Ohne Social Media sichtbar werden: Warum ist Introversion eine Superkraft, Christin Arndt?

In dieser Podcastfolge habe ich Christin Arndt zu Gast. Christin arbeitet als Coachin mit introvertierten selbstständigen Frauen und unterstützt sie dabei, ihren ganz eigenen Weg in ihrer Selbstständigkeit zu finden, ohne sich auf Social Media verausgaben zu müssen.

In der Folge sprechen wir darüber, warum Introversion eine Stärke sein kann, wie leise Unternehmerinnen sichtbar werden und welche Marketingwege jenseits von Social Media wirklich zu ihnen passen.

Folge anhören

Transkript lesen

[Alex] Hallo Christin, du arbeitest als Coachin mit introvertierten, selbstständigen Frauen zusammen. Wie fühlt sich diese Businesswelt für die Frauen an, die du begleitest?

[Christin] Sehr, sehr überfordernd teilweise.

Also gerade, wenn man am Anfang steht und kaum Erfahrungen hat, wird man förmlich erschlagen von den vielen Ratschlägen und Tipps, was man alles tun soll. Auch die ganzen Strategien, die einem präsentiert werden.

Ja, klar, Social Media ist, glaube ich, inzwischen der heilige Gral für fast alle. Podcast, Blog und am besten alles noch gleichzeitig.

Und zu mir kommen viele Frauen, die sagen, hey, ich fühle mich so überfordert, ich weiß gar nicht mehr, was ich noch machen soll.

Frauen, die auch tatsächlich, weil es eben das Business ist, viel getan haben, viel ausprobiert haben, aber immer irgendwie das Gefühl hatten, so richtig stimmig fühlt sich das für mich nicht an, aber halt trotzdem den Anforderungen im Außen irgendwie entsprechen wollen, gedacht haben, so muss man ein Business machen, weil uns das ja ganz oft auch suggeriert wird, wie Business zu funktionieren hat.

Geheimstrategien vs. individuelle Wege

[Alex] Dass es irgendwie so einen Weg gibt und nur den und keinen anderen.

[Christin] Absolut. Weißt du, inzwischen habe ich so gemerkt, ah, das lässt sich gut verkaufen, sozusagen, das ist der eine Weg, ist super, aber tatsächlich ist das nicht die Realität.

Also es kann für manche funktionieren, definitiv. Aber ich bin tatsächlich viel mehr ein Fan davon zu sagen, hey, wie ist denn dein Weg, Wie darf denn dein Weg aussehen? Also deswegen bin ich eher ein Fan davon, das ganz individuell anzugehen mit den Frauen, die zu mir kommen.

[Alex] Und weißt du, was ich auch immer denke? Also ich finde es mittlerweile auch ein Qualitätsmerkmal, wenn ein Coach oder eine Coachin verschiedene Strategien bedienen kann.

Also zu sagen, ja, es gibt nur diesen Weg und zu dem berate ich, das ist absolut okay.

Aber ich finde es auch immer sehr gut, zu jemandem zu kommen, der dann weiß, okay, das ist vielleicht nicht dein Weg, aber ich habe noch hier das oder das oder das oder das in petto.

So ein bisschen vergleichbar vielleicht mit so einem Personal Trainer, der sagt, ja okay, du willst das und das trainieren, okay, dann können wir das machen oder das machen oder das machen. Das wäre doch arg komisch, wenn er sagen würde, nee, du musst jetzt unbedingt eine Plank machen und wenn du sie nicht machst, dann nichts anderes mehr.

Also in anderen Bereichen ist es ja auch so. Und ich finde, Marketing darf es ja auch so sein. Also, dass wir das so zulassen, dass es eine Fülle von Strategien gibt, um wirklich sichtbar zu werden.

[Christin] Definitiv. Und du hast es gerade so schön angesprochen. Ich hatte selbst die Erfahrung gemacht, wie es ist, wenn man in einem Mentoring-Programm ist, wo gesagt wird, du musst das so und so machen, wo uns dann sogar Marketingtexte vorgegeben wurden. Und ich gespürt habe, boah, mir hat sich alles zusammengezogen.

Das war überhaupt nicht meine Energie, das war nicht die Art und Weise, wie ich nach draußen gehen wollte. Aber die haben gesagt, nein, du musst auffallen, du musst polarisierende Botschaften bringen, sonst hört das ja gar niemand.

Und ich habe, weil ich halt auch so ein Mensch bin, mich da, ja, Zähne zusammengebissen, war ich früher ganz oft so, bin so ein bisschen über meine inneren Impulse hinweggegangen und habe es versucht und das hat überhaupt nicht funktioniert für mich.

Das Ende vom Lied war, ich war völlig erschöpft, weil ich ständig gegen meine eigene Energie und gegen meine eigene Natur auch gearbeitet habe.

