Social-Media-frei
Der Podcast für Marketing ohne Likes, Reels & Selfies
Worum geht’s?
In diesem Podcast nehme ich soziale Medien kritisch unter die Lupe und spreche darüber, wie Selbstständige online sichtbar werden können, ohne ständig ihr Frühstück auf Insta zu posten.
Es geht um „immergrüne“ Marketingstrategien und darum, wie Selbstständige entspannt und nachhaltig ihre Produkte oder Dienstleistungen verkaufen.
Dauergeposte und Dauerhustle nicht nötig!
KLINGT GUT?
Hier kannst du den Podcast abonnieren
Sowie in jeder anderen Podcast-App deines Vertrauens
Breaking up with Pinterest
Ich war jahrelang Beraterin für Pinterest-Marketing und dann … nicht mehr. Warum ich mit Pinterest Schluss gemacht habe, wo es doch immer heißt, dass Pinterest mehr visuelle Suchmaschine als Social-Media-Kanal ist, verrate ich dir in dieser Podcastfolge.
Ich war jahrelang Beraterin für Pinterest-Marketing und dann … nicht mehr.
Warum ich mit Pinterest Schluss gemacht habe, wo es doch immer heißt, dass Pinterest mehr visuelle Suchmaschine als Social-Media-Kanal ist, verrate ich dir in dieser Podcastfolge.
Folge anhören
Transkript lesen
Ja, lasst uns heute mit Pinterest Schluss machen.
Wobei das natürlich Blödsinn ist: Jede und jeder kann für sich selbst entscheiden, ob Pinterest the place to be ist oder nicht.
Aber was ich heute machen will, ist, dass ich dich mitnehmen möchte in meine Gedankengänge, als ich mit Pinterest Schluss gemacht habe.
Und das war definitiv keine leichte Entscheidung, denn vielleicht weißt du, dass ich von 2017 bis 2021 auf Pinterest spezialisiert war und selbst einen Pinterest-Kanal hatte, der auch ganz gut lief.
Ich hatte monatliche Betrachter in Millionenhöhe. Und da sagt man natürlich nicht von jetzt auf gleich: Das war’s jetzt mit Pinterest.
Das war bei Facebook, Instagram usw. anders: Es war ja nicht nur so, dass mir die Kanäle nicht gut taten, sie brachten mir auch einfach kaum Resultate. Und deshalb war die Entscheidung gegen Instagram oder gegen Facebook auch relativ leicht für mich.
Bei Pinterest war es anders. Das war ein Kanal, der mir immer noch Menschen auf meine Website brachte und ja, deshalb hat es einfach länger gedauert, bis ich mich zu einem Ausstieg entschieden habe, und das war tatsächlich dann auch der allerletzte Kanal, den ich im Herbst 2022 deaktiviert hab.
Und warum ich das gemacht habe, obwohl er ja ganz gut lief, das will ich dir jetzt erzählen.
Der erste Grund hat etwas mit der Veränderung der Plattform Pinterest zu tun. Ich hab mit Pinterest privat schon, ja, ziemlich früh begonnen und auch als ich mich selbstständig gemacht habe, habe ich Pinterest relativ schnell als Marketingkanal genutzt. Also 2016 das allererste Mal. Und da war Pinterest ja noch gar nicht so etabliert hier in Deutschland. Das war ein klassischer „Hidden Champion“, wie man immer gesagt hat.
Und damals war es so, dass Pinterest so ein toller Traffic-Lieferant war, dass nur wenige Monate, nachdem ich mit Pinterest angefangen habe, durch Pinterest alleine 10.000 Leute monatlich auf meine Website kamen, wenig später dann 30.000 Menschen im Monat. Und das, obwohl ich kein klassisches Lifestyle-Thema hatte. Ich war keine Food-Bloggerin, keine Lifestyle-Bloggerin, keine Travel-Bloggerin, sondern ich habe zu Selbstständigkeit- und Marketingthemen und zu Pinterest dann gepinnt.
Und das war super entspannt und total kostenarm. Lediglich Canva und ein günstiges Planungstool waren notwendig und sonst war das alles easypeasy. Ich habe einfach Blogartikel geschrieben und sie gepinnt und dann kamen Menschen auf meine Website. Also genial.
