Social-Media-frei
Der Podcast für Marketing ohne Likes, Reels & Selfies
Worum geht’s?
In diesem Podcast nehme ich soziale Medien kritisch unter die Lupe und spreche darüber, wie Selbstständige online sichtbar werden können, ohne ständig ihr Frühstück auf Insta zu posten.
Es geht um „immergrüne“ Marketingstrategien und darum, wie Selbstständige entspannt und nachhaltig ihre Produkte oder Dienstleistungen verkaufen.
Dauergeposte und Dauerhustle nicht nötig!
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Mein Buch „Don’t be evil“ ist da (yay!) und ich lese aus dem ersten Kapitel vor
Heute, genau heute, ist mein zweites Buch im Rheinwerk Verlag erschienen. Es heißt „Don’t be evil – wie gutes Marketing gelingt“ und ich dachte mir, dass ich dir heute mal einen Auszug aus dem allerersten Kapitel vorlese, damit du einen ersten Eindruck bekommst.
Heute, genau heute, ist mein zweites Buch im Rheinwerk Verlag erschienen. Du kannst es direkt beim Verlag bestellen oder in der Buchhandlung deines Vertrauens. Und in den nächsten Tagen wird es das Buch auch in Onlineshops wie Amazon zu kaufen geben und natürlich auch an allen anderen Orten, wo es gute Bücher gibt.
Das Buch heißt übrigens „Don’t be evil – wie gutes Marketing gelingt“ und ich dachte mir, dass ich dir heute mal einen Auszug aus dem allerersten Kapitel vorlese, damit du einen ersten Eindruck bekommst.
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Da es ein Auszug aus dem Buch ist, gibt es diesmal kein Transkript.
Der Verlag stellt aber auf seiner Website eine Leseprobe zur Verfügung.
Shownotes
Nutze ich Social Media privat?
Dass ich keine sozialen Medien mehr fürs Marketing nutze und auch andere Selbstständige dazu berate, weißt du vermutlich. Zusätzlich werde ich immer wieder gefragt, wie ich es eigentlich privat mit Social Media halte. Und genau das möchte ich dir in dieser Podcastfolge erzählen.
Dass ich keine sozialen Medien mehr fürs Marketing nutze und auch andere Selbstständige dazu berate, weißt du vermutlich.
Zusätzlich werde ich immer wieder gefragt, wie ich es eigentlich privat mit Social Media halte.
Und genau das möchte ich dir in dieser Podcastfolge erzählen.
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Ja, in dieser Podcastfolge wird es also etwas privater. Denn ich möchte dir von meiner privaten Social-Media-Nutzung erzählen.
Erst einmal: Warum ist es überhaupt sinnvoll, zwischen einer beruflichen und einer privaten Social-Media-Nutzung zu unterscheiden?
Nun, das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn man privat in ganz anderen Kreisen unterwegs ist als beruflich.
Zum Beispiel, wenn man weiter weg von zu Hause wohnt und soziale Medien eine Möglichkeit sind, Kontakt zu Freundinnen und Familie zu halten.
Möglicherweise besteht dann der Instagram-Feed aus Fotos von seinen Liebsten, von Menschen, die man total gerne hat und wo man sich einfach dafür interessiert, was gerade bei ihnen so los ist.
Oder andersrum ist es vielleicht praktisch, einmal etwas von sich zu posten und alle anderen bekommen es mit und man muss nicht den Menschen einzeln erzählen: Hey, ich bin gerade wieder in Deutschland. Wollen wir uns mal treffen?
Vielleicht hat man privat auch ein ganz nischiges, nerdiges Hobby und nutzt soziale Medien dafür, mit anderen über das Thema abzunerden. Also vielleicht dreht sich das Privatleben nur darum, keine Ahnung, Sauerteigbrot zu backen, und man ist dann eben in diversen Facebook-Gruppen oder WhatsApp-Gruppen, um sich über die neuesten Tipps und Tricks zu Sauerteig austauschen oder so.
Das sind zwei Beispiele von Fällen, wo soziale Medien einem gut tun könnten, und ich bin mir sicher: Da gibt es bestimmt noch viel, viel mehr Beispiele, dass soziale Medien auch mal so gar nichts mit Marketing, Inszenierung, Stress oder Druck zu tun haben müssen, sondern einem das Leben wirklich schöner machen können.
Und wenn das so ist, kann es eine gute Idee sein zu sagen: Ich unterscheide zwischen einer beruflichen und einer privaten Nutzung sozialer Medien. Also vielleicht bin ich beruflich gar nicht mehr dort, weil mir die ganze Dynamik in meinem Bereich nicht gefällt, aber privat lieb’ ich es einfach für die und die Fälle.
Ich erzähle ja immer und immer wieder, dass es nicht nur zwei Möglichkeiten gibt, Social Media zu nutzen, also: Entweder nutze ich es ganz exzessiv oder lösche alle Kanäle, sondern es gibt natürlich auch Zwischenwege und Zwischenlösungen.
Zum Beispiel kann man sagen, bestimmte Plattformen tun mir nicht gut, die lass ich weg. Andere behalte ich dafür.
Man könnte aber eben auch sagen: Beruflich tun mir soziale Medien nicht gut, da geh ich raus. Aber privat mag ich es dort und bleibe dort.
Nun, das einfach mal grundsätzlich zum Thema.
Und bei mir selbst ist es jetzt aber so, dass es für mich persönlich kaum einen Unterschied gibt zwischen beruflich und privat.
Soziale Medien tun mir in 95 Prozent der Fälle einfach nicht gut.
Das liegt vor allem an dem süchtig machenden Design und an den emotionalen Triggern, von denen man inzwischen ganz genau weiß, dass sie gut funktionieren.
Und Menschen deshalb da gezielt Emotionen wie Wut zum Beispiel triggern.
Das liegt auch an der Vergleichskultur, die auf Social Media einfach super stark ist. Wenn Menschen dort irgendetwas erzählen, dann vergleiche ich mich im Grunde ständig damit und muss höllisch aufpassen, dass ich da nicht in Selbstzweifel abrutsche.
Und deshalb ist es für mich grundsätzlich total egal, ob ich mich da aus beruflichen oder privaten Gründen einlogge: Ich merke diese negativen Effekte auf jeden Fall.
Und deshalb habe ich persönlich gar nicht den Wunsch, privat da etwas ganz anderes zu machen als beruflich.
Aber gehen wir da noch mal Schritt für Schritt durch.
Facebook und ich
Der erste Social-Media-Kanal, den ich privat genutzt habe, war Facebook. Ich hatte da ein paar Jahre ein Konto. Ich glaub, ich hab da mal Hochzeitsbilder gepostet oder so was. Aber im Grunde hab ich einfach nur geguckt, was andere posten. Ich selbst war da nicht sonderlich aktiv. Und hab dann auch irgendwann das Konto gelöscht, weil ich Facebook alles in allem nicht besonders spannend fand und gemerkt habe, dass es mir auch nicht sonderlich gut tut, anderen Menschen beim Leben zuzugucken.
Und als ich mich dann selbstständig gemacht habe, habe ich wieder einen privaten Account gebraucht, um mir eine Facebook-Seite anzulegen. Aber ich hab diesen Account nie privat genutzt, weil, wie gesagt: Ich hatte mich privat schon von Facebook verabschiedet und kein Interesse, das wieder auferstehen zu lassen.
Insofern war das privat überhaupt kein Drama für mich, von Facebook wegzugehen, und ich hatte bis heute noch kein einziges Mal den Wunsch, Facebook privat zu nutzen.
Pinterest und ich
Der zweite Social-Media-Kanal bzw. es ist ein Suchmaschinen-Social-Media-Mix, den ich hatte, war Pinterest. Und das war für mich ja richtig lebensverändernd. Denn ich hab mich quasi auf den ersten Blick in Pinterest verliebt und hab, wie du vielleicht weißt, mich dann auch als Selbstständige auf Pinterest-Marketing spezialisiert. Und das habe ich dann auch tatsächlich privat und beruflich sehr, sehr intensiv genutzt.
Aber mit der Zeit hatte sich Pinterest verändert, vor allem ab 2019, als sie Werbeanzeigen in Deutschland released hatten. Und dann hat mir Pinterest auch privat eigentlich nicht mehr so viel Spaß gemacht, weil der Start Feed voll war mit Werbung und weniger mit den Pins von den Accounts, denen ich gefolgt bin. Und als ich dann 2020 angefangen habe, mich von Social Media zu lösen, hat das nicht nur mein berufliches Pinterest-Konto betroffen, sondern eben auch mein privates Pinterest-Konto.
Also den privaten Pinterest-Account gibt es tatsächlich noch, aber ich habe meine Zugangsdaten nicht mehr, weil das eine alte E-Mail-Adresse von mir war.
Ich hab das Konto 2011 angelegt und das ist einfach eine E-Mail-Adresse, auf die ich nicht mehr zugreifen kann. Das heißt, da komme ich nicht mehr rein und mache mir ehrlich gesagt auch nicht die Mühe, das jetzt irgendwie zu lösen.
Ich hab da auch erst wieder dran gedacht, als ich mir Gedanken für diese Folge gemacht habe.
Es ist also überhaupt nichts, was mich im Alltag in irgendeiner Weise beschäftigt. Ich verspüre nicht mehr den Wunsch, zu Pinterest zu gehen, habe keine App auf meinem Smartphone und deshalb, ja, spielt Pinterest überhaupt keine Rolle mehr in meinem Privatleben.
Witzig übrigens, das zu sagen. Ich hab früher immer gedacht, ich würde mich ohne Pinterest so uninspiriert fühlen. Aber das ist überhaupt nicht der Fall. Ich hab immer noch genügend Idee fürs Kochen und Einrichten und Leben und was weiß ich was.
X (Twitter) und ich
Der dritte Social-Media-Account, den ich privat hatte, war Twitter. Da war ich die meiste Zeit stille Beobachterin, hatte aber auch einmal die Phase, wo ich ein bisschen aktiver war und mich daran versucht habe, lustig zu sein. Aber diese Phase war kurz und ich hab den Account dann auch wieder gelöscht.
Und dann, als ich mich selbstständig gemacht habe, dachte ich wieder, ich bräuchte jetzt dringend einen beruflichen Twitter-Account, und hab mir wieder einen angelegt, aber schnell gemerkt, dass der raue Ton, der schon damals 2016 auf Twitter herrschte, so überhaupt nichts für mich war. Also so gar nichts. Und ich hab dann relativ bald den Account auch wieder gelöscht, weil er mich einfach nur gestresst hat und mir schlechte Laune gemacht hat.
Und spätestens seit Elon Musk da jetzt X daraus gemacht hat, weiß ich: Mich zieht es privat überhaupt nicht da hin. Das ist inzwischen kein tragbarer Ort mehr und deswegen auch hier: keine private Nutzung.
Instagram und ich
Ja, und dann kam meine persönliche Hölle auf Erden: Instagram. Da war ich nie privat unterwegs. Den Account habe ich mir nur angelegt, weil ich mich selbstständig gemacht hatte und dachte, das muss jetzt so sein.
Ich fand es vorher immer merkwürdig, so viel von meinem Leben preiszugeben. Ich bin überhaupt der Typ Mensch, der ständig gerne Fotos von sich macht oder das, was im Alltag passiert, gerne dokumentiert oder in Szene setzt. Ich bin auch kein Mensch, der ständig das Smartphone dabei hat und alles immer fotografiert. Ich esse mein Essen sehr gerne heiß und mir würde es nicht im Traum einfallen, das vorher zu fotografieren. Ja, soweit denke ich gar nicht.
Insofern ja: Privat hat mich Instagram noch nie gereizt. Ich war da einfach nur, weil ich dachte, ich muss.
Und als ich mich dann beruflich von Instagram verabschiedete, hatte ich auch überhaupt kein Interesse daran, privat weiter dort zu sein. Insofern habe ich da kein einziges Mal den Gedanken gehabt, dass ich da einen privaten Account bräuchte.
TikTok und ich
Und als dann 2020 die Pandemie kam, kam TikTok in mein Leben und ich will nicht lügen, es war zu Beginn eine großartige Ablenkung vom Lockdown und von der ganzen Anspannung zu dieser Zeit.
Aber ich hab sehr schnell gemerkt, dass TikTok einfach den krassesten Algorithmus hat und dass ich höllisch aufpassen muss, da nicht süchtig zu werden. Und ich hab es so alibimäßig versucht, TikTok beruflich zu nutzen, aber mehr schlecht als recht.
Und als ich mich dann von Social Media verabschiedet habe, war der TikTok-Account einer der ersten, der dran glauben musste, weil ich auch einfach gemerkt habe: Was da bei mir im Hirn passiert, das kann nicht gut für mich sein.
Und deshalb habe ich bis heute nicht den Wunsch, privat auf TikTok unterwegs zu sein und mir einen privaten Account anzulegen.
Recherche-Accounts auf Instagram und X
Gleichzeitig ist es so, dass ich auf Instagram und auf X aktuell je einen Rechercheaccount habe. Was meine ich damit?
