Instagram-Ausstieg als Beraterin – Interview mit Anika Bors von Podcastwonder

In dieser Podcastfolge habe ich Anika Bors zu Gast. Ich habe Anika für mein Buch „No Social Media“ interviewt und wollte sie gerne auch noch mal hier im Podcast zu Wort kommen lassen.

Anika ist Gründerin der Podcastagentur „Podcastwonder“. Und ich werde mit ihr heute natürlich über den Podcast als Social-Media-freie Marketingstrategie sprechen, aber auch über ihren eigenen Instagram-Ausstieg und was das mit ihr und ihrem Unternehmen gemacht hat.

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Instagram-Ausstieg und Marketingpause

[Alex] Ja, Annika, schön, dass du da bist. Lass uns gleich mal in das Thema Instagram einsteigen, beziehungsweise aussteigen, denn genau das hast du ja gemacht, richtig? Du hast dich als Podcastberaterin, als Podcaststrategin von deinem Instagram-Kanal verabschiedet. Wie kam es dazu?

[Anika] Oh ja, also da, wie kam es dazu? Da waren mehrere Gründe oder mehrere Ereignisse, die quasi zusammenkamen. Also ich habe das jetzt nicht bewusst entschieden, dass ich jetzt gesagt habe, so jetzt mache ich mal mit Instagram eine Pause. Das war irgendwie, keine Ahnung, so ein Mix aus Überforderung, zu viel gearbeitet, zu reizüberflutet, würde ich sagen, den Arbeitsplatz gewechselt von Coworking-Space zu Zuhause-Arbeiten, Homeworking.

Und dann hatte ich auch, zu dem Zeitpunkt hatte ich ein Instagram-Coaching auch gemacht bei jemandem, was mich auch so ein bisschen dazu, ja, so in die Situation gebracht hat. Und dann, das kam alles so ein bisschen zusammen, da waren noch private Sachen, die da noch mit reingespielt haben und dann war mir einfach irgendwie alles zu viel und Instagram war so das allererste, wo ich gesagt habe oder wo ich gefühlt habe: „Okay, was ist da jetzt gerade los, ich kann das jetzt gerade nicht weitermachen, das stresst mich alles noch mehr.“

Und habe dann irgendwann so kurzerhand entschieden: „Okay, ich mache jetzt mal wirklich einen Stop von jeglichem Marketingkanal.“

Das ist jetzt schon anderthalb Jahre her und ich glaube, so diese komplette Marketingpause war so zwei Monate roundabout.

Und das Witzige an der ganzen Geschichte, also was heißt witzige, ich habe halt wirklich in dieser Zeit gemerkt, wo ich mal so Pause gemacht habe, nichts gemacht habe, dass trotzdem mein Business weiter funktioniert hat.

Es kamen trotzdem Kunden, genauso wie vorher, und ich habe immer gedacht, ich müsste jetzt total viel Marketing machen, total viel Instagram vor allen Dingen auch machen, mich ständig zeigen und als ich mich nicht mehr gezeigt habe, hat sich nichts geändert.

Und meiner Seele tat es viel besser, also tat es richtig gut. Ich habe irgendwie den Frieden in mir gefunden. Das war irgendwie ganz interessant.

[Alex] Wir werden gleich nochmal über dein Marketing sprechen, weil das hat vermutlich auch einen Grund, warum es ja dann trotzdem funktioniert hat. Da werden wir gleich nochmal drüber sprechen. Aber zunächst einmal, du hast gesagt: „zu viel“. Also das ist, glaube ich, so ein Gefühl, das ich voll gut kenne von früher. Und ich glaube auch, das viele andere kennen, die eben so einen großen Mix machen an Marketing-Strategien. Kannst du da vielleicht so ein bisschen noch den Finger drauflegen? Also was genau war denn zu viel an Instagram oder generell am Marketing für dich?

[Anika] Also an Instagram zu dem damaligen Zeitpunkt, da hatte ich eine VA. Also die hatte ich, glaube ich, zwei Jahre. Die hat mich unterstützt. Und ich habe eigentlich immer gedacht, das nimmt mir Arbeit ab.

Aber letzten Endes hat es mir nicht Arbeit abgenommen, weil ich musste ja trotzdem den Input geben. Und das hat mich gestresst. Also das war so ein Ding, weil ich da irgendwie ständig Entscheidungen treffen musste, was sollen wir jetzt machen, was nicht. Und das war mir einfach alles zu unflexibel, sagen wir es mal so.

Und dann natürlich die Storys, die haben mich auch wahnsinnig genervt. Also sich ständig irgendwie zu zeigen, das Gesicht in die Kamera zu packen und irgendwas zu erzählen. Ich habe mich total beobachtet gefühlt die ganze Zeit von anderen Instagram-Experten. Mir sind sehr viele Instagram-Experten gefolgt. Ich habe ständig irgendwelche ungefragten Ratschläge bekommen.

Das war auch so ein Ding, was mich so, wow, so ein bisschen, was mir zu viel war, wo ich dann irgendwann auch keinen Bock mehr hatte. Und dann war es für mich so, Instagram hatte ich immer so das Gefühl, dass es so wie auf einem Schulhof zugeht. Ich weiß nicht, ob das so richtig ist, aber so kam mir das vor, dass jeder über jeden und jeder Experte wurde so in den Kakao gezogen, ständig wird irgendwas verkauft. Also das war so eine, so aus heutiger Sicht betrachtet, so eine richtige Reizüberflutung. Wenn ich das heute so sehe … Ja.