Ich fing natürlich an, über diese grandiose Möglichkeit zu reden, online sichtbar zu werden. Und dann kamen von sich aus Menschen auf mich zu und wollten, dass ich ihre Account aufsetze, Pin-Vorlagen erstelle oder anfange zu pinnen. Und ja, dann kam im Prinzip eins zum anderen. Ich dachte „Das könnte man ja auch hauptberuflich machen“ und beschloss im Sommer 2017, mich voll und ganz auf Pinterest zu spezialisieren.
Und dann passierte etwas, was vielen Netzwerken passiert, nämlich die Frage nach der Monetarisierung. Und Pinterest schalte Anfang 2019 in Deutschland dann eben auch Werbeanzeigen frei, sodass Business Acocunts Pinterest Ads schalten konnten.
Und diese Veränderungen setzte im Grunde ja fast schon eine Kettenreaktion in Gang, vor allem:
Es wurde jeden Monat etwas schwerer, organisch mit Pinterest Traffic zu bekommen, weil sie es natürlich jetzt lieber sahen, dass man für Traffic zahlt.
Im Grunde ist es also eine Entwicklung, wie wir sie auch von Facebook oder Instagram kennen: Sobald die Möglichkeit, Werbeanzeigen zu schalten, ausgerollt wird, ist leider nicht mehr ganz so viel mit organischem Marketing und ja: Wir müssen dann einfach für Klicks zahlen.
Aus Sicht von Facebook oder Pinterest ist es natürlich verständlich: Das sind beides keine gemeinnützigen Unternehmen, sondern gewinnorientierte Unternehmen. Und sie wollen wachsen und es ist auch alles okay. Doch für die Menschen, die jahrelang diese Plattformen beruflich genutzt haben, ist es natürlich mehr als ärgerlich, wenn sich die grundsätzliche Funktionsweise einer Plattform mehr oder weniger über Nacht ändert.
Und bei mir sah es dann so aus: Mein Account war 2019 und 2020 erst einmal nicht betroffen. Er ging nach wie vor super gut. Und auch Kund*innen, die – so wie ich – ältere Pinterest-Accounts hatten, bekamen immer noch ganz gut Traffic von Pinterest.
Doch ich merkte es zuerst bei den ganz frischen Accounts, die ich für neue Kund*innen anlegte, oder auch bei den Teilnehmer*innen in meinen Onlineprogrammen, dass die Strategien, die immer funktionierten, es dann einfach nicht mehr ganz so zuverlässig taten. Und dass dazu auch noch super seltsame Dinge passierten, also dass zum Beispiel Pinterest-Accounts gesperrt wurden, sobald man anfing, mit einem Planungstool zu pinnen.
Sodass ich mich mehr als einmal gefragt: Äh, what the fuck?
Aber es kam eben eher vereinzelt vor, sodass ich jetzt nicht sagen konnte: Pinterest funktioniert nicht.
Es funktionierte immer noch für viele Menschen 2019 und 2020. Auch bei mir. Auch bei vielen Kolleg*innen und Kund*innen. Aber es war nicht mehr so vorhersehbar wie noch vor den Werbeanzeigen.
Und dann kamen 2021 die sogenannten Idea Pins und dann dämmerte mir, dass Pinterest definitiv wegging von ihrem Image als kostenloser Traffic-Lieferant und dass es ihnen wirklich um Umsatz und Wachstum als Unternehmen ging.
Denn Idea Pins hatten einfach nicht mehr das Ziel, dass Menschen auf einen externen Link klicken, sondern eigentlich genau das Gegenteil: dass sie auf Pinterest bleiben und auf diesen Pin reagieren. Und da die Idea Pins bevorzugt ausgespielt wurden und teilweise mit extrem schnell und extrem viel Reichweite belohnt wurden, wurde es noch schwieriger, mit Pinterest Websitetraffic zu bekommen.
Und auch hier war es so, dass mein älterer Pinterest-Kanal immer noch gut lief, aber dass ich in meinen Programmen oder Beratungen verstärkt feststellte, dass gerade neu aufgesetzte Accounts es deutlich schwer haben, und ich musste mir eingestehen, dass ich nicht wusste, wie ich das lösen konnte, egal, was ich versuchte. Und egal, welche Tricks ich aus der Trickkiste zog – ich konnte nicht mehr guten Gewissens sagen:
„Nutzt alle Pinterest. Das ist eine tolle Möglichkeit, online gefunden zu werden.“
Das hat für viele Menschen, mit denen ich damals zu tun hatte, einfach nicht mehr so gestimmt.