Denn das Ding ist, dass ich inzwischen ja Bücher schreibe – über Social Media. Und das bedeutet manchmal, dass ich mir dort einen bestimmten Post angucken muss, für das Buch. Manchmal muss ich es mir einfach nur durchlesen. Ein anderes Mal brauche ich einen Screenshot.
Und bei TikTok geht das auch ohne Konto, aber auf Instagram und X geht das leider nur mit Konto. Deshalb habe ich mir vor einiger Zeit dort Konten angelegt.
Mit denen mache ich überhaupt nichts. Aber wenn ich für einen Post nachlesen etwas muss fürs Bücherschreiben, kann ich mich zumindest auf dem Desktop kurz einloggen. Und wenn ich den Post gelesen habe, wieder ausloggen. Und das war’s dann auch.
Wichtig ist mir einfach nur: Ich hab das nicht als App. Ich folge niemandem. Ich mach da nichts. Ich guck da nicht rein.
Ist vielleicht ein bisschen so wie mit einer Versicherung. Wir denken nicht die ganze Zeit daran, dass wir eine Haftpflichtversicherung haben. Wir stehen jetzt morgens nicht auf und denken: Oh, ich muss die Haftpflichtversicherung checken.
Aber wenn dann was passiert, ist sie da und ja, so ist es auch mit den Recherchekonten: Spielt im Alltag über keine Rolle mehr für mich, aber wenn ich was nachlesen muss, sind sie da.
YouTube und ich
Was ich aber immer noch habe und weiterhin super gerne im Alltag nutze, ist YouTube, was je nach Definition ja auch als visuelle Suchmaschine verstanden wird. Also es ist nicht so ein klassisches soziales Netzwerk.
Ich weiß, dass alle negativen Dinge, die ich an Social Media sehe, auch für viele Menschen bei YouTube zutreffen. Aber bei mir war das eigentlich noch nie der Fall.
Für mich ist YouTube einfach eine Suchmaschine für Anleitungen.
Ich hab mir zum Beispiel vor fast vier Jahren ein Klavier gekauft. Und ich nehme keinen Klavierunterricht und wenn ich mal den Wunsch habe, ein bestimmtes Stück spielen zu können, gehe ich dann eben zu YouTube und gucke mir dort ein Tutorial an oder kaufe mir dort sogar auch Noten.
Dasselbe mache ich auch bei Sport. Also wenn ich zum Beispiel Rückenschmerzen habe und Übungen für den Rücken suche, gehe ich zu YouTube und mache dort eine Yoga-Sequenz nach.
Und so weiter.
Das heißt, es ist nicht so, dass ich auf meinem Smartphone die YouTube-App hätte. Auf meinem Smartphone gibt es überhaupt keine Social-Media-Apps mehr.
Aber YouTube lässt sich eben total easy im Browser aufrufen und jedes Mal, wenn ich eine konkrete Fragestellung habe, mache ich das und suche dort nach einer Anleitung. Und gehe da wieder raus.
Das ist ein Nutzungsverhalten, das mein Leben total bereichert und mir gut tut und deswegen bin ich absolut fein damit und werde ich, glaube ich, auch in nächster Zeit so handhaben.
Es wäre etwas anderes, wenn ich YouTube als App nutzen würde und dann, keine Ahnung, immer die App öffnen würde und checken würde, was es Neues in meinem Feed gibt. Aber das mache ich wie gesagt nicht. Und deshalb spüre ich die negativen Konsequenzen, die natürlich bei YouTube theoretisch auch möglich wären, überhaupt nicht.
Wir haben YouTube auch auf unserem Fernseher als Fernseh-App quasi und genau das ist es für mich irgendwie auch: Ein Fernsehsender, den ich hin und wieder starte, wenn ich etwas ganz Bestimmtes schauen will.
Ja, das war ein kleiner Überblick darüber, wie ich es privat mit Social Media halte.
Du siehst: Der Wunsch, privat auf Social Media abzuhängen, ist bei mir inzwischen völlig verschwunden. Bis auf YouTube, das für mich eher eine Suchmaschine ist, nutze ich privat keine sozialen Medien mehr.
Ich weiß nicht, ob das jetzt für immer so bleibt.
Aber aktuell vermisse ich gar nichts.
Shownotes
Ein halbes Jahr Podcast
Heute wird mein Podcast ein halbes Jahr alt. Ich fühle mich ein bisschen so wie eine frischgebackene Mama, die das Alter ihres Kindes noch in Wochen zählt. Und ich wollte in dieser Podcastfolge ein kleines Resümee ziehen und dir verraten, wie das mit dem Podcast als Social-Media-freier Alternative so für mich funktioniert.
Heute wird mein Podcast ein halbes Jahr alt.
Und ich fühle mich ein bisschen so wie eine frischgebackene Mama, die das Alter ihres Kindes noch in Wochen zählt. Und ja, deshalb weiß ich ganz genau:
Heute hat mein Podcast einen halben Geburtstag!
Und ich wollte in dieser Podcastfolge ein kleines Resümee ziehen und dir verraten, wie das mit dem Podcast als Social-Media-freier Alternative so für mich funktioniert.
Folge anhören:
Transkript lesen:
Wenn du selbst hin und her überlegst, ob ein Podcast ein geeigneter Social-Media-freier Marketingkanal für dich sein könnte, dann könnte diese Folge spannend für dich sein.
Denn ich nehme dich heute mit hinter die Kulissen dieses Podcasts und spreche darüber,
wie Podcasting im Alltag für mich so funktioniert hat in den letzten sechs Monaten
welche Rolle der Podcast nun in meinem eigenen Marketing spielt
und auch ob ich schon Resultate durch den Podcast sehe
Doch beginnen möchte ich damit, warum ich erst so spät in das Podcast-Game eingestiegen bin.
Vielleicht weißt du, dass ich bereits seit knapp acht Jahren selbstständig bin und es damit 7,5 Jahre bis zu diesem Podcast gedauert hat und das hatte gleich mehrere Gründe:
Ich dachte immer, das Sprechen ist nichts für mich. Die Technik hinter einem Podcast ist viel zu kompliziert und dass ich außerdem ja viel, viel lieber schreibe und mich deshalb lieber auf meinen Blog und meinen Newsletter und meine Bücher konzentrieren möchte.
Und ja, heute, ein halbes Jahr später, muss ich sagen: Ich lag falsch mit meiner Selbsteinschätzung.
Zunächst einmal ist Sprechen in ein Mikro vielleicht etwas ungewohnt zu Beginn, das gebe ich durchaus zu, aber es ist etwas, woran ich mich super schnell gewöhnt habe.
Das ging mir mit der Kamera zum Beispiel nicht so. Also für Social Media fiel es mir zu Beginn auch schwer, mich vor die Kamera zu stellen und Storys oder Videos zu drehen.
Und das wurde vielleicht so ein bisschen besser mit der Zeit, aber es fällt mir ehrlich gesagt auch noch heute, nach Jahren, nicht sooo leicht, in eine Kamera zu sprechen. Und mit dem Podcast war es da zum Glück anders.
Ich weiß noch, in meinen allerersten Podcastfolgen bin ich nach fünf Minuten oder so schon heiser beim Sprechen geworden, weil ich einfach so nervös und so verkrampft war beim Sprechen und vermutlich nicht richtig geatmet habe. Und das hat sich aber nach ein paar Wochen gelegt.
Also ich bin jetzt natürlich immer noch keine professionelle Sprecherin und alle, die mehr Erfahrung haben, hören vermutlich, dass ich hier und da nicht gut atme.
Aber es ist schon so viel besser geworden. D.h. wenn ich jetzt heute aufnehme, ist es so, als würde ich halt zu jemand anderem sprechen, und bin da relativ entspannt.
Also es fühlt sich vielleicht immer noch nicht so zu 100% natürlich für mich an, aber es kommt da mit jeder Aufnahme ein bisschen näher dran und das hat mich schon eher positiv überrascht.
Und die Erkenntnis ist: Das Einsprechen ist wirklich Übungssache. Man gewöhnt sich da relativ schnell dran, sogar wenn man denkt: Man ist jetzt nicht unbedingt die geborene Entertainerin.
Aber im Alltag reden wir ja alle auch und da klappt es ja auch. Und deshalb ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir uns nach ein paar Wochen an das Mikro gewöhnen.
Eine andere Theorie, die ich immer hatte, war, dass die Technik hinter einem Podcast ja viel zu kompliziert sei. Und auch hier muss ich sagen, ist das eine absolute Gewohnheitssache bei mir gewesen.
Ich hab tatsächlich die Podcastproduktion nicht oder noch nicht ausgelagert.
Das liegt vor allem daran, dass mir das im Augenblick noch ein bisschen zu sehr Spaß macht, das selbst zu machen und ich das gerade auch gar nicht auslagern will.
Denn wenn ich zu Social-Media-freiem Marketing berate, will ich natürlich auch so viel wie möglich über das Podcasting lernen, um meinen Kund*innen da auch Tools oder Programme empfehlen zu können.
Und ja, vermutlich werde ich mir da auch demnächst Unterstützung holen, aber wie gesagt: Es ist gerade alles selfmade und deshalb kann ich guten Gewissens sagen: Die Technik ist auch absolut lernbar und bezahlbar.
Ich glaube, das war eine meiner größten Sorgen, dass ich völlig überfordert von der ganzen Technik wäre und regelmäßig an den Aufnahmen oder an der Bearbeitung der Tonspur verzweifeln würde. Doch auch das hat sich überhaupt nicht bewahrheitet.
Zum einen weil es einfach super viele verschiedene Tools für die Podcastproduktion gibt, sodass man eigentlich vor allem die Bereitschaft braucht, da mal ein bisschen zu testen und eigentlich relativ bald etwas findet, was zu einem passt.
Und zum anderen, weil es jetzt durch KI einfach so viele Möglichkeiten gibt, die es vielleicht vor noch ein, zwei Jahren so nicht in dieser Qualität gab. Also ich denke zum Beispiel an die Optimierung des Sounds und das Transkripterstellen. Das lässt sich jetzt alles super mit KI machen.
Man muss halt einfach nur wissen, was man da wozu nutzen kann. Und ja, deshalb ist es echt mehr eine Rechercheaufgabe und am Anfang verschiedene Tools etwas Testen, als dass man jetzt wirklich großartig technisches Know-how braucht. Aus meiner Sicht.
Und schließlich meine dritte Sorge, dass der Podcast nicht zu meinen Fähigkeiten passt, weil ich ja viel lieber schreibe.
Und auch hier, muss ich sagen, wurde ich eines Besseren belehrt, denn Podcasting hat viel mehr mit Schreiben zu tun, als ich früher immer dachte.
Das ist bei Interviews vielleicht anders, aber bei Solo-Folgen ist es schon so, dass ich mir ein relativ ausführliches Skript erstelle. Das heißt, hier beginnt jede Folge auf dem Papier und ich schreibe immer erst einmal meine Gedanken zum Thema auf, bevor ich in ein Mikro spreche.
Das mache ich bei jeder Folge so.
Und tatsächlich sehe ich es inzwischen auch als eine gute Übung, so zu schreiben, wie ich spreche. Und nicht so verschachtelt oder verkopft zu schreiben.
Ich habe in den letzten Wochen tatsächlich auch schon ein paar Mal das Feedback bekommen, dass sich auch meine Newslettertexte verändert hätten. Und ich glaube, das liegt daran, dass Podcastskripte erstellen auch das eigene Schreiben verändern kann, wenn man es zulässt.
Bei mir ist es definitiv so geschehen, würde ich sagen. Deshalb ja: Ist die Vorbereitung der Podcastfolgen eine schreibende Angelegenheit bei mir. Und deshalb hat sich herausgestellt, dass ein Podcast absolut etwas für mich ist, sogar oder vor allem dann, wenn ich gerne schreibe.
So, und nun können wir ja ein bisschen tiefer reingehen in die Podcast-Produktion und mal darüber reden, wie so ein Podcast-Alltag eigentlich aussieht.
Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass meine Podcastfolgen relativ meistens kurz sind. Und da kann ich nur sagen: Ich hätte früher nicht gedacht, wie viel Aufwand schon hinter einer fünfzehnminütigen Podcastfolge so stecken kann.
Und ich bekomme tatsächlich auch öfter mal die Rückmeldung, dass die Folgen gerne auch länger sein dürften.
Aber die Wahrheit ist, dass ich die Kürze der Folgen auch für mich als Podcast-Produzierende als extrem angenehm empfinde.
Also so, dass es mich nicht überfordert und sich realistischerweise in meinen Alltag integrieren lässt. Und darauf kommt es ja letzten Endes auch an.
Ich weiß gar nicht, ob ich wirklich am Ball geblieben wäre, wenn ich immer 60-minütige Folgen oder so veröffentlichen würde. Das wäre für mich einfach, glaube ich, nicht machbar von der Zeit her.
Und dann ist es bei mir so, dass ich die Podcast-Produktion batche. Also ich beschäftige mich jetzt nicht jeden Tag ein bisschen mit dem Podcast, sondern ich blocke mir – das sind meist – zwischen etwa drei bis fünf Tagen am Stück pro Monat für den Podcast.
