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Worum geht’s?
In diesem Podcast nehme ich soziale Medien kritisch unter die Lupe und spreche darüber, wie Selbstständige online sichtbar werden können, ohne ständig ihr Frühstück auf Insta zu posten.
Es geht um „immergrüne“ Marketingstrategien und darum, wie Selbstständige entspannt und nachhaltig ihre Produkte oder Dienstleistungen verkaufen.
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Social Media, zyklusbasiertes Arbeiten und die innere Taylor Swift – Interview mit Zyklusberaterin Mandy Jochmann
In dieser Podcastfolge habe ich Mandy Jochmann zu Gast. Mandy ist Zyklusberaterin und spricht mit mir über zyklusbasiertes Arbeiten, das für sie mehr bedeutet als die Arbeit an den verschiedenen Zyklusphasen auszurichten. Außerdem geht es um Social Media und warum es manchmal gut ist, die innere Taylor Swift zu channeln.
In dieser Podcastfolge habe ich Mandy Jochmann zu Gast. Mandy ist Zyklusberaterin und spricht mit mir über zyklusbasiertes Arbeiten, das für sie mehr bedeutet als die Arbeit an den verschiedenen Zyklusphasen auszurichten. Außerdem geht es um Social Media und warum es manchmal gut ist, die innere Taylor Swift zu channeln.
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Love-Hate-Beziehung zu Social Media
[Alex]Ja, hallo Mandy. Schön, dass du da bist. Ich freue mich sehr und ich wollte dich gerade schon im Vorgespräch fragen, wie ist eigentlich gerade deine eigene Beziehung zu Social Media?
Und du hast gesagt Love-Hate und da habe ich gesagt, halte den Gedanken, erzähl mir jetzt offiziell davon. Also du bist Zyklusberaterin selbst und was für eine Beziehung hast du denn zu sozialen Medien?
[Mandy]Ja, beste Frage ever. Also erstmal moin. Ja, Social Media und ich. Also es ist so, ich glaube, wir waren mal sehr deeply in love. Ich glaube, ich mache Social Media, seitdem es gefühlt Social Media gibt.
Ich habe schon 2007 meinen ersten Facebook-Account aufgesetzt, weiß noch, wie ich in das Büro meiner Uni gelaufen bin und gesagt habe, so, wir müssen jetzt Instagram machen und wir müssen Twitter machen. Und meine Schulleiterin damals meinte, ey, du bist echt early bird, early adopter.
Und ich war auf Instagram 2011 und ich habe es geliebt. Also auch wenn ich mir heute noch meinen alten Account angucke, wo man nicht sich fotografiert hat, sondern sein Essen, die Laubblätter, also das Leben da draußen.
Ich habe es so wirklich geliebt und inhaliert und hatte dann so eine Phase mit „Go Girl! Run!“, mit Deutschlands größten Laufblog für Frauen, wo ich es auch einfach noch geliebt habe. Und es ist einfach seit vier, fünf Jahren, vier Jahren ungefähr, fünf, ja, dass es echt so eine Love-Hate-Geschichte ist.
Ich weiß noch, ich glaube, ich habe 2022, als du mal ein Seminar gegeben hast, damals mit Carina Herrmann, wie man aus Social Media quasi loskommt, da habe ich da schon gesessen und gedacht, ja, eigentlich möchte ich davon loskommen, aber irgendwas hält mich immer noch da.
Also ich bin da, aber ich war jetzt, glaube ich, drei Monate fast gar nicht online. Also ich bin noch auf Instagram und LinkedIn und ich merke, dass es mir gerade auch schwerfällt, wieder reinzukommen und ich immer so warte auf den letzten Absprung quasi.
Aber dadurch, dass ich noch jetzt eine Zeit lang Kundinnen hatte, die auf Instagram unterwegs sind, also ich habe eine Zeit lang noch im Online-Marketing gearbeitet und zwei Kundinnen gehabt. Aber ich glaube, ich bin auf dem abspringenden Ast.
[Alex]Es ist ein Prozess.
Auf Social Media wegen Taylor Swift?
[Mandy]Ja, ich habe ihn mal kurz beschrieben, ja genau, aber ich, ich sehe immer noch ganz viele Vorteile, aber gleichzeitig ist es so, ich sehe ja einfach, wie viel Energie und Kraft es mir auch zieht.
Und manchmal glaube ich, der Hauptgrund, warum ich noch bei Instagram bin, ist Taylor Swift, dass ich mir quasi noch immer anschaue, wie die Eras-Tour in Amerika zu Ende geht und ich glaube, danach gehe ich dann auch richtig.
[Alex]Ein sehr nachvollziehbarer Grund. Ist es auch ein Taylor Swift-Pulli, ich wollte vorher nicht so... Sieht man jetzt leider nicht, ganz sehr schön.
[Mandy]Genau, ich bin heute im Taylor-Swift-Kuschelpulli-Look hier unterwegs.
[Alex]Vielleicht, Klammer auf, ich habe mir tatsächlich nie diesen Taylor-Swift-Hype verstanden. Und vor einem halben Jahr habe ich mir gedacht, das kann nicht sein. Ich bin immer für Musikhypes zu haben. Also ich war immer so ein riesiger Boygroup-Fan und alles. Und dann habe ich gedacht, ich bringe mir jetzt diesen Taylor-Swift-Hype bei und habe einfach einen Monat lang nur Taylor Swift gehört. Und jetzt bin ich auch drin. Also sehr schön. Ich mag es. Aber gut, das ist alles nicht unser Thema.
[Mandy]Ich habe gesagt, wir werden damit anfangen, hören wir nie wieder auf.
Zyklusbasiertes Arbeiten einfach erklärt
[Alex]Ja, genau. Wir wollen ja heute über die Verbindung reden von zyklusbasiertem Arbeiten und Menstruationszyklus und sozialen Medien.
Ein sehr, sehr spannendes Thema, finde ich. Und deswegen habe ich dich ein bisschen nach deinem eigenen Verhältnis zu sozialen Medien gefragt. Aber um jetzt mal zu diesem eigentlichen Thema zu kommen, kannst du vielleicht für diejenigen, die noch ganz am Anfang stehen bei diesem Thema zyklusbasiertes Arbeiten, kurz beschreiben, was das ist und auch vielleicht die vier Phasen kurz ansprechen, worum es da genau ging. Was ist so dein Grundgedanke dahinter?
[Alex]Das mache ich sehr, sehr gerne. Für mich ist die größte Herausforderung, kurz zu bleiben.
[Alex]Wir können auch länger machen. Daran soll es nicht scheitern.
[Mandy]Aber ja, zyklusorientiertes Arbeiten bedeutet im Endeffekt, dass... Also ich früher hätte ich so erklärt, ja, es bedeutet, dass du deine Arbeit nach deinen Zyklusphasen ausrichtest, dass du weißt, okay, welche Stärken hast du in welchen Zyklusphasen, aber ich habe da auch einen Prozess hinter mir und würde mittlerweile sagen, dass es darum geht, die eigenen Bedürfnisse bewusster wahrzunehmen, wirklich von Tag zu Tag, von Phase zu Phase und die im Alltag und in der Arbeit auch zu priorisieren und auch miteinander in Einklang zu bringen.
Also meine eigenen Bedürfnisse mit dem, was ist jetzt in der Arbeit zu tun, was steht irgendwie an und das ist ja auch nochmal ein Unterschied, ob ich selbstständig arbeite, ob ich im Team arbeite oder ob ich in einem Unternehmen auch arbeite oder angestellt und deswegen finde ich es so schön, dass es einfach wirklich um diese eigenen Bedürfnisse geht.
Und gerade als Mensch, der mit einer Gebärmutter geboren wurde, verändern die sich. Und das ist so mein größtes Aha-Erlebnis, was ich mit dem Zyklus hatte, dass ich eben nicht jeden Tag gleich bin, dass ich nicht jeden Tag gleich leistungsfähig bin.
Oder die krasse Energie, die ich gestern noch hatte, um meine To-dos wegzurocken, kann sein, dass ich die fünf Tage später eben nicht mehr habe. Und darum geht es eben im zyklusorientierten Arbeiten. Das wahrzunehmen, sich danach auszurichten.
Und als Menschen, die mit Gebärmutter geboren worden sind, haben wir einfach diesen wunderbarsten Vorteil, dass wir eben einen Zyklus haben, der sich in vier Phasen unterteilen lässt. Und ich stelle immer gerne noch mal voran, warum gibt es eigentlich diesen Zyklus? Also was ist das Ziel vom Zyklus? Und das ist, wenn wir es mal ganz einfach runterbrechen, neues Leben zu erschaffen. Und das kann auf biologischer Ebene sein, dass man vielleicht ein Kind bekommt.
Dass quasi ein neuer Mensch entsteht oder erschaffen wird. Aber, und das ist das Tolle, dass man auch raussuchen kann und dass unser Zyklus eben auch auf Metaebene da unterstützend sein kann, etwas Neues zu erschaffen.
Die vier Phasen des Zyklus
In unserem Fall zum Beispiel ein neues Projekt oder eine neue Idee voranzutreiben. Und das ist das, was ich so toll am Zyklus auch einfach finde.
Was ich schon gesagt habe, ist, und du ja auch, es gibt vier Phasen. Das wissen viele noch so aus dem Biounterricht und so ganz grob, aber dann hört es auch ganz oft auf.
Und ich muss auch sagen, ich habe das lange auch in die Ecke geschoben, ja, Schwangerschaft und kannte diese anderen Aspekte gar nicht, die der Zyklus mitbringt.
Diese vier Phasen erleben die meisten vor allem dann, wenn sie nicht hormonell verhüten, also wenn sie wirklich einen natürlichen Zyklus haben.
Und ich arbeite sehr viel auch mit dem Phasenmodell nach Dr. Miriam Stark, weil der eben auch eine psychologische Komponente hat.
Und wir im Zyklus viele Menschen einfach auch körperliche und mentale Blockaden erleben und die sich sehr oft auch auf psychologischer Ebene heilen lassen. Genau.
Wenn wir diese vier Phasen einmal im Schnelldurchlauf durchlaufen, ist es so, um es mal grob zu erklären, dass diese hormonellen Zustände, die wir auf biologischer Ebene erleben, die versetzen uns in unterschiedliche emotionale Verfassungen.
Also in jeder Phase erleben wir eine andere Verfassung und diese emotionalen Verfassungen, die wiederum bringen diese zyklischen Superkräfte, von denen man vielleicht schon mal gehört hat, mit sich und die wir wirklich, wenn wir sie auch kennen und gleichzeitig, was ich gerade schon sagte, gibt es Menschen, die eben da auch Blockaden erleben und da dürfen psychologische Themen gesehen werden.
Also unser Zyklus serviert uns das so ein bisschen wie auch dem Tablett und deswegen ist ganz oft, wenn man anfängt, auch mit Zyklus orientiert und arbeiten, kann es sein, dass man die erlebt und dass man sich diese Themen auch erstmal anschauen darf. Und das sind eben Dinge, wobei ich die Menschen unterstütze. Genau, also es gibt diese vier Phasen.
Das ist die Follikelphase, da findet auf biologischer Ebene die Eizellreifung statt. Und da wird vor allem ganz viel Östradiol produziert, was dazu führt, dass die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird.
Und dazu auch führt, wenn wir schon bei Taylor Swift sind, ich benutze diese Beispiele sehr gerne, das ist so der Moment, wo Taylor Swift auf die Bühne oder andersrum nochmal, wo Taylor Swift sich quasi vorbereitet, und auch gerne, wo man selbst gerne im Außen ist, also sie macht sich ready für ihren großen Auftritt.
Und wir gerne im Außen sind, wo wir so eine Aufbruchs- und Aufschwungsstimmung nach der Periode erleben, so ein körperlicher Neubeginn und diese frische, junge Energie, das aktiviert in uns diesen jungen, archetypischen Anteil und der verfügt über die Superkräfte Lernen und Spielen.
