Statt Instagram-Trends in den Fokus zu nehmen, können wir uns auch endlich darauf fokussieren, was wir richtig gut können.
Quatschen? Dann könnte ein Podcast eine gute Idee sein. Schreiben? Wie wäre es dann mit einem Blog oder Newsletter als Marketingkanäle?
#53 Tiefe Gespräche statt schneller Emojis
Ja, auf Instagram kommen wir schneller mit Menschen in Kontakt, z. B. wenn wir auf Storys mit Emojis antworten. Doch sind das auch wirklich tiefgehende, erfüllende Gespräche?
Ohne Instagram haben wir mehr Zeit, um uns mal wieder „richtig“ mit Menschen zu unterhalten.
#54 Entspanntes Marketing statt Posting-Druck
Statt sich jeden Tag dazu zu zwingen, etwas auf Instagram zu posten, was in 24 Stunden eh keine Menschenseele mehr interessiert, können wir entspannte, nachhaltige Marketingstrategien verfolgen, die uns auch noch nach Wochen, Monaten oder Jahren Resultate bringen.
#55 Wir schmeißen unsere eigene Party
Wenn wir Instagram nutzen, sind wir zu Gast auf einer Party, die nicht uns gehört, sondern Mark Zuckerberg. Wenn uns die Party nicht gefällt, können wir uns zwar beschweren. Doch letzten Endes hat Mark den Partyraum gemietet und die Luftballons aufgepustet – nicht wir.
Wenn wir Instagram verlassen, schmeißen wir unsere eigene Party.
Wir mieten die Räume, die uns gefallen, und spielen Musik, die wir lieben. So macht die Marketing-Party auch gleich viel mehr Spaß.😁
Fazit
Es gibt jede Menge gute Gründe, Instagram zu löschen. In diesem Blogartikel habe ich dir 55 solcher Gründe vorgestellt:
Instagram und Selbstinszenierung
Instagram und (mentale) Gesundheit
Was ist dein persönlicher Grund, dein Instagram-Konto zu löschen? Schreib ihn auf, rahm ihn ein, häng ihn auf! :)
Oder schreib mir und sag hallo!☺️ Ich freue mich, von dir zu hören.
Vielleicht interessieren dich noch folgende Artikel zum Thema „Instagram löschen“:
Instagram löschen – ja oder nein? Ich helfe dir, dich zu entscheiden
Instagram löschen: Meine Erfahrung mit einem Instagram-Ausstieg als Selbstständige
Instagram vs. Realität: Wie sieht eine Selbstständigkeit ohne rosaroten Instagram-Filter aus?
Instagram-Konto löschen oder deaktivieren: Link + einfache Anleitung
Social Media Detox? Bringt nichts!
Wenn soziale Medien einen negativen Einfluss auf unsere (mentale) Gesundheit haben – uns überfordern, überreizen oder stressen –, suchen viele Menschen eine schnelle Lösung und legen einen Social Media Detox ein. In diesem Blogartikel möchte ich mich kritisch mit dem Thema „Social Media Detox“ auseinandersetzen und dir verraten, warum ich persönlich kein großer Fan dieser Methode bin.
Wenn soziale Medien einen negativen Einfluss auf unsere (mentale) Gesundheit haben – uns überfordern, überreizen oder stressen –, suchen viele Menschen eine schnelle Lösung und legen einen Social Media Detox ein.
Einerseits ist das verständlich. Oft ist der Leidensdruck so groß, dass man am liebsten vorgestern schon eine Lösung dafür hätte. Andererseits ist ein Detox meist nicht die Lösung für die Probleme, die Social Media mit sich bringen.
In diesem Blogartikel möchte ich mich kritisch mit dem Thema „Social Media Detox“ auseinandersetzen und dir verraten, warum ich persönlich kein großer Fan dieser Methode bin.
Aber jetzt noch mal Schritt für Schritt und der Reihe nach:
Was ist ein Social Media Detox überhaupt?
Während bei einem Digital Detox Menschen auf sämtliche digitalen Geräte und Anwendungen verzichten, geht es bei einem Social Media Detox darum, für einen bestimmten Zeitraum keine sozialen Medien mehr zu nutzen.
Facebook.
Instagram.
TikTok.
X (ehemals Twitter).