Spezialisierung auf introvertierte Frauen

[Alex] Das wäre tatsächlich auch meine nächste Frage gewesen. Also sprichst du da aus Erfahrung oder was hat dich dazu gebracht, dann gerade mit introvertierten Frauen zusammenzuarbeiten?

[Christin] Definitiv. Also das ist eins zu eins meine Erfahrung.

Und unter anderem in dem Coaching-Programm habe ich dann auch Menschen getroffen, denen das eh nicht ging, weil erst dachte ich, okay, es liegt vielleicht nur an mir. Man zweifelt ja, gerade als Frau bezieht man oftmals die Dinge auf sich. Und dann war so, nee, vielleicht liegt das an mir, vielleicht bin ich falsch, vielleicht, alle anderen kriegen es vermeintlich hin.

Und da kam dann aber raus, nee, alle anderen haben sich davon auch unglaublich unter Druck gesetzt gefühlt, haben auch gesagt, irgendwie fühlt sich das nicht stimmig an.

Und dann bin ich mehr und mehr dazu übergegangen zu ergründen, warum denn das bei mir nicht so funktioniert oder ich mich damit nicht identifizieren kann. Und dann bin ich halt eben drauf gekommen, dass das einfach meine Art, dass ich sehr ruhig bin, dass ich auch, egal, ich bin niemand, der gerne im Rampenlicht steht und polarisierende Aussagen trifft schon gar nicht.

Und dann etwas zu tun, was einem nicht liegt, das kann auf Dauer, wird das nicht funktionieren. Und deswegen habe ich gemerkt, hey, es gibt da so einen großen Bedarf da draußen, weil viele gerade, ja, die, die ein großes Werbebudget haben, sag ich mal, ja, die mit viel Werbung draußen sind, die sind genau auf dieser Schiene unterwegs. Und ich habe gemerkt, hey, es gibt aber auch ganz viele andere Menschen, die das eben anders sehen.

Introversion als Stärke

[Alex] Viele sehen ja auch Introversion vielleicht auch als Nachteil, also den man auch irgendwie … so eine Charaktereigenschaft, die man vielleicht ablegen sollte oder so. Ich weiß nicht, oder du hast schon gesagt, du hast dich versucht, so ein bisschen zu disziplinieren am Anfang.

Können wir vielleicht die Perspektive umdrehen? Also welche Stärken bringt vielleicht so eine Introversion auch im Business-Kontext mit sich, die vielleicht auch übersehen wird öfter?

[Christin] Unbedingt müssen wir das umdrehen. Und der Grund, warum wir uns oftmals so fühlen von … ich muss das irgendwie verändern, liegt ja ganz oft in unserer Gesellschaft.

Also ich habe ganz viele Frauen, die kommen zu mir, die schon sagen, hey, schon in der Schule wurde mir gesagt, ich muss irgendwie mehr aus mir rauskommen, muss besser mündlich mitarbeiten und vielleicht auch in der Kindheit erfahren, komm mal, du bist immer so ruhig, komm doch mal mehr aus dir raus.

Solche Sachen prägen einen und dann wächst man irgendwie auf mit der Vorstellung, ich müsste irgendwie anders sein. Vor allem auch, weil die Welt da draußen ja laut ist und gefühlt nur die gehört werden, die viel auf sich aufmerksam machen.

Und es ist tatsächlich ein unglaubliches Geschenk, wenn man introvertiert ist, weil das heißt, dass man gut zuhören kann zum Beispiel und manchmal auch eben die Feinheiten hört zwischen den Zeilen.

Denn ganz ehrlich, wie oft gibt es einen Menschen da draußen, der uns wirklich mit offenem Herzen zuhört und nicht sofort einem ins Wort fällt und sagt, ah ja, ist ja nicht so schlimm oder ah ja, ich kenne das auch und dann die eigene Geschichte erzählt, sondern wirklich einfach mal den Raum aufmacht und sagt, ich bin einfach mal nur für dich da und höre dich dazu, vielleicht auch ganz wertfrei. Und das ist ein unglaubliches Geschenk, wenn man das eben für sich entdeckt. Weil Menschen brauchen Menschen, die ihnen zuhören. Wir alle wollen gehört und gesehen werden.

[Alex] Und was ich oft beobachte, also bei mir ist es zum Beispiel so, aber auch bei meinen Kundinnen, ganz viele, die introvertiert sind, die schreiben auch sehr gerne, weil die vielleicht auch nicht so das Problem haben, alleine zu sein, also mit sich und mit so seinen Gedanken. Und ganz oft neigen die auch dazu, dann sehr gerne und sehr gut zu schreiben. Beobachtest du das auch?

[Christin] Ja, definitiv. Ich glaube, Schreiben ist halt auch eine sehr nach innen gekehrte Aufgabe, die man tut. Und es ist halt auch so wundervoll, weil man seine Gedanken ordnen kann.

