Ein halbes Jahr Podcast
Heute wird mein Podcast ein halbes Jahr alt.
Und ich fühle mich ein bisschen so wie eine frischgebackene Mama, die das Alter ihres Kindes noch in Wochen zählt. Und ja, deshalb weiß ich ganz genau:
Heute hat mein Podcast einen halben Geburtstag!
Und ich wollte in dieser Podcastfolge ein kleines Resümee ziehen und dir verraten, wie das mit dem Podcast als Social-Media-freier Alternative so für mich funktioniert.
Folge anhören:
Transkript lesen:
Wenn du selbst hin und her überlegst, ob ein Podcast ein geeigneter Social-Media-freier Marketingkanal für dich sein könnte, dann könnte diese Folge spannend für dich sein.
Denn ich nehme dich heute mit hinter die Kulissen dieses Podcasts und spreche darüber,
wie Podcasting im Alltag für mich so funktioniert hat in den letzten sechs Monaten
welche Rolle der Podcast nun in meinem eigenen Marketing spielt
und auch ob ich schon Resultate durch den Podcast sehe
Doch beginnen möchte ich damit, warum ich erst so spät in das Podcast-Game eingestiegen bin.
Vielleicht weißt du, dass ich bereits seit knapp acht Jahren selbstständig bin und es damit 7,5 Jahre bis zu diesem Podcast gedauert hat und das hatte gleich mehrere Gründe:
Ich dachte immer, das Sprechen ist nichts für mich. Die Technik hinter einem Podcast ist viel zu kompliziert und dass ich außerdem ja viel, viel lieber schreibe und mich deshalb lieber auf meinen Blog und meinen Newsletter und meine Bücher konzentrieren möchte.
Und ja, heute, ein halbes Jahr später, muss ich sagen: Ich lag falsch mit meiner Selbsteinschätzung.
Zunächst einmal ist Sprechen in ein Mikro vielleicht etwas ungewohnt zu Beginn, das gebe ich durchaus zu, aber es ist etwas, woran ich mich super schnell gewöhnt habe.
Das ging mir mit der Kamera zum Beispiel nicht so. Also für Social Media fiel es mir zu Beginn auch schwer, mich vor die Kamera zu stellen und Storys oder Videos zu drehen.
Und das wurde vielleicht so ein bisschen besser mit der Zeit, aber es fällt mir ehrlich gesagt auch noch heute, nach Jahren, nicht sooo leicht, in eine Kamera zu sprechen. Und mit dem Podcast war es da zum Glück anders.
Ich weiß noch, in meinen allerersten Podcastfolgen bin ich nach fünf Minuten oder so schon heiser beim Sprechen geworden, weil ich einfach so nervös und so verkrampft war beim Sprechen und vermutlich nicht richtig geatmet habe. Und das hat sich aber nach ein paar Wochen gelegt.
Also ich bin jetzt natürlich immer noch keine professionelle Sprecherin und alle, die mehr Erfahrung haben, hören vermutlich, dass ich hier und da nicht gut atme.
Aber es ist schon so viel besser geworden. D.h. wenn ich jetzt heute aufnehme, ist es so, als würde ich halt zu jemand anderem sprechen, und bin da relativ entspannt.
Also es fühlt sich vielleicht immer noch nicht so zu 100% natürlich für mich an, aber es kommt da mit jeder Aufnahme ein bisschen näher dran und das hat mich schon eher positiv überrascht.
Und die Erkenntnis ist: Das Einsprechen ist wirklich Übungssache. Man gewöhnt sich da relativ schnell dran, sogar wenn man denkt: Man ist jetzt nicht unbedingt die geborene Entertainerin.
Aber im Alltag reden wir ja alle auch und da klappt es ja auch. Und deshalb ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir uns nach ein paar Wochen an das Mikro gewöhnen.
Eine andere Theorie, die ich immer hatte, war, dass die Technik hinter einem Podcast ja viel zu kompliziert sei. Und auch hier muss ich sagen, ist das eine absolute Gewohnheitssache bei mir gewesen.
Ich hab tatsächlich die Podcastproduktion nicht oder noch nicht ausgelagert.
Das liegt vor allem daran, dass mir das im Augenblick noch ein bisschen zu sehr Spaß macht, das selbst zu machen und ich das gerade auch gar nicht auslagern will.