Pinterest.
LinkedIn.
All diese Plattformen (und noch viele mehr) können Gegenstand eines Social Media Detox werden.
Wie funktioniert ein Social Media Detox? Die Methoden
Manche sagen: „Ich nutze eine Woche lang keine sozialen Medien mehr.“ Andere nehmen sich vor, für einen Monat (oder noch länger) auf Social Media zu verzichten. Wiederum andere fokussieren sich auf eine einzige Social-Media-Plattform und legen beispielsweise „nur“ einen Instagram Detox ein.
In dieser Zeit sind die Menschen nicht auf Social Media aktiv: Sie posten nichts und konsumieren nichts. Sie loggen sich nicht mehr in ihre Accounts ein und streichen soziale Medien für diese Zeit völlig aus ihrem Leben.
Oft deinstallieren sie ihre Social-Media-Apps vom Smartphone, um nicht „in Versuchung“ zu kommen, doch noch mal nachzuschauen, was es Neues gibt.
Gerade wer soziale Medien beruflich nutzt, sagt vorab gerne seinen Followern Bescheid, dass für einen bestimmten Zeitraum kein neuer Content kommt und man nicht auf Anfragen und Nachrichten reagieren wird. So kommt man nicht in die Situation, dass Menschen auf eine Antwort oder Reaktion unnötig warten und dann möglicherweise enttäuscht sind.
Inzwischen gibt es auch Social Media Detox Apps, die bei der Entgiftung helfen können, oder sogar kostenpflichtige Social Media Detox Retreats, bei denen man sich mit anderen Menschen zusammenschließt, um sich gemeinsam von sozialen Medien zu „entgiften“.
Welche Social-Media-Detox-Methode geeignet ist, darf jede*r für sich selbst entscheiden. Auch Fragen nach der „richtigen“ Dauer (7 Tage, 14 Tage, 30 Tage oder noch länger) oder dem „richtigen“ Zeitpunkt brauchen individuelle Antworten.
Welche Vorteile hat ein Social Media Detox?
Viele Menschen haben inzwischen einen Social Media Detox gemacht. Und wenn man die zahlreichen Erfahrungsberichte im Netz liest, scheint ein Social Media Detox – auf den ersten Blick – viele Vorteile zu haben:
Menschen berichten, dass der Drang, Instagram zu öffnen, nach ein paar Tagen nachlässt, und sie sich weniger fremdbestimmt fühlen.
Da man nun nicht mehr alle paar Minuten seine Likes und Kommentare checkt, wird die Aufmerksamkeit nicht mehr fragmentiert. Die Folge: Konzentration und Produktivität steigen.
Beziehungen verbessern sich, weil man nun weniger am Smartphone ist und mehr mit Menschen redet, die einem gegenüber sitzen.
Das Vergleichen mit Fremden im Internet wird reduziert. Wir fühlen uns (wieder) wohler mit uns und unserem Körper.
Wie sinnvoll ist ein Social Media Detox wirklich? (Meine Argumente dagegen)
Klingt toll, was gäbe es da an einem Social Media Detox überhaupt auszusetzen? Ich habe die fünf wichtigsten Argumente gegen einen Social Media Detox zusammengetragen:
#1 Das Gewohnheitsargument
Auch ich habe früher, als ich noch auf Social Media war, oft einen Social Media Detox gemacht. Oder sollte ich lieber sagen: Mich von Social Media Detox zu Social Media Detox gehangelt?
Denn genau das ist der erste Nachteil eines Social Media Detox: Der Effekt ist kurzfristig.
Das liegt daran, wie Gewohnheiten funktionieren. Sie haben einen Auslöser (z.B. Ich habe eine Aufgabe beendet.) und ein mit dem Auslöser verbundenes Verhalten (z.B. Ich öffne eine Social-Media-App.). Wenn wir das Verhalten an den Tag legen, wird unser Belohnungszentrum aktiviert und Dopamin ausgeschüttet. Wir fühlen uns gut (Ein Like!) und legen das Verhalten auch das nächste Mal an den Tag.
Bis sich Gewohnheiten ändern, kann es aber bis zu drei Monate dauern. Deshalb wird ein Social Media Detox von 7, 14 oder 30 Tagen meist nichts bringen. Unsere ungesunden Social-Media-Gewohnheiten sind immer noch in uns, wir haben sie nicht grundlegend verändert.