Also viele Frauen bei mir sagen auch in so einem Gespräch auf so einem Netzwerk-Event, ich bin dann manchmal überfordert, weil ich irgendwie, ich höre dazu, will irgendwie, formuliere mir innerlich eine Antwort, will dann was sagen und das Thema ist schon längst weiter.

Und beim Schreiben ist es aber so, man kann sich die Zeit nehmen, man kann sich hinsetzen, man kann mit Worten jonglieren und das ist doch wundervoll.

Und trotz der ganzen Entwicklung aktuell ist es was anderes, wenn ich einen emotionalen Text schreiben kann und wenn ich die passenden Worte finde, das berührt Menschen ungemein.

Herausforderungen mit Social Media

[Alex] Ich erlebe auch, dass gerade introvertierte Social Media als besonders laut und anstrengend empfinden. Du hast schon vorhin gesagt, viele sehen Social Media so als heiligen Gral. Aber dann sind die dann eben vielleicht auf Instagram und dann merken die, oh, das passt irgendwie gar nicht so zu mir. Was beobachtest du in deiner Arbeit? Also wie sehen das die introvertierten Frauen mit Social Media?

[Christin] Also ganz viele kommen zu mir und sagen, boah, ich bin so erschöpft von diesem Hamsterrad, von diesem, irgendwie muss ich gefühlt dauerpräsent sein, auch immer so ein bisschen diese Angst, dieses, ich könnte ja was verpassen, ja, weil vermeintlich alle auf Social Media sind.

Und das wandelt sich ja aktuell zum Glück, dass viele das viel kritischer sehen, viel mehr hinterfragen auch und die eben sagen, boah, mich erschöpft das so, dieses, auch so diesen festen Plan, ne, das ist ja auch, wird ja auch ganz oft propagiert, du brauchst jetzt einen Content-Plan und dann muss das alles klar sein.

Viele introvertierte Frauen, die haben auch ein gutes Gespür, wenn sie das haben, dann zu sich selber und dann spüren die, hey, heute ist aber nicht nur, weil heute Montag ist und mir der Plan sagt, ich muss irgendwas tun, sondern zu sagen, nee, ich agiere eher so, wie ich möchte.

Und ja, die Plattformen auf Social Media, die haben ihren eigenen Rhythmus und die geben vor, was zu tun ist, um irgendwie Sichtbarkeit zu bekommen. Und da merken eben viele, hey, ich will dieses Spiel eigentlich gar nicht mehr mitspielen.

[Alex] Hast du den Eindruck, dass, also ich würde jetzt nicht sagen, dass Social Media bestimmte Persönlichkeitsstrukturen vielleicht benachteiligt, aber zumindest bestimmten Menschen es irgendwie schwerer macht, auf Social Media zu sein?

[Christin] Ja, definitiv. Also es ist schon so, dass man, man muss viel reingeben in dieses System, sag ich mal so. Und am besten auch noch so, dass du irgendwie auffällst mit irgendwie die drei Tipps, wie du mehr Selbstliebe praktizierst. Damit lockt man inzwischen niemanden mehr hinterm Ofen vor.

Also man muss da unglaublich viel reingeben und ganz viele meiner Kundinnen sagen mir auch, ich habe so viel da reingegeben, aber der Outcome, der war nicht das, was ich erhofft oder erwartet hatte.

Und das ist eben auch ganz spannend, dass gerade die Menschen … also du kannst den emotionalsten Text schreiben, du hast dein ganzes Herz offen gelegt, aber der Algorithmus bevorzugt das nicht und dann liest das niemand. Und wie schade ist das? Und wie schnell ist dann auch dieser Beitrag weg, irgendwo verschwunden in den Archiven?

Und so viel schöner wäre das doch, wenn dieser Text Menschen immer wieder erreichen könnte.

[Alex] Es kann ja auch sein, dass gerade durch diese Erfahrung, also die Stärken, die man hat, nicht ausspielen zu können auf Social Media, man auch irgendwie in so eine Spirale kommt, dass man vielleicht nicht richtig ist, dass man nicht gut genug ist, weil sich das auf Social Media immer wieder bestätigt, in Anführungsstrichen, und verstärkt.

Und wie schön ist es da eigentlich, vielleicht Kanäle zu haben, wo man seine Stärken auch ausspielen kann und wo man vielleicht auch diese Erfahrungen macht, dass es gebraucht wird, was man macht, dass es funktioniert, was man macht.

Und deswegen finde ich das so wichtig, einfach sich ganz, ganz gut zu überlegen, wo gehe ich hin als introvertierte Selbstständige?

[Christin] Ja, und wo kann ich auch langfristig was hineingeben? Das ist eben auch ganz wichtig. Weil ich habe ganz viele, die haben eben, weil das eben gerade Mode war, mit Social Media gestartet, habe ich ja auch gemacht.

