Social-Media-frei
Der Podcast für Marketing ohne Likes, Reels & Selfies
Worum geht’s?
In diesem Podcast nehme ich soziale Medien kritisch unter die Lupe und spreche darüber, wie Selbstständige online sichtbar werden können, ohne ständig ihr Frühstück auf Insta zu posten.
Es geht um „immergrüne“ Marketingstrategien und darum, wie Selbstständige entspannt und nachhaltig ihre Produkte oder Dienstleistungen verkaufen.
Dauergeposte und Dauerhustle nicht nötig!
KLINGT GUT?
Hier kannst du den Podcast abonnieren
Sowie in jeder anderen Podcast-App deines Vertrauens
SEO und Squarespace-Websites: Interview mit Victoria Weber
Wenn wir über Social-Media-freies Marketing reden, ist natürlich das Thema SEO nicht weit. Und genau darüber möchte ich in dieser Podcastfolge mit Squarespace-Expertin Victoria Weber sprechen. Ganz konkret wird es darum gehen, wie Suchmaschinenoptimierung mit Squarespace-Websites funktioniert.
Wenn wir über Social-Media-freies Marketing reden, ist natürlich das Thema SEO nicht weit. Und genau darüber werde ich heute mit Squarespace-Expertin Victoria Weber sprechen. Ganz konkret wird es darum gehen, wie Suchmaschinenoptimierung mit Squarespace-Websites funktioniert.
Folge anhören:
Transkript lesen
Wie rankst du für dein Thema „Squarespace“ so weit oben?
[Alex] Ja, hallo Victoria. Mein Eindruck ist, egal was ich zu Squarespace google, deine Website ist meist auf der ersten Seite und ziemlich weit oben in den Suchergebnissen. Und neulich habe ich gedacht, so: Ha, Victoria ist gar nicht so weit oben. Und dann war das deine Agenturseite. Also eins von den beiden ist es. Und jetzt so die erste Frage, wie machst du das? Hast du ein Geheimrezept oder was ist da los bei dir?
[Victoria] Ja, das ist eine gute Frage. Also das Gute ist schon mal: Ziel erreicht. Ich hatte tatsächlich genau das vor, dass ich halt so einen Nischenbereich sozusagen abdecken wollte von sämtlichen Perspektiven. Und deswegen hat mein Blog zu diesem Thema inzwischen, ich glaube, bald 300 Artikel oder so, wo aber noch nicht die 400 Ideen drin sind, die ich noch auf der Liste habe. Also, da kommen, glaube ich, noch mehr.
Aber zurück zu deiner Frage. Also, es ist so, dass ich relativ früh, als ich angefangen habe, mich mit diesem Webdesign-Thema zu beschäftigen, auch als ich gewusst habe, okay, ich spezialisiere mich auf das Tool Squarespace, was viele ja immer nicht kennen. Das ist eine Alternative zu WordPress. Das heißt, nicht selbst gehostet, sondern dass man das halt so schön bei einem Anbieter hat. Und früher hat man das Baukastensystem genannt. Heute würde ich es eher so einen Editor nennen, sozusagen. Und dann habe ich einfach gesagt: Okay, ich habe so viel zu dem Thema zu sagen. Ich schreibe zu allem, was ich denke, was ich weiß und so weiter, Blogposts.
Und am Anfang war das noch so relativ unstrukturiert und strategielos. Und dann habe ich aber irgendwann angefangen, mich mit diesem SEO-Thema zu beschäftigen. SEO – Suchmaschinenoptimierung, also: Wie komme ich bei Google nach oben? Wie liefere ich Texte, die die Leute auch gerne lesen wollen? Und dann hatte ich wirklich so zum Ziel, egal was man sucht, ich möchte da erscheinen. Und es hat ein bisschen gedauert, aber jetzt bin ich relativ gut aufgestellt.
Wie lange dauert es, bis man mit SEO Erfolge sieht?
[Alex] Wie lange hat es denn gedauert? Und du sagst, es hat ein bisschen gedauert?
[Victoria] Also es ist so, wenn man mit einer ganz neuen Website anfängt und eine neue Domain hat und so weiter, dann ist es ja bei Google ganz oft so, dass man erstmal so ein bisschen, ich nenne das „Street Credibility“ aufbauen muss.
Das heißt, man muss im Prinzip erstmal beweisen: Okay, kann man was? Und da geht es darum, natürlich auch externe Links zu sammeln und so weiter. Und ganz, ganz am Anfang hat einfach alles, was ich gemacht habe, ich glaube so, ich habe mir damals vorgenommen, nach sechs Monaten den ersten Kunden quasi in Anführungszeichen passiv über den Blog zu akquirieren. Es hat, glaube ich, acht oder so gedauert. Ich habe das dann großzügig so runtergerundet und gesagt: Ja, ja, das hat geklappt.
Aber es war nicht so von heute auf morgen.
Und das ist, glaube ich, zum Beispiel ein Unterschied zu so schnellen Medien wie jetzt beispielsweise Instagram, wo man theoretisch schon schneller auch gefunden werden kann, weil man ja zumindest schon mal da ist. Man kann überall kommentieren und keine Ahnung.
Und mir war aber gleich von Anfang an bewusst, ich bin in meiner damaligen Lage auch mit so kleinen Kindern und so wusste ich: Boah, ich kann jetzt nicht schön in irgendwelche Kameras die ganze Zeit Storys machen oder so. Ganz oft habe ich dann einfach so verranzt, mitten in der Nacht Artikel geschrieben. Und das hat ganz gut dazu gepasst.
Und ich hatte halt von Anfang an wirklich auch diesen Gedanken, dass ich langfristig da, erscheinen möchte. Und deswegen bin ich am Ende auch bei Suchmaschinenoptimierung, also quasi Bloggen gelandet, weil ich einfach wusste, dass es am Anfang einen Sack Arbeit ist und dann aber das Ergebnis hält sich einfach über Jahre statt Tage. Und das fand ich sehr angenehm.
Sind Squarespace und SEO eine gute Kombi?
[Alex] Du hast es schon angesprochen, du bist ja quasi auf Squarespace spezialisiert. Das heißt, SEO und Squarespace sind eine gute Kombi? Weil man hört ja manchmal so ein bisschen das Gegenteil, aber das ist nicht der Fall?
