Social-Media-Ausstieg als Vorsatz fürs neue Jahr? So klappt's!

Hast du dir für 2024 vorgenommen, Social Media zu verlassen und deine Kanäle zu löschen? In dieser Podcastfolge geht es darum, was du tun kannst, damit dieser Vorsatz auch gelingt.

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Was hast du dir für 2024 vorgenommen? Wenn das zufällig „Social Media verlassen“ ist, dann ist diese Podcastfolge für dich. 

Denn ich möchte heute darüber sprechen, wie du gute Bedingungen dafür schaffst, dass dein Vorhaben auch tatsächlich gelingt.

Punkt Nr. 1: Der richtige Zeitpunkt

Und den gibt es für mich eindeutig … nicht. Ja, also weil jetzt Neujahr ist und viele Menschen mit Vorsätzen arbeiten, heißt es nicht, dass es für dich ein guter Zeitpunkt sein muss. 

Und ich finde es wichtig, sich da nicht zu einem Zeitplan zu zwingen, sondern genau zu gucken, dass es der richtige Zeitpunkt für einen selbst ist.

Und das kann der Jahreswechsel sein, wenn du diese Aufbruchstimmung und „neues Jahr, neues Glück“-Gefühl brauchst.

Es kann aber auch genauso gut der März sein oder der August oder Februar. Das ist wirklich total nebensächlich.

Viel wichtiger als den richtigen Zeitpunkt finde ich persönlich den richtigen Grund, von Social Media wegzugehen.

Nicht in dem Sinne, dass ich dir jetzt sagen will, was ein richtiger und was ein falscher Grund sein könnte, Social Media zu verlassen.

Sondern vielmehr, dass uns ein guter persönlicher Grund oder eine starke persönliche Geschichte enorm dabei helfen kann, einen Social-Media-Ausstieg auch wirklich durchzuziehen. 

Es kann zum Beispiel sein, dass du sagst: Mir geht es gesundheitlich ohne Social Media deutlich besser und immer wenn ich Social Media nutze, geht es mir schlechter. Und das kann eine starke Motivation sein, auch bei Selbstzweifeln am Ball zu bleiben.

Ja, also: Was ist dein persönlicher Grund, warum du nicht mehr auf Social Media sein willst? Je mehr Punkte du da findest oder je mächtiger die einzelnen Gründe für dich sind, desto besser werden sie dir vermutlich dabei helfen, den Social-Media-Ausstieg auch wirklich durchzuziehen.

Neben einem oder mehreren guten Gründen für einen Ausstieg helfen auch Alternativen zu Social Media.

Denn keine sozialen Medien fürs Marketing zu nutzen, heißt ja nicht, dass wir die Hände in den Schoß legen und Däumchen drehen und einfach nur darauf hoffen, dass die richtigen Menschen schon zu uns finden.

Marketing ohne Social Media ist immer noch Marketing. Das heißt, wir brauchen alternative Strategien, wie wir online sichtbar werden können und mit Menschen kommunizieren können und über unsere Angebote sprechen usw.

Und wenn du das bisher nicht hast und dein Marketing nur auf sozialen Medien basiert, ist es natürlich um einiges schwerer, da zu sagen: Ich vertraue darauf, dass es irgendwie ohne Social Media geht.

Andersrum ist es leichter, wenn man bereits eine Website hat und vielleicht auch schon einen Blog oder Podcast oder Newsletter oder über ein starkes Netzwerk verfügt. 

Ja, deshalb ist es viel leichter, den Plan, Social Media zu verlassen, umzusetzen, wenn man weiß: Da gibt es andere Strategien, die für mich funktionieren. Und selbst wenn ich kein Insta mehr habe, weiß ich, dass mich Menschen online finden.

Hier, glaube ich, ist ein guter Zeitpunkt, um mal einen kleinen Exkurs zu machen. Und zwar sind Menschen total verschieden und so ist es auch total verschieden, ob eher die Intuition und das Bauchgefühl Menschen leiten oder die Vernunft und Fakten und gute Argumente.

Und falls du zu den Menschen gehörst, die gute Argumente für ihre Entscheidung brauchen, kannst du sie natürlich im Vorfeld sammeln.

Was ich zum Beispiel gemacht habe, ist, dass ich mir in einem Analysetool angeguckt habe, wie viele Menschen tatsächlich von sozialen Medien auf meine Website kommen. Und da habe ich festgestellt, dass es je nach Monat nur ein, zwei Prozent sind. Und dass die meisten Menschen durch völlig andere Quellen auf meine Website kommen.