Weil ich habe da alles reingegeben und ich war irgendwann so erschöpft. Und dann habe ich gedacht, das funktioniert ja für mich irgendwie alles nicht.

Und dieses Gefühl haben auch viele Frauen, die zu mir kommen, die sagen, ich bin kurz davor, das Handtuch zu schmeißen, weil das irgendwie, das geht für mich nicht auf.

Und wie schade ist das, weil die Frauen, die sind so kompetent, die haben so viele Aus- und Weiterbildungen, können den Menschen helfen und verzweifeln oder wollen aufgeben, weil eben diese Plattform für sie nicht passend ist. Deswegen, ich sage ja auch immer, man muss immer schauen, was passt für einen selbst.

Anpassungsdruck auf Social Media

[Alex] Erlebst du auch, dass deine Kundinnen sich auf Social Media versuchen anzupassen und vielleicht auch eine Rolle zu spielen, die dann gar nicht zu denen passt?

[Christin] Definitiv.

Ich glaube, das ist auch so, was Frauen ganz oft auch machen, wenn irgendwas nicht funktioniert. Wir machen einfach noch mehr.

Dann kommt man in so einen Hustle-Modus, weil man denkt, okay, wenn ich eben nicht mit drei Beiträgen pro Woche, wenn das nicht funktioniert, dann muss ich halt doch fünf oder sieben machen. Dann wird noch mehr gemacht und noch mehr und dabei verliert man sich selbst aber aus dem Auge und auch so ein bisschen dieses, ist das überhaupt zielführend, was ich mache, wo ich meine Zeit und meine Energie hineingebe, bringt mir das eigentlich wirklich was?

Das vergisst man oder das überblickt man ja nicht, wenn man in diesem Druckmodus ist von ich muss noch mehr produzieren, muss da noch mehr machen.

Die Sache mit dem Vergleichen

[Alex] Und wie wirkt sich der Vergleich in den Feeds auf Introvertierte aus? Also ich sehe quasi die Highlights von den anderen Unternehmer*innen. Was macht das mit introvertierten Menschen?

[Christin] Ja, das wirkt natürlich so, dass man an sich zweifelt und sagt, boah, bei denen scheint ja alles gut, die sitzen alle in Bali am Strand und arbeiten nur vier Stunden und haben irgendwie fünf, sechsstellige Monatsumsätze und man selber kommt vielleicht gerade so über die Runden.

Und man wird immer wieder mit diesem vermeintlichen Bild konfrontiert. Und wenn man das immer wieder sieht, glaubt man irgendwann, dass das ja die Wahrheit ist. Obwohl das ja nur ein Ausschnitt der Realität ist. Wir wissen ja nicht, wie es sonst die restlichen Stunden aussieht oder wie sich der Mensch eigentlich wirklich fühlt.

Weil die wenigsten ja wirklich sich so komplett offen zeigen, sondern immer noch irgendwie eine gewisse Rolle spielen. Und das ist halt unglaublich Kräfte zehrend zum einen und halt auch immer wieder diese Selbstzweifel, weil gerade introvertierte Menschen sehr gut mit sich selbst verbunden sind, nach innen gekehrt sind, reflektieren und dann kommen eben diese Gedanken von, die kriegen das alle hin, ich bekomme es nicht hin, dann verhält man vielleicht anfangs noch in Aktionismus und irgendwann aber sagt man ja, die haben ein Leben, was ich vielleicht niemals haben kann. Und wie schade ist das doch, weil wir doch eigentlich alle so einzigartig sind.

[Alex] Und das Bescheuerte ist ja auch, dass wir es ja auch eigentlich irgendwie wissen. Aber trotzdem verfallen wir in diese Gedankenspirale.

Also ich bin immer wieder fasziniert, wie erwachsene, gebildete Menschen, die es eigentlich wissen, trotzdem darunter leiden. Also mir ging es ja auch so, dass ich trotz bestem Wissen und Gewissen es nicht abstellen konnte, mich mit anderen zu vergleichen. Und das finde ich ganz schön heftig irgendwie, was das für ein krasser, mächtiger Mechanismus ist.

[Christin] Und das geht halt auch unglaublich schnell. Also nur so ein paar Videos, Beiträge angeschaut und dann geht es schon los, die Gedankenspirale.

Und wenn man sich das täglich damit konfrontiert, dann vertieft sich das ja irgendwo.

Und ich habe immer so dieses Beispiel, wir können uns halt leider, also leider in Anführungsstrichen, inzwischen mit der ganzen Welt vergleichen. Meine Großmutter, damals 1930 geboren, auf dem Land, die hatte halt ihren kleinen Ort und vielleicht noch den Nachbarort. Die hatten jetzt nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten, die sie auseinandersetzen mussten.

Und das dürfen wir uns auch mal bewusst machen. Und das ist ja auch so eine Reizüberflutung, die wir tagtäglich uns teilweise eben aussetzen.