[Alex] Du hast auch einen eigenen Podcast, da können wir auch noch drüber reden, und du hast eine Podcast-Episode gemacht über deinen Instagram-Ausstieg. Da bin ich auch darauf aufmerksam geworden, dass du das nicht mehr machst. Und da hast du sowas gesagt wie: „Jeder Tag auf Instagram war wie ein kleines Netzwerk-Event für mich.“ Das klingt furchtbar anstrengend.

[Anika] Ja, und zumal ich als Person bin eigentlich sehr introvertiert. Ich mag das nicht, ständig auf Events zu sein. Ich mag das, meine Ruhe zu haben. Also das wusste ich damals jetzt noch nicht so. Das habe ich jetzt auch in der Zeit so ein bisschen realisiert für mich. Und auf Instagram hatte ich immer das Gefühl, es ist ständig wie Konferenztag oder wie ständig connected man sich, ständig muss man irgendwie präsent sein, ständig kriegt man Nachrichten oder Kommentare oder irgendwas. Das war echt nicht so schön, also heute so betrachtet.

Veränderungen nach dem Instagram-Ausstieg

[Alex] Und wenn du jetzt so vergleichst, dein Arbeitsalltag mit Instagram, dein Arbeitsalltag ohne Instagram, was hat sich denn da konkret verändert? Wie war das denn früher, wie ist das jetzt?

[Anika] Jetzt ist es mega entspannt alles. Jetzt habe ich nicht mehr irgendwie einen, ich würde mal sagen, so einen externen Stress, obwohl ich mir den ja damals auch selber gemacht habe, so. Das muss man auch dazu sagen.

Aber jetzt habe ich das nicht, also jetzt mache ich wirklich jetzt so, klar, für Podcasts, wenn ich das plane oder Newsletter schreibe oder Blogartikel oder so, das ist halt einfach, da habe ich nicht ständig ein Handy in der Hand und muss irgendwie connecten mit anderen. Das kann ich halt in meinem stillen Kämmerlein machen, so wann ich mich dafür gut fühle, wann ich das für mich einplane. Das ist halt einfach super entspannt. Und ich bin für mich so, also das hört sich komisch an, aber ich bin halt einfach hier so in meinen vier Wänden. Ich kann das alleine machen. Das ist halt anders. Und ich habe nicht das Gefühl, dass mir da ständig jemand zuguckt.

[Alex] Und das Gefühl hattest du damals auf Instagram, dass da immer Augen über dich wachen …

[Anika] Ja, das ist irgendwie total strange.

[Alex] Fehlt dir irgendwas ohne Instagram, überlegst du vielleicht sogar insgeheim zurückzugehen oder sagst du …

[Anika] Also fürs Business nicht. Ich muss dazu sagen, ich habe einen privaten Instagram-Account, den habe ich noch und da mache ich aber selber jetzt gar nichts.

Also, wenn ich dann mal irgendwas poste, dann hat das überhaupt nichts mit Business zu tun. Dann ist es halt wirklich irgendwie privat. Und ich folge da halt auch hauptsächlich nur Privatmenschen. Und da ist halt nicht so die Reizüberflutung für mich da, weil ich da viel gemutet habe auch. Sagen wir es mal so, was mich jetzt irgendwie stressen könnte. Aber fürs Business, nee. Definitiv nicht. Also, da gehe ich definitiv nicht zurück.

[Alex] Ich finde das spannend, dass es für dich so einen Unterschied macht, ob du da privat unterwegs bist oder beruflich unterwegs bist. Wie kommt es, dass es da so einen großen Unterschied gibt?

[Anika] Ich finde halt privat, also ich folge, wie gesagt, ich folge halt nur Privatmenschen. Das ist halt, denn ich lebe halt nicht in Deutschland, ich lebe ja im Ausland. Und von daher mag ich das auch ganz gerne mal mit anderen Menschen so connected zu sein, die halt auch woanders leben. So mit meiner Familie, mit meinen Freunden könnte man das auch über WhatsApp machen.

Aber ich finde das halt, da ist es halt, da muss ich halt nicht ständig eine Nachricht schreiben. Da klicke ich mal kurz deren Story an und bin informiert, so in Anführungszeichen. Und dafür ist es halt, das ist was anderes als jetzt so ein Business-Content, wenn mir jetzt ständig irgendwer was verkaufen will.

[Alex] Und setzt dich das dann auch nicht so sehr unter Druck, wenn du einfach mit Menschen, die du magst sowieso, dann connected bist?

[Anika] Ja, das ist anders. Das ist total anders.

[Alex] Ich fand, als ich deine Podcast-Folge gehört habe, auch spannend, dass du gesagt hast: „Ich habe mich gefragt, warum ich eigentlich meinen Instagram-Kanal gestartet habe. Ich habe darauf keine Antwort gefunden.“ Meine Erfahrung ist, damit bist du echt nicht allein. Wie kommt das? Wie kannst du dir das erklären?

