Social-Media-frei

Der Podcast für Marketing ohne Likes, Reels & Selfies


Mock-up eines Smartphones mit dem Podcast ‚Social-Media-frei‘ von Alexandra Polunin – Folge: „Ein kritischer Blick auf Social-Media-Coaches“

Worum geht’s?  

In diesem Podcast nehme ich soziale Medien kritisch unter die Lupe und spreche darüber, wie Selbstständige online sichtbar werden können, ohne ständig ihr Frühstück auf Insta zu posten.

Es geht um „immergrüne“ Marketingstrategien und darum, wie Selbstständige entspannt und nachhaltig ihre Produkte oder Dienstleistungen verkaufen.

Dauergeposte und Dauerhustle nicht nötig!

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Marketing ohne Social Media Alexandra Polunin Marketing ohne Social Media Alexandra Polunin

Wird SEO durch KI überflüssig, Jane von Klee?

In dieser Podcastfolge habe ich Jane von Klee zu Gast. Jane ist erfahrene SEO-Expertin und berät andere Selbstständige dabei, bei Google mit empathischen Texten auf Seite 1 zu kommen. Im Interview sprechen wir darüber, wie sich Suchmaschinenoptimierung in den letzten Jahren verändert hat, welchen Einfluss KI wirklich auf SEO hat und warum es heute wichtiger denn je ist, Inhalte für Menschen statt für Algorithmen zu erstellen.

In dieser Podcastfolge habe ich Jane von Klee zu Gast.

Jane ist erfahrene SEO-Expertin und berät andere Selbstständige dabei, bei Google mit empathischen Texten auf Seite 1 zu kommen.

Im Interview sprechen wir darüber, wie sich Suchmaschinenoptimierung in den letzten Jahren verändert hat, welchen Einfluss KI wirklich auf SEO hat und warum es heute wichtiger denn je ist, Inhalte für Menschen statt für Algorithmen zu erstellen.

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[Alex] Ja, hallo Jane. Du bist schon seit mehreren Jahren SEO-Expertin. Hat sich denn dein Verständnis von Suchmaschinenoptimierung in den letzten Jahren verändert, besonders durch den Aufstieg von KI? Oder ist für dich Suchmaschinenoptimierung immer noch das, was du vor ein paar Jahren gedacht hast?

SEO und die Rolle der KI

[Jane] Es hat sich verändert, aber nicht unbedingt durch KI.

Also durch KI verändern sich jetzt ein paar Dinge an SEO, aber das war alles ziemlich absehbar.

Also die Dinge, die jetzt für KI besonders wichtig werden, sind auch für Google in den letzten Jahren immer wichtiger geworden.

Und das sind überwiegend Dinge, die ich schon seit Jahren jetzt predige und sage, achte darauf und mach dies mehr und so, was aber irgendwie nicht so richtig ankommt und landet.

Und wo ich jetzt halt sage, gut, Leute, jetzt ist halt der letzte Zeitpunkt, um sich danach zu richten.

Also diese ganzen KI-Sachen kommen jetzt für mich nicht so wahnsinnig überraschend. Aber insgesamt hat sich SEO für mich schon verändert, meine Wahrnehmung davon, weil als ich reingegangen bin, habe ich das als etwas sehr Technisches empfunden.

Ich habe das vor meiner Selbstständigkeit für ein großes Medienhaus gemacht. Und da gab es halt ganz andere Voraussetzungen.

Es ist halt so ein Riesenflaggschiff, man kennt das, die haben eine gewisse Autorität.

Und dann habe ich da die Online-Texte eben optimiert und geguckt, wie sehen die Überschriften aus und was kommt da an Keyword rein und so. Und viel mehr war es dann aber auch nicht.

Und als ich dann gestartet bin mit meiner eigenen Selbstständigkeit, aber eben auch in der Arbeit mit anderen Selbstständigen, habe ich gemerkt, dass diese großen Unternehmen sich halt auf ihrer Reichweite, die schon da ist, auch viel ausholen und auf dieser Reputation, die sie haben und dass es dann halt nicht mehr reicht, irgendwo ein Keyword reinzusetzen, sondern dass es dann viel tiefer geht, viel komplexer wird und dass das ganze Thema SEO wahnsinnig viel mit Empathie zu tun hat.

Das hatte ich vorher gar nicht auf dem Schirm und das ist dann immer klarer geworden mit den Jahren und wird jetzt auch gerade immer noch mehr.

Also wir müssen wirklich Inhalte für Menschen erstellen und eigentlich gar nicht so viel an Suchmaschinen dabei denken.

Die Bedeutung von Empathie

[Alex] Das finde ich ein total schönes Verständnis von Suchmaschinenoptimierung und das ist auch so ein bisschen die Richtung, in die ich gehe.

Das heißt, für dich ist dann KI demzufolge auch gar nicht so eine Bedrohung für das Thema Suchmaschinenoptimierung, weil das hört man ja auch sehr häufig, dass man dann sagt: Ja, niemand sucht mehr und alle nutzen nur noch KI. Das heißt, man braucht überhaupt kein SEO mehr zu machen. Das stimmt für dich nicht so?

[Jane] Nee, das stimmt für mich überhaupt nicht. Für mich ist das auch so ein bisschen erstmal die Frage, was ist denn SEO?

Also wir reden ja meistens über Google, wenn es um SEO geht. Das kommt aber auch so ein bisschen aus der Bequemlichkeit heraus, weil Google war halt bisher mit großem Abstand der Marktführer und dann war es einfach leicht, immer Google zu sagen.

Aber es gibt ja auch noch die ganzen anderen Suchmaschinen, das war auch schon immer so. Wir haben Bing, wir haben Ecosia, wir haben DuckDuckGo und so weiter.

Streng genommen haben wir auch Spotify-SEO, zum Beispiel YouTube-SEO, Pinterest-SEO. Also es gibt nicht nur das Google-SEO.

Und die Suchmaschinen, die jetzt dazukommen, diese KI-Suchen, sind letzten Endes auch nur Suchmaschinen. Das heißt, auch für die können wir SEO machen.

Das heißt, es verändert sich vielleicht, wie wir SEO machen. Gerade sieht es aber auch so aus, als würde sich gar nicht so wahnsinnig viel verändern.

Aber gehen wir mal davon aus, dass sich vielleicht ein paar Dinge verändern. Aber SEO wird es trotzdem weitergeben. Und ich bin schwer davon überzeugt, dass SEO als Thema relevant sein wird, solange wie Menschen im Internet nach Informationen suchen.

Und das wird weiter passieren. Also weil das Internet ist ja wahnsinnig unübersichtlich.

Also kein Mensch findet sich da von alleine zurecht und weiß immer genau, welche URL er jetzt eintippen muss, um eine bestimmte Sache rauszubekommen.

Also Suchmaschinen haben ja auch die Funktion, das Internet für uns quasi zu ordnen und uns die Möglichkeit zu geben, uns da zu orientieren.

Und ob die Leute dann Google verwenden oder ob sie Chat-GPT fragen, ist dabei erstmal unerheblich.

Also auch Chat-GPT und Co. gehen jetzt in die Richtung, dass sie Quellen mit ausgeben, dass sie Seiten empfehlen, dass sie Fachleute empfehlen, und baut das gerade auch massiv aus.

Von daher, möglicherweise verändert sich ein bisschen was daran, wie wir SEO machen, aber dass wir SEO machen und dass das sinnvoll ist, das ändert sich in meinen Augen gar nicht.

Nutzung von KI in der SEO-Arbeit

[Alex] Aber ist es dann trotzdem so, dass du KI nutzt für deine SEO-Arbeit?

[Jane] Absolut. Also KI kann wahnsinnig viel Arbeit abnehmen, nicht an allen Stellen. Es gibt ein paar Dinge, so typisch KI.

Sie ist immer sehr selbstbewusst. Sie verkauft einem dann sehr selbstbewusst irgendwie so ein Ergebnis und das sieht auf den ersten Blick vielleicht schön aus, aber eigentlich aus fachlicher Perspektive ist es Murks.

Das heißt, es braucht schon dann auch das SEO-Hintergrundwissen zu wissen, was brauche ich eigentlich genau und wie sollte das aussehen.

Aber wenn ich das habe, dann kann ich die KI sehr genau briefen und dann gehen gewisse Dinge sehr viel schneller, also zum Beispiel Meta-Beschreibungen.

Das ist ja immer so ein bisschen, wer hat Lust auf Meta-Beschreibungen? Und das kann Chat-GPT super schnell oder auch Texte strukturieren.

Ich habe auch relativ viele Kund*innen, die so Angst vor der leeren Seite haben, wenn dann der Cursor so blinkt und man findet irgendwie keinen Einstieg. Man muss jetzt irgendwie anfangen. Der Anfang ist das Schwierigste.

Das kann man ja super gut rausnehmen, indem man Chat-GPT sagt, gib mir doch mal einen Einstieg oder schreib mir schon mal einen Absatz.

Ich gebe dir eine Zwischenüberschrift und du schreibst mir erst mal was vor und dann mache ich von da aus weiter und überarbeite das, aber dass einfach schon mal dieses Blatt nicht mehr so leer ist.

Oder die Recherche, was will ich überhaupt mit reinnehmen, welche Aspekte sollen im Text vorkommen und so. Also da kann mich KI gut unterstützen und da spare ich auch sehr viel Zeit jetzt schon im Prozess.

Genau, aber ich mache halt trotzdem nach wie vor SEO und ich muss auch immer noch selber das Wissen haben und da auf jeden Fall kontrollieren, weil sich eben immer so ein bisschen Quatsch auch dazwischen verirrt.

[Alex] Geht das auch andersrum? Also ich kenne das nur von meinen Kund*innen, dass sie gerne Texte schreiben, aber dann sagen, aber dann für Suchmaschinen optimieren, das mag ich irgendwie nicht so gerne.

Also klar, dass zum Beispiel Keyword-Recherche eigentlich davor kommen muss, bevor man Texte schreibt, aber könnte man theoretisch auch Zwischenüberschriften und so weiter oder eine gewisse Keyword-Dichte auch mit so einem KI-Tool reinbringen oder rätst du davon ab?

[Jane] Könnte man machen, ich rate aber davon ab, weil die Keyword-Dichte eine veraltete Zahl ist.

Also es gibt mittlerweile auch Blogartikel zum Beispiel, die werden für ein bestimmtes Keyword gefunden, ohne dass das Keyword ein einziges Mal im Text steht, weil Google und eben auch die anderen Suchmaschinen, vor allem eben auch die KI-Suchen, mittlerweile ein viel besseres Kontextverständnis haben.

Also Beispiel, wenn ich Bundeskanzler bei Google eintippe, dann kriege ich eine Infobox zu Friedrich Merz, obwohl ich Friedrich Merz überhaupt nicht als Namen erwähnt habe, weil Google weiß, dass diese beiden Begriffe zusammenhängen.

Das nennt man semantische Zusammenhänge im Fachsprech.

Und dadurch muss ich mich an diesen Keywords gar nicht so festkrallen und dadurch muss ich sie halt auch nicht zwangsläufig in einer bestimmten Häufigkeit in diesen Text kloppen, sondern ich plädiere da eher dafür, dass man die Keyword-Recherche vorab macht, um den eigenen Leser*innen in den Kopf zu gucken quasi und zu verstehen, was beschäftigt die denn, wie formulieren die gewisse Dinge, welche Fragen haben die, auch welche Gefühle haben die möglicherweise oder wo kommen die her?

Also teilweise kann man ja an der Formulierung der Keywords auch erkennen, sind das Anfänger oder haben die schon irgendwie einen Weg hinter sich? Was kann ich voraussetzen? Was ist vielleicht neu? Solche Dinge.

Damit ich dann meinen Text gut planen kann und entscheiden kann, was nehme ich mit rein und was lasse ich vielleicht raus? Wo setze ich hier meine Grenzen, damit es kein Buch wird?

Dass ich quasi so einen schönen roten Faden für den Text entwickeln kann und beim Schreiben ist man dann aber sehr frei. Also beim Schreiben gucke ich überhaupt nicht mehr auf Keywords, ich lege die komplett zur Seite.

[Alex] Ist es diese Empathie, von der du sprichst, also SEO und Empathie, dass du quasi verstehst, was in den Menschen vorgeht, für die du dann die Texte schreibst?

[Jane] Ja, genau. Ich brauche eine Person vor Augen und ich stelle mir vor, die googelt oder sie „ChatGPT-t“.

Und das tun Menschen ja aus einem Grund. Also keiner setzt sich vor so eine Suchmaschine, weil er sonst nichts zu tun hat.

Und dann frage ich mich, okay, warum suchen die? Durch die Keyword-Recherche weiß ich, was suchen sie? Und dann frage ich mich, warum suchen sie das? Was ist passiert? Welchen Auslöser gibt es, dass sie jetzt sagen, jetzt ist die Zeit, jetzt tippe ich das ein?

Und wie fühlen sie sich in dem Moment? Also in welcher Situation kommen sie quasi bei mir an, wenn sie mich finden? Und dann kann ich von da aus entscheiden, was brauchen sie in dem Moment? Sind sie neugierig? Sind sie wütend? Sind sie genervt? Sind sie traurig? Sind sie enthusiastisch? Was ist vorher passiert?

Und je nachdem klingt mein Text ja ganz anders. Und das hilft enorm in den Rankings, weil ich damit den Leuten das gebe, was sie in dem Moment eben sehen wollen. Und das ist der Kern von SEO. Also ich würde fast sagen, 80 Prozent von SEO ist genau das, dass ich diese Suchintention verstehe und passende Inhalte dazu erstelle.

[Alex] Aber diese Empathie kann mir die KI ja nicht abnehmen. Also das muss ich mitbringen. Oder geht das doch?

[Jane] Jein. Also es ist schon... KI an sich ist jetzt nicht empathisch, also es braucht uns da noch, aber aus den aktuellen Suchergebnissen lassen sich Rückschlüsse darauf ziehen, was die Leute sehen wollen, weil Google in seiner Bewertung, was spielen wir vorne aus und was eben nicht, immer schaut, was kommt gut an bei den Leuten zu dem jeweiligen Keyword.

Also gibt es eine Seite, wo die Leute zehn Minuten bleiben und ganz enthusiastisch lesen und klicken und scrollen und mit der Seite interagieren und daneben gibt es vielleicht eine andere Seite, die klicken sie an und dann gehen sie aber nach drei Sekunden wieder, dann merkt Google das und sagt gut, die Seite, wo die Leute jetzt lange waren und interagiert haben, hat ihnen offensichtlich besser gefallen und dann kommt die im Ranking weiter nach vorne.

Und das heißt im Umkehrschluss für uns, wenn wir das Thema, über das wir schreiben wollen, einmal selbst googeln und uns angucken, was sind gerade die Top-Ten-Ergebnisse, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass die Top-Ten-Ergebnisse das spiegeln, was die Leute haben wollen.

Und dann sehe ich schon, okay, ist das jetzt ein Angebot, was da kommt oder sind das Ratgeber oder ist das irgendwie was Inspirierendes oder in welche Richtung geht das und dann kann ich mich da einreihen. Und das kann mir ChatGPT abnehmen.

Also da kann ich sagen, bitte analysiere die Top Ten zu folgendem Keyword und schätze mir ein, was ist da die Suchintention, was wollen die Leute sehen, was sollte in einem Text auf jeden Fall enthalten sein und mir darüber natürlich Input holen.

[Alex] Siehst du eine Gefahr, dass durch KI Website-Inhalte irgendwann alle gleich klingen oder gleich sind sogar?

[Jane] Schon ein bisschen. Also das wird jetzt spannend zu beobachten. Es gibt da ja verschiedene Stimmen gerade.

Also KI wird generell ganz, ganz viel diskutiert und es gibt diese verschiedenen Lager quasi. Es gibt die, die sagen, ja, der Content wird durch KI auf jeden Fall besser in jederlei Hinsicht und dann gibt es die, die sagen, nee, Content wird jetzt ganz schlimm und alles klingt gleich auf der anderen Seite und dann eben noch diverse Positionen irgendwo dazwischen.

Und ich sehe schon die Gefahr, dass Inhalte relativ generisch werden.

Ich finde, man sieht das jetzt auch schon teilweise, dass auf verschiedenen Seiten immer das Gleiche steht und teilweise auch immer mit den gleichen Vergleichen und den gleichen Aufmachungen, oder dass Sätze immer gleich losgehen.

Also so ganz typisch für KI ist ja zum Beispiel: In einer Welt, in der die Digitalisierung immer schneller voranschreitet. Dann muss ich das jetzt vielleicht nicht. Und das macht es dann natürlich sehr viel schwerer zu unterscheiden, wenn das alles gleich klingt. Und das passiert aber hauptsächlich Leuten, die ihren Content sehr lieblos erstellen, finde ich.

Also die Leute, bei denen es einfach nur darum geht, irgendwas zu veröffentlichen, die sagen dann vielleicht zur KI, bitte schreib mir einen Text zum Thema was auch immer und dann lesen die nochmal drüber, sagen, ja, ja, passt schon.

Prüfen vielleicht nochmal die reinen Fakten und sind aber ansonsten, also haben die da wenig Anspruch, Hauptsache es ist halt was rausgegangen. Und an der Stelle hebt man sich dann natürlich nicht ab und das ist dann auch so ein bisschen eine Gefahr, dass die KI quasi dann von sich selbst abschreibt, weil die recherchiert ja im Internet und dann gibt es da diese Sprachmodelle, die nach Wahrscheinlichkeit funktionieren und da Wörter aneinander rein. Und da gibt es schon die Möglichkeit, dass man da irgendwie an eine Grenze stößt und dass das dann alles sehr wiederholend wird und die KI irgendwann so in sich selbst versackt.

Deswegen plädiere ich auf jeden Fall dafür, dass man, wenn man sich von KI helfen lässt beim Schreiben, was absolut okay ist und wie gesagt auch sehr hilfreich sein kann, dass man aber immer nochmal selber drüber geht und Dinge ergänzt und auch eigene Erfahrungen mit einbringt.

Also das wird immer wichtiger. Auch das ist nicht neu. Also Google hat einen eigenen Ranking-Faktor eingeführt, und sagt, ich möchte Erfahrungen sehen, persönliche Erfahrungen, die mir keiner sonst geben kann.

Das können Anekdoten sein, das können Fallbeispiele sein, das können Meinungen sein, aber irgendwas Eigenes sollte da mit drin sein.

Und jetzt, wo eben die KI so groß wird, wird das halt nochmal wichtiger, weil das die Dinge sind, die eine KI nicht kann. Also meine persönlichen Erfahrungen habe halt nur ich. Und wenn ich jetzt ein Fallbeispiel von einer Kundin auspacke, das könnte mir die KI halt höchstens ausdenken, aber das merkt man dann auch recht schnell, dass das irgendwie vorne und hinten nicht hinkommt.

Also diese Persönlichkeit in den Texten, die darf auf jeden Fall bleiben und ich glaube, das wird auch in Zukunft ein Faktor werden, um aus der Masse herauszustechen.

[Alex] Das merke ich auch tatsächlich immer wieder bei meinen Kund*innen. Ich weiß nicht, ob sie die Texte so schreiben oder auch mit KI, aber da sind teilweise Sätze, die jemand aus einem ganz anderen Bereich eigentlich genauso auch schreiben könnte oder sagen könnte.

Und da rate ich auch immer, da hinzugehen und das irgendwie konkreter zu machen oder auf das eigene Thema zu beziehen, weil letzten Endes sind das so nichtssagende Sätze, die auch gar nicht so Verbindung herstellen zu anderen Menschen, weil die so unpersönlich sind auch.

[Jane] Komm aufs nächste Level.