[Victoria] Ja, also das ist so immer eine Sache. Es ist natürlich so, dass man, also wenn man jetzt gerade so eine WordPress-Website hat, was vielleicht auch viele haben, die hier zuhören, da kann man einfach, dadurch, dass es ein selbst gehostetes System ist, kann man halt in 100% aller Bereiche eingreifen.
Aber das machen die meisten Leute eh nicht, weil die meisten Leute halt keine Programmierer sind. Und bei Squarespace oder auch anderen nicht selbst gehosteten Tools ist es natürlich so, dass die Anbieter auch Teile sozusagen ein bisschen blockieren, also man kommt nicht in jeden Bereich, in jeden Code-Bereich der Website rein.
Und das heißt, in der Theorie, wenn man wirklich 100% in alles eingreifen will, dann ist das nicht möglich, aber für, ich sag mal, 80-90% aller Leute, die ich kenne, reicht das komplett und die meisten sind sowieso schlecht damit beraten, sich jetzt in irgendwelchen hoch quasi konkurrierenden Nischen zu schlagen sozusagen.
Das heißt, wenn ich jetzt ein SEO-Berater bin, der unter SEO-Beratern noch die letzten 3,2 Milliprozent oder sowas rausholen muss, dann würde ich sagen: Okay, müsste man jetzt vielleicht so ein Tool nehmen.
Aber alle Leute, mit denen ich zu tun habe, für die reicht das vollkommen.
Und also bei mir ist da auch kein Abbruch in Sicht sozusagen.
Und ich habe es auch gerade, können wir vielleicht später noch drüber reden, jetzt haben wir auch gerade so eine neue Website im Gange und das funktioniert eins zu eins genauso wie vor vier Jahren.
Also es ist nicht so, dass es eine alte Technik oder eine alte Taktik oder sowas ist.
[Alex] Ja genau, das wollte ich auch nochmal sagen, weil: Du hast ja nicht nur diese eine Website, du hast ja auch noch ein Schmuck-Design-Business und eine Agentur und jetzt einen neuen Podcast oder das ist nicht mal allzu neu, aber auch relativ frisch. Das heißt, und natürlich auch viele Kundinnen von deiner Agentur. Das heißt, du hast viele Daten, auf die du zurückgreifen kannst und sagen kannst, Squarespace und SEO ist kein Widerspruch.
[Victoria] Genau. Also da sind immer alle ein bisschen geschockt. Ich habe auch sehr, sehr viele Domains. Also ich glaube, andere Leute kaufen sich irgendwie, keine Ahnung, Parfüm oder Handtaschen. Ich kaufe Domains.
Das ist meine Guilty Pleasure. Und genau, ich habe einen Podcast, der heißt Creator Way. Da geht es darum, also Creator im Sinne nicht von Influencern, sondern einfach Leute, die sich mit so Content-Businesses quasi was aufbauen.
Das sind alle möglichen von LinkedIn-Menschen bis zu dir. Du warst da auch schon zu Gast. Und da habe ich von Anfang an überlegt: So, hm, wie machen wir das? Und ich habe beschlossen, dem Ding eine komplett eigene Website zu geben.
Das ist halt jetzt ein eigener Blog, ein eigenes Content-Format sozusagen und einen eigenen Newsletter.
Und das heißt, da haben wir zum Beispiel, das ist ganz interessant, da habe ich vor ein paar Wochen noch einen Vortrag drüber gehalten, da haben wir mal einfach analysiert, was da so passiert.
Und da war es zum Beispiel so, da haben wir das erste, mindestens das erste halbe Jahr ungefähr, einfach nur pro Woche zweimal die Shownotes des Podcasts draufgesetzt und sonst eigentlich nicht viel gemacht.
Und dann sieht man halt auch einfach, da passiert nicht viel.
Und dann, sobald wir eben angefangen haben zu sagen: Okay, jetzt ist es ein SEO-Projekt, jetzt machen wir da mal Sachen drauf, die auch für Google relevant sind, obwohl wir ja vorher zweimal pro Woche Content theoretisch draufgesetzt haben, hat es halt nichts gebracht. Und dann, als wir gesagt haben, so jetzt kommt da was Ordentliches drauf, in Anführungszeichen, was auch für SEO optimiert ist, jetzt geht das Ding eben hoch.
Und gerade letzte Woche haben wir jetzt so die ersten Tage, wo, ich weiß gar nicht, ob es von 60 Klicks pro Tag ist, ist es dann auf 130.
Ich hoffe jetzt, dass ich nichts falsch erzähle, müsste ich gleich nochmal nachgucken.
Aber, also jetzt merkt man halt so die Ergebnisse.
Aber das ist eigentlich so relativ einheitlich bei allen Projekten, wo ich bis jetzt drin war. Wenn man eine neue Domain hat, wenn man sich dann dran setzt, dass es ein halbes Jahr schon dauert, bis man merkt: jetzt passiert richtig was.
Und ein halbes Jahr, glaube ich, ist für viele Leute halt schon unangenehm lange.
Es dauert, bis SEO Ergebnisse bringt – Was können wir in der Zwischenzeit machen?
[Alex] Ja, es ist ja dann auch immer die Frage, was macht man in der Zwischenzeit? Wie war das denn bei dir, als du dann angefangen hast? Du wusstest, du willst jetzt eher auf dieses Langfristige. Also du hast ja mal das Beispiel gebracht: Nudeln versus Avocado.
[Victoria] Du hast die gemerkt?
[Alex] Ich habe sie gemerkt, weil ich das so witzig fand. Und was machst du dann, wenn du halt die ganze Zeit Nudeln hast?
[Victoria] Also ganz am Anfang in meinem Webdesign-Bereich habe ich tatsächlich auch Leute kalt angeschrieben. Aber ich habe das nicht so gemacht, wie das alle kennen, so in den DMs, so: Hey, hast du noch Kapazitäten frei?
Sondern ich habe halt in meinen Augen seriös und ansprechend und halt personalisiert die Leute gefragt, so: Hey, hier das und das. Und habe so tatsächlich die ersten Kunden bekommen.
Weil man kann ja nicht ein halbes Jahr lang von Luft und Liebe dann, also ich musste ja irgendwie die ersten Aufträge bekommen.