[Anika] Ich glaube, damals war das so ein Punkt, ich glaube, da war ich drei Jahre, hatte ich mein Business und ich hatte nie großes Marketing gemacht zu dem Zeitpunkt. Also ich hatte gerade auch mit dem Blog, so ein bisschen mit dem Bloggen gestartet und davor lief halt alles, es lief halt eigentlich alles total gut über Weiterempfehlungen. Ich habe immer Kunden gehabt, also ohne, dass ich jetzt Marketing machen musste. Das war halt einfach geil damals. Und irgendwann kam ich halt so in diesen Genuss, okay, krass, jetzt müsste ich ja von außen, so, man kommt ja irgendwann so an diesen Punkt mit seinem Business, wo man sich denkt, so jetzt müsste ich skalieren, jetzt muss ich das machen oder das machen oder das machen, jetzt muss ich wachsen und dann war halt so, ja, machst du halt Instagram, machen ja voll viele, es ist gerade voll so im Trend.

Ich wusste aber, ich will es nicht alleine machen, ich habe mir von dem Zeitpunkt an auch eine VA geholt oder beziehungsweise also mit einer zusammengearbeitet. Und ja, das war so, ich hatte jetzt aber nie wirklich so richtig Freude daran, was mir wichtig ist in der Arbeit. Und ich habe es halt aus Businessgründen gemacht.

Und das ist halt, was ich ja theoretisch eigentlich, auch Menschen, die einen Podcast starten wollen, immer rate, guck halt wirklich, ob es dir Spaß macht, ob du da Bock drauf hast. Und ich selber habe es halt nicht gemacht. Ja.

[Alex] Ja, man ist dann, glaube ich, auch sehr schnell in so einer Filterblase, also dass man Accounts folgt, die sagen, du brauchst Instagram, und dann interagiert man vielleicht oder guckt sich die Beiträge halt mehr an oder likt sie und dann kriegt man noch mehr von diesen Beiträgen angezeigt und so hat man nur noch Menschen um sich herum, die sagen, man braucht unbedingt Social Media und andere Informationen schaffen das gar nicht in den Feed. Also ich glaube, da kann man schon so ein bisschen gucken, vielleicht sich den Feed zu gestalten, wenn es irgendwie funktioniert, oder eben sich zumindest bewusst zu machen, dass man in einer Blase sein könnte, wo es nur noch eine bestimmte Meinung dann gibt. Hast du das auch so an dir beobachtet mit diesen Blasen, dass du dann in einer drin warst?

[Anika] Ja, total. Also auch thematisch gesehen. Ich habe immer so das Gefühl gehabt, so jeder kennt sich, wir sind so in einer Bubble drin und dann hatte ich so irgendwann mal das Gefühl, so okay, dann sieht man irgendwie neue Experten, denkt man sich so, hä, wer ist das? Wer ist das? Und dann habe ich mal so für mich auch realisiert, okay, das gibt ja sauviele Bubbles da draußen. Das ist halt voll krass, wo man halt so drin ist. Das ist total interessant. Also, ja.

Selbstständig ohne Instagram: Marketingstrategien

[Alex] Nun lass uns doch darüber reden, wie Marketing bei dir jetzt konkret ohne Instagram genau aussieht. Du hast schon gesagt, du hast eine völlige Marketingpause gemacht und hast nicht so viel gemerkt, was ja erstmal sehr spannend ist.

Wie hat sich denn, als du zum Beispiel von Instagram weg bist, wie hat sich denn jetzt deine Reichweite oder die Anzahl der Anfragen oder auch von mir aus Kund*innen bei dir verändert? Oder ist alles gleich geblieben? Was ist passiert?

[Anika] Es ist gleich geblieben. Ja, also es ist auch das Spannende, über Instagram kamen tatsächlich über die Zeit immer gar nicht, also kamen gar nicht so viele.

Also die meisten Menschen, die kamen halt immer über Weiterempfehlungen bei mir, über Google ganz viel und über den Podcast. Und dann halt auch Newsletter irgendwann. Das sind so meine hauptsächlichen Kanäle. Und das ist gleich geblieben, das mache ich auch gleich.

Und ja, ich denke mir, warum nicht etwas nutzen, was gut funktioniert, wo ich Spaß dran habe, wo ich einfach die Inhalte so kreieren kann, wann es mir passt. Und die sind ja auch immer auffindbar. Das ist ja nicht so wie bei Instagram oder bei anderen Social-Media-Kanälen, dass das irgendwann verschwindet oder so. Ich finde, das ist der große Vorteil.

[Alex] Ja, definitiv. Kannst du uns mal durch die einzelnen Schritte der Customer Journey mitnehmen bei dir? Also wie werden Leute dann auf dich aufmerksam? Wie baust du Vertrauen auf? Was sind so deine Verkaufsstrategien? Vielleicht können wir da ja die Plattform so ein bisschen zuordnen für die einzelnen Phasen, damit man das so besser versteht.

[Anika] Gerne. Also gefunden werde ich hauptsächlich über Google. Über Blogartikel.

[Alex] Also SEO.

[Anika] SEO, genau. Da habe ich irgendwann mal mit angefangen. Also als ich damit angefangen habe, hatte ich keinen Plan von SEO, aber hat anscheinend funktioniert. Und dann habe ich bei der Maike von Satzgestalt, mit der habe ich dann zusammengearbeitet und da hatten wir halt ein Coaching zusammen und das hat natürlich auch nochmal wahnsinnig reingespielt in die Karten und das funktioniert auch heute noch gut. Also das ist so wirklich das, worüber Menschen aufmerksam werden auf mich, also hauptsächlich.

[Alex] Ich übrigens auch. Ich habe damals, als ich angefangen habe, so zu überlegen, Podcast, ja oder nein, habe ich gegoogelt. Und dann warst du halt weit oben. Egal, was ich zum Thema Podcast gegoogelt habe, du warst immer irgendwie oben. Und dann bin ich so auf deine Website und auf deinen Podcast aufmerksam geworden. Also es funktioniert. SEO funktioniert.