[Alex] Ja, genau.

[Jane] Komm in deine Energie, finde deine Balance.

[Alex] Ja, ja.

Panikmache und aktuelle Trends und Statistiken

[Alex] Wir haben vorhin, bevor wir das Interview gestartet haben, so ein bisschen vorab gesprochen. Du hast gesagt, dass dich irgendwie tierisch nervt, dass so eine Art Weltuntergangsszenario jetzt beschworen wird.

Kannst du da vielleicht nochmal erzählen? Also wie schätzt du das alles ein, dass KI SEO überflüssig macht und so weiter?

[Jane] Also, das, was mir halt auffällt in meinem Alltag, ist, dass ich sehr viele Katastrophenmeldungen kriege, wenn ich so durch meine Social-Media-Feeds irgendwie scrolle oder auch Newsletter, die ich teilweise kriege, Unternehmer*innen, denen ich folge und die dann erzählen und so. Und das klingt immer alles sehr schlimm.

Also ich habe schon so Sätze gelesen wie „SEO ist tot“, was ich auf keinen Fall unterschreiben würde. Und dann hat diese Person, die das behauptet, zufällig ein passendes Webinar, wo mir dann irgendwas angeboten wird. So der Klassiker: Es wird halt Angst geschürt, um dann im Anschluss was zu verkaufen.

Das kann ich mit meinen Werten halt generell nicht so gut vereinbaren, dieses Verkaufen über Angst. Und das passiert da gerade ganz viel. Und das lässt sich gerade eben auch gut machen, weil es so viele Entwicklungen in so kurzer Zeit gibt.

Also wenn man möchte, dann kriegt man ja wöchentlich KI-Updates, teilweise sogar täglich und eine neue Funktion und hier noch ein neues Tool und da noch was.

Und man kommt kaum hinterher. Und dann hat man eh schon dieses Gefühl von Unsicherheit und dass man so überrannt wird und das einfach gar nicht mehr bewältigen kann. Und dann kommen noch die, die mir dann noch extra sagen, oh, jetzt wird alles ganz schlimm und Google wird nicht mehr funktionieren und du musst jetzt sofort dies und jenes, sonst bist du quasi hinten dran.

Das nervt mich und das ist halt oft auch nicht haltbar. Also das sind oft persönliche Erfahrungen, die dann da in den Raum gestellt werden, aber es wird sehr wenig über Zahlen gesprochen.

Und ich hatte das kürzlich zum Beispiel mit einer Online-Unternehmerin, die im Brustton der Überzeugung behauptete, dass keiner mehr Google nutzen wird, sondern dass jetzt alle zu Chat-GPT gehen.

Und dann habe ich das nochmal an einer anderen Stelle gehört und irgendwann habe ich selber angefangen zu zweifeln. Ist das so? Hat jetzt ChatGPT alles übernommen? Dann habe ich auch angefangen, mir Sorgen zu machen, weil ich mache ja primär SEO.

Und natürlich ist, also wenn Google nicht mehr funktionieren würde, dann ist das für mich ja auch existenzbedrohend. Ich müsste ja irgendwie mein Businessmodell dann überdenken. Also ich habe auch ein Interesse daran, ein ganz egoistisches, dass ich so Veränderungen frühzeitig mitbekomme.

Und dann habe ich angefangen, mich da tiefer reinzulesen und zu gucken, wie ist die Lage wirklich. Und habe festgestellt, dass das halt wieder ganz viel diese Bubble ist. Wenn ich in einer bestimmten Bubble drin stecke und fünfmal irgendeine Behauptung höre, dann fange ich irgendwann an, das zu glauben, auch wenn es vielleicht gar nicht so ist.

Und dann kommen wir zu den Zahlen. Ich habe ein paar Zahlen mitgebracht und vorbereitet, um das mal ins Verhältnis zu rücken.

Also, Google hat Anfang März mal Zahlen veröffentlicht, wie viele Suchanfragen dort gestellt werden. Das sind pro Tag 14 Milliarden.

ChatGPT hat auch Zahlen veröffentlicht, wie viele Anfragen dort gestellt werden.

Das waren im Dezember 300 Millionen pro Woche und jetzt im April 500 Millionen pro Woche. Das heißt, wir können sagen, die sind gewachsen.

Ich habe das auch nochmal runtergerechnet auf den Tag, wenn wir von diesen 500 Millionen pro Woche ausgehen, sind das ungefähr 71.000, Quatsch, 71.400.000 pro Tag.

Das heißt, wir haben bei Google 14 Milliarden Suchanfragen pro Tag und bei ChatGPT 71 Millionen. Das ist eine Riesenspanne. Und selbst wenn wir davon ausgehen, dass Chat-GPT jetzt rasant wächst, also wie gesagt, von Dezember bis April ist ja schon dieser relativ große Sprung da gewesen.

Also seien wir mal gönnerhaft und gestehen denen so, ChatGPT verdoppelt sich jetzt alle vier Monate. Dann sind die Ende des Jahres knapp über einer Milliarde und damit immer noch deutlich unter 14 Milliarden und bis die sich in diesem Verdopplungsrhythmus dann auf diesem Google-Niveau eingefunden haben, vergehen Jahre.

Also da ist immer noch ein riesengroßer Unterschied und ich war auch wirklich überrascht von diesen 71 Millionen Anfragen pro Tag, wenn ich mir überlege, wie viele Menschen wir auf der Erde haben. Also ich hätte erwartet, anhand dessen, was ich im Internet so lese und wie viel Trubel darum gemacht wird, dass es deutlich mehr ist. Ach krass, nur 71 Millionen, das ist ja süß eigentlich.

Und ich glaube, dass wir da wirklich schnell in so eine Falle tappen, weil wir halt als Unternehmer*innen da viel mehr den Blick drauf haben für unser Marketing.

Wir sind ja gezwungen, uns damit zu beschäftigen und auch so mit Trends mitzugehen und aufzupassen, dass wir nicht irgendwie abgehängt werden und so weiter. Aber die normalen Leute da draußen, die haben das mit der KI noch gar nicht so krass auf dem Schirm. Also die nutzen die gelegentlich. Aber das ist nicht so der große Hype, wie das in unserer Unternehmerbubble drin ist.

Von daher können wir erstmal festhalten, jetzt gerade gibt es, was die Zahlen angeht, keinen Grund zur Panik. Nein, Google ist nicht irrelevant und es sieht auch nicht so aus, als würde das in der nächsten Zeit passieren.

Was wir sehen können, ist, dass Chat-GPT wächst. Das heißt, wir sollten es auf jeden Fall im Auge behalten und gucken, wie entwickelt sich das weiter.

Kann sein, dass die jetzt immer größer werden und dass dann tatsächlich irgendwann Chat-GPT der Marktführer am Suchmarkt ist. Wer weiß.

Auf der anderen Seite wird Google natürlich auch gegensteuern. Also die liefern sich da ja auch gerade einen Wettkampf in ihren Entwicklungen. Google will ja relevant bleiben. Das heißt, möglicherweise dünnt dieser Trend, dass Chat-GPT so schnell wächst, auch irgendwann aus, weil Google ein gutes Modell gefunden hat, um den Leuten zu signalisieren, hey, bleib doch bei uns.

Also das wird sich zeigen, das müssen wir abwarten. Das ist gut, da auf jeden Fall drauf zu gucken. Aber gehen wir mal davon aus, dass es tatsächlich so kommt, dass Google irgendwie in zwei, drei Jahren keine Rolle mehr spielt und alles nur noch über KI läuft.

Ja, was ist dann?

Also dann suchen die Leute halt über KI, dann werden wir halt darüber gefunden. Also das empfinde ich überhaupt nicht als Drama, weil die Leute suchen halt weiter, sie suchen dann nur woanders. Und auch die KI muss das Internet durchsuchen und die Inhalte verstehen und einordnen und dann entscheiden, was spiele ich den Leuten aus.

Und dass die jetzt Quellen mit angeben, das passiert ja jetzt schon. Die haben jetzt auch vor ein paar Wochen erst so eine klassische Keyword-Suche eingeführt. Das war ja bisher so, dass wir mit Chat-GPT eigentlich nur gechattet haben, deswegen heißt das ja auch so.

Aber es gibt jetzt auch so eine klassische Autocomplete-Funktion, wie wir das von Google kennen, dass ich quasi anfange, was zu tippen und dann schlägt er mir vor, meinst du das? Und dann kann ich sagen, ja, genau. Also da sieht man schon auch, dass die sich in Teilen diesem klassischen Suchfunktionsumfang anpassen.

Also für mich sieht es so aus, als würden sich eigentlich diese verschiedenen Tools, Google und ChatGPT vor allem, so ein bisschen annähern und versuchen das Beste vom jeweils anderen auch bei sich selber zu implementieren und sich da so ein bisschen angleichen. Von daher schauen wir mal. Aber wie gesagt, selbst wenn es so kommt, dass ChatGPT so die Marktherrschaft übernimmt, dann gibt es dort die Suchfunktion. Also sie haben sie sogar mittlerweile so benannt. Es heißt Search GPT, diese Unterfunktion.

Also sie haben eine Suchmaschine dort implementiert mit Quellen, mit Empfehlungen, auch neu, dass man da zum Beispiel Produktvergleiche direkt anstellen kann und so weiter.

Das heißt, dann suchen die Leute da und dann werden wir eben dort gefunden und das ist eine Sache, die wir auch jetzt schon sehen an den Zahlen, sowohl bei mir selbst als auch, wenn ich in die Analysen von meinen Kund*innen gucke, dass jetzt die ersten Seiten auch schon Klicks über Chat-GPT bekommen.

Und das sind genau die Seiten, die halt auch bei Google gefunden werden. Also es gibt da eine deutliche Überschneidung. Man kann sagen, die Websites, die bei Google gut dastehen, sind auch die, die jetzt bei ChatGPT gut ankommen.

Also es gibt da einen Zusammenhang. Von daher bin ich da völlig tiefenentspannt und sage, ja, SEO bleibt weiter relevant, auf jeden Fall.

Strategien für spezifische Themen

[Alex] Du hast vorhin gesagt, dass das auch so ein Phänomen oder so ein Hype unserer Unternehmer*innen-Bubble ist. Und dass gewöhnliche Menschen quasi noch gar nicht so viel KI nutzen.

Aber hast du für dich zum Beispiel Fälle identifiziert, wo du sagen würdest, da nutzen die Menschen, die ich erreichen will, vielleicht eher Suchmaschinen, da nutzen sie eher KI?

Also in Richtung, welche Art von Texten kann ich denn jetzt schreiben als Selbstständige*r? Gibt es da schon Empfehlungen?

[Jane] Ganz generell in der Themenwahl, ja. Das würde ich aber gar nicht so unbedingt unterscheiden nach den klassischen Suchmaschinen und KI-Tools.

Also auch an der Stelle gibt es ein bisschen eine Angleichung insofern, dass Google jetzt zum Beispiel eine KI-Funktion direkt in der Suche integriert hat und dass ich bei einigen Suchanfragen gar nicht mehr auf eine Website klicken muss, sondern ich habe ganz oben so einen Kasten stehen, da steht dann direkt eine Antwort drin und wenn mir das reicht, sage ich schön, danke. Und dann gehe ich halt wieder. Und diese ganzen Links, die dann da drunter kommen, interessieren mich eben nicht.

Und das funktioniert bei der KI letzten Endes ja ähnlich, wenn ich Chat-GPT frage, dass der mir quasi eine Antwort zusammenfasst und dann sagt er mir vielleicht dazu, was waren die Quellen oder hier kannst du weiterlesen oder so.

Also das ist sich gar nicht so unähnlich vom System her. Deswegen würde ich das eher grundsätzlich fassen, dieses Thema Themenauswahl.

Was man jetzt schon sieht, ist, dass alle ein Problem kriegen, die sehr allgemeine Themen behandeln, also Themen, die ich sehr schnell beantworten kann.

Zum Beispiel diese Einwortgeschichten. Wie schnell läuft ein Strauß? Wer ist Bundeskanzler? Was ist die Hauptstadt von …? Das kriege ich einfach dann direkt beantwortet, da muss ich nirgendwo mehr klicken. Oder auch so Definitionsinhalte. Was ist Embodiment? Warum ist SEO wichtig? Das sind Dinge, das ist relativ einfach zu beantworten. Da kriegt man dann irgendwie eine Aufzählung oder so oder halt eine kurze Definition. Das gibt einem die KI jetzt aus und dann haben die Leute keinen Grund mehr zu klicken.

Die Themen, die in Zukunft noch funktionieren werden, das sind die, wo es mehr Expertise braucht, mehr Kontext, mehr Abwägung auch, wo man sagen kann, einerseits, andererseits oder es kommt darauf an, nämlich auf Folgendes, also wo man so ein bisschen mehr einordnen muss oder wo es mehr Meinung braucht oder wo man berät.

Also zum Beispiel, welche Yogamatten sind die besten? Wo ich dann schon so ein bisschen, vielleicht auch nochmal konkreter, welche Yogamatten sind die besten für Anfänger oder für diesen konkreten Yoga-Stil oder wo ich irgendwie tiefer reingehen muss und wo ich dann auch aus meiner persönlichen Erfahrung als Yoga-Lehrerin in dem Fall berichten kann.

Oder wie finde ich eine gute Strategie für LinkedIn-Marketing oder so? Was sind aktuelle Trends zum Thema? Oder eben auch dieses Beantworten von ganz konkreten Fragen, die die Leute haben. Da sind wir wieder beim Thema Empathie. Wenn ich mit meinen Kund*innen rede, dann merke ich ja, was die wissen wollen und wo die festhängen bei meinem Thema.

Und ich bleibe jetzt mal bei mir beim Thema SEO. Ich habe selber auch einen Podcast und der ist so aufgestellt, dass ich genau solche spezifischen Fragen im Prozess beantworte.

Und dann mache ich halt keine Folge zum Thema, was sind Metadaten und warum brauche ich die, sondern ich weiß, dass meine Leute mich immer fragen, warum nimmt Google meine Metadaten nicht? Ich habe die ausgefüllt, ich hab mir Mühe damit gegeben und jetzt werden die nicht übernommen. Warum, was kann ich jetzt machen?

Das heißt, ich beantworte dann die Frage und bin damit natürlich sofort ein Level tiefer und muss dann eben einschätzen und sagen, ja, was sind so typische Gründe dafür und was kann ich jetzt tun? Das heißt, es geht in die Richtung, dass wir sehr viel spezifischer sein müssen mit unseren Themen und nicht mehr diese allgemeinen Geschichten.

So ein Bereich, wo ich das auch oft sehe, ist Stress. Also viele machen mit ihrem Business in irgendeiner Form was gegen Stress.

Die einen machen Burnout-Prävention, die nächsten machen Atemübungen oder Embodiment. Es gibt so verschiedene Richtungen, aber alle schreiben dann einen Blogartikel zum Thema, wie kann ich Stress reduzieren? Und dann kratzt das so an der Oberfläche.

Aber es gibt halt so viele Wege, was man gegen Stress machen kann, dass ich ja da viel genauer reingehen kann und so einzelne Beiträge dann speziell dazuschreiben und erklären, wie das funktioniert und was sind die Besonderheiten und was sind vielleicht Fallstricke, auf die ich achten sollte.

Und dann weiß ich, okay, die Leute fangen an, das auszuprobieren und dann haben sie meistens auf dem Weg irgendwann folgendes Problem. Sie kommen dann nicht weiter, weil. Oder sie sind unsicher, ob sie das jetzt richtig machen. Wie geht der Weg? Da muss ich mich dann halt in meine Kundschaft einfühlen und zuhören, was die mir selber erzählen. Und dann kann ich zu diesen Stolpersteinen, die ihnen auf dem Weg begegnen, auch immer wieder einfach einen neuen Text schreiben.

Das wird besser funktionieren, weil das die KI nicht so klar beantworten kann, weil die immer in ihren Antworten beschränkt ist auf eine gewisse Länge.

Bei ChatGPT kriegt man noch längere Antworten als bei Google, gerade in diesen klassischen KI-Fenstern. Aber die machen da irgendwann den Cut und geben einem erstmal nur einen allgemeinen Überblick. Und wenn ich dann mehr wissen will, dann muss ich auf die Seite klicken.

Eigene Erfahrungen mit Social Media

[Alex] Du selbst bist ja auch nicht so ein großer Social-Media-Fan. Ich finde, so als SEO-Expertin fühlt sich das ganz stimmig an. Ich habe so den Eindruck, die Leute, die gerne SEO machen, die, ja, haben manchmal so Probleme mit Social Media.

Wie ist denn da so dein eigener Weg? Vielleicht auch, wie hat sich das entwickelt? War das immer so, dass du nicht so großer Social-Media-Fan bist?

[Jane] Nee, ich hatte auch lange eigentlich gar keine so krasse Haltung zu Social Media.

Zuerst war ich da, weil alle da waren, ganz lapidar. Und dann ging das so nach und nach los, dass ich das hinterfragt habe.

Also ich kann da, glaube ich, auch gar nicht so richtig so Zeiten dranhängen oder so. Es war so ein schleichender Prozess und ging damit los, als ich mich selbstständig gemacht habe, dass ich gemerkt habe, dass mir das einfach weniger Spaß macht, diese Art von Content zu erstellen.

Also ich gehe gerne in die Tiefe. Ich erkläre gerne ausführlich. Ich greife gerne Eventualitäten auf und sage, gut, das ist jetzt vielleicht die Lehrbuchmeinung, aber manchmal ist es auch so und so.

Oder man muss halt entscheiden, dies oder das. Das ist generell so ein Satz, der bei SEO ja auch sehr oft fällt. Es kommt darauf an. Und dann halt auch zu erklären, worauf kommt es an. Also das mache ich gerne und da habe ich auf Social Media einfach den Platz nicht für. Deswegen hat es mich da von vornherein schon eher Richtung Blog und dann eben später auch Podcast gezogen.

Und dass ich dann entschieden habe, ich will wirklich weniger Social Media machen, das kam dann, als ich gemerkt habe, dass es mir persönlich nicht gut tut und dass es teilweise halt auch einfach gegen meine Werte verstößt.

Also ich hatte das vorletztes Jahr dann zum ersten Mal, dass ich psychisch so richtig runter war und gemerkt habe, ich vergleiche mich die ganze Zeit. Ich sehe permanent auf Instagram, wie toll alles bei allen anderen läuft und hier noch ein super Launch und da viel Geld verdient und alle sind happy, alle sind froh und bling, bling und glitzer und dann liegen sie auf Bali in ihrer Hängematte und ich sitze in Leipzig in meinem Büro und die Katze hat mir gerade vor die Füße gekotzt und mein Kind ist krank und warum haben die das alles so schön und ich nicht.

Und das hat mir echt nicht gut getan. Und irgendwann habe ich gemerkt, dass das halt durch Instagram kommt. Ich habe dann auch gemerkt, dass ich von manchen Leuten genervt war, von manchen Accounts. Ich habe einen Post gesehen und dachte, ach, die wieder. Und habe dann angefangen, Leute quasi stumm zu schalten.

Und irgendwann, das hat eine Weile gedauert, hatte ich dann diese Erkenntnis, ja, okay, vielleicht muss ich halt einfach mich da mal rausziehen. Und habe dann ein Experiment gestartet, was passiert, wenn ich jetzt einfach Instagram von meinem Handy lösche und es nicht mehr verwende.

Ja, da habe ich zuerst gemerkt, wie süchtig ich danach war, weil ich, obwohl ich es nicht mehr auf dem Handy hatte, habe ich halt dauernd nach dem Handy gegriffen, so aus Reflex, irgendwie dieses, das fühlt sich ja dann teilweise wie Erholung an, wenn ich mal kurz irgendwie wo scrolle und eigentlich ist es natürlich überhaupt nicht erholsam und naja, das hat auf jeden Fall so zwei, drei Wochen gedauert, bis ich diesen Automatismus da raus hatte, dauernd mein Handy in die Hand zu nehmen.

