Smells Like Writing Spirit

Der grungige Schreibpodcast


Mock-up eines Smartphones mit dem Podcast „Smells Like Writing Spirit“ von Alexandra Polunin

Worum geht’s?  

Der Podcast ist ein ungeschönter Einblick in das Leben einer Autorin. Von Absagen über Schreibblockaden bis zu ersten Lesungen, Veröffentlichungen und all den kleinen Dingen dazwischen.

Wenn du selbst schreibst und dir schon immer mal einen ehrlichen, realistischen Einblick ins Schreiben und Veröffentlichen gewünscht hast, dann hör gern mal rein.

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Alexandra Polunin Alexandra Polunin

All About That Book: Indie-Verlage

In dieser Folge geht’s um Indie-Verlage. Ich erzähle, warum ich mich für mein frisch erschienenes Buch „She Works Hard For No Money“ für einen Indie-Verlag entschieden habe, welche Vorteile kleine, unabhängige Verlage bieten und weshalb sie für viele Schreibende der perfekte Publishing-Match sein können.

In dieser Folge von Smells Like Writing Spirit geht’s um Indie-Verlage und warum sie für viele Autor*innen eine spannende Alternative zu Publikumsverlagen und Selfpublishing sein können. Ich erzähle, warum ich mich für mein frisch erschienenes Buch „She Works Hard For No Money“ für einen Indie-Verlag entschieden habe, welche Vorteile kleine, unabhängige Verlage bieten und weshalb sie für viele Schreibende der perfekte Publishing-Match sein können.

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Du hörst „Smells Like Writing Spirit“, den grungigsten Schreibpodcast da draußen.

Und heute geht es um Indie-Verlage.

Für mein neuestes Buch „She Works Hard For No Money“, das Ende Oktober erschienen ist, hab ich mich nämlich für den Indie-Verlag Palomaa Publishing entschieden und es bis heute nicht bereut. Im Gegenteil.

Und was die großen Vorteile von kleinen Verlagen sind, das möchte ich dir heute in dieser Podcast-Folge erzählen.

Wenn du also ein Buch geschrieben hast oder gerade dabei bist und dir überlegst, wie du es am besten veröffentlichen kannst, wirst du heute hoffentlich ein paar hilfreiche Impulse bekommen.

Was sind Indie-Verlage eigentlich?

Ich glaube, wir sollten am Anfang erst einmal die verschiedenen Veröffentlichungsformen voneinander unterscheiden.

Da gibt es zum einen die Publikumsverlage.

Publikumsverlage sind Buchverlage, die Bücher für den Massenmarkt herausbringen, also für ein sehr, sehr breites Publikum.

Und sie veröffentlichen Bücher, die möglichst viele Menschen erreichen sollen, wie Krimis oder Ratgeber.

Publikumsverlage verfügen in der Regel über große Teams für

  • Lektorat

  • Marketing

  • Pressearbeit

  • Vertrieb

  • und so weiter

Und sie haben starke Marketing- und Vertriebswege. Das heißt, die Bücher, die über Publikumsverlage erscheinen, kommen in große Buchhandelsketten, oft auf Bestsellersellerlisten und in die Medien. 

Und Publikumsverlage können finanziell mehr investieren, zum Beispiel in Vorschüsse, in Marketingkampagnen oder in Lesereisen.

Das hört sich alles natürlich super an und deshalb träumen viele Autor*innen davon, in einem Publikumsverlag zu veröffentlichen.

Das Problem ist allerdings, dass es gerade für Einsteiger*innen extrem schwer ist, da rein zu kommen. 

Es gibt da meines Wissens keine konkreten Zahlen, aber man schätzt so, dass auf 1.000 unverlangt eingesandte Manuskripte etwa eine Veröffentlichung kommt. 

Die Chance ist also extrem gering. 

Das heißt, man muss hier in der Regel über eine Agentur gehen. Die haben die nötigen Kontakte zu den Publikumsverlagen.

Und deshalb greifen viele Autor*innen auf Selfpublishing zurück und veröffentlichen ihre Bücher selbst. 

Hier hat man eben die komplette Kontrolle über ihr Buch und kann alles selbst entscheiden, also Titel, Cover, Layout, Preis, Veröffentlichtungsdatum, Marketingstrategie und so weiter. Es gibt kein Lektorat oder Entscheidungen von oben, sag ich mal, die das Buch verändern könnten.

Auch bei deinem Thema bist du dann nicht auf die Auswahlkriterien eines Verlags angewiesen. Du kannst so nischig und experimentell sein, wie du willst. Es gibt da niemanden, der oder die dir reinredet.

Und man kann das Buch im Selfpublishing dann natürlich auch viel, viel schneller veröffentlichen. Es gibt dann eben keine langen Wartezeiten auf Verlagsentscheidungen, was wirklich Monate oder Jahre sein können. 

Und gerade bei E-Books hat man dann auch viel höhere Einnahmen pro Verkauf. Das heißt, auch finanziell kann das für Selfpublishing sprechen.

Aber wenn überlegt, dass man beim Selfpublishing komplett in Vorleistung gehen muss, sieht das vielleicht auch schon ein bisschen anders aus.