Das kommt einfach darauf an, wie lang die Folgen sind oder ob ich vielleicht auch mal eine Sonderfolge mache oder ob da auch mal ein Interview dabei ist usw.
Aber meist sind es, wie gesagt, etwa drei Tage pro Monat.
Und meist überlege ich mir so 4–5 Themen und erstelle ein Skript. Dann nehme ich die Episoden auf und schneide sie und bearbeite sie und plane das Ganze dann ein. Und ja, damit ist das Thema Podcast dann auch weitestgehend erledigt für diesen Monat und ich kann mich dann anderen Dingen widmen.
Und ich muss sagen, das ist schon ein sehr angenehmer Workflow. Also es ist jetzt nicht, dass ich dann gar nicht mehr an den Podcast denke. Ich hab schon manchmal den Gedanken: Oh, diese Folge will ich jetzt mal im Newsletter ankündigen und dann mache ich es natürlich auch. Oder ich veröffentliche das Transkript zu meiner Podcastfolge auf meiner Website oder binde den Spotify-Code ein, damit man sich die Folge auch auf meiner Website anhören kann. Aber das dominiert meinen Tag überhaupt nicht, sondern ich mache es halt, wenn ich Zeit dafür habe.
Und wenn ich gerade keine Zeit dafür habe oder nicht daran denke, dann ist es so und dann ist es überhaupt kein Drama.
Das war zum Beispiel bei Social Media ganz anders. Da hing der Gedanke wie ein Schatten über mir, also dass ich noch was posten muss, und hat mir ganz viel Druck gemacht im Alltag.
Ist natürlich total individuell. Also es kann sein, dass dich der Gedanke, etwas posten zu müssen, überhaupt nicht stresst. Mich hat es halt total gestresst.
Und das ist jetzt beim Podcast wie gesagt überhaupt nicht der Fall.
Das liegt vielleicht auch daran, dass das Wissen, dass ich mit dem Podcast immergrüne Inhalte produziere, also Folgen, die sich Menschen auch noch nach Wochen oder sogar Monaten oder gar Jahren anhören können, mir ein gutes Gefühl gibt und mich auch motiviert, das eben zu tun.
Und das Wissen, dass ich etwas auf Instagram poste, was morgen schon niemanden mehr interessieren wird, hat mich nicht so motiviert, muss ich sagen.
Und beim Podcaststart im Oktober war es dann so, dass der Podcast gleich in die Top 10 in der Kategorie Marketing eingestiegen ist. In Deutschland auf Platz 5 und in Österreich auf Platz 6. Und jetzt nicht, dass das furchtbar wichtig wäre, aber es war natürlich schön zu sehen, dass das Thema Menschen interessiert und sie gleich zu Beginn reingehört haben.
Es ist jetzt so, dass die Folgen dreistellige Downloadzahlen haben, mal höher, mal niedriger, je nach Thema. Und wenn ich mir so die letzten Monate angucke, dann ist das noch eine kleine Berg- und Talfahrt. Das heißt: Einen Monat geht es hoch mit den Downloadzahlen, dann geht es wieder runter. Dafür geht es dann im nächsten Monat wiederum ein Stückchen höher und so weiter.
Das heißt, bei mir ist es kein lineares Wachstum mit dem Podcast, sondern es kommt in Wellen und ja.
Ich hab dann auch von einigen Menschen das Feedback bekommen, dass sie zwar in den Podcast reingehört haben, aber einfach viel, viel lieber lesen. Und deshalb hab ich dann im Januar auch angefangen, Transkripte für die Podcastfolgen einzubinden auf meiner Website. Und das war, glaube ich, eine super Idee. Da habe ich tatsächlich einige Rückmeldungen bekommen, dass das eine gute Sache für sie sei.
Und ja, ich glaube auch, dass es super ist, Menschen die Wahl zu geben, ob sie lieber die Folge anhören oder lieber das Transkript lesen wollen. Und deshalb werde ich das auf jeden Fall auch in Zukunft so beibehalten.
Vermutlich interessiert dich nun am brennendsten, was der Podcast nun genau fürs Marketing bedeutet.
Und da ist es so, dass mich natürlich erst einmal grundsätzlich alle Optionen interessieren, die ohne Social Media auskommen. Und ich da erst einmal völlig offen und unvereingenommen war, was der Podcast denn nun jetzt konkret mir bringt.
Das heißt: Ich hatte jetzt nicht wirklich eine konkrete Erwartung, sondern bin wirklich mit dem Gedanken reingegangen: Ich bin gespannt zu sehen, was geht.
Und als dann der Podcast im Oktober rausgekommen ist, ist da noch nicht sooo viel passiert. Das heißt: Es war schon so, dass sich Menschen die Folge angehört haben und mir geschrieben haben, wenn ihnen die Folge gefallen hat, aber sonst gab es keine messbare Auswirkung.
Ich weiß, es wäre so schön, wenn ich jetzt erzählen könnte: Ich hab einen Podcast gestartet und dann wurde alles anders.
Aber so war es nicht. Es ist erst einmal alles gleich geblieben. Übrigens wie meistens, wenn man einen Blog startet, eine Website veröffentlicht oder einen Newsletter startet.
Aber der Punkt war so ab 2,5–3 Monaten, wo mir Menschen anfingen zu schreiben:
„Hey, ich hab deinen Podcast entdeckt und hab alle Folgen durchgesuchtet.“
Und das war quasi ein Zeitpunkt, wo ich etwas mehr als zehn Folgen veröffentlicht hatte und wo Menschen sich dann durchaus mehrere Folgen am Stück anhören konnten.
Und diese Phrase „Podcast durchgesuchtet“ – die bekomme ich seitdem regelmäßig.
Also, wie gesagt, die ersten 2,5 bis 3 Monate: nicht so viel.
Und danach immer öfter: „Podcast durchgesuchtet“
Und dann ging es irgendwann auch einen Schritt weiter und Menschen schrieben mir:
„Ich hab deinen Podcast durchgesuchtet und mir gleich dein Kursbundle gekauft.“
Oder:
„Ich hab deinen Podcast durchgesuchtet und wär jetzt gerne beim Schreibcirlce dabei.“
Das heißt: 3–4 Monate nach Start war der Zeitpunkt bei mir, wo der Podcast anfing, sich tatsächlich auch auf Verkäufe auszuwirken.
Und deshalb kann ich jetzt nach sechs Monaten sagen, dass es sich schon jetzt auf jeden Fall gelohnt hat, den Podcast zu starten. Also schon jetzt.
Und die Zeit und die Energie, die ich in diesen Podcast stecke, eine gute Investition für mich persönlich sind.
Und ja, abschließend vielleicht ein kleines Resümee des Resümees:
Podcasting ist sowas von eine Übungssache. Das Sprechen, die Technik usw. lassen sich allesamt gut üben und werden irgendwann einfach normaler Alltag und nichts Besonderes mehr, was einen nervös machen muss.
Podcasting hat viel mehr mit Schreiben zu tun, als man denken könnte. Denn die Folgen beginnen sehr häufig auf dem Papier. Wir machen uns intensiv Gedanken, was wir dann in der Folge sagen werden, vielleicht erstellen wir uns sogar ein Skript oder formulieren Interviewfragen.
Selbst kurze Folgen brauchen einiges an Zeit. Und deshalb würde ich immer wieder mit kurzen Folgen starten. Und ich würde auch jedem Menschen, der überlegt, einen Podcast zu starten, aber nicht sicher ist, ob er das zeitlich unterkriegen kann, auch raten, mit kurzen Folgen zu starten. Man kann das ganze Podcastthema jederzeit noch größer ausbauen und tiefer gehende Folgen machen oder Interviews dazunehmen. Aber kurze Folgen und dafür wirklich wöchentlich veröffentlichen war für mich persönlich eine gute Strategie, um das Ganze dann auch tatsächlich durchzuziehen.
Es hilft ungemein, und ich weiß, ich wiederhole mich hier, wöchentlich Folgen zu veröffentlichen, einfach weil man dadurch so sehr schnell Routine bekommt und die Podcastfolgen auch schnell auf eine Zahl anwachsen, die Menschen, wie gesagt, „durchsuchten“ können. Und deshalb: kurze Folgen ist eine gute Strategie dafür. Und schließlich:
Der Podcast hilft tatsächlich beim Verkaufen. Hier ist meiner Erfahrung nach Kontinuität das Wichtigste. Also: Nicht gleich nach drei Folgen aufgeben, sondern drei weitere machen. Und dann nochmal drei weitere. Und dann nochmal. Und dann nochmal.
Shownotes:
Breaking up with Pinterest
Ich war jahrelang Beraterin für Pinterest-Marketing und dann … nicht mehr. Warum ich mit Pinterest Schluss gemacht habe, wo es doch immer heißt, dass Pinterest mehr visuelle Suchmaschine als Social-Media-Kanal ist, verrate ich dir in dieser Podcastfolge.
Ich war jahrelang Beraterin für Pinterest-Marketing und dann … nicht mehr.
Warum ich mit Pinterest Schluss gemacht habe, wo es doch immer heißt, dass Pinterest mehr visuelle Suchmaschine als Social-Media-Kanal ist, verrate ich dir in dieser Podcastfolge.
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Ja, lasst uns heute mit Pinterest Schluss machen.
Wobei das natürlich Blödsinn ist: Jede und jeder kann für sich selbst entscheiden, ob Pinterest the place to be ist oder nicht.
Aber was ich heute machen will, ist, dass ich dich mitnehmen möchte in meine Gedankengänge, als ich mit Pinterest Schluss gemacht habe.
Und das war definitiv keine leichte Entscheidung, denn vielleicht weißt du, dass ich von 2017 bis 2021 auf Pinterest spezialisiert war und selbst einen Pinterest-Kanal hatte, der auch ganz gut lief.
Ich hatte monatliche Betrachter in Millionenhöhe. Und da sagt man natürlich nicht von jetzt auf gleich: Das war’s jetzt mit Pinterest.
Das war bei Facebook, Instagram usw. anders: Es war ja nicht nur so, dass mir die Kanäle nicht gut taten, sie brachten mir auch einfach kaum Resultate. Und deshalb war die Entscheidung gegen Instagram oder gegen Facebook auch relativ leicht für mich.
Bei Pinterest war es anders. Das war ein Kanal, der mir immer noch Menschen auf meine Website brachte und ja, deshalb hat es einfach länger gedauert, bis ich mich zu einem Ausstieg entschieden habe, und das war tatsächlich dann auch der allerletzte Kanal, den ich im Herbst 2022 deaktiviert hab.
Und warum ich das gemacht habe, obwohl er ja ganz gut lief, das will ich dir jetzt erzählen.
Der erste Grund hat etwas mit der Veränderung der Plattform Pinterest zu tun. Ich hab mit Pinterest privat schon, ja, ziemlich früh begonnen und auch als ich mich selbstständig gemacht habe, habe ich Pinterest relativ schnell als Marketingkanal genutzt. Also 2016 das allererste Mal. Und da war Pinterest ja noch gar nicht so etabliert hier in Deutschland. Das war ein klassischer „Hidden Champion“, wie man immer gesagt hat.
Und damals war es so, dass Pinterest so ein toller Traffic-Lieferant war, dass nur wenige Monate, nachdem ich mit Pinterest angefangen habe, durch Pinterest alleine 10.000 Leute monatlich auf meine Website kamen, wenig später dann 30.000 Menschen im Monat. Und das, obwohl ich kein klassisches Lifestyle-Thema hatte. Ich war keine Food-Bloggerin, keine Lifestyle-Bloggerin, keine Travel-Bloggerin, sondern ich habe zu Selbstständigkeit- und Marketingthemen und zu Pinterest dann gepinnt.
Und das war super entspannt und total kostenarm. Lediglich Canva und ein günstiges Planungstool waren notwendig und sonst war das alles easypeasy. Ich habe einfach Blogartikel geschrieben und sie gepinnt und dann kamen Menschen auf meine Website. Also genial.
Ich fing natürlich an, über diese grandiose Möglichkeit zu reden, online sichtbar zu werden. Und dann kamen von sich aus Menschen auf mich zu und wollten, dass ich ihre Account aufsetze, Pin-Vorlagen erstelle oder anfange zu pinnen. Und ja, dann kam im Prinzip eins zum anderen. Ich dachte „Das könnte man ja auch hauptberuflich machen“ und beschloss im Sommer 2017, mich voll und ganz auf Pinterest zu spezialisieren.
Und dann passierte etwas, was vielen Netzwerken passiert, nämlich die Frage nach der Monetarisierung. Und Pinterest schalte Anfang 2019 in Deutschland dann eben auch Werbeanzeigen frei, sodass Business Acocunts Pinterest Ads schalten konnten.
Und diese Veränderungen setzte im Grunde ja fast schon eine Kettenreaktion in Gang, vor allem:
Es wurde jeden Monat etwas schwerer, organisch mit Pinterest Traffic zu bekommen, weil sie es natürlich jetzt lieber sahen, dass man für Traffic zahlt.