Und dann war das aber richtig entspannt. Und ich habe mich richtig mehr verankert in der Welt gefühlt. Ich war viel mehr draußen, ich habe mit echten Menschen geredet, ich habe gesehen, dass die Welt sich weiterdreht, dass Dinge, die sich im Internet ganz schlimm und akut anfühlen, im echten Leben eigentlich gar nicht so wild sind.

Dass zum Beispiel so Trends, heute ist es KI, früher waren es andere Sachen, aber irgendeine Sau wird ja immer durchs Dorf getrieben. DSGVO oder irgendwie musst du deine Kurse lizenzieren lassen oder was auch immer, irgendwas ist immer.

Dass die Leute da draußen, die wissen das nicht mal, die kriegen das gar nicht mit, man steckt so krass in seinen Bubbles drin und das hat mir so gut getan und es ging mir psychisch dann sehr viel besser.

So, das habe ich zur Kenntnis genommen, dann bin ich nach vier Monaten zurück zu Instagram, weil mir der Austausch so ein bisschen gefehlt hat. Also ich hatte das Gefühl, ich kriege nicht mehr mit, was mein Netzwerk so tut. Ich habe mich schlecht dabei gefühlt, Leute einfach mal bei WhatsApp anzuschreiben, weil ich dachte, ich störe die bestimmt.

Und es ist so viel leichter, wenn ich irgendwie eine Story sehe, was die jetzt machen und wie ihr Tag aussieht und da dann einfach mal kurz zu reagieren, da ist man dann irgendwie so locker in einem Kontakt aber ohne, dass es aufdringlich ist, dachte ich damals und dann habe ich das erstmal weiter gemacht und bin da so mit, mit dem Optimismus reingegangen, dass ich ja jetzt Bescheid weiß, dass mir das nicht gut tut und dass ich das ein bisschen reglementieren muss und so und das wird jetzt bestimmt alles viel besser und ich achte da jetzt drauf und bin jetzt gefeit.

Ja, war natürlich nicht so. Also ich bin genau wieder in diese gleiche Schiene reingekommen und wieder an den Punkt gewesen, dass es mir nicht gut tut.

Und dann kam jetzt halt dieses ganze Geblödel bei Meta dazu. Diese ganze Geschichte, die da im Januar abging mit den Richtlinien, die da angepasst werden. und es ist ausdrücklich erlaubt, dass wir Minderheiten beleidigen und keiner sagt mir was dazu.

Die haben da so ein Feuerwerk gestartet von Dingen, dass ich dachte, ich kann das alles nicht mittragen. Also mit meinen Werten ist das nicht vereinbar. Ich möchte das nicht unterstützen mit meiner Aufmerksamkeit und auch nicht mit meinem Geld. Und deswegen bin ich jetzt an der Stelle zu sagen, ich möchte jetzt endgültig weg, zumindest von Meta und merke aber auch, dass das gar nicht so einfach geht.

Weil mein Business-Modell zum Teil darauf basiert. Also ich habe so ein klassisches Launch-Modell. Ich biete Online-Kurse an, nicht nur, aber auch. Und dann launche ich die halt so zwei-, dreimal im Jahr.

Das heißt, ich habe dann irgendwie ein Webinar oder eine Challenge und dann sollen sich Leute dafür anmelden und dafür verwende ich halt Ads.

Und das habe ich irgendwie von Anfang an so gemacht. Und die liefen immer auf Meta. Und wenn ich die nicht habe, dann sind die Launch-Listen plötzlich viel kleiner, dann habe ich weniger Umsatz.

Das heißt, ich muss gerade schauen, dass ich entweder eine Alternative finde oder dass ich mein Business-Modell anpasse.

Und da bin ich jetzt noch so ein bisschen am Ausloten, probiere verschiedene Dinge aus, gerade zum Beispiel Pinterest-Ads und gucke mal, was da so geht. YouTube-Ads will ich perspektivisch mal machen.

Ich habe mir jetzt bis Ende des Jahres Zeit gegeben, das auszuprobieren und verschiedene Dinge zu testen und dann werde ich im Dezember eine Bilanz ziehen. Kann ich, also funktioniert mein Businessmodell irgendwie ohne Meta?

Und falls ja, super, dann melde ich mich da überall ab. Und falls nein, muss ich mich dann entscheiden. Also beiße ich in den sauren Apfel und sage „Scheiß auf meine Werte“ quasi, meine Werte bezahlen meine Miete nicht oder überdenke ich mein Businessmodell?

[Alex] Das ist eine ganz, ganz krasse Frage, die wir uns stellen müssen. Und ich finde auch immer, das irgendwie nicht richtig, dass sich große Plattformen so aus dieser Verantwortung rausziehen können und quasi Selbstständigen auch diese Fragestellungen und Herausforderung überlassen und diese inneren Konflikte.

Also ich habe zum Beispiel das Thema jetzt auch gerade mit digitaler Barrierefreiheit. Meine Website ist auf Squarespace und Squarespace kümmert sich nicht drum. So … ist denen egal.

Das heißt, eigentlich müsste ich jetzt zu WordPress wechseln, aber will ich nicht.

Ich bin schon seit acht Jahren bei Squarespace und eigentlich gefällt es mir da. Und also das sehe ich immer wieder, dass große Unternehmen können sich aus der Verantwortung ziehen, aber wir müssen uns dann mit diesen Konflikten rumplagen. Und das empfinde ich echt irgendwie als ungerecht, muss ich sagen.

[Jane] Ja, total. Also das geht mir auch so. Das ist genauso wie mit dieser ZFU-Geschichte, du musst irgendwie deine Online-Kurse zertifizieren lassen.

Das ist ja völlig unrealistisch für den herkömmlichen Solo-Selbstständigen. Also wann soll ich das machen? Und theoretisch müsste ich ja dann auch jedes Mal, wenn ich eine Aktualisierung des Kurses vornehme, mich wieder bei denen melden.

Das ist überhaupt nicht, also warum ist das bei mir dann so ein Ding oder auch dieses ganze Datenschutzthema mit den Cookie-Pop-Ups und so, das ist ja alles gut, dass es das gibt. Also ich bezweifle jetzt nicht grundsätzlich, dass Datenschutz wichtig, aber dass es die gleichen Strafen für alle gibt und da überhaupt nicht unterschieden wird, ob das jetzt BMW mit einer eigenen Rechtsabteilung ist, die da irgendwie sich nicht gekümmert haben, obwohl sie durchaus die Ressourcen gehabt hätten, das zu tun, oder ob es halt ein Solo-Selbstständiger ist.

Ja, das ist irgendwie, ich würde mir generell wünschen, dass das Selbstständige da irgendwie mehr mitgedacht werden bei diesen ganzen Gesetzen und dass es da so ein bisschen Abstufungen gibt.

Aber das ist zumindest ja bei dem Barrierefreiheitsgesetz jetzt erstmal so, dass es da eine Umsatzgrenze gibt und eine Mitarbeitergrenze und wir da jetzt erstmal ausgenommen sind, zumindest für den Moment.

[Alex] Genau, also rechtlich schon. Ich denke halt nur, ich würde das gerne trotzdem umsetzen, einfach, weil ich das eine gute Sache finde.

Aber ich habe jetzt einfach für mich gedacht, dass es einfach auch Zeit braucht. Also es ist einfach eine große Umstellung. Ich habe die ganze Zeit das Thema nicht so auf dem Schirm gehabt und jetzt schon natürlich.

[Jane] Es gibt ein paar Dinge, die man so oder so, also zum Beispiel diese Kontraste zwischen Untergrund und Schrift, das kann man auf jeden Fall, oder dass man seine Bilder mit einem Alttext versieht und kurz beschreibt, was ist da drauf und so. Das sind ja so ein paar Grundlagen.

[Alex] Das ist auch für SEO wichtig.

[Jane] Genau, das ist auch für SEO. Ganz generell, diese ganzen Barrierefreiheitsgeschichten, die sind eigentlich alle … Also ich habe mir diese Liste mal angeguckt und dachte, ja, das ist eigentlich alles SEO. Machst du schon.

[Alex] Beobachtest du denn auch bei deinen Kund*innen oder deiner Community, dass sie so ähnlich über Social Media denken wie du?

Oder hast du das gar nicht kommuniziert, so deine Bedenken?

[Jane] Doch, es gibt also in meiner Community viele Leute, die da auch drüber nachdenken. Ich habe das tatsächlich auch jetzt so ein Miniprodukt gemacht. Also ich habe offen kommuniziert, ich will weg von Meta.

Ich weiß noch nicht, ob das jetzt so klappen wird, aber ich versuche es. Und ich nehme euch mit. Ich schreibe alle zwei bis drei Wochen einen Newsletter mit dem aktuellen Stand. Was habe ich getestet? Was sind meine Zahlen? Wie läuft das so?

Und da konnten die Leute sich dann anmelden für einen kleinen Betrag. Und ich habe das quasi nur intern mit meinem Newsletter geteilt, aber das ist völlig explodiert. Also da haben sich so viele Leute angemeldet, das hat meine Erwartungen krass übertroffen und eben auch ganz viele Antworten erzeugt.

Also da haben sich dann die Leute wirklich auch gemeldet und erzählt, dass sie das ähnlich sehen, dass sie mit ihren Werten sich da nicht gesehen fühlen, dass ihnen das Bauchschmerzen macht, da aktiv zu sein, teilweise eben auch, dass es für sie einfach Stress ist, dass es ihnen keinen Spaß macht, dass sie aber denken, sie müssen eben, es gehört sich halt so.

Und da ist wirklich auch Dank kommuniziert worden in meine Richtung, dass ich das jetzt mache und versuche und da Einblicke gebe, weil halt viele auch einfach die Ressourcen nicht haben, das selber auszuprobieren.

Und es ja irgendwie auch ein gewisses Privileg ist, zu sagen, gut, ich schmeiße jetzt hier alles einmal um und versuche fünf verschiedene Wege und gucke mal, was passiert. Wenn ich den Schreibtisch voll habe und ich muss jetzt zwangsläufig irgendwie mein Geld verdienen, weil sonst kann ich zumachen, dann geht das halt nicht. Also, ja.

[Alex] Was bei Social Media ja auch immer gesagt wird, ist, dass man da auch relativ kurzfristig Sichtbarkeit bekommen kann oder du nutzt es dann zum Beispiel für Ads, also um deine Webinare zu füllen.

Wie gehst du denn persönlich so um, vielleicht nicht nur bei dir, sondern auch bei deinen Kund*innen, so mit dem Spannungsfeld von „SEO dauert“ einerseits, aber vielleicht brauche ich auch jetzt gerade Aufträge und Kund:innen. Also wie siehst du das und was empfiehlst du da?

[Jane] Also ganz generell finde ich diese Aussage, auf Social Media kriegt man schnell Aufmerksamkeit, das ist totaler Quatsch.

Also es dauert. Wenn wir über organisches Marketing reden, dann dauert das genauso lange, bis ich mir Follower aufgebaut habe und so.

Kann natürlich passieren, dass ich irgendwie mal ein Reel produziere und das geht viral. Habe ich aber auch schon oft gehört von Leuten, die ein virales Reel hatten, dass sie darüber gar nicht verkauft haben, sondern diese Reichweite ist dann so verpufft. Herzlichen Glückwunsch.

So, ganz generell so einen Account aufzubauen, es gibt da sicher einige glorreiche Beispiele, bei denen das irgendwie schnell ging innerhalb von wenigen Wochen, aber bei den meisten dauert das ewig und drei Tage. Und das hast du mit SEO genauso.

Es gibt die Ausnahmen, wo es schnell geht und dann gibt es den großen Rest, wo es halt dauert. Von daher, da im unmittelbaren Vergleich sehe ich da gar nicht so den Unterschied.

Das Einzige, was wirklich schneller geht, sind Ads. Und da kann ich ja wählen, ob ich die jetzt bei Instagram und Facebook schalte oder ob ich die woanders schalte. Es gibt ja andere Plattformen.

Das Problem ist, dass natürlich sehr viele Leute sich bei Meta aufhalten, also dass da die potenzielle Reichweite eben sehr groß ist.

Und das merke ich jetzt eben auch beim Ausprobieren gerade, deren Ad-Algorithmus ist relativ fortgeschritten.

Also wenn ich da jetzt einen Text und eine Grafik einstelle, zu einem Freebie beispielsweise, und da ist gerade so, also früher hat man viel mit Zielgruppen gemacht und so, und jetzt ist aber gerade State of the Art, dass man eigentlich einfach nur sagt, hier, komm, Deutschland, Österreich, Schweiz, vorwiegend Frauen, Alter von bis, und dann lässt du den machen.

Und das bringt halt sehr gute Ergebnisse, das ist relativ einfach. Und wenn ich das Gleiche bei Pinterest mache, dann braucht der Algorithmus doppelt so lange, bis überhaupt irgendwie Ergebnisse kommen und gleichzeitig zahle ich da mehr für Leads.

Also das ist schon … Es ist relativ bequem, bei Meta Ads zu schalten.

Trotzdem ist es natürlich meine Entscheidung, wo ich da hingehe und wie viel Geld ich eventuell in die Hand nehme. Und ich werde jetzt auch versuchen, das noch zu optimieren bei Pinterest zum Beispiel. Mich da nochmal beraten lassen von Leuten, die das schon länger machen und so und gucken, was bei rauskommt.

Aber ja, Marketing dauert ganz generell und Ads sind das Einzige, wo ich jetzt schneller mal ein Ergebnis kriege. Aber das Ergebnis ist dann auch sofort wieder weg, sobald ich den Geldhahn zudrehe. Also es ist halt überhaupt nicht nachhaltig.

2025 mit SEO starten

[Alex] Abschließend würde ich gern von dir wissen, also ich kenne immer noch super viele Leute, die sich noch nicht mit dem Thema SEO auseinandergesetzt haben, und was würdest du ihnen raten im Jahr 2025, wenn sie mit SEO starten würden? Wo können sie starten, was wäre der erste logische Schritt für sie?

[Jane] Der erste Schritt in meinen Augen ist, einmal kritisch auf die eigene Website zu gucken, wenn man schon eine hat. Ich gehe jetzt mal davon aus, wir haben eine Website, wir haben vielleicht auch einen Blog, die selber einmal zu öffnen und versuchen, die von außen zu betrachten und sich vorzustellen, okay, ich komme jetzt hier an und ich weiß nichts.

Ich weiß nicht, wer die Person hier ist, also wer mit mir schreibt. Ich kenne das Thema nicht. Ich komme wirklich wie Kleinblödi mit Plüschohren das erste Mal und ich weiß nichts. Finde ich mich zurecht? Und das quasi einmal zu prüfen. Also sind die Überschriften aussagekräftig? Gibt es ein klares Menü? Oder ist das dreifach verschachtelt und ich weiß überhaupt nicht, wo ich klicken soll? Kann ich die Schrift gut lesen? Da sind wir wieder bei Barrierefreiheit. Ist die groß genug? Ist der Kontrast zum Hintergrund gegeben? Ist die Schriftart so, dass ich sie lesen kann oder irgendwie so verschnörkelt, dass ich nicht mit hinkomme?

Also dieses ganze Thema Nutzerfreundlichkeit. Das hilft schon viel, wenn man sich da einmal kritisch hinterfragt oder auch, wenn man sich unsicher ist, wenn man sich von außen Feedback holt. Also Leute aus dem Umfeld fragt und sagt, sei mal bitte ganz ehrlich mit mir, guck dir mal die Website an, was fällt auf?

Wenn möglich, sich auch einfach zusammen hinsetzen, dann sieht man nämlich auch noch gleich Gesichtsausdrücke, während sie die Website angucken und so.

Und dann gucken, dass man die eigene Website möglichst einfach und aufgeräumt und klar hält. Also im besten Fall kann eine Person, die von außen neu reinkommt, innerhalb von drei Sekunden sehen, was gibt es hier und ist das für mich?

Die zentrale Frage, die Leute sich stellen, ist da, bringt mir das was? Was habe ich davon? Das sollte ich sehr schnell beantworten und zwar auf jeder Seite. Also auf einer Angebotsseite, genauso wie in einem Blogartikel. Innerhalb von drei Sekunden, was kann ich hier erwarten, was habe ich davon? Weil danach gehen die wieder. Das ist der Start.

Und danach geht es weiter mit einer Keyword-Recherche eigentlich. Also dieses rausfinden, was wollen meine Leute sehen, was beschäftigt die, wonach suchen die, damit ich dann meine Inhalte weiter planen kann.

[Alex]Also eigentlich hat sich gar nicht so viel verändert, auch trotz KI. Sehr schön. Ja, Jane, ich danke dir,

Markenaufbau und SEO-Verknüpfung

[Jane] Lass mich noch eine Sache reinwerfen, die ich vergessen habe, die wichtiger wird, worauf die Leute gerne noch achten dürfen, Thema Markenaufbau.

Das wird immer so separat betrachtet. Ich mache hier SEO und auf der anderen Seite mache ich irgendwie Kooperationen und Interviews und Pressearbeit und was nicht. Das kommt näher zusammen.

Also man profitiert bei SEO ganz arg, wenn man auch nach außen eine gewisse Reputation hat. Das heißt, wenn man die Gelegenheit bekommt, irgendwo einen Gastbeitrag zu schreiben, ein Interview zu geben, eine Kooperation anzuleiern, solche Dinge gerne mitnehmen, weil das lässt sich nämlich gar nicht so gut forcieren.

Also man kann ein bisschen was machen, um das zu beschleunigen, aber sowas braucht halt wahnsinnig Zeit. Von daher, wenn da Gelegenheiten sich ergeben, zugreifen.

[Alex] Danke, das ist nochmal eine tolle Ergänzung und man kann es vielleicht nicht forcieren, aber ich finde schon, dass man aktiv auf andere Menschen zugehen kann und Kooperationen vorschlagen kann.

Wenn man zum Beispiel auch einen Podcast hat, kann man sich auch gegenseitig interviewen. Also ein bisschen was kann man schon dafür tun.

Ja, Jane, jetzt aber vielen, vielen Dank, dass du heute hier warst.

Ich fand das ein ganz tolles Gespräch, vor allem, weil es mich irgendwie beruhigt hat. Also das ist nicht so ein Panik machendes Gespräch gewesen, sondern ich denke, wir können einfach erstmal beruhigt weitermachen und uns ganz empathisch in andere Menschen reinfühlen und überlegen, was sie brauchen und wie wir ihnen dabei helfen können.

Also insofern vielen, vielen Dank.

[Jane] Gerne.

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SEO und Squarespace-Websites: Interview mit Victoria Weber

Wenn wir über Social-Media-freies Marketing reden, ist natürlich das Thema SEO nicht weit. Und genau darüber möchte ich in dieser Podcastfolge mit Squarespace-Expertin Victoria Weber sprechen. Ganz konkret wird es darum gehen, wie Suchmaschinenoptimierung mit Squarespace-Websites funktioniert. 

Wenn wir über Social-Media-freies Marketing reden, ist natürlich das Thema SEO nicht weit. Und genau darüber werde ich heute mit Squarespace-Expertin Victoria Weber sprechen. Ganz konkret wird es darum gehen, wie Suchmaschinenoptimierung mit Squarespace-Websites funktioniert. 

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Wie rankst du für dein Thema „Squarespace“ so weit oben?