Das heißt, alles, was sonst Verlage übernehmen – das Lektorat, das Cover, den Satz –, muss man dann eben selbst machen oder eben selbst tragen. Und es gibt natürlich keine Garantie, dass die Investition sich auch auszahlt. 

Ich kann zumindest sagen, bei meinen zwei Selfpublishingbüchern 2022 und 23 habe ich meine Ausgaben für das alles nicht wieder reinbekommen. 

Und ja die Selfpublishing-Bücher habe ich inzwischen auch offline gestellt. Das heißt, richtig gelohnt, zumindest aus finanzieller Sicht, hat sich das ganze Thema Selfpublishing für mich nicht. 

Und hier kommen dann eben Indie-Verlage ins Spiel, die, wenn man so will, das Beste aus beiden Welten kombinieren.

Indie-Verlag ist die Abkürzung für Independent-Verlag und wie es der Name schon sagt, ist das ein unabhängiger Verlag. 

Unabhängig in dem Sinn, dass sie nicht zu den großen Verlagsgruppen gehören und dann in kleinerem Maßstab publizieren. 

Sie haben damit natürlich meist eine kleinere Reichweite als die großen Publikumsverlage, das ist klar. Aber gleichzeitig kommen sie mit vielen, vielen anderen relativ nicen Vorteilen, die ich dir in dieser Folge vorstellen möchte.

Vorteil #1: Indie-Verlage sind experimentierfreudiger

Und Vorteil Nummer 1 ist, dass Indie-Verlage experimentierfreudiger sind.

Wenn man nicht für die breite Masse produzieren muss, dann kann man Themen abdecken, die nischiger sind, spezieller sind, experimenteller sind.

Das heißt, wenn du ein Buch schreibst in einer bestimmten Nische, kann es sehr gut sein, dass es irgendwo da draußen einen kleinen Verlag gibt, der genau dein Thema abgedeckt, der sich genau darauf spezialisiert hat, was du schreibst.

Das heißt, die Wahrscheinlichkeit, dass du einen kleinen Verlag findest, wo es inhaltlich einfach super matcht, ist groß. 

Oder sagen wir mal, zumindest um einiges größer als die Wahrscheinlichkeit, bei einem Publikumsverlag aus einem Stapel unverlangt eingesandter Manuskripte herausgefischt zu werden.

Ganz zu schweigen davon, dass es natürlich auch eine sehr schöne Zusammenarbeit ist, wenn man inhaltlich auf einer Wellenlänge ist.

Und ich hab das jetzt zum Beispiel bei meinem Buch „She Works Hard For No Money“ total gemerkt.

Das ist ja ein feministisches Buch und der Verlag Palomaa Publishing hat sich eben auf genau diese Perspektive spezialisiert.

Da muss man dann in der Zusammenarbeit auch einfach nicht mehr über die Basics reden oder dass etwas vermeintlich zu radikal ist, sondern man kann sich dann einfach ums Buch kümmern. 

Das heißt, das ist auf jeden Fall etwas, was ich für mich gelernt habe: Wenn man eine spezielle Perspektive hat, kann sich ein Indie-Verlag auf jeden Fall lohnen.

Vorteil #2: Indie-Verlage tragen alle Kosten

Und apropos „lohnen“: Lass uns als zweites über Geld sprechen.

Auch wenn ein Indie-Verlag kleiner ist, agiert er natürlich trotzdem wie ein normaler Publikumsverlag und übernimmt das Lektorat, das Cover und so weiter.

Das bedeutet, ich muss bei einem Indie-Verlag eben nicht in Vorkasse gehen, was natürlich ein großer Vorteil gegenüber Selfpublishing ist. 

Das heißt, ich kann mich hier einfach ums Schreiben kümmern und es gibt jemanden, die das ganze Drumherum für mich organisiert, erledigt und finanziell trägt. 

Und damit, ganz, ganz wichtig, haben Indie-Verlage überhaupt nichts mit sogenannten Vanity-Verlagen zu tun, besser bekannt unter dem Namen Druckkostenzuschussverlage.

Ein Druckkostenzuschussverlag ist ein Verlag, der von Autor*innen verlangt, selbst für die Veröffentlichung zu zahlen. 

Das ist einfach super unseriös. Ein echter Verlag wird im Vorfeld nie Geld für eine Leistung fordern, sondern Lektorat, Coverdesign und so weiter natürlich selbst übernehmen.

Falls du also irgendwo mal ein Angebot von einem Verlag erhältst, dann aber für eine Veröffentlichung in Vorleistung gehen sollst, lauf.

Das hat nichts mit Indie-Verlagen zu tun, die einfach thematisch und strukturell unabhängig sind. Sie sind vielleicht kleiner, aber sie tragen alle Kosten selbstverständlich immer noch selbst.

Und da wir gerade über Geld sprechen, ist vielleicht auch wichtig zu wissen:

Natürlich können Indie-Verlage dann oft auch nicht den großen Vorschuss zahlen wie Publikumsverlage zum Beispiel. Allerdings werden einem die Tantiemen dann eben auch viel schneller ausgezahlt.