[Anika] Geil. Ja, und dann hören die halt meinen Podcast danach. Also das ist so der Case, würde ich mal sagen. Und dann noch den Newsletter abonnieren. Und dann, das ist halt so, ich würde mal sagen, die Journey überhaupt. Also das ist so ein Dreamteam, was so gut funktioniert bei mir. Das ist jetzt schon seit zwei, drei Jahren. Ja.

[Alex] Auffällig an deinen Strategien ist ja auch, sie sind alle langfristig. Also SEO, Podcast, Newsletter. Du hast ja jetzt auch einen YouTube-Kanal, richtig? Was im Grunde ja auch eine Suchmaschine ist. Also ich glaube, einige sehen das als Social-Media-Kanal, aber es ist eher eine Videosuchmaschine. Also ist das Absicht, ist Langfristigkeit etwas, was dir wichtig ist in deinem Marketing?

[Anika] Ja, total. Das ist mir nicht nur Marketing wichtig, das ist mir auch im Leben wichtig. Also, ich bin halt kein Mensch oder keine Person, die etwas kurzfristig macht. Ich bin wirklich so auf, ja, ich gucke mir das wirklich Dinge langfristig an und das sehe ich auch in meinem Business.

Ich meine schon allein, wie lange mache ich, ich bin seit 2016 jetzt mit dem, was ich mache, dabei. Und ich mache das konsequent. Mache ich das so, wie ich das mache seit, also ich meine, klar gibt es halt so kleine Veränderungen, aber ich kenne halt Kollegen von mir, die halt schon auch öfters mal wechseln, die Berufsbezeichnung. Also ist völlig in Ordnung, aber ich finde das halt für mich viel, viel besser. Das gibt mir halt einfach so auch Stabilität.

Und ich finde, dass langfristig zahlt sich das halt einfach gerade, was das Marketing anbelangt, zahlt sich das halt doppelt und dreifach aus. Also ich muss halt, ich bin halt auch von der Person her ein bisschen gechillter, ein bisschen, ich brauche mehr Ruhe, mehr Auszeiten. Und da spielt es mir natürlich super in die Karten, wenn ich dann Kanäle habe, die auch ohne mich funktionieren, wo ich nicht ständig irgendwie meine Arbeit reinstecken muss. So, und das ist halt, das finde ich halt ziemlich cool an so langfristigen Kanälen.

[Alex] Du hast vorhin gesagt, am Anfang wurdest du extrem viel weiterempfohlen. Wie kam es denn dazu? Also ich glaube, Weiterempfehlungen sind ja, also viele finden Marketing mit Weiterempfehlungen so ein bisschen, naja, so oldschool und so, man kann sich nicht drauf verlassen. Es stimmt natürlich, man kann sich nicht drauf verlassen. Aber wenn Leute einen weiterempfehlen, ist das natürlich grandios. Die beste Werbung ja eigentlich. Aber wie hast du das denn geschafft am Anfang, dass du da so oft weiterempfohlen wurdest?

[Anika] Das frage ich mich auch. Das ist eine gute Frage. Also ich glaube, zur damaligen Zeit, wo ich damit gestartet habe, 2016, war Podcasting in Deutschland ja noch in den Babyschuhen.

Da war ja noch gar nichts so richtig gefühlt. Und von daher gab es auch nicht viele Dienstleister. Also ich war mit einer der Ersten, die in dem Bereich unterwegs war.

Und das denke ich, und ich war halt damals auch in einer Community, beziehungsweise bin immer noch in der Community. Und da hat sich das dann auch so weiterentwickelt, dass ich dann dadurch, einer hat mich, also die haben mich dann gebucht. Und dann hat sich das halt Mouth-to-Mouth halt irgendwie so, wurde ich dann halt weiter empfohlen und das ist halt total spannend, finde ich.

Also, ich kriege heute noch total viele Weiterempfehlungen von Menschen, die mich irgendwie mal, wo wir mal Kontakt hatten.

Ich hatte auch mal eine Phase, wo ich sehr viele Beratungsgespräche hatte und, so während, ich glaube, während der Pandemie war das, da waren super viele Beratungsgespräche und es hat nicht immer zu einer Zusammenarbeit geführt, aber die Kontakte empfehlen mich auch heute noch weiter, also, obwohl ich auch dazu sagen muss, dass Weiterempfehlungen nicht immer das Nonplusultra sind.

Es ist cool, wenn man weiter empfohlen wird für seine Zusammenarbeit, aber es sind nicht immer die passenden Menschen dabei, die halt zu mir passen als Person und das ist natürlich auch immer das, was man immer so ein bisschen, ja, finde ich, als Nachteil auch betrachtet oder sehen darf. Ja.

[Alex] Ja, gut, aber das gilt vermutlich auch für andere Strategien. Also wenn jemand was googelt, wird das ja auch nicht immer der passende Mensch sein.

Du hast eine Community angesprochen, die dich dann weiterempfohlen hat. Was war das für eine Community?

[Anika] Der Citizen Circle, falls du den kennst.

[Alex] Nee, habe ich noch nie gehört. Und genau, da habt ihr euch, habt ihr euch so, trefft ihr euch da oder welche Rolle spielt so diese Community?