[Alex] Ja, hallo Victoria. Mein Eindruck ist, egal was ich zu Squarespace google, deine Website ist meist auf der ersten Seite und ziemlich weit oben in den Suchergebnissen. Und neulich habe ich gedacht, so: Ha, Victoria ist gar nicht so weit oben. Und dann war das deine Agenturseite. Also eins von den beiden ist es. Und jetzt so die erste Frage, wie machst du das? Hast du ein Geheimrezept oder was ist da los bei dir?

[Victoria] Ja, das ist eine gute Frage. Also das Gute ist schon mal: Ziel erreicht. Ich hatte tatsächlich genau das vor, dass ich halt so einen Nischenbereich sozusagen abdecken wollte von sämtlichen Perspektiven. Und deswegen hat mein Blog zu diesem Thema inzwischen, ich glaube, bald 300 Artikel oder so, wo aber noch nicht die 400 Ideen drin sind, die ich noch auf der Liste habe. Also, da kommen, glaube ich, noch mehr.

Aber zurück zu deiner Frage. Also, es ist so, dass ich relativ früh, als ich angefangen habe, mich mit diesem Webdesign-Thema zu beschäftigen, auch als ich gewusst habe, okay, ich spezialisiere mich auf das Tool Squarespace, was viele ja immer nicht kennen. Das ist eine Alternative zu WordPress. Das heißt, nicht selbst gehostet, sondern dass man das halt so schön bei einem Anbieter hat. Und früher hat man das Baukastensystem genannt. Heute würde ich es eher so einen Editor nennen, sozusagen. Und dann habe ich einfach gesagt: Okay, ich habe so viel zu dem Thema zu sagen. Ich schreibe zu allem, was ich denke, was ich weiß und so weiter, Blogposts.

Und am Anfang war das noch so relativ unstrukturiert und strategielos. Und dann habe ich aber irgendwann angefangen, mich mit diesem SEO-Thema zu beschäftigen. SEO – Suchmaschinenoptimierung, also: Wie komme ich bei Google nach oben? Wie liefere ich Texte, die die Leute auch gerne lesen wollen? Und dann hatte ich wirklich so zum Ziel, egal was man sucht, ich möchte da erscheinen. Und es hat ein bisschen gedauert, aber jetzt bin ich relativ gut aufgestellt.

Wie lange dauert es, bis man mit SEO Erfolge sieht?

[Alex] Wie lange hat es denn gedauert? Und du sagst, es hat ein bisschen gedauert?

[Victoria] Also es ist so, wenn man mit einer ganz neuen Website anfängt und eine neue Domain hat und so weiter, dann ist es ja bei Google ganz oft so, dass man erstmal so ein bisschen, ich nenne das „Street Credibility“ aufbauen muss.

Das heißt, man muss im Prinzip erstmal beweisen: Okay, kann man was? Und da geht es darum, natürlich auch externe Links zu sammeln und so weiter. Und ganz, ganz am Anfang hat einfach alles, was ich gemacht habe, ich glaube so, ich habe mir damals vorgenommen, nach sechs Monaten den ersten Kunden quasi in Anführungszeichen passiv über den Blog zu akquirieren. Es hat, glaube ich, acht oder so gedauert. Ich habe das dann großzügig so runtergerundet und gesagt: Ja, ja, das hat geklappt.

Aber es war nicht so von heute auf morgen.

Und das ist, glaube ich, zum Beispiel ein Unterschied zu so schnellen Medien wie jetzt beispielsweise Instagram, wo man theoretisch schon schneller auch gefunden werden kann, weil man ja zumindest schon mal da ist. Man kann überall kommentieren und keine Ahnung.

Und mir war aber gleich von Anfang an bewusst, ich bin in meiner damaligen Lage auch mit so kleinen Kindern und so wusste ich: Boah, ich kann jetzt nicht schön in irgendwelche Kameras die ganze Zeit Storys machen oder so. Ganz oft habe ich dann einfach so verranzt, mitten in der Nacht Artikel geschrieben. Und das hat ganz gut dazu gepasst.

Und ich hatte halt von Anfang an wirklich auch diesen Gedanken, dass ich langfristig da, erscheinen möchte. Und deswegen bin ich am Ende auch bei Suchmaschinenoptimierung, also quasi Bloggen gelandet, weil ich einfach wusste, dass es am Anfang einen Sack Arbeit ist und dann aber das Ergebnis hält sich einfach über Jahre statt Tage. Und das fand ich sehr angenehm.

Sind Squarespace und SEO eine gute Kombi?

[Alex] Du hast es schon angesprochen, du bist ja quasi auf Squarespace spezialisiert. Das heißt, SEO und Squarespace sind eine gute Kombi? Weil man hört ja manchmal so ein bisschen das Gegenteil, aber das ist nicht der Fall?

[Victoria] Ja, also das ist so immer eine Sache. Es ist natürlich so, dass man, also wenn man jetzt gerade so eine WordPress-Website hat, was vielleicht auch viele haben, die hier zuhören, da kann man einfach, dadurch, dass es ein selbst gehostetes System ist, kann man halt in 100% aller Bereiche eingreifen.

Aber das machen die meisten Leute eh nicht, weil die meisten Leute halt keine Programmierer sind. Und bei Squarespace oder auch anderen nicht selbst gehosteten Tools ist es natürlich so, dass die Anbieter auch Teile sozusagen ein bisschen blockieren, also man kommt nicht in jeden Bereich, in jeden Code-Bereich der Website rein.

Und das heißt, in der Theorie, wenn man wirklich 100% in alles eingreifen will, dann ist das nicht möglich, aber für, ich sag mal, 80-90% aller Leute, die ich kenne, reicht das komplett und die meisten sind sowieso schlecht damit beraten, sich jetzt in irgendwelchen hoch quasi konkurrierenden Nischen zu schlagen sozusagen.

Das heißt, wenn ich jetzt ein SEO-Berater bin, der unter SEO-Beratern noch die letzten 3,2 Milliprozent oder sowas rausholen muss, dann würde ich sagen: Okay, müsste man jetzt vielleicht so ein Tool nehmen.

Aber alle Leute, mit denen ich zu tun habe, für die reicht das vollkommen.

Und also bei mir ist da auch kein Abbruch in Sicht sozusagen.

Und ich habe es auch gerade, können wir vielleicht später noch drüber reden, jetzt haben wir auch gerade so eine neue Website im Gange und das funktioniert eins zu eins genauso wie vor vier Jahren.

Also es ist nicht so, dass es eine alte Technik oder eine alte Taktik oder sowas ist.

[Alex] Ja genau, das wollte ich auch nochmal sagen, weil: Du hast ja nicht nur diese eine Website, du hast ja auch noch ein Schmuck-Design-Business und eine Agentur und jetzt einen neuen Podcast oder das ist nicht mal allzu neu, aber auch relativ frisch. Das heißt, und natürlich auch viele Kundinnen von deiner Agentur. Das heißt, du hast viele Daten, auf die du zurückgreifen kannst und sagen kannst, Squarespace und SEO ist kein Widerspruch.

[Victoria] Genau. Also da sind immer alle ein bisschen geschockt. Ich habe auch sehr, sehr viele Domains. Also ich glaube, andere Leute kaufen sich irgendwie, keine Ahnung, Parfüm oder Handtaschen. Ich kaufe Domains.

Das ist meine Guilty Pleasure. Und genau, ich habe einen Podcast, der heißt Creator Way. Da geht es darum, also Creator im Sinne nicht von Influencern, sondern einfach Leute, die sich mit so Content-Businesses quasi was aufbauen.

Das sind alle möglichen von LinkedIn-Menschen bis zu dir. Du warst da auch schon zu Gast. Und da habe ich von Anfang an überlegt: So, hm, wie machen wir das? Und ich habe beschlossen, dem Ding eine komplett eigene Website zu geben.

Das ist halt jetzt ein eigener Blog, ein eigenes Content-Format sozusagen und einen eigenen Newsletter.

Und das heißt, da haben wir zum Beispiel, das ist ganz interessant, da habe ich vor ein paar Wochen noch einen Vortrag drüber gehalten, da haben wir mal einfach analysiert, was da so passiert.

Und da war es zum Beispiel so, da haben wir das erste, mindestens das erste halbe Jahr ungefähr, einfach nur pro Woche zweimal die Shownotes des Podcasts draufgesetzt und sonst eigentlich nicht viel gemacht.

Und dann sieht man halt auch einfach, da passiert nicht viel.

Und dann, sobald wir eben angefangen haben zu sagen: Okay, jetzt ist es ein SEO-Projekt, jetzt machen wir da mal Sachen drauf, die auch für Google relevant sind, obwohl wir ja vorher zweimal pro Woche Content theoretisch draufgesetzt haben, hat es halt nichts gebracht. Und dann, als wir gesagt haben, so jetzt kommt da was Ordentliches drauf, in Anführungszeichen, was auch für SEO optimiert ist, jetzt geht das Ding eben hoch.

Und gerade letzte Woche haben wir jetzt so die ersten Tage, wo, ich weiß gar nicht, ob es von 60 Klicks pro Tag ist, ist es dann auf 130.

Ich hoffe jetzt, dass ich nichts falsch erzähle, müsste ich gleich nochmal nachgucken.

Aber, also jetzt merkt man halt so die Ergebnisse.

Aber das ist eigentlich so relativ einheitlich bei allen Projekten, wo ich bis jetzt drin war. Wenn man eine neue Domain hat, wenn man sich dann dran setzt, dass es ein halbes Jahr schon dauert, bis man merkt: jetzt passiert richtig was.

Und ein halbes Jahr, glaube ich, ist für viele Leute halt schon unangenehm lange.

Es dauert, bis SEO Ergebnisse bringt – Was können wir in der Zwischenzeit machen?

[Alex] Ja, es ist ja dann auch immer die Frage, was macht man in der Zwischenzeit? Wie war das denn bei dir, als du dann angefangen hast? Du wusstest, du willst jetzt eher auf dieses Langfristige. Also du hast ja mal das Beispiel gebracht: Nudeln versus Avocado.

[Victoria] Du hast die gemerkt?

[Alex] Ich habe sie gemerkt, weil ich das so witzig fand. Und was machst du dann, wenn du halt die ganze Zeit Nudeln hast?

[Victoria] Also ganz am Anfang in meinem Webdesign-Bereich habe ich tatsächlich auch Leute kalt angeschrieben. Aber ich habe das nicht so gemacht, wie das alle kennen, so in den DMs, so: Hey, hast du noch Kapazitäten frei?

Sondern ich habe halt in meinen Augen seriös und ansprechend und halt personalisiert die Leute gefragt, so: Hey, hier das und das. Und habe so tatsächlich die ersten Kunden bekommen.

Weil man kann ja nicht ein halbes Jahr lang von Luft und Liebe dann, also ich musste ja irgendwie die ersten Aufträge bekommen.

Und dann habe ich eben geguckt, im Webdesign-Bereich, wer könnte eine Website gebrauchen, habe denen so ein personalisiertes Ding geschickt, aber auch nicht irgendwie den gleichen Text an 20.000 Leute, sondern ich habe es halt so gemacht.

Und da habe ich relativ schnell auch dann die erste bekommen.

Ich glaube, das war, boah, ich weiß gar nicht, in welchem Jahr.

Aber das hat geklappt. Und irgendwann hat sich das dann eben so langsam abgelöst.

Also das heißt, ich habe dann immer, ich würde wahrscheinlich heutzutage noch, wenn ich irgendjemanden coolen sehe und denke so, hey, cool, würde ich tatsächlich, auch wenn wir eigentlich ausgebucht sind, den weiterhin wahrscheinlich schreiben. Ich finde das auch nicht negativ. Ich finde es eigentlich nur negativ, wenn man das quasi auf so eine Spam-artige Art macht, da kriege ich auch selber sehr viel.

[Alex] Das finde ich auch witzig, weil so habe ich tatsächlich auch meine zweite virtuelle Assistentin bekommen. Die hat sich dann quasi initiativ bei mir beworben mit so einer ganz witzigen Mail. Und ich fand das überhaupt nicht spammy. Ich fand das voll witzig. Ich habe mich voll amüsiert und mich voll gefreut. Und dann haben wir voll lang zusammengearbeitet auch. Ich glaube, das unterschätzt man. Also, dass man einfach auch gar nicht so dieses klassische Social-Media-Marketing braucht oder was auch immer, sondern halt einfach Kontakte zu Menschen sind immer noch super wichtig, egal, was wir machen.

[Victoria] Ja, und man tut sich also, ich kriege dadurch, du hast ja eben erwähnt, ich habe jetzt einige Projekte am Laufen, wir kriegen pro Tag so viel Zeug angespült, auch E-Mails, das ist der Wahnsinn. Und wie krass man sich schon hervortut, wenn man einfach eine ordentliche Anrede schreibt für einen personalisierten, also im Prinzip der Standard einer E-Mail.

Eine personalisierte Anrede, ein ordentlicher Rechtschreibfehler-freier Text, wie selten das allein schon ist.

Also tatsächlich bei dem Volumen, was trotzdem reinkommt, da kann man sich schon echt hervorheben, wenn man einfach eine nette E-Mail schreibt.

Und die Leute, die ordentlich schreiben und eine ordentliche Anfrage schicken, die kriegen auch immer eine Antwort. Also zumindest bei mir ist das so.

[Alex] Ich habe auch manchmal so Mails, da merkt man, dass halt so gecopyt und pastet wurde. Also dass die Formatierung dann ganz anders ist in den verschiedenen Teilen. Und dann denke ich schon, Mann, Mann, Mann. Also genau, deswegen wie du sagst, einfach nur minimale Mühe sich geben und dann reicht es auch oft, dass man dann einfach eine Antwort bekommt.

[Victoria] Ja, ganz kurz dazu noch, das habe ich nämlich gerade auch gehabt, weil wir haben natürlich auch jetzt inzwischen so ein bisschen Standardantworten, die wir machen und ich habe aber jetzt auch die Auflage gegeben, auch meinen quasi Kollegen, dass die immer, wenn die mit Copy-Paste-Sachen arbeiten, dass sie es erst in ein externes Dokument kopieren und dann das einfügen, damit die Formatierung halt gleich bleibt, weil es spricht ja nichts gegen Copy-Paste, wenn man das nur so ein bisschen anpasst. Also, aber da muss man halt so ein bisschen. Aber das ist ein Nebenthema.

Hat Squarespace Vorteile gegenüber WordPress, was SEO angeht?

[Alex] Genau. Aber wir waren ja beim Thema SEO und Squarespace und vielleicht mal andersrum gefragt. Also Squarespace ist jetzt nicht schädlich für SEO, aber es ist vielleicht auch gut? Also gibt es auch Vorteile gegenüber WordPress?

[Victoria] Also ich bin so der große Squarespace-Anhänger sozusagen, weil ich einfach festgestellt habe, dass der Unterschied ganz oft einfach auch darin besteht, dass man da Bock drauf hat.

Das heißt, es bringt mir nicht so viel, wenn ich theoretisch alles könnte, aber es so kompliziert ist, dass ich es nicht mache.

Das heißt, selbst wenn man jetzt argumentiert, Squarespace ist vielleicht nur 95 Prozent so hyperoptimiert wie andere Tools und auch ein paar Millisekunden besser, wenn aber das Tool so einfach aufgebaut ist, dass ich mich dafür selber reinbewege und das auch regelmäßig mache ... Dann macht es das für mich um ein zehnfaches wett, weil ich glaube, dass die allermeisten Leute gerade im SEO-Bereich eigentlich gar nicht das Problem haben, diese Hyperoptimierung, wo man im sehr fortgeschrittenen Bereich ist, sondern überhaupt erstmal: Ich veröffentliche Content, ich gucke mir die Sachen an und so weiter und ich glaube, dass da Squarespace eine Riesenhürde rausgenommen hat, auch was das gesamte Website, also auch so Unterseiten und so weiter angeht.

Ich bin der Meinung, wenn man halt eine Website hat oder auch so ein Online-Unternehmer ist, dann muss man halt eine Idee haben und zack, innerhalb von zwei Sekunden theoretisch sich hinsetzen können, die Seite aufmachen und sagen: Ich mache jetzt eine neue Landingpage. Ich mache ein neues Produkt und so weiter.

Und ich kenne halt sehr, sehr viele Leute, und das soll jetzt auch nichts gegen WordPress sein, wer damit gut klarkommt, alles easy, aber wer nicht damit klarkommt, ich habe sehr oft gesehen, dass Leute einfach Sachen verschoben haben und gesagt haben: Boah Mist, ich will eigentlich, aber wenn ich das mache, dann zerschießt sich bei mir alles oder ich muss erstjemanden fragen, der mir dann das und das programmiert.

Und diese Langsamkeit kann man meiner Meinung nach in so einem Business überhaupt nicht gebrauchen und das ist eigentlich so der einzige Vorteil, den man gegenüber großen Unternehmen oder auch größeren Unternehmen hat, die sind halt langsam und normalerweise sind wir halt sehr schnell und sehr wendiger als so kleiner Player.

Und wenn man sich diesen Vorteil halt nimmt, dachte ich immer ein bisschen so: Oh.

Und das war halt für mich persönlich so dieser Aufhänger, wo ich, ich glaube 2017 habe ich das erste Mal so ein Squarespace-Ding gebaut und ich war einfach nur so baff, weil ich dachte so: Kann das so einfach gewesen sein?

Weil davor hatte ich auch immer mit anderen Tools, es war alles kompliziert, hat lange gedauert, viele Updates, das Typische. Und dann ging es halt zum ersten Mal super einfach und ich war dann fast so ein bisschen misstrauisch, so: Wo ist der Haken?

Und ich habe für mich bis jetzt keinen SEO-Haken gesehen. Ich weiß aber, wenn man in den letzten Prozenti-Optimierungsstückchen ist, dass man dann wahrscheinlich auf jeden Fall, wenn man perfekt das ausprogrammiert und so weiter, natürlich noch ein bisschen schneller rausholen kann.

Aber ansonsten würde ich sagen, dass ich persönlich da bis jetzt überhaupt gar keine Einbußen oder irgendwas hatte.

Im Gegenteil, ich habe sogar Seiten, die die ranken vor, keine Ahnung, chip.de und bild.de und was weiß ich, weil Google netterweise auch immer mehr in Richtung Content geht.

Also die letzten Millisekunden habe ich im Gefühl, ist gerade bei so Anfragen, wo die Leute wirklich was tiefgehend wissen wollen und auch ein bisschen Meinung wollen, gar nicht mehr so krass.

Wie kommst du auf Ideen für SEO-Artikel?

[Alex] Mhm. Ich höre auch oft von SEO-Beraterinnen, und das ist auch meine Erfahrung, die These, dass es bei SEO eigentlich auch viel weniger um das Technische geht, als vielmehr darum, die Suchintention zu verstehen.

Also, wenn ich verstehe „Das wollen die Leute lesen, wenn sie das und das suchen“, habe ich eigentlich schon die halbe Miete.

Und deswegen, glaube ich, kann man immer diese technischen Sachen auch eher so am Anfang so ein bisschen nach hinten schieben und einfach gucken, dass man die Keywords und die Suchintention richtig kriegt. Und, genau. Genau. Aber da können wir ja schon vielleicht in die SEO-Strategie gehen. Also ein bisschen allgemeiner über SEO reden, jetzt ein bisschen like von Squarespace.

Du hast das schon am Anfang angesprochen, dass du 300 Texte veröffentlicht hast und irgendwie 400 Ideen hast oder sowas. Und tatsächlich, ich habe mir vor dem Interview überlegt: Wen kenne ich, der oder die so viele Texte bei sich veröffentlicht?

Und da fällt mir kaum jemand ein, also Online-Unternehmer*in. Und deswegen: Also wie kommst du auf diese ganzen Ideen, wenn du sagst, du hast noch 400 in petto? Also wie machst du das?

