Vier Jahre ohne Instagram
Im August habe ich einen kleinen, aber feinen Geburtstag gefeiert. Nein, nicht meinen eigenen – mein Instagram-Ausstieg hat sich zum vierten Mal gejährt.
Vier Jahre lang spielen Likes, Reels, Selfies, Filter, Storys und Karussellposts nun keine Rolle mehr in meinem Leben. Auch was Mark Zuckerberg will, nicht will, plant oder geändert hat, ist mir schnurzpiepegal. (Es ist herrlich!)
Mein Social-Media-Ausstieg ist nun offiziell ein Kindergartenkind:
Es kann rennen und Laufrad fahren und braucht an den meisten Tagen keinen Mittagsschlaf mehr. Ich muss es nicht mehr so betüddeln wie früher und genieße, wie groß und selbstständig es an den meisten Tagen schon ist. Noch zwei Jahre, dann kommt es offiziell in die Schule und ich werde mich fast gar nicht mehr an die Zeit, als es noch ein Baby war, erinnern können.
Doch heute möchte ich kurz innehalten und auf die letzten vier Jahre ohne Instagram zurückblicken.
Blickst du mit?
Leben mit Instagram = Erschöpfung
Wenn ich daran denke, was Instagram für mein altes Leben bedeutete, fällt mir vor allem ein Wort ein: Erschöpfung.
Was Instagram von mir forderte, passte nicht zu meinen Stärken, Werten und Zielen. Es passte nicht zu meiner Persönlichkeit, Energie und der Art, wie ich Reize verarbeitete. Instagram passte nicht zu meinem Leben.
Und dennoch war ich fast fünf Jahre lang (fast) täglich dort.
Dass ich diese Plattform so lange als Marketingkanal nutzte, obwohl es mir so schwer fiel, hat mich erschöpft.
Jede Zelle meines Körpers, jeder Knochen, jeder Muskel war müde und ausgelaugt – bis eines Tages eine Grenze überschritten war und ich wusste: Wenn du auch nur einen Tag so weiter machst, wirst du ernsthaft krank …
Leben ohne Instagram = Freiheit, Kreativität, Einklang, Frieden
Wenn ich daran denke, was der Instagram-Ausstieg für mein neues Leben bedeutet, fallen mir viele Worte ein.
Meine Arbeitszeit nur mit den Marketingstrategien zu verbringen, die zu mir passen, fühlt sich an wie Freiheit und schafft Raum für Kreativität.
Meine Arbeitszeit mit Aufgaben zu füllen, die ich auch erledigen will, fühlt sich an wie Einklang. Und ein Leben ohne einen sich ständig aktualisierenden Feed und emotionalisierende Inhalte? Wie Frieden im Kopf!
Arbeiten ohne Instagram
Auch genieße ich es, meinen Arbeitsalltag nicht mehr auf Instagram festhalten zu müssen: Dinge einfach zu machen, Gefühle einfach zu fühlen, Gedanken einfach zu haben, ohne dass ich mir überlege, wie ich das Ganze nun in eine 15-sekündige Story verpacke oder in einen 2.200 Zeichen langen Post.
Ich genieße es, meine Mittagspause mit einem Spaziergang zu verbringen und nicht daran denken zu müssen, noch für eine Story ein Selfie vor dem Neckar zu machen oder festzuhalten, wie dreckig der Hund ist, wenn er einen Stock aus der Erde buddelt.
Ich genieße es, mein Leben nicht für Instagram leben zu müssen, sondern für mich.
Marketing ohne Instagram
Für viele ein Ding der Unmöglichkeit, für mich inzwischen unaufgeregter Alltag:
Ich weiß von mir, meinen Kundinnen und Interviewpartner*innen aus dem Podcast, dass die Kombination aus Website, Blog, SEO, Podcast, Gastartikel und Newsletter mindestens genauso gut funktioniert und dass Marketing ohne Social Media nun wirklich keine Schnapsidee mehr ist, sondern eine völlig legitime, in der Praxis erprobte Möglichkeit, selbstständig zu sein.
Ist Instagram die richtige Plattform für dich?
Einen ersten Hinweis können deine Antworten auf die folgenden drei Fragen geben:
Was fühlst du, wenn du an Instagram denkst?
Was fühlst du, wenn du auf Instagram bist?
Was fühlst du, wenn du auf Instagram warst?
Sind das überwiegend angenehme Gefühle oder unangenehme?
Dein Körper lügt nicht.
(Instagram-Coaches, die auf Instagram das Blaue vom Himmel versprechen, manchmal leider schon.)