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Hier dreht sich alles um wertebasiertes Marketing ohne Social Media, Psychotricks und das übliche Marketing-Blabla.
100 Gründe, Social Media zu löschen
Du bist selbstständig und überlegst, deine Social-Media-Kanäle zu löschen? Ich sage: Go for it! Ob Instagram, Facebook, Twitter oder TikTok – es gibt 100 gute Gründe dafür, deinem Social-Media-Account bye bye zu sagen.
Du bist selbstständig und überlegst, deine Social-Media-Kanäle zu löschen? Ich sage: Go for it!
Ob Instagram, Facebook, Twitter oder TikTok – es gibt 100 gute Gründe dafür, deinem Social-Media-Account bye bye zu sagen.
#1 Du hast mehr Zeit am Tag
Wie viele Stunden verbringst du noch mal täglich auf Social Media? Der weltweite Durchschnitt liegt bei 147 Minuten am Tag. Das sind 1.029 Minuten in der Woche, 4.410 Minuten im Monat, 53.655 Minuten im Jahr. Klingt viel? Ist es auch. Viel wichtiger ist aber: Welche großartigen Dinge könntest du mit so viel Zeit mehr im Jahr tun?
#2 Du kannst wieder ins Café gehen, ohne Fotos von deinem Kaffee machen zu müssen
#3 Du bekommst keine nervigen DMs mehr von Typen, die dir die Welt erklären wollen
Warum sind bloß die meisten von ihnen zarte dreiundzwanzig Jahre alt und heißen Tobi?
#4 Du hast endlich mehr Zeit für deinen Blog
Ohne Social Media hast du endlich genug Zeit, um Texte für deinen Blog zu schreiben und damit endlich nachhaltiges Onlinemarketing zu betreiben. (Anstatt Content zu erstellen, der nach wenigen Stunden eh niemanden mehr interessiert.)
#5 … oder deinen Newsletter
#6 … oder Podcast
#7 … oder dein eigenes Buch
#8 Du kannst endlich mit Mark Zuckerberg Schluss machen
Stell dir vor, du wachst auf und es ist dir piepegal, was Mark von dir will. Was du wann wo wie auf Facebook tun sollst – spielt alles keine Rolle mehr. Das kann doch nur ein schöner Tag werden.😁
#9 Du lernst wieder zu warten
Ohne Social Media hast du weniger Grund, auf dein Smartphone zu schauen. Das nächste Mal an der Bushaltestelle oder in der Arztpraxis kannst du daher einfach mal … warten. Voll retro, ich weiß. Aber eine überraschend entspannende Tätigkeit.
#10 Du kommst abends früher ins Bett
„Ups, wo ist denn nur die Zeit hin …?“ Ohne Social Media bleibst du nicht mehr im Feed hängen und kommst endlich wieder rechtzeitig ins Bett.
#11 Du verwandelst FOMO in JOMO
Du hast keine Angst mehr, etwas auf Social Media zu verpassen – du freust dich sogar darüber!
#12 Du kannst aufhören, dich mit Fremden im Internet zu vergleichen
Tschüss Social Media, heißt vielleicht auch: Tschüss Vergleicheritis! Lass die Menschen Fotos von ihren Luxusurlauben und sauberen, weißen Wohnungen posten und leb einfach dein Leben.
#13 Es wird dir egal(er), was Menschen über dich denken
#14 Deine Zeit bleibt ganz
Denn sie wird nicht mehr durch Pushbenachrichtigungen zerstückelt.
#15 Du kannst mehr Bücher lesen
Du weißt schon: Das ist das rechteckige Ding, das schon seit Monaten auf deinem Nachttisch liegt und Staub fängt.🤓
#16 Du brauchst dich nicht mehr zum Posten zu zwingen
Nie wieder Themen aus den Fingern saugen, nur um was zum Posten zu haben.
#17 Du wirst (wieder) kreativ
Kennst du das: Vor lauter Tipps, Tricks, Hacks, Ideen und inspirierenden Zitaten auf Social Media fühlst du dich richtig … gelähmt und prokrastinierst deine eigenen kreativen Projekte? Kein Wunder – soziale Medien inspirieren oft nicht, wie wir das glauben, sondern überfordern und überreizen.
#18 Deine Aufmerksamkeitsspanne steigt wieder
#19 Du bekommst deutlich weniger E-Mails
Ja natürlich könnten wir in der Theorie die E-Mail-Benachrichtigungen ausstellen. Doch in der Praxis bekommen wir dennoch ständig Mails, was wir auf Facebook verpasst haben, weil wir siebzehn Minuten nicht mehr online waren.
#20 Du kannst essen, solange das Essen noch warm ist
Ach, wie schön ist es doch, keine Essensbilder posten zu müssen.😋
#21 Du wirst weniger toxische Positivität in deinem Leben haben
Endlich mal wieder gepflegt schlechte Laune haben ohne diese Angst im Nacken, dass du nicht genug „Good Vibes“ für deine Social-Media-Follower versprühst.
#22 Du kannst heilen
Gefühle verarbeiten, anstatt sie mit Social Media zu betäuben, ist das neue Schwarz.
#23 Du brauchst dich nicht mehr mit Fremden im Internet zu streiten
Weniger schlaflose Nächte, mehr Zeit, Energie und Nerven für die wirklich wichtigen Dinge des Lebens.
#24 Du konsumierst weniger
Weniger Ads auf Social Media = weniger Impulskäufe
#25 Du kannst deinen Feierabend genießen
Kein „Ich poste das nur mal schnell auf Instagram“ oder „Ich muss nur mal schnell nach den Kommentaren“ mehr, sondern Beine hochlegen und ausruhen.
#26 … und dein Wochenende
#27 … und deinen Urlaub
#28 Du kannst eine längere Zeit offline sein
… und niemand fragt, ob mit dir auch wirklich alles in Ordnung ist.