Und dann habe ich eben geguckt, im Webdesign-Bereich, wer könnte eine Website gebrauchen, habe denen so ein personalisiertes Ding geschickt, aber auch nicht irgendwie den gleichen Text an 20.000 Leute, sondern ich habe es halt so gemacht.
Und da habe ich relativ schnell auch dann die erste bekommen.
Ich glaube, das war, boah, ich weiß gar nicht, in welchem Jahr.
Aber das hat geklappt. Und irgendwann hat sich das dann eben so langsam abgelöst.
Also das heißt, ich habe dann immer, ich würde wahrscheinlich heutzutage noch, wenn ich irgendjemanden coolen sehe und denke so, hey, cool, würde ich tatsächlich, auch wenn wir eigentlich ausgebucht sind, den weiterhin wahrscheinlich schreiben. Ich finde das auch nicht negativ. Ich finde es eigentlich nur negativ, wenn man das quasi auf so eine Spam-artige Art macht, da kriege ich auch selber sehr viel.
[Alex] Das finde ich auch witzig, weil so habe ich tatsächlich auch meine zweite virtuelle Assistentin bekommen. Die hat sich dann quasi initiativ bei mir beworben mit so einer ganz witzigen Mail. Und ich fand das überhaupt nicht spammy. Ich fand das voll witzig. Ich habe mich voll amüsiert und mich voll gefreut. Und dann haben wir voll lang zusammengearbeitet auch. Ich glaube, das unterschätzt man. Also, dass man einfach auch gar nicht so dieses klassische Social-Media-Marketing braucht oder was auch immer, sondern halt einfach Kontakte zu Menschen sind immer noch super wichtig, egal, was wir machen.
[Victoria] Ja, und man tut sich also, ich kriege dadurch, du hast ja eben erwähnt, ich habe jetzt einige Projekte am Laufen, wir kriegen pro Tag so viel Zeug angespült, auch E-Mails, das ist der Wahnsinn. Und wie krass man sich schon hervortut, wenn man einfach eine ordentliche Anrede schreibt für einen personalisierten, also im Prinzip der Standard einer E-Mail.
Eine personalisierte Anrede, ein ordentlicher Rechtschreibfehler-freier Text, wie selten das allein schon ist.
Also tatsächlich bei dem Volumen, was trotzdem reinkommt, da kann man sich schon echt hervorheben, wenn man einfach eine nette E-Mail schreibt.
Und die Leute, die ordentlich schreiben und eine ordentliche Anfrage schicken, die kriegen auch immer eine Antwort. Also zumindest bei mir ist das so.
[Alex] Ich habe auch manchmal so Mails, da merkt man, dass halt so gecopyt und pastet wurde. Also dass die Formatierung dann ganz anders ist in den verschiedenen Teilen. Und dann denke ich schon, Mann, Mann, Mann. Also genau, deswegen wie du sagst, einfach nur minimale Mühe sich geben und dann reicht es auch oft, dass man dann einfach eine Antwort bekommt.
[Victoria] Ja, ganz kurz dazu noch, das habe ich nämlich gerade auch gehabt, weil wir haben natürlich auch jetzt inzwischen so ein bisschen Standardantworten, die wir machen und ich habe aber jetzt auch die Auflage gegeben, auch meinen quasi Kollegen, dass die immer, wenn die mit Copy-Paste-Sachen arbeiten, dass sie es erst in ein externes Dokument kopieren und dann das einfügen, damit die Formatierung halt gleich bleibt, weil es spricht ja nichts gegen Copy-Paste, wenn man das nur so ein bisschen anpasst. Also, aber da muss man halt so ein bisschen. Aber das ist ein Nebenthema.
Hat Squarespace Vorteile gegenüber WordPress, was SEO angeht?
[Alex] Genau. Aber wir waren ja beim Thema SEO und Squarespace und vielleicht mal andersrum gefragt. Also Squarespace ist jetzt nicht schädlich für SEO, aber es ist vielleicht auch gut? Also gibt es auch Vorteile gegenüber WordPress?
[Victoria] Also ich bin so der große Squarespace-Anhänger sozusagen, weil ich einfach festgestellt habe, dass der Unterschied ganz oft einfach auch darin besteht, dass man da Bock drauf hat.
Das heißt, es bringt mir nicht so viel, wenn ich theoretisch alles könnte, aber es so kompliziert ist, dass ich es nicht mache.
Das heißt, selbst wenn man jetzt argumentiert, Squarespace ist vielleicht nur 95 Prozent so hyperoptimiert wie andere Tools und auch ein paar Millisekunden besser, wenn aber das Tool so einfach aufgebaut ist, dass ich mich dafür selber reinbewege und das auch regelmäßig mache ... Dann macht es das für mich um ein zehnfaches wett, weil ich glaube, dass die allermeisten Leute gerade im SEO-Bereich eigentlich gar nicht das Problem haben, diese Hyperoptimierung, wo man im sehr fortgeschrittenen Bereich ist, sondern überhaupt erstmal: Ich veröffentliche Content, ich gucke mir die Sachen an und so weiter und ich glaube, dass da Squarespace eine Riesenhürde rausgenommen hat, auch was das gesamte Website, also auch so Unterseiten und so weiter angeht.
Ich bin der Meinung, wenn man halt eine Website hat oder auch so ein Online-Unternehmer ist, dann muss man halt eine Idee haben und zack, innerhalb von zwei Sekunden theoretisch sich hinsetzen können, die Seite aufmachen und sagen: Ich mache jetzt eine neue Landingpage. Ich mache ein neues Produkt und so weiter.
Und ich kenne halt sehr, sehr viele Leute, und das soll jetzt auch nichts gegen WordPress sein, wer damit gut klarkommt, alles easy, aber wer nicht damit klarkommt, ich habe sehr oft gesehen, dass Leute einfach Sachen verschoben haben und gesagt haben: Boah Mist, ich will eigentlich, aber wenn ich das mache, dann zerschießt sich bei mir alles oder ich muss erstjemanden fragen, der mir dann das und das programmiert.
Und diese Langsamkeit kann man meiner Meinung nach in so einem Business überhaupt nicht gebrauchen und das ist eigentlich so der einzige Vorteil, den man gegenüber großen Unternehmen oder auch größeren Unternehmen hat, die sind halt langsam und normalerweise sind wir halt sehr schnell und sehr wendiger als so kleiner Player.