Im Grunde ist es also eine Entwicklung, wie wir sie auch von Facebook oder Instagram kennen: Sobald die Möglichkeit, Werbeanzeigen zu schalten, ausgerollt wird, ist leider nicht mehr ganz so viel mit organischem Marketing und ja: Wir müssen dann einfach für Klicks zahlen.
Aus Sicht von Facebook oder Pinterest ist es natürlich verständlich: Das sind beides keine gemeinnützigen Unternehmen, sondern gewinnorientierte Unternehmen. Und sie wollen wachsen und es ist auch alles okay. Doch für die Menschen, die jahrelang diese Plattformen beruflich genutzt haben, ist es natürlich mehr als ärgerlich, wenn sich die grundsätzliche Funktionsweise einer Plattform mehr oder weniger über Nacht ändert.
Und bei mir sah es dann so aus: Mein Account war 2019 und 2020 erst einmal nicht betroffen. Er ging nach wie vor super gut. Und auch Kund*innen, die – so wie ich – ältere Pinterest-Accounts hatten, bekamen immer noch ganz gut Traffic von Pinterest.
Doch ich merkte es zuerst bei den ganz frischen Accounts, die ich für neue Kund*innen anlegte, oder auch bei den Teilnehmer*innen in meinen Onlineprogrammen, dass die Strategien, die immer funktionierten, es dann einfach nicht mehr ganz so zuverlässig taten. Und dass dazu auch noch super seltsame Dinge passierten, also dass zum Beispiel Pinterest-Accounts gesperrt wurden, sobald man anfing, mit einem Planungstool zu pinnen.
Sodass ich mich mehr als einmal gefragt: Äh, what the fuck?
Aber es kam eben eher vereinzelt vor, sodass ich jetzt nicht sagen konnte: Pinterest funktioniert nicht.
Es funktionierte immer noch für viele Menschen 2019 und 2020. Auch bei mir. Auch bei vielen Kolleg*innen und Kund*innen. Aber es war nicht mehr so vorhersehbar wie noch vor den Werbeanzeigen.
Und dann kamen 2021 die sogenannten Idea Pins und dann dämmerte mir, dass Pinterest definitiv wegging von ihrem Image als kostenloser Traffic-Lieferant und dass es ihnen wirklich um Umsatz und Wachstum als Unternehmen ging.
Denn Idea Pins hatten einfach nicht mehr das Ziel, dass Menschen auf einen externen Link klicken, sondern eigentlich genau das Gegenteil: dass sie auf Pinterest bleiben und auf diesen Pin reagieren. Und da die Idea Pins bevorzugt ausgespielt wurden und teilweise mit extrem schnell und extrem viel Reichweite belohnt wurden, wurde es noch schwieriger, mit Pinterest Websitetraffic zu bekommen.
Und auch hier war es so, dass mein älterer Pinterest-Kanal immer noch gut lief, aber dass ich in meinen Programmen oder Beratungen verstärkt feststellte, dass gerade neu aufgesetzte Accounts es deutlich schwer haben, und ich musste mir eingestehen, dass ich nicht wusste, wie ich das lösen konnte, egal, was ich versuchte. Und egal, welche Tricks ich aus der Trickkiste zog – ich konnte nicht mehr guten Gewissens sagen:
„Nutzt alle Pinterest. Das ist eine tolle Möglichkeit, online gefunden zu werden.“
Das hat für viele Menschen, mit denen ich damals zu tun hatte, einfach nicht mehr so gestimmt.
Und deshalb hab ich die Pinterest-Nische wieder verlassen. Es hatte sich damals ja schon abgezeichnet, dass mich das Social-Media-freie Marketing einfach auch viel mehr interessierte. Und deshalb entschied ich mich im September 2021, mich da neu zu orientieren und es auch ganz offiziell zu machen, dass ich nun nichts mehr mit Pinterest zu tun habe.
Doch es war ja nicht nur so, dass ich zu Pinterest beraten hatte – auch nachdem ich meine Nische geändert habe, hatte ich immer noch meinen eigenen Pinterest-Kanal. Doch das zweite Problem war, dass sich Pinterest im Grunde auch von einer visuellen Suchmaschine zu einem Social-Media-Kanal entwickelte oder, sagen wir mal, zumindest zu einer Mischform.
Ich rede da von den Idea Pins, die es eben notwendig gemacht hatten, dass ich ständig Videos machen musste. Und im Grunde war das so ein Instagram-TikTok-Misch. Und das kam meinen Stärken und Interessen überhaupt nicht entgegen.
Früher war das immer so: Ich hab einen Blogartikel geschrieben und ein paar Grafiken dafür erstellt und ihn auf Pinterest gepinnt. Und das war alles mega entspannt und unaufgeregt.
Und auf einmal musste man mit diesen Idea Pins ständig am Smartphone kleben, um die Idea Pins zu erstellen. Das war ein völlig anderes Pinterest-Marketing als zu Beginn. Und das hat mir persönlich einfach überhaupt nicht mehr entsprochen.
Ich hatte damals das Pinnen sogar ausgelagert an eine virtuelle Assistentin und musste ihr dann gefühlt ständig Videos von mir schicken, damit sie Idea Pins erstellen konnte, und dadurch hatte ich ständig Pinterest in meinem Kopf.
Das Tolle an Pinterest war früher, dass man es fast zu 100% auslagern konnte. Es gab Phasen, da habe ich Wochen nicht in meinen eigenen Account geguckt, weil es das einfach nicht gebraucht hatte und diejenige, die ihn damals betreute, alles selbst händeln konnte.
Doch mit Idea Pins sah das eben völlig anders aus und das war gar nicht mein Fall. Ich hatte damals schon Instagram z.B. gelöscht und sah es gar nicht ein, jetzt dasselbe für Pinterest zu tun. Insofern, ja, bestärkte mich das in meinem Gefühl, Pinterest auch zu verlassen.
Ich machte es lange Zeit aber nicht, weil, wie gesagt, Pinterest mir immer noch Traffic brachte, aber – und jetzt kommen wir zum dritten Grund, warum ich Pinterest letzten Endes verlassen habe – es war Traffic für mein altes Zeugs.
Das heißt, die Pins, die ich eher zu Beginn meines Pinterest-Daseins pinnte, die gingen immer noch super. Die brachten mir immer noch Menschen auf meine Website.
Aber die neuen Pins mit meinem neuen Thema gingen einfach überhaupt nicht, egal, was ich versuchte. Sie hatten meist so zehn Aufrufe und zwei Klicks und vermutlich war da auch jemand dabei, der oder die da aus Versehen darauf geklickt hatte. Wer weiß.
Und so hatte das natürlich alles nur noch wenig Sinn. Ich hatte mich beruflich neuorientiert, aber die Menschen kamen immer noch wegen meines alten Themas zu mir auf die Website. Das konnte nur für Enttäuschung sorgen – auf beiden Seiten.
Und deshalb dachte ich mir: Was bringt mir der Traffic, wenn es einfach nicht der richtige ist?!
Und zusammen mit der Entwicklung der Plattform, der es jetzt eben vor allen Dingen um Werbeanzeigen und um Onlineshops ging, und mit den Idea Pins, die eher was von Social Media hatten als von einer visuellen Suchmaschine, war klar, dass Pinterest als Marketingstrategie für mich eher keinen Sinn mehr machte.
Und im Oktober 2022 hab ich dann meinen Pinterest-Account deaktiviert und hab es seitdem nicht bereut.
Ich hab definitiv weniger Menschen bei mir auf der Website, ja, aber das sind jetzt eben Menschen, die wegen meines neuen Themas kommen, und deshalb bin ich total fein damit, dass es jetzt so ist.
Shownotes:
Website-Liebe: Drei Vorteile einer Website (Es ist nicht das, was du denkst!)
Eine Website ist nicht einfach nur eine Website. Neben offensichtlichen Vorteilen (digitales Zuhause, SEO & Co.) gibt es viele weitere gute Gründe für eine Website, die du bisher vielleicht gar nicht so auf dem Schirm hattest. Und genau darum geht es in dieser Podcastfolge.
Heute ist Valentinstag und wenn es etwas gibt, was ich abgöttisch liebe in meinem Social-Media-freien Marketing, ist das: meine Website.
Und ich hab sie mal wieder frisch überarbeitet und auch vom Design neu machen lassen und mein Sohn meinte nur:
„Schon wieder? Hast du sie nicht erst vor Kurzem neu gemacht?“
Und das Ding ist: Eine Website ist nicht einfach nur eine Website. Sie hat so viele weitere Vorteile für unsere Selbstständigkeit und das Marketing, die dir bisher vielleicht gar nicht so bewusst waren.
Und genau darum soll es heute hier gehen.
Folge anhören:
Transkript lesen:
Bevor ich über die Vorteile einer Website spreche, die du vielleicht noch nicht auf dem Schirm hattest, möchte ich noch einmal vermutlich bereits bekannte Vorteile einer Website nennen.
Denn es gibt tatsächlich eine Menge Selbstständige da draußen, oft lokale Unternehmen wie Restaurants, die eine Social-Media-Präsenz haben, aber keine eigene Website.
Und wenn auch du dazu gehörst und grundsätzlich nicht einsiehst, den Aufwand für eine eigene Website zu betreiben, wo du doch ganz einfach, schnell und kostenlos dir einen Instagram-Account anlegen kannst, noch einmal folgende Erinnerungen:
Eine Website ist dein digitales Zuhause. Es ist der Ort, den du angibst, wenn dich Menschen fragen:
„Wo kann ich dich online finden? Wo kann ich mehr darüber erfahren, was du machst?“
Und grundsätzlich gilt das auch für Social-Media-Kanäle. Auch ein Instagram-Account kann natürlich als ein digitales Zuhause verstanden werden. Der Unterschied ist nur, dass uns dieses digitale Zuhause nicht gehört.
Wir sind dort nur zu Gast. Und es kann deshalb jederzeit passieren, dass ein Social-Media-Account gesperrt, gehackt, geflaggt oder was auch immer wird.
Und als ich noch als Pinterest-Beraterin tätig war, habe ich bei meinen Kundinnen immer wieder gesehen, dass es ziemlich schnell gehen kann. Und meistens, ohne dass man überhaupt irgendetwas falsch gemacht hat.
In einem Fall hat es Wochen gedauert, bis ein Instagram-Account, der gesperrt wurde, wieder entsperrt wurde. Und der Meta-Support ist da leider nicht so wahnsinnig hilfreich, wenn die User ein Problem haben.
Insofern ja: Es ist vielleicht ein digitales Zuhause, aber es gehört uns nicht. Eine Website hingegen gehört uns. Wir können Texte schreiben und Bilder oder Videos veröffentlichen, wie wir lustig sind. Es gibt niemanden, der uns sagt:
„Du musst jetzt aber Reels machen!“
Wir bestimmen zu 100%, wie unsere Website-Inhalte aussehen.
Darüber hinaus kann auch jeder Mensch eine Website erreichen. In jedem Browser und mit jeder Suchmaschine.
Für ein Social-Media-Zuhause gilt das nicht, denn nicht jeder Mensch hat ein Facebook-Konto oder Instagram oder was auch immer man für eine Plattform nutzt.
Wenn ich also nach einem Restaurant in irgendeiner Stadt suche und ich nur eine Facebook-Seite finde, bin ich leider raus und werde nicht in dieses Restaurant gehen, weil ich eben gerne vorab die Speisekarte ansehen möchte und einfach gucken will, wie es im Restaurant so aussieht.
Und schließlich kann eine Website in Kombination mit Suchmaschinenoptimierung dabei helfen, online gefunden zu werden. Und das ist wirklich eine der nachhaltigsten, wenn nicht gar die nachhaltigste Social-Media-freie Marketingstrategie. EVER.
Denn meist ist es so: Wenn man für ein Keyword rankt, bleibt man erst einmal oben. Das heißt: Man macht sich einmal die Arbeit, einen suchmaschinenoptimierten Text zu schreiben und die nächsten Monate oder gar Jahre kommen Menschen durch diesen Text auf unsere Website.
Ja, das sind die üblichen Verdächtigen, würde ich sagen, wenn es um gute Gründe für eine Website geht.
Aber ich hab dir ja noch Gründe versprochen, über die wir noch nicht so häufig sprechen. Was schade ist. Denn das sind aus meiner Sicht mindestens genauso wichtige Gründe, eine eigene Website zu haben.
Der erste Vorteil mag ziemlich banal klingen, aber tatsächlich finde ich es unfassbar spannend.
Und zwar schreiben wir anders, wenn wir uns nicht an Algorithmen oder an Likes orientieren.
Denn auf Social Media ist es ja so, dass man etwas postet und meistens sofort ein Feedback dazu bekommt in Form von Likes oder eben ausbleibenden Likes. Und meist kommentiert auch jemand sofort, wenn man etwas man postet.
Und viele Selbstständige berichten, dass sie dadurch eben auch das oder so schreiben, von dem sie denken, dass sie dadurch mehr Likes bekommen.