Das heißt, wenn man einen hohen Vorschuss erhält, klingt das erst einmal toll und das ist es natürlich auch. Aber man hat so lange nichts von den Verkäufen, so lange der Vorschuss durch die Verkäufe nicht eingespielt ist.

Und bei einem Indie-Verlag, der dann unter Umständen vielleicht überhaupt keinen Vorschuss zahlt, kriegt man die Tantiemen dann eben gleich ab dem ersten Verkauf. 

Vorteil # 3: Die persönliche Betreuung

Wenn ein Verlag mehrere hundert Bücher im Jahr veröffentlicht, dann kann es leicht passieren, dass man mit seinem Buch einfach nur eine weitere Nummer ist.

Es gibt dann eben einige Bücher, die prominent platziert und beworben werden und andere, die eher im Hintergrund laufen. 

Und gerade als Erstautor*in kann es deshalb passieren, dass die Qualität der Betreuung eher semigut ist. Dass einfach all die Ressourcen in prominente Titel gesteckt werden.

Und das ist aus meiner Sicht ein Riesenvorteil bei Indie-Verlagen, die ja nur wenige Bücher im Jahr veröffentlichen und deshalb oft eine ganz andere Beziehung zu ihren Autor*innen eingehen können. 

Ich kann zum Beispiel gar nicht zählen, wie viele Zoom-Calls ich mit meiner Verlegerin inzwischen hatte. Einfach zum Check-in, dass alle wissen, was gerade so abgeht. 

Und es war immer Zeit und Raum für meine Anliegen und Wünsche, zum Beispiel, was das Cover anging oder das Paper Goodie.

Und ich glaube, gerade wenn man sagt, ich will als frische Autorin nicht nur ein Buch veröffentlichen, sondern so viel wie möglich lernen, kann ein Indie-Verlag eine sehr, sehr gute Wahl sein. Da gibt es auf jeden Fall mehr Möglichkeiten zum Austausch.

Vorteil #4: Pressearbeit

Und Vorteil Nummer 4 ist auch nicht zu verachten. Und das ist die Pressearbeit.

Da sehe ich vor allem einen großen Vorteil gegenüber dem Selfpublishing. Denn wenn ich alleine für die Vermarktung eines Buchs zuständig bin, dann kann ich das nur mit meinen Kontakten machen.

Doch eine Verlegerin hat da natürlich sehr viel mehr Ideen und Möglichkeiten. Ich kann eigentlich gar nicht mehr zählen, wie viele Erwähnungen in Newslettern zum Beispiel ich so bekommen habe. Oder mir Interviews vermittelt wurden, teilweise in Medien mit viel Reichweite.

In der Emotion Working Women zum Beispiel. Das hätte ich sehr wahrscheinlich selbst so nicht hinbekommen, einfach weil mir da die Kontakte gefehlt haben. 

Und wenn in einem Indie-Verlag dann ein Buch erscheint, dann gibt es da eben parallel kein anderes Buch. Das heißt, man steht erst einmal im Fokus und das ist natürlich sehr, sehr schön.

Ich glaube, das hat auch viel damit zu tun, dass in einem Indie-Verlag Menschen arbeiten, die überzeugt von diesem speziellen Thema sind, das sie verlegen. Und vielleicht sind sie dadurch auch entsprechend extra motiviert und involviert. 

Genau, das waren die wichtigsten Vorteile von einem Indie-Verlag gegenüber Publikumsverlagen oder Selfpublishing. Zumindest aus meiner Sicht als Autorin.

Das war ein knackig-kurze Folge, die dir Indie-Verlage hoffentlich etwas näher gebracht hat.

Abschließend würde ich auch noch gerne betonen, dass Indie-Verlage nicht nur gute Arbeit leisten, sondern eben auch gesellschaftlich wichtige Arbeit.

Zum Beispiel, weil sie Themen abdecken, die große Verlage sich niemals trauen würden abzudecken. Oder weil sie auch offener gegenüber Einsteiger*innen sind und sie mehr oder weniger an die Hand nehmen und an das ganze Thema Schreiben und Veröffentlichen heranführen.

Und vielleicht magst du ja auch als Autor*in oder Leser*in Indie-Verlagen und ihren Büchern mal eine Chance geben. 

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Alexandra Polunin Alexandra Polunin

Rolling In The Feed: Autorin ohne Social Media

In dieser Folge von Smells Like Writing Spirit spreche ich über das Schreiben ohne Social Media – warum ich ausgestiegen bin und wie Autor*innen trotzdem sichtbar werden. Ich teile meine Erfahrungen: Wie findet man einen Verlag ohne Insta & Co.? Wie funktioniert Buchmarketing jenseits der Plattformen? Und wie gelingt Netzwerken ohne Social Media?

In dieser Folge von Smells Like Writing Spirit spreche ich über das Schreiben ohne Social Media – warum ich ausgestiegen bin und wie Autor*innen trotzdem sichtbar werden. Ich teile meine Erfahrungen: Wie findet man einen Verlag ohne Insta & Co.? Wie funktioniert Buchmarketing jenseits der Plattformen? Und wie gelingt Netzwerken ohne Social Media?

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Du hörst den Podcast Smells Like Writing Spirit und heute geht es um Social Media bzw. die Abwesenheit von Social Media.