[Alex] Ich finde auch so, also als ich noch jugendlich war und zum Beispiel die Bravo gelesen habe, die gab es halt einmal die Woche und dann habe ich mich halt einmal die Woche mit den Stars dort verglichen, aber nicht jeden Tag zwei, drei Stunden.

Also selbst bei uns in unserer Generation war das noch ganz, ganz anders. Also müssen wir gar nicht zu der Oma zurückgehen.

Also es ist schon einfach in den letzten Jahren diese Plattform für Vergleiche. Wir können das noch gar nicht alles verarbeiten, was da auf uns einprasselt und wissen, glaube ich, gar nicht, was da mit uns passiert und wie uns das verändert. Ich weiß gar nicht, ob wir das schon absehen können, was dann auch langfristig passiert mit Menschen, wenn die ständig sich mit anderen Menschen vergleichen können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so positiv ist.

[Christin] Nee, ich glaube auch nicht, weil uns das eben immer wieder mehr von uns selbst entfernt. Und das dürfen wir uns eben auch bewusst machen.

Wenn ich immer nur im Außen bin, dann glaube ich irgendwann, das ist die Welt. Aber dann weiß ich eben nicht, ist das das, was ich gern möchte, wie ich mein Leben gestalten möchte. Und das ist eben so wichtig, anstatt die Zeit jetzt irgendwo auf irgendwelchen Social-Media-Plattformen zu verbringen, die Zeit vielleicht für sich zu nehmen, in Ruhe mit sich zu sein, zu schauen, vielleicht einen Raum zu finden, spazieren zu gehen oder ein gutes Buch zu lesen, um sich wieder viel mehr mit sich selbst zu verbinden.

Denn da liegt nämlich die wahre Stärke und das ist auch unglaublich wertvoll fürs Business.

Veränderungen in der Nutzung von Social Media

[Alex] Es interessiert mich natürlich, welche Rolle spielt Social Media bei dir? Also du hast schon gesagt, du machst weniger, bist da aber noch. Also wie war es früher, wie ist es jetzt? Was hat sich so verändert seit Beginn deiner Selbstständigkeit?

[Christin] Ja, also anfangs war das wirklich so, ich war täglich auf Social Media unterwegs und das habe dann schon immer so gemerkt, oh, das macht mir auch so einen Druck, immer irgendwie was liefern zu müssen.

Also den Druck habe ich mir selbst in dem Sinne gemacht. Ich hatte auch jemanden, der mir gesagt hat, ja, du musst Lives auf Instagram machen. Und ich in meiner Anfangsnaivität auch, dass ich viele Sachen nicht hinterfragt habe, habe dann gedacht, ja, das muss ich jetzt auch machen.

Also bin ich losgegangen, habe das gemacht und habe aber gemerkt, das kostet mich so viel Kraft und Energie, die ich halt gar nicht in andere Dinge hineingeben kann. Und es war dann wirklich so, dass das war so ein schleichender Prozess, dass ich immer mehr gemerkt habe, nee, es tut mir nicht gut. Ich habe das dann immer mehr reduziert.

Und inzwischen ist es wirklich so, dass ich es nur noch sporadisch nutze, wenn ich zum Beispiel eine Kooperation habe. Und da wird irgendwie was beworben, dass ich da mal was teile oder was zur Podcastfolge. Aber viel mehr mache ich da auch nicht. Also das ist wirklich so: Ich öffne die App tatsächlich nur noch fürs Business, wenn ich es mal kurz brauche. Und ansonsten bleibt die unangetastet bei mir.

[Alex] Jetzt hast du so fast im Nebensatz gesagt, du hast es „ein bisschen reduziert“. Aber ich glaube, dieses „ein bisschen reduzieren“ ist für ganz viele super schwierig. Also wie genau bist du da vorgegangen? Was hast du gemacht?

[Christin] Ja, tatsächlich hat mich das Leben dann irgendwann dann gezwungen. Also das war tatsächlich dann erst so schleichend dieser Prozess, dass ich immer mehr gemerkt habe, ich will das nicht mehr machen, mir tut es nicht mehr gut.

Ich habe auch nicht mehr die Kraft und Energie dazu. Also dass mir tatsächlich mein Körper da auch sehr stark signalisiert hat, hey, das ist nicht so richtig dein Weg. Und irgendwann habe ich angefangen, darauf mehr zu hören.

Und dann war es tatsächlich Anfang des Jahres dann so, dass wir aufgrund von einem krassen Ereignis zum Jahresbeginn, dass dann meine Familie mich einfach viel mehr brauchte. Und da hatte ich nicht mehr die zwei Stunden pro Woche, die ich sonst dann auch irgendwie reingesteckt hatte.