Und deshalb hab ich die Pinterest-Nische wieder verlassen. Es hatte sich damals ja schon abgezeichnet, dass mich das Social-Media-freie Marketing einfach auch viel mehr interessierte. Und deshalb entschied ich mich im September 2021, mich da neu zu orientieren und es auch ganz offiziell zu machen, dass ich nun nichts mehr mit Pinterest zu tun habe.
Doch es war ja nicht nur so, dass ich zu Pinterest beraten hatte – auch nachdem ich meine Nische geändert habe, hatte ich immer noch meinen eigenen Pinterest-Kanal. Doch das zweite Problem war, dass sich Pinterest im Grunde auch von einer visuellen Suchmaschine zu einem Social-Media-Kanal entwickelte oder, sagen wir mal, zumindest zu einer Mischform.
Ich rede da von den Idea Pins, die es eben notwendig gemacht hatten, dass ich ständig Videos machen musste. Und im Grunde war das so ein Instagram-TikTok-Misch. Und das kam meinen Stärken und Interessen überhaupt nicht entgegen.
Früher war das immer so: Ich hab einen Blogartikel geschrieben und ein paar Grafiken dafür erstellt und ihn auf Pinterest gepinnt. Und das war alles mega entspannt und unaufgeregt.
Und auf einmal musste man mit diesen Idea Pins ständig am Smartphone kleben, um die Idea Pins zu erstellen. Das war ein völlig anderes Pinterest-Marketing als zu Beginn. Und das hat mir persönlich einfach überhaupt nicht mehr entsprochen.
Ich hatte damals das Pinnen sogar ausgelagert an eine virtuelle Assistentin und musste ihr dann gefühlt ständig Videos von mir schicken, damit sie Idea Pins erstellen konnte, und dadurch hatte ich ständig Pinterest in meinem Kopf.
Das Tolle an Pinterest war früher, dass man es fast zu 100% auslagern konnte. Es gab Phasen, da habe ich Wochen nicht in meinen eigenen Account geguckt, weil es das einfach nicht gebraucht hatte und diejenige, die ihn damals betreute, alles selbst händeln konnte.
Doch mit Idea Pins sah das eben völlig anders aus und das war gar nicht mein Fall. Ich hatte damals schon Instagram z.B. gelöscht und sah es gar nicht ein, jetzt dasselbe für Pinterest zu tun. Insofern, ja, bestärkte mich das in meinem Gefühl, Pinterest auch zu verlassen.
Ich machte es lange Zeit aber nicht, weil, wie gesagt, Pinterest mir immer noch Traffic brachte, aber – und jetzt kommen wir zum dritten Grund, warum ich Pinterest letzten Endes verlassen habe – es war Traffic für mein altes Zeugs.
Das heißt, die Pins, die ich eher zu Beginn meines Pinterest-Daseins pinnte, die gingen immer noch super. Die brachten mir immer noch Menschen auf meine Website.
Aber die neuen Pins mit meinem neuen Thema gingen einfach überhaupt nicht, egal, was ich versuchte. Sie hatten meist so zehn Aufrufe und zwei Klicks und vermutlich war da auch jemand dabei, der oder die da aus Versehen darauf geklickt hatte. Wer weiß.
Und so hatte das natürlich alles nur noch wenig Sinn. Ich hatte mich beruflich neuorientiert, aber die Menschen kamen immer noch wegen meines alten Themas zu mir auf die Website. Das konnte nur für Enttäuschung sorgen – auf beiden Seiten.
Und deshalb dachte ich mir: Was bringt mir der Traffic, wenn es einfach nicht der richtige ist?!
Und zusammen mit der Entwicklung der Plattform, der es jetzt eben vor allen Dingen um Werbeanzeigen und um Onlineshops ging, und mit den Idea Pins, die eher was von Social Media hatten als von einer visuellen Suchmaschine, war klar, dass Pinterest als Marketingstrategie für mich eher keinen Sinn mehr machte.
Und im Oktober 2022 hab ich dann meinen Pinterest-Account deaktiviert und hab es seitdem nicht bereut.
Ich hab definitiv weniger Menschen bei mir auf der Website, ja, aber das sind jetzt eben Menschen, die wegen meines neuen Themas kommen, und deshalb bin ich total fein damit, dass es jetzt so ist.