Denn wenn ich zu Social-Media-freiem Marketing berate, will ich natürlich auch so viel wie möglich über das Podcasting lernen, um meinen Kund*innen da auch Tools oder Programme empfehlen zu können.
Und ja, vermutlich werde ich mir da auch demnächst Unterstützung holen, aber wie gesagt: Es ist gerade alles selfmade und deshalb kann ich guten Gewissens sagen: Die Technik ist auch absolut lernbar und bezahlbar.
Ich glaube, das war eine meiner größten Sorgen, dass ich völlig überfordert von der ganzen Technik wäre und regelmäßig an den Aufnahmen oder an der Bearbeitung der Tonspur verzweifeln würde. Doch auch das hat sich überhaupt nicht bewahrheitet.
Zum einen weil es einfach super viele verschiedene Tools für die Podcastproduktion gibt, sodass man eigentlich vor allem die Bereitschaft braucht, da mal ein bisschen zu testen und eigentlich relativ bald etwas findet, was zu einem passt.
Und zum anderen, weil es jetzt durch KI einfach so viele Möglichkeiten gibt, die es vielleicht vor noch ein, zwei Jahren so nicht in dieser Qualität gab. Also ich denke zum Beispiel an die Optimierung des Sounds und das Transkripterstellen. Das lässt sich jetzt alles super mit KI machen.
Man muss halt einfach nur wissen, was man da wozu nutzen kann. Und ja, deshalb ist es echt mehr eine Rechercheaufgabe und am Anfang verschiedene Tools etwas Testen, als dass man jetzt wirklich großartig technisches Know-how braucht. Aus meiner Sicht.
Und schließlich meine dritte Sorge, dass der Podcast nicht zu meinen Fähigkeiten passt, weil ich ja viel lieber schreibe.
Und auch hier, muss ich sagen, wurde ich eines Besseren belehrt, denn Podcasting hat viel mehr mit Schreiben zu tun, als ich früher immer dachte.
Das ist bei Interviews vielleicht anders, aber bei Solo-Folgen ist es schon so, dass ich mir ein relativ ausführliches Skript erstelle. Das heißt, hier beginnt jede Folge auf dem Papier und ich schreibe immer erst einmal meine Gedanken zum Thema auf, bevor ich in ein Mikro spreche.
Das mache ich bei jeder Folge so.
Und tatsächlich sehe ich es inzwischen auch als eine gute Übung, so zu schreiben, wie ich spreche. Und nicht so verschachtelt oder verkopft zu schreiben.
Ich habe in den letzten Wochen tatsächlich auch schon ein paar Mal das Feedback bekommen, dass sich auch meine Newslettertexte verändert hätten. Und ich glaube, das liegt daran, dass Podcastskripte erstellen auch das eigene Schreiben verändern kann, wenn man es zulässt.
Bei mir ist es definitiv so geschehen, würde ich sagen. Deshalb ja: Ist die Vorbereitung der Podcastfolgen eine schreibende Angelegenheit bei mir. Und deshalb hat sich herausgestellt, dass ein Podcast absolut etwas für mich ist, sogar oder vor allem dann, wenn ich gerne schreibe.
So, und nun können wir ja ein bisschen tiefer reingehen in die Podcast-Produktion und mal darüber reden, wie so ein Podcast-Alltag eigentlich aussieht.
Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass meine Podcastfolgen relativ meistens kurz sind. Und da kann ich nur sagen: Ich hätte früher nicht gedacht, wie viel Aufwand schon hinter einer fünfzehnminütigen Podcastfolge so stecken kann.
Und ich bekomme tatsächlich auch öfter mal die Rückmeldung, dass die Folgen gerne auch länger sein dürften.
Aber die Wahrheit ist, dass ich die Kürze der Folgen auch für mich als Podcast-Produzierende als extrem angenehm empfinde.
Also so, dass es mich nicht überfordert und sich realistischerweise in meinen Alltag integrieren lässt. Und darauf kommt es ja letzten Endes auch an.
Ich weiß gar nicht, ob ich wirklich am Ball geblieben wäre, wenn ich immer 60-minütige Folgen oder so veröffentlichen würde. Das wäre für mich einfach, glaube ich, nicht machbar von der Zeit her.
Und dann ist es bei mir so, dass ich die Podcast-Produktion batche. Also ich beschäftige mich jetzt nicht jeden Tag ein bisschen mit dem Podcast, sondern ich blocke mir – das sind meist – zwischen etwa drei bis fünf Tagen am Stück pro Monat für den Podcast.