Denn wenn du Autorin bist oder davon träumst, ein Buch zu schreiben, denkst du vielleicht, dass du unbedingt Social Media dazu brauchst.

Das denke ich nicht.

Und deshalb möchte ich heute über meine Erfahrungen sprechen und Fragen beantworten wie:

  • Findet man ohne Social Media überhaupt einen Verlag?

  • Wie macht man Marketing für ein Buch, wenn man kein Social Media nutzt?

  • Wie netzwerkt man als Autorin ohne Social Media?

  • Und: Was hat so eine Autor*innen-Existenz ohne Social Media für Vorteile, aber auch für Nachteile?

Ja, du siehst, wir haben eine Menge heute vor. Deshalb lass uns direkt starten.

Und zu Beginn ist es vielleicht ganz gut, mal das Problem mit Social Media zu umreißen, das da wäre, dass Social Media auf vielen Ebenen … scheiße ist.

Ich sag das mal so direkt, ist ja mein Podcast.

Es ist natürlich meine persönliche Meinung, aber vielleicht hast du ja recht ähnliche Erfahrungen gemacht, dass Social Media gerade für dich als Schreibende mit vielen spezifischen Tücken kommt.

Es ist eine unfassbar lange Liste von Not-so-Fun-Facts.

Das Problem mit Social Media für Schreibende

Da ist erstens der permanente Vergleich mit anderen Autor*innen, die angeblich alle produktiver und erfolgreicher sind und das kann zu Neid, Selbstzweifeln, zum Imposter-Syndrom und vielem mehr führen.

Da ist zweitens der Druck, jeden Schritt des Schreibprozesses teilbar zu machen, und damit natürlich auch die Gefahr, dass Perfektion irgendwann Kreativität ersetzt.

Da ist drittens die Sache mit dem Dopamin, dass ständige kurze Belohnungen in Form von Likes und Kommentaren die Frustrationstoleranz senken können. Und das wird dann spätestens bei längeren Schreibprojekten zu einem richtigen Problem.

Da ist viertens der mögliche Verlust der inneren Stimme, weil man ständig Trends und Schreibtipps konsumiert und der eigene Stil da möglicherweise verlorengeht.

Da ist fünftens die zerstörte Konzentrationsfähigkeit, was bei mir 100 % der Fall war. Irgendwann konnte ich noch nicht einmal mehr fünf Minuten am Stück einen Text schreiben, ohne dieses Gefühl zu bekommen, dass ich unbedingt irgendwas auf Insta checken müsste.

Da ist sechstens der Zeitverlust und siebtens die Prokrastination im Namen der „Recherche“ (in Anführungsstrichen) oder des „Marketings“. Man redet sich ein, man tut jetzt was fürs Marketing, für die Reichweite, indem man andere Posts liket. Aber letzten Endes bringt das alles überhaupt nichts oder ist einfach nur Ablenkung von den wirklich wichtigen Dingen.

Da ist achtens die zerstückelte Aufmerksamkeit durch die ständigen Benachrichtigungen, die Schreibphasen unterbrechen und verhindern, dass wir überhaupt in die Tiefe gehen können.

Da kann neuntens ein schiefes Maß für Erfolg entstehen, dass man Erfolg gar nicht mehr an der Schreibqualität misst, sondern an der Anzahl der Likes oder Follower.

Da ist zehntens die reale Gefahr des Burnouts durch Dauerpräsenz auf Social Media und es bleibt kein Raum mehr für Rückzug und Regeneration, beides Dinge, die für alle Menschen wichtig sind, aber eben auch gerade für Schreibende.

Und last but not least machen sich Schreibende so abhängig von problematischen Plattformen, die mächtigen, meist rechtskonservativen Tech-Milliardären gehören, die ausschließlich nach Profit streben und sich nicht so viel um Gesundheit der Nutzer*innen und die Demokratie zu sorgen scheinen.

Ja, das war ein sehr kurzer, aber intensiver Abriss der Gründe, warum ich es irgendwann auf Social Media nicht mehr ausgehalten habe und beschlossen habe, auszusteigen.

Vielleicht fallen dir noch viele weitere Gründe ein. Ich bin mir sicher, da gibt es eine Menge. 

Und die Frage ist dann ja: Und dann?

Also: Okay, Social Media ist vielleicht blöd und wir gehen jetzt weg von Social Media. Aber was bedeutet das für uns als Schreibende?

Finden Autor*innen auch ohne Social Media einen Verlag?

Und der erste wichtige Punkt ist die Frage nach dem Verlag: Also kann man völlig Social-Media-frei tatsächlich einen Verlag finden?

Ich höre immer wieder da so ein Vorurteil, dass jemand, der oder die keine sozialen Medien nutzt, auch keinerlei Chance hat, jemals an einen Buchvertrag zu kommen.

Und ich hab da tatsächlich andere Erfahrungen gemacht.

Mein erstes Verlagsbuch „No Social Media“ ist zustande gekommen, weil ein Lektor das Thema „Marketing ohne Social Media“ als ein spannendes Thema identifiziert hat, nach der Phrase gegoogelt hat und meine Website gefunden hat und mich angeschrieben hat.