Und wenn wir dann nach 7, 14 oder 30 Tagen zu Social Media zurückgehen, sind die alten Gewohnheiten meist auch wieder da. Wir können uns vielleicht noch ein paar Tage disziplinieren, doch spätestens nach ein paar Wochen geht es uns wieder nicht gut und wir denken schon über den nächsten Social Media Detox nach.
Ein Teufelskreis. Und vor allem: Wie lange soll das so weitergehen?
#2 Das Giftargument
In diesem Zusammenhang stellt sich noch eine weitere Frage:
Wenn soziale Medien so schädlich sind, dass wir sie sogar als „Gift“ bezeichnen – schließlich heißt „Detox“ so viel wie „entgiften –, warum setzen wir uns dann die übrige Zeit überhaupt diesem Gift aus?
Das wäre so, als würden wir an 351 Tagen im Jahr jeden Tag 200g Zucker (oder 2 Flaschen Wein) zu uns nehmen und es aber okay finden, weil wir ja zweimal im Jahr für 7 Tage fasten.
Es stimmt zwar schon, dass die insgesamt 14 Tage Fastenzeit im Jahr dem Körper dann gut tun und positive Effekte haben. Doch relevanter ist, dass wir die meisten Tage im Jahr unseren Körper Giften aussetzen, die ihn schädigen. Da fällt die Fastenzeit dann kaum mehr ins Gewicht.
Auch finde ich es spannend, wie wir Social Media in Zusammenhang mit Kindern und Jugendlichen diskutieren:
Da ist uns allen klar, dass sie negative Auswirkungen auf die Gehirne junger Menschen haben können und wir junge Menschen vor dem oft schädlichen Einfluss sozialer Medien schützen wollen. So weit, so gut. Doch warum schützen wir unsere Kinder, aber uns nicht?
#3 Das Wissenschaftsargument
Und was sagt die Wissenschaft zum Thema „Entgiften“ bzw. Social Media Detox?
Der Begriff „Detox“ kommt ursprünglich aus der Ernährung und bezeichnet eine „Entgiftung“.
Die Annahme: Durch ungesunde Gewohnheiten sammeln sich in unserem Körper schädliche Stoffe (sogenannte „Schlacken“) an, von denen wir uns regelmäßig „reinigen“ müssen.
Tatsächlich ist eine positive Wirkung von Entgiftungskuren wissenschaftlich nicht nachzuweisen, sodass aktuell nicht unbedingt ein „Detox“ als vielmehr eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, viel Bewegung und Schlaf empfohlen wird.
So ist es mit einem „Social Media Detox“ auch: Klar können wir uns täglich in digitalen Räumen aufhalten, die uns nicht guttun, und uns, wenn es gar nicht mehr geht, „entgiften“. Doch wissenschaftlich belegen lässt sich die Wirksamkeit einer solchen Entgiftungskur nicht.
Eine systematische Evaluation von 21 Studien zu Digital Detox kam 2021 sogar zu dem Ergebnis, dass Digital Detox oft keine Verbesserung oder sogar eine Verschlechterung von Symptomen bringt. Manche Studien kamen auch zu gemischten Ergebnissen. (Quelle)
Vor allem FOMO (Fear of Missing Out) ist eine häufige „Nebenwirkung“ eines Social Media Detox.
Und: Die Rückfallquote ist bei einem Digital Detox meist hoch. In der bitkom-Studie aus dem Jahr 2022 kam heraus, dass die Hälfte derjenigen, die einen Digital Detox einlegen, bereits nach wenigen Stunden wieder aufgaben. (Quelle)
Leonard Reinecke, Professor für Medienwirkung und Medienpsychologie, sieht die Forschung zum Digital Detox insgesamt eher kritisch. Zum einen, weil die Definition oft unklar ist. („Was ist ein Digital Detox oder Social Media Detox überhaupt? Was beinhaltet er genau und was nicht?“) Und zum anderen, weil sich bei nicht selbst auferlegten Einschränkungen von vornherein ein negatives Gefühl einstellt und sich Studien somit nicht gut durchführen lassen. (Quelle)
#4 Das Verantwortungsargument
Und schließlich das Verantwortungsargument. Die Diskurse rund um einen Social Media Detox kreisen immer um das Individuum und die Frage, wie ein Individuum mit den Herausforderungen sozialer Medien umgehen kann.