[Victoria] Okay, also ich muss noch dazu sagen, das muss ja auch der Transparenz halber gesagt werden, im letzten Jahr oder in den letzten anderthalb Jahren habe ich nicht mehr alle Artikel selbergeschrieben.

Aber ich glaube, so mindestens bis 200 oder ungefähr so, glaube ich, habe ich die immer noch alle selber geschrieben.

Das heißt, heutzutage ist es so, ich habe ab diesem Jahr zum Beispiel angefangen, auch YouTube-Videos zu machen.

Und weil ich es nicht schaffe, alles selber dann zu texten, Es ist auch oft so, dass aus den YouTube-Videos dann zum Beispiel wieder Texte gemacht werden oder so.

Nichtsdestotrotz, wenn ich die Zeit hätte, würde ich weiterhin so viel raushauen, weil die Ideen, da habe ich tatsächlich irgendwie keine Grenze.

Also ich habe, das ist auch oft so, ich habe einen SEO-Kurs, da buchen mich manchmal Leute, weil sie einfach nur 30 Ideen wollen oder so.

Also das ist gar kein Problem. Und am Anfang ging es aber vor allem bei mir darum, dass ich geguckt habe, okay, was sind denn so Fragen, die vor allem auch Kunden mich gefragt haben in diesem quasi Nischenbereich.

Und ich habe dann zum Beispiel ein paar der allerersten Artikel habe ich einfach so gemacht, dass ich überlegt habe: Okay, wenn ich den Leuten die Antwort per E-Mail schreibe, kann ich die nicht einfach noch verlängern, mit Bildern ausstatten, also mit Screenshots, und das als Blogartikel machen.

Das heißt, wer jetzt zum Beispiel sitzt und zuhört und sagt, boah, ich habe irgendwie so keine Ideen, der erste Fundgrubenbereich ist eigentlich immer erst so: Was fragen einen Kunden? Was fragen einen Leute im Erstgespräch? Was sind so typische Bedenken der Leute und sowas?

Und das muss eigentlich noch nicht mal erstmal so super SEO-optimiert sein, aber dass man einfach schon mal so reinkommt und sagt, okay, ich veröffentliche jetzt nicht nur noch für mein E-Mail-Ding, sondern auch für die Welt sozusagen.

Und das habe ich zum Beispiel relativ früh auch gemacht. Ich hatte mal mal einen Monat, wo ich jeden Tag einen Blogpost geschrieben habe. Das war so eine Challenge.

Und da habe ich nicht lange Artikel geschafft. Und da habe ich halt zum Beispiel einfach solche Kurzdinger gemacht, wo ich gesagt habe, okay, ich nehme mir jetzt einfach mal die 30 Fragen vor, die ich am meisten bekomme.

Und dann gibt es eine ausführliche oder mittelausführliche Antwort darauf.

Wie finde ich die richtigen Keywords für SEO?

Und das war so der erste Punkt. Und der zweite ist, dass ich glaube, dass ganz viele Leute, gerade so im Expertenbereich, sehr viel anfangen, mit Keywords zu hantieren, die sehr weit hinten liegen.

Also dort, wo die Leute schon sehr viel Info haben müssen. In meinem Fall wäre das zum Beispiel Squarespace-Webdesign.

Da muss man schon wissen, dass man Squarespace will. Da muss man schon wissen, dass man jemanden möchte, der das für einen erledigt.

Das heißt, da sind schon fünf quasi Stufen abgedeckt, bis man zu diesem Keyword kommt.

Aber gerade, wenn man ein bisschen weiter zurückgeht und auf so Symptomartikel geht, also ich nenne das so Symptomartikel, dann kommt man oft viel weiter.

Das heißt, wenn jetzt zum Beispiel, also bei mir landen ganz oft in den Kursen so Leute, die machen so irgendwelche speziellen, zum Beispiel ein spezielles Coaching für XYZ, was so einen ganz besonderen Namen hat.

Und dann sagen sie: Ja, ich möchte für dieses Suchwort gefunden werden.

Und dann sage ich: Ja, aber dieses Suchwort sucht halt keiner.

Und dann geht man zum Beispiel nochmal drei Schritte zurück und guckt: Okay, was sind denn so Symptome, die das Problem beschreiben?

Also wenn wir jetzt zum Beispiel, jetzt brauche ich mal kurz ein plakatives Beispiel, Schlafberatung oder sowas, da könnte man jetzt argumentieren, okay, „Schlafcoach“ würde vielleicht schon jemand suchen, aber da würde man dann zum Beispiel zurückgehen und sagen, wonach suchen die Leute?

Ich kann abends nicht einschlafen oder mitten in der Nacht aufwachen, Albträume, solche Geschichten.

Das heißt, man würde dann einfach nochmal drei Schritte zurückgehen und ich glaube, das ist eine Sache, wenn man da erstmal anfängt, dann ist in meiner Welt da kein Deckel für.

[Alex] Dann tanzt man quasi vor sich hin, weil du sagst, drei Schritte zurückgehen.

Genau, ich finde auch gerade, weil du jetzt Coaches erwähnt hast, kann ich auch nur bestätigen, dass die Menschen, die zu mir kommen und Coaches sind, sich extrem schwer damit tun, tatsächlich Keywords zu finden, weil sie, glaube ich, auch so, ich sag mal so, die großen Fragen des Lebens abhandeln, ja, und dann halt sehr schnell auch so bei großen allgemeinen Plätzen sind, sowas wie, keine Ahnung, Prokrastination oder Perfektion, aber das Problem ist ja auch, wer sucht denn schon danach? Also vielleicht, aber da gibt es ja auch viel Konkurrenz dann zu so großen allgemeinen Themen.

Das heißt, wie schaffe ich das denn als Coach, so ein bisschen konkreter zu werden? Wie gehe ich diese Schritte dann genau zurück?

[Victoria] Also was ich ganz oft mache, und das ist für diejenigen eigentlich, glaube ich, relevant, die schon mal mit so einem Keyword-Tool gearbeitet haben, ist, dass man also durchaus auch beiso großen Sachen erstmal anfängt, dass man so einfach eingibt und schaut: Okay, dieses Keyword.

Und dann sehen die allermeisten Leute, das ist Sachen für Fortgeschrittene, also große Ein-Wort- oder Zwei-Wort-Keywords mit viel Volumen, die sind meistens sehr heiß umkämpft. Das heißt, da ist meistens wenig zu holen als Einsteiger oder Anfänger.

Aber meistens ist es so, dass viele Keyword-Tools einem dann auch so Unterfragen ausspucken, wo man dann zum Beispiel sagt, okay, Perfektionismus, da gibt es dann zum Beispiel irgendwelche die kleinen Neben-Subthemen, die für dich selber jetzt vielleicht nicht so super spannend sind, aber die doch einen Teil des Themas abdecken.

Und das ist auch eine Sache, die ich auch immer den Leuten quasi sage, dass man erst diese kleinen, wenig umkämpften Subthemen abgrast, weil die großen Themen, die sind viel schwieriger.

Also direktes Beispiel, bei mir war es auch so, ich wollte natürlich gerne für das Wort Squarespace ranken. Ist mir auch gelungen – nach ungefähr drei Jahren bin ich jetzt relativ, ziemlich weit oben. Aber das hat drei Jahre gedauert.

Aber wofür habe ich zuerst gerankt? Keine Ahnung, Cookie-Banner bei Squarespace oder Schriften bei Squarespace oder keine Ahnung, einfach so ganz kleine Unterthemen, die super spezifisch sind und wo die Leute dachten: Ah ja, krass, dass da überhaupt jemand drüber geschrieben hat.

Und das alles hat dafür gesorgt, dass Google nach und nach verstanden hat: Ah ja, okay, die reden den ganzen Tag über Squarespace, dann sollten wir vielleicht langsam mal deren Haupt-Squarespace-Artikel auch hochschieben, weil die scheint ja davon Ahnung zu haben.

Und deswegen darf man auch, glaube ich, nicht so daran verzweifeln, dass man so die ganz großen Fragen oder die ganz kleinen Enddinger, sondern in der Mitte ist meiner Meinung nach der ganz, ganz große Raum.

Und ich mache oft so Keyword-Sessions mit Leuten und dann bin ich immer wieder total amazed, wenn ich sehe, da ist alles grün. Also in meinem Bereich ist leider oft oft viel sehr, sehr rot.

Aber es gibt wirklich im deutschsprachigen Raum in dieser Mitte sehr, sehr, sehr viel Platz, immer noch heutzutage.

Wie komme ich von Keywords zum SEO-Text?

[Alex] Kannst du uns dann mal so mitnehmen in den Vorgang? Du hast jetzt eine Idee für einen Artikel, du hast vielleicht ein Keyword und was passiert dann? Was sind dann so deine Schritte oder was empfiehlst du dann deinen Kund*innen?

[Victoria] Also ich gucke immer erst quasi so gesunder Menschenverstand, was würde ich jetzt selber dazu denken und was würde ich dazu sagen wollen, also quasi meine Perspektive.

Und dann empfehle ich immer zu gucken, wenn man jetzt diesen Suchbegriff eingibt, entweder in einem Tool oder direkt bei Google, zu schauen, was sind denn so die Top-10-Ergebnisse, weil Google liefert einem normalerweise auf dem Silbertablett, was gewünscht wird.

Und du hast eben diese Suchintention angesprochen. Wenn ich jetzt zum Beispiel einen Nike-Schuh google, dann will ich den wahrscheinlich kaufen oder will eine Übersicht von günstigen Nike-Schuhen oder sowas haben. Das heißt, das ist so eine Suche, wo ganz klar ein Kauf dahinter ist.

Was das Problem ist bei zumindest meinen Kunden, ist, dass die immer direkten Kauf vermuten und direkt immer ihre Verkaufsseiten sozusagen promoten wollen.

Das aber gerade in diesem Bereich, wo es um Inhalt geht, auch so Wissen und so weiter, ist in ganz, ganz vielen Fällen einfach Informationen gewünscht, dass man zum Beispiel sagt, man liefert Informationen und das findet man aber relativ einfach raus, indem man einfach die Keywords bei Google eingibt und dann guckt: Was sind die Top-10-Ergebnisse? Sind das Listen? Sind das Anleitungen? Sind das vielleicht sogar YouTube-Videos? Sind das Verkaufsseiten, wo Online-Shops ihre Sachen präsentieren? Sind das Wikipedia-Artikel? Und dann bekommt man einen relativ guten Eindruck, was denn eigentlich der Mensch will, der das sucht.

Das heißt, wenn zum Beispiel jetzt bei diesem Schuhbeispiel: Es bringt jetzt nichts, wenn ich einen Fachartikel über Schuhe schreibe, wenn jemand, der Schuhe sucht, eigentlich nur die Dinger kaufen will.

Das heißt, das ist im Prinzip was, was auch viele blöd finden und auch manchmal nicht wahrhaben wollen. Dass man halt, wenn man für quasi, also wenn man SEO-optimierte Sachen schreibt, dann schreibt man nicht nur noch das, was einem ungefähr quasi in den Kram passt, sondern man guckt halt wirklich, was wollen die Leute und wie nennen die das auch.

Und das kann auch oft bedeuten, dass man dann Sachen angreifen muss, die halt ein bisschen schwieriger sind.

Also in meinem Bereich ist es zum Beispiel so, dass viele Leute heutzutage noch „Homepage“ sagen, aber in Wirklichkeit ist die Homepage nur die Startseite und das heißt eigentlich „Website“, aber nicht mit EI, sondern mit I und dann weiter und so weiter.

[Alex] Danke, danke, danke. Da habe ich sogar einen Artikel darüber, über dieses Thema.

[Victoria] Ja, genau. Und das sind einfach so Sachen, da muss man halt einfach auch mal gucken, auf welches Sprachniveau möchte ich mich quasi begeben und wie möchte ich die Sachen ansprechen.

Und zu deinem Ding eben zurück mit diesen auch gerade Coaches, die sich schwer tun. Ganz viele haben so große Probleme, aus deren Fachjargon rauszukommen.

[Alex] Ja.

Und das ist im Prinzip immer die Frage, mit welchen Leuten, was sind meine Kunden? Und wenn wir jetzt zum Beispiel über SEO reden, gehen wir jetzt davon aus, dass deine Hörer das wissen.

Aber ich habe so viele Leute in der wahren Welt, wenn ich SEO sage, dann gucken die mich an und sagen. Was? SEO? Was? Und ich so, oh, nochmal drei Schritte zurück.

Das heißt, wenn ich zum Beispiel jetzt jemanden überzeugen wollen würde, SEO zu starten, der jetzt nicht in diesem Online-Thema so bewandert ist, dann müsste ich erstmal sagen: Guckmal hier bei Google, da gibt es so Ergebnisse. Wie kommt man in diesen Ergebnissen hoch? Und da rede ich nicht von Ranken und von Suchintentionen und Zeugs, sondern da fange ich halt auf einer ganz anderen Sprachebene an.

Und ganz oft sind die Leute, die so „expertig“ sind, viel zu sehr in diesen Fachausdrücken und auch Fachlösungen und so weiter und vergessen total, dass deren Kunden eigentlich gar keine Ahnung haben.

Das Einzige, was jemand weiß, der zum Beispiel zu so einem Schlafcoach geht und sich noch nicht damit beschäftigt hat, ist: Ja Mist, ich wache jede Nacht auf oder ich liege nachts wach und meine Gedanken kreisen oder was auch immer.

Und die sagen ja nicht, oh, ich habe eine Reduktion meiner Schlafvolatilität und mein RM-Movement ist nicht.

Also so sind viele von den Texten, die ich dann sehe in diesem Fachjargon und die Leute, die wollen eigentlich nur wissen so, ey, ich will schlafen. Alter, wie kriege ich das hin?

Tool-Tipps für SEO

[Alex] Ja, das ist auf jeden Fall ein wichtiges Thema.

Also Sprache anpassen an den Sprachgebrauch der Menschen, die man erreichen will.

Hast du denn noch so ein, zwei Tool-Tipps, weil du meintest, Du guckst jetzt irgendwie in einem SEO-Tool und da ist es rot oder grün oder was auch immer. Also was nutzt du da für Tools?

[Victoria] Also früher habe ich ganz viel Ubersuggest benutzt. Das ist so ein Tool von Neil Patel, heißt der. Das hatte früher richtig viel auch gratis zugänglich. Inzwischen wird das immer mehr runtergeschraubt. Und für mein bezahltes Tool bin ich inzwischen bei Keyword Finder von Mangools.

Und das finde ich ist eigentlich so sehr cool, weil es eine nette Oberfläche hat.

Und auch unter diesen ganzen Tools, da gibt es unendlich teure, finde ich noch relativ erschwinglich. ist, deswegen ist das so mein Favorit aktuell.

Ich finde aber, dass Ubersuggest trotzdem noch ein bisschen besser ist für so relativ nahe Synonyme, also wenn man in einem Bereich ganz viel Verschiedenes abdecken will, finde ich Ubersuggest besser.

Keyword Finder ist eher so besser für den groben Überblick, würde ich sagen. Aber das ist so mein Go-to-Tool.

[Alex] Nutzt du KI bisher?

[Victoria] Also ja, am Anfang haben wir da mega viel mit experimentiert. Wie gesagt, ich sage jetzt wir, weil ich inzwischen wirklich nicht mehr alles nur noch allein mache, aber gerade für so Übersichten oder auch alternativen Titeln oder „Schreibe mir nocheinen besseren SEO-Titel von drei“ oder sowas, finde ich es ganz gut.

Ich habe aber festgestellt, dass der einzige Weg ist, die Artikel besser zu machen als die anderen oder auch relevanter zu machen, am Ende der persönliche Touch. Das heißt, es ist eigentlich ein Hilfstool, aber kein Schreibtool für mich slash uns.

Es kann auch sein, dass da jetzt Leute zuhören, die sagen: Ah, du hast noch nicht den richtigen Prompt.

Und ich habe tatsächlich jetzt ein Tool gefunden, was ich ganz spannend finde, wo ich aber noch nicht sicher bin, ob ich das empfehlen kann.

Deswegen nenne ich jetzt mal nicht den Titel, weil ich da gerade ganz viel teste, wo ich auch damit experimentiere, dass ich einfach Sachen rein diktiere.

Weil ich finde, diese Tools, wo selber Text erzeugt wird, wie zum Beispiel Chat-GPT, wenn man dem sagt, hey, mach mal einen Blogartikel oder so, finde ich, ist schwierig, aber ich finde, Sachen, wo man wirklich auch reinredet, wenn ich zum Beispiel sage, so hier und dann ist das und dann ist das. Und das macht mir aus meinem eigenen quasi Sprachrhythmus einen Blogartikel. Das finde ich wiederum spannend. Da gucke ich gerade ziemlich viel rein.

Sind Blogs out?

[Alex] Wenn wir über SEO-Texte reden, reden wir ja auch über suchmaschinenoptimierte Blogartikel. Nun haftet ja irgendwie dem Blog so ein Retro-Image an. So nach dem Motto, keine Ahnung, alle sind jetzt auf TikTok oder auf Instagram und jetzt kommen wir daher mit unserem Blog und und SEO.

Und bei dir habe ich jetzt an mehreren Stellen gehört oder gelesen, dass Blogs jetzt für dich wieder ein bisschen mehr trendy sind. Was meinst du dann damit?

[Victoria] Ja, das ist tatsächlich eine Sache, die ich auf Social Media beobachtet habe.

Also ganz konkret, ich weiß nicht, du bist wahrscheinlich nicht bei Threads, ich auch nicht super aktiv, aber ich habe mich mal angemeldet zum Gucken.

Und da gab es so voll die Neujahrswelle, dass da also überall, und ich bin natürlich in meiner eigenen Bubble und so, aber überall also: Ja, und dann mache ich jetzt meinen Blog neu und ja, ich schreibe jetzt wieder Artikel und so weiter.

Also wirklich an ganz, ganz vielen Fronten, auch bei LinkedIn und an diversen Sachen.

Und dann habe ich auch wirklich festgestellt, dass auch bei uns jetzt wieder vermehrt Anfragen kommen.

Also ich habe jetzt gerade zum Beispiel so einen SEO-Kurs-Launch und so weiter gehabt, wo auch wieder im Vergleich zuletzt mehr wieder deutlich größeres Interesse da war.

Und ich habe einfach das Gefühl, dass diese Social-Media-Müdigkeit, die du ja auch in diversen Formaten bezeichnest, dass da einfach auch dieser Wunsch nach so ein bisschen mehr solides Fundament wieder da ist.

Auch je mehr jetzt immer kommt, dann ist wieder TikTok, dann jetzt Threads, dann ist hier wieder was Neues und so weiter. Und es sagen zwar immer alle, dass SEO mittelfristig stirbt und da wird ja auch jetzt gerade sehr viel passieren mit diesen AI-Ergebnissen, was auch Google selber liefern wird und so weiter.

Aber das, was zumindest bei mir und bei uns immer noch am besten läuft, ist Fachinfo, aber mit viel Meinung und mit viel persönlichem Winkel.

Das ist meiner Meinung nach was, was einfach lange Text auch braucht. Da kann mir keiner was erzählen, dass er da was anderes hat.

Die einzige Ausnahme, die ich sehen würde, ist YouTube.

Also ich glaube, YouTube ist ein ernsthafter, in Anführungszeichen, Konkurrent gegen die Textergebnisse. Aber YouTube ist ja im Prinzip auch eine Suchmaschine.

Das heißt, es ist im Prinzip kein Social-Media-Kanal so für sich und deswegen mache ich persönlich jetzt dieses Jahr verstärkt auch die Mischung, weil ich weiß, dass viele Leute einfach eher so der Guck- und Hörtyp sind.