#29 Du erkennst, wer dir wirklich wichtig ist
Klar wirst du den Kontakt zu einigen Menschen verlieren, wenn du keine sozialen Medien mehr nutzt. Aber die wirklich wichtigen Menschen werden bleiben. Und falls du nicht weißt, wer das ist, wirst du es herausfinden.
#30 Du wirst weniger bewertet
Was, dir ist Nachhaltigkeit wichtig und du isst zum Frühstück mal eine Avocado?😱 Ohne Social Media regt sich auch niemand mehr darüber auf.
#31 Du kannst aufhören, FOMO als Marketingstrategie zu nutzen
Kein „Aktiviere unbedingt die Benachrichtungen, um keine Updates von mir zu verpassen“ oder „Sei unbedingt im Live dabei, sonst geht die Welt, wie wir sie kennen, unter“ mehr.
#32 Du musst dich nicht mehr extra für eine Story schminken
Kein ausgeklügeltes Beautyprogramm mehr, nur um sagen zu können „Ich wollte mich nur mal schnell bei euch melden“.
#33 Du kannst der Hustle Culture bye bye sagen
Warum ist es auf Social Media nur so selbstverständlich, ständig online und busy zu sein?
#34 Du brauchst nie wieder einen Gedanken an Follower verschwenden
Ach, wie schön ist doch das Leben, wenn es egal ist, wer wem folgt oder warum jemand mehr Follower hat als ich.
#35 Du sparst Strom
Wer wird sein Handy ohne Social Media weniger aufladen müssen? Du!
#36 Du produzierst weniger CO2
Jedes Mal, wenn du deine Social-Media-Accounts aufrufst, verbrauchst du Energie – und diese Energie stammt in der Hauptsache immer noch aus fossilen Brennstoffen. Faustregel: Eine Minute Instagram = 1g CO2.
#37 Du musst dich weniger mit Desinformation und Verschwörungstheorien rumplagen
Nein, Tante Gisela, wenn du dein Haar föhnst, tötest du keine Viren!
#38 Dir ist endlich egal, was der Algorithmus von dir will
Algo… was noch mal?
#39 Du musst dich nie wieder über Spam-Accounts und Bots ärgern
#40 Du kannst endlich wieder monatasken
Kochen, ohne Insta zu checken. Mit Menschen reden, ohne Kommentare zu beantworten. Auf Bus waren, ohne davon eine Story zu machen.
#41 Du brauchst nicht mehr ständig Selfies zu machen
Bye bye, Selfiestick. Konnte dich eh nie leiden.
#42 Du kannst mal wieder nichts tun
Du weißt schon: einatmen und ausatmen.
Nicht: Einatmen, Likes checken, ausatmen.
Sondern einfach nur atmen.
#43 Du kannst Menschen angucken, wenn du mit ihnen redest
… und nicht dein Smartphone, weil du dringend Kommentare beantworten musst.
#44 Du kannst endlich Klavier lernen
Oder ein anderes Instrument, von dem du geträumt hast, seit du ein kleines Kind warst. Wenn nicht jetzt, wo du auf einmal zwei Stunden mehr Zeit am Tag hast, wann dann?
#45 Du kannst dich besser konzentrieren
Jetzt, wo du nicht mehr alle zwei Minuten nachgucken musst, wie viele Menschen schon deinen Post kommentiert haben, kannst du auf einmal Folgendes tun: konzentriert arbeiten.
#46 Du kommst leichter in den Flow
Da fällt es doch gleich leichter, in dieses Flow-Gefühl zu kommen, das Flow-„Entdecker“ Mihaly Csikszentmihalyi als einen echten Glücklichmacher beschreibt.
#47 Du wirst präsent(er)
Jetzt, wo du nicht gleich ein Foto für Insta schießen musst, kannst du auch einfach nur den Moment genießen.
#48 Du kannst eine Siesta halten
Falls du partout nicht weißt, was du mit den zwei Stunden mehr am Tag anstellen sollst, ein Vorschlag: Wieder mal eine Siesta halten. Ist in der Social-Media-Hustle-Culture ja eher unüblich, sich auszuruhen, aber zum Glück ist uns das ja jetzt total egal.
#49 Du musst nie wieder eine Instastory davon machen, wie du eine Pause machst
#50 Du brauchst nie wieder bei bescheuerten Insta-Challenges mitzumachen #Hallelujah
#51 Du lernst, wieder alleine zu sein
Hier ist eine Challenge: Wie viele Minuten nur mit dir selbst hältst du aus? Und kannst du die Zeit Tag für Tag steigern?
#52 Du wirst dir nie wieder Gedanken um einen einheitlichen Feed machen
Einheitlicher Feed? Da bleibst du kühl. Kein Gefühl.
#53 Nie wieder grübeln, welches geile Zitat du als nächstes postest
Sei immer du selbst. Außer du bist Montag. Dann sei Freitag.
#54 Du kannst aufhören, nach unrealistischen Schönheitsidealen zu streben
Denn solange du mit deinem Body an einem Beach bist, hast du schon den perfekten Beach Body.
#55 Du brauchst dir nie wieder dreißig Minuten an dem perfekten Kommentar feilen
Nie wieder: „Puh, was soll ich denn jetzt hier kommentieren? Kann man das so sagen? Nee, doch nicht … Ach, komm, ich lass das jetzt so … nee doch nicht. Wuaaa.“
#56 Du musst nie wieder Karussellposts erstellen
#57 … oder Reels
#58 … oder Live-Videos
#59 Du kannst dich endlich mal wieder langweilen
Seit wann ist Langeweile eigentlich so aus der Mode gekommen? Und kann mal bitte jemand eine Ode an die Langeweile schreiben?
#60 Du kannst dir endlich genug sein
Jetzt, wo du keine unrealistischen Ansprüche mehr an dich erfüllen musst, kannst du dir auch einfach mal genug sein.
#61 Du wirst weniger süchtig
Social Media ist wie der Einarmige Bandit in Vegas – designt, um uns süchtig zu machen.