Und bei Websites ist das alles ja gar nicht so vorgesehen. Das heißt: Wir veröffentlichen eine Seite und meistens passiert erst einmal nicht so viel. Das klingt jetzt vielleicht erstmal frustrierend, aber tatsächlich gibt es uns die Freiheit, so zu schreiben und das zu schreiben, was oder wie wir eigentlich wollen. Und nicht so, wie Algorithmen es von uns wollen.
Und das ist unfassbar wertvoll für Selbstständige, weil wir so mit der Zeit zu unserer Stimme, zu unserer Schreibstimme und unserer Botschaft finden und nicht einfach nur irgendwas schreiben, weil wir hoffen, dadurch zu Likes zu bekommen.
Ich hab das an mir total krass gemerkt. Früher, als ich noch auf Instagram war, war das so, dass ich mir dachte:
„Okay, du hast die letzten Tage nichts gepostet, was kannst du mal machen?“
Und dann habe ich mir angeguckt, was in letzter Zeit gut ankam. Und ja, dann habe ich mich gezwungen, mir einen Post aus den Fingern zu saugen, weil ja nunmal Zeit für einen neuen Post war. Und es ging gar nicht mehr so sehr darum, ob ich gerade etwas Gehaltvolles zu sagen hatte, sondern ich wollte einfach die Algorithmen nicht verärgern quasi und aktiv bleiben.
Und als ich dann meine Social-Media-Kanäle löschte, merkte ich zum ersten Mal, wie anders es im Hirn ist, wenn da einfach nicht der Gedanke an Algorithmen oder Likes da ist. Das ist ein ganz anderes Schreiben und ich glaube, dass ich so viel mehr zu mir selbst gefunden habe einfach dadurch, dass ich ohne Likes oder Algorithmen im Hinterkopf schreibe.
Doch es muss noch nicht einmal der böse Algorithmus sein. Alleine das Wissen, dass etwas auf Social Media „funktioniert“ und etwas anderes nicht, kann dazu führen, dass wir unsere Worte verändern, abschwächen, weichzeichnen.
Dass wir Ecken, Kanten, Reibungen glattbügeln und eher den Algorithmus bedienen, als zu zeigen, worum es uns eigentlich geht. Denn:
Warum etwas posten, wenn es niemanden interessiert? Warum etwas ansprechen, was sowieso keine Likes bekommen wird?
Zudem leiden viele Menschen auf Social Media regelrecht unter einer Shitstorm-Angst. So beschreibt die Autorin Kathrin Weßling zum Beispiel in einem Artikel, wie sie Angst hat, dass das Internet herausfindet, dass sie drei Mehrweg-Coffee-to-go-Becher besitzt (obwohl ihr Umweltschutz wichtig ist) oder wie sie den Hashtag #vegan aus ihrer Bio entfernt hat, weil sie hin und wieder auch mal „nur“ vegetarisch isst.
Ja, nicht immer leicht also mit dem Schreiben für soziale Medien.
Ein zweiter Vorteil einer Website, den du vielleicht noch nicht auf dem Schirm hattest, ist, dass das Schreiben von Websitetexten zu extrem viel Klarheit führt.
Wir können das vielleicht sogar von der anderen Seite angehen, nämlich wenn es uns schwer fällt, Websitetexte zu schreiben.
Viele sagen „Schreibblockaden“ dazu, aber meine Beobachtung ist, dass wenn Selbstständige mir sagen, dass sie einfach nicht ihre Über-mich-Seite texten können oder eine Verkaufsseite oder was auch immer, dann liegt es meistens daran, dass ihnen Klarheit fehlt.
Und es ist ja völlig logisch eigentlich: Wenn ich nicht weiß, was ich schreiben soll, fällt mir das Schreiben von Websitetexten eben auch schwerer, als wenn ich genau weiß, worum es geht.
Das heißt: Websitetexte schreiben ist eine tolle Möglichkeit, Klarheit zu bekommen.
Also auf der Über-mich-Seite zum Beispiel, wer ich bin und was von meinem Werdegang wichtig ist und was die Kernbotschaft ist von dem, was ich mache, und wen ich eigentlich erreichen will.
Wenn ich eine überzeugende Über-mich-Seite schreiben will, brauche ich Antworten auf all diese Fragen.
Und diese Antworten helfen mir dann nicht nur dabei, die Über-mich-Seite zu schreiben, sondern natürlich auch in ganz anderen Kontexten, z.B.
wenn man in Podcast-Interviews gefragt wird, wer man ist und was man anbietet
oder wenn man in einem Gespräch mit einer Interessentin ist und kurz und knackig erzählen möchte, wie man ihr helfen kann
oder wenn man auf einem Netzwerkevent ist und sich kurz vorstellen soll
All das wird leichter, wenn ich im Vorfeld mir genügend Zeit mit meiner Über-mich-Seite gelassen habe und richtig tief in diese Fragen reingegangen bin.
Der dritte große Vorteil einer Website ist, dass die Website ein wichtiger Indikator ist, wann es Zeit für Veränderung ist.
Und vielleicht weißt du, was ich damit meine, wenn ich sage: Ich gucke auf meine Website und fühle, dass es irgendwie nicht passt.
Und dann lese ich mir einzelne Abschnitte durch und halte mich an irgendwelchen Worten oder Phrasen auf und denke: Ah, so kann ich das nicht sagen.
Und dann merke ich: Es ist mal wieder Zeit, meine Texte zu überarbeiten. Und da schließen wir im Prinzip den Kreis zum Anfang, als ich erzählt habe, dass ich mal wieder meine Website überarbeitet habe.
Denn: Wir verändern uns ständig. Gerade jetzt, wo sich die Welt so rasend schnell verändert, vielleicht sogar noch mehr als sonst. Und wir müssen uns ja irgendwie verorten in der neuen Welt.
Und deshalb ist es auch völlig klar, dass wir irgendwann denken, dass irgendwelche Websitetexte nicht mehr so ganz passen.
Das ist ein gutes Zeichen. Und das heißt, dass wir wieder in uns gehen dürfen und gucken:
Was darf bleiben?
Was darf gehen?
Was will ich ändern?
Was ist mir jetzt wichtig?
Wer bin ich?
Erneut: Es mag so aussehen, als wäre es nur eine Startseite oder nur eine neue Über-mich-Seite. Aber tatsächlich sind das Fragen, die auch das Selbstverständnis betreffen, die Positionierung betreffen und die Kommunikation nach außen und ja Marketing im Allgemeinen.
Ich hab zum Beispiel jetzt beim Überarbeiten versucht, noch mehr von diesem Marketingsprech zu eliminieren, den ich ja ursprünglich gelernt habe. Wenn du mal bei mir auf dem Blog warst, hast du vielleicht einen Artikel über die Command Culture im Marketing entdeckt. Ich werde da auf jeden Fall auch noch eine separate Podcast-Folge dazu machen.
Es geht im Grunde darum, dass Marketingsprache heutzutage überwiegend aus Imperativen besteht. Also:
Melde dich jetzt an!
Sei dabei!
Denk positiv!
Und ja, ich hab auch lange Zeit so gesprochen und geschrieben und dann eben letztes Jahr für mich erkannt, dass ich so nicht mehr länger sprechen und schreiben will. Und es war mir ein großes Bedürfnis, meine Websitetexte und Blogartikel dahingehend zu überarbeiten. Und mir geht es jetzt wirklich so viel besser damit zu wissen, dass ich so nicht mehr auf meiner Website spreche. (Es sei denn natürlich, mir ist was durch die Lappen gegangen, was ich jetzt nicht hoffe.)
Ja, du siehst: Eine Website ist nicht einfach nur eine Website. Abgesehen von den offensichtlichen Vorteilen gegenüber Social Media ist es so, dass
#1 Das Schreiben ohne Likes und Algorithmen im Hinterkopf ist anders als, wenn wir ständig etwas schreiben, von dem wir hoffen, dass es gleich möglichst viele Menschen liken werden. Wir bleiben mehr bei uns und dem Thema, das wir eigentlich teilen wollen. Und das führt über die Zeit dazu, dass wir eine Schreibstimme ausbilden, die vielleicht sogar unverwechselbar wird.
#2 Werden wir durch das Schreiben von Websitetexten im Grunde gezwungen, Klarheit über uns und unser Angebot zu gewinnen. Das mag nicht immer angenehm sein. Doch das ist eben nicht nur für die konkreten Websitetexte wichtig, sondern später auch für Interviews, für Verkaufsgespräche, für Netzwerkveranstaltungen und vieles vieles mehr. Und schließlich:
#3 Websitetexte sind ein guter Indikator dafür, dass sich etwas verändern darf. Und Websitetexte begleiten einen auch häufig bei Veränderungsprozessen. Es geht meist Hand in Hand, dass wir sagen: Ich fühle diese Über-mich-Seite irgendwie nicht mehr und dass wir uns vielleicht ein bisschen spitzer positionieren oder anders positionieren wollen. Oder vielleicht irgendwelche Angebote aus unserem Portfolio rausnehmen und andere dazunehmen.
Ja, und deshalb schreibe ich auch immer wieder an meinen Websitetexten und finde das auch gar nicht schlimm, sondern extrem wertvoll. Das ist nicht dieses gezwungene Gefühl wie auf Social Media, sondern ich schau mir alle paar Monate einfach genauer an, was da so auf meiner Website steht und reflektiere … ob das noch ich bin. Oder ob ich inzwischen aus den Texten rausgewachsen bin und neue brauche.
Shownotes:
Social Media löschen meets Privilegien
In dieser Podcastfolge spreche ich darüber, was ein Social-Media-Ausstieg mit Privilegien zu tun hat und warum Marketingmenschen grundsätzlich mehr über ihre eigenen Privilegien reden sollten.
In dieser Podcastfolge spreche ich darüber, was ein Social-Media-Ausstieg mit Privilegien zu tun hat und warum Marketingmenschen grundsätzlich mehr über ihre eigenen Privilegien reden sollten.
Folge anhören:
Transkript lesen:
Heute möchte ich über Privilegien sprechen. Denn gerade in der Onlinemarketing-Bubble finden wir ja immer wieder dieses Narrativ:
„Ich hab das und das geschafft, und du kannst es auch.“
Und das ist natürlich völliger Quark, denn nur weil eine Person irgendetwas schafft, heißt es noch lange nicht, dass es auch andere Personen schaffen.
Denn jeder Mensch ist anders und kommt mit einem ganz unterschiedlichen Set an Fähigkeiten, Ressourcen und Erfahrungen daher.
Und deshalb können wir nicht davon ausgehen, dass alle Menschen auf der Welt oder von mir aus hier in Deutschland über dieselben Möglichkeiten verfügen wie wir.
Ich würde mir sehr wünschen, dass Marketingmenschen viel häufiger offenlegen würden, welche Privilegien sie haben, sodass Menschen besser einschätzen können, ob ihre Ratschläge überhaupt für sie realistisch sind oder nicht.
Und genau das will ich heute tun.
Ich starte aber erst einmal mit einem Beispiel.
Du kennst vielleicht GaryV, den, ja, Marketing- oder Motivationspapst oder wie auch immer man ihn nennen will.
Und wenn GaryV seine Bücher schreibt oder auf irgendwelchen Bühnen spricht, dann klingt das immer ungefähr so:
Du musst hustlen.
Und jeden Tag alles geben.
Und wenn du am Wochenende nicht arbeitest, dann musst du dich nicht wundern, dass du nicht erfolgreich bist.
Und: No excuses.
Hustle and Grind.
Usw.
Ich muss zugeben, dass ich früher, zu Beginn meiner Selbstständigkeit, selbst GaryV gelesen und seine Botschaften aufgesogen habe wie ein Schwamm, und gleichzeitig hab ich mich bei seinen Reden dann immer furchtbar schlecht gefühlt, denn damals war mein jüngster Sohn vier Jahre alt.
Und ja, auch wenn er kein kleines Baby mehr war, wollte ich dennoch nicht unbedingt am Wochenende arbeiten. Aber laut Gary V. ist das aber eine Ausrede. Tja.
Nun hat GaryV selbst zwei Kinder und da stellt sich natürlich die Frage: Hat er sie vernachlässigt, während er jedes Wochenende durchgearbeitet hat und sich niemals Urlaub genommen hat oder haben sie sich selbst groß gezogen oder was ist da genau passiert?
Und ich will es jetzt nicht besonders spannend machen und vielleicht ahnst du es auch schon, aber in einem Blogartikel hat GaryV mal erzählt, dass all sein Erfolg nicht möglich wäre, wenn seine Frau Lizzie ihm nicht den Rücken freigehalten hätte.
Tja. Da gibt also ein sehr privilegierter Mann anderen Menschen – und darunter eben auch Menschen, die Kinder haben – immer wieder diese Tipps zum Dauerhustle und betitelt alles als Ausrede, während seine Frau seinen Kindern Schulbrote schmiert und mit ihnen zum Zahnarzt geht oder was auch immer da gerade so anfällt.