Ich persönlich bin absolut der Lesetyp.

Also jedes YouTube-Video müsste meiner Meinung nach in einen Text gegossen werden, damit ich das noch besser verdauen kann, weil ich einfach so visuell textmäßig bin.

Aber ich glaube, da ist wirklich gerade auch so ein bisschen was im Wandel, dass viele Leute merken, so, ah ja, okay, da gibt es Menschen, die ranken, also die erscheinen für Ergebnisse und ich hampel hier die ganze Zeit rum und übermorgen muss ich schon wieder rumhampeln.

Also das ist, glaube ich, so ein bisschen, und ich habe es besonders zum Jahresanfang, also jetzt hier Januar 2024, mega gemerkt.

[Alex] Was ich auch noch beobachte ist, also vor allem im Coaching-Bereich, dass auch wieder so das Bedürfnis da ist nach ein bisschen mehr Komplexität.

Also, weil Social Media oft auch irgendwie die Formate vorgibt, die dann Zeichenbegrenzungen haben, bestimmte Formate eben bevorzugt ausgespielt werden, sodass sich, glaube ich, da auch viele so ein bisschen begrenzt fühlen in dem, was sie zeigen können.

Also, keine Ahnung, so typisches Beispiel: Trauma, breche ich jetzt mal auf drei Slides runter oder auf irgendeine Fünf-Finger-Challenge. Ja, hast du ein Trauma? Nimm meinen Finger runter, wenn du das und das hast.

Also, da ist halt ein Blog natürlich auch einfach so ein Medium, wo man ein bisschen mehr Komplexität zulassen kann und Dinge auch von verschiedenen Seiten beleuchten kann.

[Victoria] Ja, also ich sehe auch mega viele Vorteile drin, auch vor allem mit dem Thema. Es ist ja auch nicht exklusiv. Das heißt, man kann ja auch sagen, da hatte ich zum Beispiel in meinem Podcast gerade so ein Interview zum Thema Micro-Content.

Man kann halt super aus langen Sachen auch kurze machen, wenn man das zusätzlich möchte, aber umgekehrt ist es halt ein bisschen anstrengender sozusagen.

Das heißt, wenn man erst mal so den fundierten, tiefen Content hat, dadurch dann so Snacks zu machen, ist meiner Meinung nach relativ einfach.

Oder ich habe jetzt auch zum Beispiel ganz viele Blogartikel noch mal in YouTube-Videos ein bisschen abgespeckt, gegossen sozusagen. Finde ich viel, viel einfacher. Hatte ich vor kurzem auch eine Diskussion mit Jonas Ahle. Der ist zum Beispiel auch jemand, der erst einen Blog gemacht hat. Jetzt macht er für YouTube und hat auch einen Podcast. Der ist im Webflow-Bereich unterwegs.

Der meinte auch, er würde heutzutage immer noch jedem empfehlen, erst mal zu schreiben, weil man auch da seine Gedanken ordnet, weil man weiß, man kann auch auch mal so ein bisschen in die Tiefe sein Zeug sortieren.

Und ich bleibe dabei, dass es heute immer noch mega ist.

Wie bleibt man beim Bloggen und SEO am Ball?

[Alex] Cool. Jetzt vielleicht abschließend noch eine Frage. Wie bist du denn überhaupt beim Bloggen und beim SEO so am Ball geblieben? Weil es ist einfach so eine mega langfristige Geschichte. Wie hast du zwischendurch nicht aufgegeben? Was hat dich motiviert?

[Victoria] Das ist eine sehr gute Frage. Und das ist lustigerweise auch immer der Abschluss von meinen Vorträgen, wenn ich darüber rede, dass eigentlich das große Problem nicht die Technik ist, nicht der Content, nicht die Keywords, sondern die Motivation.

Weil die meisten Leute ja heutzutage so dieses Instant Gratification gewohnt sind und dazu trainiert zum Beispiel Social Media ganz krass mit diesen Ping und hier ein rotes Ding und so weiter.

Und ich persönlich habe einfach mir so kleine Mini-Erlebnis-Feier-Gelegenheiten eingebaut.

Also ganz konkret habe ich zum Beispiel am Anfang meinen SEO-Erfolg sozusagen daran gemessen, natürlich sieht man so, wie die Grafiken so hochgehen, aber für mich war eigentlich so das direkte Ziel, meine E-Mail-Liste zu vergrößern.

Und mein E-Mail-Anbieter damals, ich weiß gar nicht, ob ich da noch bei Mailchimp war oder so, hat auf jeden Fall nicht erlaubt, dass da irgendwelche Notifications kommen, und dann habe ich mir mit so einer Integration mit Zapier, habe ich mir so eine Konfetti-E-Mail gebastelt, die mir jedes Mal Konfetti in den Posteingang geschickt hat, wenn ich einen neuen E-Mail-Abonnenten hatte und das war halt am Anfang so, keine Ahnung, so alle zwei Wochen mal eine Person. Ich so: Yay!

Und am Ende habe ich diesen Ticker ausgeschaltet, weil es halt mehrere pro Tag waren und ich dachte so: Jetzt ist aber zu viel.

Und das heißt, ich habe als, das ist ein Beispiel, ich habe einfach immer so Sachen eingebaut, wo ich gesagt habe, ich muss mir kurzfristige Belohnungen schaffen, um einfach mich bei Laune zu halten.

Und das empfehle ich im Prinzip auch allen, die sowas machen, dass man, wenn man jetzt vielleicht nicht so der langfristige Typ ist und gerne was sehen will, dass man einfach irgendwieso Meilensteine für sich einbaut oder auch zum Beispiel Google hat inzwischen, das war wahrscheinlich damals schon so kleine Feier-E-Mails, wo die sagen so: Hey, du hast jetzt zum ersten Mal 30 Klicks in 30 Tagen erreicht oder so. Das schickt Google schon von selber.

Aber sowas von der Art her kann man sich auch wirklich selber bauen.

Und ich würde auch nicht nur nach Ergebnis gehen, sondern auch nach Input.

Also wenn man zum Beispiel sagt, man setzt sich irgendeine Belohnung fest, wenn man fünf Blogartikel geschrieben hat oder irgendwie sowas.

Und was vielen hilft, das ist bei mir persönlich, wo ich nicht so der Typ dazu bin, aber was ganz vielen hilft, sind auch so Gruppengeschichten.

Und da bietest du ja, glaube ich, auch einiges an mit diesen Schreibzirkeln und Sachen.

Also dass man sich wirklich andere Leute sucht, die dann sagen, so: Hey, hier, Montag um acht, wir sind jetzt alle, wir treffen uns und wir schauen uns die Artikel an.

Ich glaube, dieser Gruppenzwang hilft halt ganz vielen Leuten total.

[Alex] Ja, wie beim Sport. Die einen brauchen es, die anderen nicht.

[Victoria] Genau, genau. Und das ist eine mega Typ-Sache. Bei mir ist es zum Beispiel so, ich gehe am liebsten ganz alleine joggen, es sollen mich quasi keine ansprechen. Und andere, die sagen, hey, ich gehe in eine Jogging-Gruppe oder irgendwie sowas.

Und das ist, glaube ich, auch bei diesem Thema so. Und wenn man sich da sowas sucht wie, ich weiß gar nicht, machst du das auch zum Thema Blog-Artikel und so?

[Alex] Ja, klar.

[Victoria] Also hier der direkte Hinweis, einfach mal bei Alex erzählen.

[Alex] Nicht abgesprochen, aber ja.

[Victoria ] Nicht abgesprochen, aber meldet euch an.

[Alex] Genau. Ja, Victoria, dann vielen, vielen Dank, dass du heute da warst und so unverschämt Werbung für meinen Schreibcircle gemacht hast. Dann wünsche ich dir noch einen schönen Tag und bis bald.

[Victoria] Danke, ciao.

Shownotes:

Victorias Website

Victorias Podcast „Creator Way“

Victorias Blogartikel: Blog vs. Social Media ist wie Nudeln vs. Avocado

Ubersuggest

KWFinder von Mangools

Website

Buch „No Social Media!“

Buch „Don’t be evil“

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Marketing ohne Social Media Alexandra Polunin Marketing ohne Social Media Alexandra Polunin

SEO ohne Google? Interview mit Laura Filz

In dieser Podcast-Folge habe ich SEO-Texterin und -Beraterin Laura Filz zu Gast. Laura steht für das Thema „Grünes SEO“ und wir werden heute über Google reden und warum es sinnvoll sein könnte, bei der Suchmaschinenoptimierung weniger auf Google zu setzen.

In dieser Podcast-Folge habe ich SEO-Texterin und -Beraterin Laura Filz zu Gast. Laura steht für das Thema Grünes SEO, und wir werden heute über Google reden und warum es sinnvoll sein könnte, bei der Suchmaschinenoptimierung weniger auf Google zu setzen.

Folge anhören:

Transkript lesen:

Grünes SEO und Datenschutz

[Alex] Hallo Laura, du nennst dich grüne SEO-Texterin und -Beraterin und ich würde als allererstes gerne darüber sprechen, inwiefern SEO überhaupt „grün“ sein kann. Also: Kannst du vielleicht kurz erklären: Was genau meinst du mit dem Begriff grünes SEO, was das für dich genau bedeutet?

[Laura] Ja, hi Alex, schön, dass ich hier sein darf. Also grünes SEO hat für mich da unterschiedliche Facetten, die ich damit meine.

Zum einen meine ich SEO ohne Google Analytics zu nutzen, einfach weil es, ja, wenn ich dieses Tool nutze, nicht datenschutzkonform ist.

Deshalb mache ich das ohne und bringe das auch so meinen Kunden und Kundinnen bei. Dann sehe ich auch dieses Grüne, weil ich mit SEO Angebote sichtbar mache, die eben sinnvoll sind und die Welt ein bisschen besser machen. Also, ja, dass nachhaltige Angebote sind ressourcenschonende, hilfreiche, einfach sinnvolle Angebote.

Und mittlerweile hat es auch noch so den Aspekt, das war auch so ein Prozess, sage ich mal, was da alles mittlerweile in diesem Grünen drin ist, dass SEO einfach für mich auch ein Instrument ist, um mein Business entspannter zu machen, weil ich mich dadurch unabhängig mache von dem Social-Media-Hamsterrad und mich einfach da ein bisschen entspannen kann, wenn ich eben auch mal nicht irgendwie die ganze Zeit präsent und online sein will.

Das sind so die unterschiedlichen Facetten. Plus, bei mir geht es ja auch um Texte in meinem Business, dann auch noch wirklich ethische Texte.

Dass ich versuche, eben, sag ich mal, auch so konventionelle Marketing-Sachen wie künstliche Verknappungen, Countdowns, extreme Angstszenarien, dass ich das eben nicht in den Texten für mich und auch nicht für meine Kundinnen und Kunden nutze. Das ist auch noch so ein Aspekt.

Nachhaltigkeit im Privatleben

[Alex] Und auf deiner Website habe ich gelesen, dass grünes SEO für dich auch was mit Nachhaltigkeit im Privatleben zu tun hat. Was genau meinst du denn damit?

[Laura] Ja, das ist dann quasi auch noch so ein Bereich in diesem Grün, einfach, dass ich in meinem Privatleben versuche, möglichst nachhaltig zu leben und eben auch in meinem Business.

Ja, privat können das ja ganz viele Sachen sein, wo ich jetzt meine Lebensmittel einkaufe und ob ich vielleicht meine Klamotten second hand kaufe.

Das sind so unterschiedliche Sachen, die ich mache. Und im Business eben auch, dass ich versuche, Tools zu nutzen, die klimafreundlich und auch datenschutzfreundlich sind, zum Beispiel wie einen grünen Webhost. Oder eine Alternative für Zoom mir suche. Das sind so Sachen, die ich versuche zu machen und wo ich aber auch immer direkt sage, ich mache das alles nicht perfekt.

Also ich bin da auch einfach im Prozess und lerne auch immer wieder ganz neue Sachen kennen durch andere Menschen, die da schon wieder ein Stück weiter sind.

Ja, und habe da auch noch meine Baustellen, ob das jetzt privat ist oder halt im Business.

Ethisches Marketing

[Alex] Das finde ich auch einen ganz wichtigen Punkt, weil ich glaube, dass wir halt super viele Menschen brauchen, die es so ein bisschen richtig machen oder in die richtige Richtung gehen und nicht wenige Menschen, die Dinge perfekt machen. Das ist ja beim Klimaschutz genauso.

Und beim ethischen Marketing finde ich das irgendwie auch voll den wichtigen Punkt, dass sich, glaube ich, viele nicht trauen, weil sie denken, ich bin ja nicht „perfekt ethisch“.

Und es ist aber so wichtig, irgendwie, dass alle einfach mal damit starten und einfach so den ersten Schritt gehen.

Was war denn so für dich, erinnerst du dich, was war denn so für dich der erste Schritt, wenn du in diesen Bereich gegangen bist?
Oder warst du von Anfang an so positioniert, dass du gesagt hast, dass du richtest dich so auf grünes Marketing, ethisches Marketing aus?

[Laura] Also das mit dem ethischen Marketing kam erst, ja, wann denn? Nach so ein Jahr, würde ich sagen, so langsam dazu. Am Anfang habe ich auch alles das konventionelle Marketing durchgezogen, sage ich mal, wie ich das dann auch gelernt habe.

Und habe dann aber gemerkt, irgendwie fühlt sich das teilweise nicht so gut an, passt irgendwie nicht so zu mir und habe dann einfach geguckt, wie kann ich es denn anders machen?

Also das kam erst dazu. Und ich hatte aber von Anfang an diesen grünen Fokus, also wirklich, ich habe mich direkt „Grüne SEO-Texterin“ genannt, „Grüne SEO-Beraterin“.

Da war aber dann eher die Idee, ich will nachhaltige Angebote, sinnvolle Angebote unterstützen mit meiner Arbeit. Also so noch auf die Zielgruppe beschränkt, dieses Grüne. Und auf meine Art, mein Business auszudrücken. Zu gestalten, nur eben noch nicht mit diesem ethischen Marketing.

Das kam dann, wie gesagt, erst dazu. Und da wollte ich eben noch ergänzen, was du gesagt hast, dass es wichtig ist, dass es eher viele Menschen gibt, die es so halbwegs gut machen, sage ich mal, oder es versuchen, möglichst gut zu machen.

Das finde ich auch, und ich erlebe das auch oft bei meinen Kunden und Kundinnen, dass die sich dann manchmal auch gar nicht so trauen, weil dann eben denken, sie sind noch nicht perfekt, sie machen das noch nicht 110 Prozent und fühlen sich dadurch dann eher abgeschreckt und gehindert. Und es soll ja motivieren und Spaß machen.

Und ja, dann ist es halt nicht 110 Prozent. Aber jeder versucht irgendwie sein Bestmögliches und ist da auf dem Weg, das einfach zu machen. Und das finde ich auch wahrscheinlich richtig, was du da eben noch gesagt hast.

Unterschiede zwischen SEO und Social Media

[Alex] Ja, wir werden auch gleich nochmal vielleicht genauer da reingehen an dieses Thema, weil ein guter erster Schritt könnte ja einfach mal sein, ein Tool zu tauschen.

Also wenn du sagst, Google Analytics ist problematisch, vielleicht kannst du dann ja einfach, da kommen wir gleich drauf zu sprechen, einfach ein paar Alternativen nennen und dann könnte man sein Business schon so ein bisschen, bisschen in die richtige Richtung einfach bewegen.

Aber vorher wollte ich dich gerne noch fragen, du hast ja auch einen Instagram-Kanal, hast du mir erzählt. Was siehst du denn jetzt so die Unterschiede vielleicht zwischen SEO und Social Media oder Instagram? Was sind für dich so die größten Unterschiede? Wie empfindest du das?

[Laura] Ja, genau auch da. Ich mache so eine Mischung. Also ich mache trotzdem ja dann auch noch Social Media. Ich habe einen Instagram-Kanal und versuche das aber auch so zu verändern.
Ja, so zu nutzen, was es mir gut tut, deshalb sehr reduziert.
Ja, die großen Unterschiede zwischen SEO und Social Media beziehungsweise Instagram sind einfach, dass ich bei SEO wirklich eine Sichtbarkeit habe, die nachhaltig und langfristig ist.

Also wenn ich da einmal sichtbar bin mit meinen Texten, mit Blogartikeln, mit meiner Website, dann können die monate- und jahrelang einfach mir durch diese Sichtbarkeit Besucher und Besucherinnen bringen.

Und bei Social Media habe ich einfach immer diesen Druck und diese Abhängigkeit, ich muss da präsent sein, ich muss konstant irgendwie gefühlt in die Kamera lächeln und gutgelaunt sein.

Also da ist einfach direkt dieser Bezug zu meiner Präsenz.
Und bei SEO ist das halt nicht so. Da kann ich auch mal, weiß ich nicht, mich acht Wochen zurücklehnen und es kommen eben trotzdem Anfragen, weil ich in den Suchergebnissen sichtbar bin.
Das ist einfach viel entspannter.

Persönliche Regeln für Instagram-Nutzung

[Alex] Hast du da für dich so auch verschiedene Strategien, wie du mit Instagram umgegangen bist? Also wo du sagst, du hast jetzt vielleicht einen Umgang gefunden, der für dich okay ist, weil du meintest, du nutzt es so, dass es für dich auch gut tut.
Ich glaube, viele, die zuhören, sind auch noch nicht so ganz bereit, von sozialen Medien wegzugehen, sondern suchen vielleicht einfach so ihren individuellen Weg.

[Laura] Ja, das mache ich ja auch. Also ich lösche es ja auch nicht. Ich habe es und werde es auch weiter erstmal behalten, weil es gibt auch Sachen, die machen mir da Spaß, wie das Erstellen von den Posts. Gleichzeitig merke ich einfach, wenn ich es zu viel nutze, raubt es mir unwahrscheinlich viel Energie und auch Zeit.

Genau, deshalb habe ich da so drei und mittlerweile sind es schon mehr persönliche Regeln aufgestellt.

Also ich nutze es nie am Handy. Ich habe die App nie am Handy installiert.

Ich habe es auch vorher halt nicht privat benutzt, sondern wirklich für mein Business ein Profil erstellt.

Und genau, habe da so ein Programm, dass ich es wirklich nur am Laptop nutze, wenn ich arbeite. Das ist für mich so die wichtigste Regel, die mir sehr gut tut.

Dann mache ich das eigentlich so zweimal die Woche nur, dass ich poste.

Natürlich gibt es da auch mal Abweichungen. Dann irgendwie, als ich meinen Online-Kurs gelauncht habe, dann waren es auch mal dreimal.

Oder es gibt dann eben auch mal wieder zwei Monate, da mache ich es gar nicht, weil ich merke, ich habe da jetzt gerade keinen Nerv für und keine Energie.

Und ich versuche, wenn ich dann online bin bei Instagram, nur beruflichen Inhalt zu konsumieren. Das ist schon sehr herausfordernd, weil ich dann doch auch immer wieder auf Profilen lande, die eigentlich jetzt gar nichts mit meinem Business zu tun haben. Aber das ist so die Idee. Und damit, finde ich, habe ich so einen ganz guten Weg gefunden. Natürlich hätte ich sicherlich viel mehr Sichtbarkeit bei Instagram, wenn ich auch Reels machen würde, das mache ich zum Beispiel nicht. Oder Storys mit meinem Gesicht mache ich auch nicht, weil ich einfach keine Lust drauf habe. Und dann auch einfach merke, der Preis ist mir halt zu hoch. Es fühlt sich einfach nicht authentisch an und macht mir halt keinen Spaß. Deshalb mache ich es dann auch nicht.