Und wenn man sich diesen Vorteil halt nimmt, dachte ich immer ein bisschen so: Oh.
Und das war halt für mich persönlich so dieser Aufhänger, wo ich, ich glaube 2017 habe ich das erste Mal so ein Squarespace-Ding gebaut und ich war einfach nur so baff, weil ich dachte so: Kann das so einfach gewesen sein?
Weil davor hatte ich auch immer mit anderen Tools, es war alles kompliziert, hat lange gedauert, viele Updates, das Typische. Und dann ging es halt zum ersten Mal super einfach und ich war dann fast so ein bisschen misstrauisch, so: Wo ist der Haken?
Und ich habe für mich bis jetzt keinen SEO-Haken gesehen. Ich weiß aber, wenn man in den letzten Prozenti-Optimierungsstückchen ist, dass man dann wahrscheinlich auf jeden Fall, wenn man perfekt das ausprogrammiert und so weiter, natürlich noch ein bisschen schneller rausholen kann.
Aber ansonsten würde ich sagen, dass ich persönlich da bis jetzt überhaupt gar keine Einbußen oder irgendwas hatte.
Im Gegenteil, ich habe sogar Seiten, die die ranken vor, keine Ahnung, chip.de und bild.de und was weiß ich, weil Google netterweise auch immer mehr in Richtung Content geht.
Also die letzten Millisekunden habe ich im Gefühl, ist gerade bei so Anfragen, wo die Leute wirklich was tiefgehend wissen wollen und auch ein bisschen Meinung wollen, gar nicht mehr so krass.
Wie kommst du auf Ideen für SEO-Artikel?
[Alex] Mhm. Ich höre auch oft von SEO-Beraterinnen, und das ist auch meine Erfahrung, die These, dass es bei SEO eigentlich auch viel weniger um das Technische geht, als vielmehr darum, die Suchintention zu verstehen.
Also, wenn ich verstehe „Das wollen die Leute lesen, wenn sie das und das suchen“, habe ich eigentlich schon die halbe Miete.
Und deswegen, glaube ich, kann man immer diese technischen Sachen auch eher so am Anfang so ein bisschen nach hinten schieben und einfach gucken, dass man die Keywords und die Suchintention richtig kriegt. Und, genau. Genau. Aber da können wir ja schon vielleicht in die SEO-Strategie gehen. Also ein bisschen allgemeiner über SEO reden, jetzt ein bisschen like von Squarespace.
Du hast das schon am Anfang angesprochen, dass du 300 Texte veröffentlicht hast und irgendwie 400 Ideen hast oder sowas. Und tatsächlich, ich habe mir vor dem Interview überlegt: Wen kenne ich, der oder die so viele Texte bei sich veröffentlicht?
Und da fällt mir kaum jemand ein, also Online-Unternehmer*in. Und deswegen: Also wie kommst du auf diese ganzen Ideen, wenn du sagst, du hast noch 400 in petto? Also wie machst du das?
[Victoria] Okay, also ich muss noch dazu sagen, das muss ja auch der Transparenz halber gesagt werden, im letzten Jahr oder in den letzten anderthalb Jahren habe ich nicht mehr alle Artikel selbergeschrieben.
Aber ich glaube, so mindestens bis 200 oder ungefähr so, glaube ich, habe ich die immer noch alle selber geschrieben.
Das heißt, heutzutage ist es so, ich habe ab diesem Jahr zum Beispiel angefangen, auch YouTube-Videos zu machen.
Und weil ich es nicht schaffe, alles selber dann zu texten, Es ist auch oft so, dass aus den YouTube-Videos dann zum Beispiel wieder Texte gemacht werden oder so.
Nichtsdestotrotz, wenn ich die Zeit hätte, würde ich weiterhin so viel raushauen, weil die Ideen, da habe ich tatsächlich irgendwie keine Grenze.
Also ich habe, das ist auch oft so, ich habe einen SEO-Kurs, da buchen mich manchmal Leute, weil sie einfach nur 30 Ideen wollen oder so.
Also das ist gar kein Problem. Und am Anfang ging es aber vor allem bei mir darum, dass ich geguckt habe, okay, was sind denn so Fragen, die vor allem auch Kunden mich gefragt haben in diesem quasi Nischenbereich.
Und ich habe dann zum Beispiel ein paar der allerersten Artikel habe ich einfach so gemacht, dass ich überlegt habe: Okay, wenn ich den Leuten die Antwort per E-Mail schreibe, kann ich die nicht einfach noch verlängern, mit Bildern ausstatten, also mit Screenshots, und das als Blogartikel machen.
Das heißt, wer jetzt zum Beispiel sitzt und zuhört und sagt, boah, ich habe irgendwie so keine Ideen, der erste Fundgrubenbereich ist eigentlich immer erst so: Was fragen einen Kunden? Was fragen einen Leute im Erstgespräch? Was sind so typische Bedenken der Leute und sowas?
Und das muss eigentlich noch nicht mal erstmal so super SEO-optimiert sein, aber dass man einfach schon mal so reinkommt und sagt, okay, ich veröffentliche jetzt nicht nur noch für mein E-Mail-Ding, sondern auch für die Welt sozusagen.
Und das habe ich zum Beispiel relativ früh auch gemacht. Ich hatte mal mal einen Monat, wo ich jeden Tag einen Blogpost geschrieben habe. Das war so eine Challenge.
Und da habe ich nicht lange Artikel geschafft. Und da habe ich halt zum Beispiel einfach solche Kurzdinger gemacht, wo ich gesagt habe, okay, ich nehme mir jetzt einfach mal die 30 Fragen vor, die ich am meisten bekomme.
Und dann gibt es eine ausführliche oder mittelausführliche Antwort darauf.
Wie finde ich die richtigen Keywords für SEO?
Und das war so der erste Punkt. Und der zweite ist, dass ich glaube, dass ganz viele Leute, gerade so im Expertenbereich, sehr viel anfangen, mit Keywords zu hantieren, die sehr weit hinten liegen.
Also dort, wo die Leute schon sehr viel Info haben müssen. In meinem Fall wäre das zum Beispiel Squarespace-Webdesign.