#62 Du fühlst dich weniger fremdgesteuert
Jetzt, wo dir niemand mehr sagt, wann du wie zu sein und tun hast, kannst du auch einfach mal du tun, was du willst.
#63 Du wirst produktiver
Call me Mrs. Getting sh*t done!
#64 Du musst deinen Alltag nicht mehr inszenieren
… sondern kannst einfach in Ruhe vor dich alltagen.
#65 Du kannst deinen Lieblingsmenschen öfter berühren als dein Smartphone
#66 Du kannst deinen Lieblingsmenschen öfter ansehen als dein Smartphone
#67 Du hast wieder Raum für Zwischentöne
Ohne das Schwarz und Weiß auf Social Media kannst du wieder all die Grautöne für dich entdecken.
#68 Du wirst weniger neidisch
Einfache Rechnung: Je weniger du dich mit Menschen auf Social Media vergleichst, desto weniger Neid.
#69 Du brauchst dein Smartphone nicht mehr aufs Klo mitzunehmen
#blessed
#70 In deinem Leben gibt es kein Like4Like mehr
#71 … oder Follow4Follow
#72 Du brauchst dir nie wieder Gedanken über Hashtags zu machen
Was machst du bloß mit all dem frei werdenden Headspace?
#73 Du wirst ein besseres Verhältnis zu deinem Körper bekommen
Bye bye Fitnessgurus mit euren toxischen Schönheitsidealen, die Normalsterbliche sowieso niemals erreichen können.
#74 Du wirst Bodyshaming und Cybermobbing reduzieren
Apropos Schönheitsideale: Ein Leben ohne Social Media ist ein Leben mit weniger Bodyshaming und Cybermobbing.
#75 Es werden weniger Daten von dir gesammelt
Keine sozialen Medien = weniger sensible Daten von dir, die im Netz kursieren
#76 Nie wieder „Ich wollte mich nur mal schnell bei euch melden“
#77 … oder „Ich muss nur mal eben schnell was checken“
#78 Du brauchst für ein Selfie nicht mehr dein Leben riskieren
Selfies sind nämlich tödlicher als Hai-Angriffe.
#79 Du brauchst nie wieder was zu liken
Likes im Kopf – Wer Social-Media-Kanäle löscht, hat Platz für schönere Dinge.
#80 Und musst auch nicht mehr permanent kameratauglich sein.
Hallo Yogapants, tschüss Make-up.
#81 Du brauchst dein Leben nicht mehr ständig abzuwerten
… nur um das Leben von Fremden auf Social Media aufzuwerten.
#82 Du wirst weniger Cringe-Momente in deinem Leben haben
Influencer-Fremdscham – it’s a thing!
#83 Du brauchst dir nie wieder das Sushi von Lina anzugucken
Lina, ich will dein Sushi gar nicht sehen.
#84 Du kannst einen Cocktail trinken gehen, ohne eine Story für Instagram machen zu müssen
Darauf ein Virgin Caipi!
#85 Dein Selbstwertgefühl steigt
Weniger Vergleicheritis und unrealistische Erwartungen und Ansprüche? Deinem Selbstwertgefühl gefällt das.
#86 Du bist netter zu deinem Gehirn
Ultraschnelle Interaktion in einer reizüberfluteten Social-Media-Welt? Deinem Gehirn könnte das unter Umständen gar nicht gefallen.
#87 Du setzt dich keinem zusätzlichen Risiko für Depressionen aus
Ob es einen Zusammenhang zwischen sozialen Medien und Depressionen gibt und wie dieser genau aussieht, ist Gegenstand der Forschung. Erste vorsichtige Erkenntnis: Zu viel kann depressiv machen.
#88 Du kannst sein
… anstatt einen Social-Media-Schein aufrechtzuerhalten.
#89 Du siehst wieder mehr Gesichter ohne Filter statt mit
Der schönste Filter heißt immer noch Realität.
#90 Du darfst endlich wieder du sein
Jetzt, wo es niemanden mehr gibt, mit dem du jeden Aspekt deines Lebens vergleichst und den Kürzeren ziehst, kannst du einfach nur du sein. (Wer bist du, wenn du nicht auf Social Media bist?)
#91 Du kannst Menschen treffen … und dich mit ihnen unterhalten
Jetzt, wo es keine Likes und Kommentare zu checken oder Storys zu posten gibt, kann das Handy auch einfach in der Tasche bleiben.
#92 Du sagst nein zum Smombie-ismus
Fear the walking dead … Endlich gehörst du nicht mehr zu den Menschen, die vor lauter FOMO am Bildschirm kleben.
#93 Du kannst länger am Stück durcharbeiten
Ohne die typischen Social-Media-Ablenkungen kannst du dich endlich länger als 8 Sekunden auf eine Aufgabe konzentrieren und … wer weiß … sie vielleicht sogar abschließen.
#94 Du kannst endlich aufhören, Social-Media-Pausen einzulegen
Hab ich für dich versucht, funktioniert nur bedingt.
#95 Du kannst ohne Handy spazieren gehen
Mach einfach Erinnerungen mit deinen Augen.
#96 Du hörst wieder deine eigenen Gedanken
Wenn du den Social-Media-Lärm leiser drehst, kannst du dich endlich wieder selbst denken hören.
#97 Du lebst im Einklang mit deinen Werten
Wenn Social Media und deine Werte nicht zusammenpassen, bist ja vielleicht gar nicht du das Problem, sondern Social Media?
#98 Du musst nie wieder Ads schalten
Bye bye Werbeanzeigenmanager. Es war überhaupt nicht schön mit dir.
#99 Du kannst auf Marketingstrategien setzen, die dir Freude machen
Jetzt, wo du nicht mehr das machen musst, was der Algorithmus von dir will, kannst du dich fragen, was du eigentlich willst, und Marketing völlig ohne Social Media betreiben.