Natürlich ist es in so einem Fall viel leichter, ein Business aufzubauen und Marketing zu machen, als wenn man eben doch selbst für Kinder verantwortlich wäre. Oder wenn man beispielsweise alleinerziehend wäre oder verwitwet.
Das ist also ein riesengroßes Privileg für Gary, dass er all seine Zeit und Energie in sein Business stecken kann.
Und anstatt das so anzuerkennen und vielleicht auch in seinen Marketinginhalten zu reflektieren, tut GaryV genau das Gegenteil.
Er tut so, als könnte jeder Mensch das leisten, was er leistet.
Und wenn jemand seine Frau in den Kommentaren erwähnt, löscht sein Social-Media-Team anscheinend diese Kommentare.
Und das ist aus meiner Sicht kein großes Vorbild.
Ja, aber Privilegien haben natürlich nicht nur diejenigen, die sich nicht mit Care-Arbeit befassen müssen, es gibt viele weitere Faktoren für Privilegien.
Die Herkunft zum Beispiel kann ein Privileg sein, die Hautfarbe oder die Religion. Es kann sein, dass wir dabei niemals auf Probleme stoßen werden in der Gesellschaft, weil wir zufälligerweise der Mehrheit angehören, es kann aber sein, dass wir aufgrund unserer Herkunft, Hautfarbe oder Religion Diskriminierungserfahrungen machen.
Es kann sein, dass wir aufgrund einer Krankheit oder Behinderung mehr Pausen brauchen oder schlicht mehr Zeit. Oder weil wir Angehörige pflegen oder für unsere Kinder da sind.
Und deshalb können und sollten wir Marketingberater*innen eben nicht davon ausgehen, dass alle Menschen, die wir erreichen, über dieselben Voraussetzungen und Möglichkeiten verfügen.
Und das bringt uns jetzt zu der Frage, was ein Social-Media-Ausstieg mit Privilegien zu tun hat. Und natürlich auch von welcher Position aus ich eigentlich meine Ratschläge gebe.
Und das will ich hiermit ganz offen sagen, damit du besser für dich einschätzen kannst, ob meine Ratschläge auch für dich realistisch sind oder nicht.
Zunächst einmal: Ich bin eine Frau und verheiratet mit einem Mann. Das heißt, ich habe das Glück, dass ich mir nicht sonderlich viele Gedanken über mein Geschlecht und meine Identität machen muss. Das passt im Großen und Ganzen zu den gesellschaftlichen Vorstellungen und erspart mir deshalb natürlich eine Menge Zeit, Energie und Hirnschmalz, die Menschen, die eben nicht zu der Heteronormativität in der Gesellschaft passen, aber aufwenden müssen.
Und natürlich ist es für mich als verheiratete Frau so: Sollte etwas sein, dann ist es für mich nicht existenbedrohend. Es ist natürlich ein beruhigendes Gefühl, zu wissen, dass da ein Sicherheitsnetz da ist, wenn man so will. Selbst wenn ich das gar nicht in Anspruch nehme, ist das ein großes Privileg.
Und vielleicht ist es vor diesem Grund auch leichter für mich, mutig zu sein und z.B. meine Social-Media-Kanäle zu löschen, als für jemanden, der oder die dieses Privileg nicht hat.
Ich habe zwei Kinder, was für mich Care-Arbeit bedeutet, aber ich teile mir die Care-Arbeit mit meinem Partner und die Kinder sind auch schon größer, um nicht zu sagen, jugendlich, sodass sie von mir gar nicht mehr so viel Aufmerksamkeit und Betüddelung erwarten. Trotzdem ist es mir immer noch wichtig, Familienzeit zu haben und deshalb eindeutig nicht zu hustlen.
Ich habe einen Migrationshintergrund, würde aber sagen, dass ich hier nicht weiter damit „auffalle“, außer vielleicht mit meinem Nachnamen. Es ist nicht so, dass meine Herkunft mir täglich irgendwelche Benachteiligungen beschert. Aber zusätzliche Emotionsarbeit auf jeden Fall, denn gerade der Krieg in der Ukraine hat eine Menge getriggert und wieder hervorgebracht bei mir.
Ich bin nicht neurotypisch, das heißt, ich finde verschiedene Elemente von Neurodiversität bei mir, und, ja, muss dadurch schon auf mich achten, dass ich genügend Ausgleich zu Reizen bekomme. Und das ist sicherlich einer der Gründe, warum es so eine gute Idee für mich war, Social Media zu verlassen.
Ja, das sind die Privilegien, die ich mitbringe oder eben nicht mitbringe. Es ist, wie du siehst, eine bunte Mischung. Es gibt sicherlich Aspekte, wo ich sagen würde, da habe ich eine zusätzliche Belastung, z.B. durch meine Herkunft oder die Neurodivergenz. Aber im Großen und Ganzen bin ich, verglichen mit anderen Frauen auf der Welt, eine weiße, heterosexuelle Frau, mit einem Partner, der sich selbst als Feminist bezeichnet, und damit eben extrem privilegiert.
Und was bedeutet das jetzt in der Praxis?
Gucken wir uns zum Beispiel mal die Hautfarbe an:
Als weiße Frau habe ich im Alltag nicht mit Rassismus zu kämpfen und in den USA ist es so zum Beispiel so, dass gerade Schwarze Frauen soziale Medien nutzen, um sich zu vernetzen und sich über strukturelle Diskriminierung auszutauschen. Verständlicherweise natürlich.
Laut einer Studie nutzen Frauen öfter soziale Medien als Männer und Schwarze Frauen öfter als weiße Frauen.
Das heißt, es kann jetzt also sein, dass für mich als weiße Frau die Notwendigkeit, soziale Medien zu nutzen, einfach viel geringer ist, als für eine Schwarze Frau.
Da gibt es meines Wissens noch sehr wenig Forschung dazu. Und ja, solange gilt, sich dessen bewusst zu sein, dass es anderen Menschen da anders gehen könnte.
Und natürlich spielt mein Wohnort Deutschland und mein Einkommen eine wichtige Rolle dabei, auf Social Media verzichten zu können. Denn wenn wir uns andere Länder angucken, erweist sich das alles andere als selbstverständlich.
Die Philippinen zum Beispiel, da nutzen 96% der Menschen Facebook, weil es kostenlos ist und in der Regel auf Smartphones vorinstalliert ist. Courtesy of Mark Zuckerberg natürlich.
Und Facebook zu verlassen in einem Land, in dem Facebook so eng mit dem Internet als solchem verknüpft ist, ist natürlich etwas völlig anderes, als das in einem Land zu tun, in dem die Menschen dich zu der Entscheidung beglückwünschen und es feiern, wenn du Facebook verlässt.
Deshalb: Ja, Social Media zu verlassen ist eindeutig ein Privileg. Ein großes Privileg sogar, das viele Menschen auf der Welt aus den verschiedensten Gründen nicht haben gerade.
Dessen bin ich mir bewusst, wenn ich über das Thema SOCIAL MEDIA FREI spreche.
Und gleichzeitig möchte ich dich dazu einladen, zu gucken, was in deinem Rahmen möglich ist, wenn Social Media wirklich ein Problem für dich darstellt. Ich vermute: Vor allem für neurodivergente Personen kann ein Social-Media-Ausstieg enorm zum Wohlbefinden beitragen.
Vielleicht kannst du wegen deiner speziellen Situation nicht alle Kanäle auf einmal löschen, sondern erst einmal nur den einen, der dich am meisten nervt.
Oder vielleicht geht es bei dir langsamer als bei den Menschen, die privilegierter sind.
Doch egal, wie es bei dir aussieht, ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du da deinen eigenen Weg findest.
Shownotes:
Ich werde 40 und versuche, nicht durchzudrehen (klappt semigut)
Ich nehme meinen runden Geburtstag zum Anlass, mal über 40-jährige Frauen in den (sozialen) Medien zu sprechen. Warum werden sie in dieser Lebensphase medial nahezu unsichtbar? Wie wird mit ihnen Marketing gemacht? Wie wird über ihre Körper gesprochen?
Ich nehme meinen runden Geburtstag zum Anlass, mal über 40-jährige Frauen in den (sozialen) Medien zu sprechen.
Warum werden sie in dieser Lebensphase medial nahezu unsichtbar?
Wie wird mit ihnen Marketing gemacht?
Wie wird über ihre Körper gesprochen?
Folge anhören:
Transkript lesen:
Der Titel der Podcastfolge hat es ja schon so ein bisschen verraten: Ich werde vierzig. Heute.
Nun könnte man natürlich sagen: Ach komm, ist doch ein Geburtstag wie jeder andere, aber mir ist – wie schon bei meinem dreißigsten Geburtstag – unfassbar bewusst, dass ich das Lebensjahrzehnt wechsle.
Aber gut. Ich möchte da auch gar nicht so sehr weiter darauf eingehen, sondern diesen runden, ja fast schon beängstigenden Geburtstag zum Anlass nehmen, mal über vierzigjährige Frauen in den Medien zu reden.
Denn das ist eine mega spannende Sache, finde ich.
Und starten möchte ich mit meiner Beobachtung, dass Frauen medial unsichtbar werden, wenn sie vierzig werden.
Das ist mir schon früher in Filmen aufgefallen, wo es entweder junge Protagonistinnen in den Zwanzigern gibt, oder Coming-of-Age-Geschichten mit jugendlichen Frauen oder Frauen in den Dreißigern, die Kinder kriegen und, ja, den ganzen Stress meistern müssen.
Aber sobald Frauen vierzig werden, verschwinden sie irgendwie aus den meisten Filmen, als gäbe es keine spannenden Geschichten mehr über sie zu erzählen.
Und es ist wirklich nicht leicht, auch nur eine Handvoll guter Filme oder Serien aufzuzählen, in denen eine vierzigjährige Frau im Mittelpunkt steht.
Wenn Frauen dann wieder älter werden, so ab 60, tauchen sie dann mysteriöserweise wieder auf … als Nebenfiguren in Filmen und Serien, beispielsweise als Oma oder als Chefin eines Konzerns wie zum Beispiel Miranda Priestley in Der Teufel trägt Prada.
Ja, aber in den Vierzigern scheint es irgendwie so eine Unsichtbarkeitsphase für Frauen zu geben.
Ich kenn da jetzt keine Studie dazu, es ist einfach nur eine persönliche Beobachtung.
Und natürlich interessieren mich jetzt mit 40 andere Themen als noch mit 20. Deshalb würde ich es mir definitiv wünschen, da in Filmen mehr repräsentiert zu werden.
Und ich merke auch, wenn wir zuhause Filme für den Filmabend aussuchen, habe ich immer öfter Probleme, da einen passenden interessanten Film zu finden, weil, wie gesagt:
Frauen in meinem Alter mit meinen Themen kommen eben kaum mehr in Filmen vor.
Und wenn wir auf Social Media gucken, scheint es mir recht ähnlich zu sein, was natürlich auch damit zu tun hat, dass vor allem jüngere Frauen Social-Media-Kanäle wie Instagram zum Beispiel nutzen. Etwa 60-70% von ihnen sind unter vierzig.
Das hat natürlich zur Folge, dass Frauen ab vierzig auf Social Media weniger repräsentiert werden.
Und interessanterweise gab es auch mal eine Studie, in der 500 übervierzigjährige Frauen befragt wurden und sie haben gesagt, dass
sie sich von Marken unterschätzt fühlen (vor allem was ihre Finanzen und ihre Intelligenz angeht)
und dass Marken auch dazu beitragen, ein negatives, stereotypisches Bild von Frauen in den Vierzigern aufrechtzuerhalten in ihren Marketingbotschaften
Vierzigjährige Frauen fühlen sich von Marken also nicht richtig wahrgenommen. Und ja, mein subjektiver Eindruck passt auf jeden Fall dazu auch.
Interessant ist dann auch, wie über die Körper von vierzigjährigen Frauen gesprochen wird.
Dazu habe ich mir mal angeguckt, wie über die Instagram-Selfies von vierzigjährigen Stars gesprochen wird, z.B. in Onlinemagazinen.
Und da fallen dann tatsächlich solche Kommentare wie:
Schönheit kennt kein Alter
Kaum zu glauben, dass sie schon 47 Jahre alt ist!
Das Alter sieht man ihr definitiv nicht an.
Das Alter scheint ja spurlos an ihr vorbeizugehen.
Mit 41 Jahren kann sich ihre sportliche Silhouette auch mehr als sehen lassen.
Oder mein Favorit: Das aufblasbare Pooltier würde vor Neid grün anlaufen, wenn es wüsste, dass die attraktive Blondine 46 Jahre alt ist.
Ja, ich wünschte, ich hätte mir das alles ausgedacht, aber diese Kommentare werden tatsächlich über die Körper von vierzigjährigen Frauen gebracht.
Und als Germanistin kann ich natürlich nicht anders, als darauf hinzuweisen, dass diese Kommentare zunächst einmal wegen ihrer konversationellen Implikatur problematisch sind.