Da muss man schon wissen, dass man Squarespace will. Da muss man schon wissen, dass man jemanden möchte, der das für einen erledigt.
Das heißt, da sind schon fünf quasi Stufen abgedeckt, bis man zu diesem Keyword kommt.
Aber gerade, wenn man ein bisschen weiter zurückgeht und auf so Symptomartikel geht, also ich nenne das so Symptomartikel, dann kommt man oft viel weiter.
Das heißt, wenn jetzt zum Beispiel, also bei mir landen ganz oft in den Kursen so Leute, die machen so irgendwelche speziellen, zum Beispiel ein spezielles Coaching für XYZ, was so einen ganz besonderen Namen hat.
Und dann sagen sie: Ja, ich möchte für dieses Suchwort gefunden werden.
Und dann sage ich: Ja, aber dieses Suchwort sucht halt keiner.
Und dann geht man zum Beispiel nochmal drei Schritte zurück und guckt: Okay, was sind denn so Symptome, die das Problem beschreiben?
Also wenn wir jetzt zum Beispiel, jetzt brauche ich mal kurz ein plakatives Beispiel, Schlafberatung oder sowas, da könnte man jetzt argumentieren, okay, „Schlafcoach“ würde vielleicht schon jemand suchen, aber da würde man dann zum Beispiel zurückgehen und sagen, wonach suchen die Leute?
Ich kann abends nicht einschlafen oder mitten in der Nacht aufwachen, Albträume, solche Geschichten.
Das heißt, man würde dann einfach nochmal drei Schritte zurückgehen und ich glaube, das ist eine Sache, wenn man da erstmal anfängt, dann ist in meiner Welt da kein Deckel für.
[Alex] Dann tanzt man quasi vor sich hin, weil du sagst, drei Schritte zurückgehen.
Genau, ich finde auch gerade, weil du jetzt Coaches erwähnt hast, kann ich auch nur bestätigen, dass die Menschen, die zu mir kommen und Coaches sind, sich extrem schwer damit tun, tatsächlich Keywords zu finden, weil sie, glaube ich, auch so, ich sag mal so, die großen Fragen des Lebens abhandeln, ja, und dann halt sehr schnell auch so bei großen allgemeinen Plätzen sind, sowas wie, keine Ahnung, Prokrastination oder Perfektion, aber das Problem ist ja auch, wer sucht denn schon danach? Also vielleicht, aber da gibt es ja auch viel Konkurrenz dann zu so großen allgemeinen Themen.
Das heißt, wie schaffe ich das denn als Coach, so ein bisschen konkreter zu werden? Wie gehe ich diese Schritte dann genau zurück?
[Victoria] Also was ich ganz oft mache, und das ist für diejenigen eigentlich, glaube ich, relevant, die schon mal mit so einem Keyword-Tool gearbeitet haben, ist, dass man also durchaus auch beiso großen Sachen erstmal anfängt, dass man so einfach eingibt und schaut: Okay, dieses Keyword.
Und dann sehen die allermeisten Leute, das ist Sachen für Fortgeschrittene, also große Ein-Wort- oder Zwei-Wort-Keywords mit viel Volumen, die sind meistens sehr heiß umkämpft. Das heißt, da ist meistens wenig zu holen als Einsteiger oder Anfänger.
Aber meistens ist es so, dass viele Keyword-Tools einem dann auch so Unterfragen ausspucken, wo man dann zum Beispiel sagt, okay, Perfektionismus, da gibt es dann zum Beispiel irgendwelche die kleinen Neben-Subthemen, die für dich selber jetzt vielleicht nicht so super spannend sind, aber die doch einen Teil des Themas abdecken.
Und das ist auch eine Sache, die ich auch immer den Leuten quasi sage, dass man erst diese kleinen, wenig umkämpften Subthemen abgrast, weil die großen Themen, die sind viel schwieriger.
Also direktes Beispiel, bei mir war es auch so, ich wollte natürlich gerne für das Wort Squarespace ranken. Ist mir auch gelungen – nach ungefähr drei Jahren bin ich jetzt relativ, ziemlich weit oben. Aber das hat drei Jahre gedauert.
Aber wofür habe ich zuerst gerankt? Keine Ahnung, Cookie-Banner bei Squarespace oder Schriften bei Squarespace oder keine Ahnung, einfach so ganz kleine Unterthemen, die super spezifisch sind und wo die Leute dachten: Ah ja, krass, dass da überhaupt jemand drüber geschrieben hat.
Und das alles hat dafür gesorgt, dass Google nach und nach verstanden hat: Ah ja, okay, die reden den ganzen Tag über Squarespace, dann sollten wir vielleicht langsam mal deren Haupt-Squarespace-Artikel auch hochschieben, weil die scheint ja davon Ahnung zu haben.
Und deswegen darf man auch, glaube ich, nicht so daran verzweifeln, dass man so die ganz großen Fragen oder die ganz kleinen Enddinger, sondern in der Mitte ist meiner Meinung nach der ganz, ganz große Raum.
Und ich mache oft so Keyword-Sessions mit Leuten und dann bin ich immer wieder total amazed, wenn ich sehe, da ist alles grün. Also in meinem Bereich ist leider oft oft viel sehr, sehr rot.
Aber es gibt wirklich im deutschsprachigen Raum in dieser Mitte sehr, sehr, sehr viel Platz, immer noch heutzutage.
Wie komme ich von Keywords zum SEO-Text?
[Alex] Kannst du uns dann mal so mitnehmen in den Vorgang? Du hast jetzt eine Idee für einen Artikel, du hast vielleicht ein Keyword und was passiert dann? Was sind dann so deine Schritte oder was empfiehlst du dann deinen Kund*innen?
[Victoria] Also ich gucke immer erst quasi so gesunder Menschenverstand, was würde ich jetzt selber dazu denken und was würde ich dazu sagen wollen, also quasi meine Perspektive.
Und dann empfehle ich immer zu gucken, wenn man jetzt diesen Suchbegriff eingibt, entweder in einem Tool oder direkt bei Google, zu schauen, was sind denn so die Top-10-Ergebnisse, weil Google liefert einem normalerweise auf dem Silbertablett, was gewünscht wird.