#100 Du bist zu 100% selbstbestimmt
Anstatt einfach nur zu machen, was andere sagen, gehst du deinen eigenen Weg und triffst deine eigenen Entscheidungen. Wie großartig und mutig bist du denn, bitte?!
FOMO (Fear Of Missing Out): Symptome, Gründe, Tipps
Was ist FOMO aka Fear Of Missing Out genau? Was hat FOMO mit Social Media zu tun, wie zeigt sie sich im Alltag und vor allem: Was können wir tun, um FOMO zu reduzieren oder vielleicht sogar in JOMO (Joy Of Missing Out) zu verwandeln?
Eine Kollegin ist bei einem Netzwerk-Event und postet ein Selfie mit anderen Kolleginnen …
Eine zweite erzählt in ihren Storys, dass sie jetzt auf dieser angesagten neuen Plattform ist und schon 10k Follower hat…
Eine dritte lacht auf Facebook in die Kamera, während sie ins Flugzeug nach Bali steigt …
Eine vierte hat ein zweites Unternehmen gegründet, das schon nach acht Wochen durch die Decke geht …
Eine fünfte verkündet stolz, dass sie dieses Jahr eine Million Euro Umsatz gemacht hat …
Und du?
Du liegst gerade in Embryonalstellung auf der Couch, scrollst apathisch durch deinen Feed (während im Hintergrund die fünfundzwanzigste Wiederholung von Friends läuft) und fragst dich, ob du der langweiligste Loser bist, den die Menschheit je gesehen hat.
Ein typischer Fall von FOMO.
Inhalt
Welche Rolle spielen Smartphones, das Internet und Social Media?
Doch halt … Was bedeutet FOMO eigentlich?
FOMO = Fear Of Missing Out
FOMO ist ein Akronym, das sich aus den Anfangsbuchstaben von „Fear Of Missing Out“ zusammensetzt und auf deutsch „Angst, etwas zu verpassen“ bedeutet.
Dieses „etwas“ kann dabei theoretisch alles sein:
eine soziale Interaktion
eine Begegnung
eine Erfahrung
ein Ereignis
ein Erlebnis oder auch
eine Möglichkeit, neue Kund*innen zu gewinnen
So äußert sich das Phänomen FOMO in der Angst, nicht mehr auf dem Laufenden zu sein, abgehängt zu werden und außen vor zu bleiben.
Egal, ob in der Schule, im Studium, im Job, in der Selbstständigkeit, in der Freizeit oder in allen Formen von zwischenmenschlichen Beziehungen: unter Freundinnen, Kollegen oder Familie.
FOMO: Welche Rolle spielen Smartphones, das Internet und Social Media?
Während die Angst, etwas zu verpassen, mit Sicherheit so alt ist, wie die Menschheit selbst („Oi, da hinten wird ein Mammut zerlegt, schnell hin, bevor der Säbelzahntiger kommt!“), ist der eigentliche Begriff FOMO noch relativ jung.
Patric James McGinnis verwendete ihn das erste Mal im Jahre 2004 in seinem Artikel für das Magazin der Harvard Business School. Darin beschrieb er als erster ein Gefühl, das ein typisches Syndrom für unseren digitalisierten Alltag werden sollte.
FOMO und Social Media
Kein Wunder eigentlich, dass im selben Jahrzehnt nicht nur das erste iPhone erschien (2007), sondern auch Facebook (2004) und Instagram (2010) gegründet wurden.
Denn Social Media ist für FOMO vor allem eins: Öl im Feuer.
Auf einmal können wir durch Statusupdates, Bilder oder Videos zu jeder Tages- und Nachtzeit Einblick in das Leben der anderen bekommen.
Egal, wo sie wohnen.
Und egal, wer sie sind. (Ob Cousine dritten Grades oder Beyoncé.)
Wir können uns mit unseren liebsten Freundinnen freuen.
Checken, was unsere jugendlichen Kinder so treiben.
Wir können unsere Ex-Partner „stalken“.
Nachgucken, ob unser Schwarm aus der Grundschule schon eine Glatze hat.
Oder ob die Erzfeindin aus der 7. Klasse mittlerweile vielleicht schon geschieden ist.
Sehen, wie es unserer Großtante in Kanada geht.
Und wie erfolgreich (oder nicht erfolgreich) unsere Kolleginnen sind.
FOMO und Nachrichtenkonsum
Auch die Nachrichtenseiten mit ihren sich minütlich aktualisierten Inhalten wecken den Wunsch, ständig up to date zu bleiben.
Statt einmal am Tag die Tageszeitung zu lesen oder abends die Nachrichten im Fernsehen zu gucken, checken wir nun mehrmals täglich (stündlich, minütlich), was es Neues in der Welt gibt.
Gleich morgens im Bett (oder allerspätestens auf dem Klo) nehmen wir das Smartphone zur Hand und hüpfen von einem Newsfeed zum nächsten:
Live-Blog zur Corona-Pandemie.
Live-Blog zur Bundestagswahl.
Live-Blog zum Ukraine-Krieg.
Bloß keine Meldung verpassen. Könnte ja etwas Wichtiges sein.
FOMO und E-Mails
Und wer kennt diesen Drang nicht, alle paar Minuten seinen Posteingang zu checken?
Schließlich könnte ja die Anfrage, die Zusage oder das Angebot drin sein!
Die typischen FOMO-Symptome
Doch die Möglichkeit, jederzeit an Neuigkeiten zu kommen und mit allen jederzeit online in Verbindung bleiben zu können, kommt mit einem hohen Preis.
Die Liste in lang:
FOMO und POPC
Eng verknüpft mit FOMO ist das Phänomen POPC, was „permanently online, permanently connected“ bedeutet.
Die Angst, etwas zu verpassen, führt zu einer Dauerpräsenz in den sozialen Netzwerken.
Und so wird Instagram nicht nur geöffnet, wenn man alleine ist und sich langweilt, sondern auch, wenn man mit anderen Menschen beisammensitzt, mit Freunden etwas unternimmt, während des Essens oder sogar während der Autofahrt.