Und tatsächlich berichten auch viele andere Autor*innen, die über andere Themen geschrieben haben, also jetzt nichts unbedingt mit Social-Media-freiem Marketing zu tun hatten, dass es bei ihnen genauso war. Also dass sie vom Verlag angeschrieben wurden, nachdem Lektor*innen nach einem Thema gegoogelt haben und sie gefunden haben.

Ich mein, klar gibt es mit Social-Media-Plattformen wie Instagram oder Business-Netzwerken wie LinkedIn inzwischen auch viele andere Möglichkeiten zu recherchieren oder mit jemandem Kontakt aufzunehmen. Doch Google scheint immer noch eine weit verbreitete Option zu sein.

Marketing ohne Social Media? Eine eigene Website ist Pflicht

Und das bedeutet für Schreibende, vor allem wenn es um Sachbücher geht, dass sie vor allem eine Website brauchen, die idealerweise für Suchmaschinen optimiert ist. Denn sie soll ja ganz oben auftauchen, wenn jemand nach einem bestimmten Thema sucht.

Das heißt, wenn du als Autorin oder Autor keinen Bock auf Social Media hast, kannst du stattdessen auf eine Website setzen und darauf achten, dass deine Website für deine wichtigsten Themen gefunden wird und möglichst weit oben in den Suchergebnissen erscheint.

Und natürlich meine ich jetzt nicht irgendeine Website, sondern eine Website, die möglichst überzeugt, also auf dem neuesten Stand der Technik ist, gute Fotos hat, gute Texte. 

Natürlich wird hier eine professionelle, persönliche Website einfach bessere Karten haben als eine Website, die lieblos zusammengeschustert wurde oder die besagten 90er-Vibes versprüht..

Und vielleicht noch ein Wort zu den Texten.

Aus Verlagssicht ist natürlich nicht nur wichtig, welches Thema du abdeckst, sondern auch, ob du überhaupt in der Lage bist zu liefern.

Das heißt: Ein Lektor oder eine Lektorin muss dir auch objektiv zutrauen, 200, 300, 400 oder noch mehr Seiten unter Druck zu schreiben. Schließlich wird es beim Verlag vertraglich formulierte Deadlines geben.

Mein Punkt ist also:

Wer gerne ein Buch schreiben will, muss mit dem Schreiben nicht warten, bis er oder sie von einem Verlag gefunden wird, sondern kann natürlich auch schon vorher – zum Beispiel auf der Website – zeigen, dass Schreiben zu den Stärken gehört

Das heißt, die Website sollte idealerweise diese „Ich kann schreiben“-Vibes senden. Das ist, glaube ich, schon sehr, sehr viel wert.

Gastauftritte sind wichtig

Aber es gibt neben der eigenen Website noch eine weitere Strategie, die wichtig ist. Und das sind Gastauftritte.

Denn wenn jemand dich googelt, muss er oder sie ja nicht zwingend auf deiner Website landen. Vielleicht landet der Googler oder die Googlerin ja auch auf einer Website, wo du zu einem bestimmten Thema interviewt wurdest. 

Sodass dann eben der Eindruck entsteht, dass man an dir einfach nicht vorbeikommt, wenn man nach einem bestimmten Thema sucht.

Das heißt, wenn du gerne schreibst, wenn du gerne ein Buch veröffentlichen willst, erscheinst du idealerweise auch in anderen Podcasts, Magazinen, Blogs, anderen Veranstaltungen und so weiter. 

Und du musst dafür auch nicht warten, bis du gefragt wirst, sondern kannst selbstverständlich selbst aktiv werden und auf andere Menschen zugehen und ein passendes Thema pitchen.

Ja, das war ein kurzer Abriss darüber, wie ich beim ersten Buch einen Verlag gefunden habe bzw. wie der Verlag auf mich aufmerksam geworden ist. 

Es war ein Fachbuch bei einem Fachbuchverlag. Aber diese Punkte sind definitiv auch für Sachbücher wichtig, also immer wenn es darum geht, dass du was von einem bestimmten Thema verstehst.

Meinen zweiten Verlagsvertrag habe ich bekommen, weil ich die bestehenden Kontakte, die ich beim ersten Buch aufgebaut habe, dann genutzt habe.

Das heißt, ich hab jetzt nicht gewartet, bis ich gefragt oder gefunden wurde. Sondern ich hab ein Konzept und eine Gliederung erstellt für ein neues Buchprojekt, damals zum ethischen Marketing, und hab es dem Verlag, der mich ja schon kannte, gepitcht und dann haben sie eben JA gesagt.

Auch hier: Kontakte – super wichtig für Schreibende.

Kontakte lassen sich natürlich auch über Social Media knüpfen, keine Frage. Aber du siehst, es geht prinzipiell auch ohne. Also ich hab mich gefragt: Wen kenne ich schon? Wen könnte ich fragen? Und dann war eigentlich klar, dass ich mich an den Lektor vom ersten Fachbuch wende.

Ja, und meinen dritten Verlagsvertrag habe ich ebenfalls ohne Social Media gefunden. Das war für das Sachbuch „She Works Hard For No Money“, das Ende Oktober bei Palomaa Publishing erschienen ist.