Und du hast eben diese Suchintention angesprochen. Wenn ich jetzt zum Beispiel einen Nike-Schuh google, dann will ich den wahrscheinlich kaufen oder will eine Übersicht von günstigen Nike-Schuhen oder sowas haben. Das heißt, das ist so eine Suche, wo ganz klar ein Kauf dahinter ist.
Was das Problem ist bei zumindest meinen Kunden, ist, dass die immer direkten Kauf vermuten und direkt immer ihre Verkaufsseiten sozusagen promoten wollen.
Das aber gerade in diesem Bereich, wo es um Inhalt geht, auch so Wissen und so weiter, ist in ganz, ganz vielen Fällen einfach Informationen gewünscht, dass man zum Beispiel sagt, man liefert Informationen und das findet man aber relativ einfach raus, indem man einfach die Keywords bei Google eingibt und dann guckt: Was sind die Top-10-Ergebnisse? Sind das Listen? Sind das Anleitungen? Sind das vielleicht sogar YouTube-Videos? Sind das Verkaufsseiten, wo Online-Shops ihre Sachen präsentieren? Sind das Wikipedia-Artikel? Und dann bekommt man einen relativ guten Eindruck, was denn eigentlich der Mensch will, der das sucht.
Das heißt, wenn zum Beispiel jetzt bei diesem Schuhbeispiel: Es bringt jetzt nichts, wenn ich einen Fachartikel über Schuhe schreibe, wenn jemand, der Schuhe sucht, eigentlich nur die Dinger kaufen will.
Das heißt, das ist im Prinzip was, was auch viele blöd finden und auch manchmal nicht wahrhaben wollen. Dass man halt, wenn man für quasi, also wenn man SEO-optimierte Sachen schreibt, dann schreibt man nicht nur noch das, was einem ungefähr quasi in den Kram passt, sondern man guckt halt wirklich, was wollen die Leute und wie nennen die das auch.
Und das kann auch oft bedeuten, dass man dann Sachen angreifen muss, die halt ein bisschen schwieriger sind.
Also in meinem Bereich ist es zum Beispiel so, dass viele Leute heutzutage noch „Homepage“ sagen, aber in Wirklichkeit ist die Homepage nur die Startseite und das heißt eigentlich „Website“, aber nicht mit EI, sondern mit I und dann weiter und so weiter.
[Alex] Danke, danke, danke. Da habe ich sogar einen Artikel darüber, über dieses Thema.
[Victoria] Ja, genau. Und das sind einfach so Sachen, da muss man halt einfach auch mal gucken, auf welches Sprachniveau möchte ich mich quasi begeben und wie möchte ich die Sachen ansprechen.
Und zu deinem Ding eben zurück mit diesen auch gerade Coaches, die sich schwer tun. Ganz viele haben so große Probleme, aus deren Fachjargon rauszukommen.
[Alex] Ja.
Und das ist im Prinzip immer die Frage, mit welchen Leuten, was sind meine Kunden? Und wenn wir jetzt zum Beispiel über SEO reden, gehen wir jetzt davon aus, dass deine Hörer das wissen.
Aber ich habe so viele Leute in der wahren Welt, wenn ich SEO sage, dann gucken die mich an und sagen. Was? SEO? Was? Und ich so, oh, nochmal drei Schritte zurück.
Das heißt, wenn ich zum Beispiel jetzt jemanden überzeugen wollen würde, SEO zu starten, der jetzt nicht in diesem Online-Thema so bewandert ist, dann müsste ich erstmal sagen: Guckmal hier bei Google, da gibt es so Ergebnisse. Wie kommt man in diesen Ergebnissen hoch? Und da rede ich nicht von Ranken und von Suchintentionen und Zeugs, sondern da fange ich halt auf einer ganz anderen Sprachebene an.
Und ganz oft sind die Leute, die so „expertig“ sind, viel zu sehr in diesen Fachausdrücken und auch Fachlösungen und so weiter und vergessen total, dass deren Kunden eigentlich gar keine Ahnung haben.
Das Einzige, was jemand weiß, der zum Beispiel zu so einem Schlafcoach geht und sich noch nicht damit beschäftigt hat, ist: Ja Mist, ich wache jede Nacht auf oder ich liege nachts wach und meine Gedanken kreisen oder was auch immer.
Und die sagen ja nicht, oh, ich habe eine Reduktion meiner Schlafvolatilität und mein RM-Movement ist nicht.
Also so sind viele von den Texten, die ich dann sehe in diesem Fachjargon und die Leute, die wollen eigentlich nur wissen so, ey, ich will schlafen. Alter, wie kriege ich das hin?
Tool-Tipps für SEO
[Alex] Ja, das ist auf jeden Fall ein wichtiges Thema.
Also Sprache anpassen an den Sprachgebrauch der Menschen, die man erreichen will.
Hast du denn noch so ein, zwei Tool-Tipps, weil du meintest, Du guckst jetzt irgendwie in einem SEO-Tool und da ist es rot oder grün oder was auch immer. Also was nutzt du da für Tools?
[Victoria] Also früher habe ich ganz viel Ubersuggest benutzt. Das ist so ein Tool von Neil Patel, heißt der. Das hatte früher richtig viel auch gratis zugänglich. Inzwischen wird das immer mehr runtergeschraubt. Und für mein bezahltes Tool bin ich inzwischen bei Keyword Finder von Mangools.
Und das finde ich ist eigentlich so sehr cool, weil es eine nette Oberfläche hat.
Und auch unter diesen ganzen Tools, da gibt es unendlich teure, finde ich noch relativ erschwinglich. ist, deswegen ist das so mein Favorit aktuell.
Ich finde aber, dass Ubersuggest trotzdem noch ein bisschen besser ist für so relativ nahe Synonyme, also wenn man in einem Bereich ganz viel Verschiedenes abdecken will, finde ich Ubersuggest besser.
Keyword Finder ist eher so besser für den groben Überblick, würde ich sagen. Aber das ist so mein Go-to-Tool.
[Alex] Nutzt du KI bisher?
[Victoria] Also ja, am Anfang haben wir da mega viel mit experimentiert. Wie gesagt, ich sage jetzt wir, weil ich inzwischen wirklich nicht mehr alles nur noch allein mache, aber gerade für so Übersichten oder auch alternativen Titeln oder „Schreibe mir nocheinen besseren SEO-Titel von drei“ oder sowas, finde ich es ganz gut.