Das Smartphone wird das erste sein, was man morgens nach dem Aufwachen berührt, und das letzte, bevor man abends einschläft.
Und mittlerweile hat die Angst, ohne Smartphone zu sein, sogar einen eigenen Namen bekommen: Nomophobie.
FOMO und FOBO
In einer Zeit der unbegrenzten Möglichkeiten wird es immer schwerer, sich für eine Option zu entscheiden – und dabei zu bleiben.
Denn egal, wie toll dein Job, Hobby, Urlaub, ja dein Leben klingen mag – auf Instagram findest du mit Sicherheit jemanden, dessen Leben noch ein bisschen eindrucksvoller und spannender ist.
FOBO bedeutet „Fear Of Better Options“ und beschreibt die Angst vor besseren Möglichkeiten, also die Angst, dass sich hinter dem nächsten Klick mit Sicherheit eine noch bessere Alternative versteckt.
Ob ich schon einmal mehrere Stunden durch Pinterest gescrollt und nach einem Rezept für ein nahrhaftes Abendessen gesucht habe, um dann anschließend frustriert (und aus Zeitnot) einfach nur Pizza zu bestellen?!
I have.
Chronischer Stress
FOMO, FOBO, POPC – die Abkürzungen mögen zwar lustig klingen, aber die Folgen sind es nicht:
Die ständige Angst, etwas zu verpassen, der Druck, ständig online sein zu müssen, die ewige Jagd nach der noch besseren Alternative – all das erzeugt chronischen Stress.
Dieser kann sich in einer inneren Unruhe äußern, falls man mal nicht am Smartphone ist, und auch zu Schlafstörungen oder psychosomatischen Beschwerden wie Schweißausbrüchen führen.
Wir verlernen, präsent zu sein, und einen Moment wirklich zu genießen.
Stattdessen suchen wir jede Minute unseres Alltags darauf ab, ob sich daraus ein Post oder zumindest eine nette Story machen lässt.
Pic or it didn’t happen!
Die Konzentrationsfähigkeit und Produktivität nehmen ab
Irgendwann können wir uns nicht mehr so gut konzentrieren.
Zwischen dem Checken der Nachrichten-Live-Blogs, des Insta-Feeds, der Mails, der WhatsApps, der Likes, Follower und Kommentare schieben wir unsere „eigentlichen“ Aufgaben dazwischen, kommen aber zu nichts.
Denn unser Gehirn ist zu sehr damit beschäftigt, zwischen unzähligen Aufgaben zu switchen, und bekommt gar nicht erst die Chance, tiefer in eine Aufgabe einzutauchen und in den Flow zu kommen.
Wie unkonzentriert und unproduktiv ich durch FOMO und Social Media wurde, habe ich hier aufgeschrieben.
Überreizung, Erschöpfung und Schlafstörungen
Als introvertierter und hochsensibler Mensch habe ich es am eigenen Leib erfahren: Die vielen Videos und Posts, die kurzen Storys, die ständigen Pushbenachrichtigungen – es waren einfach zu viele Reize.
Schon fünf Minuten durch den Feed scrollen bedeutete für mich eine so große Menge an Informationen, dass ich sie gar nicht richtig verarbeiten konnte.
Ich fühlte mich ausgelaugt und erschöpft.
Jeden Tag.
Doch es gibt noch einen weiteren Grund für Erschöpfung durch FOMO:
Viele Jugendliche lassen sich nachts von ihrem Smartphone wecken und sind infolgedessen tagsüber übermüdet. Einer Studie zufolge stehen rund 20% aller Jugendlichen nachts auf, um Nachrichten oder Social Media zu checken.
Vergleicheritis
Kuratierte Highlights von Fremden im Internet führen dazu, dass wir uns ständig mit anderen vergleichen.
Wie wir unsere Freizeit verbringen …
Wie viel Umsatz wir machen …
Unsere Reiseziele …
Unsere Wohnung …
… nichts ist im Vergleich zu den auf Hochglanz polierten Social-Media-Fassungen mehr gut genug.
Gefühl der sozialen Isolation
Daraus kann sich eine gefährliche Spirale entwickeln: Man fühlt sich einsam, nutzt die sozialen Netzwerke, um Verbindung mit anderen Menschen zu spüren – und fühlt sich letzten Endes (da alle anderen vermeintlich erfolgreicher sind und das spannendere Leben führen) isolierter als zuvor.
Angststörungen und Depressionen
Inwiefern soziale Medien Angststörungen und Depressionen begünstigen oder verstärken, ist inzwischen Gegenstand vieler Studien.
Manche sagen: nein.
Andere sagen: ja. (Vor allem bei jungen Mädchen.)
Mehr Unfälle im Straßenverkehr
FOMO ist aber nicht nur eine Gefahr für die mentale Gesundheit, sondern auch für die körperliche.
Einer Studie zufolge führt FOMO – völlig unabhängig von Alter und Geschlecht – zu einem risikoreichen Verhalten und damit zu potentiell mehr Unfällen im Straßenverkehr. Denn immer mehr Menschen nutzen ihr Smartphone nicht nur im Sitzen, sondern auch während sie auf der Straße laufen.
Gründe für FOMO
Woran liegt es, dass manche Menschen mehr unter FOMO leiden als andere?
Unerfüllte Bedürfnisse nach Autonomie und Verbindung
US-amerikanische und englische Forscher*innen haben in ihren Studien zu FOMO herausgefunden, dass es unter anderem mit unerfüllten Bedürfnissen nach Autonomie und Verbindung beginnt:
Wer sich einsam fühlt und mit seiner Lebenssituation unzufrieden ist, spürt häufiger FOMO und nutzt daraufhin vermehrt Social Media, um Verbindung zu anderen Menschen herzustellen.
Doch soziale Medien lösen FOMO nicht, sondern verstärken FOMO oft, was wiederum zu noch mehr Social-Media-Nutzung führt.