Natürlich ist diese Frage nicht unwichtig, doch damit tritt eine viel wichtigere Frage in den Hintergrund, nämlich:
Wer ist überhaupt dafür verantwortlich, dass es Social-Media-Usern gut geht?
Wer über Social Media Detox schreibt oder Digital Detox Retreats anbietet, stellt stillschweigend voraus, dass das Individuum verantwortlich ist. Mit den richtigen Strategien, so die Annahme, können wir gesunde Gewohnheiten bei unserer Social-Media-Nutzung etablieren, z.B. indem wir uns in Achtsamkeit üben oder uns von Zeit zu Zeit entgiften.
Ich teile diese Annahme nicht, denn ich denke, dass die Betreiber sozialer Medien dafür verantwortlich sind, sichere Räume für die Menschen zu schaffen, die ihre Social-Media-Plattform nutzen.
Oder anders gesagt:
👉 Warum dürfen Betreiber ihre Social-Media-Plattformen so gestalten, dass sie Menschen schaden? Und warum werden diese Menschen dann alleine gelassen und sind auf einmal selbst dafür verantwortlich, dass es ihnen gut geht? 👈
Für mich ist das nur schwer nachzuvollziehen.
#5 Das Anlagenargument
Das heißt aber auch: Wir können uns noch so viel um Achtsamkeit bemühen, wir können noch so viel atmen, meditieren oder uns „entgiften“: Der Fakt, dass soziale Medien in ihrer Anlage problematisch sind, bleibt:
Algorithmen spielen emotionalisierende Inhalte bevorzugt aus und werden uns somit immer (!) Inhalte zeigen, von denen sie „denken“, dass sie uns zu einer Reaktion bewegen können.
Durch Mikrotargeting werden wir Werbeanzeigen sehen, die perfekt auf uns zugeschnitten sind und uns somit immer zum unnötigen Konsumieren verleiten.
Soziale Medien setzen immer unbezahlte Arbeit von unserer Seite voraus: unbezahlte Contentarbeit, unbezahlte Emotionsarbeit, unbezahlte ästhetische Arbeit, unbezahlte Arbeit an sich selbst (Selbstoptimierung), unbezahlten Mental Load.
Soziale Medien werden von Attention Engineers so designt, damit sie möglichst viel Dopamin ausschütten und uns dazu verleiten, uns länger dort aufzuhalten, als uns lieb ist.
Wir können natürlich Tag für Tag gegen diese Mechanismen ankämpfen, aber es wird vermutlich nicht allen Menschen gleich gut gelingen. (Mir zum Beispiel ist es nicht gelungen.)
Und was ist eine Alternative zu einem Social Media Detox?
Ein Social Media Detox mag kurzfristig etwas Abhilfe schaffen, doch langfristig werden die Probleme mit Social Media ja nicht gelöst, die problematischen Strukturen bleiben.
Wer merkt, dass soziale Medien nicht gut tun und die Mechanismen (Algorithmen, Mikrotargeting, unbezahlte Arbeit, Dopamin) die mentale Gesundheit belasten, ist aus meiner Sicht besser damit beraten, das Thema gleich langfristig zu lösen. Wie? Das kann für jede*n etwas anderes sein.
Manche lagern ihr Social-Media-Marketing aus und können, wenn sie das Glück haben, eine passende virtuelle Assistenz zu finden, das Thema Social Media zu einem großen Teil aus ihrem Kopf bekommen.
Andere sehen keinen anderen Weg, als sich von Social Media vollständig zu verabschieden und andere Marketingwege zu gehen. Man muss ja auch nicht gleich alle Social-Media-Kanäle löschen, sondern kann vielleicht mit dem starten, der am meisten belastet.
Sich Onlineräume zu suchen, die einem prinzipiell gut tun (oder zumindest: nicht schlecht), ist langfristig die beste Option.
Dann braucht es auch keinen Social Media Detox mehr und man hat mehr Zeit und Energie für die schönen Dinge im Leben.