Auch hier bin ich selbst aktiv geworden und hab eben einen Indie-Verlag angeschrieben.

Ich glaube, Indie-Verlage werden von Schreibenden grundsätzlich unterschätzt. Also viele wollen gleich zu einem großen Publikumsverlag oder machen dann eben Selfpublishing, aber gerade beim Publikumsverlagen kommt man inzwischen eigentlich nur noch mit einer Agentur rein. 

Aber Indie-Verlage sind oft so nischig und spitz aufgestellt, dass man keine schlechten Chancen hat, wenn man ein Buchprojekt anbietet, das wirklich 100 Prozent zu der Ausrichtung passt.

Ich werde da bestimmt auch noch mal eine separate Folge dazu machen. 

Also: Verlagsvertrag bekommen ohne Social Media? Bisher hat das bei mir geklappt, muss ich sagen. Durch eine von Social Media unabhängige Onlinepräsenz durch Website, Blog, Podcast. 

Dann durch bestehende Kontakte, die ich genutzt habe. 

Und dann durch die Entscheidung für einen Indie-Verlag.

Wie funktioniert Buchmarketing ohne Social Media?

Was uns auch schon zum nächsten Thema bringt, ein paar Dinge hab ich ja auch schon verraten, nämlich: Wie funktioniert eigentlich Buchmarketing völlig ohne Social Media?

Und ich glaube, dass da so eine seltsame Vorstellung von Marketing dominiert. Also dass ich die ganze Zeit überhaupt nichts mache für meine Onlinesichtbarkeit und wenn dann ein Buch erscheint, dann mache ich Marketing und dann – schwupps – muss ich das unbedingt auf Social Media tun, weil man ja sonst niemanden erreicht.

Ich glaube, dass alle Selbstständigen, aber eben auch Schreibende es sich mit dieser Haltung sehr, sehr schwer machen, weil: 

Marketing startet nicht erst, wenn dein Produkt oder Buch erscheint, sondern schon heute.

Also idealerweise hast du von Anfang an dafür gesorgt, dass du online präsent bist und dass du Menschen erreichen kannst und dass du ein Netzwerk hast, das du aktivieren kannst – alles eben abseits von Social Media. 

Und wenn dann das Buch erscheint, aktivierst du das, was du schon hast.

Bei mir ist es jetzt so: 

Ich selbst bin schon einige Jahre selbstständig. Das heißt, ich hab eine Website, ich hab einen Blog, einen Podcast oder zwei Podcasts inzwischen sogar, einen Newsletter und ich wurde schon interviewt, hab also Kontakte geknüpft.

Und wenn du das alles noch nicht hast, dann würde ich dir empfehlen, eben diese Basis zu legen.

Also dass du als allererstes eine Website erstellst, deine Homebase sozusagen. Diese Website gehört dir und nur dir allein und du kannst darauf machen, was du willst. Natürlich immer im Rahmen von Gesetzen, ist ja klar.

Aber niemand redet dir da jetzt rein, dass du unbedingt Videos drehen musst oder live gehen musst. Du entscheidest selbst, was du wann und wie oft auf deiner Website veröffentlichst.

Wenn die wichtigsten Seiten stehen, kannst du überlegen, ob du auf deiner Website einen Blog erstellst, wo du deine Gedanken teilst. Der Blog kann suchmaschinenoptimiert sein oder nicht. Er kann auch einfach dazu dienen, dass die Menschen, die den Artikel lesen, dich besser kennenlernen.

Du kannst einen Podcast starten, übers Schreiben zum Beispiel oder über das Thema, worüber du schreibst.

Du kannst dich in andere Podcasts einladen, wenn du keinen eigenen Podcast haben willst. Du kannst gezielt Redaktionen von Blogs, Magazinen, Newslettern und so weiter anschreiben und dein Thema pitchen. 

Du kannst dich mit anderen Autor*innen vernetzen, indem du beispielsweise auf Lesungen gehst und dir eine lokale Schreibgruppe suchst.

Und so weiter. 

Das alles ist Marketingarbeit, die Schreibende machen können, noch bevor sie überhaupt wissen, dass ein konkretes Buch erscheint.

Und wenn das Buch dann rauskommt, dann haben sie eben eine solide Basis, die sie nutzen können. 

Sie haben eine Website und einen Blog, wo sie ihr Buch ankündigen können.

Sie haben einen Podcast, wo sie über ihr Buch sprechen können.

Sie haben einen Newsletter, wo sie Menschen Bescheid geben können.

Sie haben Kontakte, die sie aktivieren können.

Und sie haben sich idealerweise auch eine Reputation aufgebaut, sodass die Medien, die man dann vielleicht rund um den Veröffentlichungstermin gezielt wegen Interviews oder Kooperationen anschreibt, sie ernst nehmen und dann auch zu sich einladen.

Buchmarketing ohne Social Media ist also immer noch Marketing. Es ist immer noch Arbeit. Man braucht immer noch Zeit dafür und Energie.

Der Unterschied ist, dass man halt in Social-Media-freie, nachhaltige Strategien investiert, wo der eigene Einflussbereich recht groß ist im Vergleich zu Social Media zumindest.