Und auch als ich Menschen gefragt habe, wie sie auf mich und meine Programme aufmerksam geworden sind, war das zwar schon ab und an mal Instagram, aber im Vergleich zu anderen Orten, war Instagram einfach weit abgeschlagen. 

Wenn jemand 1:1 mit mir zusammenarbeiten wollte, war das meistens wegen einer Empfehlung und meine Gruppenprogramme wurden meist durch den Newsletter gebucht.

Und so hatte ich neben diesem starken Wunsch und ja Bauchgefühl, dass ich nicht mehr auf Social Media sein will, auch noch gute Argumente für mich, weil ich wusste: Social Media spielt zwar eine Rolle in meinem Marketing, aber im Vergleich zu anderen Strategien eine eher untergeordnete Rolle. 

Das heißt: Du kannst es, wenn du willst, auch machen, dass du mal entweder in dein Website-Analysetool guckst, woher die Menschen eigentlich kommen, oder dass du deine Kund*innen mal fragst, wie sie eigentlich auf dich und dein Angebot aufmerksam geworden sind. Und dann weißt du einfach Bescheid.

Ich mach das übrigens inzwischen automatisiert, dass ich nach einer Buchung oder einer Newsletteranmeldung auf der Bestätigungsseite auf eine kleine Umfrage verweise und darin eben nachfrage, warum das Produkt gebucht wurde und wie sie auf das Produkt aufmerksam geworden sind. 

Okay, wir haben über den guten Grund für den Ausstieg gesprochen, über Alternativen, von denen wir wissen, dass sie funktionieren, über rationale Gründe wie konkrete Zahlen zum Beispiel – das alles kann schon dabei helfen, dass der Vorsatz, aus Social Media auszusteigen, auch in die Tat umgesetzt werden kann. 

Es gibt aber noch weitere Dinge, die das Ganze erleichtern können.

Zum einen kann es extrem helfen, sich Menschen zu suchen, die genau denselben Vorsatz haben und ähnliche Schritte gehen.

Ich hatte das damals nicht. Ich kannte zwar viele Kolleginnen und Kundinnen, die unglücklich mit sozialen Medien waren, aber ich kannte niemanden, der oder die tatsächlich diesen Schritt mit mir gehen wollte.

Und ich habe mir damals schon gewünscht, mich mit jemandem darüber austauschen zu können und über die Erfahrungen zu sprechen und wie man eben mit den Herausforderungen umgeht, die es ja auch durchaus gibt natürlich.

Also es ist ja nicht so, dass man jetzt seine Kanäle löscht und dann ist alles nur noch Regenbogen und Zuckerwatte, sondern natürlich gibt es dann eben andere Dinge, die einen beschäftigen. Völlig klar.

Und da hilft es auf jeden Fall, sich mit Menschen zu umgeben, die Ähnliches planen wie du. Ich hatte damals eine Frau aus den USA, deren Newsletter ich abonniert hatte, und selbst diese kurzen Texte hatten mich schon extrem darin bestärkt, meinen Weg weiterzugehen.

Das heißt: Halte die Augen offen, frag Kolleginnen, Kundinnen etc. wie sie zu dem Thema stehen. Vielleicht findest du ja jemanden, der oder die dasselbe vorhat.

Es ist ein bisschen wie mit Sport. Wir können es alleine machen. Aber vielen hilft es, sich mit jemandem zu verabreden und es dann auch tatsächlich durchzuziehen, weil man sich ja nun mal verabredet hat und da jemand auf uns wartet.

Und abschließend möchte ich noch sagen: Sei nicht so streng zu dir. 

Egal, was dein Tempo jetzt sein mag, und egal, ob du vielleicht für eine Zeit auch Zwischenlösungen hast oder Kompromisse, wo du denkst „Okay, das ist noch nicht ganz das, was ich will, aber eben das, was zur Zeit für mich möglich ist“, ist das vollkommen okay. 

Vielleicht löschst du erst einmal „nur“ einen Kanal und behältst den Rest erst mal. Und vielleicht ist auch das schon eine Lösung, die gut für dich ist. Es ist, um es nochmal zu sagen, vollkommen okay. 

Bei mir hat es vom allerersten Gedanken, dass ich nicht mehr auf Social Media sein will, bis zum Löschen des allerletzten Kanals mehrere Jahre gedauert und ja, so ist es halt manchmal.

Deshalb lass dich da nicht stressen und geh einfach dein Tempo. Und wenn das nicht bereits jetzt im Januar klappt, dann vielleicht im März oder August oder nächsten Februar.

Alles ist in Ordnung.

Shownotes:

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Buch „No Social Media!“

Buch „Don’t be evil“

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