Es werde Podcast!🎧🎤🎉 Warum ich mich entschieden habe, nun doch einen Podcast zu starten
Ich starte einen Podcast und verrate dir in diesem Artikel, wieso ich Podcasts für eine so gute Alternative für Social Media halte. Außerdem erzähle ich dir, welche guten Gründe es möglicherweise auch für dich gibt, einen Podcast zu starten.
Zugegeben – ich bin ein bisschen spät zur Party. Aber nun ist es auch bei mir soweit:
Ich werde einen Podcast starten!
Er wird – vermutlich wenig überraschend – SOCIAL MEDIA FREI heißen und sich um Marketingstrategien ohne Likes, Reels & Selfies drehen.
Am 4. Oktober 2023 geht’s offiziell los und ab sofort kannst du ihn bei Spotify, Apple oder der Podcast-App deines Vertrauens abonnieren. (⬅️ Das wollte ich schon immer einmal schreiben.😁)
Warum ich mich dazu entschieden habe, nun doch in das Podcastgame einzusteigen, und welche Vorteile ein Podcast grundsätzlich fürs Social-Media-freie Marketing bietet, erzähle ich in diesem Blogartikel.
Aus dem Nähkästchen: Meine 5 persönlichen Gründe, einen Podcast zu starten
#1 Podcast hat viel mehr mit Schreiben zu tun, als ich immer dachte
Ja, ja, ich weiß. Ich sage immer, ich will schreibend online sichtbar werden. Und daran hat sich noch immer nichts geändert. Allerdings ist mir in letzter Zeit bewusst geworden, dass Podcasting viel mehr mit Schreiben zu tun hat, als ich immer dachte.
Meine liebe Kollegin Rini hat mir gegenüber schon oft betont, dass Podcasting bei ihr auch zu den „schreibenden Strategien“ gehört. Ich konnte das erst nicht so richtig nachvollziehen, aber ja:
Podcast-Episoden brauchen ein (mehr oder weniger) ausführliches Skript. Und bevor ich mich vors Mikro stelle, mache ich mir erst einmal – auf dem Papier – Gedanken darüber, was ich erzählen will.
#2 Podcast soll meinen SEO-Traffic zu Pinterest ersetzen
Zusätzlich hatte ich 2022 eine weitreichende Entscheidung getroffen: Ich habe den Traffic, den ich mir über Jahre zu Pinterest-Themen aufgebaut hatte, „gekillt“ und alle meine Pinterest- und Social-Media-bejahenden Blogartikel gelöscht.
Das hat wehgetan, doch ich wollte nicht mehr oben auftauchen, wenn jemand nach Tipps für „Pinterest“ suchte, sondern für mein neues Thema.
Podcasting soll nun eine weitere Möglichkeit für mich werden, neue Menschen online auf mich aufmerksam zu machen – ganz ohne Social Media.
#3 Von meiner Zielgruppe gewünscht
Es ist nun auch ein bisschen so wie 2021 mit meiner Neuausrichtung zum Social-Media-freien Marketing:
Ich hatte ursprünglich gar nicht vor, diese Nische zu besetzen, sondern hatte erst einmal nur darüber gesprochen (z.B. in diesem Blogartikel hier Anfang 2021), dass ich nicht mehr Social Media für mein eigenes Marketing nutze.
Daraufhin bekam ich immer wieder so viele Rückmeldungen von Menschen, die mir ihr Leid wegen Social Media klagten, dass ich merkte: Das ist ja ein riesiger Bedarf – und es gibt kaum jemanden, der ihn bedient.
So ist es nun bei dem Podcast auch. Immer wieder bekomme ich Mails von Menschen, die schreiben: „Schade, dass du keinen Podcast hast.“
Also wurde mir irgendwann klar: Das will ich ändern.😁
#4 Ich hatte Bock drauf
Doch natürlich ist es nicht so, dass ich es mache, weil andere Menschen es wollen, sondern weil ich gerade richtig Bock darauf habe!
Drei Jahre nach dem Rückzug aus Social Media und dem „Gemütlichmachen“ in meiner warmen Website-, Blog- und Newsletterhöhle bin ich bereit für etwas Neues.
Außerdem werden meine Schreibbedürfnisse gerade sehr von dem Buch gestillt, das ich gerade schreibe, sodass die Vorstellung, mal wieder etwas anderes zu machen, sehr attraktiv ist.