Der Mona-Lisa-Effekt

Und dann muss ich an dieser Stelle, glaube ich, auch noch mit einem weit verbreiteten Missverständnis aufräumen. 

Denn keine eigenen Social-Media-Accounts zu haben, heißt ja nicht automatisch, dass niemand über dich auf Social Media spricht.

Der Marketingpapst … nenn ich ihn mal … Seth Godin nennt das den Mona-Lisa-Effekt. Er sagt: Die Mona Lisa hat eine große Social-Media-Präsenz, aber sie twittert nicht. Sie ist erfolgreich auf Social Media, weil sie eine Ikone ist, aber sie ist nicht eine Ikone, weil sie erfolgreich auf Social Media ist.

Das heißt: 

Wenn du etwas hast, was spannend ist, was ein Mehrwert ist, dann werden Menschen darüber sprechen und sich darüber austauschen, wie sie es halt immer tun. Und ja das wird vermutlich auch auf Social Media passieren.

Aber wenn du nichts hast, worüber es sich zu reden lohnt, dann bringt dir eine Social-Media-Präsenz erst mal auch nichts.

Und gerade bei meinem dritten Buch „She Works Hard For No Money“ habe ich jetzt schon öfter von Leuten gehört, dass das Buch auf Instagram erwähnt wurde, obwohl ich da ja überhaupt nicht mehr bin.

Das heißt, wenn Menschen über ein Buch reden wollen, dann werden sie es tun, egal, ob du ein Instagram-Konto hast oder nicht. 

Netzwerken ohne Social Media

Das bringt mich auch gleich nahtlos zum dritten Thema dieser Folge: Nämlich dem Netzwerken oder Kontakteknüpfen. 

Ich hab ja jetzt schon ein paar Mal erwähnt, dass ich das super wertvoll finde.

Und ich glaube, auch hier liegt so ein Missverständnis vor, dass Social Media da besonders „social“ wäre. 

Ich glaube ehrlich gesagt, dass das schon längst nicht mehr der Fall ist.

Also es mag sein, dass Social-Media-Plattformen ursprünglich mit diesem Zweck im Hinterkopf entwickelt wurden.

Aber dieser ursprüngliche Gedanke, Menschen miteinander zu verbinden, Austausch zu ermöglichen, Gemeinschaft zu fördern und so weiter, dieser Gedanke ist längst einer anderen Logik gewichen:

der Aufmerksamkeitsökonomie

Es geht meist nicht mehr so sehr darum, echte Beziehungen zu pflegen, sondern Sichtbarkeit zu generieren. Und Plattformen fördern keine Tiefe, kein Vertrauen, keine echte Neugier aufeinander, sondern Interaktion, die sich messen lässt: mit Likes, Kommentaren, Shares und so weiter.

Es geht nicht so sehr um Begegnung. Es geht um Performance.

Natürlich kann man auf Social Media immer noch Menschen treffen und Kontakte knüpfen und natürlich entstehen daraus immer wieder auch Freundschaften oder Kooperationen. Das will ich alles gar nicht bestreiten. Aber ich glaube, das passiert trotz der Social-Media-Plattformen, nicht wegen ihnen.

Denn so, wie Social-Media-Plattformen designed sind gerade, zielen sie nicht auf Verbindung zu anderen Menschen, sondern auf Bindung ans System Social Media.

Sie wollen, dass wir so lange wie nur möglich uns dort aufhalten, und das verändert vielleicht auch unser Verständnis von Netzwerken selbst:

Wir lernen, Beziehungen funktional zu denken.

Also nicht:

„Mit wem kann ich mich ehrlich austauschen?“ 

„Wer interessiert mich?“

„Was interessiert mich?“

Sondern eher:

„Wer hat Reichweite? Wer teilt meinen Post?“ 

Das ist kein persönlicher Fehler, würde ich sagen, sondern das Ergebnis einer Struktur, die alles, einfach alles – auch menschliche Kontakte – in Profit übersetzt.

Vielleicht müssen wir uns deshalb wieder ernsthaft fragen, wie ein echtes Netzwerk eigentlich aussieht, wenn man die Plattformen einmal beiseite lässt.

Also: Was bleibt übrig und wie können wir als Schreibende wieder Räume für uns schaffen? 

Räume, die echten Austausch ermöglichen.

Und für mich geht das ehrlich gesagt nur über persönliche Kontakte. Auch und vor allem offline.

Das heißt, ich selbst versuche, so oft wie möglich auf Lesebühnen zu lesen, auch lokal Anschluss zu Schreibgruppen zu finden, zu Lesungen von anderen Autor*innen zu gehen, mit den Autor*innen, die ich schon kenne, dann in Kontakt zu bleiben, zum Beispiel via Messenger.

Das ist natürlich alles nicht so unmittelbar und kurzfristig wie auf Social Media. Das ist mir klar. 

Aber ich glaube, dass es auch tatsächlich gut ist, da so einen entschleunigten, persönlichen Ansatz zu haben. Das tut mir jedenfalls total gut und vielleicht ja auch dir?

Die Vor- und Nachteile von Social Media für Autor*innen

Ja, wir sind so langsam am Ende angelangt. Und vielleicht stelle ich zum Abschluss einfach mal die Vor- und Nachteile gegenüber. 