[Anika] Also das ist halt eine Community für ortsunabhängiges Arbeiten. Also da sind halt viele Unternehmer*innen drin, die halt ein Online-Business haben oder irgendwelche anderen, ja, Business-Modelle, die man halt ortsunabhängig halt machen kann. Also auch Freelancer, also alles, was man so sich vorstellen kann.

Aber was das Schöne an dieser Community ist, was ich immer als einen wahnsinnigen großen Vorteil sehe, dass halt sehr viele introvertierte Menschen da drin sind, also nicht so diese Bühnenmenschen, also die sehr laut sind. Und das finde ich halt immer sehr angenehm und da ist es mir auch, weil ich eigentlich nicht so der Community-Mensch bin, ist es mir dann natürlich auch ein bisschen leichter gefallen, mich da einzugrooven, mich da einzufinden und habe da auch lange auch den Podcast auch mit betreut und habe auch Moderation teilweise auch übernommen für den Podcast. Und ja, so hat sich das dann halt alles entwickelt.

Warum ein Podcast eine gute Marketingstrategie ist

[Alex] Das finde ich auch total schön, dass du das nochmal so gesagt hast, Weil man vergisst, glaube ich, dass Beziehungen immer noch so das A und O sind in der Selbstständigkeit. Also diese Oberflächlichkeit, die es auf sozialen Medien gibt, führt vielleicht dazu, dass man Follower hat, viele Follower hat, aber so tiefere Kontakte entstehen einfach, wenn wir mit Menschen auch mehr zu tun haben und persönlichen Kontakt mit Menschen haben. Und deswegen finde ich das nochmal ein schönes Beispiel.

Ja, nun will ich dich natürlich nicht gehen lassen, ohne deine Podcast-Expertise anzuzapfen, wenn ich darf, denn du bist ja Podcast-Strategin, Podcast-Beraterin und ja, ich habe es schon erzählt, ich habe im Grunde ja, als ich gedacht habe, jetzt starte ich einen Podcast oder überlege, ob ich das mache, dich gefunden und genau, also deinen Podcast gefunden und habe mir sämtliche Podcast-Episoden von dir angehört.

Und ich glaube, hatte ich es nicht ich selbst unglaublich spannend gefunden, mich in das Thema einzunerden, hätte ich dich da definitiv für engagiert, denn es ist total hilfreich, was du machst und deswegen … Ja, ich weiß nicht, ob es meinen Podcast so schnell in der Form gegeben hätte, hätte ich deinen Podcast früher nicht entdeckt. Nur so viel dazu.

Aber vielleicht kannst du mal zu Beginn erzählen, warum ist denn ein Podcast eine so gute Social-Media-freie Marketing-Strategie in deinen Augen? Du hast ja selbst einen Podcast, betreust viele Podcasts und genau, warum ist das so eine gute Idee?

[Alex] Also ich finde, ein Podcast bietet halt super wenig Ablenkung. So erst mal, wenn ich mir einen Podcast anhöre, wenn ich mich dafür entscheide, dann ploppen da nicht fünf andere Podcaster auf und sagen, hey, hier, hör auch meinen Podcast. Was ja bei Social Media so ein Ding ist, finde ich. Oder auch bei YouTube kann man das auch so sehen.

Oder auch, nee, bei Google jetzt nicht. Aber ja, ich überlege gerade. Ja, aber das ist halt so ein großer Vorteil, sehe ich, weil wir uns wirklich ablenkungsfrei etwas anhören können. Das ist erst mal voll schön.

Und dann finde ich, die Stimme ist einfach so ein schönes, intimes, persönliches Instrument. Das hört sich immer so komisch an, aber mit der Stimme kann ich halt total gute Verbindung aufbauen zu dem Hörer, zu der Hörerin. Und unsere Stimme ist so individuell wie ein Fingerabdruck zum Beispiel. Ja, das ist natürlich erst mal total toll, dass ich mich da auch so zeigen kann.

Und die Stimme transportiert auch total viel. Also ich kann darüber auch viel wahrnehmen, ob ich die Person ja sympathisch finde oder nicht und kann mich halt wirklich nur erstmal auf die Stimme konzentrieren oder fokussieren, wenn ich das jetzt höre, den Podcast und nicht irgendwie auf alles andere, was wir ja noch mitbringen als Mensch.

Und von daher, das finde ich auch einen großen Vorteil, weil es halt einfach Nähe und Verbindung schafft, so ein Podcast und von der Stimme her und ich kann, ich weiß immer, Authentizität ist immer so ein Buzzword, aber ich weiß leider nicht, wie ich es anders ausdrücken kann, aber ich finde, wir können uns halt einfach auch anders zeigen mit der Stimme in einem Podcast, als ich jetzt beispielsweise mich vor einer Kamera vielleicht zeige oder auf, ja, Instagram beispielsweise zeigen würde. Das ist schon anders.

Also man groovt sich natürlich am Anfang ja erstmal ein und wenn man den Podcast einspricht, vor so einem Mikrofon sitzt, aber dann... Wenn man das erstmal so für sich so geschafft hat, ist es halt auch voll schön, so finde ich, man hat, ja, man hat halt einfach auch so eine schöne Aufnahmeatmosphäre, so.

Podcast in der Customer Journey

[Alex] Und welche Funktion würdest du sagen, erfüllt so ein Podcast in der Customer Journey?

[Anika] Verbindung aufbauen, ja, Vertrauen schaffen, das ist so, das ist auf jeden Fall ein Punkt, weil so Menschen, die zu mir kommen, zum Beispiel, die sagen, ich habe mir jetzt total viele Podcast-Folgen von dir angehört, so, nachdem ich dich auf Google gefunden habe.