Also das ist vor allem auch, wenn wir über die Arbeit sprechen, so die Phase, wo wir auch sehr kognitiv, sehr leistungsfähig sind, wo wir Multitasking machen können, wo Weiterbildungen super sind und wo wir auch sehr strukturiert wahrscheinlich unterwegs sind.
Und dann geht diese Phase über in die wunderbare Eisprungphase. Das ist Phase 2. Und das ist, wenn das Östradiol, was produziert wird durch die Eizellreifung, seinen höchsten Stand erreicht hat.
Und jetzt wird quasi so diese eine Eizelle, die da herangereift ist, also das ist ganz spannend, die reifen auch immer in Zehnergrüppchen, sodass wirklich auch die Crème de la Crème dann aussortiert wird. Weil die Crème de la Crème dann zum Sprung, zum Eisprung aussortiert wird. Und diese eine satteste Eizelle, die springt dann vom Eierstock rüber in den Arm der Gebärmutter.
Und das ist so der Moment, wo ich mir dann vorstelle, so jetzt, it's the opening, Taylor Swift kommt auf die Bühne und rockt halt die Stage.
[Alex]Oder ich bin Taylor Swift.
[Mandy]Genau, oder ich bin Taylor Swift. Ja, genau. Ich habe dann auch mal dieses, are you ready for it? Genau und diese Phase 2, so dieser Peak des Östradiols, das löst in uns den mütterlichen archetypischen Anteil aus und der verfügt über die Superkräfte, dass wir mühelos lieben und genießen können und dürfen.
Und das Schöne ist, dass es einmal dieses Lieben und Genießen auch anderen zugutekommen zu lassen, also im Job bedeutet das, es ist einfach der Zeitpunkt für Mutmomente, auch wenn man eher zum Beispiel introvertiert ist, empfehle ich auch immer meinen Klientinnen, leg dir da die Sachen hin, wo du so ein bisschen huu.
Das ist großartig fürs Netzwerken, um Vorträge zu halten, aber auch um diplomatische Gespräche zu führen und auch im Privaten dieses, ich liebe die ganze Welt, wirklich allen zukommen zu lassen.
Und gleichzeitig ist es die Einladung dazu, sich auch selbst dieses Lieben und Genießen zukommen zu lassen. Nicht immer nur alle anderen zu bemuttern, sondern auch sich selbst, gut um sich selbst zu sorgen. Das kann auf körperlicher oder mentaler Ebene der Fall sein.
Und dann gibt es die dritte Phase und das ist auch die längste Phase und die, wo ein Großteil der Menschen auch die meisten Herausforderungen erleben. Das ist die Lutealphase, die Phase 3. Und die unterteilt sich spannenderweise auch nochmal in zwei Teile. Der erste Teil ist der Teil, wo nach dem Eisprung die Follikelhülle zurückbleibt, in der die Eizelle herangereift ist. Und die wird jetzt zu einem Gelbkörper und produziert das Hormon Progesteron.
Also Östradiol sinkt jetzt wieder, was wir in der ersten Zyklushälfte hatten, und Progesteron tritt auf den Plan. Das ist der Moment, wo Taylor von der Bühne geht.
Und dieses Progesteron sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut sich jetzt mit Blut anfüllen kann. Und gleichzeitig sorgt es auch dafür, dass wir so wirklich biologisch, und es ist absolut normal, so ein Rückzugsbedürfnis empfinden, dass wir uns quasi von diesem Außen, von dieser Stage, die Bühne, alles ist hell, dass sich alles so ein bisschen nach hinten zieht und dass wir es jetzt vielleicht ein bisschen ruhiger haben wollen.
Das ist so ein guter Zeitpunkt für Innenschau und gerade auch in der ersten Hälfte nennt man das auch immer progesterones Nestbauhormon. Das ist so die Zeit, in der man vielleicht eher Bock hat, so die Ablage aufzuräumen und auch so ein bisschen das kluge Köpfchen jetzt so ein bisschen ausschalten darf beziehungsweise im Flugmodus nebenbei rattern lassen darf.
Und es vielmehr darum geht, ja auch reinzukommen in unsere anderen Weisheitszentren. Das sind Herz, Bauch und Gebärmutter.
Und der zweite Teil auf biologischer Ebene ist dann nämlich so, dass nach zehn Tagen nach dem Eisprung bemerkt unser Körper, ob jetzt eine Befruchtung stattgefunden hat. Oder nicht. So, ob seine mühevollen Bemühungen, ob die gefruchtet haben, wir gehen jetzt mal davon aus, eine Befruchtung stattgefunden.
Und das bedeutet, dass der Progesteronspiegel jetzt auch wieder sinkt. Und dieser hormonelle Shift, also dieses Rückzugsbedürfnis und auch dieses, dass jetzt quasi auch das Progesteron wieder absinkt, das lässt uns magisch werden.
Also das ist dieser archetypische magische Anteil und der hat direkten Zugang zu unserer Intuition und unserer Kreativität, dass wir die in dieser Phase maximal ausleben, auch gerade zum Ende hin.
Das finde ich auch so für Kreativitätsprozesse unglaublich spannend. Und ganz oft kommt an der Stelle, werde ich dann gefragt, ja, aber habe ich sonst keinen Zugang zu meiner Intuition und meiner Kreativität? Natürlich hast du die, aber wir sind quasi hormonell gedopet, dass da uns dieser Zugang einfach, der ist dann direkt da.
Und im Job können wir das eben auch nutzen, was ich gerade sagte, so gerade am Anfang der Lutealphase ist halt geil für, bei mir ist immer Buchhaltung.
Also wirklich, seit ich mich zyklusorientiert arbeite, gebe ich meine Buchhaltung regelmäßig und ohne Pain ab. Aber es ist auch toll für schnelles, assoziatives Brainstormen, also auch alles Kopf mitrattern darf, das heißt auch mal aus dem Kopf rauszukommen beim Brainstorming und wie gesagt rein ins Herz, in den Bauch und da mal zu fühlen, okay, was kommt da?
Und das sind ganz oft ganz andere Ideen als vielleicht in der ersten Zyklushälfte. Und da auch gerade dieser Kreativität und Intuition einfach auch diesen Raum zu geben, sich ausleben zu dürfen. Und was ich schon sagte, da erleben halt viele Menschen auch PMS, das sogenannte prämenstruelle Syndrom.
Und auch wenn man das erlebt, dann darf man da auch auf psychologischer Ebene nochmal schauen, welche Themen können dahinterstehen. Und dann gehen wir rüber. Progesteron fällt wirklich in den Keller, Östradiol auch. Also wir erleben wirklich den hormonellen Tiefstand. Und wenn Progesteron wirklich den tiefsten Stand erreicht hat, dann ist das das Zeichen für die Gebärmutter-Schleimhaut. Let it go. Also sie löst sich, die Blutung setzt ein.
Und gleichzeitig, das finde ich auch immer so faszinierend, beginnt im anderen Eierstock schon wieder die Eizellreifung. Also da beginnt schon der nächste Zyklus. Und dieser hormonelle Tiefstand, den wir jetzt erleben, der lässt uns vor allem auf körperlicher Ebene sehr, sehr träge werden. Das kennen die meisten von uns. Und uns vielleicht auf eine gewisse Art auch alt fühlen. Also das ist der archetypische Anteil, ist eben der alte Anteil. Und das ist jetzt die Zeit, um uns mit diesen Superkräften mit der Weisheit der Inneren zu verbinden, aber auch, um Themen quasi loszulassen.
Es ist ganz schön, das ist so das, was gerade in Phase 3 am Ende hochgewirbelt wird. Das ist jetzt, wo wir plötzlich wieder den Durchblick haben. Also wenn wir am Ende von Phase 3 denken, oh Gott, es wird hier nie was mit meiner Selbstständigkeit, ist das wahrscheinlich dann so, ja komm, das läuft schon und alles ist gut. Das ist immer so ein typisches Beispiel auch für den Partner. Ist das wirklich der Richtige? Und dann in der Menstruation weißt du, es ist alles gut, guck mal, da kümmert sich vielleicht jetzt gerade gut um mich.
Und das Spannende ist, und das hat bei mir auch so einen riesen Change gebracht, die Menstruation nicht nur als eine Phase zu verstehen, in der wir nicht leistungsfähig sind, sondern mal zu hinterfragen, was heißt Leistungsfähigkeit?
Und ist Leistungsfähigkeit immer wie ein Duracell-Häschen durch die Gegend zu rennen und alle Aufgaben perfekt zu erledigen und immer on fire zu sein? Oder ist Leistungsfähigkeit auch dieses, sich in die Horizontale zu bringen, mal zu schauen, okay, welche Aufgaben sind jetzt wirklich wichtig und auch mal, ich will jetzt nicht sagen, Fünfe grade sein zu lassen, weil das ist es nicht, aber wirklich mal zur Ruhe zu kommen und dem Körper das zu geben, was er braucht. Und da enden wir wieder bei bedürfnisorientiertem Arbeiten.
Wenn ich wahrnehme, Alter, mein ganzer Körper braucht gerade diese Ruhe, wie kann ich sie ihm geben, auch in der Vereinbarkeit mit meinem Job, und sich dann bewusst zu machen, wie kann ich diese Phase auch nutzen.
Und das ist zum Beispiel, dass ich diese Phase ganz toll nutzen kann, um nochmal zurückzublicken auf vergangene Aufgaben und Projekte, weil ich jetzt so eine Metaperspektive habe, weil ich jetzt weder in die, ich bin draußen auf der Bühne und performe Richtung bin oder dieses Rückzugsbedürfnis und wieder auftanken.
Ich kann schon so ein bisschen in die Zukunft visionieren, wo soll es irgendwie hingehen? Also gerade so Business Development sind halt Themen, die da einfach total gut funktionieren. Vielleicht ist das eine Zeit, wenn ich im Team arbeite, wo ich delegieren darf, auch in der Familie. Da darf mal jemand anderes kochen und sich um den Einkauf kümmern, weil solche kleinen, kleinen Sachen interessieren mich in der Periode ganz oft nicht so. Also das ist vor allem auch gut, um einfach Dinge zu erledigen, die keine großen kognitiven Mühen brauchen. Und ich habe da einmal das Bild von dir, als du mal in meinem Podcast warst im Kopf.
Wie du mit deinem Kirschkernkissen auf dem Sofa liegst und die da gerade irgendwie dran sind. Genau, und auch hier erleben ja viele Menschen Herausforderungen, Schmerzen, Periodenbeschwerden.
Und auch da lohnt es sich hinzuschauen, okay, was kann auf psychologischer Ebene dahinterstehen? Aber ganz oft ist es auch diesen Bedürfnissen, die wir in diesen Phasen haben, Raum zu geben. Genau, und was ich schon gesagt habe, ist, während der Blutung beginnt sozusagen dann wieder ein neuer Zyklus und darf dann eben auch genutzt werden.
So, das war die Kurzform.
Verknüpfung von Zyklus und Marketing
[Alex]Ja, das waren jetzt natürlich auch sehr viele biologische Infos oder körperliche Infos. Und die Frage ist ja jetzt, wo ist da der Link zu so einem ganzen Business- und Marketing-Setting? Kannst du das vielleicht mal so ganz pointiert herausarbeiten?
[Mandy]Ja, das kann ich. Ich finde halt, dass diese Ebene unglaublich interessant und wichtig ist, weil ganz viele eben nicht wissen, was an ihrem Körper passiert.
Deswegen führe ich die eben auch gerne ein bisschen ausführlicher aus.
Um diesen Link zu schaffen, ist es einfach unglaublich großartig, weil du eben auch deine Marketingprojekte mit deinem Zyklus quasi erarbeiten kannst und da reinspüren kannst.
Also ich liebe das auch total, mache ich das mit Kundinnen, die jetzt zum Beispiel dieses Thema Positionierung oder Neupositionierung haben, dass ich halt nicht sage, okay, setze ich jetzt mal einen Tag hin und erarbeite das mal, wo du hin willst, sondern wirklich diese Qualität der Phasen mitzunehmen. Also man kann das auch wie ein Projekt aufbauen. Und auch da, wenn man sich auch die Zeit dafür nehmen möchte.