Und da habe ich gemerkt, hey, es passiert gar nichts. Weil, weißt du, das Schlimme war ja, ich dachte ja immer, es passiert irgendwas, wenn ich da nicht online bin. Aber ich habe diese Erfahrung gemacht und ich glaube, das war dieser entscheidende Punkt, zu sagen, es passiert gar nichts, wenn ich nicht online bin.

Und es geht mir tatsächlich viel besser und diese Erfahrung musste ich erst mal machen und die war sehr, sehr heilsam für mich gewesen.

[Alex] Das empfehle ich tatsächlich auch immer, positive Erfahrungen mit dem Ausstieg zu machen, weil es klingt ja erst mal sehr bedrohlich. Ich bin da nicht mehr oder ich lösche sogar vielleicht das Konto.

Aber wenn ich mir es erlaube, immer kleine positive Erfahrungen zu generieren, lerne ich, dass irgendwie gar nichts Schlimmes passiert und dass es total okay ist, da nicht zu sein. Und im Grunde hast du es so bilderbuchmäßig gemacht.

Alternativen zu Social Media

[Alex] Aber wenn es nicht Social Media ist, was sind aus deiner Erfahrung so die angenehmsten Formen für introvertierte Frauen, Menschen zu erreichen und über die eigenen Produkte vielleicht auch zu sprechen.

[Christin] Genau. Also was ich vielen empfehle, ist einfach in sich erstmal hineinzuspüren, was liegt dir mehr.

Wir haben es schon mit dem Schreiben gehabt.

Also bevor du deine wertvollen Inhalte in Social-Media-Plattformen teilst, dann fang doch an mit einem eigenen Blog zum Beispiel. Ja, probiere das für dich aus.

Oder eben auch Podcast ist ein wundervolles Format, weil das eben auch langfristige Formate sind, wo man eben auch sich öffnen kann, wo man was teilen kann.

Und ja, es braucht Zeit, aber Marketing an sich braucht immer Zeit. Also das dürfen wir uns bewusst machen. Wir dürfen uns da nicht von diesen über Nacht reich werden und große Sichtbarkeit bekommen, verunsichern lassen, sondern wir dürfen sagen, hey, es ist ein Prozess. Es darf einfach auch Zeit in Anspruch nehmen.

[Alex] Du hast selbst ja auch einen Podcast wie damit. Also erzähl mal.

[Christin] Genau, bei mir war es tatsächlich so, dass ich dann irgendwann gemerkt habe, diese blöden Lives, die nerven mich einfach nur.

Und ich habe gedacht, ja, aber wenn ich da rede, dann kann ich ja auch das aufzeichnen und für den Podcast nutzen. Und genau, das war so, das ist tatsächlich aber auch in mir gereift. Also ich bin kein Mensch, der einen Impuls hat und sofort danach handelt, sondern gerade bei so größeren Dingen, die auch eine Vorbereitung einfach benötigen im Vorfeld, war das so, das ist bestimmt so ein Vierteljahr ist das so in mir gewachsen, diese Idee.

Und dann war ich anfangs zu Gast bei anderen und dachte, guckst du erst mal, wie die das so machen, einfach um ein Gespür dafür zu bekommen. Und dann habe ich gemerkt, hey, das ist irgendwie mein Format.

Und genau, seitdem lenke ich da meine Energie hinein und kann damit Menschen auch mehr, also in unterschiedlichen Längen eben da auch erreichen mit anderen Botschaften, die eben auch immer noch gefunden werden nach 23 Stunden oder ich weiß nicht, was aktuell die Zeit ist.

[Alex] Also ich liebe auch Podcasts und ich hätte das von mir auch gar nicht gedacht, also wieder im Hinblick auf die Introversion, dass ich das so mag. Aber: Es ist auch ganz gut, mal was auszuprobieren.

Also auch wenn man introvertiert und vielleicht zurückhaltend ist. Und man kann ja auch überrascht werden.

Also ich finde es auch so ähnlich bei Webinaren. Die mag ich irgendwie auch. Also live gehen auf Social Media mochte ich nie. Ich habe das richtig, richtig gehasst. Aber jetzt irgendwie so Vorträge zu halten, Webinare zu halten oder Podcasts zu machen, finde ich erstaunlich toll. Also hat mich auch selbst richtig überrascht.

[Christin] Ja, und das ist halt eben auch bei mir so gewesen. Ich dachte, ob ich das so kann.

Und bei mir war das tatsächlich so, ich hatte in meiner Jugend, hatte ich so diesen Wunsch, also es ging so beruflich sich zu orientieren, war das bei mir so, entweder gehe ich irgendwie ins Büro oder ich werde Radiomoderatorin. Und ich kann dir gar nicht sagen, das war einfach ein Impuls aus mir heraus. Und natürlich mein Umfeld damals so, ja du und Radiomoderatorin bist ja viel zu ruhig und so.