Ich habe aber festgestellt, dass der einzige Weg ist, die Artikel besser zu machen als die anderen oder auch relevanter zu machen, am Ende der persönliche Touch. Das heißt, es ist eigentlich ein Hilfstool, aber kein Schreibtool für mich slash uns.
Es kann auch sein, dass da jetzt Leute zuhören, die sagen: Ah, du hast noch nicht den richtigen Prompt.
Und ich habe tatsächlich jetzt ein Tool gefunden, was ich ganz spannend finde, wo ich aber noch nicht sicher bin, ob ich das empfehlen kann.
Deswegen nenne ich jetzt mal nicht den Titel, weil ich da gerade ganz viel teste, wo ich auch damit experimentiere, dass ich einfach Sachen rein diktiere.
Weil ich finde, diese Tools, wo selber Text erzeugt wird, wie zum Beispiel Chat-GPT, wenn man dem sagt, hey, mach mal einen Blogartikel oder so, finde ich, ist schwierig, aber ich finde, Sachen, wo man wirklich auch reinredet, wenn ich zum Beispiel sage, so hier und dann ist das und dann ist das. Und das macht mir aus meinem eigenen quasi Sprachrhythmus einen Blogartikel. Das finde ich wiederum spannend. Da gucke ich gerade ziemlich viel rein.
Sind Blogs out?
[Alex] Wenn wir über SEO-Texte reden, reden wir ja auch über suchmaschinenoptimierte Blogartikel. Nun haftet ja irgendwie dem Blog so ein Retro-Image an. So nach dem Motto, keine Ahnung, alle sind jetzt auf TikTok oder auf Instagram und jetzt kommen wir daher mit unserem Blog und und SEO.
Und bei dir habe ich jetzt an mehreren Stellen gehört oder gelesen, dass Blogs jetzt für dich wieder ein bisschen mehr trendy sind. Was meinst du dann damit?
[Victoria] Ja, das ist tatsächlich eine Sache, die ich auf Social Media beobachtet habe.
Also ganz konkret, ich weiß nicht, du bist wahrscheinlich nicht bei Threads, ich auch nicht super aktiv, aber ich habe mich mal angemeldet zum Gucken.
Und da gab es so voll die Neujahrswelle, dass da also überall, und ich bin natürlich in meiner eigenen Bubble und so, aber überall also: Ja, und dann mache ich jetzt meinen Blog neu und ja, ich schreibe jetzt wieder Artikel und so weiter.
Also wirklich an ganz, ganz vielen Fronten, auch bei LinkedIn und an diversen Sachen.
Und dann habe ich auch wirklich festgestellt, dass auch bei uns jetzt wieder vermehrt Anfragen kommen.
Also ich habe jetzt gerade zum Beispiel so einen SEO-Kurs-Launch und so weiter gehabt, wo auch wieder im Vergleich zuletzt mehr wieder deutlich größeres Interesse da war.
Und ich habe einfach das Gefühl, dass diese Social-Media-Müdigkeit, die du ja auch in diversen Formaten bezeichnest, dass da einfach auch dieser Wunsch nach so ein bisschen mehr solides Fundament wieder da ist.
Auch je mehr jetzt immer kommt, dann ist wieder TikTok, dann jetzt Threads, dann ist hier wieder was Neues und so weiter. Und es sagen zwar immer alle, dass SEO mittelfristig stirbt und da wird ja auch jetzt gerade sehr viel passieren mit diesen AI-Ergebnissen, was auch Google selber liefern wird und so weiter.
Aber das, was zumindest bei mir und bei uns immer noch am besten läuft, ist Fachinfo, aber mit viel Meinung und mit viel persönlichem Winkel.
Das ist meiner Meinung nach was, was einfach lange Text auch braucht. Da kann mir keiner was erzählen, dass er da was anderes hat.
Die einzige Ausnahme, die ich sehen würde, ist YouTube.
Also ich glaube, YouTube ist ein ernsthafter, in Anführungszeichen, Konkurrent gegen die Textergebnisse. Aber YouTube ist ja im Prinzip auch eine Suchmaschine.
Das heißt, es ist im Prinzip kein Social-Media-Kanal so für sich und deswegen mache ich persönlich jetzt dieses Jahr verstärkt auch die Mischung, weil ich weiß, dass viele Leute einfach eher so der Guck- und Hörtyp sind.
Ich persönlich bin absolut der Lesetyp.
Also jedes YouTube-Video müsste meiner Meinung nach in einen Text gegossen werden, damit ich das noch besser verdauen kann, weil ich einfach so visuell textmäßig bin.
Aber ich glaube, da ist wirklich gerade auch so ein bisschen was im Wandel, dass viele Leute merken, so, ah ja, okay, da gibt es Menschen, die ranken, also die erscheinen für Ergebnisse und ich hampel hier die ganze Zeit rum und übermorgen muss ich schon wieder rumhampeln.
Also das ist, glaube ich, so ein bisschen, und ich habe es besonders zum Jahresanfang, also jetzt hier Januar 2024, mega gemerkt.
[Alex] Was ich auch noch beobachte ist, also vor allem im Coaching-Bereich, dass auch wieder so das Bedürfnis da ist nach ein bisschen mehr Komplexität.
Also, weil Social Media oft auch irgendwie die Formate vorgibt, die dann Zeichenbegrenzungen haben, bestimmte Formate eben bevorzugt ausgespielt werden, sodass sich, glaube ich, da auch viele so ein bisschen begrenzt fühlen in dem, was sie zeigen können.
Also, keine Ahnung, so typisches Beispiel: Trauma, breche ich jetzt mal auf drei Slides runter oder auf irgendeine Fünf-Finger-Challenge. Ja, hast du ein Trauma? Nimm meinen Finger runter, wenn du das und das hast.
Also, da ist halt ein Blog natürlich auch einfach so ein Medium, wo man ein bisschen mehr Komplexität zulassen kann und Dinge auch von verschiedenen Seiten beleuchten kann.
[Victoria] Ja, also ich sehe auch mega viele Vorteile drin, auch vor allem mit dem Thema. Es ist ja auch nicht exklusiv. Das heißt, man kann ja auch sagen, da hatte ich zum Beispiel in meinem Podcast gerade so ein Interview zum Thema Micro-Content.