Gleichzeitig habe ich eben aber auch die Entspannung durch meine Sichtbarkeit in den Suchergebnissen bin ich eben nicht davon abhängig.

[Alex] Das finde ich auch noch einen wichtigen Punkt, weil ich lese das manchmal so, dass es so ein bisschen gegeneinander ausgespielt wird, also brauche ich jetzt Instagram oder einen Blog oder SEO oder so? Und es ist einfach auch alles so eine schöne Ergänzung und es schließt sich nicht aus, also man kann SEO betreiben und das Langfristige haben und dann natürlich auch einen Instagram-Kanal, wenn es einem irgendwie liegt und Spaß macht.

Kritik an Googles Geschäftsmodell

Ich kritisiere immer Meta, also das Unternehmen, das hinter Instagram oder Facebook steckt. Aber natürlich ist ja auch Google kein Kind von Traurigkeit und das ist dann so dein Metier. Und deshalb würde ich jetzt gerne mal so dazu übergehen zu gucken, inwiefern wir Google überhaupt brauchen für die Suchmaschinenoptimierung.

Vielleicht können wir mal damit starten, dass du vielleicht nochmal erklärst, was ist denn überhaupt problematisch an Google für diejenigen, die das vielleicht nicht so auf dem Schirm haben? Also was ist mit Ihrem Geschäftsmodell ein Problem aus deiner Sicht?

[Laura] Ja, also Google sammelt einfach unwahrscheinlich viele Daten. Also alles, was wir dort tun, wie wir uns da in der Suchmaschine verhalten, was wir lesen, anklicken und ja auch wirklich sehr detaillierte Daten über unser Profil, sag ich mal, was dort angelegt wird, sammelt dieses Unternehmen und wir wissen eigentlich gar nicht, was mit diesen Daten passiert.

Also es ist ja auch ein amerikanischer Datenschutz, der ist eh sehr wässrig.

Und, ja, wir wissen nicht, wer hat auf diese Daten Zugriff?

Dann finde ich halt auch generell so eine Monopolstellung, wie Google sie ja auch hat, ist eh sehr, ja, sehr schwierig, weil so eine Monopolstellung kann auch einfach schnell missbraucht werden.

Ja, Punkt Klima ist Google jetzt auch nicht vorne mit dabei.
Da gibt es Suchmaschinen wie zum Beispiel Ecosia, die auf Bing basiert, die sich wirklich für Klima und Nachhaltigkeit einsetzt.

Also das sind so ein paar kritische Punkte und für mich ist halt vor allem da der Datenschutz der größte Punkt und auch, es ist halt alles auf dich zugeschnitten. Also immer, wenn ich Google nutze, kriege ich auch Suchergebnisse, die eben, sage ich mal, zu meinem Verhalten passen.

Kann praktisch sein, kann aber auch einfach sehr, ja, du bist halt dann in einer Blase unterwegs. Also es ist nicht mehr wirklich neutral.

Und genau deshalb nutze ich auch viel Ecosia, eben diese Suchmaschine und habe da auch einen Blogartikel geschrieben zu eben diesen größten Unterschieden Google, Ecosia, worüber man nachdenken kann.

Google und Datenschutz

[Alex] Super, den verlinke ich auf jeden Fall. Ich war auch ganz überrascht, ich hab jetzt auch für diese Podcastfolge nochmal so geguckt, was Google denn eigentlich speichert über uns. Und hab zum Beispiel gesehen, ich hab nämlich noch einen alten YouTube-Kanal, dass da Videos von, weiß ich nicht, dutzenden Jahren so gespeichert waren, die ich mir angeguckt hab. Ich glaube, noch damals für meine Hochzeit als Vorbereitung oder so, irgendwas total Absurdes. Und das hat YouTube, was dann zu Google quasi gehört, noch gespeichert und das heißt, also wir können mal in diesem Dashboard einfach gucken, was da alles über uns eigentlich bekannt ist.

Es ist eine Menge und die haben Zugriff auf unseren Kalender, auf unsere Fotos, also wenn wir halt diese ganzen Google-Dienste nutzen, den ganzen Browser-Verlauf mit Chrome und so.

Also das ist wirklich, wirklich eine Menge und ich glaube, wer da noch nicht so sich reingelesen hat in das Thema, kann einfach mal im Dashboard selbst gucken, was da über einen selbst an Infos gespeichert ist.

Das ist auf jeden Fall ganz spannend.

[Laura] Ja, sehr erschreckend. Aber ich meine, klar, auch bei Instagram geben wir sehr viele Daten preis.

[Alex] Genau, aber auch hier ist mir bewusst, dass Google eben auch ein sehr problematisches Unternehmen ist, und gleichzeitig kann ich nicht von allen Unternehmen, die problematisch sind, mich lossagen. Jetzt habe ich mich quasi von Instagram und Facebook quasi losgesagt. Google ist da noch. Mein Wunsch ist, da mittelfristig mich zu „entgoogeln“. Insofern gucke ich da immer, was ich machen kann.

Aber auch hier: Wir können halt nicht so ein perfektes, ethisches Marketing machen und sagen, wir nutzen überhaupt gar keine Programme oder Tools mehr, die problematisch sind.

Das ist natürlich möglich, aber das ist, glaube ich, super schwierig, weil: Klar gibt es viele Open-Source-Lösungen, aber da braucht man auch teilweise mehr technisches Know-how als für diese Unternehmen, die einen das so schön eben darlegen.

Problematik von Google Analytics

[Alex] Aber du hast ja schon erwähnt am Anfang, ein Tool, auf das man auf jeden Fall verzichten kann, ist Google Analytic für die Suchmaschinenoptimierung. Und vielleicht gibt es noch mehr Tools, die problematisch sind an Google? Oder ist es vor allem das?

[Laura] Das ist vor allem Google Analytics, weil das ist ja ein Tool, wo ich meine Webseite mit verknüpfe.

Und dann werden ganz viele detaillierte Daten auch erhoben von allen Menschen, die auf meiner Website landen. Und diese Daten sind einfach auch sehr detailliert. Deshalb ist das wirklich so ein Tool, was ich definitiv von meiner Seite entfernen würde.

Deine Seite ist ja auch so deine Regeln. Und um da zu sagen, mache ich nicht mit, ich möchte die Daten hier schützen, soweit es geht.

Und auch selbst mit Cookie-Hinweis finde ich es auch nicht datenschutzkonform und auch ethisch fragwürdig, weil eben niemand weiß, was mit diesen Daten passiert.

Also wir sind gar nicht informiert genug, um entscheiden zu können oder um eine informierte Entscheidung treffen zu können. So, genau, das würde ich also rauswerfen, dieses Tool.

Es ist auch interessant, weil deine Seite durch Google Analytics langsamer ist.

Also, ich habe das schon ein paar Mal den Test gemacht, dass wirklich, wenn du das Tool entfernst, deine Ladezeit auch einfach besser ist, was ja wieder positiv ist für deine Sichtbarkeit in den Suchergebnissen.

Und ich weiß auch einfach von meinen Kunden und Kundinnen, die meisten sind auch mit diesen ganzen Zahlen überfordert. Die installieren das dann, weil es die meisten so machen.

Wir können auch kaum was mit diesen ganzen Zahlen anfangen und ich finde auch für die meisten kleinen Websites ist es auch einfach viel zu viel. Also ist es gar nicht nötig, so viele Informationen zu sammeln über die Besucher und Besucherinnen.

Alternative zu Google Analytics

Genau, eine schöne Alternative ist zum Beispiel da das kostenlose Plugin Cocoa Analytics, das ist für WordPress.

Da werden wirklich nur ganz wenig Zahlen erhoben, wenig Daten erhoben und trotzdem so wichtige wie, welche Seiten werden aufgerufen von wie vielen Menschen, woher kommen die.

Also genauso viel, finde ich, wie nötig ist und eben aber nicht mehr, also dass der Datenschutz da gewährleistet ist.

[Alex] Und für die Menschen, die ein bisschen mehr verstehen wollen, was auf ihrer Seite passiert, also ich denke da zum Beispiel: Klar ist es wichtig zu wissen, welche Inhalte werden gelesen oder woher kommen die Menschen, aber wenn ich zum Beispiel nachverfolgen möchte, woher kommen die Menschen, die mein Newsletter abonnieren? Das ist ja mit Google Analytics zum Beispiel möglich. Gibt es da Alternativen?

[Laura] Um zu gucken, woher diese Menschen kommen, die mein Newsletter abonnieren?

[Alex] Dass ich vielleicht so Segmente erstelle, dass ich Zielvorhaben anlege und da einfach so ein bisschen mehr Infos bekomme.

[Laura] Speziell um das nachzuverfolgen, wüsste ich es gerade nicht. Fällt mir jetzt gerade nicht ein. Das sind auch so. Das ist zum Beispiel jetzt auch was, was ich mich nicht frage.

[Alex] Genau, also ich glaube, du hast es ja schon so ein bisschen erwähnt. Also für die meisten ist es dann einfach nicht so relevant. Ich glaube, wenn man dann eher so in Richtung Online-Unternehmen-Funnel geht, dann interessieren einen solche Zahlen.

Aber für die meisten, die dann irgendwie starten oder einfach nur verstehen wollen, was interessiert die Menschen, werden dann halt andere Sachen wichtiger. Das Tool, das du zum Beispiel jetzt genannt hast, kann wirklich ausreichen. Genau.

Aber solltest du dir noch einfallen, kann ich es dann ja noch in den Shownotes mit verlinken und aufnehmen und dann können die Leute vielleicht dann selbst einfach gucken.

[Laura] Ja, genau. Ich denke nochmal drüber nach. Genau.

Ist SEO ohne Google möglich?

[Alex] Sehr gut. Können wir denn SEO völlig ohne Google machen? Oder geht das nicht?

[Laura] Also ich wollte gerade sagen, es geht schon, wobei dann auch wieder die Überlegung ist: Ich brauche ja für so eine Keyword-Recherche, die zu SEO gehört, die essentiell ist, Keyword-Tools und die ziehen ja alle auch die Daten von Google oder beziehen dort die Daten.

Also kann ich das nicht ganz entkoppeln.

Ich könnte natürlich meine Website für oder mit SEO optimieren und mich dann nachher nur auf Suchmaschinen wie Ecosia, Bing und so weiter fokussieren.

Aber trotzdem habe ich da diesen Google-Bezug einfach durch diese Daten, die ich für meine Keyword-Recherche brauche. Also ganz geht es nicht.

Und plus, es ist ja auch einfach noch so dieses Dilemma.

98 Prozent, glaube ich, der Menschen nutzen Google. Also es ist einfach wirklich noch so die große Mehrheit.

Da würde ich schon einfach sehr, sehr viele ausklammern, wenn ich das so komplett außen vor lasse.

Gleichzeitig ist es ja so, wenn ich SEO mache, mache ich das automatisch für alle Suchmaschinen.

Weil alle Suchmaschinen haben ja das gleiche Ziel. Die wollen ihren Nutzern und Nutzerinnen die beste Antwort liefern. Und trotzdem gibt es ja dann feine Unterschiede. Dass zum Beispiel bei Google die Aktualität wichtiger ist als bei Ecosia. Da gibt es dann so Feinheiten.

Nur ich mache es schon erstmal für alle Suchmaschinen, weil sie haben alle halt das gleiche Ziel.

Also das ist ja auch schön, dass ich da erstmal so alle mit bediene.

Alternativen zu Google für die Suche

[Alex] Ja. Und du hast schon angesprochen, dass es auch mehrere Suchmaschinen gibt. Also vielleicht können wir das auch nochmal so ein bisschen zusammenfassen. Ich als Privatmensch müsste dann quasi gar nicht auf Google suchen, sondern könnte eben Ecosia nutzen, hast du schon erwähnt.

Die haben halt den Vorteil, dass sie pro, ich weiß gar nicht, vier, fünf Suchanfragen oder so einen Baum pflanzen, richtig?

[Laura] Genau.

[Alex] Was gibt es noch für Möglichkeiten neben Ecosia?

[Laura] Es gibt DuckDuckGo, Yahoo! gibt es, Bing, also da ist auch eigentlich Ecosia basiert auf Bing. Das sind jetzt so die... Die ich noch kenne, da wird es sicherlich auch noch ein paar andere geben.

Genau, und ich nutze halt so weit wie möglich Ecosia. Ich komme da schon auch immer wieder an Punkte, wo ich dann sage, so, die Suchergebnisse finde ich jetzt gerade nicht hilfreich, ich springe wieder zu Google zurück.

Aber erstmal versuche ich das bei Ecosia, und das ist auch eine Suchmaschine, die hilfreich ist und uns auch tolle Antworten liefert.

Sie ist noch nicht ganz so weit wie Google, das ist schon so.
Also da siehst du dann schon auch Unterschiede.

Trotzdem bringt sie dich auch an deine Antwort, die du haben willst, an deine Informationen.

[Alex] Ja, das ist natürlich der Vorteil an so einer krassen Personalisierung, wie wir sie in Google haben, dass wir dann halt eben sehr personalisierte Ergebnisse bekommen. Aber das hat natürlich einen Preis, wie du gesagt hast.

[Laura] Genau, es hat einen Preis. Und ich finde, bei Ecosia ist es auch sogar nochmal gar nicht die Personalisierung, die da fehlt, sondern auch die Aufbereitung der Suchergebnisse manchmal.

Da habe ich, ja, es ist einfach so noch ein bisschen altbacken, wirkt es manchmal so. Okay. Ja, genau. Und dann ist eben, wie du auch sagst, die Frage, was ist es mir wert? Welchen Preis bin ich bereit zu zahlen?

Typische Probleme bei Suchmaschinenoptimierung

[Alex] Ja. Ich würde mit dir abschließend gerne noch allgemeiner etwas über das Thema SEO sprechen. Denn ob grün oder nicht, letzten Endes bist du ja SEO-Beraterin.

Was sind denn so die häufigsten Gründe aus deiner Erfahrung, wenn jemand sagt, sagt:

Egal was ich mache, meine Website wird irgendwie einfach nicht gefunden oder meine Blogartikelranken einfach nicht oben.

Was sind so typische Probleme, die entstehen bei Suchmaschinenoptimierung?

[Laura] Also für mich ist so die Basis, die passen muss, die Keywords.

Und meistens würde ich dann sagen oder sehe ich das auch, dass es da dann schon hakt.

Also, dass die Keyword-Recherche nicht richtig umgesetzt wurde und vor allem der Aspekt, der auch immer wichtiger ist, die Suchintention.

Also, dass ich wirklich schaue, was möchten die Menschen zu dem Keyword sehen? Erfülle ich das? Also, wie passen meine Inhalte wirklich dazu?

Das ist wirklich so ein Punkt, der vielen noch gar nicht so bewusst ist oder, wo sich nicht genug mit beschäftigt wird und da würde ich erst immer ansetzen, zu gucken, ist die Keyword-Recherche sauber durchgeführt worden, passen die Keywords, passt die Suchintention, wurde sie erfüllt?

Also, ja, das ist einfach so ein Prozess, der einmal sauber erledigt werden sollte, sonst bringt halt alles andere drum herum wenig.

Egal, wie schnell meine Seite dann lädt oder wie nutzerfreundlich sie ist, Das ist so die Basis erstmal mit den Keywords, die stimmen muss.

[Alex] Und wie finde ich denn die Suchintention heraus?

[Laura] Ja, das ist eigentlich ziemlich einfach. Ich werfe einfach einen Blick in die aktuellen Suchergebnisse.

Also in die Seiten, die auf den ersten Plätzen stehen in der Suchmaschine.

Die sagen mir einfach ganz viel, was die Menschen denn zu diesem Keyword sehen wollen und was die für eine Antwort haben wollen.

Und da kann ich mir dann schon ganz viel von ableiten. Ob das jetzt ein langer Blogartikel sein soll oder vielleicht auch ein Video, ob die viele Bilder sehen wollen dazu.

[Alex] Und dann mache ich es einfach besser.

[Laura] Genau, dann machst du es einfach besser. Auf deine Art und Weise, dass es einzigartig ist, deine Persönlichkeit reinkommt und besser.

Bedeutung von Textlänge für SEO

[Alex] Sehr gut. Nun gibt es ja diesen, soll ich es „Mythos“ nennen, oder diese „Ansicht“, dass man besonders lange Texte braucht, um gut zu ranken. Stimmt das so deiner Erfahrung nach?

[Laura] Also nein, denn es kommt auf die Suchintention an. Also ja, die ist wirklich so entscheidend.

Es gibt einfach Keywords, da brauche ich vielleicht nur, weiß ich nicht, fünf bis zehn Sätze.

Da geht es um ganz knackige, kurze Informationen oder vielleicht auch so eine Definition oder so.

Und dann gibt es Suchintentionen, wo es wirklich um diese informativen, ausführlichen Blogartikel geht. Das ganze Thema einmal komplett abklappern.

Genau, das muss ich mir eben vorher anschauen, bevor ich da Arbeit und Zeit investiere und loslege. Soll ich das alles klar haben und analysiert haben, ja, damit ich da nicht irgendwie unnötig Arbeit reinstecke. Also es kommt, ja, es kommt drauf an.

Schritte für besseres Ranking

[Alex] Ja, und wenn ich jetzt umgekehrt überlege, was kann ich denn dafür tun, dass ich für ein bestimmtes Keyword auf Platz 1 ranke, dann würdest du eben sagen, Suchintention checken, was muss ich erstellen, damit ich quasi den besseren Content habe und was passiert dann? Also was kann ich noch beim Schreiben beachten oder bei der Aufbereitung der Artikel?

[Laura] Also ich finde gerade online ist es super wichtig, dass es gut zu lesen ist, gerade wenn du viel Text hast.

Also dass du wirklich schaust, dass der schön luftig aufbereitet ist, dass es eben nicht nur dieser Fließtext ist, sondern vielleicht mit Bildern, Aufzählungen, dass das Auge sich einfach auch was ausruhen kann, weil es am Bildschirm sonst schnell anstrengend ist zu lesen.

Ja, natürlich spielen da noch ganz viele Aspekte rein. Auch die Verlinkung von deinem Text einmal in deine eigene Website und dann auch zu gucken, dass andere von außerhalb auf deine Seite verlinken.

Natürlich dann die allgemeine Ladezeit, die dann wieder deine ganze Seite betrifft, wie du auch die Bilder dann benennst, also auch quasi SEO für Bilder dann machst in deinem Blogartikel, in deinem Text, den du da schreibst.

Also da gibt es unterschiedliche Aspekte, die du dann noch so abarbeiten solltest, Schritt für Schritt.

[Alex] Und ich glaube, ganz wichtig ist auch, dass es einfach so ein Work in Progress ist. Also dass niemand so perfekt mit SEO startet, sondern dass man auch Artikel jederzeit hinterher auch optimieren kann und verändern kann und ergänzen kann. Dass SEO im Prinzip nie abgeschlossen ist.

[Laura] Ja, genau. Und es gibt ja auch immer wieder Themen, Blogartikel, wo du auch einfach immer mal wieder was aktualisierst. Aktualisierst, dass die Links noch stimmen, gleich die Zahlen, Fakten, Themen, wo sich Sachen dann irgendwie wieder verändert haben. Also genau, es ist immer ein Prozess.

[Alex] Und das ist ja auch gut. Also Google findet das ja auch gut, wenn die sehen, da wird irgendwas aktuell gehalten.

[Laura] Genau, dass die Webseite nicht so im Winterschlaf ist, sondern dass sie lebt.

Zukunft von SEO und KI

[Alex] Ja, zum Schluss noch eine Frage. Ich würde gerne, mich würde deine Prognose interessieren, wie wird sich SEO angesichts von KI verändern? Was denkst du? Wie schätzt du das an?