#5 Ich hab bereits viel geschrieben
Und last but not least: In den letzten drei Jahren habe ich so viele Blogartikel geschrieben, dass sich die Frage gestellt hat, warum ich die Blogartikel nicht einfach zu Podcastepisoden „verwurschtel“. Und deshalb mache ich das, was ich meinen Kundinnen auch immer in den Beratungen und Schreibcircles rate:
Ich starte mit dem, was ich schon habe.
13 gute Gründe, einen Podcast zu starten
Neben diesen fünf persönlichen Gründen gibt es unzählige weitere Vorteile, einen Podcast zu starten, die vielleicht auch für dich spannend sein könnten, wenn du auf der Suche nach Alternativen zu Social Media bist.
Hier sind dreizehn davon:
#1 43% der Deutschen hören gelegentlich einen Podcast
Podcasts werden immer beliebter. 2022 hat fast die Hälfte der Deutschen zumindest gelegentlich einen Podcast gehört. Sowohl mein elfjähriger Sohn als auch meine Mama hören inzwischen fast täglich Podcasts (Hallo, Mama!👋). Und die Chance, dass das auch für unsere Zielgruppe gilt, ist groß.
Hier ein Überblick über die Entwicklung der Podcastfans:
Nur zum Vergleich: Instagram nutzten im August 2023 41,5% der Deutschen (Quelle) – das sind sogar 1,5% Prozentpunkte weniger im Vergleich zu Podcasts.
#2 Der Podcast gehört uns
Doch im Gegensatz zu Instagram gehören uns die Inhalte, die wir für den Podcast produzieren, selbst – nicht Mark Zuckerberg.
Wir laden jede Episode bei einem Hoster hoch, der sie dann zu Spotify, Apple & Co. „weiterschickt“. Dabei können wir die Inhalte jederzeit exportieren und zu einem anderen Hoster wechseln.
Das ist ein großer Vorteil gegenüber Social Media, wo wir nur zu Gast sind und die Inhalte unwiderruflich verloren sind, falls wir keine Lust mehr auf diesen Kanal haben.
#3 Podcast = Marketingstrategie für alle, die nicht gerne schreiben
Einige Menschen, die mich über Google oder eine Empfehlung finden und sich für Social-Media-freie Strategien interessieren, beklagen, dass Schreiben einfach nicht ihr Ding ist.
Was sollen sie tun, wenn ein Blog, SEO oder Newsletter einfach nichts für sie ist?
Und hier kommt der Podcast ins Spiel: Wer nicht gerne schreibt, aber gerne redet, kann sich einfach ein paar Stichpunkte notieren und in einem Podcast drauflos quatschen.
Plus: Spotify, Apple-Podcasts & andere Streamingplattformen können natürlich auch Suchmaschinen verstanden werden: Wenn jemand nach unserem Thema sucht, ist unser Podcast da und bereit, gehört zu werden.
#4 Podcastepisoden sind immergrüne Inhalte
Dabei sind die Podcastfolgen immergrüne Inhalte. Das heißt: Einmal aufgenommen, sind die Podcastepisoden – so wie Blogartikel – da. 4EVA.✨
Sie verschwinden nicht im Nirwana so wie Social-Media-Inhalte, die meist nach wenigen Minuten oder Stunden kaum mehr jemanden interessieren, sondern arbeiten auch noch die nächsten Monate oder Jahre für uns.
#5 Podcasts sind ein neuer Touchpoint in der Customer Journey
Es gibt Menschen, die gerne lesen, und es gibt Menschen, die gerne hören. Wer das in seinem Marketingmix berücksichtigt, kann verschiedene „Reiserouten“ zu sich abdecken.
In den Shownotes zu jeder Podcastfolge können Website, Newsletter & Co. verlinkt und so nachhaltig Menschen auf unsere weitere Onlinepräsenz aufmerksam gemacht werden.
#6 Ein Podcast ist eine Möglichkeit, die Expertise zu etablieren
In den Folgen selbst können wir unsere Fachkenntnisse unter Beweis stellen und zeigen, was wir auf dem Kasten haben.