Und das ist für mich dann halt so ein Zeichen, okay, Vertrauen schaffen.

Ich kann halt gucken, ob diese verkörperte Expertise, die kann ich halt über die Stimme und über das Wissen oder was, wie auch immer ich den Podcast gestalte, kann ich da halt einfach auch sehr gut rüberbringen und transportieren. Ja.

[Alex] Was ich auch so schön finde, ist, dass man sich ja aktiv entscheidet, eine Folge zu hören. Das ist ja nicht wie auf Instagram, dass ich einfach einen Feed habe und ich scroll und scroll und sehe da Beiträge, sondern jemand muss sich gezielt dafür entscheiden, auf Play zu drücken und zwar dann jede Woche quasi aufs Neue bei einer neuen Folge oder alle zwei Wochen oder wie auch immer. Also ich glaube, dieses bewusste Entscheiden ist auch nochmal total wertvoll, oder? Wenn man so überlegt, auch später für den Verkauf.

[Anika] Total. Ja, also wenn ich mich halt dafür entscheide und deswegen ist so, wenn ich jetzt Podcaster bin, das darf ich halt auch immer im Kopf haben, dass sich Menschen ja dafür bewusst entscheiden, meine Episoden zu hören. Und deswegen darf ich da auch gerne gucken, wie ich die Zeit von denen natürlich auch nutze.

[Alex] Gibt es denn deiner Erfahrung nach Nischen oder Bereiche, Themen, wo du sagst, da lohnt es sich definitiv, einen Podcast zu starten? Oder lohnt es sich immer, einen Podcast zu starten? Oder für manche Nischen besonders?

[Anika] Und also es lohnt sich schon besonders, einen Podcast zu starten, finde ich. Also ich kenne jetzt kein Thema, für was es sich jetzt nicht eignen würde. Ich glaube an jedes Thema.

Und so im Business-Bereich oder ich beobachte halt sehr, dass es so im Coaching-Bereich ist. Das ist schon so ein Must-Have, habe ich so das Gefühl, so einen Podcast zu haben. Aber generell thematisch gesehen, wenn ich mir das immer mal angucke, ich habe das Gefühl, es ist … gefühlt gibt es halt für jeden Bereich oder für jedes Thema schon einen Podcast, was natürlich jetzt nicht abschrecken soll.

[Alex] Ich wollte gerade sagen, lohnt es sich da noch?

[Anika] Es lohnt sich. Es lohnt sich definitiv noch, weil wir bringen ja alle unsere eigenen Erfahrungen ja auch rein, wenn wir jetzt einen Podcast starten. Und es ist immer total interessant.

Ich habe, ich muss mal eine Story dazu erzählen, weil das ist vielleicht auch nochmal so ein Augenöffner dazu. Ich arbeite jetzt ganz neu mit einer Kundin zusammen und wir haben letztes Mal geguckt, was es für andere Podcasts in ihrer Nische gibt, und sie war total überfordert, weil es schon so viele gibt und wollte schon fast aufgeben und dann meinte sie zu mir, ja, Anika, du hast voll Glück, weil du hast ja keine Mitbewerber. Von dir gibt es ja keine, also du hast niemanden da draußen und ich so, hä? Also das stimmt nicht. Also es gibt auch andere, aber sie hat die anderen einfach nicht wahrgenommen, die hat die anderen nicht gesehen und ich finde, das ist mal ein schönes, ja, das ist ein schöner Pluspunkt. Oder vielleicht gibt es da draußen auch Hörer, die das Thema jetzt von einem anderen noch nicht wahrgenommen haben. Vielleicht ist man die Person, die das natürlich dann nach vorne bringt.

[Alex] Also bei mir ist es auch so, wenn ich mich für ein Thema interessiere, dann kann ich ja gar nicht genug dazu lesen oder hören. Also es ist dann ja nicht so, dass ich sage, aber ich höre jetzt nur zwei Podcasts zu Thema X, sondern da freue ich mich ja über jeden neuen Podcast, den ich entdecke oder über jedes neues Buch, das ich zu einem Thema entdecke. Also ich glaube, gerade wenn es Leute gibt, die dasselbe machen, muss es ja überhaupt nichts Schlechtes sein.

[Anika] Nee, absolut. Und jeder hat ja eine andere Sichtweise auf die Themen. Also es ist natürlich auch schön, dann auch immer unterschiedliche Sichtweisen zu sehen, anstatt immer nur eine Perspektive.

[Alex] Und wie mache ich das jetzt konkret? Also wenn ich jetzt die Idee habe oder den Plan habe, ich will einen Podcast starten, wie komme ich dann zum fertigen Podcast? Welche wichtigen Schritte muss ich da gehen?

[Anika] Also wichtig ist natürlich das Thema, die Idee, das an sich sollte schon mal da sein. Das ist ein ganz wichtiger erster Schritt. Und das Warum dahinter, also warum ich den Podcast überhaupt starten will, habe ich darauf Bock.

Also weil ich erlebe es halt auch oft, dass Menschen den Podcast halt nur starten, weil man es halt gerade so macht. Also wie beim Thema Instagram. Und das ist natürlich die falsche Herangehensweise, meiner Meinung nach, weil das zeigt sich dann irgendwann. Irgendwann verliert man die Lust am Podcasten, weil man halt einfach nicht so den Bock drauf hat. Das ist auf jeden Fall ganz wichtig.