Shownotes:
Schreiben als Marketingstrategie
Nachdem ich Social Media verlassen hatte, hatte ich plötzlich einen Gedanken: dass ich gerne schreibend online sichtbar werden und Kund*innen gewinnen will. An sich ist das ein total unspektakulärer Gedanke, aber er setzte super viel in Gang und deshalb möchte ich heute in dieser Podcastfolge über Schreiben als
Man könnte ja meinen, dass ich total „anti“ bin, weil ich mich immer so kritisch gegenüber sozialen Medien äußere.
Tatsächlich ist das aber gar nicht der Fall, wie du dir hoffentlich schon gedacht hast. Denn mein Herz schlägt einfach nur fürs Schreiben, dem es nicht darum geht, Algorithmen zu gefallen.
Und ich glaube, dass das auch schon so war, als ich mit Social Media begonnen hatte, aber ich habe es mir einfach nur nie eingestanden.
Und irgendwann, als ich dann raus war aus den sozialen Medien, hatte ich plötzlich einen Gedanken. Und zwar, dass ich gerne schreibend online sichtbar werden und Kund*innen gewinnen will. Und dass ich andere Selbstständige dabei unterstützen will, dasselbe zu tun.
Ja, an sich ist das ein total unspektakulärer Gedanke – „schreibend online sichtbar werden“ – aber er setzte super viel bei mir in Gang und deshalb möchte ich heute in dieser Podcastfolge über Schreiben als Marketingstrategie reden und wie es ist, Kund*innen schreibend zu gewinnen.
Folge anhören:
Transkript lesen:
Schreiben als Marketingstrategie klingt wie ein ziemlich banaler Gedanke, aber ich hab ihn als unfassbar mächtig empfunden.
Zunächst einmal war das ein Gedanke, der mir quasi augenblicklich Entspannung und Erleichterung in meinem Körper gebracht hat. Denn Marketing kann so komplex sein. Wir können ja theoretisch auf so vielen verschiedenen Plattformen unterwegs sein, dass man das tatsächlich auch körperlich spüren kann, wenn man erkennt, was man davon eigentlich will und was nicht.
Das gibt ganz viel körperlich spürbare Klarheit.
Klarheit bedeutet, dass ich zum Beispiel Marketingstrategien ausschließen kann, die eben nichts oder nur wenig mit Schreiben zu tun haben.
Das war bei mir ganz klar Social Media. Natürlich schreiben wir dort auch, also zum Beispiel Captions. Aber letzten Endes stand bei mir eigentlich immer die Erstellung von Grafiken und Videos im Vordergrund. Oder das Interagieren und Liken und Hashtags recherchieren. Das Schreiben hatte tatsächlich einen so geringen Anteil beim Social-Media-Marketing, dass ich nie den Eindruck hatte, dass ich jetzt sonderlich viel schrieb, sondern ich hab eigentlich immer irgendwelche Grafiken erstellt oder Storys gemacht. Also so gefühlt.
Das hat mich vermutlich immer auch am meisten an Social Media gestresst. Dieses Videodrehen und vor der Kamera stehen und sich inszenieren. Ja, und wer sich entschließt, schreibend online sichtbar zu werden, braucht sich dann eben auch nicht mehr so viel mit Ringlichtern zu beschäftigen oder mit Videoschnittprogrammen. Ein großer Vorteil, wie ich finde.
Klarheit haben wir dann auch, wie wir unseren Arbeitstag verbringen, wenn wir Marketing machen: mit Schreiben.
Da geht es dann nicht mehr darum, viele verschiedene Aufgaben in einen Tag zu packen, also Videos für Insta drehen, auf Facebook live gehen, Blogartikel veröffentlichen, Kommentare auf TikTok beantworten usw, sondern es geht einfach nur darum zu schreiben.
Das mag langweilig klingen, tatsächlich aber wird Marketing so viel einfacher und die To-do-Liste um einiges kürzer. Und das ist dann einfach eine spürbare Erleichterung im Arbeitsalltag.
Vor allem natürlich, wenn Schreiben zu deinen Stärken gehört und du dich dann quasi permanent in deiner Geniezone befindest. Dann kannst du nämlich über die Zeit deine Fähigkeiten weiterentwickeln, üben und immer besser werden.