Also zyklusbasiertes Arbeiten ist eben auch oft, dass man sich auch mal Zeit für Dinge nehmen kann, dass man nicht immer alles übers Knie bricht oder es muss jetzt sofort erledigt werden. Und dass man zum Beispiel an dem Beispiel auch total schön in der ersten Phase schaue ich erstmal, ich recherchiere, ich nehme wahr, was ist irgendwie im Außen, was machen vielleicht andere, gehe auf die Recherche. Auf die Recherchejagd, wollte ich gerade sagen, geh auf Recherche.
Und dass ich dann vielleicht in der zweiten Zyklushälfte dann eher nochmal so einen Deep Dive mache und schaue, okay, was will ich wirklich, was ist wirklich das, was meins ist?
Manchmal kann man auch gut die Periode als Ausgangspunkt nehmen, dieses wo will ich hin auch?
Oder dann, wenn wir den anderen Weg, wie ich ihn gerade beschrieben habe, gehen, dann kannst du in der Periode auch nochmal schauen, okay, ist es wirklich das, was ich will? Und sich selber auch, oder auch das Projekt in all diesen Phasen wahrzunehmen, auch das Projekt in all diesen Facetten reinzuspüren, um einfach ein wunderschönes Gesamtpaket zu schnüren, das dann auch wirklich zu einem selbst passt.
Und nicht, dass ich jetzt, also das erlebe ich ganz oft mit meinen Klientinnen, also bei mir selbst und auch mit meinen Klientinnen, dass die halt sagen, okay, wenn ich so da rangehe, dann passt das für mich einfach auch über einen längeren Zeitraum.
Also es ist nachhaltig, das ist langfristig. Das ist nicht so, dass ich da in drei Monaten oder in fünf, sechs Monaten wiederstehe und mir denke, oh Gott, war das jetzt irgendwie? War das jetzt wirklich das Richtige? Sondern dass die wirklich das Gefühl haben, okay, das kommt jetzt auch aus mir heraus. Also auch diesen Wunsch, den ja auch viele haben, das soll mir entsprechen. Und es ist halt nicht dieses schnell, schnell. Also es ist auch so ein sehr tiefgründiges Arbeiten, gerade auch in dem Bereich, in dem wir beide unterwegs sind.
[Alex]Ich finde das auch voll den wichtigen Gedanken, weil ich finde gerade Marketing zum Beispiel oder Selbstständigkeit ist ja nichts Kognitives oder nichts ausschließlich Kognitives, sondern das manifestiert sich ja auch im Körper. Also gerade wenn wir zum Beispiel Social Media haben, ich bin auf Instagram und sehe all die tollen Accounts, das spüre ich ja in mir, das macht ja irgendwas in mir.
Und wenn ich so Marketing- und Business-Themen eben nicht nur mit dem Kopf bearbeite, sondern so mit dem ganzen Körper, ich mag das Wort ganzheitlich nicht, aber schon mit verschiedenen Aspekten, dann kann ich mir das voll gut vorstellen, dass es halt einfach auch so eine nachhaltige Entscheidung dann zum Beispiel für etwas ist, etwas zu tun oder nicht zu tun.
[Mandy]Total. Und weil du auch gerade Social Media und Instagram ansprichst, das weiß ich noch ganz genau, also Spoiler, du warst ja auch mal in meinem Podcast, als wir vor zwei Jahren darüber geredet haben, wie du das auch für dich erlebt hast, habe ich in dem Zusammenhang ganz viel darüber nachgedacht, okay, wie nehme ich auch Social Media im Laufe meines Zyklus wahr?
Und ich finde das unglaublich spannend und ich glaube, da können wahrscheinlich viele Hörerinnen und Hörer, also vor allem Hörerinnen, relaten, das mal zu beobachten. Also man kann das wirklich an diesem Taylor-Swift-Beispiel halt super gut sehen.
Das ist so, gerade in der ersten Zyklushälfte ist das, wo ich vielleicht präsenter sein möchte. Und gerade die zweite Zyklushälfte ist die, wo ich vielleicht sehr anfällig bin für negative Kommentare, aber auch dieses schnelle Durchlaufen, dieser schnellen Durchlauf an Informationen und Entertainment, den man da ja, das Entertainment Anführungsstrichen, aber es ist ja auch eine gewisse Form von Entertainment, den ich da habe, dass ich da auch ganz anders drauf reagiere.
Und das war für mich damals auch total spannend und hat eben auch dazu geführt, dass ich da viel, viel bewusster auch mit mir und meinen Ressourcen und Energien bin, wahrzunehmen, okay, in der zweiten Zyklushälfte... War ich dann damals sehr viel weniger dort unterwegs zum Beispiel auch.
[Alex]Das heißt, es ist auf jeden Fall eine gute Idee, so seinen Social-Media-Konsum, wenn man denn noch da ist, mit dem Zyklus irgendwie zu verlinken und sich selbst zu beobachten, wann es einem schwerer und leichter fällt, dort zu sein.
[Mandy]Zum einen das und zum anderen das auch mal wahrzunehmen. Was macht das mit mir? Also das ist ja das, wo ja auch Achtsamkeit für mich total beginnt. Der erste Schritt ist immer wahrzunehmen, was ist jetzt hier gerade? Oder auch zu hinterfragen, ist jetzt ein negativer Kommentar wirklich so schlimm oder bin das gerade ich? Und oft stehen da dann noch andere Themen hinter, gerade am Ende der Lutealphase. Sich da einfach mal selbst zu beobachten und da auch selbstfürsorglich mit sich zu sein.
[Alex]Aber es ist ja auch nicht so das, was uns so vermittelt wird. Weil wenn wir Social Media Marketing zum Beispiel betreiben, dann müssen wir ja täglich präsent sein und quasi täglich dieselbe Art der Leistung bringen. Und das wäre dann ja ein Widerspruch zu dem, was du sagst. Nämlich, wir können nicht jeden Tag dasselbe, oder es ist schwierig, jeden Tag dieselbe Form von Leistung zu bringen, weil wir eben zyklische Wesen sind. Also müsste sich so für die Menschen, die Social Media noch nutzen, auch müssen sie ihre gesamte Nutzung überdenken, dieses täglich präsent sein? Ist das überhaupt realistisch?
[Mandy]Das ist immer eine spannende Frage, weil ich finde es einfach unglaublich wichtig, dass wir immer mehr dahin kommen, was du gerade so schön gesagt hast, wahrzunehmen. Wir sind zyklische Wesen und wir leben in einer linearen Welt, in einer linearen Leistungsgesellschaft. Und das wahrzunehmen, und das ist einfach auch mit die größte Herausforderung, die ich ganz oft auch beim zyklusorientierten Arbeiten erlebe, dass viele sagen, ja, wie soll denn das funktionieren? Geht nun mal nicht, kann mich jetzt hier nicht hinlegen.
Aber ich glaube, es ist halt auch die innere Einstellung zu schauen, was ist mir wichtiger, mich selbst wahrzunehmen in dieser Welt und zu schauen, meinen Weg zu gehen oder mich ständig anzupassen und alles so zu machen, wie alle anderen das machen, was ich eben sehr oft auch, wie du es auch schon sagst, an deinem Körper manifestierst.
Also ich habe so krass lange unter körperlichen und emotionalen PMS zu leiden gehabt, weil ich nicht wusste, was will mein Körper mir da eigentlich sagen. Und da mal hinzuschauen und wenn wir aufhören, auch unsere Bedürfnisse zu übertrampeln, wird sich das in so vielen Wegen positiv auswirken. Und deswegen ist meine Einladung immer zu sagen, okay, ich nehme mich selber wahr und schaue, wie kann ich das in mein Leben, in mein Marketing, in meine Selbstständigkeit integrieren und da dann auch zu schauen.
Und um das sehr anschaulich zu machen bei Social Media, kann zum Beispiel ein Weg auch sein, also auch diese Entscheidung, will ich da jeden Tag zu 100 Prozent präsent sein? Will ich mir von dem Algorithmus diktieren lassen, wie meine Selbstständigkeit und meine Präsenz auszusehen hat? Oder kann ich da auch meine Wege finden? Content zum Beispiel vorzuproduzieren.
Oder auch zu schauen, ich glaube, du kannst jeden Tag auf Social Media sein, wenn du dir bewusst machst, in welcher Phase bin ich jetzt gerade? Was brauche ich gerade? Ich arbeite da auch ganz gerne mal auf energetischer Ebene, aber da auch zu gucken, was brauche ich gerade? Ist es heute, bin ich da nur mal kurz und check nur kurz die Nachrichten, weil ich da antworten will, aber guck nicht den kompletten Feed durch oder ich beantworte heute keine Kommentare oder ist heute der Tag, an dem ich einfach voll Bock habe, eine Story zu machen und mich selbst zu filmen?
Also auch da, das ist ja, wir sind dem ja nicht komplett ausgeliefert und sich dazu, also dieses, Du darfst entscheiden, wie du damit umgehst. Das ist halt das, worum es geht. Und das ist eben auch das, wozu dich dein Zyklus einlädt. Dieses Bewusstsein zu haben, ich priorisiere mich und meine Bedürfnisse und ich gucke dann, wie der Rest funktioniert.
[Alex]Also ich muss sagen, ich will jetzt niemandem nahelegen, soziale Medien zu löschen, aber ich muss sagen, es ist eine enorme Erleichterung, da nicht sein zu müssen.
Weil wenn man nur noch Strategien und Aufgaben hat, wo man mehr kontrollieren und mehr bestimmen kann, dann ist es schon leichter so, seine Bedürfnisse auch wahrzunehmen und sie auch zu erfüllen, als zum Beispiel früher diesen Satz immer täglich dort zu sein. Das habe ich mir schon immer zu Herzen genommen. Und sogar wenn ich wusste, ich bin jetzt an Tag X, hat mir das nicht wirklich geholfen. Also ich hatte trotzdem immer diesen Gedanken, ich muss jetzt aber das und das und das und das machen. Also so viel Fremdbestimmung war das.
Und ich finde, gerade als Selbstständige kann man ja sagen, okay, ich kann das vielleicht so nutzen, dass es mit meinem Zyklus irgendwie besser passt. Ich kann das Wissen um den Zyklus nutzen, um das für mich irgendwie anders zu gestalten. Aber ich kann eben auch sagen, okay, dann gehe ich halt weg. Also wenn ich so ein zyklisches Wesen bin, dass dieses lineare soziale Medien-Ding absolut nicht meins ist, kann ich halt auch rausgehen. Das ist immer auch eine Option.
[Mandy]Und ich finde gerade als Selbstständige ist das doch das Geilste, was wir haben. Ich darf und kann entscheiden und ich möchte manchmal einfach in so selbstständigen Starterinnenrunden, aber auch einfach bei fortgeschrittenen Selbstständigen einfach manchmal reinbrettern und sagen, ey, du kannst entscheiden, du bist dem nicht ausgeliefert. Und das ist ja auch wieder so ein bisschen, sehe ich auch so ein bisschen als Teil meiner Arbeit, es ist so dieses, sich diese Selbstwirksamkeit zurückholen.
Du hast die Kraft, all das zu entscheiden und du hast auch die Möglichkeit, also nimm sie dir. Und ich glaube, das ist noch immer so ein Riesenappell auch an selbstständige Frauen, du entscheidest und nur weil irgendwer sagt, du musst da jeden Tag sein oder nur weil jemand sagt, du musst, du musst, du musst. Sobald das Wort müssen aufkommt, bin ich sowieso so, muss ich wirklich?