Und ja, dann würde ich mir mal, ich würde mich mal hinsetzen, wirklich auch mal brainstormen, was für Themen, über was könnte ich denn jetzt wirklich sprechen? Weil das ist auch oft so eine Hürde im Kopf, was ist, wenn mir die Themen ausgehen? Aber wenn ich dann da mal so eine Liste habe, über was ich alles sprechen kann, dann ist man da auch schon viel schlauer und motivierter, da ranzugehen an das Podcast-Thema.

Und ja, Mikrofon, Technik, das ist jetzt auch nicht so das Ding. Das ist auch für viele so eine kleine Würde im Kopf.

Ja, aber da kann ich auf jeden Fall die Angst nehmen. Das ist auf jeden Fall sehr, es ist leicht, es ist einfach. Es gibt Einkaufslisten dafür. Also es ist jetzt kein Hexenwerk. Es ist alles total leicht. Also jeder kann das machen. Jeder kann mit der Technik einen Podcast starten.

[Alex] Auch auf deinem Blog gibt es ganz, ganz viele Tipps dazu übrigens. Weiß ich aus eigener Erfahrung.

[Anika] Ja, ich würde vielleicht auch dann mal eine Testaufnahme auch machen. Das wäre auch nochmal gut, bevor man jetzt einen Podcast startet. Das nimmt auch so ein bisschen den Druck, wenn man schon mal ans Mikrofon gesprochen hat. Und ich weiß, dass viele da draußen ja eh Sprachnachrichten gerne auch verschicken mal ab und zu. Eigentlich ist man da ja schon so ein bisschen drin in diesem ganzen Thema. Aber vor so einem riesen Mikrofon zu sitzen, das ist immer noch eine andere Geschichte nachher.

[Alex] Und wenn dann soweit alles steht und quasi so der Podcast-Launch ansteht, wie wird das deiner Erfahrung nach ein erfolgreicher Podcast-Launch? Du hast es schon angesprochen, dass man vielleicht nicht nach ein paar Folgen dann die Lust verliert. Also wie macht man das so, dass man immer mehr Menschen erreicht mit der Zeit?

[Anika] Also ich würde eh ein paar Folgen schon mal vorplanen und aufnehmen und auch für den Launch-Termin quasi auch schon veröffentlichen, also so zwischen drei bis fünf Episoden. Das würde ich schon machen, damit da einfach schon ein bisschen Futter da ist, dass die Hörer*innen nachher sich auch schon mal so ein bisschen eingrooven können. Also das würde ich auf jeden Fall schon mal machen für so einen Launch.

Und dann auch schon für ein paar Termine auch ein bisschen vorplanen, dass man da auch schon gut in der Zeit ist und nicht so den Stress hat nachher, weil das ist natürlich ganz wichtig.

Dann würde ich auf jeden Fall auch nicht einfach den Podcast jetzt launchen und sagen, ich lege mir jetzt ein Datum fest und mache das jetzt da. Ich würde vielleicht schon mal vorher irgendwie, wenn ich zum Beispiel ein Newsletter habe, schon mal informieren, sagen, ich plane das jetzt. Also da gibt es ja diverse Wege, wie wir das machen können, wenn da Menschen da draußen jetzt noch Social Media nutzen und darauf Bock haben, das kann man natürlich auch alles nutzen im Prozess, also ist auch alles easy, also das geht durchaus.

Was ich noch machen würde, ist einen Podcast-Trailer zum Beispiel auch zu veröffentlichen, vielleicht schon mal eine Woche vorher, vor dem Launch, dass das schon mal alles eingerichtet ist und dass wir da auch schon mal entspannt an die ganze Sache rangehen können. Das hilft auch nochmal. Ja.

[Alex] Ich kann das auch nur bestätigen. Also ich habe damals auch gleich kommuniziert und das hatte für mich dann gleich so eine Verbindlichkeit und ich wusste, okay, du kannst nicht wieder weg, wenn dann schon Leute schreiben, oh ja, cool. Also das Ankündigen und so ein bisschen verbindlich machen, hilft es dann auch durchzuziehen.

[Anika] Ja, total. Selber hat man dann halt so dieses Datum im Kopf und es gibt ja auch Menschen, die sich darauf dann freuen, die sich darauf vorbereiten.

Podcast-Wachstum ohne Social Media

[Alex] Nun hören ja vermutlich Menschen zu, die sich gerade für Social Media-freie Marketingstrategien interessieren. Wie ist das jetzt beim Podcast? Also wie bekommen wir auch ohne Social Media Hörer*innen für unseren Podcast? Wie ist da deine Erfahrung? Was funktioniert da?

[Anika] Also, was richtig gut funktioniert, ist Podcast-Interviews. Das ist auf jeden Fall ein Punkt, der funktioniert, weil das ist halt die gleiche Plattform. Also, da muss ich jetzt nicht irgendwie um woanders hin wechseln und kann schon gleich mit meiner Stimme und meiner Präsenz auch überzeugen.

Also, sprich, ich könnte mir jemanden in meinen Podcast einladen. Das könnte eine Launch-Strategie sein, auch für den Anfang auch schon, weil die Person teilt es vielleicht auch nochmal irgendwie mit ihrem Netzwerk oder wie auch immer.

Und was auch nochmal schön ist, wenn ich vielleicht für den Launch, wenn ich es irgendwie schaffe, das jetzt nicht muss, aber auch in anderen Podcasts vielleicht auch zu Gast zu sein.