Bei Social Media war das so, dass Videos erstellen und die ganze Inszenierung drumherum nicht zu meinen Stärken gehörten und ich im Grunde mehrere Jahre damit verbrachte, an meinen Schwächen rumzudoktern.
Und da ist es ja meistens so: Wenn man Schwächen verbessert, wird man maximal okay, ja. Es spricht natürlich überhaupt nichts dagegen, nur okay irgendwo zu sein.
Doch warum sollten wir uns die ganze Zeit auf unsere Schwächen fokussieren und an ihnen arbeiten, um okay zu werden, wenn wir stattdessen auch gleich unsere Stärken stärken könnten und irgendwann vielleicht sogar sensationell werden in dem, was wir tun?
Ja, du siehst: Schreiben als Marketingstrategie hat eine Menge Vorteile und jetzt können wir natürlich auch nochmal darüber reden, wie das dann konkret aussehen kann.
Bei mir beginnt im Grunde alles immer mit der Website. Und sie bietet so viele Möglichkeiten zu schreiben, dass es einem fast schon schwindelig wird.
Da ist allen voran die Startseite, die im Grunde das Schaufenster deiner Website ist. Und wo du schreibend zeigen kannst, was es alles bei dir gibt. Und auf der Über-mich-Seite kannst du über dich und deinen Werdegang erzählen, so detailliert und persönlich, wie du das möchtest.
Ich selbst liebe meine Website und helfe anderen Selbstständigen auch wahnsinnig gerne dabei, ihre eigenen Websitetexte zu schreiben. Ich glaube nämlich, dass es nichts Besseres für Selbstständige gibt, als ihre Websitetexte tatsächlich auch selbst zu schreiben und so eben all die Reflexion und Klarheit mitzunehmen, die sich aus dem Schreiben ergibt.
Und genau deshalb empfehle ich auch immer, KI oder das Outsourcen von Texten auf das absolut nötige Minimum zu begrenzen und sich lieber darin zu üben, persönlich zu schreiben und so über die Zeit eine individuelle und, wenn es gut läuft, unverwechselbare Schreibstimme zu entwickeln.
Ja, gehen wir weiter zum Blog. Denn wenn es darum geht, schreibend online sichtbar zu werden und Kund*innen zu gewinnen, darf der Blog natürlich nicht fehlen.
Denn auch hier gibt es wahnsinnig viele Möglichkeiten zu schreiben. Wir können in unserem Blog Tipps geben oder aus dem Nähkästchen plaudern oder unsere Projekte zeigen oder einfach wichtige Texte zu unserem Thema schreiben, die dann geteilt werden können.
Und natürlich können wir auch suchmaschinenoptimierte Texte schreiben, die das Ziel haben, möglichst weit oben in den Suchergebnissen z.B. bei Google zu erscheinen.
Ich finde es immer schade, wenn persönliche Texte und suchmaschinenoptimierte Texte manchmal gegeneinander ausgespielt werden, wenn man über Blogs spricht.
Denn ich finde, dass alle Formen von Blogartikeln sich wunderbar ergänzen und alle ihre Berechtigung haben.
Wir können heute einen suchmaschinenoptimierten Artikel schreiben und nächste Woche einen persönlichen, wo wir auf Suchmaschinenoptimierung pfeifen, und übernächste Woche können wir dann ein Kundenprojekt vorstellen. Wir können kurze Texte schreiben und lange Texte schreiben und alles dazwischen schreiben. Und wir können auch mal nur ein Zitat schreiben als Blogartikel. Denn: Warum auch nicht?
Ich glaube, gerade so eine Vielseitigkeit ist die Stärke eines Blogs und deshalb ist ein Blog eine so tolle Möglichkeit für mich, schreibend Marketing zu betreiben. Und ja: Wenn du noch keinen hast, dann ist es auf jeden Fall eine gute Idee, damit zu starten. Übrigens auch 2024 und auch wenn es KI und Social Media gibt.
Neben einer Website und einem Blog ist ein Newsletter die nächste Möglichkeit, schreibend Marketing zu betreiben.
Ein Newsletter ist im Grunde deine Fanbase ohne Social Media. Und im Gegensatz zu Social Media gehören die Kontakte auch wirklich dir. Die sind nicht verloren, wenn du mal beschließen solltest, dass du den Newsletter-Dienstleister wechselst, wie es ja bei sozialen Medien der Fall ist.