Also ich glaube, sobald irgendwer mir erzählt, du musst, dürfen wir das hinterfragen, muss ich wirklich? Oder gibt es auch Alternativen? Und es gibt, das ist ja das Tolle, mich überfordert das manchmal total, aber es ist ja das Tolle, dass wir in unserer Welt die Möglichkeit haben, es gibt tausend Alternativen. Also es gibt auch Alternativen zu Instagram und Co. und es gibt auch zu anderen Sachen Alternativen, wozu ich keine Alternative sehe, ist zyklusorientiert zu arbeiten und zu leben, weil das ist, das hat für mich so Klick gemacht, dass es so in uns verankert und das ist ein Geschenk, was wir mitgegeben haben, wo es sich einfach lohnt, den kennenzulernen, den Zyklus da reinzuspüren. Und das einfach auch immer mehr ins Leben und die Arbeit einfließen zu lassen.
[Alex]Glaubst du, dass soziale Medien Zyklusbeschwerden beispielsweise PMS verstärken können?
[Mandy] Ja, definitiv. Definitiv. Also ich glaube, wenn wir jetzt gerade auch bei emotionaler PMS sind, die sich in, ach du Gott, ich kann sie ja in allem äußern. Das kann sich äußern in, was ich vorhin so ein bisschen beschrieben habe, in dieser Wehleidigkeit, nenne ich es jetzt mal in diesem Wehmut vielleicht auch, oder in diesem Hinterfragen, in dieser Spirale sein, ist das jetzt das Richtige für mich?
Zum Beispiel in dem, wenn ich da jetzt natürlich auf Social Media gehe und sehe, oh, da ist jetzt irgendwie eine Expertin oder eine Coachin, in meinem Fall, oh, da ist jetzt ein Zykluscoachin, ich habe damit ehrlich gesagt überhaupt kein Problem. Ich finde es großartig, wie viele Zyklus-Coachinnen es gibt. Aber keine Ahnung, ich bin vielleicht Autorin und gehe dann auf Social Media und sehe, ach guck mal, mir fällt gerade Caroline Wahl ein, weil ich das Buch gerade 22 Bahnen gelesen habe und denke so, oh guck mal, die ist total erfolgreich mit ihrem Buch und ach man, ich kriege es immer noch nicht geschissen, ich kann davon nicht leben. Das verstärkt ja diese Negativspirale, die wir sowieso schon haben. Und dann zu wissen, okay, das ist am Ende, kann es auftreten von Phase 3, da bin ich sehr anfällig für, natürlich verstärkt es das. Also wenn ich nicht auf Social Media wäre, hätte ich vielleicht diese Gedanken auch, aber könnte ganz anders mit denen umgehen. Vielleicht da nochmal einchecken, die Gedanken hinterfragen, sie überhaupt erstmal wahrzunehmen, ist ja schon ein Riesending.
Natürlich zieht dich Social Media, kann dich da total runterziehen. Gleichzeitig kann sich das natürlich auch, also ich bin ja auch ein Freund von Social Media, dich total nach oben bringen, aber definitiv kann es das auch verstärken, ja.
[Alex]Aber wenn ich gerade so überlege, also... Wenn man PMS hat, ist da ja schon auch so ein kleines Sensibelchen, oder ich zumindest. Und wenn man dann quasi in so ein Setting geht, wo man ja im Grunde sagt, bewerte mich, like mich, das kommt ja noch dazu. Und das macht das wirklich auch herausfordernd, dann das sich nicht so zu Herzen zu nehmen, weil alles im Körper ist so sensibel und fragile und ja.
[Mandy]Es ist halt, ich komme immer wieder zurück, das Taylor-Swift-Beispiel. Ich überstrapaziere das heute ein bisschen. Aber das ist so wie, wenn du, also stell dir vor, du hast drei Stunden auf der Bühne, du bist total fertig, du willst vielleicht nur noch ins Bett oder deinen Boyfriend irgendwo in den USA anrufen. Und dann stellt dich jemand auf die Bühne und sagt, so, jetzt mach mal weiter, wir wollen noch 100 Zugaben. Und das wird mir jetzt aber kacke, dass du jetzt nicht mehr tanzt. Wie, deine Stimme funktioniert jetzt nicht mehr.
Also das ist es ja im Endeffekt, was wir ganz oft mit uns selber machen. Wir zerren uns nochmal raus auf die Bühne und verlangen etwas von uns, wofür wir eigentlich gar nicht mehr fähig sind.
Und deswegen finde ich es auch so, also es ist ganz oft so, wenn Frauen auch mit Beschwerden in der ersten Zyklushälfte zu mir kommen, dann frage ich immer als erstes, wie sieht deine Periode aus? Wie sieht deine Menstruationszeit aus? Ja, so wie immer.
Naja, das ist aber dein Ankerpunkt, in dem du ausruhen darfst, in dem du wieder Kraft tankst, indem du bitte nicht auf der Bühne stehst, wenn möglich. Und selbst wenn du musst, kannst du schauen, wie kann ich mir das so gestalten, dass ich trotzdem diesen Auftankmoment erlebe in der Periode.
Und ich glaube, das ist halt etwas, was sich in uns verändern darf. Da sind wir auch wieder bei Selbstwirksamkeit. Du darfst entscheiden. Und das muss nicht immer gleich einen halben Tag in der Horizontalen sein. Es kann auch einfach mal diese zehn Minuten runterfahren sein. Das kann der Kuschelpulli sein. Alles zu tun, damit du dich wohlfühlst in dem, was du auch tust oder was vielleicht auch getan werden muss manchmal, in dem Fall dann muss. Es gibt ja auch Dinge, du kannst deinen Kindern nicht sagen, so, heute hole ich euch nicht vom Kindergarten ab oder so. Und aber da auch immer wieder bei sich selber einzuchecken.
[Ale]Ja, man muss sich ja für die Tage dann vielleicht nicht noch ein aufwendiges Drei-Gänge-Menü planen, sondern kann halt irgendwas anderes kochen.
[Mandy]Kannst du abgeben oder beim Lieferservice bestellen.
Langfristige Veränderungen durch zyklusbasiertes Arbeiten
[Alex]Du bist ja jetzt schon eine Zeit lang auf zyklusorientiertes Arbeiten spezialisiert und kannst du uns vielleicht so abschließend mal so ein schönes Bild zeigen? Also was passiert langfristig, wenn ich dieses Wissen anwende für mein Leben? Was für eine Erleichterung, was für eine Veränderung kann sich da einstellen?
[Mandy]Ehrlich gesagt bin ich, glaube ich, das beste Beispiel. Ich kann ja noch mal kurz mein Beispiel bringen. Also als ich die Pille abgesetzt habe, so ein Jahr danach, habe ich das erste Mal erst kapiert, was PMS sind, vor allem wie vielfältig die sind. Und ich hatte wirklich sehr, sehr, sehr dunkle PMS-Phasen, vor allem auf emotionaler Ebene. Also ich hatte sehr starke depressive PMS.
Gott, wenn ich da jetzt reingebe, wird es wirklich dunkel. Also es waren wirklich Phasen, in denen ich alles hinterfragt habe. Mein komplettes Leben, meine komplette Selbstständigkeit. Ich hatte körperlich so krasse Schmerzen während der Periode. Das waren wirklich, das waren so diese Tage, an denen ich nicht arbeiten konnte, weil es mir einfach körperlich und mental so schlecht ging. Und als ich angefangen habe, so nach und nach, bei mir ist es echt ein sehr langer Prozess gewesen. Ich habe, glaube ich, so 2017, 18 angefangen, mich damit zu beschäftigen. Auch eher so auf so einer oberflächlichen, wie ich jetzt sagen würde, was nicht schlecht ist. Ich finde, jeder, der sich damit beschäftigt, es ist großartig. Egal auf welcher Ebene, weil ich glaube, es bewirkt so viel. Und damals war das eher noch so ein, okay, ich fange mal so ein bisschen anders zu verstehen, habe mich ein bisschen besser verstanden, habe angefangen, meine Aufgaben danach auszuteilen, bin dann auch in viele Fettnäpfchen getreten.
Habe mich selber wieder unter Druck gesetzt, es muss doch jetzt so sein. Und als ich vor allem diese psychologische Ebene herausgefunden habe und geschaut habe, auch auf psychosomatischer Ebene, was kann hinter meinen auch körperlichen und mentalen Symptomen stehen, Und habe ich halt für mich auch wieder rausgefunden, gerade mit Phase 3, mit der Lutealphase, okay, ich lebe gerade nicht das Leben, was ich gerne leben möchte.
Also da kann ganz oft das Thema Exzentrik auch hinterstehen.
Also traue ich mich, das auszuleben, was ich gerne möchte und habe mich dann sehr stark mit dem Thema Beruf und Berufung auseinandergesetzt und musste immer wieder schmunzeln, weil ich, als ich „Go Girl! Run!“ noch gemacht habe, mich immer so dagegen gewehrt habe. Ich bin jetzt Coachin im Sinne von, ich setze mich doch nicht dahin und rede mit Menschen über ihre Probleme.
Und auch mich, ja, irgendwann hat das für mich nicht mehr gepasst und mich dann getraut habe, das aufzugeben. Es war ein Riesending, „Go Girl! Run!“ aufzugeben und zu sagen, ich mache jetzt was Neues. Also dieser krasse Mutmoment, was mir selber dem Moment gar nicht so bewusst war, weil es so, ich habe immer gemerkt, da irgendwas passt hier nicht. Irgendwas war zu eng und mich dann zu trauen, wirklich frei und radikal zu sagen, ich mache was Neues und das in diesem zyklusorientierten Arbeiten und Leben gefunden zu haben und so viele Menschen damit unterstützen zu können.
Das hat sich bei mir wirklich dann auf allen Ebenen ausgewirkt, wo ich am Anfang noch dachte, ich gehe doch jetzt hier nicht zu Alexandra in den Podcast, stelle mich auf eine Bühne und rede über Periode.
Und ohne Scheiß, das ist das Geilste, was ich in meinem ganzen Leben bisher gemacht habe, weil ich das so liebe, weil ich dafür so brenne.
Und das ist ja auch oft was, was sich Menschen wünschen, die es selbstständig machen. Ich will das machen, wofür ich lebe, wofür ich brenne. Und das fühle ich so in jeder Phase meines Körpers.
Und das führt auch dazu, dass ich mittlerweile ein Business führe, mit dem ich so happy bin, wo ich jeden Tag sehe, das wächst, das entspricht mir, das macht Spaß und ich wachse da immer mehr rein.
Vielleicht ist dann auch das Social-Media-Aufgeben etwas, was dazu gehört. Aber ich glaube, das ist so das, wo das hinführen kann, sich selbst nochmal ganz neu zu entdecken, in allen Facetten und gleichzeitig sich dann auch zu trauen, radikal seinen Weg zu gehen. Und ich habe jeden Tag das Gefühl, ich komme noch mehr bei mir an und ich bin so zufrieden mit allem, was ich tue.
Deswegen würde ich jetzt mal mich selber als Best Case nehmen, wo das hingehen kann. Also von, was mache ich hier, es ist doch alles schlimm und schrecklich, hin zu, geil, ich liebe dieses Leben.
[Alex]Aber sogar wenn es jetzt nicht zu dieser exorbitant tollen Version kommt, es ist ja auch schon eine große Erleichterung, vielleicht im Alltag an einzelnen Tagen eben nicht so erschöpft zu sein und zu wissen, wie kann ich jetzt mit diesen Gedanken, die ich habe, vielleicht anders umgehen. Also selbst diese kleinen Snippets, diese kleinen Erleichterungen sind ja oft schon sehr viel wert.
[Mandy]Überhaupt, also ich kämpfe auch wirklich dafür, dass es nicht mehr normal ist, dass wir so lapidar über PMS reden und sagen, ja, ist halt so oder über Periodenbeschwerden.
Also das verändert sich wirklich, je tiefer wir da reingehen, dass du einfach beschwerdefrei auch größtenteils sein kannst. Also auch das, und wie schon sagst, auch in diesen Kleinigkeiten, sich ganz anders in seinem Zyklus zu fühlen. Ich erlebe auch oft, dass Frauen sagen, ich fühle mich so ausgeliefert.
Das verändert sich, wenn du zyklusbasiert arbeitest. Du fühlst dich seltener ausgeliefert oder gar nicht mehr, weil du einfach dich kennst.