Damit sind Podcasts – so wie Blogs – eine Möglichkeit, unsere Expertise zu etablieren und sich als Meinungsmacher*in in der Nische zu positionieren.
#7 Podcast = Audio-Marketing ohne Social Media
Die Stimme ist etwas Persönliches und fast schon Intimes. Sie kann uns einen Menschen auf Anhieb sympathisch machen und den Wunsch, mit ihm zusammenzuarbeiten, verstärken.
Soziale Medien sind dabei nicht der einzige Weg, die Kraft der Stimme zu nutzen. Auch Podcasts sind eine weitere Möglichkeit für Audio-Marketing – ganz ohne Instastorys und Reels.
#8 Podcasts schaffen Vertrauen – auch ohne Social Media
So wie ein Newsletter ist auch ein Podcast ein Kanal, um eine Beziehung zu Menschen aufzubauen. Dafür sorgt zum einen das regelmäßige Hören und zum anderen die Stimme.
Gerade wer ohne Social Media auskommen will, sollte sich unbedingt Gedanken über vertrauensbildende Marketingkanäle machen. Und wer nicht so gerne schreibt, kann hier auf Audio-Marketing setzen.
#9 Podcast als Vertriebskanal
Auch bietet ein Podcast die Möglichkeit, über die eigenen Produkte und Angebote zu reden. Locker in einer Folge und/oder im Outro.
Simone Weissenbach erzählte mir sogar einmal in einem Interview, dass der Podcast eine so wichtige Rolle für sie als Vertriebskanal spielt, dass sie sogar vergleichsweise selten Newsletter schreibt.
#10 Podcasts haben ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Was braucht man eigentlich für Podcasts? Nicht viel. Ein gutes Mikro, einen Hoster, eins der vielen (kostenlosen) Schnittprogramme und dann kann es auch schon losgehen.
Klar kann die Podcastproduktion auch technisch ambitionierter angegangen oder (später) auch an Agenturen oder an eine virtuelle Assistenz ausgelagert werden. Doch jede*r kann erst einmal mit niedrigen Produktionskosten einsteigen.
#11 Menschen hören freiwillig Podcasts
Einer meiner Lieblingsgründe für Podcasts ist, dass Menschen freiwillig Podcasts hören. Im Gegensatz zu Social-Media-Beiträgen bekommen sie die Folgen nicht einfach so in einen Feed gespült – sie müssen sich schon aktiv für eine Folge entscheiden und auf „Play“ drücken.
Damit konsumieren Menschen unsere Inhalte unter ganz anderen Bedingungen, als wenn sie ihre Social-Media-App öffnen.
Plus: Wenn Menschen zu Fans unseres Podcasts werden, entscheiden sie sich bei jeder Folge aufs Neue für uns. Ist das nicht wunderbar?
#12 Fast alle nutzen Smartphones
88% der Deutschen nutzen Smartphones (Quelle).
Smartphones sind aus unserem Leben also nicht mehr wegzudenken. Vermutlich ist das auch einer der Gründe, warum App-basierte Anwendungen wie Instagram oder TikTok so erfolgreich sind.
Bei Podcasts ist es ähnlich: Sie können auf dem Smartphone über Kopfhörer gehört werden und sind damit für 88% der Deutschen aufrufbar. Jederzeit. An jedem einzelnen Tag.
#13 Podcasts können nebenbei gehört werden
Und damit spricht noch ein weiterer Punkt für Podcasts: Sie können dank Smartphone nebenbei gehört werden.
Während es fürs Lesen von Blogartikeln oder Newslettern Konzentration braucht, können Podcasts beim Pendeln, Putzen oder Pilates konsumiert werden.
Fazit: Es gibt viele gute Gründe, einen Podcast zu starten
Und deshalb gehe ich jetzt auch unter die Podcastmenschen.😁
Dabei reizt es mich vor allem, eine weiteren Kanal zu erschließen, der völlig ohne Social Media auskommt. Schließlich freue ich mich immer über Gelegenheiten, Mark ein Schnippchen zu schlagen.
Willst du in meinen Podcast mal reinhören? Dann einmal hier entlang, bitte.

Themenwünsche?
Wenn dir ein wichtiges Thema im Blog fehlt, sag mir gerne Bescheid. Ich freue ich mich auf deine Nachricht.