Eine doofe Spirale, aus der es gar nicht so leicht ist, wieder rauszukommen.
Geringes Selbstwertgefühl
Für mich ist FOMO immer auch mit dem Selbstwertgefühl verbunden. Denn letzten Endes steckt hinter FOMO immer die Annahme, dass
dort, wo ich jetzt bin,
das, was ich jetzt weiß,
das, was ich jetzt kann, und
das, was ich jetzt habe,
nicht genug ist.
Toxische Hustle Culture
Für Selbstständige spielt die Hustle Culture oft noch eine wichtige Rolle.
Der Lifestyle, in dem Karriere und Selbstverwirklichung wichtiger sind als Gesundheit, Familie und Hobbys, wird so verinnerlicht, dass es zur Normalität wird, permanent zu arbeiten.
GaryV zum Beispiel zelebriert diesen Lifestyle in den meisten seiner Videos, wenn er sich als der Hustle-Papst darstellt, der täglich 15 Stunden arbeitet, nie Feierabend macht, sich am Wochenende nicht ausruht und niemals in den Urlaub fährt.
„Kein Wunder, dass du nicht erfolgreich bist“, ist seine Message dann. „Schließlich nimmst du dir am Samstag frei, anstatt Content für deine Follower zu erstellen.“
#redflag
Selbstoptimierungs- und Produktivitätshype
Eng damit verknüpft sind der Selbstoptimierungs- und Produktivitätshype: Jede Minute des Tages gilt es inzwischen, produktiv zu nutzen.
Ausschlafen war gestern. Heute hat jeder einen „Miracle Morning“ und steht um 5 Uhr nachts auf, um Yoga zu machen.
Einfach so spazieren gehen und die Sonne genießen? Undenkbar! Lieber währenddessen einen Podcast hören, um sich gezielt weiterzubilden. 🤓
Das gleiche gilt fürs Kochen, Putzen und Wäsche waschen. Bitte immer mit Knopf im Ohr mit der neuesten Episode deines liebsten Podcasts zur Persönlichkeitsentwicklung.
(Sonst entwickelt sich deine Persönlichkeit noch zurück, wenn du das Klo putzt, während du Rage against the Machine hörst.)
Lesen? Ja, aber bitte nur Sachbücher, die dich beruflich weiterbringen. Am besten jeden Tag 20 Seiten, bevor du deinen Bulletproof-Kaffee trinkst.
Produktiv ist das neue Normal.
Kapitalismus
Stell dir vor, wenn alle Menschen sich nachmittags glücklich und zufrieden in die Sonne legen und ihren Feierabend mit ihrer Familie verbringen würden, anstatt ihre Zeit auf Social Media zu vertrödeln. – Wer würde dann auf all die Werbeanzeigen klicken und Dinge kaufen, die niemand wirklich braucht?
Deshalb ist es im Kapitalismus durchaus erwünscht, dass du ständig Angst hast, etwas zu verpassen. So kannst du dich noch mehr auf Social Media rumtreiben und noch mehr konsumieren.
Aufmerksamkeitsökonomie Social Media
Natürlich gab es Werbung und damit den Kampf um deine Aufmerksamkeit auch schon vor Social Media.
Doch noch nie ließ es sich so exakt messen, welche Themen, Headlines, Content-Formate und Co. funktionieren.
In Zeiten von Clickbaiting, Fake News und Katzenvideos scheint alles legitim zu sein, um unsere Aufmerksamkeit zu gewinnen. Hauptsache, die Engagement-Rate stimmt!
Man könnte es auch so formulieren:
Es gibt Menschen, deren Job ist es, deine Aufmerksamkeit zu gewinnen und es dir möglichst schwer zu machen, offline zu gehen.
Kein Wunder, dass es nahezu unmöglich scheint, FOMO wieder loszuwerden.
Tipps, um FOMO loszuwerden oder zu vermeiden
„Nobody really cares if you don’t go to the party“
Hustle Culture durchbrechen
Es wäre viel gewonnen, wenn Selbstständige es schaffen würden, die Hustle Culture, der sie überall auf Social Media ausgesetzt sind, zu durchbrechen.
Wenn sie ihre Selbstständigkeit als nur einen von mehreren wichtigen Bereichen des Lebens begreifen und ihn nicht Tag für Tag aufs Neue gegenüber Gesundheit, Familie, Freunden und ihren Hobbys priorisieren würden.
Das lässt sich natürlich nicht von heute auf morgen verändern. Aber du kannst schon heute damit beginnen und …
Kund*innen gegenüber Grenzen setzen und dein Smartphone einfach mal ausstellen, wenn du Feierabend hast
dir auch wirklich einen Feierabend nehmen, wenn wir schon dabei sind
deine Gesundheit ernst zu nehmen und für ausreichend Bewegung sorgen
dein Smartphone aus dem Schlafzimmer verbannen
Beim Selbstwertgefühl ansetzen
Sich klarmachen, dass du gut genug bist.
Dass das, was du weißt,
das, was du kannst, und
das, was du tust,
jederzeit zu 100% gut genug ist.
Du kannst das nutzen, was du bereits hast (Wissen, Erfahrungen, Intuition) und musst dir nicht erst noch drölfzig YouTube-Videos ansehen oder Onlinekurse kaufen.
Verhalten reflektieren
Du kannst dein Verhalten reflektieren und dich fragen:
Warum habe ich jetzt das Smartphone in die Hand genommen?
Was brauche ich gerade eigentlich?
Kann mir das Smartphone geben, was ich brauche?
Welches Bedürfnis versuche ich mit dem Social-Media-Konsum zu erfüllen?
Bringt mich dieses Scrollen irgendwie weiter?
Welche Gewohnheit steckt hinter dem Griff zum Smartphone? (Kann ich einen Auslöser identifizieren?)
Journaling kann eine gute Möglichkeit, um den Reflexionsprozess zu begleiten.