Du weißt, was passiert. Du kannst es einschätzen. Und auch da wieder ist wie alles im Leben und dann kommt, glaube ich, dieser Rundschliff wieder zu Social Media.
Es ist ein Prozess, es dauert. Ich arbeite seit 2017, 2018 zyklusorientiert. Ich würde sagen, in den letzten zwei, drei Jahren hat es bei mir so richtig Klick gemacht und bei Social Media erleben wir halt immer, es geht total schnell, mach diese fünf Schritte und dann bist du da und das ist halt etwas, was ich einfach unglaublich gerne mitgebe.
Es dauert, es ist ein Prozess, aber er lohnt sich und er wird sich den Rest deines Lebens auszahlen, weil wenn du vielleicht die letzten 10, 15, 20 Jahre nicht zyklusbewusst gelebt hast, dann darfst du da ja erstmal reinkommen. Und es wird dir in so vielen Bereichen deines Lebens helfen, auch wenn du in. Ich vertausche mal Prä- und Perimenopause, also in die Wechseljahre kommst und auch die Zeit danach, auch da wird dir das super hilfreich sein und es hilft auch anderen Menschen, um dich herum zu verstehen. Also du merkst schon, ich bin total on fire.
[Alex]Ich glaube, Bedürfnisorientierung ist zu jeder Phase des Lebens eine sehr, sehr gute Idee und egal ob für sich oder mit anderen.
[Mandy]Ja, genau.
[Alex] Ja, Mandy, ich freue mich sehr, dass du da warst, dass wir jetzt wissen, wie wir unsere innere Taylor Swift channeln können. Ein sehr schönes Bild, das ich jetzt definitiv nutzen werde immer. Ja, also vielen, vielen Dank für dein Wissen und deine ganzen Tipps heute. Dankeschön.
[Mandy]Sehr, sehr gerne.
Shownotes
How to Instagram-Sucht besiegen – Interview mit Josianne Hosner von Quittenduft
In dieser Podcast-Folge habe ich Josianne Hosner zu Gast. Josianne ist Zyklusberaterin, Autorin und sie hat vor einigen Jahren Social Media verlassen. Im Interview verrät sie mir, wie es dazu gekommen ist und auf welche Marketingstrategien sie als Selbstständige und Autorin stattdessen setzt.
In dieser Podcast-Folge habe ich Josianne Hosner zu Gast. Josianne ist Zyklusberaterin, Autorin und sie hat vor einigen Jahren Social Media verlassen. Im Interview verrät sie mir, wie es dazu gekommen ist und auf welche Marketingstrategien sie als Selbstständige und Autorin stattdessen setzt.
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Der Einfluss von Social Media
[Alex] Ja, hallo Josianne, du hast in einem Blogartikel auf die Frage, warum du soziale Medien verlässt, geschrieben und ich zitiere jetzt mal:
„Weil ich einen Abdruck im Hirn habe von meinem Handy. Schließe ich am Abend die Augen“, hast du dann weitergeschrieben, „sehe ich das Display immer noch leuchten. Und wenn ich nachts pinkeln gehe, denke ich sofort wieder an mein Handy. Im Halbschlaf formuliere ich Sätze auf Hochdeutsch und sehe Hashtags vor mir, weil ich nicht ohne kann, weil ich abhängig bin.“
Erst einmal finde ich das grandios beschrieben. Also ich glaube, man kann es nicht besser ausdrücken. Und die Frage, die ich beim Lesen dieser Zeilen hatte, war: Wie ist es dann dazu gekommen, dass du einen Abdruck von deinem Handy in deinem Hirn hattest? Was ist da passiert?
[Josianne] Ich denke, das ist so entstanden, dass ich einfach wahnsinnig gerne mit offenen Augen durch die Welt gehe. Ich fotografiere gerne, ich texte gerne und ich liebe mein Business.
Und da hat sich dann einfach durch den ganzen Alltag hindurch, haben sich Bilder und Sätze formuliert in meinem Kopf.
Und das hat sich dann nach einer Weile so entwickelt, dass es direkt so einen Klick gemacht hat von „Das muss auf Instagram“.
Also das war dann nicht mehr losgelöst von, ich habe einfach meine zyklischen Gedanken, ich denke an mein Business, auch wenn ich einen Spaziergang mache, kommen irgendwelche Gedanken zu mir, sondern die waren immer gerade dann nach einer Weile vorgefertigt, in meinem Hirn schon bereit für den nächsten Beitrag, für den nächsten Post. Und das wurde ich nicht mehr los.
[Alex] Wie lange warst du denn auf Social Media? Hast du das von Anfang an genutzt, als du dich selbstständig gemacht hast?
[Josianne] Facebook war ich schon relativ lange. Auch eine riesige Facebook-Gruppe habe ich dort über die Jahre aufgebaut.
Instagram waren es, glaube ich, drei Jahre oder so, drei oder vier Jahre, genau.
Und am Anfang war das nicht so extrem, das ist dann wirklich irgendwie, ich war immer mehr auf diesen Plattformen, habe immer mehr Zeit dort verbracht. Und es hat sich auch so verlagert von, am Anfang lief mein Geschäft mehrheitlich über meine Inbox, über E-Mail und dann so meine Angebote. Und dann hat sich das irgendwie verlagert auf Social Media. Ja, genau.
[Alex] Ich würde gerne noch ein Zitat aus deinem Blogartikel bringen. Die Texte verlinke ich dann natürlich nochmal in den Shownotes. Du schreibst:
„Unser Hirn ist nicht gemacht für so viele Informationen und Inspiration. Es ist zu viel für mich. Ich kann es nicht mehr verarbeiten, nicht mehr aufnehmen und 98% von den Beiträgen, die ich sehe, sind nicht wichtig für mein Leben. Deshalb fühlt es sich an, als hätte ich Schnipsel und Pommes im Kopf.“
Was genau haben denn soziale Medien mit deinem Kopf angerichtet? Kannst du es vielleicht mal beschreiben mit deinen Worten?
Gedanken zur Social-Media-Sucht
[Josianne] Ein riesiges Durcheinander irgendwie, so fühlt sich das an, auch immer noch rückblickend. Also diese Mischung aus so vielen Inputs, so vielen Möglichkeiten, die ich auch sehe, die zu Entscheidungen führen, die ich dann treffen könnte.
Also nur schon: Lese ich etwas zu Ende, mache ich ein Like, kommentiere ich, lese ich Kommentare anderer? Und dann ist einfach wie so, es fühlt sich echt so ein bisschen an, wie so ein Sog aus meinem Hirn entstanden ist von: Ich bin einfach nicht mehr bei mir, ich bin irgendwo bei irgendwelchen Diskussionen oder Anregungen oder Tipps oder was auch immer da geboten wird und ich müsste oder musste so viele Inputs, wie ich gesehen habe, da gehört immer auch gerade eine Entscheidung dazu.
Nur schon die Entscheidung, weiter zu scrollen. Also einfach so, was mache ich damit? Also eigentlich eine komplette Reizüberforderung kombiniert mit einer grossen, grossen Langweile in meinem Hirn.
Also das ist, finde ich, so eine abgefahrene Mischung, auch immer noch, wenn ich zurückdenke. Es ist wie so, es ist so künstlich relevant, was da auf Social Media läuft.
Und ist es wirklich für mich als Person, als Josianne, als Privatperson und auch als Geschäftsperson, ist es wirklich relevant?
Und da hat sich einfach so eine riesige Schere aufgetan von, ich bin ständig und immer drauf, wie ich das auch formuliert habe.
Also ich im Nachhinein oder in dem Moment, wo ich die Entscheidung getroffen habe, da wegzugehen, habe ich es dann zum ersten Mal auch als Sucht definiert.
Diese Mischung aus dieser Sucht und dieser, diesem Gefühl von Distanziertheit hat gar nicht so viel zu tun, doch mit mir. Und das war ein bisschen zu viel für mein Hirn. Das sind zwei Komponenten.
[Alex] Ich finde es immer so spannend, weil so ganz viele Studien zu Social Media, die beschränken sich ja sehr häufig auf junge Menschen.
Und die zeigen dann, dass soziale Medien eben für Junge eine Gefahr für die mentale Gesundheit darstellen können. Aber ich habe es ja auch bei mir gemerkt. Ich meine, ich bin erwachsen, du bist erwachsen und auch auf erwachsene Menschen hat das eben so einen krassen Einfluss.
Als du dann Social Media verlassen hast, du hast gesagt, du hast es das erste Mal als so eine Sucht erkannt. Gab es dann einen bestimmten Anlass oder ist irgendwann so das Fass quasi übergelaufen für dich?
Der Ausstieg aus sozialen Medien
[Josianne] Ja, also ich glaube, es waren schon diese nächtlichen Abdrücke in meinem Kopf. Wirklich so dieses, ich schliesse die Augen am Abend und ich habe einfach immer noch das Handy-Display vor mir.
Und dann ist mir das wirklich mehr und mehr passiert. Und ich konnte wirklich keinen Baum, keine Blume, kein Lichtstrahl im Wald mehr einfach so angucken, ohne den Hashtag dazuzufügen.
Also wirklich eigentlich schrecklich. Ich empfand es als nicht so schrecklich, aber dann kam natürlich meine Zyklusbeobachtung da mit rein.
Ich bin eine Zyklusmentorin und ich bewege mich seit über zehn Jahren ausschliesslich in Kreisen. In Kreisläufen, in Abläufen und habe dann wirklich auch gemerkt, anhand meines eigenen Zyklus, wann liebe ich Social Media, wann bin ich völlig, verknallt in diese Möglichkeiten von der Kommunikation und Mitteilen und wann nervt es mich? Wann triggert es mich? Wann schaffe ich es, diesen Adlerblick einzunehmen und ein bisschen über mein Leben zu kreisen und zu sagen, was mache ich da eigentlich?
Und das war immer so die Woche vor der Menstruation oder auch während der Menstruation. Fand ich die ganze Thematik völlig idiotisch. Und das habe ich dann über mehrere Monate beobachtet. Was macht es mit mir, meinem Zyklus, meinem Zyklus-Ich, mein Verhalten auf Social Media, meine Beziehung dazu?
Und habe dann, ich weiss nicht mehr, wie ich das Buch gefunden habe. Das ist irgendwie zu mir gekommen, ein Buch von Carl Newport. Das heisst Deep Work. Und ich glaube, auf Deutsch ist es ein stilles Arbeiten oder so. Ich habe das Buch gelesen und es war schon nach drei Seiten klar: Okay, soziale Medien sind das Gegenteil von Deep Work.
Und ja, dann einfach auch wieder zurück zu diesem Menstruationszyklus, zu diesen Werten, die ich habe, wie ich Business machen will, und das ist ja dann diese perfide Vermischung, es ist ja dann nicht nur, ich bin ja nicht nur als Businessperson auf den sozialen Medien, sondern auch privat, also diese Vermischung konnte ich irgendwie nicht mehr so handeln.
Ja und dann zusätzlich habe ich noch einen Kurs gemacht bei einer Australierin, Marketing without Social Media, und dann ist es mir echt einfach wie Schuppen von den Augen gefallen.
Dass, ja, sage ich jetzt mal, 95% von meinem Verhalten auf Social Media, wie ich auch meinte, ich mache Business darauf, ist eigentlich nur Bullshit. Hat nicht den Zusammenhang mit meiner Arbeit gehabt.
Ja, also das waren dann so Prozesse, Schritte, irgendwann der Entscheid von: Okay, die Konsequenz heisst, ich gehe weg von Facebook und Instagram.
Und das hat mich echt physisch und psychisch so in Aufregung versetzt. Also es war nicht lustig, dieser Prozess.
Der war irgendwie anstrengend, sehr anstrengend. Und ich habe wirklich auch gedacht, ich betreibe jetzt da einen geschäftlichen Selbstmord. Ich werde nie mehr Kunden haben. Ich werde nie mehr Frauen in meinen Kursen haben, wenn ich von Social Media weggehe. Und weisst du was? Es ist überhaupt gar nichts passiert von dem.