[Laura] Ja, da wird ja viel drüber diskutiert. Also ich glaube, SEO wird weiterhin super relevant sein für Websites, für alles, was online, sag ich mal, los ist oder wo wir online sichtbar sein wollen.

Einfach, weil es ja schon auch unterschiedliche Tools sind, also Suchmaschinen und KI-Tools.

Vielleicht werden die Suchanfragen auch in Zukunft, sage ich mal, dahin gehen, dass sie eher kürzer sind, beziehungsweise auch die Antworten, die uns die Suchmaschinen vorschlagen.

Das gibt es ja auch schon so in der letzten Zeit, dass man das sieht, dass Google auch so Kurzanworten schon vorschlägt, ohne dass du eben auf die Seiten klicken musst.

Aber, ach, ich sehe das eigentlich relativ entspannt, weil ich einfach finde, die Suchmaschinen bringen uns so viel mehr Leistung oder ein so viel besseres Ergebnis als so ein KI-Tool, weil ich einfach auch direkt sehe, woher ist diese Information, was ist das für eine Quelle, ich kann entscheiden, welche Quelle ist glaubwürdig, vertrauenswürdig und beim KI-Tool bin ich ja da total aufgeschmissen, weil ich einfach immer nochmal gegenrecherchieren muss, die Informationen, die ich da kriege und Antworten.

Und das ist für mich so ein riesiger Unterschied und ein Punkt, weshalb auch in Zukunft Suchmaschinen und SEO weiterhin relevant sein werden.

[Alex] Das ist doch ein schöner Schlusswort. Laura, vielen Dank, dass du heute da warst.

[Laura] Ja, danke dir für die Einladung.

Shownotes:

Lauras Website

Lauras Blogartikel: Ecosia vs. Google: Die 7 größten Unterschiede

Plugin Koko Analytics

Website

Buch „No Social Media!“

Buch „Don’t be evil“

Newsletter

Onlinekurse

Weiterlesen
Marketing ohne Social Media Alexandra Polunin Marketing ohne Social Media Alexandra Polunin

Ein halbes Jahr Podcast

Heute wird mein Podcast ein halbes Jahr alt. Ich fühle mich ein bisschen so wie eine frischgebackene Mama, die das Alter ihres Kindes noch in Wochen zählt. Und ich wollte in dieser Podcastfolge ein kleines Resümee ziehen und dir verraten, wie das mit dem Podcast als Social-Media-freier Alternative so für mich funktioniert.

Heute wird mein Podcast ein halbes Jahr alt.

Und ich fühle mich ein bisschen so wie eine frischgebackene Mama, die das Alter ihres Kindes noch in Wochen zählt. Und ja, deshalb weiß ich ganz genau: 

Heute hat mein Podcast einen halben Geburtstag!

Und ich wollte in dieser Podcastfolge ein kleines Resümee ziehen und dir verraten, wie das mit dem Podcast als Social-Media-freier Alternative so für mich funktioniert. 

Folge anhören:

Transkript lesen:

Wenn du selbst hin und her überlegst, ob ein Podcast ein geeigneter Social-Media-freier Marketingkanal für dich sein könnte, dann könnte diese Folge spannend für dich sein.

Denn ich nehme dich heute mit hinter die Kulissen dieses Podcasts und spreche darüber, 

  • wie Podcasting im Alltag für mich so funktioniert hat in den letzten sechs Monaten 

  • welche Rolle der Podcast nun in meinem eigenen Marketing spielt 

  • und auch ob ich schon Resultate durch den Podcast sehe

Doch beginnen möchte ich damit, warum ich erst so spät in das Podcast-Game eingestiegen bin. 

Vielleicht weißt du, dass ich bereits seit knapp acht Jahren selbstständig bin und es damit 7,5 Jahre bis zu diesem Podcast gedauert hat und das hatte gleich mehrere Gründe: 

Ich dachte immer, das Sprechen ist nichts für mich. Die Technik hinter einem Podcast ist viel zu kompliziert und dass ich außerdem ja viel, viel lieber schreibe und mich deshalb lieber auf meinen Blog und meinen Newsletter und meine Bücher konzentrieren möchte.

Und ja, heute, ein halbes Jahr später, muss ich sagen: Ich lag falsch mit meiner Selbsteinschätzung. 

Zunächst einmal ist Sprechen in ein Mikro vielleicht etwas ungewohnt zu Beginn, das gebe ich durchaus zu, aber es ist etwas, woran ich mich super schnell gewöhnt habe. 

Das ging mir mit der Kamera zum Beispiel nicht so. Also für Social Media fiel es mir zu Beginn auch schwer, mich vor die Kamera zu stellen und Storys oder Videos zu drehen. 

Und das wurde vielleicht so ein bisschen besser mit der Zeit, aber es fällt mir ehrlich gesagt auch noch heute, nach Jahren, nicht sooo leicht, in eine Kamera zu sprechen. Und mit dem Podcast war es da zum Glück anders.

Ich weiß noch, in meinen allerersten Podcastfolgen bin ich nach fünf Minuten oder so schon heiser beim Sprechen geworden, weil ich einfach so nervös und so verkrampft war beim Sprechen und vermutlich nicht richtig geatmet habe. Und das hat sich aber nach ein paar Wochen gelegt. 

Also ich bin jetzt natürlich immer noch keine professionelle Sprecherin und alle, die mehr Erfahrung haben, hören vermutlich, dass ich hier und da nicht gut atme.

Aber es ist schon so viel besser geworden. D.h. wenn ich jetzt heute aufnehme, ist es so, als würde ich halt zu jemand anderem sprechen, und bin da relativ entspannt.

Also es fühlt sich vielleicht immer noch nicht so zu 100% natürlich für mich an, aber es kommt da mit jeder Aufnahme ein bisschen näher dran und das hat mich schon eher positiv überrascht.

Und die Erkenntnis ist: Das Einsprechen ist wirklich Übungssache. Man gewöhnt sich da relativ schnell dran, sogar wenn man denkt: Man ist jetzt nicht unbedingt die geborene Entertainerin. 

Aber im Alltag reden wir ja alle auch und da klappt es ja auch. Und deshalb ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir uns nach ein paar Wochen an das Mikro gewöhnen.

Eine andere Theorie, die ich immer hatte, war, dass die Technik hinter einem Podcast ja viel zu kompliziert sei. Und auch hier muss ich sagen, ist das eine absolute Gewohnheitssache bei mir gewesen.

Ich hab tatsächlich die Podcastproduktion nicht oder noch nicht ausgelagert. 

Das liegt vor allem daran, dass mir das im Augenblick noch ein bisschen zu sehr Spaß macht, das selbst zu machen und ich das gerade auch gar nicht auslagern will. 

Denn wenn ich zu Social-Media-freiem Marketing berate, will ich natürlich auch so viel wie möglich über das Podcasting lernen, um meinen Kund*innen da auch Tools oder Programme empfehlen zu können.

Und ja, vermutlich werde ich mir da auch demnächst Unterstützung holen, aber wie gesagt: Es ist gerade alles selfmade und deshalb kann ich guten Gewissens sagen: Die Technik ist auch absolut lernbar und bezahlbar. 

Ich glaube, das war eine meiner größten Sorgen, dass ich völlig überfordert von der ganzen Technik wäre und regelmäßig an den Aufnahmen oder an der Bearbeitung der Tonspur verzweifeln würde. Doch auch das hat sich überhaupt nicht bewahrheitet.

Zum einen weil es einfach super viele verschiedene Tools für die Podcastproduktion gibt, sodass man eigentlich vor allem die Bereitschaft braucht, da mal ein bisschen zu testen und eigentlich relativ bald etwas findet, was zu einem passt.

Und zum anderen, weil es jetzt durch KI einfach so viele Möglichkeiten gibt, die es vielleicht vor noch ein, zwei Jahren so nicht in dieser Qualität gab. Also ich denke zum Beispiel an die Optimierung des Sounds und das Transkripterstellen. Das lässt sich jetzt alles super mit KI machen.

Man muss halt einfach nur wissen, was man da wozu nutzen kann. Und ja, deshalb ist es echt mehr eine Rechercheaufgabe und am Anfang verschiedene Tools etwas Testen, als dass man jetzt wirklich großartig technisches Know-how braucht. Aus meiner Sicht.

Und schließlich meine dritte Sorge, dass der Podcast nicht zu meinen Fähigkeiten passt, weil ich ja viel lieber schreibe.

Und auch hier, muss ich sagen, wurde ich eines Besseren belehrt, denn Podcasting hat viel mehr mit Schreiben zu tun, als ich früher immer dachte.

Das ist bei Interviews vielleicht anders, aber bei Solo-Folgen ist es schon so, dass ich mir ein relativ ausführliches Skript erstelle. Das heißt, hier beginnt jede Folge auf dem Papier und ich schreibe immer erst einmal meine Gedanken zum Thema auf, bevor ich in ein Mikro spreche. 

Das mache ich bei jeder Folge so.

Und tatsächlich sehe ich es inzwischen auch als eine gute Übung, so zu schreiben, wie ich spreche. Und nicht so verschachtelt oder verkopft zu schreiben.

Ich habe in den letzten Wochen tatsächlich auch schon ein paar Mal das Feedback bekommen, dass sich auch meine Newslettertexte verändert hätten. Und ich glaube, das liegt daran, dass Podcastskripte erstellen auch das eigene Schreiben verändern kann, wenn man es zulässt. 

Bei mir ist es definitiv so geschehen, würde ich sagen. Deshalb ja: Ist die Vorbereitung der Podcastfolgen eine schreibende Angelegenheit bei mir. Und deshalb hat sich herausgestellt, dass ein Podcast absolut etwas für mich ist, sogar oder vor allem dann, wenn ich gerne schreibe.

So, und nun können wir ja ein bisschen tiefer reingehen in die Podcast-Produktion und mal darüber reden, wie so ein Podcast-Alltag eigentlich aussieht. 

Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass meine Podcastfolgen relativ meistens kurz sind. Und da kann ich nur sagen: Ich hätte früher nicht gedacht, wie viel Aufwand schon hinter einer fünfzehnminütigen Podcastfolge so stecken kann.

Und ich bekomme tatsächlich auch öfter mal die Rückmeldung, dass die Folgen gerne auch länger sein dürften. 

Aber die Wahrheit ist, dass ich die Kürze der Folgen auch für mich als Podcast-Produzierende als extrem angenehm empfinde. 

Also so, dass es mich nicht überfordert und sich realistischerweise in meinen Alltag integrieren lässt. Und darauf kommt es ja letzten Endes auch an.

Ich weiß gar nicht, ob ich wirklich am Ball geblieben wäre, wenn ich immer 60-minütige Folgen oder so veröffentlichen würde. Das wäre für mich einfach, glaube ich, nicht machbar von der Zeit her.

Und dann ist es bei mir so, dass ich die Podcast-Produktion batche. Also ich beschäftige mich jetzt nicht jeden Tag ein bisschen mit dem Podcast, sondern ich blocke mir – das sind meist – zwischen etwa drei bis fünf Tagen am Stück pro Monat für den Podcast. 

Das kommt einfach darauf an, wie lang die Folgen sind oder ob ich vielleicht auch mal eine Sonderfolge mache oder ob da auch mal ein Interview dabei ist usw.

Aber meist sind es, wie gesagt, etwa drei Tage pro Monat.

Und meist überlege ich mir so 4–5 Themen und erstelle ein Skript. Dann nehme ich die Episoden auf und schneide sie und bearbeite sie und plane das Ganze dann ein. Und ja, damit ist das Thema Podcast dann auch weitestgehend erledigt für diesen Monat und ich kann mich dann anderen Dingen widmen. 

Und ich muss sagen, das ist schon ein sehr angenehmer Workflow. Also es ist jetzt nicht, dass ich dann gar nicht mehr an den Podcast denke. Ich hab schon manchmal den Gedanken: Oh, diese Folge will ich jetzt mal im Newsletter ankündigen und dann mache ich es natürlich auch. Oder ich veröffentliche das Transkript zu meiner Podcastfolge auf meiner Website oder binde den Spotify-Code ein, damit man sich die Folge auch auf meiner Website anhören kann. Aber das dominiert meinen Tag überhaupt nicht, sondern ich mache es halt, wenn ich Zeit dafür habe. 

Und wenn ich gerade keine Zeit dafür habe oder nicht daran denke, dann ist es so und dann ist es überhaupt kein Drama.

Das war zum Beispiel bei Social Media ganz anders. Da hing der Gedanke wie ein Schatten über mir, also dass ich noch was posten muss, und hat mir ganz viel Druck gemacht im Alltag. 

Ist natürlich total individuell. Also es kann sein, dass dich der Gedanke, etwas posten zu müssen, überhaupt nicht stresst. Mich hat es halt total gestresst.

Und das ist jetzt beim Podcast wie gesagt überhaupt nicht der Fall. 

Das liegt vielleicht auch daran, dass das Wissen, dass ich mit dem Podcast immergrüne Inhalte produziere, also Folgen, die sich Menschen auch noch nach Wochen oder sogar Monaten oder gar Jahren anhören können, mir ein gutes Gefühl gibt und mich auch motiviert, das eben zu tun.

Und das Wissen, dass ich etwas auf Instagram poste, was morgen schon niemanden mehr interessieren wird, hat mich nicht so motiviert, muss ich sagen. 

Und beim Podcaststart im Oktober war es dann so, dass der Podcast gleich in die Top 10 in der Kategorie Marketing eingestiegen ist. In Deutschland auf Platz 5 und in Österreich auf Platz 6. Und jetzt nicht, dass das furchtbar wichtig wäre, aber es war natürlich schön zu sehen, dass das Thema Menschen interessiert und sie gleich zu Beginn reingehört haben.

Es ist jetzt so, dass die Folgen dreistellige Downloadzahlen haben, mal höher, mal niedriger, je nach Thema. Und wenn ich mir so die letzten Monate angucke, dann ist das noch eine kleine Berg- und Talfahrt. Das heißt: Einen Monat geht es hoch mit den Downloadzahlen, dann geht es wieder runter. Dafür geht es dann im nächsten Monat wiederum ein Stückchen höher und so weiter.

Das heißt, bei mir ist es kein lineares Wachstum mit dem Podcast, sondern es kommt in Wellen und ja.

Ich hab dann auch von einigen Menschen das Feedback bekommen, dass sie zwar in den Podcast reingehört haben, aber einfach viel, viel lieber lesen. Und deshalb hab ich dann im Januar auch angefangen, Transkripte für die Podcastfolgen einzubinden auf meiner Website. Und das war, glaube ich, eine super Idee. Da habe ich tatsächlich einige Rückmeldungen bekommen, dass das eine gute Sache für sie sei.

Und ja, ich glaube auch, dass es super ist, Menschen die Wahl zu geben, ob sie lieber die Folge anhören oder lieber das Transkript lesen wollen. Und deshalb werde ich das auf jeden Fall auch in Zukunft so beibehalten.

Vermutlich interessiert dich nun am brennendsten, was der Podcast nun genau fürs Marketing bedeutet.

Und da ist es so, dass mich natürlich erst einmal grundsätzlich alle Optionen interessieren, die ohne Social Media auskommen. Und ich da erst einmal völlig offen und unvereingenommen war, was der Podcast denn nun jetzt konkret mir bringt. 

Das heißt: Ich hatte jetzt nicht wirklich eine konkrete Erwartung, sondern bin wirklich mit dem Gedanken reingegangen: Ich bin gespannt zu sehen, was geht.

Und als dann der Podcast im Oktober rausgekommen ist, ist da noch nicht sooo viel passiert. Das heißt: Es war schon so, dass sich Menschen die Folge angehört haben und mir geschrieben haben, wenn ihnen die Folge gefallen hat, aber sonst gab es keine messbare Auswirkung.

Ich weiß, es wäre so schön, wenn ich jetzt erzählen könnte: Ich hab einen Podcast gestartet und dann wurde alles anders.

Aber so war es nicht. Es ist erst einmal alles gleich geblieben. Übrigens wie meistens, wenn man einen Blog startet, eine Website veröffentlicht oder einen Newsletter startet.

Aber der Punkt war so ab 2,5–3 Monaten, wo mir Menschen anfingen zu schreiben: 

„Hey, ich hab deinen Podcast entdeckt und hab alle Folgen durchgesuchtet.“

Und das war quasi ein Zeitpunkt, wo ich etwas mehr als zehn Folgen veröffentlicht hatte und wo Menschen sich dann durchaus mehrere Folgen am Stück anhören konnten.

Und diese Phrase „Podcast durchgesuchtet“ – die bekomme ich seitdem regelmäßig.

Also, wie gesagt, die ersten 2,5 bis 3 Monate: nicht so viel.

Und danach immer öfter: „Podcast durchgesuchtet“

Und dann ging es irgendwann auch einen Schritt weiter und Menschen schrieben mir: 

„Ich hab deinen Podcast durchgesuchtet und mir gleich dein Kursbundle gekauft.“

Oder:

„Ich hab deinen Podcast durchgesuchtet und wär jetzt gerne beim Schreibcirlce dabei.“

Das heißt: 3–4 Monate nach Start war der Zeitpunkt bei mir, wo der Podcast anfing, sich tatsächlich auch auf Verkäufe auszuwirken. 

Und deshalb kann ich jetzt nach sechs Monaten sagen, dass es sich schon jetzt auf jeden Fall gelohnt hat, den Podcast zu starten. Also schon jetzt.

Und die Zeit und die Energie, die ich in diesen Podcast stecke, eine gute Investition für mich persönlich sind. 

Und ja, abschließend vielleicht ein kleines Resümee des Resümees:

  1. Podcasting ist sowas von eine Übungssache. Das Sprechen, die Technik usw. lassen sich allesamt gut üben und werden irgendwann einfach normaler Alltag und nichts Besonderes mehr, was einen nervös machen muss.

  2. Podcasting hat viel mehr mit Schreiben zu tun, als man denken könnte. Denn die Folgen beginnen sehr häufig auf dem Papier. Wir machen uns intensiv Gedanken, was wir dann in der Folge sagen werden, vielleicht erstellen wir uns sogar ein Skript oder formulieren Interviewfragen.

  3. Selbst kurze Folgen brauchen einiges an Zeit. Und deshalb würde ich immer wieder mit kurzen Folgen starten. Und ich würde auch jedem Menschen, der überlegt, einen Podcast zu starten, aber nicht sicher ist, ob er das zeitlich unterkriegen kann, auch raten, mit kurzen Folgen zu starten. Man kann das ganze Podcastthema jederzeit noch größer ausbauen und tiefer gehende Folgen machen oder Interviews dazunehmen. Aber kurze Folgen und dafür wirklich wöchentlich veröffentlichen war für mich persönlich eine gute Strategie, um das Ganze dann auch tatsächlich durchzuziehen.

  4. Es hilft ungemein, und ich weiß, ich wiederhole mich hier, wöchentlich Folgen zu veröffentlichen, einfach weil man dadurch so sehr schnell Routine bekommt und die Podcastfolgen auch schnell auf eine Zahl anwachsen, die Menschen, wie gesagt, „durchsuchten“ können. Und deshalb: kurze Folgen ist eine gute Strategie dafür. Und schließlich:

  5. Der Podcast hilft tatsächlich beim Verkaufen. Hier ist meiner Erfahrung nach Kontinuität das Wichtigste. Also: Nicht gleich nach drei Folgen aufgeben, sondern drei weitere machen. Und dann nochmal drei weitere. Und dann nochmal. Und dann nochmal.

Shownotes:

Website

Buch „No Social Media!“

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Wenn dir ein wichtiges Thema im Podcast fehlt, sag mir gerne Bescheid. Ich freu ich mich auf deine Nachricht.