Da habe ich den Wunsch wieder ad acta gelegt und bin halt Richtung Büro erst mal gegangen. Und dann als ich eben so in Vorbereitung auf den Podcast habe ich gedacht, hey, ich hatte diesen Impuls schon mal. Und das liegt mir total. Ich liebe das so sehr, sei es in Einzelformaten, aber auch, wenn ich Interviewpartnerinnen zu Gast habe, wo ich sage, das ist wundervoll, da gehe ich total drin auf und das hätte ich anfangs auch nicht von mir gedacht.

[Alex] Vielleicht ist auch der Unterschied, dass man ja auch Menschen vor sich sieht. Also das ist ja auch vielleicht anders auf Social Media. Wenn ich live gehe, dann gucke ich in meine Kamera und da ist nichts.

Aber im Podcast, wir sehen uns ja jetzt gerade und es ist so ein Zweiergespräch, was ja auch immer ganz schön ist. Kommt doch irgendwie Introvertierten oft entgegen. Glaube ich.

[Christin] Ja, genau. Und es gibt ja auch verschiedene Formate von Podcasts. Also natürlich, es gibt diese Laber-Podcasts, die einfach drauf losreden.

Ich persönlich mag die nicht, weil ich habe keine Nerven mehr, jemanden eine Stunde lang anzuhören, wie der über das Wetter oder Geburtstage redet.

Sondern es gibt ja Podcaste wie zum Beispiel deiner, wo ich ja weiß, da steckt total viel Vorbereitungszeit auch drin. Also auch da muss man sich ja tiefer in ein Thema eingraben. Und es ist nicht einfach nur, ich mache das Mikro an und rede drauf los. Also auch das darf man sich bewusst machen. Da gibt es ja auch verschiedene Formate. Da darf man je nach Person so seinen Weg auch wieder finden.

[Alex] Gibt es deiner Erfahrung nach Kommunikationswege, die Introvertierte stärken, statt sie zu schwächen oder erschöpfen? Also weißt du, was ich meine, wenn wir wieder diese Perspektive umdrehen? Social Media raubt uns Energie. Was könnte uns Energie schenken vielleicht?

[Christin] Jetzt, was Kommunikationswege auch angeht? Also was ich auch immer wieder sage, ich finde so E-Mails schreiben ist tatsächlich was sehr, sehr Gutes. Also zum Beispiel da mit Menschen in Kontakt gehen, indem man sich im Vorfeld vielleicht mal informiert über eine Person. Hey, wer ist das? Was macht die? Und da vielleicht mal eine E-Mail da schreiben.

Und das ist meiner Erfahrung nach, können gerade Introvertierte, die da auch wirklich sehr tief gehen, sich da tief mit der Person auseinandersetzen, wundervolle E-Mails verfassen, die dann in den seltensten Fällen eine Ablehnung bringen, sondern viel öfter auch eine Zusage.

Weil ich habe auch das erfahren, wie das ist, dieses schreib irgendwie 100 Leute blind an mit irgendwelchen allgemeinen E-Mails, auf die antwortet niemand.

Oder wenn dann einer, der sagt, nerv mich nicht, lösch mich aus deinem Verteiler oder so. Aber wenn man zum Beispiel sich die Zeit nimmt, tief eintaucht und eine Person da eine E-Mail schreibt, die auch wirklich aus offenem Herzen kommt und nicht dieses, ich habe hier was, willst du das?

Das ist zum Beispiel auch was, was total unterschätzt wird in unserer Zeit, wo wir glauben, immer nur schnelle Nachrichten, sondern eine tiefe, ehrliche, gut gemeinte E-Mail kann auch unglaublich berührend sein.

[Alex] Also das kann ich voll unterstreichen. Ich kriege manchmal E-Mails von Leuten, die ein Buch gelesen haben von mir oder halt den Podcast entdeckt haben und dann ganz viele Folgen gesuchtet haben, schreiben die immer, das ist natürlich total toll und ich antworte auch voll gerne.

Also man kann so eine E-Mail gar nicht ignorieren, man freut sich ja total. Und insofern: So eine ehrliche, aufrichtige E-Mail, wenn man vielleicht einfach einem Menschen dankt oder sagt, hey, ich habe das und das von dir entdeckt und gehört oder gelesen und so, da freut man sich riesig.

Und genau, also bei mir ist auch schon ein, zwei Mal dadurch echt auch eine Kooperation zustande gekommen, weil ich das einfach so nett fand. Und dann haben wir uns näher ausgetauscht und überlegt, was wir machen könnten und so.

Also ja, das ist natürlich, ich finde, man merkt diesen Hintergedanken, wenn es den so gibt. Aber wenn man einfach ohne Erwartung jemandem Danke sagt für irgendetwas, da kann einfach einiges passieren und man kann ja offen dafür bleiben.

[Christin] Definitiv, genau.