Vielleicht habe ich ja Business-Kontakte, die vielleicht auch Bock haben, mich einzuladen. Also das ist auch immer noch eine schöne Möglichkeit, finde ich, weil das ist meiner Erfahrung nach, bringt das auf jeden Fall sehr viel für einen Podcast.

Und was ich auch machen würde, ist natürlich die Newsletter nutzen. Ganz klar.

[Alex] Wenn man einen hat, ja.

[Anika] Wenn man einen hat, genau. Aber man kann es auch gleichzeitig mit aufbauen, mit dem Podcast-Start. Das ist natürlich auch nochmal cool.

Podcast-Länge und Veröffentlichungsfrequenz

[Alex] Gibt es eigentlich deiner Erfahrung nach so Empfehlungen für eine Länge oder eine Frequenz, die gut ist? Also, wenn jetzt Leute sich fragen, wie kurz oder lang müssen die Folgen sein und wie oft muss ich die veröffentlichen? Was würdest du den Menschen raten?

[Anika] Also erstmal würde ich immer gucken: Wie viel Zeit habe ich eigentlich in meinem Business? Würde mich das zum Beispiel überfordern, jede Woche zu veröffentlichen? Das ist so ein ganz wichtiger Punkt, weil der Podcast ist ja nicht unser Business und ich weiß, dass es Menschen da draußen gibt, die stecken am Anfang sehr viel Zeit in so einem Podcast und auch in eine regelmäßige Veröffentlichung. Von daher würde ich da einfach mal das erstmal kurz abchecken.

Und dann ist es halt auch nochmal wichtig, was meine potenziellen Hörer*innen, was haben die dann auch für Zeit, den Podcast sich anzuhören. Also, wenn ich zum Beispiel Mamas habe, die haben jetzt vielleicht nicht Zeit, sich immer anderthalbstündige Podcasts anzuhören.

So, vielleicht doch, kann man aber vorher auch vielleicht schon mal abfragen, wenn man zum Beispiel ein Newsletter hat, kann man ja auch schon mal eine Umfrage machen, das ist jetzt auch, das kommt auch immer gut an und mal gucken, wie ist denn so die Tendenz so, und ansonsten wenn man jetzt noch kein Newsletter hat oder jetzt irgendwie noch nicht so richtig weiß, bietet sich halt immer an, wenn ich zum Beispiel Solo-Episoden habe, wo ich alleine spreche, das immer so maximal so 20 Minuten. Das ist so das, wie sich das so ein bisschen eingependelt hat, würde ich mal sagen. Und da ist auch die Aufmerksamkeit so erfahrungsgemäß auch groß von Podcast-Hörern, also bis zu dieser Zeit, also alles, was da drüber ist, ist immer so ein bisschen, naja, ist mal schnell weg vielleicht.

Und Interviews dürfen gern auch ein bisschen länger gehen. Also das kann auch 40 Minuten, 60 Minuten sein, je nachdem, was es jetzt für ein Thema ist. Aber wenn sich jetzt zwei Menschen unterhalten, sind Podcast-Hörer*innen irgendwie so ein bisschen eher gewillt zuzuhören.

[Alex] Aber es gibt ja auch andere Extreme. Also zum Beispiel mein Sohn hört diesen ZEIT-Podcast so gerne … „Alles gesagt“. Da sind ja teilweise neunstündige Interviews und er findet das ganz toll. Er hört sich auch manche mehrmals an. Also ich glaube, auch für andere Versionen gibt es da auch bestimmt Leute, die das halt mögen.

[Anika] Total, ja.

Am Ball bleiben: Commitment für den Podcast

[Alex] Wir haben ja schon gesagt, ein Podcast ist eher so eine langfristige Marketingstrategie und deshalb meine allerletzte Frage an dich: Wie können wir es uns denn leichter machen, am Ball zu bleiben und nicht gleich aufzuhören?

[Anika] Vorplanen. Commitment schaffen. Also ich würde für mich selber mal überlegen, was bedeutet Commitment für mich? Also wie kann ich eine Verbindlichkeit für mich schaffen, dass ich den Podcast aufnehme?

Ich zum Beispiel, ich mache das so, wenn ich Einzelepisoden aufnehme mittlerweile, ich habe mir hier, also hier auf Bali gibt es halt so Podcast-Studios und ich habe mir da einen Raum gemietet, dass ich wirklich dann auch dieses Commitment habe, dafür Geld ausgebe und dann quasi gleich mehrere Episoden aufnehme. Das hilft mir wahnsinnig.

Also es kann vielleicht für jemand anderen was anderes sein.

Und was mir auch hilft, schon mal so Themen, wenn eine Idee kommt, in meinen Plan zu schreiben, einfach mal brainstormen, alles einfach aufschreiben, dass man da immer genug Themen, genug Futter hat für Podcast-Episoden. Also das hilft wahnsinnig doll, am Ball zu bleiben, und auch für Interviews da auch schon mal die Person anzuschreiben.

Es dauert halt auch immer Zeit, anschreiben, Termine finden. Das geht nicht alles von heute auf morgen so super schnell und da ist halt Vorplanen, das ist einfach so ein Safety-Ding, was hilft.

[Alex] Ja, Annika, ich danke dir herzlich, dass du heute hier warst und uns über den Podcast als social mediafreie Marketingstrategie und deinen Instagram-Ausstieg erzählt hast.

Vielen Dank.

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