Im Gegenteil. Ja, genau. Aber es war eine lange Vorbereitungsphase. Ich musste mich mit mir auseinandersetzen, mit meinen Werten, mit meinen Wünschen.
Ich brauche Zeit für solche Entscheidungen, sonst falle ich zu schnell hin und her. Wenn ich jetzt einfach gesagt hätte, nach den ersten drei Seiten des Buches, jetzt gehe ich weg, dann wäre ich vielleicht wieder drauf jetzt. Es hat so ein halbes Jahr in mir gedauert Und dann nochmal drei, vier, fünf Monate Kommunikation auf den sozialen Medien.
Und erst dann wirklich so der Stichtag, den ich auch kommuniziert habe. Das muss ich machen manchmal, damit ich Dinge wirklich... Damit die wirklich passieren. Also ich habe meine Community informiert. Bis Ende Juni, ich glaube, das war 2022, bin ich noch auf den sozialen Medien.
Danach schließe ich all meine Accounts und Gruppen. Ich musste das kommunizieren, auch ein bisschen Abschied nehmen, auch ein bisschen zelebrieren. Ja, dann habe ich das gemacht. Keine Sekunde lang bereut.
Warum ein Social-Media-Ausstieg kreativer macht
[Alex] Das ist total witzig, weil ich gerade so viele Punkte wiedererkannt habe bei mir. Also zunächst einmal Deep Work von Cal Newport war auch so einer der Startschüsse für mich, dass ich gedacht habe: Boah, das geht einfach nicht mehr mit sozialen Medien.
Und bei mir hat es auch ziemlich lange gereift. Ich glaube, noch länger als bei dir. Also es ist aber auch, glaube ich, ganz wichtig, also diesen ersten Gedanken zu haben oder dieses Gefühl, vielleicht ist es auch so ein diffuses Gefühl eher, boah, irgendwie passt das nicht für mich. Ich kann zwar noch nicht so richtig das artikulieren oder genau sagen, woran es liegt, aber irgendwie habe ich so ein Gefühl, es ist nicht mehr stimmig. Und ich glaube, es ist total wichtig, dem nachzugehen. Also vielleicht nicht gleich sofort was zu machen, sondern so ein bisschen schwanger mit diesem Gedanken zu gehen und zu gucken, was steckt da vielleicht dahinter.
[Josianne] Ja, genau. Und auch so, das war für mich eine Zeit lang, so eine Parallelwelt dann. Ich wusste schon, ich gehe. Ich wusste, das bleibt nicht für immer. Und dann zwischendurch immer wieder mal kleinere Panikattacken von, was mache ich dann? Wie handle ich mein Business? Woher kommen meine Kunden? Und habe aber gleichzeitig auch mit diesen Büchern, die ich gelesen habe oder mit diesem Kurs, den ich gemacht habe, gemerkt, es war wie so ein...
Ich litt unter einem Marketingmuskelschwund. Also es war wie so, das Einzige, was mir in den Sinn kam, war auf Instagram zu posten, was ich anbiete, meine Angebote, oder?
Und es war so, hey, die Welt, die hat sich schon lange, also schon viel länger ohne Social Media gedreht. Und es war bis vor ganz kurzem möglich, auch gut zu geschäften, auch gute Umsätze zu machen oder auch sich irgendwelche Selbstständigkeiten, Wünsche zu erfüllen, ohne Social Media. Und das ist vielleicht auch ein bisschen so meine, ich habe es ein bisschen noch eine rebellische Ader, die dann stärker hervorgekommen ist von, also das muss doch möglich sein für mich. Ich bin doch schlau genug, um mein Business nach meinen Regeln aufzustellen und zu gestalten.
[Alex] Ich glaube, diese rebellische Ader, die ist gar nicht schlecht dafür. Und ich finde auch, das macht kreativer.
Also wenn man sich so ein bisschen begrenzt, das kennt vielleicht die eine oder andere auch vom Kochen. Also wenn ich nur noch drei Zutaten habe und denke, oh Gott, ich habe einen leeren Kühlschrank, da habe ich meistens die besten Ideen, was ich damit machen kann, wenn ich mich so begrenzen muss.
Es ist so ähnlich, wie wenn: Ich steige aus Social Media aus und dann kann ich erst mal versuchen, kreativ zu werden. Ja, okay, was mache ich denn dann? Also jetzt kann ich vielleicht nicht auf Instagram sagen, dass es das und das bei mir gibt. Okay, was kann ich stattdessen machen?
Also ich finde, das hat halt nicht nur Nachteile, sondern man kann dadurch auch wirklich kreativer werden in der Art, wie man kommuniziert.
[Josianne] Ja, und mich dünkt es, meine Augen sind wie offener seither wieder, dass ich, wenn ich diese Möglichkeit nicht mehr habe, einfach konstant, täglich, stündlich, minütlich rauszuhauen, was ich will.
Also ich überlege viel besser, wie ich mein Marketing gestalte.
Und das ist jetzt nicht so spektakulär, mein Marketing. Also das sind so guten alten, bewährten Sachen wie mein Newsletter. Das ist so das Hauptmarketing-Tool, das ich verwende.
Gleichzeitig ist es aber auch meine große Leidenschaft, diese Newsletter zu schreiben. Also ich liebe es. Und das ist ja auch so ein Ding. Ich weiss nicht so genau, ich müsste mich wieder anders orientieren oder erfinden, wenn ich jetzt nicht gerne schreiben würde. Aber auch da würde ich Wege finden. Aber Social-Media-Marketing ist zu einfach und ganz, ganz ehrlich zu wenig gewinnbringend.
Auch wenn mein Business absolut nicht nur auf Zahlen und Fakten und Einkommen basiert. Aber es ist einfach so viel Aufwand und so viel von meiner Hirnkapazität und von mir als Person. Und ich bin nicht sicher, ob ich wirklich, wirklich jemals Einkommen generiert habe auf Social Media.
Auch wenn mir nachher all diese Social-Media-Coaches gesagt haben, ja eben, du stärkst die Beziehung, die Bindung, du positionierst dich.
Aber weisst du, wenn mein Hirn dann einfach abstellt bei solchen Aussagen und ich finde, das ist so öde, das kann ich auch auf andere Arten machen. Ja, also es ist auch eine Herausforderung, jetzt zu schauen, wie ich mein Marketing betreibe, was ich mache, wie ich es mache. Aber ja, den Buchtitel von Cal Newport, dieses Deep Work, das ist schon für mich so zu einem festen Wert geworden. Ich will qualitär was Gutes machen und ich will keine Schnipsel mehr raushauen. Könnte ich als Hobby betreiben, aber nicht als Marketingmaßnahme für meine Firma.
Zum Umgang mit Entzugserscheinungen
[Alex] Wir werden gleich nochmal auch darauf zu sprechen kommen, was du jetzt für dein Marketing stattdessen machst. Ich würde jetzt nochmal gerne zu diesem Social-Media-Ausstieg fragen.
Also du hast gesagt, du hast das zum ersten Mal so als Sucht definiert. Hattest du dann auch Entzugserscheinungen? Wie ging es dir denn dann, als du dann wirklich soziale Medien verlassen hast?
Also ich hatte zum Beispiel dieses klassische, ich nehme mein Handy und gucke und will irgendwas öffnen, aber merke, da ist ja gar nichts mehr. Hattest du das auch?
[Josianne] Ja, da bin ich ein bisschen in die Falle getappt. Und da habe ich nachher im Anschluss so viele News konsumiert wie noch nie. Ich musste bei den Händen was machen am Handy. Und genau, das ist so ein bisschen, und da arbeite ich ehrlich gesagt auch noch daran, dass mein News-Konsum sich mehr reduziert oder dass ich wenigstens solche Art News konsumiere, die auch ein bisschen in Richtung Deep Information gehen und nicht diese Fast Food News. Genau.
Ja, aber diese Entzugserscheinungen, die waren real, die sind real.
Veränderungen im Alltag ohne Social Media
Aber die Benefits waren halt schon auch schön. Also diese Entspannung im Hirn, die sich dann irgendwann einstellte, diese Ruhe im Kopf, die tat mir schon gut. Und weißt du, das Krasse ist, ich würde jetzt mal sagen, wenn ich ganz, ganz ehrlich bin, meine Handyzeit hat sich nicht mega fest reduziert.
Und das hat mich am Anfang genervt, das hat mich gestört, Weil das war auch so ein bisschen die große Hoffnung, einfach weniger Zeit am Handy zu verbringen.
Aber dann habe ich das mal ein bisschen auch analysiert, was ich denn mache am Handy. Und ich habe viel mehr Austausch mit meinen Freundinnen und meiner Familie. Also wirklich Zeiten, wo ich auf meinem Social-Media-Time im Austausch war mit fremden Menschen.
Auch wenn man den Instagram-Handle kennt, es waren fremde Menschen, habe ich zum Teil schon vor dem Frühstück schon ausgetauscht mit Leuten, Nachrichten beantwortet, Kommentare beantwortet und das vermisse ich keine Sekunde.
Man kann mir eine E-Mail schreiben und dann gibt es auch eine schöne Antwort. Aber man kann sich diese Satzfetzen in meine Richtung werfen, die zum Teil ziemlich auf eine Thematik oder Problematik hinzeigten, die man nicht mit zwei Sätzen beantworten kann.
Ja, und seither bin ich einfach wirklich viel mehr im Austausch mit den Menschen, die ich im echten Leben auch kenne und gerne mag.
Genau, also von dem her ist immer noch viel Handyzeit natürlich auch die ganze Familienorganisation läuft ja da auch darüber und, ja, aber ich würde sagen, die Ruhe in meinem Hirn ist größtenteils zurückgekehrt.
[Alex] Ich habe damals dasselbe gemerkt, dass ich also angefangen habe, Nachrichten zu lesen wie blöde.
Und damals war ja auch, hat Corona angefangen, dann der Krieg. Also es gab immer irgendwas zu lesen. Und dann habe ich es tatsächlich so gemacht, dass ich meinen E-Reader aufs Handy gepackt habe. Das bedeutet, immer wenn ich das Handy geschnappt habe, habe ich den zumindest in meinem Buch weitergelesen. Und da habe ich mir eingebildet, das war so ein bisschen in Richtung Deep Work oder halt einfach längere Inhalte, qualitativ hochwertigere Inhalte.
Also vielleicht so als Idee für Leute, die das kennen und überlegen: Was kann ich denn stattdessen auf meinem Handy machen, wenn ich das schon so automatisch greife? So ein Buch lesen könnte so ein Zwischenschritt sein, um vielleicht mal davon so wegzukommen.
Weil ich meine Nachrichten so letzten Endes ja auch Dopamin. Ich öffne die App und lese irgendwas Neues und mein Hirn denkt, yay, und schüttet Dopamin aus. Und das kann man so ein bisschen umgehen, indem man sich vielleicht dazu trainiert, was zu lesen und dann so ein bisschen wegkommt davon.
[Josianne] Ja, und krass finde ich schon auch. Also es sind so Langzeitwirkungen. In der wirklich intensivsten Social-Media-Zeit war meine Konzentrationsfähigkeit echt reduziert.
Also da konnte ich einfach nicht mehr als fünf, vielleicht zehn Minuten am Stück wirklich, wirklich eintauchen, ohne nach dem Handy zu greifen. Und das hält sich noch ein bisschen hartnäckig. Es ist wirklich besser geworden.
Also ich kann, ich schreibe jetzt auch in meinem zweiten Buch, ich kann lange Zeit schreiben, aber da ist immer noch dieser Mechanismus drin von, ich stehe auf, ich laufe vom PC weg, ich strecke mich, ich mache mir eine Tasse Tee und ich greife auf meinem Handy.