Sichtbar werden ohne Druck

[Alex] Jetzt hast du schon ein bisschen über dich erzählt und wenn wir das jetzt vielleicht übertragen auf Menschen, die jetzt zuhören, was sind aus deiner Erfahrung so kleine machbare Schritte, um sichtbar zu werden, ohne sich permanent auf Social Media zu verausgaben? Was könnte man da tun? Wie könnte man das angehen?

[Christin] Also was wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass das halt nichts Kurzfristiges ist, sondern dass diese Sichtbarwerden immer wieder eine Energie von einem braucht.

Da darf man immer wieder mal was hineingeben und das ist eben ein Prozess, weil viele setzen sich eben unter Druck und denken, ich muss jetzt von 0 auf 100 irgendwie loslegen, sondern es darf Schritt für Schritt sein, also sich da selber den Druck rausnehmen.

Also ich sehe das auch bei vielen Frauen, die sagen, jetzt muss ich aber ganz viel machen und sich auch zu erlauben, sich zu entwickeln. Das ist, glaube ich, auch ganz wichtig, wenn es um Inhalte geht. Also zum Beispiel ein Text von vor fünf Jahren, das ist einfach ein anderer Ausdruck, ein anderes Level als wie ein Text heute zum Beispiel.

Und sich da auch erst mal die Entwicklung zu erlauben, das ist ganz wichtig. Und was ich super finde, um sichtbar zu werden, erstmal für sich zu spüren, was könnte ein Weg sein, ohne dass ich mich jetzt komplett für die nächsten zehn Jahre festlegen muss, sondern einfach, was könnte jetzt erstmal ein guter Weg für mich sein, um einen Ausdruck zu finden, also sich selbst auszudrücken. Und da hilft es ungemein, in sich hineinzuspüren, zu sagen, was liegt mir denn? Wo sehe ich, was mich erfüllt? Was fällt mir leicht? Das sind so Fragen, die man sich im Vorfeld stellen darf.

Und ansonsten ist es auch immer gut, andere Leute mit ins Boot zu holen, weil wir müssen nicht allein irgendwie sichtbar sein, sondern wie zum Beispiel hier in diesem Rahmen von diesem Podcast-Interview.

Das ist etwas, was uns beiden zugutekommt und natürlich den Hörenden auch. Also die haben dann die Möglichkeit, wieder neue Menschen kennenzulernen. Wie wundervoll ist das? Also das ist auch etwas, was man nicht unterschätzen darf. Dieses, wir dürfen auch gemeinsam etwas erschaffen, kreieren.

Und da darf man sich, glaube ich, auch davon lösen, dass man irgendwie Marketing nur allein für sich im stillen Kämmerlein machen muss, sondern zu sagen, hey, wir alle haben was und wir dürfen auch aus einer Fülle herausgeben. Das ist doch ein ganz anderer Ansatz.

[Alex] Das ist voll schön. Ich finde auch, dass es total unterschätzt wird, also dass wir Marketing einfach ... auch wenn alle online sind und so, trotzdem aber in Beziehung gehen zu anderen Menschen und trotzdem gucken, wie können wir echte Kontakte herstellen, wie können wir uns mit Menschen austauschen, wie könnten wir auch vielleicht einfach uns gegenseitig auch stärken, wie du das so schön gesagt hast.

Das finde ich irgendwie so schöne Gedanken und das ist auch eigentlich Social in Anführungsstrichen und nicht unbedingt auf Instagram da mit Bots und Spammern zu kommunizieren.

[Christin] Definitiv.

Botschaft an introvertierte Frauen

[Alex] Letzte Frage. Wenn du eine Botschaft an alle introvertierten Frauen da draußen richten könntest, welche wäre das?

[Christin] Nutze die Stärke, die du hast. Also nutze das, dass du vielleicht ruhig bist, dass du vielleicht Zeit brauchst, sehr lieber beobachtest, anstatt in die große Menge zu springen. Und nutze das für dich und dein Business.

Denn das ist genau das, was dich einzigartig macht, was dich abhebt von anderen, die eben irgendwelchen erfolgsversprechenden Strategien hinterher rennen.

Sondern nimm das an, auch wenn du vielleicht Zeit deines Lebens irgendwie immer bisschen damit gestruggelt hast, weil dir gesagt wurde, bist du ruhig, du musst mehr aus dir herauskommen. Sondern genau das ist das, was die Leute wollen.

Und wenn man das schafft, das auf seine Art und Weise auszudrücken, werden auch die Menschen zu einem finden. Und dann brauchst du eben gar nicht diese aufdringlichen Marketingbotschaften und da muss man auch niemandem mehr hinterherrennen.

[Alex] Ja, Christin, vielen, vielen Dank, dass du da warst.

Shownotes

Christins Website

Weiter
Weiter

Social Media als Arbeit sehen (Mein neues Buch „She Works Hard For No Money“ ist da!)