Wenn du mal keine Lust auf TikTok haben solltest, kannst du deine Follower nicht einfach exportieren und zu Instagram mitnehmen. Sie sind dann unweigerlich verloren.
Und das ist beim Newsletter eben nicht der Fall.
Außerdem erreichen Newsletter viel mehr Menschen als Social-Media-Posts. Es gibt da jedes Jahr so viele Statistiken, die zeigen, dass es immer schwerer wird, dass Menschen unsere Social-Media-Posts einfach mal zu Gesicht bekommen, geschweige denn, dass sie mit unseren Inhalten interagieren. Und beim Newsletter können wir immer noch davon ausgehen, dass 25, 30, 40 manchmal auch 50 Prozent der Menschen, die den Newsletter bekommen, ihn tatsächlich auch öffnen.
Ich liebe meinen Newsletter sehr und den meisten meiner Kundinnen geht es da ähnlich. Es ist entspannend, das Tempo selbst zu bestimmen und immer dann einen Newsletter zu schreiben, wenn man Bock drauf hat – und eben nicht, wenn man denkt: Die Algorithmen wollen, dass ich mal wieder was poste.
Und es ist schön, eine Rückmeldung auf Newsletter, die man geschrieben hat, zu bekommen. Denn die sind meist viel länger und tiefer und ausführlicher als auf Social Media.
Deshalb: Wer Marketing schreibend betreiben will, ist mit einem Newsletter auf jeden Fall gut beraten.
Eine weitere Möglichkeit, schreibend online sichtbar zu werden, ist ein Buch zu schreiben. Und das ist für all diejenigen eine gute Idee, die schon etwas fortgeschrittener sind und schon viele Inhalte haben, auf die sie zurückgreifen könnten. Und ja, vielleicht auch schon eine gute Positionierung und einen Namen, der schon mit einem bestimmten Thema verknüpft ist.
Ein Buch schreiben ist, je nachdem wie lange es werden soll, ein Projekt für mehrere Monate, wenn nicht gar noch länger. Und deshalb ist es vermutlich die komplexeste und anstrengendste Strategie, schreibend online sichtbar zu werden. Aber es ist mit Sicherheit eines der tollsten Gefühle, sein eigenes Buch in der Hand zu halten.
Ein bisschen off-topic, aber ich muss dann immer an den Film „Zurück in die Zukunft“ denken, wo der Vater aus der veränderten Zukunft dann sein geschriebenes Buch auspackt und sagt: „Wie ich immer gesagt habe. Wenn man sich nur ordentlich bemüht, kann man alles auf die Beine stellen.“
Und genau das ist es nämlich: extrem viel Arbeit und Mühe. Und ein Buch zu schreiben ist nicht so glamourös, wie es oft dargestellt wird. So nach dem Motto: Ich bin total inspiriert und im Flow und schreibe alles aligned mit Leichtigkeit und keine Ahnung.
Es ist einfach Arbeit.
Arbeit, die Freude macht und bei der man viel lernt und bei der man über sich hinauswächst. Aber es ist definitiv Arbeit.
Ich selbst hab mittlerweile drei Bücher geschrieben. Zwei im Selfpublishing und eins im Verlag. Und gerade das letzte war auf 400 Seiten angesetzt. Und deshalb, ja, hat das Thema meinen Alltag definitiv über mehrere Monate bestimmt. Aber ich wollte es eben auch genauso haben.
Und vielleicht fragst du dich jetzt:
Und wie passt dann der Podcast in das ganze Thema schreibend online sichtbar werden rein?
Nun, auf den ersten Blick vermutlich nicht so viel. Es ist aber so:
Podcasting hat viel mehr mit Schreiben zu tun, als man denkt.
Es gibt sicherlich Menschen, die notieren sich nur ein paar Stichworte und sabbeln dann drauf los.
Ich bin nicht so ein Mensch. Bei mir beginnt die Planung für eine Podcastfolge immer auf dem Papier. Und bevor ich auch nur ein Wort einspreche, mache ich mir viele Notizen. Ich erstelle mir ein ausführliches Skript. Und ja, deshalb schreibe ich beim Podcast definitiv mehr, als dass ich die Folge dann einspreche. Und deshalb gehört auch der Podcast bei mir tatsächlich zu den schreibenden Marketingstrategien.