Man kann halt super aus langen Sachen auch kurze machen, wenn man das zusätzlich möchte, aber umgekehrt ist es halt ein bisschen anstrengender sozusagen.
Das heißt, wenn man erst mal so den fundierten, tiefen Content hat, dadurch dann so Snacks zu machen, ist meiner Meinung nach relativ einfach.
Oder ich habe jetzt auch zum Beispiel ganz viele Blogartikel noch mal in YouTube-Videos ein bisschen abgespeckt, gegossen sozusagen. Finde ich viel, viel einfacher. Hatte ich vor kurzem auch eine Diskussion mit Jonas Ahle. Der ist zum Beispiel auch jemand, der erst einen Blog gemacht hat. Jetzt macht er für YouTube und hat auch einen Podcast. Der ist im Webflow-Bereich unterwegs.
Der meinte auch, er würde heutzutage immer noch jedem empfehlen, erst mal zu schreiben, weil man auch da seine Gedanken ordnet, weil man weiß, man kann auch auch mal so ein bisschen in die Tiefe sein Zeug sortieren.
Und ich bleibe dabei, dass es heute immer noch mega ist.
Wie bleibt man beim Bloggen und SEO am Ball?
[Alex] Cool. Jetzt vielleicht abschließend noch eine Frage. Wie bist du denn überhaupt beim Bloggen und beim SEO so am Ball geblieben? Weil es ist einfach so eine mega langfristige Geschichte. Wie hast du zwischendurch nicht aufgegeben? Was hat dich motiviert?
[Victoria] Das ist eine sehr gute Frage. Und das ist lustigerweise auch immer der Abschluss von meinen Vorträgen, wenn ich darüber rede, dass eigentlich das große Problem nicht die Technik ist, nicht der Content, nicht die Keywords, sondern die Motivation.
Weil die meisten Leute ja heutzutage so dieses Instant Gratification gewohnt sind und dazu trainiert zum Beispiel Social Media ganz krass mit diesen Ping und hier ein rotes Ding und so weiter.
Und ich persönlich habe einfach mir so kleine Mini-Erlebnis-Feier-Gelegenheiten eingebaut.
Also ganz konkret habe ich zum Beispiel am Anfang meinen SEO-Erfolg sozusagen daran gemessen, natürlich sieht man so, wie die Grafiken so hochgehen, aber für mich war eigentlich so das direkte Ziel, meine E-Mail-Liste zu vergrößern.
Und mein E-Mail-Anbieter damals, ich weiß gar nicht, ob ich da noch bei Mailchimp war oder so, hat auf jeden Fall nicht erlaubt, dass da irgendwelche Notifications kommen, und dann habe ich mir mit so einer Integration mit Zapier, habe ich mir so eine Konfetti-E-Mail gebastelt, die mir jedes Mal Konfetti in den Posteingang geschickt hat, wenn ich einen neuen E-Mail-Abonnenten hatte und das war halt am Anfang so, keine Ahnung, so alle zwei Wochen mal eine Person. Ich so: Yay!
Und am Ende habe ich diesen Ticker ausgeschaltet, weil es halt mehrere pro Tag waren und ich dachte so: Jetzt ist aber zu viel.
Und das heißt, ich habe als, das ist ein Beispiel, ich habe einfach immer so Sachen eingebaut, wo ich gesagt habe, ich muss mir kurzfristige Belohnungen schaffen, um einfach mich bei Laune zu halten.
Und das empfehle ich im Prinzip auch allen, die sowas machen, dass man, wenn man jetzt vielleicht nicht so der langfristige Typ ist und gerne was sehen will, dass man einfach irgendwieso Meilensteine für sich einbaut oder auch zum Beispiel Google hat inzwischen, das war wahrscheinlich damals schon so kleine Feier-E-Mails, wo die sagen so: Hey, du hast jetzt zum ersten Mal 30 Klicks in 30 Tagen erreicht oder so. Das schickt Google schon von selber.
Aber sowas von der Art her kann man sich auch wirklich selber bauen.
Und ich würde auch nicht nur nach Ergebnis gehen, sondern auch nach Input.
Also wenn man zum Beispiel sagt, man setzt sich irgendeine Belohnung fest, wenn man fünf Blogartikel geschrieben hat oder irgendwie sowas.
Und was vielen hilft, das ist bei mir persönlich, wo ich nicht so der Typ dazu bin, aber was ganz vielen hilft, sind auch so Gruppengeschichten.
Und da bietest du ja, glaube ich, auch einiges an mit diesen Schreibzirkeln und Sachen.
Also dass man sich wirklich andere Leute sucht, die dann sagen, so: Hey, hier, Montag um acht, wir sind jetzt alle, wir treffen uns und wir schauen uns die Artikel an.
Ich glaube, dieser Gruppenzwang hilft halt ganz vielen Leuten total.
[Alex] Ja, wie beim Sport. Die einen brauchen es, die anderen nicht.
[Victoria] Genau, genau. Und das ist eine mega Typ-Sache. Bei mir ist es zum Beispiel so, ich gehe am liebsten ganz alleine joggen, es sollen mich quasi keine ansprechen. Und andere, die sagen, hey, ich gehe in eine Jogging-Gruppe oder irgendwie sowas.
Und das ist, glaube ich, auch bei diesem Thema so. Und wenn man sich da sowas sucht wie, ich weiß gar nicht, machst du das auch zum Thema Blog-Artikel und so?
[Alex] Ja, klar.
[Victoria] Also hier der direkte Hinweis, einfach mal bei Alex erzählen.
[Alex] Nicht abgesprochen, aber ja.
[Victoria ] Nicht abgesprochen, aber meldet euch an.
[Alex] Genau. Ja, Victoria, dann vielen, vielen Dank, dass du heute da warst und so unverschämt Werbung für meinen Schreibcircle gemacht hast. Dann wünsche ich dir noch einen schönen Tag und bis bald.
[Victoria] Danke, ciao.
Shownotes:
Victorias Podcast „Creator Way“
Victorias Blogartikel: Blog vs. Social Media ist wie Nudeln vs. Avocado

Themenwünsche?
Wenn dir ein wichtiges Thema im Podcast fehlt, sag mir gerne Bescheid. Ich freu ich mich auf deine Nachricht.