Konversationelle Implikatur bedeutet, dass wir es zwar nicht explizit sagen, dass Vierzigjährige nicht schön sind, sondern es stillschweigend mitmeinen.
Und das liegt an den sogenannten Konversationsmaximen, die der Sprachphilosoph Grice in den 60ern „entdeckt“ hat. Und in unserem Beispiel gilt die Maxime der Relevanz.
Wäre es in der Kommunikation nicht relevant, extra zu betonen, dass Vierzigjährige einen schönen Körper haben, würde man es erst gar nicht so formulieren.
Grice gibt in seinem Text das Beispiel vom Kapitän und dem Maat.
Der Kapitän schreibt ins Logbuch: Heute, 11. November, der Maat ist betrunken. Der Maat liest den Eintrag, wird wütend und schreibt: Heute, 12. November, der Kapitän ist nicht betrunken.
Die Implikatur ist hier klar: Normalerweise ist der Kapitän betrunken, doch heute – es geschehen noch Zeichen und Wunder – mal nicht!
Das ist die Maxime der Relevanz.
Und sie greift natürlich auch, wenn wir sagen:
Heute war das Essen in der Mensa mal lecker.
Oder: Heute hat Michael mal selbst das Klo geputzt.
Wir implizieren mit diesen Sätzen, dass der Normalfall ein ganz anderer ist.
Und deshalb mögen Kommentare wie „Das Alter scheint ja spurlos an ihr vorbeizugehen“ vielleicht als Kompliment gemeint sein, aber für alle anderen Vierzigjährigen bedeutet das: Der Normalfall ist ein ganz anderer.
Aber das noch größere Problem ist natürlich der Fakt, dass:
Vierzigjährige Frauen medial kaum noch stattfinden, es sei denn, sie haben – auch noch mit vierzig – einen normschönen Körper.
Das scheint mir eine der wenigen Berechtigungen für Vierzigjährige zu sein, medial Raum einzunehmen. Und das ist natürlich mehr als problematisch für das Jahr 2023.
Vierzigjährige mit nicht normschönen Körpern, Women of Colour, Muslimas, Transfrauen oder generell Vielfalt von Frauenkörpern ab 40 sieht man auf Social Media vergleichsweise selten.
Das ist übrigens auch in Bilddatenbanken so, und ich hab bei meiner Recherche für diese Podcastfolge öfter mal gelesen, dass es wohl schwierig sein soll, Stockfotos mit Frauen ab vierzig zu finden, vor allem wenn sie nicht so klischeehaft sein sollen, sondern die Vielfalt von Körpern abbilden sollen.
Frauen ab Vierzig in den Medien. Ein sehr spannendes Thema und ja, ich gehör jetzt auch dazu.
Und zum Schluss noch ein kleiner Appell:
Egal, wie alt du bist, ob 20, 30, 40, 50, 60, 70, 80 oder noch älter – natürlich darfst du online stattfinden, selbst wenn du nicht so viele Menschen in deinem Alter online siehst – auf den Kanälen, die du nutzt.
Ich bin mir natürlich als jemand, die selbst gerade vierzig geworden ist und ja bewusst Social Media nicht nutzt, der Ironie dieses Appells bewusst.
Doch es geht mir ja nicht nur um soziale Medien, sondern um die Onlinewelt an sich. Mit allem, was dazu gehört.
Und deshalb ist jede Wortmeldung, jeder Blogbeitrag, jede Podcastfolge, jeder Newsletter oder, für was auch immer du dich entscheidest, wichtig, weil er die Onlinesichtbarkeit von Frauen in deiner Altersgruppe stärkt, und ja, ich glaube, das würde allen Gruppen von Frauen extrem guttun.
Dann würden alle davon profitieren, wenn wir die Vielfalt von Lebensentwürfen und Körpern sichtbar machen und Frauen in jedem Alter in ihrer ganzen Individualität zeigen.
Shownotes:
Breaking up with Facebook
Toxische Beziehungen soll man ja beenden, und deshalb habe ich Anfang 2022 mit Mark Zuckerberg Schluss gemacht und mein Facebook-Konto gelöscht. Du erfährst in dieser Podcastfolge, wie es zu diesem Entschluss kam (denn Facebook zu löschen macht man als Selbstständige ja nicht unbedingt leichtfertig) und wie das Ganze abgelaufen ist.
Toxische Beziehungen soll man ja beenden, und deshalb habe ich Anfang 2022 mit Mark Zuckerberg Schluss gemacht und mein Facebook-Konto gelöscht.
Du erfährst in dieser Podcastfolge, wie es zu diesem Entschluss kam (denn Facebook zu löschen macht man als Selbstständige*r ja nicht unbedingt leichtfertig) und wie das Ganze abgelaufen ist.
Vielleicht kommst du dadurch ja auch selbst zu dem Entschluss, die Beziehung zu Mark zu beenden …
Folge anhören:
Passend zu dieser Folge:
Mein „Abschiedsbrief“ an Mark Zuckerberg
Transkript lesen:
Toxische Beziehungen soll man ja beenden, und deshalb habe ich Anfang 2022 mit Mark Zuckerberg Schluss gemacht.
Unsere Beziehung war von Anfang an: kompliziert, um es mal in Marks Worten zu sagen.
Irgendwann war das nur noch ein Kampf und ja, trotz intensiver Paartherapie und ernsthaften Bemühungen haben wir beide es nicht geschafft.
Und ich hab Mark in die Wüste geschickt.
Und ja, in dieser Podcastfolge möchte ich dir erzählen, warum ich mein Facebook-Konto gelöscht hab. Und wie das Ganze abgelaufen ist.
Du bekommst eine detaillierte Chronologie der Ereignisse. Nein, Quatsch.
Aber ja … Facebook löschen macht man ja nicht einfach so aus Jux und Dollerei als Selbstständige. Es heißt ja von allen Seiten, dass wir unbedingt Facebook oder zumindest Facebook-Ads brauchen.
Und ja, das habe ich jahrelang auch so geglaubt und deshalb hat es gefühlt auch ewig gedauert, bis ich mich getraut habe, mit Mark Schluss zu machen. Facebook war tatsächlich der vorletzte Kanal, den ich gelöscht habe.
Danach kam nur noch Pinterest. Aber das ist eine Geschichte für ein anderes Mal.
Okay: Wie kam ich überhaupt auf den Gedanken, als Selbstständige Facebook löschen zu wollen. Das hatte tatsächlich selbst mich überrascht.
Ich hab – vor einigen Jahren inzwischen – ein Buch gelesen. Das war auch jetzt gar nicht weiter spannend das Buch, aber die Autorin hatte eine Übung beschrieben, bei der es darum ging, seinen tiefsten Wünschen auf die Spur zu kommen. Und ich hab diese Übung gemacht und ich dachte, bei mir kommt bestimmt sowas raus wie: Ich will unbedingt ein Buch schreiben oder an einen irgendeinen exotischen Ort reisen, an dem ich noch nie war.
Aber ich entdeckte bei der Übung tatsächlich, dass ein tiefer Wunsch zu dieser Zeit bei mir war, ohne Facebook selbstständig zu sein und Marketing zu machen.
Wir waren da mitten in der Pandemie und Facebook war super, super anstrengend zu der Zeit. Mir wurden ständig furchtbare Posts in den Feed gespült und ich konnte es wirklich nicht mehr ertragen, dort zu sein. Die Vorstellung, da nicht mehr hin zu müssen, war unfassbar verlockend für mich.
Allerdings war ich zu der Zeit total an Facebook gebunden, nicht nur wegen der Werbeanzeigen, die ich damals noch schaltete, sondern auch, weil ich in FB-Gruppen Kund*innen aus meinen Onlineprogrammen betreute.
Und als ich dann diesen tiefen Wunsch in mir identifizierte, war mein erster Gedanke:
Woah. Jetzt bist du aber komplett verrückt geworden. Denn ja, auch für mich war damals meine Selbstständigkeit unweigerlich mit Facebook verbunden, selbst wenn mich der Kanal total nervte. Und ich konnte es mir wirklich mal so gar nicht vorstellen, nicht auf Facebook zu sein.
Also ich hab es mir gewünscht, aber ich hab eigentlich nicht daran geglaubt, dass es tatsächlich möglich wäre.
Und deshalb ließ ich diesen Wunsch erst einmal liegen und wusste gar nicht, ob und wenn ja, wie ich das Ganze angehen sollte. Aber irgendwann war der Leidensdruck einfach so groß, dass ich dachte: Okay, versuch es mal, dein Business und Marketing zu „ent-facebooken“.
Was mich bei diesem Wunsch bestärkt hat, war der Fakt, dass Facebook mir im Grunde eh gar nicht mehr dabei geholfen hatte, großartig Kund*innen zu gewinnen.
Und deshalb empfehle ich auch in meinen Beratungen, da mal selbst auf Spurensuche zu gehen und beispielsweise aktuelle Kund*innen mal zu fragen, wie sie auf dich aufmerksam wurden. Vielleicht ist da Social Media gar nicht so dabei, wie man glaubt.
Oder wenn du eher automatisiert Kurse verkaufst, z.B. eine automatisierte Umfrage zu machen und zu gucken, kommen die Menschen, die kaufen, überhaupt von Facebook oder nicht?
Oder für diejenigen, die Google Analytics oder ein ähnliches Tool nutzen, kann man auch immer Zielvorhaben anlegen und so die Pfade genau nachverfolgen.
Ja, also wer solche Informationen hat, hat dann auch einen rationalen, völlig legitimen, triftigen Grund, zu sagen: Facebook bringt mir eigentlich gar nichts. Und deshalb ist es auch wenig sinnvoll, dass ich da zu viel Zeit reinstecke.
Und das war eben bei mir der Fall, dass ich gesehen hab: Okay, ich poste und gehe live usw., aber die Menschen wollen dadurch nicht zwingend mehr mit mir zusammenarbeiten.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es dir so oder so ähnlich geht, ist recht hoch, denn 2018 wurde ja die Reichweite von Unternehmensseiten auf FB beschränkt zugunsten privater Profile, sodass es seit ein paar Jahren völlig üblich ist, mit den Beiträgen, die man von Unternehmensseiten postet, nur noch wenige Menschen zu erreichen.
Nun könnte man ja sagen: Ja, hättest du doch mal mehr Storys gemacht oder in Reels getanzt, dann hätte es bestimmt besser mit der Reichweite geklappt. Und: Ja, das hätte ich machen können. Aber:
Ich wollte nicht.
Ich finde nämlich diesen Gedanken, dass Mark einfach so bestimmen kann, wie ich meinen Arbeitstag gestalte, ganz, ganz furchtbar. Das darf kein Mann machen und erst recht nicht Mark.
Die Vorstellung, dass Mark alle paar Monate einfach festlegen kann, dass jetzt mal Beiträge funktionieren, dann plötzlich Fotos, dann Videos, dann Live-Videos, nein, jetzt doch lieber Storys, diese Vorstellung war wirklich extrem unsexy für mich.
Ich hatte auch den Eindruck, dass ich mich gerade auf eine Sache eingestellt habe, bis auch schon der nächste Trend um die Ecke kam und ich wieder etwas komplett anderes machen musste auf Facebook. Und das empfand ich als alles andere als nachhaltig und ressourcenschonend.
Ja, deshalb habe ich meine Facebook-Seite erst einmal auf Eis gelegt. Ich habe nichts mehr gepostet und nicht mehr mit anderen Accounts interagiert. Gelöscht habe ich mein Facebook-Konto noch nicht gleich, denn ich hatte ja noch nicht die zwei anderen Probleme gelöst: Zum einen: Was mache ich mit den Werbeanzeigen und zum anderen: Wie betreue ich meine Kund*innen, wenn ich sie nicht in FB-Gruppen betreue?
Wie so oft im Leben, lösen sich Probleme manchmal von alleine. Und so war es dann auch beim Thema Werbeanzeigen.
Und zwar konnte ich von einem Tag auf den anderen plötzlich keine Werbung mehr auf Facebook schalten. Es war total verrückt.
Ich war keine Anfängerin. Ich hab mehrere Jahre FB-Ads geschaltet und sie haben auch gut funktioniert, in dem Sinne, dass sie mir Newsletter-Anmeldungen und Webinaranmeldungen usw. gebracht hatten. Und ich hatte natürlich schon öfter den Fall, dass mal etwas nicht klappte. Das ist auch völlig normal bei einem so mächtigen Werbeanzeigenmanager. Doch die Probleme ließen sich immer lösen und klären.
Und Anfang 2021 eben nicht mehr.
Ich hatte alle technischen Updates korrekt durchgeführt.
Die Anzeigengruppen waren wie immer angelegt.
Die Anzeigen wurden sogar genehmigt.
Die Kampagne stand auf „aktiv“, doch in der Praxis wurde kein Cent verbraucht – die Anzeige wurde einfach nicht ausgespielt.
Ich hatte wochenlang versucht, das Problem zu lösen. Erst selbst und ja, dann auch mit Beratungen von FB-Ads-Expertinnen und ich hatte auch dem FB-Support geschrieben, doch sie fanden alle nichts und sagten, dass alles korrekt aussieht. Doch die Kampagne wurde trotzdem einfach nicht ausgespielt.