Und das Beste, finde ich, ist, dass dieses Skript zu erstellen, auch sehr lehrreich dafür ist, so zu schreiben, wie man spricht. Und ich hab definitiv gemerkt, dass sich auch meine Websitetexte, Blogartikel und Newsletter stark verändert habe, seit ich diesen Podcast hier gestartet habe.
Insofern ja: Podcasting ist eine schreibende Strategie durch und durch.
Und ich hoffe, dass du in dieser Podcastfolge einen kleinen Einblick bekommen hast, was es bedeutet, Schreiben als Marketingstrategie anzuwenden. Du siehst, wir haben einige Möglichkeiten. Einsteiger*innen können sich auf die Website verlassen und auf den Blog und einen Podcast starten oder einen Newsletter starten. Fortgeschrittene können es mit einem Buch versuchen. Und egal, wofür du dich entscheidest, ich wünsche dir ganz viel Freude damit.
Shownotes:
Soll ich nicht dahin gehen, wo meine Zielgruppe ist – also auf Social Media?
Es heißt ja immer, dass man dahin gehen soll, wo die Zielgruppe ist. Wie ist dieser Ratschlag mit dem Social-Media-freien Ansatz vereinbar? Das kläre ich in dieser Podcastfolge.
Es heißt ja immer, dass man dahin gehen soll, wo die Zielgruppe ist. Wie ist dieser Ratschlag mit dem Social-Media-freien Ansatz vereinbar? Das kläre ich in dieser Podcastfolge.
Folge anhören:
Transkript lesen:
In diese Podcastfolge möchte ich mal wieder eine Frage aufgreifen, die ich per E-Mail bekommen habe.
Es heißt ja immer, dass man da hingehen soll, wo die Zielgruppe ist. Wie ist das mit dem Social-Media-freien Ansatz vereinbar?
Ich les am besten die Mail noch einmal vor:
„Hallo Alex,
mich spricht die Idee, ganz auf Social Media zu verzichten, sehr an. Mir geht es so wie dir: Ich find es mühsam, es zieht mich runter und ermüdet mich … Ich verzettel mich dann gerne und irgendwie tut es mir nicht gut.
Bisher dachte ich bzw. wird das auch rundherum so gesagt, dass man nur dann online Erfolg hat, wenn man auch mindestens einen Social-Media-Kanal bespielt.
Es heißt ja auch immer, dass man dort hingehen soll, wo sich die eigene Zielgruppe befindet. In meinem Fall sind das Eltern und die sind einfach viel auf Kanälen wie Instagram oder auch Facebook unterwegs.
Wie siehst du das?“
Ja, das ist in der Tat eine super wichtige Frage, finde ich.
Denn auch ich habe diesen Ratschlag „Gehe dahin, wo die Zielgruppe ist“ noch genau im Ohr.
Das ist ein Ratschlag, den viele Menschen, die sich selbstständig machen, bekommen.
Doch aus meiner Sicht ist dieser Ratschlag viel zu pauschal. Und ich möchte das in dieser Podcastfolge mal ein bisschen aufdröseln.
Grundsätzlich stimmt es natürlich schon:
Wenn wir bestimmte Menschen online erreichen wollen, müssen wir wissen, wo wir sie finden (sprich: „wo sich die Zielgruppe rumtreibt“).
Also: Wenn wir wissen: Zwanzigjährige nutzen TikTok, aber nicht Siebzigjährige, hat es vermutlich wenig Sinn, TikTok zu bespielen und über Themen zu sprechen, die nur Siebzigjährige interessieren.
Gleichzeitig ist es aber auch so:
Alle – oder fast alle – Menschen googeln oder nutzen eine andere Suchmaschine.
Es mag zwar durchaus sein und das will ich auch gar nicht bestreiten, dass bestimmte Gruppen von Menschen vorrangig Instagram nutzen, aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird diese Gruppen auch noch etwas anderes tun: googeln.
Nun können wir uns als Selbstständige entscheiden:
Wollen wir alle möglichen Wege bedienen (sprich: Google, Instagram, Facebook, TikTok, Podcasts, YouTube) und riskieren, dass wir uns verzetteln, dass wir alles ein bisschen und nichts richtig machen?
Oder: Wollen wir uns eben auf einen oder später zwei oder drei dieser möglichen Orte konzentrieren und da all unsere Energie und unseren Fokus reinstecken?
Ich glaube, dass das Letztere die größere Aussicht auf Onlineerfolg hat.