Das kommt einfach darauf an, wie lang die Folgen sind oder ob ich vielleicht auch mal eine Sonderfolge mache oder ob da auch mal ein Interview dabei ist usw.
Aber meist sind es, wie gesagt, etwa drei Tage pro Monat.
Und meist überlege ich mir so 4–5 Themen und erstelle ein Skript. Dann nehme ich die Episoden auf und schneide sie und bearbeite sie und plane das Ganze dann ein. Und ja, damit ist das Thema Podcast dann auch weitestgehend erledigt für diesen Monat und ich kann mich dann anderen Dingen widmen.
Und ich muss sagen, das ist schon ein sehr angenehmer Workflow. Also es ist jetzt nicht, dass ich dann gar nicht mehr an den Podcast denke. Ich hab schon manchmal den Gedanken: Oh, diese Folge will ich jetzt mal im Newsletter ankündigen und dann mache ich es natürlich auch. Oder ich veröffentliche das Transkript zu meiner Podcastfolge auf meiner Website oder binde den Spotify-Code ein, damit man sich die Folge auch auf meiner Website anhören kann. Aber das dominiert meinen Tag überhaupt nicht, sondern ich mache es halt, wenn ich Zeit dafür habe.
Und wenn ich gerade keine Zeit dafür habe oder nicht daran denke, dann ist es so und dann ist es überhaupt kein Drama.
Das war zum Beispiel bei Social Media ganz anders. Da hing der Gedanke wie ein Schatten über mir, also dass ich noch was posten muss, und hat mir ganz viel Druck gemacht im Alltag.
Ist natürlich total individuell. Also es kann sein, dass dich der Gedanke, etwas posten zu müssen, überhaupt nicht stresst. Mich hat es halt total gestresst.
Und das ist jetzt beim Podcast wie gesagt überhaupt nicht der Fall.
Das liegt vielleicht auch daran, dass das Wissen, dass ich mit dem Podcast immergrüne Inhalte produziere, also Folgen, die sich Menschen auch noch nach Wochen oder sogar Monaten oder gar Jahren anhören können, mir ein gutes Gefühl gibt und mich auch motiviert, das eben zu tun.
Und das Wissen, dass ich etwas auf Instagram poste, was morgen schon niemanden mehr interessieren wird, hat mich nicht so motiviert, muss ich sagen.
Und beim Podcaststart im Oktober war es dann so, dass der Podcast gleich in die Top 10 in der Kategorie Marketing eingestiegen ist. In Deutschland auf Platz 5 und in Österreich auf Platz 6. Und jetzt nicht, dass das furchtbar wichtig wäre, aber es war natürlich schön zu sehen, dass das Thema Menschen interessiert und sie gleich zu Beginn reingehört haben.
Es ist jetzt so, dass die Folgen dreistellige Downloadzahlen haben, mal höher, mal niedriger, je nach Thema. Und wenn ich mir so die letzten Monate angucke, dann ist das noch eine kleine Berg- und Talfahrt. Das heißt: Einen Monat geht es hoch mit den Downloadzahlen, dann geht es wieder runter. Dafür geht es dann im nächsten Monat wiederum ein Stückchen höher und so weiter.
Das heißt, bei mir ist es kein lineares Wachstum mit dem Podcast, sondern es kommt in Wellen und ja.
Ich hab dann auch von einigen Menschen das Feedback bekommen, dass sie zwar in den Podcast reingehört haben, aber einfach viel, viel lieber lesen. Und deshalb hab ich dann im Januar auch angefangen, Transkripte für die Podcastfolgen einzubinden auf meiner Website. Und das war, glaube ich, eine super Idee. Da habe ich tatsächlich einige Rückmeldungen bekommen, dass das eine gute Sache für sie sei.
Und ja, ich glaube auch, dass es super ist, Menschen die Wahl zu geben, ob sie lieber die Folge anhören oder lieber das Transkript lesen wollen. Und deshalb werde ich das auf jeden Fall auch in Zukunft so beibehalten.
Vermutlich interessiert dich nun am brennendsten, was der Podcast nun genau fürs Marketing bedeutet.
Und da ist es so, dass mich natürlich erst einmal grundsätzlich alle Optionen interessieren, die ohne Social Media auskommen. Und ich da erst einmal völlig offen und unvereingenommen war, was der Podcast denn nun jetzt konkret mir bringt.