Und das ist schon, das sage ich, diese perfide Vermischung von, Wie gesagt, die gesamte Familienorganisation, die da auch drauf ist. Ich habe einen fast erwachsenen Sohn, der am anderen Ende der Schweiz wohnt. Es ist wie so eine Mischung von, doch, ich muss schon, ich denke es, ich weiss nicht, ob ich muss, ich meine, ich muss schon kurz nachgucken, was läuft, was los ist. Ob mich jemand gesucht hat. Ja, und das nervt mich immer noch.
Handyabhängigkeit, auch durch viele alltägliche Dinge wie Zug fahren, Ticket lösen. Und dann hast du das Ding einfach in der Hand. Also da bin ich schon noch so ein bisschen allergisch gegen mein Verhalten.
Also es nervt mich, es ärgert mich und ich weiss da nicht so genau, was mach ich damit. Und ich verbringe auch ganz, ganz viel Zeit in der Natur draussen. Wir haben zum Glück, sage ich, und nur schon so eine Aussage ist doch einfach absolut schräg, wir haben zum Glück grosse Teile mit Funklöchern im Wald.
Und ich bin froh darum. Und das zu äussern, das ist irgendwie so komisch. Ich bin froh um Funklöcher, damit ich nicht immer verwenden kann. Ja, finde ich kein schöner Aspekt von unserer Digitalisierung oder von meiner Digitalisierung damit.
Reaktionen auf den Social-Media-Ausstieg
[Alex] Wie hat denn dein privates oder berufliches Umfeld auf deinen Ausstieg reagiert? Konnten Sie es nachvollziehen oder hat es Sie überrascht? Was haben Sie gesagt?
[Josianne] Also in meinem privaten Umfeld gab es wirklich so ein bisschen die Einteilung von Freundinnen und Freunden, die auch selbstständig sind, die einfach total viele Fragen hatten zu diesem, wie machst du denn jetzt Marketing?
Der private Teil, mein Mann, meine Eltern, meine Geschwister, die waren alle so, whatever. Also das war so. Das ist ja keine große Sache. Von dem her, da gab es ein bisschen eine Einteilung.
Im beruflichen Kontext, also was am härtesten für mich war, Ich hatte eine Facebook-Gruppe, eine Zyklus-Gruppe mit fast 3000 Frauen drin. Und diese Gruppe, das war, also ich wage das fast nicht zu sagen, aber das war für viele so etwas wie ein neuer Heimatort.
Und das ist so krass. Also da habe ich Dutzende, wenn nicht Hunderte Nachrichten gekriegt von, hey, mach das nicht, tu uns das nicht an. Das ist der einzige Ort, wo wir so in diesem Safe Space austauschen können. Und das war für mich so die grosse Knacknuss.
Hat dann auch wieder viel mit meinen Werten zu tun. Oder vielleicht auch ein bisschen einem illusorischen Idealbild, das ich von der Welt habe, und gesagt habe, es kann nicht sein, dass meine Facebook-Gruppe dein einziger Safe Space ist.
Dann kümmere dich bitte, bitte, bitte in deinem Freundeskreis oder in einem neuen Freundeskreis oder einem Frauenkreis oder irgendwie um diese Art von Beziehungen. Also da habe ich wie so ein, für mich, das war eine harte Entscheidung, aber so einen Schritt zurück von, ich habe die Energie wahrscheinlich oder den Fokus nicht, um das noch länger zur Verfügung zu stellen. Für mich war das nämlich Zeit und auch Geld, das zu unterhalten. Ja, aber das war schwierig für mich.
[Alex] Hast du denn inzwischen eine Möglichkeit gefunden, deine Community auch weiter aufzubauen oder ist das jetzt ganz weg?
[Josianne] Ja, ich habe sowas zwischendurch gemacht und da haben mich am Anfang ein paar auch ausgelacht deswegen. Und zwar habe ich dann nach meinem Ausstieg analysiert, was ich persönlich vermisse.
Also jetzt abgesehen von Dopamin und Sucht und so, sondern einfach gibt es noch einen schönen Aspekt, den ich vermisse. Und dieser schöne Aspekt war für mich tatsächlich, ich fotografiere unheimlich gerne. Also es ist für mich so ein Leidenschaft/Hobby, auch ab und zu einen Fotokurs gemacht. Und ich bin ziemlich gut darin, meine Zyklusgedanken in kurze Texte zu fassen.
Das habe ich schon mit ganz viel Feedback gemerkt, das stösst auf sehr grosse Resonanz, wenn ich meine Zykluseinblicke in meinen persönlichen Alltag mitteile. Das rührt etwas an in anderen. Oh ja, stimmt, Zyklus und genau, wie ist es gerade bei mir und wie geht es mir gerade und so.
Und dann habe ich für mich eine Zwischenlösung gefunden, wo, wie gesagt, die waren mir am Anfang auch so fast ein bisschen peinlich. Ich weiss noch nicht so genau, warum, aber vielleicht, weil ich eben so konsequent war. Und dann habe ich einen Telegram-Kanal eröffnet, weil mir jemand gesagt hat, dass man da so eine Einstellung machen kann, dass es eben wirklich nur ein Kanal ist, keine Gruppe.
Und ich habe diesen Kanal von der ersten Sekunde an so eingestellt, dass ich darauf Fotos posten kann. Es kann niemand reagieren, es kann niemand kommentieren, man kann nicht mal liken, man kann einfach gar nichts.
Man kann das einfach lesen, man kann mich nicht kontaktieren, gar nichts. Und das war für mich nachher so diese Zwischenwelt von... Ich weiss, dass ich einen Mehrwert bringen kann und ich gleichzeitig noch ein Bedürfnis von mir erfülle.
Mit diesen Fotos, mit diesen schönen, ja zum Teil auch radikal ehrlichen, aber auch poetischen Texten, dass ich das noch schicken kann. Und die Leute lieben es.
Habe aber am Anfang E-Mails erhalten, die mir sagten, hey, das ist voll doof, was du da machst. Ich kann nicht kommentieren. Ich kann nicht sagen, wie schön und berührend ich das fand. Und ich war so, ja, das ist voll okay für mich, dass du das machen kannst. Finde es doch einfach berührend und schön und nützlich.
Ist okay, muss es mir nicht mitteilen.
Genau, also das ist das Ding. Aber ich glaube, es zählt nicht als Community, würde ich jetzt mal sagen.
[Alex] Ja, ich glaube, es gibt so unterschiedliche Meinungen. In meinem Buch zum Beispiel habe ich Telegram auch als möglichen Social-Media-Kanal, aber es ist, glaube ich, immer eine Definitionssache. Aber hast du den immer noch? Also hat sich das bewährt? Hast du den Telegram-Kanal immer noch?
[Josianne] Ja, der wächst. Und der ist easy. Und für mich, also das ist der größte Benefit für mich, für mich gibt es nie einen Grund, auf Telegram zu gehen, ausser ich mache einen neuen Beitrag.
Also ich kann auf Telegram nichts checken, nichts nachschauen, ob jemand reagiert hat.
[Alex:] Ob es neue Likes gibt oder Kommentare gibt …
[Josianne] Es ist eine ganz, ganz ruhige Sache in meinem Kopf.
Und das ist für mich ja auch vor allem wichtig. Ich will Ruhe da oben. Und ich brauche Ruhe, damit ich kreieren kann. Genau. Aber ein [unverständlich] habe ich nicht. Ein Austausch-Gruppen- Dingsgefäß habe ich nicht mehr.
[Alex] Du hast schon gesagt, du hast auch einen Newsletter, den du nutzt. Kannst du uns mal so mitnehmen? Was du als Online-Unternehmerin für Strategien nutzt, wenn du nicht mehr auf Social Media unterwegs bist?
[Josianne] Also wirklich Newsletter. Das ist mein Hauptkanal, mein Haupttool. Und ich habe gar keine andere.
[Alex] Du hast einen Blog aber noch.
[Josianne] Ja, stimmt. Vielleicht weiss ich gar nicht, was ich alles habe. Das stimmt.
Aber der Blog ist so etwas, wo ich nicht so, also da könnte ich noch ein bisschen regelmässiger was machen damit. Da bin ich nicht so konsequent wie mit dem Newsletter.
Wie gesagt, diesen Newsletter zu schreiben, das ist mein Highlight meiner Arbeit, also ich liebe das, Punkt. Da gehen mir die Themen nie aus, da könnte ich für die nächsten 10 Jahre easy Content machen, also das liebe ich einfach.
Ich sage ziemlich oft ja, wenn es um solche Vernetzungen geht, wie jetzt mit dir, mit Podcasts oder bei einem Online-Kongress mitzumachen. Da werde ich auch sehr oft angefragt. Ja, das sind sicher noch Dinge, die ich mache.
Dann merke ich, dass mein Buch, Back to the Roots, das ist ein ziemlich gutes, nachhaltiges Marketing-Instrument auch. Hätte ich nicht gedacht. Also da habe ich das große Glück, dass ich schon jetzt in der vierten Auflage bin, und es läuft immer noch.
Ja, das ist sehr schön. Das hätte ich nicht gedacht. Also dass ein Buch wirklich auch einen maßgeblichen Anteil hat an Marketing für meine Firma. Ja, genau.
[Alex] Das heißt, die Menschen lesen dein Buch und dann kommen sie zu dir auf die Website …
[Josianne] Tragen sich in meine Newsletter ein. Und genau, und buchen dann Angebote, die ich mache. Und meine Angebote, die bestanden bis vor ganz kurzem mehrheitlich aus Onlinekursen, mehrwöchigen Onlinekursen.
Jetzt seit ungefähr zwei Jahren, seit meine kleineren Kinder etwas grösser sind, mache ich auch vermehrt wieder Vorträge. Ich habe viele Anfragen auch so von, es kommt jetzt immer mehr von Teams, Schulungen für Teams, Zykluswissen für Firmen. Das macht auch mega Spass.
Und im Moment habe ich so eine Zwischenphase von, ich schreibe ein zweites Buch. Ich merke, ich kann nicht unbedingt gut dranbleiben und schreiben, während ich nebendran einen Kurs nach dem anderen noch anbiete. Das ist zu wenig Zeit.
Ich arbeite 40 Prozent, mein Mann 60, wir homeschoolen die Kinder. Also ich muss mega, mega bedacht sein, auch mit meiner Zeit, wenn ich die aufteile. Genau.
Und jetzt in diesem Jahr steht der Fokus echt auf dem zweiten Buch. Aber das wird dann nachher wieder kommen mit Onlinekursen und Webinaren. Die passen auch zu meinem Energie-Level. Es gibt Menschen, die sind mit mehr Energie ausgestattet als ich. Und von dem her muss ich da auch immer ein gutes Auge drauf haben, wie viel ich unter meinen Hut bringen kann.
[Alex] Jetzt hast du schon so oft das Thema Zyklus angesprochen. Kannst du vielleicht für die Menschen, die noch gar nicht so richtig wissen, worum es da genau geht, mal ganz kurz sagen, worum es beim zyklischen Leben und Arbeiten vielleicht geht?
[Josianne] Also menstruierende Menschen haben einen Menstruationszyklus. Lebensgrundlage aller Menschen, also alle unsere Mütter, ausschließlich alle, hatten einen Menstruationszyklus, sonst gäbe es uns nicht.
Und, ich finde es einfach ein spannender Fakt im Sinne von, auch wenn morgen niemand mehr diesen Zyklus hätte, es gäbe keine weiteren Menschen. Also schon mal eine ganz schöne Sache, unsere Lebensgrundlage, dieser Zyklus.
Er hat einfach einen schlechten Ruf. Wir sind vor allem bekannt mit den Themen wie Menstruationsschmerzen und PMS. Das sind so ein bisschen die Downsides vom Zyklus.
Und meine Leidenschaft ist es, diesen Zyklus so zu beleuchten, dass wir aus diesen vier Zyklusphasen, die wir monatlich durchleben, die uns durchfließen, dass wir aus jeder Zyklusphase das Beste herauspicken.
Das sind einfach verschiedene Qualitäten, die wir zum Vorschein bringen, je nach Zyklusphase. Soll ich es ganz kurz, ich kann es ganz, ganz kurz umreißen? Wenn du willst.