Also, was sind drei Vorteile, Autorin ohne Social Media zu sein, und was drei Nachteile?

Vorteil Nummer eins ist für mich ganz klar die Konzentration und Aufmerksamkeit, die bei mir definitiv höher ist, seit ich aus Social Media raus bin. Es gibt weniger Ablenkung, weniger Pushbenachrichtungen, weniger Druck, irgendwas zu checken.

Damit geht auch Vorteil Nummer zwei einher, dass ich als Schreibende viel mehr bei mir bin. Ich hab viel weniger von diesen ungesunden Vergleichen. Also ich glaub nicht, dass man das Vergleichen völlig abstellen kann als Autorin. Und wenn ich jetzt auf einer Lesung einen Text lese – natürlich vergleiche ich mich da, ob ich will oder nicht, mit all den anderen, die lesen. Aber es ist eben nicht dieser toxische Vergleich, wo man die Bühnenversion eines fremden Menschen mit seinem Behind-the-Scenes-Ich vergleicht und eigentlich nur verlieren kann.

Und Vorteil Nummer drei ist die digitale Souveränität. Ich baue auf Kanälen auf, die mir gehören – meine Website, mein Newsletter, mein Podcast. Wenn ich dort etwas veröffentliche, gehört das mir. Niemand kann mir die Reichweite nehmen oder den Algorithmus ändern. Und all diese Strategien sind auch nachhaltig und langfristig effektiv. Denn eine Podcastfolge hören sich Menschen auch noch einem Jahr an, aber ein Instagram-Beitrag versinkt eben sehr schnell in den Tiefen dieser Plattform.

Aber natürlich, wie es im Leben immer so ist, gibt es nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile, Autorin ohne Social Media zu sein.

Nachteil Nummer 1: Man muss definitiv Geduld im Marketing haben. Wobei das ja auch nicht korrekt ist, dass es mit Social Media unbedingt so viel schneller geht. Es mag Fälle geben, wo man sich relativ schnell Sichtbarkeit mit Social Media aufbauen kann. Aber inzwischen ist es organisch einfach viel schwerer geworden als noch vor einigen Jahren. Und man muss auch bei Social Media Zeit mitbringen. Aber gut. Genau, also Marketing ohne Social Media ist auf Langfristigkeit ausgerichtet und man braucht schon eine Basis, von der man dann in einem konkreten Buchlaunch und so weiter zehren kann. Sonst funktioniert das nicht so gut.

Nachteil Nummer 2: Das habe ich jetzt noch gar nicht so detailliert erwähnt, aber es gibt einige Lesebühnen oder Literaturzeitschriften, die haben ausschließlich eine Instagram-Präsenz, was dann natürlich doof ist, wenn man da was einreichen will oder sich irgendwo bewerben will, aber kein Konto hat.

Man kann das so lösen, indem man sich lediglich einen Recherche-Account auf Social-Media-Plattformen anlegt, den man quasi nur auf dem Desktop nutzt, um sich kurz eine Ausschreibung durchzulesen. 

Es gibt aber auch inzwischen ein ganz cooles Tool, das nennt sich Imginn (oder Iminn), ich weiß nicht genau, wie man das ausspricht. Geschrieben wird das Imginn. Ich verlinke das Tool auch noch mal in den Shownotes. 

Und hier kann man sich tatsächlich Instagram-Profile anschauen, die Posts anschauen, ohne ein eigenes Konto zu haben und ohne Mark Zuckerberg Daten zu hinterlassen. Finde ich auf jeden Fall sehr nice. Und mit dem Tool kann man sich dann eben dann doch die Ausschreibungen durchlesen, auch wenn man kein eigenes Instagram-Konto mehr hat. 

Das heißt, dieser Nachteil ist da, kann aber auf jeden Fall mit einem Workaround fast vollständig kompensiert werden.

Und schließlich Nachteil Nummer 3: Man kann ohne Social Media nicht mehr so unmittelbar und leicht Kontakte knüpfen. Das ist auf jeden Fall so. Das heißt, da braucht man auf jeden Fall alternative Strategien, zum Beispiel Schreibgruppen, die man sich sucht. 

Und ich weiß nicht genau, ob das jetzt so ein großer Nachteil ist, aber man bekommt dadurch dann definitiv weniger unmittelbares Feedback auf die eigenen Gedanken. 

Falls du das als Schreibende unbedingt brauchst, wird dir vielleicht was fehlen ohne Social Media, ich weiß nicht. Ansonsten ist es vielleicht auch ganz schön, sich erst einmal zurückziehen zu können und sich auch erst einmal was zu durchdenken, bevor man es mit anderen Menschen dann teilt. 

Du siehst also:

Ein Social-Media-Ausstieg als Autorin hat sowohl Vorteile als auch Nachteile. Aber es ist definitiv möglich, Autorin zu sein und nicht Social Media zu nutzen. 

Shownotes

No Social Media

Don’t be evil

She works hard for no money

Imginn

Der Mona-Lisa-Effekt

Weiterlesen

Themenwünsche?

Wenn dir ein wichtiges Thema im Podcast fehlt, sag mir gerne Bescheid. Ich freu ich mich auf deine Nachricht.

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