Das heißt: Ich hatte jetzt nicht wirklich eine konkrete Erwartung, sondern bin wirklich mit dem Gedanken reingegangen: Ich bin gespannt zu sehen, was geht.
Und als dann der Podcast im Oktober rausgekommen ist, ist da noch nicht sooo viel passiert. Das heißt: Es war schon so, dass sich Menschen die Folge angehört haben und mir geschrieben haben, wenn ihnen die Folge gefallen hat, aber sonst gab es keine messbare Auswirkung.
Ich weiß, es wäre so schön, wenn ich jetzt erzählen könnte: Ich hab einen Podcast gestartet und dann wurde alles anders.
Aber so war es nicht. Es ist erst einmal alles gleich geblieben. Übrigens wie meistens, wenn man einen Blog startet, eine Website veröffentlicht oder einen Newsletter startet.
Aber der Punkt war so ab 2,5–3 Monaten, wo mir Menschen anfingen zu schreiben:
„Hey, ich hab deinen Podcast entdeckt und hab alle Folgen durchgesuchtet.“
Und das war quasi ein Zeitpunkt, wo ich etwas mehr als zehn Folgen veröffentlicht hatte und wo Menschen sich dann durchaus mehrere Folgen am Stück anhören konnten.
Und diese Phrase „Podcast durchgesuchtet“ – die bekomme ich seitdem regelmäßig.
Also, wie gesagt, die ersten 2,5 bis 3 Monate: nicht so viel.
Und danach immer öfter: „Podcast durchgesuchtet“
Und dann ging es irgendwann auch einen Schritt weiter und Menschen schrieben mir:
„Ich hab deinen Podcast durchgesuchtet und mir gleich dein Kursbundle gekauft.“
Oder:
„Ich hab deinen Podcast durchgesuchtet und wär jetzt gerne beim Schreibcirlce dabei.“
Das heißt: 3–4 Monate nach Start war der Zeitpunkt bei mir, wo der Podcast anfing, sich tatsächlich auch auf Verkäufe auszuwirken.
Und deshalb kann ich jetzt nach sechs Monaten sagen, dass es sich schon jetzt auf jeden Fall gelohnt hat, den Podcast zu starten. Also schon jetzt.
Und die Zeit und die Energie, die ich in diesen Podcast stecke, eine gute Investition für mich persönlich sind.
Und ja, abschließend vielleicht ein kleines Resümee des Resümees:
Podcasting ist sowas von eine Übungssache. Das Sprechen, die Technik usw. lassen sich allesamt gut üben und werden irgendwann einfach normaler Alltag und nichts Besonderes mehr, was einen nervös machen muss.
Podcasting hat viel mehr mit Schreiben zu tun, als man denken könnte. Denn die Folgen beginnen sehr häufig auf dem Papier. Wir machen uns intensiv Gedanken, was wir dann in der Folge sagen werden, vielleicht erstellen wir uns sogar ein Skript oder formulieren Interviewfragen.
Selbst kurze Folgen brauchen einiges an Zeit. Und deshalb würde ich immer wieder mit kurzen Folgen starten. Und ich würde auch jedem Menschen, der überlegt, einen Podcast zu starten, aber nicht sicher ist, ob er das zeitlich unterkriegen kann, auch raten, mit kurzen Folgen zu starten. Man kann das ganze Podcastthema jederzeit noch größer ausbauen und tiefer gehende Folgen machen oder Interviews dazunehmen. Aber kurze Folgen und dafür wirklich wöchentlich veröffentlichen war für mich persönlich eine gute Strategie, um das Ganze dann auch tatsächlich durchzuziehen.
Es hilft ungemein, und ich weiß, ich wiederhole mich hier, wöchentlich Folgen zu veröffentlichen, einfach weil man dadurch so sehr schnell Routine bekommt und die Podcastfolgen auch schnell auf eine Zahl anwachsen, die Menschen, wie gesagt, „durchsuchten“ können. Und deshalb: kurze Folgen ist eine gute Strategie dafür. Und schließlich:
Der Podcast hilft tatsächlich beim Verkaufen. Hier ist meiner Erfahrung nach Kontinuität das Wichtigste. Also: Nicht gleich nach drei Folgen aufgeben, sondern drei weitere machen. Und dann nochmal drei weitere. Und dann nochmal. Und dann nochmal.