Akzeptieren, dass jeder Mensch einzigartig ist
Es ist verrückt: Eigentlich hasse ich als introvertierter Mensch Großveranstaltungen mit jeder Faser meines Körpers. Doch wenn ich sehe, wie Kolleg*innen sich auf genau diesen Veranstaltungen rumtreiben und ihre Selfies schießen, werde ich ein bisschen neidisch … 🙈
Warum eigentlich?
Jeder Mensch hat unterschiedliche Persönlichkeiten, Werte, Interessen und Ziele.
Und nur weil manche Menschen es toll finden, alle Zelte abzubrechen, um in einem kleinen Van durch die Welt zu reisen, heißt es nicht, dass es auch zwingend ein passender Lebensentwurf für mich sein muss.
Hier ist ein Satz, der mir immer geholfen hat, wenn die Vergleicheritis auf Social Media überhand genommen hat:
Es ist okay, ein ruhiges Leben zu führen und zufrieden zu sein.
(Selbst wenn andere Menschen ein wildes führen.)
Präsenz trainieren
Es kann hilfreich sein, sich dafür zu entscheiden, in bestimmten Situationen kein Smartphone mehr zu nutzen und Smartphone-freie Zonen oder Smartphone-freie Zeiten zu etablieren.
Hier sind drei Ideen:
Ganz bewusst ohne Smartphone essen
Ohne Smartphone (und Podcast!) spazierengehen
Schlafzimmer zur Smartphone-freien Zone erklären
Wie kannst du lernen, den Moment zu genießen? Denn wenn du zufrieden in deinem Strandkorb an der Nordsee sitzt (oder auf deinem Liegestuhl im Garten), ist es auch egal, dass Influencer*innen gerade auf Bali in der Hängematte schaukeln.
Natürlich kannst du auch digitale Achtsamkeit in deine Social-Media-Praxis integrieren und beispielsweise
Accounts, die dir nicht gut tun und FOMO auslösen, ganz gezielt entfolgen
Social-Media-Apps am Wochenende deinstallieren
oder gleich einen längeren Social-Media-Detox oder gleich einen Digital Detox einlegen
21 Ideen für Social-Media-Pausen habe ich hier aufgeschrieben.
Hinter die Kulissen blicken
Es ist wichtig, sich klarzumachen, dass du immer nur die Bühnenfassung in den sozialen Medien siehst.
Die Highlights.
Das Endprodukt.
Die Crème de la Crème.
Du siehst die retuschierten, auf Hochglanz polierten Momentaufnahmen, die in den meisten Fällen nicht der (vollständigen) Realität entsprechen. Und wenn du dein Behind-the-Scenes-Ich mit der Bühnenfassung eines Menschen auf Social Media vergleichst, kannst du nur verlieren.
Wenn FOMO oder Vergleicheritis aufploppen, kannst du dir deshalb sagen:
Das ist nicht das ganze Bild.
Das ist verkürzt dargestellt.
Das ist nur ein Teil der Wahrheit.
Alleinsein lernen
Du kannst dich darin üben, Zeit alleine zu verbringen. Gerne erst fünf Minuten, wenn dich ein längerer Zeitraum noch überfordert.
Du kannst die Gedanken und Gefühle, die hochkommen, beobachten und dich auf deinen Atem konzentrieren.
Vielleicht genießt du es schon bald, etwas alleine und nur für dich zu tun? Einen Spaziergang zum Beispiel. Oder das Aufschreiben von Gedanken, Lesen, ein Musikinstrument spielen und so weiter.
FOMO in JOMO (= Joy Of Missing Out) oder LOMO (= Love Of Missing Out) verwandeln
Was liebe ich es inzwischen, Dinge auf Social Media zu verpassen.😁
Die Bots.
Den Hass.
Die Schwurbler.
Die realitätsfremden Ratschläge von priviligierten Coaches, die keine Ahnung haben, was es heißt, als Mutter selbstständig zu sein und mit Kind, Job und Haushalt zu jonglieren.
Alles hat zwei Seiten.
Wenn du dir klarmachst, was du gewinnst, wenn du etwas auf Social Media verpasst, ist es viel leichter.
Unproduktivität lernen
Du kannst den Produktivitäts- und Selbstoptimierungshype auch einfach ignorieren und so etwas Verrücktes tun wie
Ausschlafen
dir spontan freinehmen und den ganzen Arbeitstag damit verbringen, dir die zweite Staffel von Bridgerton reinzuziehen
einen seichten Roman lesen, bei dem du schon auf der ersten Seite weißt, wie die Geschichte ausgeht
Ohne Podcast kochen (😱) und mit deinen Mitmenschen reden
Du musst nicht jede Minute des Lebens etwas leisten, ständig online sein. Du darfst auch einfach nur sein.
Social-Media-Kanäle löschen
Ich selbst habe einen radikalen Schritt gemacht, um FOMO loszuwerden, und meine Social-Media-Profile gelöscht.
Es war faszinierend zu beobachten, dass ich in den ersten Tagen immer noch automatisch nach dem Smartphone gegriffen habe, um Insta zu checken, sich das aber nach wenigen Wochen bereits vollständig gelegt hat.
Inzwischen spüre ich 0,0% FOMO, wenn ich an Social Media denke, und zu 100% JOMO.😊
Und wenn ich wissen will, wie es bestimmten Menschen geht, dann schreibe ich ihnen einfach eine Nachricht, treffe mich mit ihnen auf einen virtuellen Kaffee in Zoom oder sehe sie gleich live und in Farbe.
E-Mails vom Smartphone deinstallieren
Falls du zu den Menschen gehörst, die ständig E-Mails checken, probiere es mal aus, die E-Mail-Apps von deinem Smartphone zu deinstallieren.
Plus: E-Mails am Smartphone sind richtige Zeitfresser. Meist lesen wir die Mails nur und antworten später, wenn wir wieder am Rechner sitzen. Ich habe für mich schon vor Jahren beschlossen, dass ich keine E-Mails auf meinem Smartphone brauche. Und es ist herrlich.