[Alex] Ja, bitte, bitte.
[Josianne] [unverständlich] innerer Winter und das ist so die Ruhephase, Rückzug. Nachher kommt die Energie wieder zurück nach der Menstruation. Östrogen steigt und das ist so dieses Aufblühen, dieses Fühler ausstrecken und zu gucken, was da draussen los ist. Da folgt nachher der innere Sommer, ist biologisch auch die fruchtbare Zeit, Einsprungzeit und ist die Zeit im Zyklus, wo wir sehr gesellschaftsfähig sind, sehr viel Energie haben, kompatibel sind mit allem, was da abgeht. Danach folgt der innere Herbst. In der Natur fallen da die Blätter. Es ist wieder die Zeit für den Rückzug. Und es ist so die verhasste Zeit im Menstruationszyklus.
Drachentage, ganz viele Frauen sind da, ja, finden sich da nicht toll, verstehen sich nicht, wissen nicht, was los ist, streiten viel, sind aggressiv, weinerlich, traurig, alles ist zu viel.
Und meine Aufgabe oder wie gesagt auch meine Leidenschaft ist es, da ein bisschen Licht ins Dunkle zu bringen, weil jede dieser Phasen hat auch Qualitäten und gerade auch im Arbeitsleben und natürlich auch in der Familie mit den Kindern und so, aber wirklich auch im Arbeitsleben.
Also ich weiss genau ein bisschen, was ich wann mache, wann mir was leicht fällt. Es gibt super Zeitpunkte, um Buchhaltung zu machen. Es gibt super Zeitpunkte, um zu netzwerken. Und dass ich das so ein bisschen im Einklang mit meinem Zyklus gestalte.
Und vor allem ganz wichtig, dass ich auch weiss, wie ich mir schaue, selbst fürsorge, wenn von außen ja einfach auch Termine oder Umstände gegeben sind. Fast noch wichtiger.
Also es ist jetzt nicht nur, ich schiebe alles perfekt an meinem perfekten Zykluszeitpunkt, sondern die Welt dreht sich ja einfach weiter, egal wo ich bin in meinem Zyklus. Und wie gucke ich mir, wie schaue ich mir, damit am Ende des Tages immer noch eine schöne Portion Lebensfreude oder Humor übrig bleibt.
[Alex] Nun sind ja soziale Medien gerade nicht zyklisch. Also eigentlich verlangen die ja jeden Tag dasselbe von uns. Wir sollen präsent sein und uns zeigen. Und wie du schon gesagt hast, es gibt halt Phasen, da will man sich vielleicht gar nicht zeigen, da ist eher Rückzug angesagt. Und wie siehst du dann so den Zusammenhang oder die Herausforderung von Social Media und Menstruationszyklus? Was hast du da beobachtet?
[Josianne] Also für mich ist Social Media wirklich der Inbegriff von diesem besser, dichter, schneller, höher, fordernder, immer präsent sein. Also linearer geht es nicht.
Ich finde persönlich, es tut nicht gut, es tut auch den Männern nicht gut, aber gerade im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus habe ich schon stark bemerkt wie, eben da gibt es Phasen, da fällt es so leicht etwas zu posten, diese Videos zu machen, dieses Herumgetänzeln bei den Reels und es ist noch ein bisschen lustig, ein bisschen amüsant und so. Und dann gibt es aber auch immer wieder Zeiten, wo ja, wo das schwerfällt und wo dann auch, wenn dir etwas schwerfällt, und in diesem Zusammenhang jetzt, wenn es dir schwerfällt, dich zu präsentieren, dich zu zeigen, braucht es auch immer mehr Strom. Und je nachdem, wo ich bin im Zyklus, ist das wie eine andere Geschichte. Und es laugt einfach mehr aus, wenn wir uns für Social Media derart verbiegen, damit es für Social Media stimmt.
Also für mich ist es wirklich so dieser Inbegriff von entweder lieferst du ab, entweder leistest du oder du fliegst raus aus dem System. Du spiegst da raus. Wenn du dich nicht an die Social-Media-Regeln hältst, dann bist du nicht mehr wichtig für Social Media. Dann bist du nicht beachtet oder wirst gestraft oder was auch immer. Und das ist für mich ein No-Go auch mit der Brille von diesen zyklischen Werten. Also ist eine Person, die eine Pause macht, nichts mehr wert? Ist eine Person, die Ruhe braucht, faul? Nein, ist sie nicht. Sie ist nun nicht immer gleich konstant leistungsfähig.
Und das führt zu ganz vielen großen Problemen in unserer Gesellschaft. Die ganzen Zahlen von Erschöpfungsdepressionen und all diesen psychischen Thematiken, die nehmen Jahr für Jahr zu. Und mich dünkt, dass Social Media einen nicht kleinen Anteil daran hat.
[Alex] Das heißt, würdest du sagen, so als Mensch mit Menstruationszyklus ist es fast nicht möglich, Social Media dann so achtsam für sich zu nutzen? Oder meinst du, es gibt eine Möglichkeit, das ein bisschen zyklischer für sich zu nutzen?
[Josianne] Ich denke, man kann da sicher mit sich selber eine Art Deal aushandeln, im Sinne von, hey, ich bin präsent, ich bin live, ich bin connected, ich bin da, wenn es im Einklang ist mit meinen eigenen Bedürfnissen, wenn ich das lustig finde, wenn ich Ideen habe, wenn es sprudelt.
Aber mein Deal wäre in einem solchen Ding, und das habe ich auch so gelebt, als ich noch drauf war, ich verbiege mich nicht, weil mein Kopf denkt, aber heute muss ich dann noch etwas posten. Heute muss ich noch ein Output liefern.
Wenn das nicht aus mir herauskommt, dann lasse ich es bleiben und natürlich, das könnte man auch überbrücken, also man kann ja auf Social Media Dinge vorbereiten, man kann sich zurückziehen, man muss nicht das Gesicht den ganzen Tag in die Kamera halten.
Aber zyklisch gesehen kann man das in dem Sinne nutzen auch von einem inneren Frühling, das haben so viele Frauen da explodieren die Ideen. Also Brainstorming im inneren Frühling oder einfach ganz, ganz viele neue Ideen, alles notieren, alles.
Ja, und da kann man das im inneren Herbst oder im inneren Winter auch verwenden, wenn nichts aus mir herauskommt, weil ich will gar nicht da draussen sein. Ich will im Wald am Feuer sitzen, ob in echt oder als Sinnbild. Da kann man sich schon auch lieb sein, indem man ein bisschen schlau ist und ein bisschen ehrlich ist. Und nicht nur auf diese Gewohnheit oder aus Druck auf dieses Mitmachen reagiert.
[Alex] Also ich finde schon, dieses Wissen um diese Zyklusphasen kann einem enorm helfen, einfach auch liebevoller zu sich zu sein und zu wissen, okay, mir fällt das jetzt schwer, mich zu präsentieren auf Social Media.
Dann begegne ich mir eher mit Verständnis als mit Disziplin und Druck. Ich meine, das kann ja schon ein Riesengewinn sein für so einen Arbeitsalltag.
[Josianne] Und auch das Abgrenzen, weißt du?
Also da gibt es Zyklusphasen, gerade so kurz vor der Menstruation, während der Menstruation, da siehst du Dinge auf Social Media, die dich triggern oder traurig machen.
Und da ist die Haut einfach nicht so dick. Und also das habe ich schon auch gemerkt, wenn da irgendwie lieblose Kommentare oder gar Angriffe ich habe das wenig erlebt, aber du bekommst es ja mit, was bei anderen auch abgeht oder wenn du das einfach mitliest oder so. Ja, dass ich das echt, echt schlecht ertragen habe und nur schon das zu wissen von aha, es ist nicht dass mit mir irgendetwas nicht stimmt und ich bin gerade so dünnhäutig oder nahe am Wasser gebaut oder aggressiv oder was auch immer, sondern okay, wo bin ich denn in meinem Zyklus? Kann es einen Zusammenhang haben und bin ich dafür verantwortlich und ja, ich bin es für diesen Abstand und zu sagen, hey, meine mentale Gesundheit ist, weiss Gott, millionenmal wichtiger als die Gesundheit von Social Media, wie es den Firmen geht, die das anbieten, diese Apps. Me first.
Da hilft mir das Zyklische wahnsinnig fest, einfach auch um ein bisschen diese Beobachtungsposition einzunehmen und zu sagen, okay, bin ich ehrlich mit mir selber, bin ich smart, bin ich schlau, bin ich mir selber nahe und ich bin mir tatsächlich näher, seit ich nicht mehr auf Social Media bin.
[Alex] Ich habe auch für mich das mittlerweile zum Lebensmotto gemacht, muss ich sagen. Also: Was keine Pause kennt, ist nicht von Dauer.
Das ist ja dieses Zitat von Ovid und ich finde, dass es einfach so wahr. Das zeigt sich immer wieder. Wenn meine Marketingstrategie voraussetzt, dass ich jeden Tag über meine Grenzen gehe, dann werde ich es einfach nicht lange durchhalten.
Aber wenn meine Marketingstrategie Pausen mitdenkt und Auszeiten mitdenkt und Rückzug mitdenkt, dann werde ich es vermutlich auch über die nächsten Jahre gut aushalten können.
Und ich glaube, das ist so der Grund, warum Social Media für mich nicht funktioniert hat und dann vielleicht für dich nicht funktioniert hat. Und vielleicht erkennt sich da ja jemand auch wieder und denkt jetzt, okay, ich bin vielleicht nicht ganz so ein Alien, wie ich immer dachte.
[Josianne] Genau, ganz genau.
[Alex] Abschließende Frage, wenn jetzt jemand ebenfalls überlegt, vielleicht Social Media zu verlassen, auch als Selbstständige, auch als Online-Unternehmerin, gibt es so von deinen Erfahrungen einen Tipp, den du mitgeben könntest? Was hättest du denn vorher gewusst vielleicht?
[Josianne] Hm. Mit welchen Menschen, dass ich austauschen kann, um diesen Marketingmuskel wieder ein bisschen mehr zu trainieren.
Also das war für mich echt so eine, auch ein bisschen eine mühsame Suche, sage ich jetzt mal. Also auch eine spannende Suche, aber so, was mache ich denn jetzt? Ich fühlte mich so ein bisschen verloren von, oh, jetzt fällt Social Media weg, jetzt werde ich vergessen.
Und da hätte ich mir gewünscht, wirklich ein bisschen mehr Futter zu haben, auch für meine Selbstständigkeit, wo ich so wie Referenz gehen kann oder nachlesen kann, jetzt in deinem Buch, wenn das schon zwei, drei Jahre vorher erschienen wäre, wäre es eine Bibel gewesen für, okay, was mache ich denn jetzt? Was mache ich denn jetzt? Genau. Also von dem her, wenn jemand so einen Ausstieg andenkt, ja, vielleicht wirklich diese Erfahrung, vielleicht ist es kein Tipp, vielleicht ist es einfach diese Erfahrung von, selbstverständlich kann Business gut weitergeführt werden ohne Social Media.
Und man darf oder soll sich den Austausch suchen, sich informieren, alles drüber lesen und dann seine ganz eigene Form auch finden von Marketing, die auch Freude macht. Wenn es Freude macht, ist es auch nachhaltiger.
[Alex] Ja. Ja, das sind auch schöne Abschlussworte. Josianne, ich danke dir herzlich, dass du heute hier warst und deine Geschichte erzählt hast. Ich fand es total spannend. Und übrigens, die Blogartikel, die ich erwähnt habe, die sind ganz, ganz witzig zu lesen teilweise. Also großer Lesetipp von mir.
Die verlinke ich dann natürlich in den Shownotes. Und ja, ich sage vielen, vielen Dank und freue mich. Vielleicht in zwei, drei Jahren kannst du ja mal wieder erzählen, wie es bei dir in der Zwischenzeit so gelaufen ist. Ich würde mich freuen.
[Josianne] Das würde ich sehr gerne machen. Ich danke dir, Alex.
Shownotes
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