Punkt Nummer 2: Immer mehr Menschen hören Podcasts
Ja, vielleicht sind die Menschen, die wir erreichen wollen, auf Instagram. Aber sie tun vermutlich noch etwas anderes: Sie hören Podcasts.
Statista hat herausgefunden, dass im Jahr 2023 43% der Deutschen zumindest hin und wieder Podcasts hören. Das ist fast die Hälfte.
Das heißt: Auch Podcasts sind eine gute Möglichkeit, seine Zielgruppe zu erreichen.
Ich glaube, dass wir gerade in einer Zeit leben, in der es so viele Marketing-Möglichkeiten gibt (und damit potenzielle Orte, an denen unsere Zielgruppe ist), dass wir unmöglich alles bedienen können.
Das heißt: Wir können, dürfen oder müssen uns sogar entscheiden.
Je eher wir da Klarheit und Fokus reinbringen, desto besser.
Wir könnten zum Beispiel sagen: „Ich weiß, dass es sieben Plattformen gibt, auf denen meine Zielgruppe ist, und ich entscheide mich für Google und für einen Podcast, denn die beiden Strategien entsprechen mir und meinen Stärken am meisten.“
Und da wären wir auch schon beim nächsten wichtigen Punkt:
Auch die eigenen Stärken spielen eine wichtige Rolle.
Eine Plattform zu nutzen, nur weil sich die Zielgruppe dort aufhält, ist super, wenn man kein Problem damit hat, die Anforderungen der Plattform zu bedienen.
Sprich: Videos zu machen, regelmäßig zu posten, Storys zu machen oder was auch immer eben dort von uns verlangt wird.
Wenn man der Typ dafür ist, dann … ja, super.
Doch wenn man eigentlich gar nicht der Typ für Videos, Reels oder Selfies dafür ist, was dann?
Man kann sich natürlich trotzdem dazu zwingen, aber meiner Erfahrung nach hält man das nur ein paar Monate oder wenige Jahre richtig durch, bevor es sich irgendwann eben rächt.
Und es ist aus meiner Sicht also alles andere als nachhaltig, seine Stärken, Ideen und Wünsche auf Dauer zu ignorieren, weil man einfach nur diesem Ratschlag, dort zu sein, wo die Zielgruppe ist, folgt.
Ganz zu schweigen davon, dass der Arbeitsalltag dann voll ist von Aufgaben und Themen, die man nicht mag, und … ja … Marketing, bei dem man ständig versucht, seine Schwächen zu verbessern, anstatt seine Stärken zu nutzen, wird meist nicht so recht zünden.
Letzten Endes müssen wir wegkommen von diesem Plattform-zentrierten Denken.
Also: Wenn du selbstständig bist, brauchst du Instagram. Oder Facebook. Oder TikTok. Oder einen Blog. Oder was auch immer.
Das ist viel zu allgemein und berücksichtigt nicht die Stärken, Werte und Interessen der Person, die das Marketing dann ja auch im Alltag machen muss.
Und es berücksichtigt eben auch nicht die Vielfalt an Möglichkeiten, wie Menschen zu uns finden können.
Ich geb mal ein Beispiel:
Klar ist es denkbar, dass uns jemand auf Instagram findet, uns folgt, die nächsten Wochen unsere Posts liest und dann irgendwann uns wegen einer Zusammenarbeit kontaktiert.
Es ist aber genauso denkbar – und es passiert bei mir und vielen anderen Selbstständigen jeden einzelnen Tag –, dass Menschen etwas googlen und dann auf unsere Website kommen, dass sie sich dann ein kleines Produkt kaufen oder sich zum Newsletter anmelden und dann eben nach ein paar Wochen oder Monaten etwas buchen.
Beides ist möglich. Eine Customer Journey mit Social Media. Und eine Customer Journey ohne Social Media.
Beides ist vollkommen realistisch. Beides „funktioniert“, wenn man denn dieses Wort gebrauchen will, oder kann eben für verschiedene Menschen verschieden gut funktionieren.
Und nur weil es Menschen gibt, die Instagram nutzen oder in FB-Gruppen nach Ratschlägen fragen, heißt es nicht, dass es zwingend der Weg sein muss, den wir als Selbstständige abdecken.
Shownotes:

Themenwünsche?
Wenn dir ein wichtiges Thema im Podcast fehlt, sag mir gerne Bescheid. Ich freu ich mich auf deine Nachricht.