Rituale etablieren
Hier sind drei Ideen:
Tag ohne Smartphone beginnen
Tag ohne Smartphone beenden
Pausen ohne Smartphone verbringen
Solche Rituale sind der beste Garant für digitale Balance.
Fragen zu FOMO (Fear of missing out)
Was bedeutet die Abkürzung FOMO?
Die Abkürzung FOMO („Fear of missing out“) steht für die Angst, etwas zu verpassen.
Was ist das Gegenteil von FOMO?
Das Gegenteil von FOMO ist JOMO, was „Joy of missing out“ bedeutet und mit „Freude, etwas zu verpassen“ übersetzt werden kann. Denn etwas zu verpassen, muss grundsätzlich nichts Schlechtes sein.
Was bedeuten die Abkürzung LOMO, FOBO und MOMO?
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo eine neue Abkürzung daher.😊
Neben FOMO und JOMO gibt es auch die Abkürzungen LOMO, FOBO UND MOMO.
LOMO ist quasi die Steigerung von JOMO und bedeutet „Love of missing out“ („Die Liebe, etwas zu verpassen“).
FOBO steht für „Fear of better options“ und beschreibt die Angst, die viele Menschen haben, dass an der Ecke eine noch bessere Option wartet. Entscheidungsschwierigkeiten also.
Du weißt, dass deine Freunde sich ohne dich treffen, aber bisher wurden noch keine Fotos auf Instagram mit Cocktails gepostet? Ein typischer Fall von MOMO („Mystery Of Missing Out“).
Was bedeutet Nomophobie?
Nomophobie bezeichnet die Angst, ohne Handy zu sein.
Wie zeigt sich FOMO im Marketing?
FOMO wird von Selbstständigen und Unternehmen gerne und oft im Marketing verwendet, um Menschen zum Kaufen zu bringen. Meine Gedanken dazu habe ich im Blogartikel „Warum FOMO als Marketingstrategie ein Problem ist“ aufgeschrieben.
Ist FOMO eine Krankheit?
Eine Krankheit im Sinne des ICD ist FOMO (noch) nicht. Aber eins steht auf jeden Fall fest: FOMO kann sich auf jeden Fall zu einer ernsten Belastung entwickeln. Glücklicherweise lässt sich FOMO mit Gewohnheiten auf ein Minimum reduzieren.
Was kann man gegen FOMO tun?
Wer FOMO wieder loswerden will, hat mehrere Möglichkeiten. Eine Herangehensweise ist, die Hustle Culture, nach der Selbstständige immer busy sein zu haben, zu durchbrechen und auch mal unproduktiv zu sein. Gerade präsent zu sein, spielt eine große Rolle, wenn es darum geht, FOMO loszuwerden. Denn wer präsent ist – wirklich da im Moment –, der muss nicht zwingend nach dem Smartphone greifen und gucken, was gerade so auf Instagram passiert.
Apropos: Wenn es die sozialen Netzwerke sind, die FOMO auslösen, sollte man überlegen, den Konsum auf ein Minimum zu reduzieren oder einige Kanäle ganz zu löschen. Das Wichtigste ist aber sicherlich die Reflexion des eigenen Verhaltens.
Wie entsteht FOMO?
US-amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass vor allem unerfüllte Bedürfnisse nach Autonomie und Verbindung die Entstehung von FOMO begünstigen. Daneben ist es auch ein geringes Selbstwertgefühl, das uns glauben lässt, dass das, was wir sind, wissen und können, nicht genug ist.
Und schließlich sorgen auch die toxische Hustle Culture sowie der Selbstoptimierungshype dafür, dass wir glauben, immer produktiv und online sein zu müssen.
Wer ist von FOMO betroffen?
In der öffentlichen Diskussion wird FOMO als ein Phänomen dargestellt, das vor allem Jugendliche und junge Erwachsene betrifft. Allerdings kann FOMO natürlich jeden Menschen treffen – unabhängig von Alter oder Geschlecht. Die Nutzung eines Smartphones, von Social Media und Messengerdiensten scheint FOMO zu begünstigen.
Warum habe ich immer Angst, etwas zu verpassen?
Es gibt viele verschiedene Gründe für FOMO. Am besten ist, sein Verhalten kritisch zu reflektieren und die Trigger zu identifizieren.
Warum ist FOMO so weit verbreitet?
FOMO ist so weit verbreitet, weil es durch Smartphone, Internet, Social Media und Messengerdienste wie WhatsApp begünstigt wird.
Gibt es Studien zu FOMO?
Ja. FOMO wird in der Psychologie bereits eingehend untersucht.
Diese Studie zeigt, dass FOMO zu einem riskanteren Verhalten im Straßenverkehr führen kann.
Diese Studie zeigt unter anderem, dass soziale Medien mit FOMO verknüpft sind.
In dieser Studie wird untersucht, welche Rolle FOMO und Vergleicheritis bei Depressionen spielen.
Dem Zusammenhang von FOMO und mentaler Gesundheit wird auch in dieser Studie nachgegangen.
Fazit: FOMO aka Fear Of Missing Out – it‘s a thing!
Mit den Möglichkeiten des Smartphones, Internets und der sozialen Medien haben immer mehr Menschen Angst, etwas zu verpassen, wenn sie offline gehen.
Dauerpräsenz in den sozialen Netzwerken, Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und produktiv zu arbeiten, chronischer Stress und soziale Isolation sind häufige FOMO-Symptome.
Doch es ist möglich, FOMO loszuwerden und eine gesunde Phone-Life-Balance zu etablieren: mit Reflexion, gesunden Gewohnheiten und Präsenz.
Themenwünsche?
Wenn dir ein wichtiges Thema im Blog fehlt, sag mir gerne Bescheid. Ich freue ich mich auf deine Nachricht.