Es war wirklich zum Haareraufen und ich bin mir sicher, ich hab das auch in dieser Zeit gemacht. Denn es war echt ein shitty Move von Mark.
Erst sagt er, dass Beiträge von Unternehmensseiten nicht mehr so gut ausgespielt werden.
Dann sollen wir für Reichweite zahlen und Werbung schalten.
Damit machen wir uns aber von ihm abhängig.
Und wenn dann das Werbekonto plötzlich nicht mehr funktioniert, ist die Kacke aber ganz schön am Dampfen aus unternehmerischer Sicht.
Und dann ist es dem FB-Support auch komplett egal, weil … ja, sie vermutlich damit beschäftigt sind, an ihrem Metaversum zu basteln, anstatt den Menschen zu helfen, die bereits jetzt ihre Plattform nutzen.
Irgendwann gab ich auf bzw. interpretierte ich das Ganze als Zeichen, es mit Facebook eben sein zu lassen.
Und das fühlte sich erstaunlicherweise plötzlich total gut und befreiend an. Vielleicht weil ich mich über Wochen mit dem Werbeanzeigenkonto abmühen musste. Wer weiß, aber irgendwie wollte ich, wie in einer toxischen Beziehung, einfach nur noch raus. Und war dann mega happy nicht mehr dort sein zu müssen.
Ja, fehlte noch ein Teil in diesem Puzzle, nämlich: Wie oder wo soll ich meine Kund*innen betreuen, wenn ich FB-Gruppen nicht mehr nutze?
Und die Argumentation geht ja immer so:
Alle haben Facebook.
Alle können Facebook.
Facebook ist kostenlos.
Deshalb müssen wir quasi Facebook als Support-Ort in unseren Onlineprogrammen nutzen!
Doch ich dachte ich mir irgendwann: Ist mir egal.
Ich werde mich einfach für eine alternative Möglichkeit, meine Kund*innen zu supporten, entscheiden. Und ich werde dieses Tool dann auf der Verkaufsseite kommunizieren, sodass das dann transparent ist und jede für sich entscheiden kann, ob das okay ist. Und dann ist der Rest einfach nur noch eine Sache der Gewohnheit.
Und das hab ich dann auch so gemacht und mich für Slack entschieden. Und was soll ich sagen: Nach ein paar Tagen war es das Normalste der Welt, Slack zu nutzen, und ja, es gab sicherlich die ein oder andere Kundin, die gesagt hat: Slack ist jetzt nicht so meins.
Aber ganz ehrlich: Das gab und gibt es in Facebook-Gruppen genauso auch.
FB-Gruppen waren zum Beispiel ein unglaublicher Zeitfresser. Nicht nur für mich, sondern auch für meine Kund*innen, das haben sie mir öfter mal gesagt.
Das heißt: Alle Plattformen, Kanäle oder Tools kommen mit Vor- und Nachteilen und es wird niemals so sein, dass es DIE Geheimwaffe für etwas gibt, dass etwas nur toll ist und das alle Menschen ausschließlich toll finden.
Deshalb hab ich an dieser Stelle auch einfach beschlossen, den Mut zu haben, auch mal nicht zu gefallen.
Doch im Großen und Ganzen habe ich schon den Eindruck, dass Menschen zu mir kommen, weil sie mit mir zusammenarbeiten wollen, und die Tools dahinter eher sekundär sind. Und dass es deshalb letzten Endes auch keine Rolle spielt, wo man als Kursteilnehmer*in betreut wird.
Ja, und als ich dann diese Abhängigkeiten nicht mehr hatte, konnte ich dann, wie schon gesagt, Anfang 2022 auch mein komplettes Facebook-Konto löschen.
Es hat also „nur“ zwei Jahre gedauert.
Stand jetzt habe ich nicht nur keine Unternehmensseite mehr, sondern damit natürlich auch kein Werbekonto, keinen Facebook-Messenger, kein privates Profil, kein Instagram und auch kein WhatsApp.
Und ja, was soll ich sagen?
Ich lebe noch. Auch ohne Facebook, WhatsApp und Mark Zuckerberg.
Shownotes:
Von „Social-Media-Junkie“ zu „Social-Media-frei“
In der allerersten Podcastfolge starten wir offiziell (aber dennoch gemütlich) und klären erst einmal alle Basics: Wer spricht hier eigentlich? Und warum? Und natürlich: Was ist das überhaupt für ein Podcast und was erwartet dich in nächster Zeit in SOCIAL MEDIA FREI? Ich erzähle dir meine persönliche Geschichte vom Social-Media-Junkie zu meinem Social-Media-freien Business.
In der allerersten Podcastfolge starten wir offiziell (aber dennoch gemütlich) und klären erst einmal alle Basics:
Wer spricht hier eigentlich? Und warum?
Und natürlich: Was ist das überhaupt für ein Podcast und was erwartet dich in nächster Zeit in SOCIAL MEDIA FREI?
Ich erzähle dir meine persönliche Geschichte vom Social-Media-Junkie zu meinem Social-Media-freien Business.
Folge anhören:
Transkript lesen:
Ja, allererste Folge. Was machen wir?
Nun, ich dachte, dass wir ganz höchst offiziell, aber dennoch gemütlich starten, und erst einmal alle Basics klären.
Also:
Wer spricht hier eigentlich?
Und warum?
Und natürlich: Was ist das überhaupt für ein Podcast und was erwartet dich in den nächsten Wochen, Monaten und – ich hoffe doch mal stark – Jahren in diesem Podcast?
Ich bin leicht nervös, um ehrlich zu sein. Mein Medium der Wahl ist eigentlich das Schreiben und nun hab ich mir also vorgenommen, mehr zu quatschen.
Bin gespannt, wie das klappt.
Und bis wir es wissen, kann ich in der Zwischenzeit dir ja mal ein paar Worte über mich, mein Thema und diesen Podcast hier erzählen.
Damit du für dich einschätzen kannst, ob du und ich so unzertrennlich werden wie Timon und Pumba. Oder vielleicht doch eher so wie Mufasa und Scar oder so. (Hoffentlich nicht.)
Also, ich hab diese Pilotfolge „Von Social-Media-Junkie zu Social-Media-frei“ genannt.
Nicht, weil ich so sehr auf Clickbaiting stehe, sondern weil es tatsächlich die letzten sieben Jahre meiner Selbstständigkeit perfekt beschreibt.
Ich hab Ende 2015 die ersten vorsichtigen Schritte in die Selbstständigkeit gemacht und mich dann 2017 hauptberuflich als Beraterin für Pintererst-Marketing selbstständig gemacht.
Und in dieser Zeit schienen die sozialen Medien ein Geschenk des Himmels für mich zu sein.
Ich hab mir total motiviert überall Social-Media-Profile angelegt, wo es nur ging:
Auf Pinterest ja sowieso als Pinterest-Beraterin, zusätzlich auch noch auf Twitter und auf Facebook, später auf Instagram und mal kurz Snapchat, ganz später noch auf TikTok und Clubhouse.
Und ich hab dann auch versucht, die Vorgaben, mit denen soziale Netzwerke ja immer auch kommen, zu erfüllen.
Auf Pinterest habe ich rund 20 Mal am Tag gepinnt und auf Twitter fünf Tweets täglich abgesetzt, auf Instagram fast täglich gepostet und Storys gemacht und ich bin auf Facebook livegegangen.
Es gibt einen Ausdruck dafür, der es ganz gut beschreibt: permanently online, permanently connected.
Und gleichzeitig hab ich gar nicht gemerkt, wie die sozialen Netzwerke sich Schritt für Schritt in meinem Leben ausbreiteten und fast jeden Bereich kaperten.
Ich hab früher auch viel für mein Studium oder Promotion gearbeitet, aber ich hatte noch nie in meinem Leben die Situation, dass die Grenzen zwischen meiner Arbeit und meinem Privatleben so verschwammen wie mit Social Media.
Egal, was ich tat, ich nahm meine Follower in einer Instastory „hinter die Kulissen“ mit. Ich wünschte ihnen einen guten Morgen und zeigte, wie ich arbeitete, was ich tat, was ich aß und was ich trank. Fast jeden Tag. Mehrere Jahre lang.
Meine Instagram-App sagte mir, dass ich durchschnittlich 1–2 Stunden auf Instagram war jeden Tag. Dazu kamen am Anfang noch Twitter, Facebook, TikTok, Clubhouse. Und natürlich Pinterest. Die Dunkelziffer war also sehr, sehr hoch.
Wenn ich also „Junkie“ sage, dann ist es nicht übertrieben. Es gibt sicherlich Leute, die nutzen Social Media noch stärker, aber ich hatte wirklich das Gefühl, dass irgendwann mein halbes Leben aus Social Media bestand.
Und 2020 kam dann ein Punkt, wo ich merkte, dass es so nicht mehr weiterging. Dass ich richtig krank werden würde, wenn ich so weitermachte.
Und ich hörte im August 2020 einfach auf, auf Instagram, was damals mein Hauptkanal war, zu posten.
Das war überhaupt nicht so geplant zu der Zeit, also: Ich hatte mir keinen Plan zurechtgelegt. Ich hatte noch nicht einmal einen Abschiedspost oder so verfasst.
Ich hab einfach nichts mehr gepostet und fast ein halbes Jahr lang hab auch gar nicht darüber gesprochen, dass ich auch gar nicht mehr den Wunsch hatte, jemals wieder zurückzukommen.
Und dann habe ich im März 2021, also etwas mehr als ein halbes Jahr danach, einen Blogartikel veröffentlicht und einen Newsletter geschrieben, in dem ich erzählt habe:
Hey, ich bin seit einem halben Jahr nicht mehr auf Insta. Und ich lebe noch. Und mir geht es gut. Sehr gut sogar. Und: Ich muss mich auch nicht von Tütensuppe ernähren, weil mich tatsächlich auch ohne Instagram Menschen finden und mit mir zusammenarbeiten wollen.
Ich hab diese Mail damals völlig ohne Hintergedanken geschrieben (und damals war ja immer noch als Pinterest-Beraterin tätig). Und was dann an Reaktionen kam, war echt total überraschend.
Also: Ich dachte irgendwie immer, ALLE fänden Social Media toll und könnten sich da richtig austoben, nur ICH wäre weird und würde Social Media doof finden.
Aber es stellte sich heraus, dass es ganz, ganz, ganz vielen Menschen genauso ging. Nur redeten sie da nicht drüber.
Und so merkte ich zum ersten Mal: Da ist ja ein großer Bedarf da. Und es gibt eigentlich kaum jemanden, der darüber was macht und Unterstützung anbietet.
Und so entschied ich mich dann im Sommer 21, es zu tun: die Pinterest-Beratung an den Nagel zu hängen und andere Selbstständige dabei zu unterstützen, aus den sozialen Medien auszusteigen und, ja, ihren ganz individuellen Marketingweg zu gehen. Und inzwischen habe ich auch alle meine anderen Kanäle gelöscht und bin Social-Media-frei.
Wenn du jetzt schon an diesem Punkt ganz viele Fragen hast wie:
Und wie werde ich dann ohne Social Media gefunden?
Wie bekomme ich Kund*innen?
Wie schaffe ich es, aus den sozialen Medien auszusteigen?
Ist es nicht beruflicher Selbstmord, nicht mehr auf Social Media zu sein?
dann kann ich dir schon einmal verraten, dass es in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren um genau solche Fragen gehen wird in diesem Podcast.
Und natürlich existiert das Thema Social Media auch nicht im luftleeren Raum, sondern streift viele andere wichtige Bereiche wie ethisches Marketing, mentale Gesundheit, Datenschutz. Und deshalb wird es in dem Podcast durchaus auch um diese benachbarten Themen gehen.
Es ist auch völlig egal, ob du Einsteigerin bist oder schon erfahren. Ob du selbstständig bis oder im Unternehmen arbeitest, ob du Freiberuflerin bist oder Coach, Designerin oder Texter, virtuelle Assistenz oder mit Onlinebusiness oder mit was auch immer.
Wenn du schon jemals den Wunsch hattest, Social Media den Rücken zu kehren oder soziale Medien zumindest auf eine ANDERE Art und Weise zu nutzen, könnte ich mir vorstellen, dass wir eher Timon und Pumba werden und nicht so sehr Mufasa und Scar.
Eine Sache noch: Ich möchte die Folgen in diesem Podcast kurz und knackig halten, einfach weil ich selbst auch auf kurz und knackig stehe.
Das heißt, du wirst für die meisten Episoden nicht länger als zehn, fünfzehn Minuten einplanen müssen.
Mein Ziel ist es nicht, furchtbar ins Detail zu gehen, sondern ein, zwei Impulse pro Folge mit dir zu teilen und dir Mut zu machen.
Für dein eigenes Social-Media-freies Business.
Shownotes:

Themenwünsche?
Wenn dir ein wichtiges Thema im Podcast fehlt, sag mir gerne Bescheid. Ich freu ich mich auf deine Nachricht.